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Evangelion 2.22: You can (not) advance Film, Neon Genesis Evangelion, Review

Autor:  paptschik
Ich liebe Evangelion. Es ist nach wie vor...nicht bloß mein Lieblingsanime, sondern noch vor Promethea einfach meine Lieblingsgeschichte, ungeachtet des Herkunftsmediums. Ich weiß, dass das Franchise, die Serie zumindest (die fragwürdigen Spin-offs die es teilweise gibt wohl weniger) vollkommen überhypt ist, in einem irrationalen Ausmaß. Aber ich kann einfach nichts dagegen sagen, weil ich selbst einer dieser verblendeten Evangelion Fanboys bin. Dementsprechend hat mir Evangelion 1.0/1.11, obwohl es fast nur reines nacherzählen gewisser Ereignisse der Serie war, auch sehr gefallen. Es hat mich sogar begeistert und die von mir so geliebte Serie in einigen Aspekten deutlich überboten. Mit Evangelion 2.22 kommen nun doch drastischere Änderungen zum bekannten Plot...und die Freude meinerseits ist noch größer als sie es beim ersten Film war. Nicht alle Änderungen sind perfekt, zweifellos. Ich halte es für unnötig Asuka von Soryu Asuka Langley in Shikinami Asuka Langley umzubenennen. Generell in Bezug auf Asuka war ich nach dem Sehen etwas irritiert. Ich hatte das Gefühl als hätte man bei ihr Änderungen gemacht die nicht gelungen sind, aber rückblickend war das nicht der Fall. Ihre Interaktionen mit Shinji und Rei waren sogar einen Hauch besser als in der Serie und die drastischste Änderung die der Film gegenüber anderen Versionen macht, ist zugleich die mutigste und eine derer, die für die Handlung von größtem Vorteil ist. Tatsächlich kam sie wohl nur zu selten vor und wurde vor allem von Shinji und Rei in den Schatten gestellt. Beide sind in ihren hier zu sehenden Versionen nämlich weitaus interessantere und sympathischere Figuren geworden. Bei Shinji sind die Änderungen nicht einmal so extrem, oft nur Kleinigkeiten, ein Satz hier, eine Aktion da und schließlich sein gesamtes Handeln am Ende, welches seinen ohnehin schon größten Moment der Serie noch größer macht. Shinji hier wirkt weit weniger wie jemand, der sich von seinen Problemen unterdrücken lässt und viel mehr wie jemand, der mit seinen Problemen zu kämpfen hat und an ihnen heranwächst. Wo in der Serie Shinjis Selbstfindung erst in den letzten Folgen wirklich zu erleben ist, hat man hier das Gefühl, dass er schon jetzt Riesenschritte in diese Richtung macht. Bei Rei fallen die Änderungen schon vor dem Ende deutlicher auf, man baut weit mehr darauf auf, dass sie anfängt aus ihrer Schale herauszukommen, dass sie Kontakte knüpft, Freunde findet und vielleicht auch mehr. Evangelion hatte immer gewisse romantische Elemente zwischen Asuka und Shinji beziehungsweise Rei und Shinji, aber sie wurden nie zu offensichtlich. Da war ein Kuss zum Üben in der Serie schon ein Extrem. Aber das Verhältnis zwischen Rei und Shinji hier, hier wird viel stärker auf die bloße Möglichkeit hingearbeitet, dass da etwas ist und gerade für Reis Persönlichkeit ist es gut zu sehen, dass sie auch mehr sein kann als „die Puppe“. Dass sie mehr sein will. Für mich, macht sie das zu einer besseren Figur und die Geschichte, so sehr ich sie in ihrer Tragik auch immer mochte, gewinnt einen ungeahnten Optimismus. Es ist nicht mehr bloßer Slapstick der die Handlung auflockert, es ist das Gefühl von Hoffnung und ein Glaube der Figuren, dass es noch Gutes in ihrer Welt gibt, etwas, dass SO stark nicht mal in jener Szene aufkam, als Rei für Shinji gelächelt hat. Man merkt deutlich, dass der Anno der dieses Evangelion geschrieben hat nicht der gleiche ist, der einst für die Serie verantwortlich war.
Die neue Figur, die neue Pilotin hat mich anfangs irritiert, sie schien überflüssig, aber ihre Notwendigkeit wurde schnell deutlich und ich habe keine Zweifel, dass ihre Rolle noch von größerer Bedeutung sein wird. Sie ist kein negativer Aspekt des Films. Aber auch kein Vorteil. Für den Moment.
Die neuen Engelsdesigns sind großteils wieder sehr gelungen, die Konfrontationen mit ihnen waren spektakulär und weit härter als man in der Serie je erwartet hätte und die musikalische Untermalung ist bei jeder von ihnen perfekt gewesen. Lediglich jener Engel, der scheinbar Gaghiel sein soll hat enttäuscht, nicht zuletzt weil er in seiner Optik und der Art wie er bekämpft wird mehr an Israfel erinnert und ich hier schon auf eine beeindruckendere Form dessen Kampfes aus der Serien gewartet habe. Leider war dem nicht so und er wurde schnell abgehandelt.
Optisch und in Sachen Musik ist auch dieser Evangelion Film über jegliche Zweifel erhaben.
Letztlich sollte wohl noch ne Wertung folgen. Natürlich ist das ne 10/10, aber sein wir ehrlich...wenn es um Wertungen oder auch nur Meinungen geht, kann man mich bei NGE schlicht vergessen. Meine Ansichten zu Evangelion sollte niemand ernst nehmen, da es eben nur die Meinung eines totalen Fanboys ist. Ich habe generell häufig Probleme eine nüchterne Sicht der Dinge beizubehalten, ich lasse mich gern mitreißen und bin schnell begeistert. Aber bei Evangelion weiß sogar ich, dass meine Einschätzung schlicht für jeden unbrauchbar ist. Ich kann die Serie oder diesen Film ja auch nicht mit anderen vergleichen, einfach weil es ein unfairer Vergleich ist. Für mich gibt es eben Lieblingsanime, Lieblingsfilme, Lieblingsserien...und es gibt Evangelion, das über allem schwebt. NGE ist seit gut der Hälfte meines Lebens meine Lieblingsgeschichte. Daran hat sich bis heute nichts geändert und das wird es wohl auch in Zukunft nicht. Wer also eine brauchbare Meinung zu Evangelion haben will...bitte jemand anderen fragen, ich kann nicht anders, als es in den Himmel zu loben.

10/10