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Stille Wasser gründen Tief

Die Tod ist eine Frau
von

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Prolog: Ein längst vergessenes Märchen aus alter Zeit

Vor langer, langer Zeit, als die Menschen noch mit den Tieren sprechen konnten, in einem fernen Land hinter den Bergen, lebte ein weiser und glücklicher König mit seiner Frau. Seine Untertanen bauten spitze Häuser aus Stein und führten ein langes und friedliches Leben. Das Land war fruchtbar und das Wasser floss reichlich. Er hatte eine Tochter, welche schöner war als das Abendrot oder der Morgentau. Ihre Haare schimmerten blau-golden und die Haut hatte die Farbe von frischer Milch. Sie war so schön, dass die Blumen am Wegesrand sich vor Scham verschlossen, wenn sie vorüber schritt.

Doch nicht nur ihr Aussehen war außergewöhnlich, nein, sie war ihrem Vater eine gute Nachfolgerin und kämpfte so tapfer und stark wie eine halbe Armee. Es gab keine Waffe, die sie nicht hätte führen können und keinen Kampfstil, den sie nicht gemeistert hätte. Ihre Schnelligkeit war die eines Eichhörnchens und ihre Kraft die einer Löwin. Zudem war sie gütig und nachsichtig gegenüber allen Bewohnern ihres Landes und hart und gerecht gegenüber seinen Feinden.

Ihr treuster Gefährte war eine stolze, schwarze Hündin, welche Tag und Nacht nicht von ihrer Seite wich. Schon bald war ihr guter Ruf bis in die fernsten Länder gelangt und jeden Morgen kamen neue, reichere und edlere junge Männer wie am Vortag und hielten um ihre Hand an. Doch keiner mochte ihr Herz zu erobern, denn sie suchte einen Gefährten, der ihr gleich war. Sie half ihrem Vater wo sie nur konnte, war es in Verhandlungen, Richtsprüchen bei den seltenen Streiterein unter den Leuten oder im Kampf selbst. Ihr Volk liebte sie ob ihrer Weisheit und Weitsicht und man war sich sicher, dass sie einst ihr Volk zu großem Ruhm und Reichtum führen würde.

Aber die Götter sahen auf den König herab und wurden neidisch, da keiner von ihnen solch eine vortreffliche Tochter besass. Vor allem der Gott des Chaos, dessen eigene Brut so hässlich war, dass ihr Anblick die Menschen zu Stein werden ließ, konnte dessen Glück nicht ertragen und so schickte er seinen Schergen aus. Dieser wusste geschickt mit Worten umzugehen und den anderen Herrschern Macht und Reichtum zu versprechen. Er pflanzte Neid in ihre Herzen, säte Zwietracht in ihren Köpfen und beschlug ihre Augen mit Blindheit gegenüber der Wahrheit. So gelang es ihm bald viele mächtige Armeen um sich zu scharen und griff damit den glücklichen König an.

Wie immer zogen er und seine Tochter an der Spitze des Heeres mit ihrem Volk in den Kampf und verteidigten tapfer ihre Heimat. Sieben Tage und sieben Nächte dauerte der Streit und unzählige Menschen, Tiere und anderen Wesenheiten, die zur Unterstützung gerufen worden waren, ließen in dieser kurzen Zeit ihr Leben. Ein Meer von Blut durchtränkte die Erde, die sich daraufhin für immer rot färbte. Nie wieder sollte an diesem Ort eine Pflanze wachsen und so nannte man es von da an Suu'na, was so viel heißt wie das Sterbebett. Endlich am siebten Tage gelangten der König und seine Tochter zum Schergen des Chaosgottes und sie sahen ihn und erkannten, dass er eine riesige Schlange war. Da holte die Tochter aus und trennte ihr mit einem gewaltigen Streich den Kopf vom Körper ab. Das Heer des guten Königs hatte gesiegt.

Doch die Brut des Chaos ist tückisch und so bemerkte die Tochter zu spät das Gift, das sich in ihre Adern gefressen hatte. Jahre lang siechte sie elendig dahin und kein Arzt und keine Medizin konnte ihr helfen. Als es ihr endlich erlaubt wurde zu sterben und der gnädige Tod ihre Qualen und Schmerzen beendete, wurden die Gedanken des Vaters von der Finsternis des Wahnsinns heimgesucht und er wandte sich an einen großen und dunklen Zauberer, der zu dieser Zeit lebte.

Er bot ihm sein ganzes Königreich, wenn er nur seine Tochter zurückholen würde. Der Magier willigte ein und bereitete ein großes Ritual, dass das Blut von 100 Menschenopfern benötigte. Nach Monaten der Vorbereitung, beschwor er den Geist der Tochter in ihrer treuen Hündin. Doch als die Tochter die frevelhafte Tat ihres Vater sah, verfluchte sie ihn und ihr Herz wurde von Finsternis und Zorn umhüllt. In ihrer Wut tötete sie den Magier und ihre Eltern.

Doch nun hatte sie niemanden mehr, der ihre Seele wieder zurück zu den Toten brachte und so irrt sie bis heute in der Gestalt der Hündin über die Erde, immer auf der Suche nach Erlösung. Mit der Zeit wurde ihre mächtige, ruhelose Seele zu einem der alten Dämonen. Und wenn sie einen Menschen entdeckt, der es wagt die Ruhe der Toten zu stören, so erinnert sie sich an ihre eigene Geschichte und jagt ihn gnadenlos mit allem was ihr zur Verfügung steht: ihrem Kiefer, ihrem Knochen, ihren Fängen und ihrer Kralle ...

Ihr Weg

"Mein Vater?" Die nun 16- jährige Hinata stand vor ihrem Vater und blickte zu Boden um nicht in sein vorwurfsvolles Gesicht sehen zu müssen. "Meine Tochter ..." sie wusste, dass er nur versuchte sie zu verstehen und das er genauso mit den Stricken der Tradition gefesselt war wie sie auch. Keiner von Beiden hatte sich dieses Leben ausgesucht und obwohl sie von den Mitglieder des Nebenhauses sicher um ihre Stellung und die damit einhergehende Macht beneidet wurden, waren sie mit ihrem Schicksal alles andere als zufrieden. Verlegen stieß die schwarzhaarige Genin ihre Fingerspitzen rhythmisch aneinander, während das Oberhaupt des Hyugaclans mit ihr sprach.

"... Hinata ... ich habe mir deinen letzten Kampf gegen Neji zwar nicht mit angesehen, aber ... bist du sicher dass du das möchtest? Niemand hier erwartet von dir, dass du eine Anbu wirst! Wäre es nicht besser für dich, wenn du endlich von diesem Weg abweichen und eine ordentliche Hausfrau werden würdest? Dass du nun zum zweiten Mal die Chuninprüfung nicht geschafft hast spricht leider nicht gerade für dich und eine Fähigkeiten als Ninja. ... Noch ist es nicht zu spät! Du könntest ja trotzdem noch Privatstunden in Selbstverteidigung nehmen, wenn es dir Freude macht." Die Hyuga starrte stumm auf ihre Zehenspitzen und wünschte sie könnte auf der Stelle im Boden versinken, damit das Gespräch über ihr hinweg zöge, während Hiashi fort fuhr "... sie her ... du musst dich ja nicht sofort entscheiden, aber bitte warte nicht, bis ich dich zu einer Entscheidung zwingen muss! ... Du darfst gehen."

Anständig verabschiedete sich Hinata mit einer tiefen Verbeugung von ihrem Vater und schloss bedächtig die Türe hinter sich. Neben dieser wartete bereits Neji auf sie. Seitdem Orochimaru wieder aktiver geworden war, wurde der jetzige Chunin, wegen seines herausragenden Talents als Leibwächter für die Erbin der Hyugas eingeteilt. Niemand in der berühmten Familie wollte ihren Tod riskieren. Ohne Pause folgte er ihr wie ein zweiter Schatten, was der schwarzhaarigen Ninja alles andere als angenehm war. Es war ihr schlicht und ergreifend furchtbar peinlich, aber was sollte sie schon dagegen machen, als sich bei ihm immer wieder dafür zu entschuldigen. Er tat ja nur seine verfluchte Pflicht, so wie sie alle in diesem Haus.

So dachte also ihr Vater über das Ganze. Sie hatte es natürlich gewusst, es war ja auch nur zu vernünftig. Dennoch trafen sie diese Worte schwer. Sie war die Erbin des Hyugaclans und alle erwarteten von ihr, dass sie einmal die Nachfolge ihres Vaters antrat. Als sie noch klein war hatte sie alles getan um diesem Anspruch gerecht zu werden. Zwar war Neji ihr in den Kampfkünsten immer haushoch überlegen gewesen, aber dafür hatte sie alles gelernt, was sie unter die Finger bekommen konnte ... und so schlecht war sie im Kampf ja auch nicht gewesen ... dachte sie. Als sie dann jedoch sah, was die anderen Genin, z.B. Shino, Choji und Kiba, so konnten, wurde sie sich schlagartig ihrer Situation bewusst.

Sie war nicht nur durchschnittlich, sie war im Vergleich mit den anderen einfach nur noch grottenschlecht. Allein ihrer Stellung hatte sie es wohl bisher zu verdanken, dass es ihr niemand ins Gesicht gesagt hatte. Selbst Rock Lee, der von allen belächelte Ninja ohne einen Funken Begabung für das Schmieden von Chakra war ihr um das hundertfache überlegen. Natürlich hatte sie die Byakugan, aber es war bereits seit ihrer Kindheit klar, dass sie die vollständige Beherrschung dieser niemals erreichen würde, von den anderen damit zusammenhängenden Künsten ganz zu schweigen.

Wäre sie ein normales Kind, aus einer normalen Familie hätte sie einfach in die medizinische Ausbildung gewechselt, ... aber leider war sie das nicht. Sie war die zukünftige Anführerin des Hyugaclans und hatte eigentlich nur zwei Optionen, was ihre Ausbildung anging. Erstens ein Ninja, aber dann doch bitte mindestens bis zum Rang eines Anbu, damit sie Ruhm für ihre Familie säte, oder eine ordentliche Hausfrau mit allem was man dazu so können musste. Sie würde dann schon einen Mann und eine Leibwache bekommen, die sie beschützten konnte. Ursprünglich hatte sie nie vor nach der Akademie weiterzumachen. Nicht dass sie gerne am Herd stand oder ihr Putzen und Waschen gar Spaß gemacht hätte. Auch der Gedanke dann später einmal mit irgendeinem ... über ihren Kopf hinweg ausgewählten Ehemann verheiratet zu werden war nicht gerade verlockend. Aber allein der Gedanke dass ausgerechnet sie später einmal Menschen töten könnte, kam ihr heute noch absurd vor.

Sicher hätte die Erbin des Hyugaclans mit der Ninjaausbildung aufgehört, ... wenn ... ja wenn da nicht ER gewesen wäre. Zum ersten Mal hatte jemand außer ihr Vater oder Neji, als er noch jung war, sie als Mensch gesehen. Nicht als Erbin, nicht als Bevorzugte, sondern als ganz normales Kind. Als er ihr zum ersten Mal in aller Öffentlichkeit als schwach bezeichnete und damit etwas aussprach, was die anderen nur hinter ihrem Rücken zu erwähnen wagten, war sie glücklich gewesen wie nie zuvor, denn sie wusste, dass sie endlich jemanden gefunden hatte der sich nicht von ihrem Titel und von ihrem Vater einschüchtern ließ. Die Erbin der Hyuga hatte jemanden gefunden, der es wagte ihr die Wahrheit ins Gesicht zu sagen und damit bewies, dass er mehr Mut besass wie jeder andere vor ihm.

Sie hatte bis zu diesem Augenblick nie einen Wunsch gehabt, der aus ihr selbst gekommen wäre. Immer nur wollte sie das, was auch andere wollten. Aber Er hatte zum ersten Mal seit sie Denken konnte, einen echten, eigenen Wunsch in ihr geweckt ... sie wollte ihn und das Vertrauen, dass er in sie setzte nicht enttäuschen. Seit es ihn in ihrem jungen Leben gab, hatte sie auf einmal angefangen daran zu glauben, dass man sein Leben ändern konnte. Er hatte ihr das Gefühl gegeben, über sich hinauswachsen und wenn sie es wirklich wollte, sogar Anbu werden zu können. Die Mauern um das große Anwesen waren ihr plötzlich weniger gewaltig und unüberwindlich und ihre Pflichten weniger erdrückend und kompliziert vorgekommen.

Aber dennoch konnte sie niemanden vor den Kopf stoßen, denn sie mochte jeden einzelnen Menschen um sich herum und so wurde sie zwar ein Ninja, aber auch nicht mehr. Sie folgte immer noch treu den Anweisungen ihres Vaters, lernte alles, was man wissen muss um einen Clan führen zu können, versuchte Neji aufzubauen, bewunderte die Selbstbeherrschung und das Durchhaltevermögen Lee's und manchmal, wenn niemand hinsah und sie alleine einkaufen gehen durfte, beobachtete sie IHN, wie er unermüdlich unter der weisen Führung des Senin Jirayia für seinen Traum kämpfte.

Sie wusste, dass er auch kein Naturtalent war. Er war dreimal durch die Ninjaprüfung gefallen, die sogar sie auf das erste Mal geschafft hatte. Dennoch war er heute weiter als sie, als Neji, als Lee, als Ino, als Sakura, als Ten Ten und viele, viele andere. Jeder mochte den Blonden, der unter der weisen Leitung von Jirayia sogar etwas vernünftiger geworden war. Ihn zu beobachten gab ihr Mut. Zudem freute sie sich wie ein kleines Kind, wenn sie wieder einmal nicht erwischt worden war, denn eine echte Nachfolgerin ihres Vaters würde natürlich NICHT einen wildfremden Jungen heimlich bei seinem Training beobachten. Es war ein kleiner, unbedeutender Schritt heraus aus dem geräumigen und goldenen Käfig, in dem sie seit ihrer Geburt eingesperrt war.

Aber das ging nun, seit Neji ihr auf Schritt und Tritt folgen musste, auch nicht mehr. Der blonde Ninja wurde von Allen wegen seinem Mut respektiert. Lee mochte ihn ausgesprochen gerne und er hatte es damals sogar geschafft Neji zu helfen. Sie wusste nicht wieso, aber seit diesem Kampf in der Endrunde der Chuninprüfung war er ... nicht mehr so verbittert. Er verhielt sich ihr gegenüber jetzt wieder fast so wie früher, soweit dies zwischen einer Hyuga aus dem Haupthaus und ihrem Cousin aus dem Nebenhaus eben möglich war.

Verlegen drehte sie sich ihrem Leibwächter wider Willen zu. "Entschuldige Neji- kun, dass du so lange auf mich warten musstest!" Doch dieser ging auf ihre Entschuldigungen schon überhaupt nicht mehr ein. "Was wollte er von dir?" Obwohl das Verhältnis zwischen dem Naturtalent der Hyuga und Hiashi wesentlich besser geworden war, misstraute er ihm noch immer an allen Ecken und Enden. Hinata versuchte ihr Bestes um das zu bessern. "Anscheinend bekommt er wieder Druck von den anderen Familienmitgliedern unseres Hauses. Der Arme, ... warum kann er nicht jemanden wie dich als Sohn haben?"

Ihr Leibwächter verzog missmutig das Gesicht. "Der soll bloß froh sein, dass er dich hat!" Sofort spürte die Erbin der Hyuga, wie ihre Wangen vor Verlegenheit knallrot anliefen. "Das war aber nicht sehr nett Neji-kun! Hätte mein Vater einen fähigen Erben, wäre sein Leben wesentlich einfacher! ... Was möchtest du nun machen? Trainieren?" Um dem Jonin nicht all zu sehr zur Last zu fallen, passte Hinata ihren Tagesablauf an den ihres Cousins an. Dieser nickte nur und gemeinsam gingen sie in Richtung Trainingshalle. Die Hyuga holte noch schnell ein paar Bücher aus ihrem Zimmer, denn ihre Verletzungen von der letzten Prüfung waren noch nicht ganz ausgeheilt und das von den Ärzten erlaubte Pensum für diesen Tag hatte sie sowieso schon mehr als überschritten.

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Später am Abend stand Hinata vor dem Spiegel und sah auf ihre Hand. Dort lag ... klein und unschuldig als könne sie keiner Fliege etwas zu leide tun, eine schwarze Perle, ... eine Soldatenpille. Es hieß, dass manche Hyuga ihre wahren Kräfte erst beim Verzehr dieser Aufputschmittel entfalten konnten. Natürlich hatte ihr Vater diese Methode schon vor Jahren bei ihr versucht, aber damals war sie einfach nur ihn Ohnmacht gefallen und erst nach einem Tag wieder erwacht. Es war ihr heute noch furchtbar peinlich. Aber ... vielleicht war diese Pille damals falsch gemischt gewesen! Sie hatte Angst, denn dies was die letzte Möglichkeit um Ninja zu werden. Entweder es funktionierte, ... dann würde für sie sogar der Beruf eines Anbu nicht mehr unerreichbar sein, ... oder es funktionierte nicht, dann stand es fest, dass die Laufbahn eines Ninja und damit jede Möglichkeit ihr Leben selbst zu bestimmen, für sie immer undenkbar bleiben würden.

Fest schloss sie ihre Augen, murmelte leise "Für Naruto-kun!" und schluckte die Pille in einem Stück herunter. Langsam öffnete sie die Augen wieder. Sie spürte ... nichts. Gehetzt aktivierte sie ihre Byakugan, aber es war so anstrengend und schwierig wie immer. Ein bodenloser Abgrund tat sich unter ihren Füßen auf. Als in ihr langsam die Gewissheit reifte, dass der einzige Wunsch den sie je gehegt hatte, sich in Luft auflöste. Mit Knien wie Pudding schleppte sie sich zu ihrem Bett. ... Vielleicht, ... vielleicht, wenn sie noch 5 Minuten warten würde, ... schließlich hatte sie das Ding ja nicht gekaut, wie man es normalerweise machen sollte.

Aber auch nach über einer Stunde, war noch nichts passiert. Eine eisige Ruhe ergriff von ihr Besitz und erhärtete ihr Herz als sich auch ihre letzte Hoffnung in Luft auflöste. Es war entschieden. Nach dem morgigen Auftrag würde sie zu ihrem Vater gehen und ihm mitteilen, dass sie nun endgültig einen Schlussstrich unter ihre Ninjakarriere ziehen und dem Wunsch ihres Hauses folgen würde. Für Tränen fühlte sie sich zu leer als sie sich äußerlich gefasst zu Bett begab und nach langem hin und her wälzen endlich einschlief.

Der Tod des Erben der Hyuga

#Es tut mir leid, eigentlich sollte das eine Carnidia-freie Story werden, aber jetzt hat sie sich doch wieder eingeschlichen! T.T meine FF's machen was sie wollen#
 

Neji sah sich gehetzt um und es fiel ihm wie Schuppen von den Augen. Eine Falle! Das ganze war nur eine Falle gewesen! Warum war ihm das nicht gleich aufgefallen! Er ließ einen Warnschrei los, als die fremden Ninjas auch schon wie eine Woge über ihnen zusammenschlugen. Es waren nicht sonderlich viele ... eigentlich kein Problem, aber ... HINATA! Wo war sie! Gerade stand sie doch noch neben ihm! Es war seine Aufgabe sie mit dem eigenen Leben zu beschützen und er würde sie erfüllen. Dennoch ... der Angriff der Kiri- Nukenin war zu plötzlich gekommen und hatte sie alle überrascht!

Der Angreifer vor ihm hatte ... vier Arme? Und warf damit gleichzeitig eben so viele scharfgeschliffene Wurfäxte. Währendessen wollte der Kerl hinter ihm wohl auf Nummer sicher gehen und schmiss, in der Hoffnung, dass der Konohaninja es nicht sehen konnte, zwei zusätzliche Kunais, die vor Gift nur so trieften. Der schwarzhaarige Leibwächter wendete das Kaiten, die Rundumverteidigung der Hyugas an und die Waffen wurden nur so von ihm weggeschleudert, ohne dass er sie berührt hätte. Neji hatte keine Zeit für großartige, taktische Überlegungen. Diese Ninjas waren seiner Schutzbefohlenen weit überlegen!

Ohne lange nachzudenken attackierte er den Angreifer vor ihm und setzte ihn ein paar gezielten Schlägen außer Gefecht. Er wusste, dass er diesen Angriff auch Chakra sparender hätte ausführen können, aber ihm lief die Zeit davon, solange er nicht wusste, ob seine Cousine in Sicherheit war. Er duckte sich und ein Kunai flog über ihn hinweg. Anscheinend hatte er damit den Werfer verwirrt, der nicht verstand, wie er die Waffe hatte kommen sehen können. Sofort setzte er mit einem gekonnten Fußtritt nach und erwischte den schwarzgekleideten Ninja am Kinn. Volltreffer. Erst der Baum auf der anderen Seite der Lichtung bremste den Flug des Gegners wieder abrupt ab und beförderte ihn so endgültig ins Land der Träume.

Panisch sah sich Neji um. Naruto verteidigte sich gegen vier schwarz gewandte Ninjas ... alleine. Einer von diesen hatte ein Netz über ihn geworfen und so war der Fuchsninja in seiner Bewegung erheblich eingeschränkt. Dennoch hielt er sich bis jetzt ganz tapfer. Rock Lee kämpfte ebenfalls allein gegen zwei. Aber die Erbin der Hyuga konnte er nirgendwo entdecken! "HINATA!" Wieso nur hatte er es zugelassen, dass sie getrennt wurden? Wenn ihr etwas passieren würde, ... er durfte gar nicht daran denken! Sein Leben lang würde er sich Vorwürfe machen! "HINATA!" Er ignorierte die Panik, die deutlich aus seiner Stimme zu hören war und schrie sich weiter die Seele aus dem Leib. Er MUSSTE sie finden. "HINATA!" ohne über sich dessen wirklich bewusst zu werden, stach er erneut einen Angreifer nieder und suchte weiter. DA! Hinter einem Gegner von Naruto!

Noch ein Schritt ... noch ein weiterer ... auf genau diesen Augenblick hatte der vermummte Ninja aus Kirigakure gewartet. Er zückte seine Spezialität, ein kunstvoll verzierter Kurzbogen, legte einen vergifteten Pfeil an und spannte in aller Ruhe die Schusswaffe. Der orange Anfänger war eingekesselt und wurde zusätzlich durch das selbstklebende Fischernetz eines anderen Kirigakure Nuke- Nin behindert. So schnell würde er also nicht von der Stelle kommen. Die anderen beiden Ninjas wurden durch seine Kameraden im Schach gehalten und konnten dem Kleinen da unten nicht zu Hilfe eilen. Der Angreifer hatte also alle Zeit der Welt um gründlich zu zielen. Konzentriert richtete er die Spitze seines Pfeils auf den Blondschopf, spannte die Sehne vollends durch und ... ein Kunai blitzte auf, als eine zierliche, schwarzhaarige Person den fremden Nukenin von hinten erstach.

Niemand außer Hinata selbst registrierte, dass es der erste Mensch war, den sie jemals getötet hatte. Bisher war es ihr immer möglich gewesen sich davor zu drücken. Natürlich war ihr immer klar gewesen, dass der Tag an dem sie sich zwischen dem Leben eines fremden und dem eines Freundes, oder gar ihrem eigenen, entscheiden würde müssen, unausweichlich kommen würde, aber es war ihr immer so ... fern vorgekommen. Wie ein Traum oder eine Sache, die sie nicht wirklich betraf.

Aber als sie beobachtete, dass der Gegner ihren Naruto-kun angriff, hatten die jahrelang mühsam antrainierten Reflexe automatisch die Führung übernommen. Sie hatte zugestochen ... und getroffen. Einfach so. Entsetzt starrte sie auf ihre Hand und ließ das Kunai achtlos zu Boden fallen, nun war sie also auch ein Mörder! Konnte man kein Ninja sein, ohne töten zu müssen? Würde sie nun jemals wieder ruhig schlafen können, ohne das schmerzverzerrte Gesicht ihres bemitleidenswerten Opfers vor Augen zu haben? Aus den Augenwinkeln nahm sie wahr, dass Neji auf sie zu eilte, als ...

"NARUTO-KUN PASS AUF!" Hinata riss ihre weißen Augen weit auf. Hinter dem Fuchsninja entdeckte sie einen weiteren Angreifer mit dem durchgestrichenen Kirigakure Symbol auf dem Stirnband. In der Hand hielt er einen riesigen Dreizack, der für den Kampf in einem dichtbewachsenen Wald eigentlich viel zu sperrig war. Das war wohl auch der Grund, warum dieser spezielle Angreifer sich bis jetzt zurückgehalten und deshalb auch niemandem aufgefallen war. Doch nun sah er seine Zeit gekommen. Mit dem rechten Arm hatte er weit ausgeholt und der Dreizack flog mit einem Nerven zerreissenden Surren auf den blonden Fuchsninja zu. Er war gut gezielt und würde sicher das Herz des Jonin durchbohren, wenn es diesem nicht durch ein Wunder am Hinterkopf Augen wachsen würden und es ihm danach noch rechzeitig gelang aus dem Netz auszubrechen ... ein Ding der Unmöglichkeit!

Einen Augenblick lang sah Hinata vor ihren Augen einen zu Tode verletzten, blutüberströmten Naruto und dieser Gedanke genügte um sie all ihre Pflichten als Erbin der Hyuga vergessen zu lassen. Sie wusste, dass ein von ihr geworfener Shuriken viel zu wenig Kraft aufbringen würde um den schweren Dreizack so weit aus seiner Bahn werfen zu können, so dass er den jungen Jonin verfehlte und die Gefahr auf den richtigen Zeitpunkt zu warten um ihn mit der Hand aus der Bahn zu werfen wollte sie nicht eingehen. Was wenn sie die Waffe verfehlen würde? Dieses Risiko konnte, nein durfte und wollte sie nicht eingehen.

Mit diesem Wissen tat sie das einzige, was ihr noch übrig geblieben war. Beherzt warf sie sich mit ihrem Körper zwischen die Waffe und ihrem Ziel.

Der Dreizack traf und bohrte sich gnadenlos einen Weg durch ihren Rücken mitten ins Herz. Ein überraschter Gesichtsausdruck erschien auf dem Gesicht der Erbin des Hyugas als sie auf die rote Flüssigkeit blickte, die auf ihre Hand gespritzt war. Dann verzerrte sich ihre zarte Miene abrupt im Schmerz, als sie auch schon auf die Knie aufschlug und haltlos nach hinten fiel, bis der Dreizack sie aufhielt und sich dadurch noch tiefer bohrte. Dann kippte sie zur Seite weg und ihr Körper schlug auf dem Waldboden auf. Ein glückliches Lächeln erschien auf ihren Lippen. Genau so hatte sie immer sterben wollen: Um mit ihrem Opfer jemanden zu retten, der ihr wichtig war. "Verzeih mir Vater!"

"NEEEEIIIIN! HINATA!" Tönte es aus drei Stimmen gleichzeitig. Keine Sekunde später trafen zwei Kunais und ein gestreckter Fuß auf dem Kopf des Angreifers auf. Gleichzeitig riss das eigentlich unzerstörbare Netz um Naruto. Aber es war zu spät. Geschockt starrten die drei Ninjas aus Konoha auf ihre schwerverletzte Kameradin. Mit plötzlich ausgedörrtem Hals und rauer Stimme gab Neji automatisch Anweisungen ohne wirklich nachdenken zu können. Sein Hirn war wie leergefegt. Er weigerte sich schlicht zu denken, denn dann hätte wäre er zu einem Schluss gekommen, der nicht sein durfte. "Lee hol Hilfe! Naruto, pass auf sie auf! Ich werde mich um diese Dreckskerle kümmern!" Gehorsam raste der Schüler Gai's los. Er war der schnellste und deshalb war es nur vernünftig, wenn er den undankbaren Botenjob übernahm.

Ganz anders Naruto. Dieser sah nur noch rot. Deutlich traten die Fuchsstriche an seinen Wangen zu Tage und die Finger verkrümmten sich zu Krallen. Blaue Augen wurden zu schmalen Schlitzen, Zähne wurden gefletscht und Eckzähne spitz. "Kagebunshin-no-Jutsu!" Neji hatte noch nie so viele Schattendoppelgänger auf einmal gesehen ... und den geschockten Gesichtern ihrer restlichen Angreifer nach diese auch nicht. Kein Fleck, auf, über und um die Lichtung, die nicht von einer orangen Person besetzt gewesen wäre.

Was der Hyuga als nächstes beobachtete, würde er niemals mehr vergessen. Noch nie hatte er den blonden, immer fröhlichen Jungen mit so einem Hass kämpfen sehen. Unwillkürlich machte sich in ihm Erleichterung breit, dass er zu den Freunden dieses Wesens gehört. Die Angreifer wurden regelrecht in der der Luft zerfetzt. Keiner von ihnen hatte auch nur den Hauch einer Chance zur Flucht. Erst als auch der vom Körper getrennte Kopf des letzten auf dem Boden aufschlug, sah man endlich wieder einen kleinen Funken der Vernunft in seine geschlitzten Augen zurückkehren. ... er war nicht einmal außer Atem. Neji stand noch immer wie erstarrt an der gleichen Stelle ... er hatte keine Zeit gehabt sich zu bewegen.

"Hinata!" leicht bewegten sich die Lippen der Angesprochenen und ihre Lider flatterten wie im Fieber. "Naruto ... - kun!" Blut sickerte aus ihrem Mundwinkel und der Körper krampfte sich vor Schmerzen zusammen, was den Dreizack nur noch größere Wunden in ihren geschundenen Leib reißen ließ. Die Narutos schritten langsam auf die Verletzte zu und gemeinsam brachen sie den Stiel der Waffe ab um ihm möglichst viel von seiner Hebelwirkung zu nehmen. Wegen der gewaltigen Wiederhaken wagten sie es jedoch nicht ihn heraus zu ziehen. Einige hoben sie vorsichtig gemeinsam auf, während der Rest sich in weißen Rauchwolken auflöste. Vor Schreck hätten sie die orangenen Ninjas jedoch beinahe gleich wieder fallenlassen.

Unter der Hyuga hatte sich eine riesige Blutlache gebildet. "Zu viel Blut!" Neji starrte fassungslos auf den großen roten Fleck. "Viel zu viel Blut!" Sein Verstand wusste, was ein solch großer Verlust dieser lebenswichtigen Flüssigkeit zu bedeuten hatte, aber sein Herz wehrte sich mit aller Macht dagegen! "NEIN! ... NEEEEIN!" Er riss hastig und mit zitternden Fingern, einen breiten Streifen seines Hemdes ab und versuchte die Wunde abzubinden, aber es half nur kurz, solange eben, bis sich der Stoff vollgesogen hatten. Immer größer wurde die schreckliche Lache auf dem Boden vor ihnen. Er hatte gelernt, dass man einer schwerverletzten Person gut zureden musste, damit sie den Kampf gegen den grausamen Herrscher nicht aufgab, aber sein Hals war wie ausgetrocknet und die Worte blieben darin stecken wie Fischgräten.

Wie auf ein Kommando begannen die beiden in Richtung Konoha zu rasen. In den Armen der Narutos lag die Erbin der Hyuga und verlor unaufhaltsam immer noch mehr Blut. Ihr Gesicht war bereits so weiß, wie Kreide und der blonde Schüler Jirayias spürte wie sich eine unnatürliche Kälte in ihrem Körper breit machte. Schweiß bedeckte ihre Stirn und ihre blaugefrorenen Lippen zitterten vor Kälte. Angst krampfte das Herz des Jonin zusammen und schien es nicht mehr loslassen zu wollen. Er fühlte sich wie im Fieber, ein eisiges Grauen hatte ihn gepackt. Immer hatte er gewusst, dass er einmal den Tod eines Kollegen oder guten Freundes erleben würde müssen. Jeder Ninja betrat zwangsweise einmal diesen Weg. Aber schon jetzt? Das durfte, das konnte nicht passieren! Und wenn, dann nicht sie! Niemals sie! Es durfte nicht sein! Noch einmal beschleunigte er und ließ den weißäugigen Kollegen hinter sich zurück.

...

...

...

Mit einem ernsten Ausdruck auf dem Gesicht trat der diensthabende Arzt aus dem Zimmer in dem man Hinata nach ihrer Ankunft untergebracht hatte. Hinter ihm verließen wie eine stumme Prozession die Helfer den Raum und wandten sich schweigend ihrer üblichen Arbeit zu. Noch immer sah man die nun verschmierte, rote Blutspur auf den kalten Fliesen, des Fußbodens. Niemand hatte sich die Mühe gemacht sie aufzuwischen. Drei Paare zitternde Hände wurden ineinander verknotet. Drei Herzen schlugen vor Angst so hastig und hart wie nie zuvor und drei Lippen wurden so fest zusammengepresst, dass sie weiß wurden.

Ohne die zwei anderen zu beachten wandte sich der Mediziner an Neji. "Würdest du bitte ihren Vater holen? Ich muss mit ihm sprechen." Dann wandte der Mann sich sofort ab und wollte gehen, aber drei Ninjas hielten ihn blitzschnell am Kittel fest und sahen ihm fragend, bittend und flehend in die Augen. Niemand konnte ermessen wie sehr der Arzt diese Augenblicke hasste. Ernst sah er den Dreien ins Gesicht und zerstörte all ihre Hoffnungen, so klein sie auch gewesen waren. "Es tut mir leid, sie hatte keine Chance! Der Blutverlust war einfach zu groß, das überlebt kein Mensch! Wir konnten nichts für sie tun ... Es ... Es tut mir leid!"

...

...

...

Neji stand vor ihrer Türe im Krankenhaus und hielt Wache. An Schlaf war sowieso nicht zu denken, denn er ahnte wovon er träumen würde. Naruto war sofort nach der Mitteilung des Arztes verschwunden, er wusste nicht wohin, aber der Jonin nahm an, dass er alleine sein wollte. Ninjas weinen nicht, wenn jemand zusieht. Rock Lee hatte noch versucht ihm gut zu zureden, aber das Naturtalent der Hyugas hatte ihn letztendlich, mit den Nerven am Ende, fortgeschickt.

Es war Nacht und bis auf ab und zu ein gedämpftes Stöhnen der Kranken, ruhig in der Station. Natürlich war sein Posten jetzt nutzlos, ... jetzt da sie ... tot war. Er konnte es nicht glauben, ... es überstieg einfach seine Vorstellungskraft. Sie war doch immer da gewesen? Warum sollte sich das jetzt ändern. Wenn er die Türe öffnen würde und sie ansah, würde sie bestimmt schnell die Augen aufschlagen, ihn aus ihren unergründlichen, weißen Augen ansehen und sich dafür entschuldigen ihm, Rock Lee und Naruto-kun solche Unannehmlichkeiten bereitet zu haben!

Der Hyuga wusste natürlich dass solche Gedanken Unsinn waren und rief sich zur Ordnung. Er musste den Tatsachen ins Auge sehen. Er war ein Ninja und der Tod gehörte zu seinem Beruf. Ihr Vater war kurz nach der schrecklichen Nachricht in dieses Zimmer gegangen und leichenblass wieder herausgekommen. Selbst Neji, der er Hiashi nicht sonderlich gut kannte und auch niemals daran gedacht hatte, daran etwas zu ändern, hatte sofort erkannt, wie sehr ihn der Tod seiner ältesten Tochter getroffen hatte. Das ganze Dorf war vor Schreck wie gelähmt. Es gab niemanden, der Hinata nicht zumindest gemocht hatte.

Dieses nette, immer freundliche und unschuldige Mädchen hatte niemals jemandem etwas zu Leide getan und immer versucht es allen Recht zu machen. Warum hatte ausgerechnet sie sterben müssen? Fast jeder andere in Konoha hatte es eher verdient zu sterben, ... aber wer verdiente schon solch einen Tod? Neji machte sich schwere Vorwürfe. Wie hatte er nur so unachtsam sein können! Man hatte ihm das wertvollste anvertraut, was der Hyugaclan besass und er hatte es durch seine Dummheit und pure Schlamperei zerstört. Niemals würde er diesen Fehler rückgängig machen können, niemals in der Lage sein diese Schuld zu begleichen.

Da hörte er im Zimmer hinter sich ein leises Geräusch! Seine geübten Ohren wiesen diesem leisen Schaben sofort einen Ursprung zu. Zwei Personen. Beide nicht sonderlich schwer und weiche Sohlen. Ninja- Ausbildung! WER WAGTE ES DIE RUHE SEINER COUSINE ZU STÖREN! Empört zog er seine Kunais und riss die Türe auf. "Naruto?" Vor ihm stand der blonde Uzumaki neben einer rothaarigen Jonin aus Konoha. Wenn er es richtig im Kopf hatte die Tochter des vierten Hokagen, Anbu und Narutos große Schwester. "Was macht ihr hier?" Der Junge in der orangen Jacke kniff seine Lippen zusammen und lies den Kopf hängen. Seine roten Augen zeigten deutlich, dass sie in dieser Nacht ebenfalls nicht trocken geblieben waren. "Ich dachte ... vielleicht kann Carnidia noch helfen?"

Doch seine große Schwester schüttelte frustriert den Kopf. "Naruto, ich hab's dir doch schon einmal erklärt. Ich kann sie mir ja anschauen, wenn du möchtest, und es tut mir ja auch im Herzen weh, aber wenn sie tot ist, kann auch ich nichts mehr für sie tun! Wenn du nicht gerade Orochimaru heißt ist jetzt, an diesem Punkt Schluss! Finito! Ende!" Mit einem letzten Aufseufzen schlug sie das Tuch über dem Gesicht der Hyuga zurück und untersuchte ihren toten Körper.

Neji beobachtete die Jonin nicht, er hatte den Anblick seiner leichenblassen Cousine bereits viel länger als gewollt ansehen müssen und wandte sich mit einem traurigen Gesichtsausdruck an Naruto "Hör mal, ... mir tut es ja auch weh. Wenn es unfair ist, dass jemand stirbt, dann bei ihr, ... aber du wirst damit leben müssen! Niemand kann sie jetzt noch zurückbringen! ... auch nicht deine große Schwester, so mächtig sie angeblich auch sein mag. Du bist Ninja und der Tot ist dein Gefährte."

Plötzlich machte sich ein ungutes Gefühl in Neji breit und auch Naruto schien es zu bemerken. Es kam eindeutig von der rothaarigen Anbu. Die Luft schien auf einmal ... zu ... knistern. Carnidia hatte einen zornigen Ausdruck im Gesicht und ihre Augenbrauen stießen vor Wut in der Mitte zusammen. "Diese dreimal verdammten, unfähigen, verfluchten ..." es folgten noch ein paar solcher unflätige Ausdrücke, die Hinata sicher dazu gebracht hätten dunkelrot anzulaufen "... QUACKSALBER!"

Mit diesen Worten zog sie eine Flasche aus Leder von ihrem Gürtel und begann deren Inhalt der Toten einzuflößen und diese ... schluckte ... und hustete. Carnidia setzte das nun leere Gefäß wieder ab, lies es achtlos auf den Boden fallen und raste aus dem Raum. Kurz darauf hörte man sie außerhalb des Zimmers toben und wüten. "BRINGT MIR SOFORT DEN ZUSTÄNDIGEN ARZT UND IHREN VATER, TOT ODER LEBENDIG! ODER ICH HOL IHN MIR SELBER!" Irgendetwas krachte laut und ging splitternd zu Bruch. "UND DU DA! DU HOLST MIR SOFORT TSUNADE, JIRAYIA UND KAKASHI HER! DU HAST 10 MINUTEN UND DANN GNADE DIR GOTT!"

Naruto und Neji ignorierten den Lärm draußen. Wie in Trance schlichen sie langsam an das Bett Hinatas und starrten fassungslos auf das Bild dass sich ihnen da bot. Die Laken waren immer noch blutverschmiert, doch nun sickerte wieder neues Blut zwischen den Verbänden hindurch und wenn man genau hinsah ... konnte man deutlich erkennen, dass der Körper wieder angefangen hatte zu atmen.

Da platzte ein rothaariger Wirbelwind in das Zimmer. In der rechten Hand hatte sie sich einen weißgekleideten Arzt am Wickel, schleifte ihn hinter sich her und stellte ihn vor das Bett der Hyuga. "UND WAS IST DANN DAS? ALSO FÜR MICH SCHAUT DAS SEHR LEBENDIG AUS!" Der Arzt schien verwirrt und wurde kreidebleich. "A ... A ... Aber ich habe doch eindeutig ihren Tod festgestellt! Das Herz stand still, es es war völlig zerfetzt, ihr Hirn war mit Sauerstoff unterversorgt und sie hat mehr als die Hälfte ihres Blutes verloren! Da da da KANN ein Mensch nicht mehr leben!"

Als Antwort wurde er brutal an die nächste Wand gestoßen. "Und wieso tut sie es dann trotzdem? Schau ich vielleicht aus wie Rochi? Wir können bloß froh sein, dass mein kleiner Bruder sie durchschaut hat, als er bemerkte, dass immer noch Blut aus ihren Wunden floss, obwohl sie doch bereits gesagt hatten sie wäre tot! Wäre ich eine Stunde später gekommen hätte sich ihre Voraussage bestätigt! GEBEN SIE ES ZU! SIE SIND EIN SPION AUS KIRIGAKURE! DIE WAREN SCHON IMMER SCHARF AUF DAS GEHEIMNIS DER HYUGA-AUGEN!"

Nun horchten auch Naruto und Neji auf und wandten sich dem zitternden Mediziner mit zu. Waffen wurden gezogen und Hass blitzte aus ihren Augen und stach auf den Mann ein. "Nein! Ich ... bitte ..." ein Hoffnungsschimmer zeigte sich auf dem Gesicht des Arztes "... ah Hokage- sama! Bitte helfen sie mir doch!" Hinter ihnen betrat eine gehetzt und müde aussehende Tsunade den Raum. "Bitte! Erklären sie dieser Frau doch, dass Hinata tot war!"

Die Hokage griff nach den Armen der wütenden Anbu und befreite den Arzt aus ihrem Griff. "Es ist wahr Carnidia, oder ich stecke mit diesem Mann unter einer Decke! Glaubst du wirklich, Hiashi hat dem Kerl, einem einfachen Angestelltem getraut? Nicht einmal auf die Diagnose der hauseigenen Ärzte hat er gehört. Erst als ich ihm höchstpersönlich den Tod seiner Tochter bestätigt habe, hat er endgültig aufgegeben zu hoffen. ... du siehst also, ... Hinata ist von den fähigsten Medizinern in ganz Konoha untersucht worden. Wir können also mit Sicherheit festhalten, dass sie noch vor kurzem so tiefgehende Verletzungen besass, dass sie nicht mehr leben KONNTE! Verstehst du? Ihr Herz und ihre Lunge waren endgültig zerstört und der Körper völlig ausgeblutet!"

Mit diesen Worten schob sie sich an den beiden Jonin vorbei, trat an das Bett Hinatas und begann ihren Verband zu entfernen. "Schick die Jungs bitte raus!" Doch diese gingen bereits freiwillig, hin und hergerissen zwischen neuer Verzweiflung und Hoffnung. Sie verstanden nicht, was hier vorging ... wie hätten sie auch.

Kurz darauf würde auch der Arzt von Carnidia mit einem rücksichtslosen Schubs durch die Tür geschickt. Bevor sie ihren Kopf wieder in das Krankenzimmer zurückzog zischte sie ihm zu "Heute Nacht noch werde ich erfahren ob du die Wahrheit sprichst und es Gnade dir alles, was dir heilig ist, wenn du gelogen haben solltest!" Naruto und Neji waren nicht in der Lagen den Worten der Jonin zu folgen, viel zu verstopft waren ihre Gedanken von der Angst Hinata erneut zu verlieren. Noch einmal diese Spannung ertragen zu müssen war mehr, als man jungen Menschen in diesem Alter zumuten sollte, aber sie hatten keine Wahl. Nach etwa 5 Minuten gesellte sich Hiashi Hyuga mit schwarz unterlaufenen Augen zu ihnen und hielt mit den zwei Jonin zusammen erneut eine nervenzerfressende Wache.

Rückkehr aus der Wüste

Hinata sah sich verwirrt um. Gerade war sie doch noch im Wald gewesen? Wo waren die ganzen Bäume hin? Wo war das ganze Blut hin? Jetzt stand sie plötzlich mitten in einer endlos großen Wüste und obwohl die Sonne herunter brannte und die Luft vor Hitze flimmerte, schwitzte sie kein bisschen. Es war still, kein Laut drang an ihre Ohren. Schmerzen hatte die Erbin der Hyuga auch keine mehr. Um sie herum tanzten mit erschreckender Lautlosigkeit einige Staubteufel.

Irgendwie war die Welt ... in der Schwebe. Irreal war wohl der passende Ausdruck. Alles was die Erbin der Hyuga nicht direkt fixierte, schien sofort aufzuhören zu existieren, bis es erneut bewusst angeblickt wurde.

Um sie herum sah es aus, als hätte hier vor langer Zeit eine große Schlacht getobt. Skelette in allen Größen, von allen möglichen und unmöglichen menschlichen, tierischen und anderen, nicht näher identifizierbaren Wesen lagen herum, von der Sonne schon lange ausgebleicht. In den Händen, Krallen und Pfoten hielten sie noch immer ihre Waffen und Schilde und die Halbverwesten Rüstungen hingen noch immer an ihnen. Die meisten waren halb unter Sand begraben worden oder schon wieder halb aufgedeckt ... das konnte die Hyuga nicht auf Anhieb feststellen ... und sie wollte es auch nicht.

Vor ihr war ein gewaltiges Monument in den roten Sandstein geschlagen worden. Es erinnerte Hinata irgendwo an die Steinbilder der vier Hokagen in ihrem Heimatdorf, nur dass diese ... Wesen alle völlig gleich aussahen und der ganze Körper abgebildet worden war. Sie trugen kurze Röcke, sehr hohe Hüte und hatten die Arme vor der Brust verschränkt. In den Händen hielten sie je eine kleinere Version eines mit Bändchen geschmückten Hirtenstabes, welche sie vor ihrem Oberkörper überkreuzten und ihre Gesichter waren die von aufmerksamen, kurzfelligen Hunden mit spitzen Ohren. Windhunde, wenn die Hyuga sich richtig erinnerte. In der Mitte war ein großes, massiv aussehendes Tor eingelassen worden und Hinata bemerkte, wie sie automatisch darauf zuging.

Mit jedem Schritt wurde ihr mehr bewusst, wie gewaltig das ganze Monument wirklich war. Jede der Statuen musste mindestens 100 Meter in die Höhe ragen und das Tor hatte sicher auch seine 20. Über den zwei Torflügeln war eine Inschrift in den Stein geschlagen worden: "Me vocare, sacrificium sanguineum postulat!". Sie legte den Kopf schief und dachte nach. Nicht umsonst war sie in der Akademie eine der Besten gewesen. "Mich zu rufen, fordert ein blutiges Opfer!".

Unbewusst zog Hinata den Kopf ein. Was sollte sie sich jetzt darunter vorstellen? Es klang auf jeden Fall nicht sonderlich ermutigend, aber sie hatte wohl keine andere Wahl, schließlich war das hier das einzige Zeichen von Zivilisation so weit ihr Auge reichte. Sicherheitshalber zückte sie ein Kunai und schritt dann vorsichtig voran. Wie sollte sie denn diese Türe jemals öffnen? Nicht ein mal ein Griff oder so etwas war zu sehen. So viel Kraft hatte sie doch gar nicht! Probeweise drückte sie mit ihrer Handfläche dagegen und zuckte sofort wieder zurück, als eine laute, weibliche Stimme durch die tote Stille hallte.

"WER WAGT ES!" Verlegen zog die Hyuga den Kopf ein und begann die Fingerspitzen vor ihrem Körper zusammenzustoßen. "Ähm ... hier ist nur Hinata Hyuga ... Miss! ... ich wollte nicht stören ... ich war nur ... neugierig ... verzeiht bitte!" Sie glaubte ein leises Seufzen zu hören, doch dann öffnete sich das gewaltige Tor. Hinata hatte erwartet, dass es rumpeln, knirschen und ächzen würde, aber gespenstischerweise gab es keinen Laut von sich. Zögernd trat die schwarzhaarige Ninja in den Schatten. "Hallo? ... Äh ... darf ich reinkommen ... Bitte?" Vor ihr glommen mehrere rote Fackeln in der Dunkelheit auf und ein Weg noch tiefer hinein in das Gemäuer wurde erkennbar.

Das war wohl ein "ja". Ängstlich setzte die Erbin der Hyuga einen Fuß vor den Anderen und betrat das Gewölbe. Kaum war sie etwas von der Türe weg, schlug diese genauso gespenstisch lautlos zu, wie sie sich geöffnet hatte. Dennoch glaubte sie ein heftiges Beben unter ihren Sohlen zu spüren. Sofort rannte sie zurück und drückte gegen einen der gewaltigen Flügel. Aber wie erwartet bewegte sich dieser keinen Millimeter. Da fasste sie sich ein Herz und folgte dem Weg in das Dunkel.

Nach einigen Metern fiel ihr auf, dass die Wände über und über mit Malereien verziert waren. Die darunter angebrachten Schriftzeichen, sofern es überhaupt welche waren, kannte die Konohaninja nicht, aber die Bilder waren für jeden Menschen verständlich. Eine riesige Schlacht zweier Parteien. Die Zeichnung war so groß, dass sie weit über die beleuchtete Fläche hinausging. Die Krieger trugen alle Arten von Waffen und Rüstungen, die man sich nur vorstellen konnte. Viele davon, hatte Hinata noch nie gesehen, oder gar von ihnen gelesen. Die meisten der Kämpfer schienen Menschlich zu sein, es waren aber auch viele sehr seltsam geformte Wesen dabei. Die Erbin der Hyuga vermochte nicht zu urteilen, welche davon Tiere waren und welche Dämonen. Es erinnerte sie an die Szene, die sich ihr vor dem Steinmonument geboten hatte.

Dieser Krieg musste sehr blutig gewesen sein, denn man sah, dass die Kämpfenden auf einem gewaltigen Berg von Leichen standen. Schilde wurden abwehrend erhoben, Waffen im Angriff niedergesenkt und Handzeichen geformt. In der Mitte, wo beide Parteien aufeinander trafen, sah man eine schwer gerüstete Frau, die mit einem Fuß auf einer geköpften Schlange stand und ihre Hand siegreich zum Himmel erhoben hatte. Neben ihr war eine schwarze Hündin zu erkennen. Sie gehörte anscheinend zur gleichen Rasse wie die Hundekopfstatuen vor dem Tor in der Wüste draußen.

Aber die Bilder gingen nach einigen Metern, in denen nur diese Schlacht dargestellt wurde weiter. In der nächsten Szene sah man die gleiche Frau mit schmerzverzerrtem Gesicht in einem Bett liegen und vor ihr knieten viele, seltsam gekleidete Menschen, die alle möglichen Flaschen, Tiegelchen und Schalen in den Händen hielten. Über dem Lager der Dame war der schimmernde Kopf einer Schlange und mehrere Sonnen zu sehen. Daneben stand ein älterer Mann, seine Frau und die schwarze Hündin mit traurigem Gesicht und rangen mit ihren Händen.

Der nächste Abschnitt stellte ein großes düsteres Gewölbe dar. Am Himmel tobte ein zorniges Gewitter. In der Mitte einer riesigen Halle stand wieder derselbe alte Mann, diesmal jedoch mit überquellenden Augen und einem breiten, fast wahnsinnigem Grinsen im Antlitz, in der Hand ein blutverschmiertes Schwert. Neben ihm befand sich eine Person mit weitem, schwarz-rotem Umhang. Dieser hielt in der Rechten einen verzierten Ritualdolch und beide Hände über die gefesselte schwarze Hündin, welche von violetten Blitzen umgeben war. Um die drei waren Hunderte von Leichen aufgebahrt worden und der Boden war von Blut überflutet.

Dann fand Hinata sich erneut vor einer großen Türe. In deren Flügeln war das Bild einer riesigen, schwer bewaffneten, aufrechtgehenden Hündin eingelassen worden. Sie sah, bis auf die Waffen, genauso aus, wie diejenige auf den Wandbildern. Auch über diesem Tor war eine Inschrift in der alten Sprache angebracht. "Causa Mortuum Occideo!" Hinata forschte in ihrem Kopf nach der Bedeutung der Worte und fand sie. Anscheinend war dies eine Art Wortspiel, denn man konnte es sowohl mit "Ich töte um der Toten willen!", aber auch "Ich erhebe mich um der Toten willen!" übersetzen.

Ohne einen Laut von sich zu geben schwang auch dieses Tor auf und lies die junge Ninja ein. Offensichtlich stand sie nun in einem sehr großen Raum, denn jedes Geräusch, das sie verursachte hallte an den im Dunkel verschwindenden Wänden zigfach wieder. Ein Lichtstrahl, fiel von der Decke auf sie herab, so dass sie wie auf dem Präsentierteller stand. Sie machte einen Schritt zur Seite um einem eventuellen Angreifer kein leichtes Ziel zu bieten, aber das Licht folgte ihr, so dass sie sofort wieder in dessen Mitte stand. Dann glommen vor Hinata plötzlich zwei blau-grüne Lichter in der Dunkelheit auf und erweckten den Eindruck etwas hätte gerade die Augen geöffnet.

Ein kurzes Blinzeln und dann begann das in der Finsternis unsichtbare Wesen die Erbin der Hyuga wie ein Raubtier zu umkreisen. Hinata zog ein zweites Kunai, hielt es abwehrend vor ihren Körper und aktivierte ihre Byakugan, konnte jedoch trotzdem nichts erkennen. Daher lauschte sie angestrengt um wenigstens durch die Geräusche einen Anhaltspunkt zu bekommen. Das Wesen entfernte sich wieder und eine weibliche Stimme ertönte.

"3000 Jahre warte ich nun schon auf einen würdigen Erben. Niemand kann die Einsamkeit ermessen, die in diesen Gewölben auf mich wartet. Hattet ihr mich vergessen? Mich? Die Gründerin und Wächterin eures Clanes? Wie konntet ihr nur! Früher habt ihr jeden eurer Erstgeborenen getötet, nur um mich zu suchen! Aber ich kenne die Menschen und ihre Undankbarkeit. Nun seid ihr also zurück und ich werde meine mir anvertraute Pflicht tun, denn kleinliche Rache ist nichts für Wesen wie mich!" Plötzlich hatte Hinata das Gefühl direkt von den Augen angestarrt zu werden ... etwas rannte auf sie zu! Sie wandte sich um 180 Grad und versuchte zu entkommen, doch es half nichts. Sie spürte einen leichten Ruck, der die Grundfesten ihres Körpers erschütterte und dann war alles vorbei!

...

...

...

Im Krankenzimmer ließ Tsunade ein erstauntes Keuchen von sich hören. "Die Wunden haben sich fast komplett wieder geschlossen!" Doch Carnidia winkte ab. "DAS war mein ... Spezialtrank, aber der wirkt nur, wenn der behandelte noch lebt und glaub mir jeder Tropfen davon ist sein zehnfaches Gewicht in Gold wert! Ich würde es niemals an einen Toten verschwenden. ... da fällt mir ein ich muss das Hiashi noch in Rechnung stellen! Hihihi! Wenn der die Summe sieht kriegt er glatt einen Herzkasperl!"

Ein rügender Blick der Hokage traf sie und Carnidia ignorierte ihn gekonnt. "Weißt du, Hi..." Noch bevor die Anbu ihren Satz beendet hatte unterbrach sie sich und starrte erstaunt auf Hinata. Ein kurzer Blick Tsunades verriet dieser, dass die Hyuga immer noch genauso aussah, wie vor Sekunden auch. "Was ist?" Die rothaarige Jonin schüttelte den Kopf. "Einen Augenblick lang war ich mir sicher dass, ... aber das kann nicht sein ... nicht bei ihr oder ... Tsunade weißt du, ob es im Clan der Hyugas einen Dämon ... ich muss sofort mit Hiashi reden!"

Doch noch bevor sie die Tür erreichen konnte wurde sie hart am Kragen gepackt und zurückgehalten. "Nichts da! Das muss warten! Du hilfst mir jetzt erstmal die Verbände auszuwechseln und ihre Wunden nochmal ordentlich zu versorgen. Schließlich hast du ja auch den diensthabenden Arzt verscheucht! Außerdem ..." bei diesen Worten grinste Tsunade breit "... bin ich schließlich deine geliebte Hokage!" Sehnsüchtig erinnerte sich Carnidia an die Zeiten des dritten Hokagen und verdrehte die violetten Augen.

Tsunade streckte kurz ihren Kopf aus der Türe und meinte zu den drei wartenden Männern "Sie wird es schaffen!" und schloss die Türe. Hiashi senkte erleichtert den Kopf und schloss die Augen. Neji blieb starr stehen und hatte das Gefühl vor Freude fliegen zu können. Ein Gebirge fiel von seinem Herzen. Seine Cousine würde nicht für seine Unachtsamkeit zahlen müssen!

Naruto fing natürlich an, ohne Rücksicht auf die umliegenden Kranken, in der Gegend herum zu plärren. "JAAAA! ICH HAB'S GEWUSST! MEINE ONEE-SAN! HAHAHA! KOMM NEJI LASS UNS DASS MIT EINER GROSSEN SCHÜSSEL RAMEN FEIER..." als ein genervter Hokage seinen Kopf durch die Tür steckte. "RUHE! DAS HIER IST EIN KRANKENHAUS, BAKA! Ach ja ... wenn Jirayia kommt, sorgt dafür, dass er hier nicht gleich rein stürmt!" Sie zog ihren Kopf zurück und wandte sich erneut der Patientin zu.

Der kurz darauf erneut beginnende Krach vor der Türe informierte sie über folgende Dinge: Erstens Kakashi und der weißhaarige Senin waren angekommen, Zweitens hatten sie Rock Lee und Gai mitgenommen oder aufgegabelt, Drittens Naruto hielt seinen Meister erfolgreich davon ab direkt in das Krankenzimmer des Mädchens zu stürmen und Viertens konnte man an den zahlreichen "Perverser Senin" und ähnlichen Ausdrücken deutlich hören, dass er zwar sehr wohl wusste, wie man mit dem Hünen am Besten umging, Hiashi diese Ausdrucksweise aber wie immer kritisierte.

Als der Chaotenhaufen dann endlich in das Zimmer der Kranken gelassen wurde, herrschte schlagartig andächtiges Schweigen. Keiner von ihnen wagte es laut zu Atmen, in der Befürchtung, dass es der zerbrechlichen Gesundheit von Hinata schaden könnte.

Hiashi hatte leider nicht lange Zeit sich am Anblick seiner lebenden Tochter zu erfreuen, als er auch schon am Arm gepackt und in ein Nebenzimmer befördert wurde. "Was fällt dir eigentlich ein! Hast du vergessen wen du vor dir hast?" Carnidia ignorierte ihn und zischte wieder aus dem Zimmer, machte sich an der Rezeption zu schaffen und kam kurz darauf mit einem Zettel auf den zwei Zahlen gekritzelt worden waren wieder in den Raum. Die erste der beiden Ziffern bestand aus verdächtig vielen Nullen.

Sie hielt dem Oberhaupt der Hyugas den Wisch grinsend unter die Nase. "Ich habe deine Tochter gerettet und ihr einen höchst wirksamen Heiltrank verabreicht, was ihr wahrscheinlich das Leben gerettet hat. Die erste Summe ist der reine Einkaufswert dieses Zeugs, den ich wiedererstattet haben möchte. Die zweite das Bankkonto der Uzumaki. Du hast eine Woche Zeit um diese zwei armen, hilflosen Waisenkinder zu unterstützen." Der Hyuga schluckte schwer und senkte dann ergeben den Kopf nur um ihn bei den nächsten Worten der rothaarigen Hexe wieder hochzureißen.

"Gibt es einen Dämon in der Familie der Hyuga?" Zornig zog das Oberhaupt die Augenbrauen zusammen! "Wenn du mich jetzt auch noch beleidigen willst, dann ..." Schnell hob Carnidia abwehrend die Hände. "Nein! Nicht so! Du weißt doch, dass ich in einem gewissen Maße dazu in der Lage bin, die dämonische Seite eines Menschen zu ... spüren. Hinata nicht. Bis jetzt dachte ich immer es läge daran, dass sie einfach zu lieb ist und keine hat, aber als sie heute so schwerkrank neben mir lag hat sie ganz kurz ... äh ... aufgelodert. ... Das ist schwer zu erklären. Es war quasi wie eine riesige Stichflamme! Da ist mir der komische Gedanke gekommen, dass sie vielleicht sehr wohl ebenfalls einen Dämon besitzt, nur das dieser in der Lage ist sich selbstständig vor mir zu verstecken. ... Vielleicht weil er sehr erfahren oder alt ist."

Als sie Hiashis misstrauisches Gesicht bemerkte versuchte sie ihn zu beschwichtigen. "Sei mir nicht böse! Es ist ja nur eine Vermutung, ... aber bitte! Wenn Hinata sich nach ihrer seltsamen Gesundung plötzlich sehr ... ungewohnt verhalten sollte, sag mir bitte Bescheid. Noch ..." Und in diesem Augenblick stachen grellviolette Augen in die weißen des Clanoberhauptes und machten ihm den Ernst der Lage klar "... kann dir niemand garantieren, dass die Person, die da drüben liegt und atmet tatsächlich deine Tochter ist!"

Wasser im Schatten ... Blätter im Licht

[ mecker ] = Anubis, wenn sie mit Hinata spricht

{ entschuldig } = Hinata, wenn sie mit Anubis spricht

#... ihr werden schon noch sehen was das heißen soll ^.^v#
 

"IHR UNFÄHIGEN IDIOTEN! IHR SOLLTET SIE VERKRÜPPELN ODER ENTSTELLEN, ABER DOCH NICHT U.M.B.R.I.N.G.E.N!" Ein weiterer Kopf gesellte sich zu den beiden am Boden liegenden Leichen. Ein blutiger Fächer wurde dazu geworfen und der Sohn des Mizukagen fuhr fort. "Was will ich denn bitte mit einer toten Gemahlin, die kann mir doch nicht einmal einen ordentlichen Nachfolger gebären! Den Preis hättet ihr drücken sollen! Der alte Hyuga wäre heilfroh gewesen, wenn jemand seine Tochter auch noch in diesem Zustand geheiratet hätte!"

Vollkommen schwarze Augen, ohne auch nur die Andeutung einer Pupille starrten angeekelt auf die Sauerei vor ihm. Eine der fünf anwesenden, leicht bekleideten Bediensteten reichte ihm stumm einen frischen Fächer. Er beachtete sie nicht. Verstimmt meinte er nur "Steht auf und beerdigt euch gefälligst selbst!" als sich die Körper auch schon erhoben, ihre Einzelteile einsammelten und sich nach draußen begaben. Zwei weitere Dienerinnen begannen die Fliesen zu reinigen, doch er drehte sich um und begab sich zurück in seine Gemächer.

Er, Shadime Kaito, hatte alles so schön ausgetüftelt gehabt. Seine Ninja hätten die schwarzhaarige Tochter Hiashis entstellt, er wäre kurz darauf als der freundliche Nachbar von nebenan angetanzt, sich großzügigerweise bereit erklärt Hinata auch so zu nehmen und ein bisschen etwas von Liebe auf den ersten Blick gefaselt. Dann hätte er die Erbin der Hyuga zu einem sehr billigen Preis bekommen und endlich den mächtigen Hyuga/ Shadime Erben zeugen können, der einem Mann wie ihm auch zu stand.

Der erste Ninja, der über das Jin-Jang-Auge verfügt hätte wäre sein Sohn gewesen. Welch mächtige Waffe stünde ihm dann zur freien Verfügung. Nebenbei wäre er erst Oberhaupt des mächtigsten Clans in Konoha geworden und später hätte er zusätzlich das Amt des Mizukagen übernehmen können. Und jetzt hatten diese Trottel es geschafft die komische Zicke zu töten! Er hatte ihnen doch ausdrücklich klar gemacht, dass diese Frau absolut unfähig war und sie erst ihre Begleiter töten sollten um sie sich dann vorzunehmen! Zornig stieß er die Türe zum Zimmer seines Vater auf, der bereits auf ihn wartete.

Wie es sich für einen ordentlichen Sohn gehörte, warf er sich auf die Knie und neigte den Kopf. Ein leises Rascheln verriet, dass es ihm seine fünf ständigen Begleiterinnen nachgemacht hatten. Irgendwann würde dieser alte Knacker noch für diese Demütigungen zahlen. "Mein Sohn ich habe dich schon erwartet. Ich hoffe du hast diese Idioten angemessen bestraft. Aber ich habe auch eine gute Nachricht für dich. Noch ist für uns nicht aller Tage Abend. Es gibt nämlich noch eine zweite Tochter namens Hanabi. Sie ist zwar noch etwas jünger, aber wenn wir ein halbes Jahr warten ist sie 12 und wir können das erste Angebot schicken. Diesmal wirst du selbst mitgehen und dafür sorgen, dass die Sache ordentlich über die Bühne geht. Ich werde mich inzwischen darum kümmern unsere Verbindungen zu den Hyugas noch weiter zu verbessern."

...

...

...

[Hey! Wach endlich auf! Du bist schon längst wieder gesund! Es wird Zeit, dass wir zwei uns mal absprechen!] Hinata tauchte nur wiederwillig aus dem warmen Grau auf, dass sie seit ihrem Traum mit der Wüste umfangen hatte. Doch die Stimme aus dem Monument sprach weiter auf sie ein. [Jetzt mach schon! Ich habe nun wirklich lange genug gewartet!] Ihr Kopf schmerzte höllisch. {Wer bist du?} Die Erbin der Hyuga versuchte ihre Augen zu öffnen, aber es war alles so schwer. Viel lieber würde sie weiterschlafen. [Ich bin Anubis, ich sitze ... so zu sagen in deinem Kopf. NEIN! Nicht wieder einschlafen! Es reicht! WACH AUF!]

...

...

...

"Guck! Sie bewegt sich!" Hinata dröhnte der Kopf. Nicht das sie jemals in ihrem Leben einen Tropfen Alkohol angerührt hätte, aber sie war sich sicher, dass sich ein Kater so anzufühlen hatte. Und diese seltsamen Träume die sie gehabt hatte, taten ihr übriges. Noch bevor sie sich zusammenreißen konnte entwich ein leises Stöhnen ihren Lippen. Ihr Körper fühlte sich wie gerädert, ... aber ... hätte sie nicht eigentlich tot sein müssen? Anscheinend hatte sie noch einmal Glück gehabt. Das war sicher Tsunade-samas Verdienst, sie durfte nicht vergessen sich bei ihr zu bedanken. Man hatte sie einen Hunger! Vorsichtig schlug die Totgeglaubte ihre Augen auf und starrte direkt in zwei strahlend blaue, die sie neugierig musterten.

Hinata war sich sicher, dass dies der Himmel sein müsse. ... Oder zumindest war es ein sehr schöner Traum. "Naruto, geh und hol Hiashi!" die tiefe Stimme eines Jirayias erklang im Hintergrund. Hastig hob die Erbin der Hyuga ihre Hand. "Nicht!" Ein plötzlicher Husten schüttelte Hinata, ihr Hals war staubtrocken und ihr Magen krampfte sich schmerzhaft zusammen, doch sie ließ sich nicht beirren "Ich mach das schon! Naruto-kun hat sicher wichtigeres zu tun! Ihr hattet sicher sowieso schon viel zu viel Ärger mit mir!"

Die blauen Augen wurden weit aufgerissen und Hinata lief über so viel Aufmerksamkeit von dem berühmten, blonden Jonin rot an. "Aber du warst doch vor zwei Tagen noch wie tot! Du kannst doch sicher kaum laufen!" Nun mischte sich auch der weißhaarige, ehrwürdige Senin ein. "Naruto hat recht Hinata! Ich bezweifle sogar, dass du so ohne weiteres aufrecht sitzen kannst!" Hinata aber, ganz die stolze Erbin des Hyugaclans, versuchte es trotzdem, wenn auch nur langsam. Vorsichtig begab sie sich, etwas zittrig, in eine aufrechte Position.

Seltsamerweise spürte sie keinerlei Schmerzen. Verlegen starrte sie auf ihre Hände und lief rot an. Ihre Fingerspitzen wurden aneinander gestoßen. "Äh ... würdet ihr bitte draußen warten, ... wenn es nicht zu viele Umstände macht, ... dann könnte ich mich ... anziehen." Jirayia runzelte besorgt die Stirn. "Bist du sicher, dass du dazu alleine in der Lage bist? Soll ich dir nicht helfen? Ich möchte nicht, dass du dich über..." eine Faust auf seinem Hinterkopf unterbrach ihn und Naruto blitzte ihn von der Seite aus an.

Die nächsten Minuten war Hinata vollauf damit beschäftigt die hin und her fliegenden Beleidigungen und Beschimpfungen zu überhören, denn sie standen eindeutig unter der Kategorie "einer zukünftigen Erbin des Hyugaclans nicht bekannt". Nach fünf Minuten schaffte es der blonde Uzumaki endlich die Diskussion nach draußen zu verlegen und Hinata konnte sich anziehen. Sie bemerkte, dass sie erstaunlicherweise keinerlei Narben am Körper trug, obwohl sie doch von dem Dreizack doch geradezu durchbohrt worden war ... wenn sie sich richtig erinnerte. Als sie fertig war, fiel ihr Blick in den Spiegel.

Hinter ihr stand eine große, schwarze, aufrechtgehende Windhündin. "AAAAAAAAHHH!" Sofort wurde die Türe aufgerissen und zwei Ninjas stürmten herein. "Was ist?" Die Erbin der Hyuga erkannte durch einen kurzen Rundumblick, dass außer ihr niemand in diesem Raum war, wurde sofort tiefrot und entschuldigte sich. "Ich ... äh ... nichts! Ich bin nur ... etwas ... abgemagert?" Tatsächlich war das Gesicht der Hyuga im vergleich zu vorher sehr eingefallen. Die Pausbacken waren verschwunden und sie sah um Jahre älter aus, was aber auch kein Wunder war, so knapp wie sie dem Tod entronnen war.

Naruto machte ein verärgertes Gesicht und murmelte etwas, was stark nach "Weiberkram" klang, worauf die Schwarzhaarige noch dunkelröter anlief wie zuvor. Was musste Naruto- kun jetzt nur für einen Eindruck von ihr haben! Erst ließ sie sich bei einem C- Stufen Auftrag fast töten und jetzt schrie sie einfach so in der Gegend herum! Sofort stieß sie ihre Fingerspitzen aneinander, bemerkte ihre seltsame Bewegung, hielt inne und und versteckte ihre Hände letztendlich hinter dem Rücken. Sie brauchte unbedingt etwas essbares.

...

...

...

Kurz darauf kniete sie demütig vor ihrem Vater, der die aufdringlich-chaotischen Leibwächter kurzer Hand aus dem Zimmer geschmissen hatte. "Wie geht es dir meine Tochter?" Hinata sah nicht auf, sondern ließ ihren Blick demütig nach unten gerichtet. "Gut mein Vater." Sie meinte einen verärgerten Unterton in seiner Stimme zu hören und überlegte wie rasend, was sie wohl falsch gemacht haben könnte ... wahrscheinlich dass sie blind in die Falle der Attentäter gerannt war. "Die Ärzte meinten, du könntest frühestens in einer Woche aufstehen, aber anscheinend haben sie sich schon wieder geirrt." Er dachte an die mahnenden Worte der rothaarigen Uzumaki und fügte hinzu. "Wenn es dir ... irgendwie ... seltsam zu mute sein sollte, kannst du jeder Zeit zu mir kommen!"

Verwundert runzelte Hinata die Stirn, war mit ihr etwas nicht in Ordnung? Befürchtete man bleibende Schäden? Sie musste unbedingt mit Neji sprechen. "Mir geht es ausgezeichnet mein Vater!" Sie wartete immer noch auf das erwartete Donnerwetter und endlich brach es über ihr herein. "Neji, der übrigens für seine Unfähigkeit bestraft worden ist, hat erzählt du hättest dich zwischen den Dreizack und den jungen Uzumaki geworfen!" Hinata zuckte zusammen. Sie wusste das dies ein Verhalten gewesen war, dass einer Erbin nicht zugestanden hatte.

"Wie konntest du nur vergessen was du bist! Die Aufopferungsbereitschaft zu deinen Kameraden in aller Ehre, aber dein Leben ist für unsere Familie bei weitem wichtiger, als irgendein anderes in diesem Dorf! Wie kannst du es wagen, dieses wertvolle Eigentum der Hyuga einfach weg zu werfen, wie du es gerade möchtest! Andere mögen vielleicht dieses Privileg haben, aber du nicht!" Die schwarzhaarige Ninja kniff die Lippen zusammen. Ihr Vater hatte natürlich Recht. Andere Ninjas mochten die Freiheit haben über ihr Leben nach belieben zu verfügen, aber sie nicht. Dennoch ... wäre sie nicht gesprungen, hätte sie den Anblick ihres Gesichtes im Spiegel nie wieder ertragen können.

Den Tränen nahe flüsterte sie nur leise "Es tut mir Leid Vater, es wird nicht mehr vorkommen!". Hiashi ließ ein leise Seufzen hören und für einen kurzen Augenblick ließ er seine unnahbare Maske fallen. "Ich bin fast umgekommen vor Sorge, Hinata. Tu so etwas bitte nie wieder!" und etwas lauter "Du wirst ab jetzt normalen Unterricht bekommen, wie alle anderen Töchter hoher Häuser auch! Ich werde Tsunade benachrichtigen. Zwei Tage Zimmerarrest, kein Besuch, auch nicht Neji oder Hanabi! Du darfst gehen!"

Bevor sie die Anweisung ihres Vaters gehorsam befolgte klopfte sie noch kurz an die Türe ihres Cousins. "Herein!" Hinata senkte beschieden ihren Kopf und trat ein. Das Zimmer Nejis war nüchtern eingerichtet. Ein Bett, ein Schreibtisch mit Stuhl, ein Schrank. Keine persönlichen Gegenstände standen herum, bis auf eine kleine Figur, die ihm Ten Ten einmal zum Geburtstag geschenkt hatte. Sie war nicht besonders hübsch, aber die junge Hyuga wusste, dass Neji sie wie ein rohes Ei behandelte. Er sah von seinem Buch auf und blickte sie überrascht an. "Hinata! Ich dachte du liegst noch im Koma! Die Ärzte haben doch gesagt, dass frühestens in zwei Wochen wieder laufen kannst! Wie geht es dir?"

Hinata wurde rot und warf sich vor ihm auf den Boden. "Es tut mir leid Neji-sama, dass du wegen mir so viel Ärger hattest. Ich ... ich habe davon gehört, dass mein Vater dich bestrafen ließ und ... ich ... ich weiß, dass es unmöglich ist, die Unannehmlichkeiten, welche ich dir bereitet habe ungeschehen zu machen ... oder mich wenigstens angemessen zu entschuldigen, aber ... wenn ... wenn ich irgendetwas für dich tun kann, ... dann bitte ... lass es mich wissen." Die Erbin schien den Tränen nahezu sein und das Naturtalent der Hyuga hatte keine Ahnung, wie er sich jetzt verhalten sollte, meinte aber dann völlig hilflos "Dann stirb nicht mehr! ... Und jetzt steh schon auf! Du kannst doch nicht vor mir auf den Boden fallen! Wie schaut denn das aus!".

Zögerlich erhob sich das schwarzhaarige Mädchen, starrte jedoch immer noch auf den Boden. "Möchtest du dich setzen?" Neji wusste nicht recht, was er mit der völlig fertigen Erbin tun sollte und so bot er ihr wenigstens einen Platz an. "Es war nicht schlimm, Hiashi meinte es gut mit mir. Ich bin zu 3 Monaten Feldarbeit verdonnert worden, darf aber nebenbei immer noch als Ninja arbeiten. Das heißt, wenn ich genügend Aufträge bekomme, kann ich sogar fast ganz um die Strafe herumkommen. Leider hab ich halt jetzt keine Zeit mehr deinen Leibwächter zu spielen ... aber ich denke das hätte ich nachdem ... ich so jämmerlich versagt habe ... so oder so nicht mehr gedurft."

Hinata nahm auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch platz und starrte weiterhin zu Boden. "Es war nicht deine Schuld! Niemand hätte den Überfall vorhersehen können! Außerdem ist entschieden worden, dass ich von nun an Unterricht bekomme, wie es sich für eine echte Erbin geziemt, also werde ich sowieso nicht mehr als Ninja arbeiten dürfen. ... Es ist sicher besser so ... schließlich habe ich die Chuninprüfung schon zweimal versiebt und ... war ich für euch sowieso immer mehr eine Last als eine Hilfe ... und bitte widersprich mir nicht, denn du weißt, dass ich Recht habe."

Neji hätte jetzt gern ein paar tröstende Worte gesagt, aber ihm wollte nichts passendes einfallen. Und 'du hättest ja auch Tod sein können' schien ihm in Anbetracht der letzten Ereignisse nicht gerade die beste Wahl. Er versuchte es trotzdem. "Also ... ich weiß ja nicht, wie die anderen darüber denken, ... aber du musst mir glauben, dass ich sicher bin, weder Naruto, noch Rock Lee, noch ich haben dich jemals als Belastung empfunden. Wir ... werden dich sicher auf unseren Missionen vermissen."

...

...

...

"Könnte ich bitte noch eine bekommen ... wenn es möglich wäre?" Kopfschüttelnd sah die Köchin der Hyuga auf das schüchterne, vor Verlegenheit rot angelaufene Mädchen vor ihr und schenkte ihr die vierte Schüssel Hühnerbrühe ein. Zwar waren die Ärzte bereits bei ihr gewesen und hatten ihr erklärt, dass Hinata nach ihrer überraschenden Genesung sicher viel Hunger haben würde, wegen irgendwelchen Energien die sie wieder reinholen müsste ... aber vier große Schüsseln Suppe für jemanden, der normalerweise aß wie ein Spatz? Aber für eine Köchin war es immer eine Freude, wenn sie sah, dass ihr Essen den betreffenden Personen schmeckte. Seufzend reichte sie der Erbin einen weiteren Teller mit Hühnerbrühe.

...

...

...

Kaum war Hinata in ihrem Zimmer angekommen, hörte sie sofort wieder die komische Stimme in ihrem Kopf. [OK! Und jetzt klären wir zwei mal ein paar Dinge.] Sie war in Versuchung erneut erschreckt los zuschreien, aber seltsamerweise blieb ihr Mund geschlossen. Auch das Wurstbrot, dass sie sich noch von der Köchin erbeten hatte war nicht herruntergefallen. Ihre Nerven waren völlig am Ende. Erst erfuhr sie, dass Neji wegen ihr bestraft worden war, dann musste sie ihren Traum beerdigen und zu allem Überfluss, fraß sie plötzlich wie Choji, hörte jetzt auch schon seltsame Stimmen und konnte ihren Mund nicht mehr öffnen.

{Was ist das?} die seltsame Stimme klang ungeduldig. [Na wie oft soll ich's denn noch erklären? Die hellste bist du nicht was? Ich bin Anubis, ich bin ein Dämon, steck in deinem Körper und diene der Familie der Hyuga ... wenn du es genau wissen willst hab ich ihn sogar gegründet. ... sonst noch was?] Panisch presste Hinata die Lippen zusammen und stieß ihre Finger aneinander. {Wie bist du da rein gekommen?} Nun klang eindeutig ein genervter Unterton mit in der fremden Stimme [Na in der Wüste! Du bist gestorben, dann bist du automatisch bei mir gelandet, hast mich in deinen Körper gelassen und jetzt bin ich hier! ... endlich wieder.]

Ängstlich fragte die Erbin vorsichtig nach {Solltest du nicht aussteigen und das halbe Dorf nieder brennen oder sowas, wenn du ein echter Dämon bist?} Ein leises Kichern ertönte in ihrem Hinterkopf. [Nö, das einzige, was ich niederbrenne sind Feinde der Hyuga und Nekromanten, gegen letztere hab ich aber wirklich einen Mord's Hass. ... verständlicherweise.]

Hinata verstand nicht, wandte sich aber zur Tür. {Ich denke ... ich sollte Hiashi benachrichtigen, dass du da bist!} Ihr Körper stoppte jedoch sofort wieder [Und du denkst, er glaubt dir? Im besten Fall würde er einen Dämonenjäger auf uns hetzten und dann sterben wir beide, im schlechtesten landest du für den Rest deines Lebens in einer Klappsmühle. Ich schlage vor, wir trainieren zusammen, machen eine mächtige Ninja aus dir und sagen es ihm dann.] Die schwarzhaarige Erbin wurde rot. {Ähm ... ich bin keine so gute Kriegerin, ... ehrlich gesagt bin ich ziemlich schlecht. Außerdem hat mein Vater und der Familienrat beschlossen, dass ich als Ninja aufhören muss.}

Ein warmes Gefühl machte sich in ihr breit. [Ach Schmarrn! Du und schwach? Wer hat dir denn das eingeredet? Du bist eine Hyuga, eine ziemlich reinrassige sogar, schließlich hast du mich gefunden, also hast du sicher so einiges drauf. ... Außerdem hast du ja jetzt mich und ich bin auch nicht so wehrlos. Und was den Befehl deines Vater angeht ... wenn du ihm ein paar Auszeichnungen unter die Nase hältst, kann er auch nichts dagegen sagen. So ... und jetzt sag mir erstmal welches Jahr wir haben.]

Langsam entspannte sich Hinata, wer so freundlich reden konnte, war ja wohl kaum gefährlich. {Ähm ... wir sind im dritten Jahr der fünften Hokage} Anubis klang verwirrt. [Ho-was bitte?] Die nächsten zwei Tage wurde es der Erbin alles aber nicht langweilig, die Dämonin war äußerst wissbegierig und vor allem was die Clans, Konoha, andere Länder, Grenzen, Kämpfe und Chakra anging war sie extrem interessiert. Nicht einmal in den Pausen in denen die Erbin so viel Essen in sich hineinstopfte wie sonst in einer Woche, ließ die Fragerei nach.

[So und nachdem ich jetzt wieder einigermaßen up to date bin, schaun mir mal was du so drauf hast!] Hinata sah auf die Uhr {Ähm ... verzeiht Frau Dämonin ...} Ein ungeduldiges Seufzen erklang in ihrem Kopf, welches die Hyuga in den letzten Tagen nur all zu oft gehört hatte. [Anubis] Verlegen über ihren Ausrutscher färbten sich ihre Wangen leicht rosa. {... äh ... Frau Anubis ...} Die Fingerspitzen der Totgeglaubten wurden aneinander gestupst. [Herrschaft ich steck im selben Körper fest wie du! Da kannst du mich doch wenigstens mit dem Vornahmen anreden!] Die Frequenz der Finger erhöhte sich drastisch.

{Äh ... Anubis, ... aber ich bin jetzt ja schon seit circa ... äh ... zwei Tagen wach und vielleicht wäre es ganz günstig, ... wenn ich vielleicht etwas schlafen würde.} Sie sah schon fast das Schulterzucken der Dämonin. [Papperlapapp! Du brauchst ab jetzt nie wieder schlafen, es sei denn du bist schwerverletzt. Ich mach das schon. Außerdem wirst du ab jetzt ein Doppelleben führen. Tagsüber mimen wir für deinen Vater die brave Hyugaerbin und nachts werden wir für die Anbu trainieren.]

Die Frischbesessene manövrierte sich vor den Spiegel. Es ist wesentlich einfacher sich mit jemandem zu unterhalten, den man sehen kann. Sie blickte in den Spiegel und bereute ihre Tat zwei Sekunden später wieder. Hinata hatte zwar beim letzten Mal Anubis sehr richtig als schwarze, aufrechtgehende Windhündin erkannt, was sie jedoch nicht gesehen hatte, war, dass es eine ... halb verweste, schwarze, aufrechtgehende Hündin war. Die Erbin der Hyugas lief grün an und hielt sich die Hand vor den Mund. [Man bist du ein Weichei! Was hast du denn erwartet! Ich bin ein echter Dämon und keine Miss Underworld! ...] ein leises Seufzen erklang [... so besser?]

Mit einem Auge warf Hinata einen Blick in den Spiegel und überzeugte sich davon, dass das Wesen hinter ihr nun vollständig von einem kurzen schwarzen Fell überzogen war. Verlegen blickte sie auf ihre Fußspitzen. {Es ... tut mir leid!} Ihre Schultern hoben sich in einem leisen Seufzen [Oh Tempora, oh mores!] (Oh Zeiten, oh Sitten) Die Erbin der Hyuga lief rot an. {Da ist noch was ... äh ... ich meine, ... ich kann doch nicht gegen den Willen meines Vaters einfach Ninja werden! ... wenn ich das anmerken dürfte ... bitte ... schließlich ist er doch das Oberhaupt des Clans und ... äh ... ich ... als Erbin doch quasi ein ... Vorbild.}

Die Hündin hinter ihr grinste breit und ließ ein paar gewaltige Reißzähne aufblitzen. [Wieso? Erstens hat er dir doch nicht ausdrücklich verboten, ab jetzt jede Nacht weiter zu machen oder? Was du in deiner Freizeit machst ist dein Bier! Und zweitens zählt das Wort der Gründerin des Hyuga- Clans doch wohl mehr als das ihres billigen Nachfolgers.] Dagegen konnte Hinata nichts einwenden und so gab sie auf. [So und jetzt schaun wir aber, was du kannst. Als erstes zeig mir doch mal, was deine Augen so können! ... schau doch mal durch diese Wand da!]. Hinata lief sofort tiefrot an und schüttelte den Kopf. {... äh ... lieber nicht! Da ... da ist das Zimmer von Neji- kun, meinem Cousin.} Anubis rollte genervt die Augen. [Dann nimmst du halt die Tür zum Gang!]

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[HAHA! ICH HABS!] die schweißgebadete Hinata zuckte zusammen. Die ganze Nacht hatte sie irgendwelche komischen, noch nie gehörten oder gelesenen Übungen machen müssen, während die Windhündin nur 'daneben' gestanden hatte und unbarmherzig Anweisungen gab. {Was bitte?} Sie wurde von einer Welle der Freude überschwappt. [Dein Talent! Diese Anfänger von Lehrern (Verzeih mir Kurenai n(v.v)n) haben sich bei dir immer nur auf deine weißen Augen konzentriert, von denen wir ja bereits wissen, dass du sie nur unvollständig beherrscht. Weil du in etwas anderem bereits ungewöhnlich begabt bist, nämlich dem Talent, das die Hyugas ursprünglich ausgezeichnet hat! ... zumindest als ich diesen Haufen noch kannte ... Genjutsu!]

Die Erbin der Hyugas wurde total verlegen und ihre Wangen röteten sich leicht. {Äh ... aber ... niemand in meiner Familie kann das wirklich gut! ... wieso sollte ich das können?} Ein mentales Schulterzucken antwortete ihr. [Was weiß ich? Wahrscheinlich bist du die erste reinrassige Kreuzung seit langem. Ha egal! Lass uns trainieren!]. Und so verbrachte Hinata das nächste halbe Jahr damit, am Tage zu lernen wie man eine gute Hausfrau wird und die Nächte unter dem mehr als anstrengenden Trainingsplan von Anubis.

Kiefer

"Mein Herr!" Der Diener warf sich hinter dem Sohn des Mizukagen auf den Boden. Der Angesprochene holte noch ein letztes Mal mit dem Fächer aus und teilte die Frau vor ihm sauber in zwei Hälften. Eine frische Waffe wurde ihm von einer seiner Begleiterinnen gereicht. Auf einem Wink setzte sich die soeben sauber halbierte Dienerin wieder zusammen und nahm kurz darauf, nun wieder völlig intakt, ihre übliche Position hinter ihm ein. Schwarze, pupillenlose Augen starrten auf das am Boden liegende Subjekt vor ihm. "Sprich!" Ohne ihn weiter zu würdigen begab er sich zu einem Waschbecken und reinigte die Hände. Er HASSTE es dreckig zu werden.

"Ähm ... so eben hat uns die erfreuliche Nachricht erreicht, dass die ehrenwerte Erbin des Hyugaclans den Anschlag glücklicherweise überlebt hat." Shadime trocknete seine Hände am Handtuch, das ihm eine der Begleiterinnen entgegen hielt. "Sind die Ärzte in Konoha so unfähig eine Tote nicht von einer Lebenden unterscheiden zu können? Ich dachte Tsunade wäre jetzt der neue Hokage?" gleichgültig zuckte er mit den Schultern. "Wie auch immer. Sagt meinem Vater er soll Hiashi auf der Stelle ein Heiratsangebot schicken, bevor sich diese Kuh doch noch umbringen lässt. Ich möchte nicht noch weiter Verzögerungen riskieren, schließlich habe ich meine Zeit nicht gestohlen. Wenn der alte Hyuga- Knacker zusagt, reise ich sofort los." Eine der Damen scherte aus der Reihe aus, brach dem lästigen Diener das Genick und eilte in Richtung Mizukagen.

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[Das läuft doch jetzt schon ganz gut! Jetzt können wir anfangen mein Zeug zusammen zu sammeln!] Schweiß gebadet stand Hinata mitten im Wald und hielt einen, deutlich als selbstgebastelt erkennbaren, Langbogen in der Hand. Sie hatte sich wie immer heimlich aus dem Clanhaus geschlichen und mit der Dämonenprinzessin auf einer Lichtung trainiert. Inzwischen kannte sie alle Schleichwege rein und raus auswendig, blind und im Tiefschlaf. Das ihre Begabung glücklicherweise genau in der Genjutsu lag kam zusätzlich begünstigend hinzu. Sie wusste nicht wie oft sie schon ihrem neuen Leibwächter eine leere, unberührte Lichtung vorgegaukelt hatte.

Das letzte halbe Jahr Training war der Erbin deutlich anzusehen. Sie war, sehr zum Erstaunen ihrer Umgebung, die sie ja nur als gelehrige Schülerin ihrer Benimm- und Haushaltslehrerin kannten, sehr sehnig und drahtig geworden. Selbst die hochgeschlossene und weite Kleidung die sie immer trug konnte sie nun nicht mehr geschlechtsneutral aussehen lassen. Erschöpft ließ sie sich auf den Boden fallen und genehmigte sich ein großes Stück Kuchen. Aus Erfahrung wusste sie, dass sie sich in fünf Minuten wieder vollkommen regeneriert haben und einsatzbereit sein würde.

{Wie sollen wir denn ... deine Sachen holen, wenn ... wenn ich doch nicht aus dem Haus komme. Meine Lehrerin erlaubt es doch bestimmt nicht, ... ich darf ja nicht einmal mehr zum ... einkaufen gehen.} Die Lehrerin misstraute der schwarzhaarigen Erbin in keinster Weise. Schließlich hatte sie noch nie eine so gehorsame und gelehrige Schülerin wie diese unterwiesen. Aber sie misstraute dem Rest der Welt und schlussendlich war es für sie eine Sache des Prinzips. Eine junge, unschuldige Dame hatte einfach nicht alleine in der Gegend herumzulaufen, wo hinter jeder Ecke ein Perverser lauerte. ... warum auch, dafür gab es schließlich Bedienstete. Als sie erfahren hatte, dass Hinata teilweise alleine mit mehreren Jungs ohne Aufsicht auf Mission gewesen war, wäre sie beinahe in Ohnmacht gefallen.

[Also erstens versteh ich sowieso nicht, was du an diesem blonden Taugenichts findest und zweitens müsste Kiefer irgendwo hier in der Nähe liegen. Schließlich habe ich hier in der Gegend meinen Clan gegründet, wir müssen uns also nur umhören um ihn zu finden.] Hinata sah verlegen zu Boden. {Äh ... falls ich wieder nicht ordentlich zugehört habe tut mir das leid und ... ich hoffe du bist mir nicht böse, dass ich so eine dumme Frage stelle, aber ... was bitte ist Kiefer?}

Sie hatte schon bemerkt, dass Anubis auch in der Lage war, sich ihr über Bilder mitzuteilen. So war es auch diesmal. Vor ihrem inneren Auge entstand die detaillierte Vorstellung eines Helms. Er war komplett aus Gold und hatte die Form eines geöffneten Hunderachens. An dem Höchsten Punkt war der Kopf einer Schlange angebracht. Der Hinterkopf war mehr oder weniger kugelförmig und ähnelte einem überdimensionierten Haarschopf in schwarz und blau. Irgendwie erinnerte sie das ganze auf den aufgestellten Kragen einer zubeißenden Kobra.

Dann folgte Anubis, wie sie den Helm aufsetzte und es sich ihrer Kopfform anpasste wie eine zweite Haut. Der vordere, Hundschnauzen ähnliche Teil, verschmolz quasi mit ihrem Haupt, bis es so aussah, als besässe sie eine goldene, glatte Hülle. Der kugelförmige Hinterkopf wuchs nach unten und wurde letztendlich zu einer schwarzen Ganzkörperrüstung, die ebenfalls so dicht anlag wie eine zweite Haut. Außer bei den Augen, den spitzen Ohren und am Maul waren nirgendwo Nahtstellen oder gar Lücken zu sehen.

Nur zögerlich riss sich Hinata von dem faszinierenden Anblick los und wagte erneut einen Einwand. {Ähm ... die Kopföffnung ist doch viel zu eng für ... mich, ... wenn ich das richtig gesehen habe ... glaub ich ...} Sie spürte wie Anubis leicht schmunzelte. [Richtig und deshalb werden wir jetzt etwas tun, was dir wahrscheinlich alles andere als gefallen wird.] Nicht gerade ermutigt lauschte Hinata weiter. [Wir werden jetzt quasi ... die Rollen tauschen. Wenn ich deinen Körper vollständig übernehme, nimmt er natürlich auch meine Gestalt an. Deshalb bevorzuge ich im Normalfall wenn du ihn selber bewegst. Aber wenn ich mich durchsetze, sehen wir aus wie eine große, schwarze Windhündin und dann ist die Größe der Kopföffnung von Kiefer kein Problem mehr.

Das dumme ist nur, dass es für dich sehr gewöhnungsbedürftig sein wird nichts mehr tun zu können. Ich hatte ein paar Wirte, die das Gefühl der totalen, erzwungenen Passivität nicht ertragen konnten und verrückt geworden sind. ... Falls es dich beruhigt. Du bist bereits von Natur aus so ... zurückhaltend, dass ich bei dir keine größeren Schwierigkeiten erwarte. Im Gegensatz zu anderen hattest du noch nie Probleme damit deine eigenen Bedürfnisse zurückzustellen. Entspann dich einfach und überlass alles weitere mir.]

Hinata atmete tief durch, schloss die Augen und versuchte zu tun, wie ihr geheißen. Tatsächlich fühlte sie, wie Anubis langsam und vorsichtig begann Teile ihres Körpers zu ... übernehmen. Sie waren zwar noch da, schließlich fühlten die Beiden immer das gleiche, aber ... irgendwie merkte sie, wie sie die Kontrolle über alles verlor. Schlussendlich konnte sie sich nicht mehr rühren. [Wenn du es nicht mehr aushältst, sag es bitte und wir tauschen sofort wieder zurück. Ich kann mit einer verrückten Partnerin nichts anfangen ... oder sagen wir so ... ich habe keine große Lust diese Situation dann dem Familienrat erklären zu müssen!] Hinata hätte jetzt gern den Blick zum Boden gesenkt, aber leider war das nicht möglich.

{Eigentlich ist das gar nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt hatte. ... ich fühl mich auch irgendwo ... freier ... eingekapselt, aber freier. ... Ist das schon verrückt? ... es tut mir leid ich rede wahrscheinlich nur Unsinn ... sorry! ... und es ist seltsam plötzlich eine Schnauze zu haben, ... bewegliche Ohren ... Krallen ... und ... hihi, ich ... äh ... du hast ja sogar einen beweglichen Schweif! ... fühlt sich ... lustig an! ... Entschuldigung... äh danke, dass du deine ... vollständige Gestalt gewählt hast und nicht ... diese Dämonen ähnlichere, ... halb verweste.} Anubis fühlte sich in ihrer eigenen Gestalt gleich wesentlich wohler. [Und jetzt zeige ich dir mal, was so ein Dämonenkörper alles drauf hat, damit du informiert bist und nicht dumm stirbst.]

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Anubis stand auf dem Kopf des zweiten Hokagen und war restlos glücklich. Auch Hinata war total überdreht. Nie hätte sie gedacht, dass es so viel Spaß machte einfach wie eine irre in der Gegend herum zu rasen. Vor lauter Übermut heulten sie laut den Mond an, nur um anschließend wie ein schwarzer Blitz in den Gassen Konohas zu verschwinden, ... als die Prinzessin plötzlich eine Vollbremsung hinlegte und zu schnüffeln begann. Auch Hinata roch dadurch etwas, was sie noch nie gerochen hatte.

Es roch nach ... sie fand keinen Begriff dafür, aber Anubis hatte ihre Verwirrung wohl bemerkt und half ihr weiter. [Es riecht nach Chaos ... habt ihr hier einen weiteren unversiegelten Dämon?] Die Erbin überlegte kurz. {Nur Kyuubi, aber der ist angeblich in Naruto- kun versiegelt worden. ... Vielleicht ist das Siegel etwas ... undicht? ... aber selbst wenn, ... Naruto- kun ist ein sehr, sehr mächtiger Krieger. Der wird sicher auch spielend mit einem echten Dämon fertig.}

Die schwarze Hündin verzog erst zweifelnd das Gesicht, fletschte dann die Zähne und begann auf die Wohnung des Blonden hin zu rasen. Sofort wurden Hinata unglaublich nervös. {Das solltest du nicht tun ... was ... was ist wenn er schläft ... äh oder ... noch schlimmer ... er ... er könnte nicht schlafen und ... uns entdecken!} Doch Anubis wischte wie immer alle Bedenken beiseite. [Ach was ... ich will ihn mir doch nur mal anschauen! Angucken kostet doch nix!] Diese Aktion würde ihre Lehrerin SICHER dazu bringen in Ohnmacht zu fallen. Es gehörte ganz eindeutig unter die Rubrik "Was eine wohlerzogene Erbin NICHT tut".

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Naruto war von der letzten Mission stark verletzt zurückgekommen. Daher hatte er zum ersten Mal seit einem halben Jahr beschlossen wieder eine Runde zu schlafen um Morgen wieder topfit sein zu können. Das Verhältnis Aufträge - Ninjas war zur Zeit mehr als schlecht und jedes Kunai wurde gebraucht. Also hatte er sich eine Schüssel Ramen gemacht ... oder zwei ... oder vielleich ein paar mehr und um etwa 10 Uhr Nachts brav ins Bett gelegt. Aber er hätte es ja wissen müssen. Wenn ER einmal in zehn Jahren zu Bett ging, gab es mit Sicherheit irgend jemand, der ihn wecken musste.

Der Jonin wachte davon auf, dass Kyuubi gegen das Siegel focht, wie noch nie. Er tobte dermaßen, das fast befürchtete es würde nicht halten. Der blonde Uzumaki überlegte schon ob er Carnidia besuchen sollte, als er zum Fenster blickte und vor Schreck beinahe aus dem Bett gefallen wäre. Von draußen starrten zwei türkisblaue, pupillenlose Augen herein, die eindeutig zu einem viel zu großen Hund gehörten? Aber warum regte sich sein Fuchsungeheuer über einen ordinären Mischling so auf? Mit Akamaru hatte er ja auch kein Problem und der war alles andere als normal.

Vorsichtig überließ er Kyuubi begrenzte Kontrolle über das Gesicht, jederzeit bereit ihn wieder zurückzunehmen. Sofort drangen fremdartige Laute aus seinem Mund. Eine Sprache irgendwie ... blutig und grausam wie die Hölle selbst. So etwas hatte noch nie zuvor gehört und es drängte sich ihm der Verdacht auf, dass er, hätte er das Gelabere tatsächlich verstanden, sofort den Verstand verloren hätte. Sein Dämon schien leider oder glücklicherweise auch nicht dazu geneigt als Übersetzter zu fungieren. Zu seiner Überraschung begann das Vieh am Fenster sofort zurück zu ... was auch immer ... sprechen? Dann verschwand das ... Ding am Fenster und als Naruto auf die Straße blickte, war nirgendwo mehr auch nur ein Haar zu sehen. Zufrieden zog sein Fuchsungeheuer sich zurück und ließ, ohne eine Erklärung abgegeben zu haben, für den Rest der Nacht in Ruhe ... nicht dass der Jonin jetzt noch hätte Schlaf finden können.

Anubis war da wesentlich gesprächiger. [Hui! Das is mal ein süßer Kerl. ... nette Figur, knackiger Hintern!] Hinata wäre nun sofort wieder rot geworden, aber netterweise, bzw. leider waren sie ja noch in der Gestalt der Hündin. Zudem musste sie den Schock noch verkraften, den ihr der Anblick eines knurrenden, geifernden Naruto/Kyuubis in Schlafanzug und mit spitzen Eckzähnen verpasst hatte. {Was ... was hat er denn ... gesagt? ... wenn ich das fragen darf ... bitte ...}

Ein Schulterzucken antwortete ihr. [Zuerst haben wir die üblichen Nettigkeiten unter Dämonen ausgetauscht, also so nach dem Motto 'Du sabbernder, abgetretener Flohteppich, den nicht einmal seine verfluchte Mutter ernstgenommen hat, hast mein Revier betreten und wenn ich noch einmal dabei erwische, wie du deine madenverseuchten Klauen in meine unheilvolle Nähe bringst, zerfetzte ich dich, bis von deiner mehr als unwichtigen Existenz kein dreckiges Haar und keine ausgefallene Schuppe mehr übrig ist.' natürlich etwas ... direkter ... dein Kamerad ist übrigens ein alter Schleimer! Weißt du wie er mich genannt hat? 'Blutrünstige Vernichterin!' ... süß, aber nutzlos ... denn mit Komplimenten kommt er bei mir nicht weiter, das kann er vergessen! Schließlich bin ich nicht nur ein dahergelaufener Welpe.

Dann haben wir uns unter den üblichen Drohungen und Angebereien darauf geeinigt, dass ich meine Aktivitäten auf den Hyuga- Clan und eventuelle Nekromanten beschränken und ihn auch erstmal nicht töten werde. Wenn er sich schön brav ruhig verhält. ... Dumm ist er also nicht, sonst hätte er nicht so schnell meine absolute Überlegenheit erkannt und erstmal einen Rückzieher gemacht, damit er mir bei der erstbesten Gelegenheit in den Rücken fallen kann.]

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{DA!} Zufrieden mit sich zeigte Hinata auf eine Stelle in einer der weißen Schriftrollen der Hyugas, in denen seit Jahrhunderten die Lebensgeschichte der einzelnen Oberhäupter festgehalten worden waren. Sie sass mitten in der Nacht auf dem Fußboden des Arbeitszimmers ihres Vaters und hatte sich mühsam nach und nach durchgearbeitet. Natürlich reichten die Schriften nicht 3000 Jahre in die Vergangenheit, denn immer wieder hatte es Brände, Überschwemmungen und andere Katastrophen gegeben, gegen die selbst die starken Schutzmechanismen wirkungslos geblieben waren. Vor allem der Ausbruch von Kyuubi vor nun mehr 16 Jahren hatte sein übriges getan den Bestand erneut zu dezimieren.

Dennoch waren die ältesten Schriftrollen so antik, dass sie noch in der alten Sprache geschrieben worden waren und in einem dieser Exemplare hatte sie sogar einen Hinweis auf einen goldenen Helm gefunden, der aussah wie ein Kiefer. Er wurde als Mitgift an den Uchiha- Clan verschenkt. Anubis rollte mit den Augen [Das ist doch dieser feige Haufen, der sich von diesem Wiesel ausrotten ließ? Der Ex-Kumpel von der Dämonenjägerin? ... der Umgang den der heutige Hyuga- Clan pflegt gefällt mir gar nicht. .... trotzdem haben wir Glück! So schwer bewacht sollte dieses Anwesen ja nicht sein und im günstigsten Falle fällt das Fehlen des Helmes gar nicht auf. Weil dieser Erbe gar nicht merkt, das etwas weg is. ... Los geht's.]

Kurz darauf stand die schwarze Windhündin vor den Toren des weitläufigen Uchiha- Anwesens und Hinata spürte Mutlosigkeit aufkommen. {Wie ... wie sollen wir das Teil da jemals finden?} Sie hatte zwar gewusst, dass es riesig war, aber zwischen wissen und sehen ist halt einfach nochmal ein großer Unterschied. {Da brauchen wir ja Jahre! ... wenn ich das so sagen darf ... Entschuldigung ... ich weiß ich sollte nicht so schwarz sehen ... } Anubis war jedoch im Gegensatz zu Erbin extrem motiviert. Sie schloss die Augen und fing an zu schnüffeln. [Lass uns nach Gold suchen] Hinata stieg ein ekelhafter Geruch in die Nase und sie hätte gerne ihr Gesicht verzogen. Die Windhündin schmunzelte [Nicht umsonst heißt es 'Gold stinkt']

10 Minuten später standen sie in einer ehemaligen, inzwischen sehr verstaubten Küche einer Wohnung. Hinata erinnerte das Gebäude an eines der kleineren Hütten, die in ihrem eigenen Clan für die Familien der Nebenhäuser reserviert waren. Anubis nieste leise und eine kleine, wabernde giftgrüne Wolke suchte sich ihren Weg nach oben. [Wie soll ich bei dem Staub denn vernünftig riechen können? Hat dieser komische Uchiha- Erbe noch nie was von Sauberkeit im ganzen Haus gehört?] Hinata überlegte. {Also bei uns im Anwesen werden solche Dinge entweder im Schlafzimmer, Wohnzimmer oder Empfangszimmer aufgehängt ... }

Eine kurze Visite zeigte den beiden, dass es natürlich NICHT so einfach war. {... oder in einem Geheimfach versteckt. ... meistens unter einem Futon, einer Bodenmatte oder hinter irgendeinem großen Wandteppich.} Hinata grinste vor sich hin. Es musste einfach zu komisch aussehen, wie die große, schwarze Hündin von einem Rechteck zum anderen sprang und dabei ihre kurzen, schwarzen Ohren spitzte, ob es denn vielleicht hohl klang. Im Schlafzimmer wurden sie fündig. Schnell war die Bodenmatte zur Seite geschoben. Und tatsächlich funkelte ihnen von unten ein goldener, kopfgroßer Gegenstand entgegen. {Äh ... Anubis! ... vielleicht ... bei uns ... VORSICHT}

Doch die Hündin war bereits nach unten gesprungen und hatte sich Kiefer im wahrsten Sinne des Wortes gekrallt, was die natürlich vorhandene Falle ausgelöst hatte. Netterweise hatte der Erbauer wohl nicht damit gerechnet, dass sich ein leibhaftiger Dämon diesen Schatz unter den Nagel reißen möchte und so hatten sie durch ihre überirdische Schnelligkeit noch gerade genug Zeit, aus der Grube zu springen, bevor unter ihnen ein Flammenmeer losbrach ... und das begann das Haus abzufackeln. Anubis schüttelte sich kurz und ein paar verbrannte Hautfetzen wurden durch neues Fell ersetzt. Dann schauten die beiden ... Ausleiher, dass sie von Ort des Geschehens weg kamen, den Helm fest an sich gepresst.

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Kurz darauf stand die versammelte Ninja- Mannschaft bei einer müden Tsunade im Arbeitszimmer. Sie alle waren, bis auf eine rothaarige Ausnahme, abrupt aus dem Schlaf gerissen worden, als plötzlich durch Feuer im Anwesen der Uchiha, die Wächter Alarm geschlagen hatten. Einschließlich Sasuke und Naruto, waren nur Jonins anwesend, die den Rest erfolgreich rausgeschmissen hatten. Die Hokage hatte den leichten Eindruck, dass der Blondschopf von seiner Schwester viel zu sehr verwöhnt und bevorzugt behandelt wurde, aber sie konnte es verstehen, schließlich hegte aus sie selbst eine kleine Schwäche für den aktiven Uzumaki.

Tsunade musste zugeben, dass ihre Laune im Augenblick nicht die allerbeste war. Sie hasste es aus ihrem Schönheitsschlaf gerissen zu werden und wenn es möglich wäre, hätte sie die Nachtschicht schon längst einem Zweit- Hokagen überlassen, aber was sein musste, musste eben sein. Der junge Uchiha gab gerade seinen äußerst unwichtigen Bericht zu Sachlage ab, der auch keinerlei Neuigkeiten enthielt. Es war alles sehr mysteriös.

In einem leerstehenden Nebenhaus der Clan- Wohnungen war ohne ersichtlichen Grund ein großes Feuer ausgebrochen. Man hatte schnell handeln müssen. Da die Häuser in Konoha dicht nebeneinander standen und akute Brandgefahr bestand, hatten Carnidia und Kakashi das Problem kurzerhand mit der Kunst der Wasserdrachen, bzw. Haies gelöst und damit alle eventuell vorhandenen Beweise effektiv vernichtet.

Natürlich konnte sich niemand erklären, woher ausgerechnet Carnidia diese Technik kannte, aber sie weigerte sich wie immer beständig zu erklären wie sie an die Kunst Kisames gekommen war. Und da sie kein Sharingan besass würde es nur ein weiterer Vermerk 'unerklärliches Wissen' in der sowieso schon zum Platzen gefüllten Mappe ihrer Akten sein.

Als Sasuke endlich mit seinem wichtigtuerischen Gelabere fertig war, die restlichen Jonin versuchten krampfhaft wach zu bleiben, fasste Tsunade noch einmal zusammen. "Aaaalso ... niemand hat irgendetwas gesehen oder gehört. Weder warum das Feuer ausgebrochen ist, noch wer es gewesen sein könnte. Naruto behauptet, dass Kyuubi etwas seltsames gerochen hätte, sich aber weigert ihm zu sagten was das war und auch sonst, haben wir außer dem Heulen eines Vollmond trunkenen Wolfes vorgestern Nacht und einem geheimnisvollen Hundegesicht mit türkisblauen, leuchtenden Augen, mit dem sich das Fuchsungeheuer angeblich beraten haben soll, keinerlei echte Hinweise. Irgendwelche vernünftige Vorschläge?" Die Gesichter vor ihr, die deutlich machten, dass jeder einzelne von ihnen jetzt lieber im warmen Bett läge als von ihr angesehen oder gar angesprochen zu werden, sagten Tsunade alles.

Doch der Uchiha- Junge wollte das Ganze natürlich wieder einmal nicht auf sich beruhen lassen. "Aber wir müssen doch etwas tun! Bestimmt ... wurde irgendetwas gestohlen und eine Falle ist losgegangen ... oder ... vielleicht war es Itachi, der uns nur ablenken wollte!" Genervte Augen aller Farben wandten sich ihm zu. Naruto wollte sich schon auf ihn stürzen und den älteren Uchiha verteidigen, als er von Carnidia zurückgehalten wurde. Als er das bösartige Glitzern in ihren Augen sah, wusste er, dass diese leichtsinnige Aussage nicht unbestraft bleiben würde und beschränkte seine weitere Aktivität darauf Sasuke nun ebenfalls anzustarren.

Als Tsunade betont langsam auf den Uchiha zuschritt, rückten restlichen Anwesenden sicherheitshalber ein kleines Stück zurück. "Es ist mir völlig klar, dass du an dem Anwesen der Uchiha hängst, schließlich ist es dein Erbe." Verunsichert nickte der schwarzhaarige Angesprochene "Und natürlich hast du auch echte Beweise für deine Vermutungen!" ein verlegenes Kopfschütteln folgte. "DANN MACH DICH AUF DER STELLE VOM ACKER! DU DURCHSUCHST MIR DIE NÄCHSTEN ZWEI TAGE DIESE BESCHEUERTE WOHNUNG BIS DU SCHWARZ BIST! UND WEHE DU KOMMST MIR OHNE IRGENDETWAS HANDFESTES ZURÜCK, DANN GIBT ES FÜR ITACHI HIER NICHTS MEHR ZU TUN!" (An dieser Stelle, könnte jetzt das Sasukespezial zu "Der Apfel fällt nicht weit vom Birnbaum" stehen ^.^).

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Hinata und Anubis waren währenddessen auf der Lichtung im Wald angelangt. [Hui! Das war knapp.] Zwei schwarze Tatzen befingerten vorsichtig den Helm und wischten den Staub von ihm. [Und jetzt ...] mit diesen Worten setzte sie Kiefer zum ersten Mal seit 3000 Jahren auf [... beginnt Stufe zwei des Trainings.]. Hinata erschrak, als sie spürte, wie die Prinzessin ihren Körper plötzlich verließ ... oder sie den Körper der Prinzessin. So genau vermochte sie das nicht zu sagen. Auf jeden Fall stand vor ihr plötzlich eine gerüstete Hündin. "Wie hast du das geschafft? ... bitte?" Anubis grinste ihr strahlenstes Reißzahngrinsen und meinte mit einem unüberhörbaren Ton der Zufriedenheit. "Na diese Rüstung ist für mich persönlich geschmiedet worden, nicht für dich. Deshalb ist dies die einzige Möglichkeit uns zu trennen. Wenn ich den Helm abnehme, lande ich automatisch wieder in deinem Körper. Also los geht's ... deine Schonfrist ist vorbei."

Eine Hochzeit die ist lustig ...

Zwei Wochen später sass Hinata auf ihrem Bett und schrieb für ihre Lehrerin eine ordentliche Einladung. Seit neustem hatte sie sich angewöhnt ständig Handschuhe zu tragen, damit ihrer Erzieherin und Anstandsdame weder die abgebrochenen Fingernägel noch die über Tags schnell wieder verheilenden Kratzer, Schnitte und Prellungen auffielen, die sie sich bei Anubis gnadenlosem Training zuzog. So wurden wirksam weitere Ohnmachtsanfälle vermieden.

Sie hatte diese Aufgabe bekommen um ihre Handschrift zu verbessern, da wurde sie von einem Bediensteten zu ihrem Vater gerufen. Als die Hyuga die Türe öffnete spürte sie wie Anubis auf einmal ... verschwand. Normalerweise war die schwarze Hündin, auch wenn sie nichts sagte einfach ... da. Aber nun war an der Stelle wo sich normalerweise die Dämonin befand nur noch ... Leere {Anubis? ... bitte ... was ist?} aber nichts antwortete. {ANUBIS?} Etwas verwirrt trat sie in das Arbeitszimmer ihres Vaters und begrüßte ihn angemessen. Da fiel ihr auf, dass er eine mehr als säuerliche Miene machte und auch Naruto- kuns große Schwester anwesend war. Höflich abwartend stand die Erbin im Raum und sah zu Boden, als ihr Vater auch schon anfing zu sprechen.

"Die Erbin der ehrenwerten Familie der Uzumaki, hat beschlossen sich zu vermählen und eine offizielle Einladung an die Erbin der Hyuga ausgesprochen." Genaugenommen war sie hereingeplatzt, hatte verkündet, dass sie bald in Iwa zu hochzeiten gedenke und verlange dass die Hinata, und NUR diese, als Vertreterin der Hyuga gefälligst an wesend zu sein habe. Natürlich hatte sie sich geweigert den Namen des ... unglücklichen Bräutigams, von dem sich Hiashi beim besten Willen nicht vorstellen konnte dass es ihn tatsächlich gab, zu verkünden, aber er würde es ja dann anhand ihres neuen Nachnamens erraten können. Auch als er sich nach den glücklichen Trauzeugen erkundigt hatte, lachte sie nur und meinte er solle nicht so neugierig sein.

Natürlich wusste Hinata von alledem nichts. "Ich werde meine Pflicht angemessen erfüllen, mein Vater." Prompt schaltete sich auch schon Carnidia ein. "Sehr gut! Dann pack dein Zeug und ab geht's!" Hiashi fiel aus allen Wolken "JETZT sofort?" doch die rothaarige Jonin runzelte nur die Nase und zuckte die Schultern. "Natürlich! Sie wird ja wohl nicht so lange brauchen ihre sieben Sachen einzupacken!" Das Oberhaupt der Hyuga kam in's Rudern und schnappte wie ein Fisch im Trocknen.

"Aber ... aber ... aber sie geht mir nicht aus dem Haus ohne eine vertrauenswürdige, weibliche Anstandsperson!" Jetzt grinste der ungebetene Gast breit. "Sehr gut! Dann is ja alles geregelt! Schließlich bin ich ja die äußerste vertrauenswürdige Erbin des vierten Hokagen und Erstgeborene der Uzumaki- Familie!" und zu Hinata gewandt "Jetzt aber los!". Wie immer gehorchte Hinata den Anweisungen und folgte Carnidia aus dem Zimmer. Bei dem nun, durch die geschlossene Türe dringenden Lärm, stellte die Rothaarige grinsend fest, dass sie gar nicht gewusst hatte, dass Hiashi SOLCHE Ausdrücke kannte. Ganz davon zu schweigen, dass er sie sogar benutzte.

Zwei Minuten später beobachtete die Schwester Naruto- kuns sie beim Packen. "Nimm lieber ein paar Waffen mit!" Erstaunt blickte Hinata auf. "Ich dachte wir reisen zu eurer Hochzeit?" Carnidia verzog das Gesicht "Wuäääh! Sag doch bitte du, sonst komm ich mir so alt vor! Jein! Aber bevor ich dir alles erkläre möchte ich eine ehrliche Antwort von dir." Sie ging einen Schritt nach vorne und nahm Kiefer in die Hand. "Interessanter Helm, den du da hast ... Hundeform ... passt dein Kopf da durch?" Hinata blickte verlegen zu Boden und nickte automatisch.

"Wie du weißt, bin ich ausgebildete Dämonenjägerin und ich kann mit gutem Gewissen behaupten, dass ich zu den mächtigsten Personen in diesem Dorf zähle. Aber wie du dir denken kannst, jage ich nicht jeden Dämonen, sonst würde ich ja nicht zulassen, dass Kyuubi in meinem kleinen Bruder haust. Alles was ich tue dient drei Dingen. Erstens dem Schutz der Familie der Uzumakis, zweitens dem Ziel Naruto zum Hokagen zu machen und drittens mir mehr Macht zu verschaffen um die ersten beiden Ziele verwirklichen zu können. Solltest du meine Frage mit 'Ja' beantworten, und ich möchte hier anmerken, dass ich mir dessen ziemlich sicher bin, möchte ich eine Garantie von dir, oder dem Dämon selbst, dass er ein Ziel hat, welches nicht mit den meinen nicht in Konkurrenz steht. Also frage ich dich nun, und ich erwarte mir eine ehrliche Antwort, ... teilst du deinen Körper mit einem Dämonen?" Hinata suchte nach Anubis, aber diese war immer noch nicht anwesend. Schwach murmelte sie "Ja! ... aber ..." schon stieß sie behandschuhte Finger gegeneinander "... sie ... sie heißt Anubis ... und ... sie ist wirklich nett und ... sie trainiert mit mir jede Nacht und ... ich mag sie gerne ... sie ... sie sagt sie hat den Hyugaclan gegründet ... und ..." Da wurde sie hinweggefegt.

Niemals war Anubis bisher so mit ihr umgesprungen und nun ahnte die Erbin der Hyuga wie sehr sich die Hündin ihretwegen bis jetzt zurück gehalten hatte. Nach nicht einmal einer Sekunde stand vor der rothaarigen Jonin aus Konoha plöztlich eine zähnefletschende, halbverweste Dämonin und blitzte sie aus türkisblauen Augen an. Ein Gestank von Fäulnis und Verwesung ging von ihr aus und die Luft um sie herum knisterte bedrohlich.

Carnidia hatte so etwas in der Art erwartet. Sie kannte ja diese Wesen einigermaßen, deshalb hatte sie sich schon bevor sie kam sicherheitshalber mit Itachi verbunden. Ein Pfiff und durch das Fenster kam Naruot/Kyuubi hereingestürmt. Er stellte sich zwischen Anubis und seine Schwester und knurrte sie warnend an. "Sitz! So und jetzt zu uns beiden!" Die Anbu blickte ernst. "Ich weiß, dass ich alleine gegen so einen erfahrenen Dämon wie dich keine Chance habe, aber wir beide sind uns wohl darüber im Klaren, dass du gegen uns zwei ..." Damit zeigte sie auf Naruto/Kyuubi und sich "... wiederum nichts ausrichten kannst ... noch nicht, aber dass nur so um die Lage zu klären. Zumindest weiß ich nun, dass Hinata dich wirklich mag. Das heißt, du kannst ihren Körper haben, wenn sie damit einverstanden ist und so wie ich das Fräulein 'ich liebe alles und jeden' kenne, ist sie das. Ich habe auch nicht vor dir bei was auch immer hinein zu pfuschen, solange es mich nicht tangiert. Sollte es das schon, bist du schneller in das nächste Eichhörnchen gebannt als du 'Ramen' sagen kannst!"

Hinata bemerkte, dass die Rede der Rothaarigen die Dämonenprinzessin ganz und gar nicht beunruhigte, sondern eher belustigte. Ein bluttriefende, grausame Stimme, ganz anders als die Anubis, die sie kannte fauchte nun los. "Wir beide wissen, dass du ein gefährliches Spiel spielst junge Hexe. Wenn ich jetzt tatsächlich loslege ist von Konoha nachher nichts mehr übrig. Und ich bin nicht so harmlos wie dein kleines, putziges Schoßtier. Ich bin so alt wie die Menschheit selbst und ebenso mächtig. Aber du kannst ganz beruhigt sein, du bist zur Zeit noch zu ... schwach um mir ein echter Gegner zu sein. Falls es dich tangiert, ... ich bin für Hyuga das, was Kyuubi für die Uzumaki ist. Dennoch höre diese Warnung! Ich dulde keine Nekromanten, aus welchem Clan auch immer!" Ein Nicken zeigte, dass Carnidia verstanden und akzeptiert hatte.

"Dann hab ich dir jetzt einen Vorschlag zu machen. Erstens: ich helfe dir, gebe mich als Hinatas Meisterin aus und ermögliche euch so den Zugang zur Chuninprüfung, die übrigens ... rein zufällig, in vier Tagen, als kurz nach meiner Hochzeit, in Iwa anfängt. Hiashi ist darüber informiert, dass wir für die Hin- und Rückreise nach Iwa, inklusive Aufenthalt mindestens sechs Wochen brauchen werden, schließlich wissen wir ja nicht, in welchem Zustand die Pässe sein werden. Dafür tötest du keine Unschuldigen aus Konoha, denn ich weiß, dass das Hinata ebenfalls nicht passen würde." Anubis grinste und legte den Kopf schief.

"Deal!" Dann zog sie sich wieder zurück, verschwand aber diesmal nicht mehr ganz und ließ Hinata vor, die noch etwas blass um die Nase war. Kyuubi/Naruto wurde wieder raus geschickt und eine warme Hand streichelte der überrumpelten Erbin über den Kopf. "Geht's?" Hinata nickte und sah auf ihre Fingerspitzen. "Ich ... ich hätte es ... dir schon früher sagen sollen ... oder?... Entschuldigung." Zwei violette Augen blitzten belustigt auf. "Ach was ... eigentlich mag ich Dämonen ganz gern. Bei ihnen kann man wenigstens sicher sein, dass sie nur ihre eigenen Ziele verfolgen, keinen komischen Idealen wie Ehre und so Zeug folgen und keinerlei Skrupel haben dich bei der ersten Gelegenheit von hinten zu überrumpeln oder auszuliefern. Das macht den Umgang mit ihnen wesentlich unkomplizierter, als mit Menschen." Die Trägerin Anubis presste die Lippen zusammen und wusste nicht recht, was sie darauf sagen sollte. "Ähm ... Anubis meint gerade, sie würde noch ihre Waffe suchen, ob du ihr da bitte nicht helfen könntest." Natürlich hatte sich die Dämonenprinzessin etwas ... direkter ausgedrückt, aber Hinata war als wohlerzogene Erbin eine treue Anhängerin höflicher Umgangsformen.

Kurz darauf verließen zwei ungewöhnlich gut gelaunte Uzumaki, von denen einer gegen den verlegenen Protest Hinatas darauf bestanden hatte ihren Rucksack und den daran gebundenen Kiefer zu tragen das Anwesen der Hyugas und kurz darauf Konoha selbst. Doch kaum waren sie jedoch außer Sichtweite versperrten ihnen zwei finstere Gestalten in der typischen Akatsukikleidung den Weg. Der eine trug ein riesiges Zanbato auf dem Rücken unter dem Strohhut des anderen glühten rote Augen gefährlich auf.

Hinata erschrak. Die Reise fing ja gut an! Kaum waren sie 20 Minuten unterwegs, stießen sie schon auf die ersten Probleme. Da bemerkte sie zu ihrer Erleichterung, dass sich hinter den beiden Anko angeschlichen hatte. Die beiden schienen sie nicht bemerkt zu haben. Die Jonin würde sie sicher retten.

Die braunhaarige Anbu sprang ... und warf sich dem größeren um den Hals. "Haaaalloooo, Großer!" Zu ihrem maßlosen Entsetzen und mit angemessener Verlegenheit, die sich sofort auf ihrem Gesicht in Form von leichter Röte niederschlug, registrierte Hinata, dass sie dem Nukenin einen dicken Kuss auf Wange drückte, was dieser mit einem blutigen Reißzahngrinsen beantwortete. Naruto schien nichts ungewöhnliches an dem Verhalten der beiden zu finden und streckte angeekelt die Zunge heraus. "Bääh, das schmeckt bestimmt stark nach Fisch!" In der Zwischenzeit war der zweite Akatsuki, mit den roten Augen an Carnidia herangetreten und gab auch ihr einen sanften Kuss auf die Stirn.

Hinata stand einfach nur noch geschockt in der Gegend herum und wusste nicht was sie denken sollte. Der blonde Uzumaki schien als einziger ihren Zustand zu bemerken und klärte sie auf. "Also Anko, die alte Irre kennst du ja. Und der große Fisch mit dem überdimensionierten Zahnstocher da ist Kisame, ein Nukenin aus Kirigakure. Keine Angst der ist viel freundlicher und umgänglicher als Anko, auch wenn er nicht so aussieht! Und den anderen Verbrecher kennst du wahrscheinlich sogar noch. Das ist Itachi Uchiha relativ unschuldig zum Nukenin Verurteilter und der Verlobte und zukünftiger Bräutigam von Carnidia." Schnell hob er die Hand vor den Mund und flüsterte ihr zu "Drum sieht er auch so blass aus!" Tatsächlich war die Hautfarbe des Uchiha eindeutig ungewöhnlich weiß, wobei Hinata nicht beurteilen konnte, ob das normal war oder nicht.

Während Carnidia sich mit den anderen dreien daran machte ein paar weiße Tauben loszuschicken, die Anko dabeigehabt hatte, klärte Naruto die mehr als verwirrte Erbin über die Wahrheit um Kyuubi auf(Lest "Der Apfel fällt nicht weit vom Birnbaum" ;) ). Worauf Hinata erschrocken die Hand vor den Mund schlug und die Augen aufriss. "Das ist ja schrecklich! Das müssen wir dem Rat erklären! Die würden das Urteil bestimmt sofort revidieren."

Doch Naruto zuckte nur die Schultern. "Sicher? Ich mein, ... wahrscheinlich bräuchten wir sowas wie Beweise für unsere Behauptungen und die gibt es nicht. Außerdem ist es dennoch eine Tatsache, dass er den gesamten Uchiha- Clan einfach so ermordet hat, gegen das herrschende Gesetz. Drittens und letztens glaub ich, dass er Konoha in der jetzigen Position mehr nutzt als wenn er wieder ein normaler Ninja wäre. Wäre also nett, wenn du das mit dem Namen des Bräutigams nicht gleich deinem Dad auf die Nase bindest, sonst fliegt Carnidia noch hochkant aus Konoha. Sag halt du hättest ihn dir nicht gemerkt, weil er so unwichtig war oder sowas."

Hinata wurde rot und schüttelte heftig den Kopf. "Ich ... ich werde natürlich nichts sagen." [Na eine saubere Gesellschaft hast du dir da ausgesucht, meine Nachfolgerin! Eine Bande von Verbrechern und ein Dämon! Ich glaub ich werd nicht mehr! Oh tempora, oh mores! Jetzt hast du ihn aber lang genug angehimmelt! Lass mich auch Mal ran!].

Hinata wurde ob dieser Bemerkung noch röter und fing an ihre Fingerspitzen aufeinander zu tippen. "Ähm ... Anubis würde sich glaub ich auch Mal gerne mit Kyuubi unterhalten ... quasi von Dämon zu Dämon ... wenn es dir bitte nichts ausmachen tät ... bitte." Er hatte nicht und kurz darauf sah man zwei Dämonen in Menschenformat über eine Lichtung tollen, wie kleine Welpen. Nur dass kleine Welpen sich normalerweise nicht einer ... Sprache bedienten, die vor Grausamkeit und Blut nur so troff.

...

...

...

Eine halbe Stunde spazierte Carnidia zu den Beiden. "Schluss! Wir müssen schließlich in zwei Tagen in Iwa heiraten! Die beiden Dämonen zogen sich artig zurück und kurz darauf standen an derselben Stelle zwei neugierig blickende Jugendliche. Naruto hüpfte seiner Schwester hinterher. "Warum bist du nicht ausgestiegen? Kyuubi war doch da?" Die rothaarige Jonin grinste frech "Erstens übe ich sehr fleißig und zweitens ... weil er nicht ... voll da war! ... er hat quasi nicht seine volle Macht entfaltet, sondern sich zurückgehalten! ... Ach du checkst das sowieso net!" Empört protestierte ihr kleiner Bruder. "DOCH! Hab ich schon!"

Streitend liefen sie auf eine seltsame Herde von Tieren zu. Zwei Hippogreifen und ein großes ... Vieh mit ledrigen Flughäuten. Der Bräutigam war verschwunden. Carnidia zeigte auf den schwarzen Gefiederten. "Ich reite auf Itachi..." dann auf das ledrige Vogel- Reptil "Kisame und Anko auf Sr't und ihr zwei auf Sturmauge." damit war wohl die übrig gebliebene grau-braune Adler- Pferd- Chimäre gemeint.

Hinata trat vorsichtig an das Reittier heran und versuchte es zu streicheln, doch es schnappte mit seinem scharfen Schnabel nach ihrer Hand, die sie schnell wieder zurückzog. "Oh ... es tut mir leid, ... äh ... darf ich bitte auf dir reiten? ... Das wäre sehr nett ... ich würde mich auch sehr freuen ... bitte ...!" Doch Naruto wusste wie er mit Sturmauge umzugehen hatte. Er gab ihm einen leichten Klaps auf den Schnabel und meinte nur "Klappe!" Dann schwang er sich auf den Rücken und lies Hinata noch genug Platz hinter ihm.

...

...

...

Zwei Tage später kam der bunte Haufen in einem kleinen Dorf im Land der Berge an. Dort wurden sie bereits von einer weiteren Akatsuki erwartet, die einen länglichen Gegenstand in der Hand hielt. Kaum waren sie in Hörweite schnauzte sie ohne jede Begrüßung los. "ENDLICH! Ich hab schon gedacht das wird nix mehr! Jetzt nimmt mir doch mal bitte einer dieses lächerliche Ding ab, wenn ich schon extra deswegen einen Umweg hab machen müssen! Und dann wird geheiratet! Ich hab ja nicht ewig Zeit! Ich tu ja was für mein Geld, im Gegensatz zu anderen Leuten! Ein Dorf zu leiten ist alles andere als langweilig! Da rein! Carnidia, deine Oma wartet auch schon da drin. Itachi, letzte Chance zur Flucht! Die Viecher bleiben draußen. Kisame jetzt nimm gefälligst den Zahnstocher ab, wir wollen hier nicht Krieg führen ... ach was, wenn ich's mir recht überlege ... lass ihn lieber drauf! Hallo Hinata! Immer noch so treu-doof wie früher? Naruto ich hoffe du hast die Ringe nicht verschlampt, sonst mach ich dich einen Kopf kürzer! Und wehe Kyuubi benimmt sich nicht!"

"Klar doch!" Mit einem frechen Grinsen holte Naruto unter dem Gepäck Sturmauges einen Kasten hervor der locker eine Hundertschaft an Ringen hätte beherbergen können. Misstrauisch riss ihm Carnidia das Ding aus der Hand und öffnete es vorsichtshalber. Darin befand sich ein silbernes, glänzendes Prachtexemplar von ... Handschellen. "NAARUTOOO!!!" Das Grinsen des Blonden wurde noch breiter. "Jaaaa?" Hätten Blicke töten können, wäre er auf der Stelle in Flammen aufgegangen, aber so drehte er sich nur geruhsam um und holte ein kleineres Kästchen aus dem Gepäck, das auch in der richtigen Größenordnung für Trauringe war. "Keine Angst! Ich hab sie ja da!" Noch bevor seine Schwester auch diese Päckchen kontrollieren konnte, zog er es wieder zurück und steckte es in eine der vielen Taschen seines orangenen Overalls. "Nix da! Erst bei der Trauung! Ordnung muss sein!"

Wenig später sass Hinata in einer schlicht eingerichteten Gerichtshalle und sah andächtig zu wie Nyx die beiden traute. Kisame und Anko waren als Trauzeugen aufgerufen und mindestens genauso nervös wie Hyuga und die alte Dame, die ihnen als Großmutter von Carnidia vorgestellt worden war und tatsächlich eine frappierende Ähnlichkeit mit dieser aufwies. Im Gegensatz dazu hatten Carnidia, Naruto, der sich regelrecht auf die Bank für die Gäste lümmelte, und Itachi die Ruhe weg.

Nyx hob gelangweilt die Stimme. "... Wenn jemand einen triftigen Grund dagegen vorzubringen hat, dass die hier vor mich getretenen Itachi Uchiha und Carnidia Uzumaki nun den Bund der Ehe eingehen, so möge er nun sprechen oder für immer schweigen." Hinata musste sich ernstlich beherrschen um nicht in aller Öffentlichkeit loszuheulen. Die beiden da vorn waren ja sooooo süß! Einen besserer Schwager für Naruto- kun hätte man sich wirklich nicht denken können. Doch dieser schien anderer Meinung zu sein, denn er brüllte plötzlich los. "STOOOPP! Pause!" Dann sprang er mit einem Satz vor Carnidia. "Du bist mit mir verwandt?"

Plötzlich wandten sich alle Augen auf ihn und die Braut runzelte die Stirn. Nur um kurz darauf zu grinsen. "UUUuups! Das hab ich dir ja noch gar nicht gesagt, weil du's ja nicht erraten hast! Ich bin deine große Schwester!" Nyx hatte genervt die Schultern gesenkt. "WAS? Warum hast du mir das nie gesagt!" Man merkte richtig, wie es in Narutos Kopf zu rattern anfing! "Dann ... dann ... wird das da ..." Damit zeigte er auf den Bräutigam "... ja mein ... Schwager! Und ... und dann bin ich ja mit ..." Sein Gesicht verzog sich angeekelt "... SASUKE verwandt! Oh NEIN! Wie soll ich es mit so einer Verwandtschaft noch schaffen Hokage zu werden? Und ... aber ... dann ..." sein Gesicht hellte sich merklich auf, als er zu der glorreichen Schlussfolgerung kam " ... bin ich ja der Sohn des vierten Hokagen! ... HA! ICH HABS DOCH GEWUSST, DASS ICH ETWAS BESONDERES BIN! HAHA!"

Doch jetzt schritt Nyx ein. "UND WENN DU OROCHIMARU BIST! DU STÖRST JETZT HIER NICHT LÄNGER ODER ICH MACH DICH KALT! DAS HIER IST EINE HOCHZEIT UND KEIN SELBSTFINDUNGSSEMIAR!" Zwei Minuten später sass Naruto wieder brav und stocksteif in der Bank. Auf seinem Rücken flatterte unschuldig ein kleiner Zettel in der Zugluft. Hinata überlegte eine Sekunde lang ob sie ihn entfernen sollte, aber dann wagte sie es nicht, schließlich war sie ja nur Gast und wusste nicht, ob sie sich damit nicht zu viel herausgenommen hätte.

...

...

...

Etwa eine Stunde später sass die versammelte Mannschaft samt Oma in einem Gasthaus bei Ramen und ließ es sich schmecken. Vergnügt sah Hinata Naruto- kun dabei zu, wie er voller Appetit die Nudeln in sich hineinstopfte. Es hatte nur noch eine einzige Verzögerung gegeben, da man vergessen hatte, dass der Bruder der Braut ja noch die Trauringe hatte. Nyx hatte vorgeschlagen das kleine Kästchen einfach zu nehmen, aber niemand hatte gewusst, in welcher der Taschen es zu suchen war. Nachdem Kisame dann bei dem Versuch die Schachtel auf gut Glück zu finden, in eine mindestens zwei Monate alte, inzwischen sehr flüssige Schokolade gelangt hatte, entschloss man sich letztendlich dazu den Bannzettel einfach zu entfernen, was eine kurze, aber intensive ... Diskussion zur Folge hatte, die für eine frische Farbe in Hinatas Gesicht sorgte.

Nyx war schon wieder am Abreisen um "den Sauhaufen von Tsukigakure" nicht zu lange alleine zu lassen. Dabei drückte sie Carnidia einen Stapel Bannzettel in die Hand, mit den Worten "Die werdet ihr noch brauchen!" Die Braut zwinkerte und meinte, dass sie mit ihren Gegnern auch so fertig werden würden, doch da hatte sie die Weitsicht Nyx völlig unterschätzt. "Ach Schwachsinn! Irgendwann werdet ihr doch sicher Kinder haben und dann werdet ihr diese Zettel mehr als brauchen können, wenn euch eure Nerven lieb sind."

Hinata beobachtete gerade bewundernd wie Naruto- kun die fünfte Schüssel Ramen in sich hineinstopfte, als Carnidia sich schwer neben sie fallen ließ. "Pfhuu, heiraten ist anstrengend! Aber jetzt zu uns. ... Das ist für dich!" Damit legte sie einen sperrigen, verpackten, großen Gegenstand und zwei kleine Karten auf den Tisch, was zur Folge hatte, dass mehrere kleine Schüsseln und Teller den unsanften Weg zum Boden suchten. "Ups. Die beiden Karten sind die Zulassung zur Chuninprüfung für dich und Naruto, damit es so aussieht, als wäret ihr ein Team. Ihr sollt am Besten gleich für Konoha ein bisschen spionieren."

Sie wich geschickt einem Strahl Ramen aus, der von ihrem kleinen Bruder vor lauter Überraschung über den halben Tisch gespuckt worden war. "WIESO ICH! Ich bin doch schon Chunin!" Carnidia zuckte mit den Schultern. "Du schaust noch so jung aus und kaum einer kennt dich hier. halt dich halt einfach ein bisschen zurück! Befehl vom Hokagen, da kannste nix machen. Auf jeden Fall kein Grund die guten Ramen so zu vergeuden! Ich werde euch leider nicht helfen können, weil wir jetzt erst einmal Flitterwochen machen." Sie verdrehte die Augen und flüsterte Hinata zu "Irgend so eine bescheuerte, völlig einsam gelegene Insel, weitab von jeder Zivilisation! Da gibt es so ein blödes Dorf namens Bakagakure (Amora vor! ^.^v). Itachi hat drauf bestanden."

Hinata senkte verlegen den Kopf, da sie nicht wusste, was sie darauf antworten sollte, als ihr Geschirr von dem sperrigen, verpackten Gegenstand weggeschoben wurde. Carnidia forderte sie ungeduldig auf: "Jetzt pack doch mal aus!" Sorgsam, damit das Papier nicht kaputt ging, wickelte die Erbin der Hyuga das große Ding unter den neugierigen Augen von Naruto- kun aus. Schließlich hielt es der Blonde nicht mehr aus und mit einem "Lass das mich mal machen!" zerriss er das restliche Verpackungsmaterial einfach und rümpfte die Nase. "Was ist denn das? Das ist ja viel zu groß für sie!" Hinata wurde unter dem prüfenden Blick Narutos sofort rot, während Anubis sich freute wie ein Schnitzel. [Knochen und Fänge! Deine Freundin ist spitze! Wie hat sie dass nur so schnell geschafft?]

Die Trägerin nahm zuerst eine ... Art verkürzter Hellebarde in die Hand, die insgesamt etwa die Länge von 2 Metern hatte. Ganz im Gegensatz zu der normalen Stangenwaffe, war diese jedoch eine Kombination aus Zweien. Auf der einen Seite war eine grün-blau-goldene, fächerförmige ... Schneidfläche angebracht, deren Form Hinata an das Blatt des Ginkobaumes erinnerte. Die Schärfe an den Kanten ließ jedoch keine Zweifel an dem Verwendungszweck. Gegenüber war eine schwere, geschwärzte Kugel an einer Kette befestigt worden, so wie es auch bei Morgensternen der Fall war. Die Erbin musste Naruto recht geben. Für sie war diese Waffe mehr als zu groß und zu schwer. Aber sie wusste auch, dass die Dämonenprinzessin damit keine Probleme haben würde. Sanft strich sie mit den behandschuhten Fingern über das schwarz gefärbte Hartholz, das trotz seiner offensichtlichen Stabilität einige Kratzer und Kerben hatte. [Das ist Knochen, mein kleiner Liebling. Es ist schwierig die Balance zwischen Kugel und Scheide zu halten, aber wenn man sie erst einmal beherrscht ist es ein Genuss damit zu kämpfen!]

Der zweite Gegenstand war ein ebenfalls schwarzer Bogen. Der geübte Blick Hinatas zeigte ihr, dass für dieses Glanzstück verschiedene Holzarten ... zusammengearbeitet, war der falsche Begriff ... verwachsen? waren um eine größt mögliche Flexibilität und Bruchfestigkeit zu erreichen. Die beiliegenden Pfeile, drei an der Zahl, waren verschieden gefärbt. Schwarz, golden und blau. [Das sind meine Fänge. Du kannst sie haben, solange du mich trägst. Der schwarze bringt dem Getroffenen den sofortigen Tot, der blaue lähmt für kurze Zeit, hinterlässt dabei keine Wunden, und der Goldene bleibt zwar nicht in der Wunde stecken, aber dafür taucht er nach dem Schuss automatisch wieder in deinem Köcher auf! Jetzt fehlt nur noch Kralle, aber machen wir doch erstmal diese lächerliche Chuninprüfung!]

Chuninprüfung(1) Das Felsenlabyrinth:

Als sie zur Chuninprüfung auf einem hohen Felsplateau antraten, wusste Naruto nicht genau, was er denken sollte. Auf der einen Seite mochte er die ruhige Ninja natürlich, ... wer nicht, ... aber auf der anderen Seite glaubte er auch zu wissen wie schwach sie war und es gefiel ihm gar nicht, für sie beide kämpfen zu müssen. Auf der anderen Seite hatte sie früher ja auch keinen Dämon besessen. Aber was half es schon ob er wollte oder nicht. Tsunade hatten es entschieden und da konnte er dreimal der Sohn des vierten Hokagen und Träger von Kyuubi sein, da würde sich nichts daran ändern, dass er diese Aufgabe ausführen musste, wenn er nicht die nächsten 5 Jahre mit Unkrautjäten verbringen wollte.

Wie immer waren viele Genin angetreten und aus Erfahrung konnte man bereits jetzt behaupten, dass etwa 1/3 in zwei Wochen nicht mehr leben und 1/3 nicht bis zur letzten Prüfung durchkommen würden. Orochimaru schien auch wieder ein paar Spione geschickt zu haben, denn wie erwartet war eine Gruppe Soundnins anwesend. Naruto hatte, um nicht erkannt zu werden, den für ihn typischen orangen Fliegeranzug gegen handelsübliche, praktische braune Kleidung getauscht. Hinata hatte sich für einen großen Schwarzen Umhang mit Kapuze entschieden, in den sie auch in der Gestalt der Hündin noch problemlos passen würde. Dennoch boten die zwei Konoha- Ninjas wahrscheinlich einen mehr als seltsamen Anblick. Der Uzumaki mit den zwei Rucksäcken, denn natürlich hat er nicht zugelassen, dass Hinata ihren selbst trägt, dem daran baumelnden, goldenen Helm und die Erbin der Hyuga selbst, die sich mit ihren nun wieder eingewickelten Waffen abmühte, die viel zu groß für die nur etwa 1,65m große Ninja waren.

Zu ihrem Glück war der Haufen um sie herum auch nicht gerade unauffälliger. Die meisten waren zu sehr vermummt, als dass man wirklich etwas hätte erkennen zu können. Eine hatte es sogar etwas übertrieben und sich so sehr eingewickelt, dass eine der Binden beide Augen bedeckte. Ihr Kollege musste sie führen, wie wollte sie so etwas sehen können? Ab und zu ragte eine riesige Waffe aus der Kleidung, vornehmlich Zweihänder, Zanbatos, Shuriken, Langbögen, Wanderstäbe, Fächer, Schirme und sogar ein oder zwei echte Hellebarden. Bei anderen konnte man sich gar nicht vorstellen, dass sie es geschafft haben sollten irgendwo eine Waffe unterzubringen.

Hier und dort konnte man Tiere erkennen, eine Fledermaus, eine Wildkatze und einen Augenblick lang meinte Naruto sogar einen Berglöwen gesehen zu haben. Eine andere Anwärterin hielt einen Blumentopf liebevoll in den Armen und ein anderer aus Kirigakure war noch dicker als es Choji jemals gewesen war. Die/der nächste trug einen riesen Turban auf dem Kopf. Von Ninjas mit Konohastirnbändern hielten die beiden Spione sich wohlweislich fern, schließlich wollten sie eine Entdeckung so lange wie möglich vermeiden. Noch immer strömten neue Genin auf das Plateau.

Endlich fanden sie einen Platz und erleichtert ließ Naruto die Rucksäcke zu Boden fallen. Hinata sah man die Nervosität deutlich an. Ihre Hände zitterten und die Lippen waren fest zusammengepresst. Das Gesicht war noch blasser als sonst. Dem blonden Ninja tat sie leid und so versuchte er sie abzulenken. "Guck, da drüben ist Hanabi, deine kleine Schwester! Ich wusste gar nicht, dass sie auch teilnimmt! Wir sollten besser schaun, das wir ihr während der Prüfungen aus dem Weg gehen!" Hinata nickte nur stumm und begann ihre Hände aneinander zu reiben, als würde sie frieren.

Vor ihnen stieg ein Jonin aus Iwa auf den großen Felsen in der Mitte des Felsenplateaus und hob beide Hände. Sofort verebbte das Gemurmel um ihn herum und verhüllte oder sichtbare Augenpaare wandten sich ihm zu. "Willkommen in Iwa, dem Land der Berge und Felsen. Mein Name ist Arito Kosamui und ich werde diese Prüfungen leiten. Wir werden uns nun gesammelt zu der Stelle begeben, an der eure erste Prüfung beginnen wird. Dort ist ein großes Tor, das den Eingang zu einem gewaltigen Felsenlabyrinth darstellt. In diesem haben wir ein paar seltene Tiere ausgesetzt, die man Lapishasen nennt. Das besondere an diesen Tieren ist, dass sie in der Lage sind Chakra zu schmieden um ihre Tarnung zu perfektionieren.

Die Bedingungen, die man erfüllen muss um diesen Test zu bestehen: Erstens jede Gruppe muss innerhalb von 3 Tagen mindestens einen lebendigen, gesunden Lapishasen fangen, von denen übrigens genau halb so viele platziert wurden, wie Gruppen vorhanden sind. Zweitens muss die Gruppe vollständig und lebendig am Ziel ankommen, welches ihr an einem Bogen aus grünen Fels erkennt. Drittens muss dies innerhalb von genau 72 Stunden nach dem jeweiligen Start der Gruppe passiert sein. Die Gruppen werden in einem Abstand von 5 Minuten losgeschickt, was den zu erst startenden einen kleinen Vorteil verschafft. Fragen könnt ich an mich richten, während ihr darauf wartet, dass das Tor für euch geöffnet wird.

Als Hinata die schweren Waffen aufhob um dem Prüfer zu folgen, kam es wie es kommen musste und sie stolperte über Knochen und fiel hin. Und als ob das nicht schon peinlich genug gewesen wäre, verhakte sich die Waffe dabei in der Kleidung eines Iwaninja und riss einen kleinen Fetzen ab. Die Erbin der Hyuga warf sich vor dem fremden Genin zu Boden. "Ent ... entschuldigt bitte! Es ... das Ding ist einfach noch zu groß für mich und ... es tut mir leid ... bitte verzeiht mir!" Der Iwa verzog verächtlich sein Gesicht und blickte auf sie herab. "Konoha muss ja sehr knapp an Ninja sein, wenn sie jetzt schon schwächliche Omas wie dich in die Prüfungen schicken. Hau lieber ab du Kuh! Du hast ja sowieso keine Chance! Und meine Kleidung ersetzt du mir natürlich!"

Naruto wollte sich schon auf den hochnäsigen Taugenichts stürzen, um ihm Mores zu lehren, da hielt Hinata ihn zurück und gab dem Iwa genug Geld um den Schaden mehr als gut zu machen. "Es ... es tut mir leid Naruto-kun, dass ich mich so ... ungeschickt benehme. Ich bin nur eine Last für dich! Danke, dass du ... du trotzdem zugestimmt hast mich zu begleiten." Da kratzte sich Uzumaki verlegen am Kopf. "Is ja nicht so schlimm. Ab jetzt nehme aber ich die Dinger!"

Naruto fluchte laut, als er die Nummer für die Startreihenfolge gezogen hatte, was Hinata zwar eine Weile von ihrer Nervosität ablenkte, sie aber auch dazu brachte schnell mit hochrotem Kopf zu Boden zu starren. "Wir sind als 73 er dran. Das ist bei den letzten zehn! Ich befürchte wir haben keine Chance noch selber so ein Vieh zu fangen!" Die Erbin der Hyuga zog sich noch tiefer ihn die Kapuze zurück. "Anubis meint, dass diese Hasen verdammt schwer zu kriegen sind und wir deshalb durchaus noch eine Chance haben und wenn nicht hätte sie auch kein Problem es anderen abzunehmen. ... Aber ... ich schon ... schließlich bemühen sich hier alle so ... und ich möchte nicht, dass ... wegen mir jemand durchfällt ... bitte ... das täte mir leid."

Naruto schüttelte nur noch den Kopf "Äh ... jeder von denen würde dich ohne mit der Wimper zu zucken umbringen, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten und du möchtest durch diese Prüfung ohne jemanden zu töten oder gar zu schaden?" das Gesicht Hinatas ähnelte immer mehr einer reifen Sommerkirsche und irgendetwas in Naruto schmolz dahin. Seine Schultern sackte nach unten, als er nur noch seufzte "Wir können's ja mal versuchen. Es ist schließlich deine Prüfung."

Sechseinhalb Stunden später standen sie innerhalb des Zauns und blickten sich ratlos an. Naruto sah zum Gatter und meinte "Schaun wir erstmal, dass wir außerhalb des Blickfelds kommen, müssen ja nicht gleich unsere ganzen Stärken verraten." Mit diesen Worten raste er voran und Hinata hinterher. Ein paar Minuten entdeckte er eine Höhle, die sie einigermaßen vor neugierigen Blicken schützen würde. Naruto schnüffelte ein paar mal "Na ja ... riecht zwar wie bei Carnidias Haustieren, aber dass muss reichen. Es ist ja nur, bis wir wissen, was wir als nächstes tun werden." Die Beschreibung dieses ... Duftes war wohl mehr als eine Untertreibung, aber Hinata wagte es nicht ihm zu wiedersprechen. Langsam traten sie, noch geblendet von der grellen Sonne, in das trockene Dunkel. "Ich ... ich würde vorschlagen wir überlassen die Jagd unseren beiden Dämonen, ... schließlich ist das sowieso mehr ihr Gebiet! ... wenn du damit einverstanden bist ... Naruto- kun ...." Doch der schüttelte den Kopf. "Ich möchte die beiden so lang wie möglich zurückhalten. Es ist nie gut, wenn man seine Trümpfe zu früh auslegt. Was ist das für komisches Zeug da bei den Stalaktiten?"

[Aas! Raus hier!] Noch bevor Hinata selbst reagieren konnte, hatte Anubis ihren Körper übernommen, Naruto gepackt und sie beide aus der Höhle katapultiert, nur damit diese hinter ihnen zusammenfiel ... oder sollte man besser sagen zuschnappte. Kurz darauf stand wieder die Erbin, mit schreckgeweiteten Augen neben dem blonden Uzumaki, vor einem unschuldig aussehendem Loch in der Felswand. Der Blonde wollte sich erstmal auf einen Felsen setzten, zuckte jedoch sofort wieder zurück, als der aggressiv nach ihm schnappte. "Langsam wird mir klar, warum das Gebiet hier eingezäunt ist ... vielleicht ist es doch besser, wenn du doch deinen Dämon vorlässt. Bis auf die leuchtenden Auge sieht man da ja sowieso nicht unter den Umhang und ich möchte hier nicht länger als nötig bleiben." Hinata kniff die Lippen zusammen, schloss die Augen und ließ zu, dass die Dämonenprinzessin ihren Körper übernahm.

Naruto sah dezent weg. Er mochte den Anblick nicht, wenn die schöne Haut der Erbin des Hyugaclans auf einmal durch kurzes, schwarzes Fell ersetzt wurde, das dauernd den Eindruck erweckte von frischem Blut befleckt zu sein. Zwei schwarze Tatzen griffen nach hinten und zogen Knochen. "Jetzt ist es gleich viel besser!" Eine schwarze Schnauze schob sich aus dem Dunkel der Kapuze und Schnurrhaare erzitterten, als Anubis Witterung aufnahm. "So ... Lapishase ... in der neuen Sprache Steinhase ... entweder tarnt er sich als Stein, lebt in den Felsen oder frisst welche ... kein Ahnung. Aber Kyuubi wird mir zustimmen, wenn ich behaupte, dass alle Beute gleich riecht ... nämlich nach Angst." Zwei Türkisblaue Augen blitzten Naruto vergnügt an. "Keine Angst Hinata. Wir finden schon einen." Sie nahm Knochen zwischen die Zähne und ließ sich auf alle Viere fallen. "Steig auf Junge!" Der blonde Uzumaki war, dank seiner Schwester, schon auf seltsameren Wesen geritten und so zögerte er nicht lange, zog noch einmal seine Rucksäcke fest und pflanzte sich dann auf den Rücken der Dämonenprinzessin.

Die ersten Sekunden wäre er beinahe heruntergefallen, aber nachdem er es geschafft hatte sich in dem Umhang festzukrallen, machte ihm die wilde Jagd Spaß. Anubis ließ sich, wie Kyuubi auch, nicht von so Kleinigkeiten wie Schwerkraft behindern. Wände rauf, Wände runter, kleinere Abgründe wurden übersprungen. Hin und wieder hielt sie an um erneut Witterung aufzunehmen. Der sowieso schon scharfe Wind pfiff den beiden um Nasen und Ohren und ab und zu konnten sie in der ferne eine andere Gruppe erkennen.

Nach etwa einer Stunde kam sie auf einem kleineren Plateau abrupt zum Stehen und warf Naruto einfach herunter. Dieser rollte sich geschickt ab und fauchte Anubis wütend an. "Hey! Lass das! Ich wäre auch so runter gegangen!" Die Dämonenprinzessin richtete sich wieder auf und nahm Knochen in die Pfoten. "Entweder finden wir hier einen, oder nirgendwo!" Der blonde Uzumaki runzelte die Stirn und fing an zu flüstern. "Hast du einen gerochen?" doch Anubis schüttelte nur den Kopf. "Nö, aber das ist die einzige Stelle, an der noch kein anderer Genin gesucht hat.

Ratlos blickten sich die drei um und sahen ... Felsen, Steine und Schluchten. Hin und wieder ein verkrüppelter Baum rundete das Gesamtbild ab. {Ah ... woran erkennen wir jetzt einen ... Lapishasen?} Anubis zuckte mit den Schultern. "Entweder müssen wir seine Tarnung knacken, oder wir versuchen ihn mit irgendetwas anzulocken ... aber dann sollte ich mich wieder zurückziehen. Tiere riechen Dämonen im Normalfall auf mehrere Kilometer. ... im Gegensatz zu Menschen. Hoffentlich hängt nicht schon zu viel von meinem Geruch an dem Umhang."

Naruto wandte schnell den Kopf ab, als die schwarze Schnauze wegschmolz und wieder Hinatas hübsches Gesicht zum Vorschein brachte. Als die Verwandlung beendet war, musterte er sie erneut. Der blonde Uzumaki wusste nicht, warum ihm das gerade jetzt auffiel, vielleicht, weil das Licht des beginnenden Abends ihre Konturen besonders scharf nachzeichnete, aber sie im letzten halben Jahr war tatsächlich noch schöner geworden. Statt der kindlichen Pausbacken, besass sie nun hohe Wangenknochen und ihr Antlitz hatte nun etwas ... edles. Aber der schüchterne, fast ängstliche Ausdruck in den Augen und das leichte, milde Lächeln um ihre Mundwinkel war immer noch dasselbe.

Hinata bemerkte, dass Naruto sie anstarrte und wurde auf der Stelle dunkelrot. Was konnte sie nur wieder falsch gemacht haben? Es war ihr so furchtbar peinlich, dass dieser starke, selbstständige Krieger auf sie aufpassen musste, aber gleichzeitig war sie auch sehr dankbar für die Geduld, die er ihrer Schwäche gegenüber aufbrachte. Sofort fing sie wieder an ihre Finger aneinander zu stupsen. Naruto ließ sich auf den nächsten Felsen fallen, nach dem er getestet hatte, ob er zuschnappte, und kratzte sich am Kopf. "Und wie locken wir das Vieh jetzt an? Wir wissen ja noch nicht einmal, was es frisst! ... Ganz davon zu schweigen wie es aussieht." Die Hyuga starrte zu Boden. "Äh ... vielleicht ... ich hab mal gelesen ... aber ich bin mir nicht sicher, dass ... äh ... alle Tiere brauchen Salz ... und das kommt in der Natur ... nur selten rein vor ... darum ... wir könnten das Salz aus meinem Proviant opfern ... vielleicht hilft das ... aber das ist wahrscheinlich nur eine blöde Idee ... tut mir leid!"

Naruto starrte sie eine Weile ungläubig an und Hinata kam sich noch dümmer vor wie sonst. Sie zuckte zusammen, als er plötzlich aufsprang. "Das ist ja genial! Tolle Idee! Jetzt brauche wir nur noch etwas, mit dem wir das Viech fangen können. ... du hast nicht zufällig ein Netz dabei? ... Wenn wir nur wüssten, wie groß das Vieh is ..." Ermutigt meldete sich Hinata erneut zu Wort. "Anubis meint, vielleicht mit dem blauen Lähmpfeil?" doch Naruto winkte ab. "Vergiss es, da bin ich zu schlecht drin. Ich treffe Leute nur, wenn sie direkt vor mir stehen, außerdem müssen wir da Tier doch gesund abliefern!" Die Hyuga senkte verlegen den Kopf "Ich bin sicher ... Naruto-kun, ... dass du ein großartiger Schütze bist ... aber ... wenn du nicht möchtest ... Anubis meint ... ich wäre nicht so schlecht ... und der Pfeil würde das Tier nicht lebensgefährlich verletzten können ..." verlegen kniff Hinata ihre Lippen zusammen.

"Ok, warum nicht. Selbst wenn du daneben schießt, wissen wir zumindest wie das Vieh aussieht und können dann besser weiterplanen. ... aber wir warten besser bis morgen. Jetzt ist es langsam zu dunkel um noch vernünftig zielen zu können." Sie suchten sich einen einigermaßen Windgeschützten Platz um dort die Nacht zu verbringen. Ein Feuer wollten sie nicht anzünden, nicht dass sie aus Versehen einerseits den Hasen vertrieben und andererseits unerwünschte Gäste anlockten.

...

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Schweigend sassen sie nebeneinander und beobachteten die aufgehenden Sterne. Naruto drehte den Kopf zur Seite, so dass er das Profil der Hyuga erkennen konnte. Ihre unergründlichen, weißen Augen starrten in den Himmel und sie schien mit ihren Gedanken weit weg zu sein. Plötzlich jedoch wandte sie den Kopf zu ihm hin. Der blonde Jonin fühlte sich ertappt und wandte hastig seinen Blick von ihr ab. "Danke, dass du ... diese Prüfung mit mir zusammen machst. ... Es ... es bedeutet mir ... sehr viel!" Naruto, der nicht wusste, wohin mit seinen Händen, kratzte sich verlegen am Kopf. "Äh ... ich hätte ja sowieso keine Wahl gehabt. ... Wenn Tsunade einmal etwas beschließt, kann man ihr nicht widersprechen." sofort hätte er sich für diesen Satz schlagen können, aber es war zu spät.

Einen kurzen Augenblick meinte er Traurigkeit in ihrer Miene zu sehen, aber dann war wieder ihr allgegenwärtiges freundliches Lächeln. Der blonde Ninja fühlte sich so unwohl wie schon lange nicht mehr und versuchte krampfhaft das Thema zu wechseln. "Wenn ... äh ... wenn du schlafen möchtest, ... ich hab ja Kyuubi, wenn ich nicht verletzt bin, macht es mir nichts aus die ganze Nacht wachzubleiben." Weiße, pupillenlose Augen schienen ihn zu durchbohren und bis in sein Innerstes zu blicken.

Er bemerkte, wie sich sein Magen zusammenzog und seine Hände begannen zu zittern. Seit wann schaffte sie es ihn so nervös zu machen? Was sah sie, wenn sie ihn so beobachtete? Und immer das allgegenwärtige, freundliche Lächeln, auch wenn man es in der Dunkelheit nur erahnen konnte. Naruto war erleichtert, als sie endlich ihren Blick zu Boden senkte und das Schweigen brach. "Ich ... seit ... seit ich ... so schwer verletzt war ... wegen der Mission, die ihr wegen mir verpatzt habt ... seit dem habe ich ebenfalls nicht mehr geschlafen! ... wegen Anubis ... also ... wenn du gerne ausruhen möchtest ..." Uzumaki erkannte wie dumm sein Angebot gewesen war und bereute seine Frage.

Wie sehr hatte er es immer gehasst, dass Sasuke auf ihn herabsah und jetzt machte er den gleichen Fehler bei ihr. Er hatte sie, ohne zu überlegen, einfach immer noch als das schwache Mädchen von früher eingestuft. Dabei hatte die Erbin sicher hart an sich gearbeitet um diese dritte Chance zu nutzen. Hatte er selbst nicht auch die Geninprüfung erst im dritten Anlauf bestanden, die sogar sie auf das erste Mal geschafft hatte? Vielleicht war er tatsächlich der ungeschickte Idiot, als der er immer beschimpft worden war, denn schließlich war er gerade mit traumwandlerischer Sicherheit mit beiden Füßen in zwei Fettnäpfchen getreten. Es tat ihm leid, dass er sie verletzt hatte und er wollte es wieder gut machen.

Vorsichtig fasste er ihr ans Kinn und hob es hoch. Fest blickte der blauäugige Jonin in die weißen Seen vor ihm. "Es tut mir leid, dass ich dich unterschätzt habe. Ich bin sicher, dass du diese Prüfung schaffst, denn ich erkenne jetzt dass du viel stärker geworden bist, als ich es dir zugetraut hätte." Hinata spürte, dass über so viel Aufmerksamkeit von Naruto- kun sofort wieder rot anlief. Hoffentlich konnte man es in der Dunkelheit nicht erkennen. Aber der Uzumaki grinste nun breit und meinte "Diesmal schaffst du es ... versprochen?" Ein leichtes Lächeln hob ihre Mundwinkel und ließ sie noch hübscher erscheinen als sonst. "Versprochen" kam es leise von der Erbin des Hyugaclans und eine Welle der Zuversicht durchströmte sie.

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Am nächsten Mittag waren sie beide hinter einem Felsen verschanzt und beobachteten erstaunt, wie ein Fels sich sehr ... sehr langsam, aber sicher in Richtung Salz schob. Nachdem sie durch diese Methode auch einige ... Wesen angelockt hatten, die eindeutig NICHT einem harmlosen Hasen glichen, hatten sie das Salzstück verkleinert. Viel hatte es nicht geholfen, aber nun schienen sie endlich mit Erfolg belohnt zu werden. Während Naruto nur verblüfft auf das ... Ding vor ihnen starrte hatte Hinata ihre Byakugan aktiviert und begann nun vorsichtig und geschickt ihren Bogen zu spannen.

Im Gegensatz zu dem blonden Chunin, konnte sie das Tier innerhalb der Genjutsu sehr deutlich erkennen. Diese Lapishasen konnten also tatsächlich Chakra schmieden und sich so als Fels tarnen. {Hoffentlich tut es dem armen Hasen nicht weh, wenn ich ihn treffe} Anubis klang genervt. [Mein Gott Kind! Das ist Beute! ... aber wenn es dir so wichtig ist ... nein wird es nicht.]. Hinata zielte vorsichtig, ließ die Sehne los und gespenstisch lautlos durchschnitt ein blauer Pfeil die Luft, durchdrang die Oberfläche des Steins und traf den Hasen in dessen Inneren. Sofort löste sich der Fels auf und ein ohnmächtig daliegendes, kuscheliges Wesen kam zum Vorschein.

Naruto sprang auf und packte das Tier an den Ohren. Es sah eindeutig hasenähnlich aus. Hinata verstaute die Sehne ihres Bogens wieder im Rucksack, ebenso wie die Pfeile und das Salz. Währenddessen holte der Jonin Verbandszeug aus seinem Rucksack und begann den Hasen fachgerecht einzuwickeln, bis er aussah wie eine Mumie im Miniformat. Dann bettete er ihn vorsichtig in seinen Rucksack. "So ... jetzt kann er sich nicht mehr bewegen, aber wir sollten schauen, dass wir hier rauskommen, nicht dass er noch an Stress stirbt. ... Außerdem wissen wir noch immer nicht, was es frisst."

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Aufmerksam blickte Naruto über die Landschaft aus Fels und Stein. Nirgendwo konnte er etwas grünes ausmachen ... ganz zu schweigen von einem großen, grünen Bogen aus Quarz. "Sie hätten uns ja wenigstens sagen können, in welche Richtung man suchen muss!" Hinata begann in ihrem Umhang zu wühlen und förderte ein braunes, abgerissenes Stück Stoff zu Tage. "Mir ist vorher schon die Idee gekommen, dass ... man vielleicht ... ich meine weil ... die Iwa- Genin bestimmt wissen wo es rausgeht ... schließlich ist das hier ihre Heimat ... und ... deshalb ... Kyuubi und Anubis haben doch einen tollen Geruchssinn ... da wollte ich einen fragen, ob er vielleicht mit mir Umhang tauschen tät ... von wegen freundliche Geste ... Völkerverständigung ... und so ... aber ... Anubis hat gemeint, dass es so nie funktioniert ... und ... dann haben wir halt vorgegeben zu stolpern ..." verlegen schwieg die Hyuga, da der Jonin den Rest der Geschichte ja bereits kannte. Dieser starrte sie nun perplex an. "Das ... ist ... GENIAL!" Erschrocken zuckte seine Kollegen zusammen nur um kurz darauf ihre Hautfarbe erneut ins tiefrote spielen zu lassen.

Schnell wechselte sie in die Gestalt der Dämonenprinzessin. Eine schwarze Schnauze schnüffelte kurz an dem Fetzen, Knochen zwischen die Zähne, Naruto sass auf und krallte sich sofort im Umhang fest. Ab ging die wilde Jagd. Am Anfang machte die dunkle Hündin noch öfter halt um sich neu zu orientieren oder eine neue Richtung aus zu probieren, aber nach etwa einem halben Tag war dies nicht mehr nötig. Und am Morgen des nächsten Tages erreichten sie Tatsächlich ein Plateau, von dem aus man einen gewaltigen Bogen aus grünem Stein ausmachen konnte.

Sie folgten weiterhin der Spur und standen plötzlich in einer Sackgasse. Noch bevor sie reagieren konnten fiel von oben ein Fischernetz auf sie herab. Naruto wurde vom Rücken Anubis geworfen, als diese blitzschnell Knochen zog und es mit einem sauberen Schnitt nach oben schaffte, dass zumindest sie selbst nicht unter dem Netz begraben wurde. Sie war gerade dabei auch den zappelnden, fluchenden Blonden heraus zu schneiden, als ihre Ohren zuckten. Sie hatte ein Geräusch von oben und von vorne gehört. Anubis hob ihren Kopf und sah sich mit ihren türkisblauen Augen um. Majestätisch schritten drei Berglöwen, zwei senkrecht von oben, einer vom einzigen Ausgang der Sackgasse heran. Auf den Rücken der Tiere ritten die Iwaninja, deren Geruch sie gefolgt waren. Sie waren umzingelt und alle Fluchtwege abgeschnitten. Sechs kalte unbarmherzige Augen starrten auf sie herab.

Der, an dessen Kleidung deutlich ein kleiner, brauner Fetzen fehlte meinte hochmütig. "Na wenn das nicht Frau Rentnerin und ihr kleiner Konohafreund sind? Nicht schlecht, dass ihr es geschafft habt unser eigentlich reiß und schnittfestes Netz zu durchschneiden. Tut mir leid, aber wir brauchen noch einen Lapishasen und da ihr auf dem Weg zum Tor seid, ..." Er hielt inne, als sein Löwe abrupt stehen blieb, schnaubte und den Schwanz einzog. Anubis grinste breit. "Und wieder mal ist bewiesen, dass Tiere klüger sind, als ihre Besitzer. Nehmt lieber die nächste Gruppe, denn gegen uns habt ihr keine Chance. Eure gut dressierten Großkatzen haben das im Gegensatz zu euch bereits erkannt."

Unsicherheit spiegelte sich in den Gesichtern der Drei wieder, doch noch schienen sie nicht überzeugt. Das wandte sich die Dämonenprinzessin dem Löwen vor ihnen zu und ließ ein Wort in der Sprache der Dämonen hören. Ein Wort so mit Bosheit, Gewalt und Hass vollgestopft, dass es selbst Hinata und Naruto das Blut in den Adern gefrieren ließ. Der Löwe verlor die Nerven und machte mitsamt seinem Reiter kehrt, was wohl auch die anderen Beiden vollends überzeugte.

Der Anführer meinte noch cool. "Ich weiß zwar nicht, wie ihr drauf seid, aber ich würde es bevorzugen, wenn ihr euch von anderen kalt machen lassen würdet." Sie nahmen das Netz und zogen es nach oben um es neu befestigen zu können. Anubis meinte noch "Na ja ... ich will mal nicht so sein, ich repariere euer Netz." Als es in Kopfhöhe hing strich sie mit der Tatze darüber und sofort war es wieder völlig unbeschädigt. Naruto machte große Augen. "Wieso ..." Aber Anubis zwinkerte ihm zu und legte einen Finger vor den Mund.

Kaum waren sie endlich außer Hörweite, machte der Blonde seiner Meinung Luft. "Warum hast du das Netz repariert? Bist du blöd? Je weniger diese Prüfung schaffen, desto besser für uns." Reißzähne blitzten auf, als die Dämonenprinzessin grinste. "Weil es nie kaputt war! Es war mit Chakra im Inneren verstärkt. Mit so wenig Schwung und nichts, was dagegen gehalten hätte, war es deshalb selbst für Knochen undurchdringbar. Damit das nicht auffällt habe ich es am Schluss wieder 'reparieren' müssen. Aber es ist doch immer wieder erstaunlich, was man mit Genjutsu alles anstellen kann. ... die übrigens von Hinata kam, nicht von mir. ... und jetzt lass uns hier keine Wurzeln schlagen." Naruto nickte zustimmend. "Aber darf ich dich noch fragen, was du dem Löwen gesagt hast? Das Wort in ... dämonisch?" Anubis machte ein ernstes Gesicht und starrte ihn aus türkisblauen Augen an. "Das einzige, was in dieser brenzligen Situation angemessen war ... Butterblümchen!"

10 Minuten später passierten Hinata und Naruto den grünen Bogen. Was sie gefangen hatten war tatsächlich ein Lapishase und auch wenn er nun etwas geschwächt war und am ganzen Körper zitterte, so wurde ihnen trotzdem die erste Prüfung als bestanden bescheinigt. Die Hyuga sah sich um. Das Mädchen mit dem Blumentopf war auch schon da. Ebenso der Dicke. Manche waren schwerverletzt, andere nicht einmal angekratzt. Hanabi war noch nicht angekommen, sie kam erst etwa eine halbe Stunde später, geschafft, aber glücklich mit einem gesunden Tier an und ohne dass sie es bemerkte, lächelte Hinata im Hintergrund vor Freude und Stolz über die Leistung ihrer Schwester.

Die Gruppe mit den Löwen bestand leider nicht. Sie trafen zwar noch auf weitere Teams, von denen zwei sogar Lapishasen hatten fangen können. Aber diese töteten ihre Hasen lieber bevor sie den Dreien aus Iwa in die Hände fallen konnten. Hinata bestand darauf sich bei ihnen persönlich entschuldigen zu müssen. Was Naruto dann auch augenrollend zuließ, in Erwartung weiterer Probleme, aber die drei Genin nahmen es glücklicherweise relativ gelassen hin.

Chuninprüfung(2), der Zylinder:

#Ich finde das beste Kapitel in der gesamten FF, da bin ich furchtbar stolz drauf ...also ... ANDACHT! JETZT! ^.^v#
 

Sie mussten vor dem Tor mit den anderen Anwärtern abwarten, bis auch die Letzten ankamen. Die Erbin der Hyuga fachsimpelte währendessen unter Narutos wachsamen Augen, mit der Löwengruppe angeregt über berühmte Clans in Iwa und Suna. Dann ging es mit den Teams, die bestanden hatten, ohne Pause zur Zweiten der drei Prüfungen. Wieder wurden sie von dem braunhaarigen Prüfer angeführt, den sie auch schon aus dem ersten Test kannten.

Die Reise ging durch beeindruckende Schluchten, vorbei an verkümmerter Vegetation und bizarren Felsformationen. Schließlich landeten die nun mehr 23 Gruppen vor einem gewaltigen Berg, der wie ein Zylinder geformt war. Die Wände waren fast senkrecht und die nicht sichtbare Spitze verschwand in den Wolken. Je näher der Trupp diesem Naturphänomen kam, desto stiller wurden alle Beteiligten. Andächtige, trotzige, aber auch ängstliche Blicke wurden diesem Riesen unter den Bergen zugeworfen.

Am Fuß des Berges, der fast sofort in die senkrechten Wände überging, machte ihr Führer halt und hob die Hand. Dann sprang er nach oben , so dass er zwar im 90 Grad- Winkel aber für alle gut sichtbar über ihnen hing. "OK! Die zweite Prüfung besteht darin, den Gipfel dieses Berges zu erreichen. Die Gruppen müssen ab jetzt nicht mehr zusammenarbeiten. Wer innerhalb der nächsten 48 Stunden oben ankommt hat bestanden, der Rest ... nun ehrlich gesagt, kommt man oben an oder nicht."

Einige Felsen um die Gruppe herum verschwanden und etwa 25 braun vermummte Jonin aus Iwa wurden sichtbar. Jeder von ihnen trug ein starkes Fernglas um den Hals und drei Ketten mit jeweils einem rotem Stein in der Hand. Hinter ihnen standen große Tiere. Ein Teil riesige Adler, ein Teil seltsame Flugreptilien und sogar drei bis vier echte Greifen waren dabei. "Wer auch nur einen einmal überwundenen Meter zurück klettert, fällt durch und wird von uns abgeholt. Wir erkennen das durch die aufleuchtenden, roten Steine. Wenn ihr also glaubt nicht mehr weiter zu können, zurückgeklettert seid oder gar abstürzt, werdet ihr von uns im Normalfall rechtzeitig aufgesammelt.

Wenn ihr Kleidungsstücke, Rücksäcke oder sonstiges Gepäck hier lassen möchtet legt es bitte auf den Wagen da hinten, dort werden sie bis zu euerer Rückkehr verstaut. Es gibt neben den Wesen, die ihr schon im Labyrinth kennen gelernt habt, auch einige die nur hier leben. Hütet euch vor ihnen und meidet vor allem deren Nester. Bitte denkt daran: Nur wer lebt, kann nächstes Mal erneut an der Prüfung teilnehmen. Viel Glück!"

Die Anwärter wurden gleichmäßig um den Zylinder herum postiert, Genin aus der gleichen Gruppe direkt nebeneinander. Nach und nach bekam jeder eine Kette mit einem dieser Steine. Während die Beiden aus Konoha auf die ihre warteten, begannen sie so viel Gepäck wie möglich abzulegen. Hinata verzichtete auf den schweren schwarzen Umhang, nach langer Diskussion mit Anubis, auch auf Kiefer, ihren Rucksack und legte nur Essen in einem kleinen Tuch zurecht, dass man möglichst mit ein paar Bissen essen konnte. Auch wenn es relativ viel für eine einzelne Person war, da Anubis einen horrenden Kalorienverbrauch hatte.

Dann band sie ihre Haare zu einem festen Dutt, der mindestens zwei Tage lang halten sollte, wickelte sich jedoch sicherheitshalber noch ein Schweißband um die Stirn. Eine Regenjacke, die sie gleichzeitig als Gürtel benutzte, drei Mullbinden, den Köcher für Fänge und Knochen verschnürte sie fest auf ihrem Rücken. Drei Wasserflaschen mussten reichen. Auf Kunais und Shuriken verzichtete sie aus Gewichtsgründen ganz. Ihre Handschuhe behielt sie an. Oben würden sie zwar sicher nur noch aus Fetzen bestehen, aber so hatte sie durch den Stoff auch bei verschwitzten Handflächen einen besseren Halt. Noch einmal in Gedanken alles durchgehen ... Fertig!

Auch Naruto packte neu. Er hatte einfach den Rucksack umgedreht und alles herausgeschüttelt. Nun betrachtete er den Salat vor sich auf dem Boden und sortierte gewissenhaft aus. Verbandsmaterial auf jeden Fall ... Kunais und Shuriken sowieso ... Reservekleidung unbedingt, samt Ersatzschuhe natürlich ... Regenumhang ... Essen und Trinken auch, aber lieber ein bisschen mehr, schließlich würde der Aufstieg sehr kräftezehrend sein und wenn es ihm zu schwer würde, könnte er ja einfach etwas davon essen ... eine Landkarte konnte nun wirklich nicht schaden und war ja nicht sooo schwer ... ein Seil zum festbinden, falls ein Sturm aufkam ... Sonnencreme, schließlich ist die Höhensonne besonders aggressiv und Hinata dachte bestimmt nicht daran ... ein Fernglas um angreifende Flugtiere frühzeitig erkennen zu können ... das Ninjastirnband musste einfach sein ... eine warme Jacke, denn oben war es sicher kalt ... schließlich hatte er fast den gesamten Inhalt seines Rucksacks wieder einsortiert bis auf den Kompass, den er nun vorsichtig zu den anderen Gegenständen auf den Wagen legte.

Dann sah er auf und sein Blick fiel auf die wartende Hinata. Sie hatte nur noch ein ärmeloses, weißes T-Shirt und kurze ebenfalls weiße Hosen an. Beide mit dem Flammensymbol der Hyuga verziert. Auch wenn Naruto zugeben musste, dass er von solchen Dingen nicht wirklich etwas verstand, so wurde ihm doch schlagartig klar, dass sie eine Schönheit geworden war. Der Dutt betonte ihre hohen Wangenknochen und die feinen Gesichtszüge. Die beiden vorwitzigen, seitlichen Strähnen, welche sie schon früher immer gehabt hatte, ließen sich wieder Mal partout nicht einfangen und wippten frech im Wind um ihre Ohren herum. Durch das nächtliche Training hatte sie auch die letzten Reste vom Babyspeck verloren und ihre sehnige Gestalt betonte nur noch mehr die perfekten Proportionen.

Auf die Hyuga kam nun der Hauptprüfer aus dem ersten Teil zu und gab ihr die Kette. "Darf ich ... wenn ich das fragen darf ... sie ihnen möglicherweise anlegen?" Die Hyuga lächelte ihr mildes Lächeln und nickte zögerlich. "Ich könnte das aber auch selbst!" Doch der Ninja aus Iwa verneigte sich elegant und erwiderte "Es wäre mir eine Ehre!" Sofort wurde die Konoha rot und nickte aus Angst, den Fremden zu beleidigen. Sie kannte sich nicht so aus und vielleicht war so etwas in Iwa ja üblich.

Da trat auf einmal Naruto von hinten hinzu. Hinata hatte den Eindruck, dass er verärgert war, wusste aber nicht worüber. Sofort rasten ihre Gedanken. Was hatte sie nur falsch gemacht? Hatte sie etwas wichtiges vergessen? Hätte sie ihm anbieten sollen etwas für ihn zu tragen? Hatte sie eine notwendige Ausrüstung verschlampt? Hatte sie etwas kaputt gehen lassen? Hatte sie etwas falsches gesagt oder getan? Doch ihr blonder Begleiter drückte sich wortlos an ihr vorbei und baute sich vor dem fremden Ninja auf.

"Jetzt laber hier nicht lange rum und rück endlich die Ketten rüber, wir haben nicht ewig Zeit!" Die Erbin der Hyuga war schockiert. Der Prüfer hatte auf sie einen sehr höflichen Eindruck gemacht. Warum nur war Naruto so ... unverschämt? Sie spürte eine Welle der Belustigung von Anubis, aber anscheinend verkniff sich die Dämonenprinzessin einen Kommentar. Vielleicht hatte der erfahrene Jonin etwas bemerkt, was ihrer begrenzten Aufmerksamkeit entgangen war. Bestimmt lag es an ihrer Unerfahrenheit, dass nur Naruto und Anubis die Gefahr sofort erkannt hatten. Das würde auch erklären, warum Kyuubi ebenfalls aktiv geworden war, was die deutlich hervortretenden Fuchsstreifen auf der Wange des Chunin verrieten. Verwirrt und beschämt senkte die Ninja ihre Augen zu Boden und sah deshalb nicht, wie der Blonde dem Prüfer die Ketten geradezu aus der Hand riss.

Der Ninja aus Iwa grinste nur überlegen "Es wird mir eine Freude sein, dich durchfallen zu lassen, Baka!" wand sich an dem Konoha Ninja vorbei und blieb noch einmal vor Hinata stehen. "Falls dieser ungehobelte Kerl ihnen zur Last fallen sollte, würde ich mich freuen ihnen zu jeder Zeit helfen zu dürfen." Noch bevor die rot angelaufene Hyuga reagieren konnte, nahm er vorsichtig ihre Hand und gab ihr einen galanten Handkuss. Dann wandte er sich um und ging zu den nächsten Prüflingen. Hinata blickte ihm erschrocken nach, den Arm immer noch halb in der Luft schwebend.

Nun verstand sie gar nichts mehr. Erst recht nicht, als Naruto-kun sie wütend aus eisblauen Augen anblitzte, ihr die Kette in die in der Luft hängende Hand drückte und sie dann anfauchte. "Ich hoffe ich störe nicht die traute Zweisamkeit! Wirfst du dich immer jedem Schleimer um den Hals, der dir über den Weg läuft?" Hinata wurde blass, soweit das bei einem solchen Kirschrot ging. Solche Worte war sie von Naruto- kun nicht gewöhnt! ... was hatte sie nur angestellt, damit er so mit ihr sprach? Es war sicher etwas ganz furchtbar schlimmes und unverzeihliches, wenn er so außer sich geriet! Sie wollte gerade dazu ansetzen sich zu entschuldigen, als Anubis sich meldete. [WEHE du entschuldigst dich bei ihm! Hast du denn gar keinen Stolz? Du hast nichts falsch gemacht! Im Gegenteil!] Nun verstand Hinata die Welt nicht mehr. {A ... aber ...}

Leider blieb ihnen auch keine Zeit für längere Erklärungen, denn nun wurde das Zeichen zur Aufstellung gegeben. Die Konoha Ninja verbannte alle Gedanken aus ihrem Kopf, die sie von ihrer nächsten Aufgabe hätten ablenken können. Ein Pfiff und 63 junge Genin begannen mit dem Aufstieg. Kein Wort ertönte, denn jeder konzentrierte sich ab jetzt nur noch auf den nächsten Meter ... und auf den nächsten ... und den nächsten.

Hinata blieb schnell zurück. Sie hatte sich den Aufstieg genau eingeteilt, einschließlich einem großen Puffer für Notfälle, und da sie gewohnt war ohne Schlaf auszukommen musste sie auch nicht mit einem sonderlichen Kräfteverlust rechnen. Das hatte den weiteren Vorteil, dass die Ninjas vor ihr die Fallen auslösen und sie so vorwarnen konnten. Einige versuchten sich mit Chakra zusätzlich festzuhalten, aber Hinata wusste, dass diese Bemühungen zum Scheitern verurteilt waren. Diese Methode der Fortbewegung konnten sie niemals ganze zwei Tage lang durchhalten. Einige Bedauernswerte hatten sofort bei Verkündigung der Aufgabe kapituliert, da sie Höhenangst hatten und deshalb niemals auch nur den Hauch einer Chance diese Prüfung zu bestehen.

Die Hyuga sah sich weiter um. Der dicke Ninja aus Kirigakure begann seinen Umhang auszuziehen und Hinata hätte fast ihren sicheren Halt verloren vor Überraschung. Was ausgesehen hatte wie eine gewaltige Leibesfülle, entpuppte sich nun als 8 lange und äußerst biegsame Tentakel, die mit Saugnäpfen gespickt waren. Durch diese brauchte er sich nicht sonderlich um Felsvorsprünge oder andere Griffmöglichkeiten sorgen und kam schneller voran als alle anderen. Fast wie eine Fliege wanderte er den Zylinder nach oben. Doch nach kurzem Überlegen erkannte Hinata, dass er auch vor allen anderen oben ankommen musste. Die schleimige Oberfläche seiner Gliedmaßen zwang ihn sicher dazu sie dauernd feucht und geschmeidig zu halten, was durch den starken und trockenen Wind alles andere als leicht werden würde.

Andere Ninjas hatten mit dieser Prüfung noch größere Probleme. Das Mädchen mit der Augenbinde zum Beispiel nahm ebenfalls den Umhang ab und entpuppte sich als eine Art Gottesanbeterin. Mit diesen Händen, oder besser gesagt Klauen, konnte sie sich nirgendwo festhalten! Für das arme Ding musste dies die schlimmste Prüfung von allen Möglichen sein. Sie versuchte gleich am Anfang sehr hoch zu springen, aber auch ihre dünnen Flügel halfen ihr da nicht weiter. Die grünen Krallen fand keinen Halt, rutschten ab und das Mädchen war disqualifiziert. Die Konoha hoffte, dass sie bei der nächsten Prüfung in zwei Jahren mehr Glück haben würde.

Hinata blickte wieder nach vorne. Naruto war zuerst vorausgeprescht, wartete jetzt jedoch auf sie. Die Erbin der Hyuga schüttelte den Kopf um ihm an zu deuten, dass er sich nicht um sie kümmern brauchte, aber er ignorierte es. Rechts von ihnen war ein Soundnin unvorsichtiger Weise zu nahe an eine der zahlreichen Höhlen im Zylinder gelangt. Noch bevor er reagieren konnte, schnellte ein gewaltiger, gepanzerter Insektenkopf mit zwei noch gewaltigeren Beißzangen heraus, packte ihn und weg war er. Ab da an machten alle anderen Genin einen großen Bogen um diese verlockenden Rastplätze. Rechts über der Hyuga kletterte ihre kleine Schwester. Hinata bereute es nun die weiße Kleidung mit den auffälligen Flammensymbolen zu tragen. Sollte Hanabi zurückfallen würde sie ihre große Schwester sofort erkennen. Aber nun war es zu spät.

Stunden um Stunden kletterten die Genin Meter um Meter. Viele waren bereits jetzt Schweißgebadet und Hinata war heilfroh auf die Kraftreserven der Dämonenprinzessin zurückgreifen zu können. Sie hatte keine Ahnung, wie die anderen das ohne Hilfe zwei Tage lang durchstehen wollten. Außer dem Pfeifen des Windes, dem keuchendem Atem der Genin und ab und zu einem Flügelschlag der Tiere der Prüfer, war kein Geräusch zu hören. Niemand wollte seine wertvolle Energie für so etwas banales wie eine Unterhaltung verpulvern. Ab und zu vernahm man einen losen Stein, der in die Tiefe viel. Keiner sah nach unten, aber alle nach oben. Gespannte Sinne lauschten auf ein noch so geringen, verdächtiges Geräusch.

Plötzlich hörte sie etwas weiter links von sich einen Schrei. Ein Genin hatte sich in fast unsichtbaren, weißen Fäden verfangen. Obwohl er den Berg komplett losgelassen hatte, baumelte er nun in der Luft. Aus einer Höhle weiter oben kam etwas hervor, war zwar nicht ganz so insektenähnlich wie zuvor aussah, aber dafür extrem spinnenähnlich! Acht lange, haarige Beine stützten sich auf unsichtbare Fäden und kamen blitzschnell auf das neue Opfer zugeschossen. Die Kameraden des Suna schrieen ihm verzweifelt zu, er solle doch die Kette fallenlassen, was dieser auch versuchte, aber das Ding blieb an den Fäden hängen und fiel deshalb nicht nach unten. Sekunden später schoss trotzdem ein Prüfer heran. Wie von Sinnen brüllte der Genin voller Angst, dass er aufgebe und deutete auf seine etwas weiter unten baumelnde Kette. Der Iwajonin schien zu verstehen und befreite ihn.

Die Spinne drohte dem Retter und seinem Reittier noch einige Zeit mit erhobenen Vorderbeinen, zog sich dann jedoch abwartend in das Dunkel zurück. Nun stockte der Vormarsch, denn alle versuchten nicht auf die feinen, fast unsichtbaren klebrigen Fäden zu steigen. Hinata aktivierte ihr Byakugan und dirigierte so sich und Naruto durch das gefährliche Gebiet. Die meisten schafften es, manche nicht. Insgesamt sorgte die Spinne für den Verlust von mindestens 10 weiteren Teilnehmern, von denen 2 trotz der Bemühungen der Jonin nicht mehr rechtzeitig gerettet werden konnten.

Dann brach die erste Dämmerung über die Anwärter und ihre strengen Prüfer herein. Hinata lag immer noch sehr weit hinten. Doch sie machte sich keine Sorgen. Während die anderen Ninjas im Dunkel der Nacht vorsichtiger klettern mussten oder vielleicht sogar ganz das Licht des nächsten Tages abwarteten, würden sie und Naruto-kun einfach in ihre Dämonengestalt wechseln und weitermachen wie bisher. Einige Übereifrige, die viel zu weit voraus geklettert waren, standen bereits jetzt am Ende ihrer Kräfte, während Hinata selbst sich sogar noch relativ frisch fühlte. Das war wichtig, denn keiner konnte erwarten, dass diese Nacht erholsam sein würde.

Langsam jedoch holte sie Hanabi auf und das machte ihr wesentlich mehr Sorgen. Wenn sie Glück hatte würde ihre Schwester sie in der Dunkelheit nicht erkennen, aber spätestens morgen in der Frühe wäre das vorbei.

Es war um die Mitternachtsstunde, als das Geräusch des Windes sich auf einmal veränderte. Zu dem ständigen Pfeifen kam eine Art ... Wellenrauschen und das feine, hohe Sirren von Pfeilen. Die türkisblauen Augen starrten in das Dunkel und Anubis ließ ein warnendes Knurren hören. Sicherheitshalber zog sie mit der rechten Tatze Knochen, verkeilte ihre Füße im Fels, damit sie die Arme frei und einen einigermaßen sicheren Stand hatte und wartete ab.

Nur eine halbe Minute später brach eine sirrende und Flügel schlagende Dunkelheit über sie herein. Ein Schwarm gewaltiger Fledermäuse schlug über den Anwärtern zusammen. Eine viertelte Stunde etwa verteidigten sich Kyuubi und die Dämonenprinzessin tapfer gegen schnappende Kiefer und zuschlagende Krallen, dann war der Spuk so plötzlich vorbei wie er gekommen war. Rechts und links von ihnen wurden Namen in die Dunkelheit geschrien, einige wurden beantwortet, einige schwiegen für immer. Hastig sah Hinata sich mit Anubis Augen um. Gott sei Dank! Hanabi war etwas zerkratzt, aber noch wohlauf. Aber einer ihrer Teamkameraden hatte wohl nicht so viel Glück gehabt. Schnell wandte die Dämonenprinzessin ihren Blick ab, verpackte Knochen wieder sicher auf dem Rücken und stieg weiter nach oben.

Bei der Morgendämmerung wechselten sie wieder in die Gestalt der Hyuga. Erschrocken stellte diese fest, dass das Feld der Bewerber stark ausgedünnt worden war, zumindest auf der für sie sichtbaren Seite des Zylinders waren nur noch 13 Genin erkennbar. Wenn das überall der Fall war, hatten sie diese Nacht über 7 weitere Anwärter verloren, ob durch die Fledermäuse oder Erschöpfung konnte sie nicht beurteilen. Langsam machten sich auch bei ihr die ersten Ermüdungserscheinungen bemerkbar, aber bis jetzt lag sie zeitlich und kräftemäßig noch sehr gut in ihrem Plan.

Stetig erklomm die Sonne auf dem Firmament einen immer noch höheren Standpunkt und begann von einem strahlend blauen Himmel unbarmherzig herunter zu brennen. Zwar war dies immer noch besser als ein Hagelsturm, welche in dieser Höhe auch nicht gerade selten waren, aber dennoch nicht sehr angenehm. Die beiden Konoha Ninjas wagten es nicht die Sonnencreme, die Naruto mitgenommen hatte zu verwenden, in der Angst, dass ihre ohnehin schon schweißnassen Hände glitschig werde könnten und sie so ihren festen Halt verlören. Deshalb verfärbte sich ihre Haut langsam aber sicher ins rötliche, ohne, dass sie etwas dagegen tun konnten. [Keine Angst, bis morgen ist er weg, ich hatte noch nie längere Zeit Sonnenbrand allein schon wegen meiner Herkunft!] Erst gegen Abend wurden sie durch vereinzelte Schäfchenwolken erlöst.

Doch als die Schatten endlich länger wurden, schlug das Wetter plötzlich um. Der Wind nahm an Stärke zu und pfiff ihnen nur so um die Ohren. Abwechselnd wurden die kleinen, menschlichen Körper gegen den Berg gepresst, dann versuchte eine unsichtbare Hand sie wieder weg zu reißen. Die Wolken, die ihnen vor kurzem noch klein und unscheinbar erschienen waren türmten sich auf einmal auf und wurden zu mächtigen, grauen Bergen, bis zum Bersten angefüllt mit Regen. Hastig stülpte sich Hinata die Regenjacke über den Körper. Der zornige Wind tobte und versuchte sie ihr zu entreißen, aber die Erbin der Hyuga kämpfte tapfer dagegen an und gewann schließlich. Keine Sekunde zu früh, denn genau in diesem Augenblick öffnete der Himmel endgültig seine Schleusen.

Hinata hätte eben so gut direkt unter einem Wasserfall stehen können. Verzweifelt krallte sie sich in den Felsen. Wasser, durchsetzt mit kleinen Steinchen und Staub lief ihre geschundenen Hände hinunter, direkt in den Ärmel, den Kopf entlang direkt in den Kragen, aber das war ihr kleinstes Problem. Durch die staubige Hitze und nun die Sturzbäche, waren die Felsen entsetzlich glitschig und es war fast unmöglich einen ordentlichen Halt zu fassen. Rechts neben ihr erscholl ein Schrei, ein Schatten konnte sich nicht länger halten und wurde in die Tiefe gerissen. Panisch suchte die Hyuga nach einer Gestalt rechts unter ihr. Sie keucht erleichtert. Hanabi war noch da. An den Überresten von Wortfetzen, die eindeutig zu ehemals unflätigen Beschimpfungen gehörten, konnte sie erkennen, dass auch Naruto noch vor ihr war und ein leichtes Flimmern zeigte, dass er seine Chakra benutzte um das kalte Wasser zumindest von Körper abzuhalten.

[Warum eigentlich nicht] meinte daraufhin Anubis und sofort fühlte sich die Hyuga wie unter einem Regenschirm. Ihr war zwar kalt, aber zumindest, biss nun der Wind nicht mehr in ihre Haut und die Kleidung wurde nach einiger Zeit sogar wieder etwas trockener. Dennoch begannen ihre Hände vor Kälte zu zittern und sie musste sich stark beherrschen um mit ihren steifgefrorenen Fingern auf dem glitschigen Untergrund den Halt nicht zu verlieren.

So plötzlich wie er gekommen war hörte der Regen auf, doch nun glitzerten kalte Sterne durch die Nacht und ein klarer Himmel sorgte für erbarmungslose, stechende Kälte. Jeder Atemzug wurde zur Qual. Der Körper war durch die dauernde Anstrengung übermäßig erhitzt, aber die Haut wurde durch die Kälte und Nässe sehr klamm. Die Hände und Füße waren unterkühlt und ihr Tritt begann unsicher zu werden. Hinata konzentrierte sich nun auf jeden einzelnen Zug, den sie tat und hoffte nur, dass sie sich nicht eine Grippe zuzog, bevor sie oben angekommen war.

Endlich wurde es dunkel genug, dass sie wieder in die Gestalt Anubis wechseln konnten. Das kurze Fell schützte zwar nur ungenügend gegen die beißende Kälte, aber es war auf jeden Fall besser als nichts. Auch diese Nacht kamen wieder die Fledermäuse und griffen die wehrlosen Kletterer an. Doch durch die hell leuchtenden Sterne, sah man deren Gestalt einigermaßen deutlich und die Genin, welche nicht auf Dämonenaugen oder ein exzellentes Gehör zurückgreifen konnten waren nun wenigstens in der Lage sich mit Waffen oder zumindest durch Ausweichen zu wehren.

Endlich, endlich brach der letzte Morgen an. Was an Wasser in dieser Nacht nicht hatte ablaufen können war gefroren und machte das Fortkommen nur noch schwerer und gefährlicher. Die meisten Chuninanwärter waren am Ende ihrer Kräfte angelangt. Mit stummen, ausdruckslosen Augen erklommen sie einen Meter nach dem Anderen, immer darauf sorgsam bedacht nicht auf die Schmerzen und die Kälte zu achten. Der Fels hier oben war noch glatter und abgeschliffener wie unten am Berg. Wahrscheinlich durch den extremen Wechsel zwischen Hitze am Tag und Kälte in der Nacht.

Selbst als die aufgehende Sonne ihnen endlich das Ende ihrer Kletterpartie offenbarte, brachte es nur ein dumpfes Gefühl der Erleichterung in ihre Herzen. Sie waren zu erschöpft um mehr empfinden zu können. Diesmal wurde die Wärme, welche die empor kletternde Sonne mit sich brachte mit erleichterten Gesichtern begrüßt. Aber als sie dann in Hitze umschlug, sah man bald gequälte Mienen. Manche, die ihren Vorrat nicht ordentlich eingeteilt hatten, mussten den Rest der Strecke nun ohne Wasser auskommen und das zehrte nur noch weiter an Nerven und Kräften.

Um eine Entdeckung durch Hanabi musste sich Hinata in der Zwischenzeit keine Gedanken mehr machen. Jeder von ihnen war so verdreckt und ausgezehrt, dass sie wohl nicht einmal mehr ihr eigener Vater erkannt hätte. Die Hyuga bemerkte aber, dass ihrer kleinen Schwester wohl das Wasser ausgegangen war. Sie schloss auf und drückte ihr wortlos die halbe Flasche, die sie sich aufgehoben hatte in die Hand. Noch bevor Hanabi sich bedanken oder gar ablehnen konnte war sie schon wieder weg. Sie wusste, dass sie es, Dank Anubis, auch so schaffen konnte, aber die Kleine war so fertig, dass sie den Gipfel ohne Wasser sicher nicht mehr erreichen könnte.

Endlich gegen Mittag konnten sie ein Ende ihrer Qualen erkennen. Nur noch 25 Meter! Letzte Kräfte wurden mobilisiert, als sich alle noch ein Mal zusammen rissen. Plötzlich jedoch drang ein schriller Schrei durch die Luft, der ihnen das Blut in den Adern gefrieren ließ ... und wurde von einem Heer von schrillen Schreien erwidert. Dann sahen sie über das vermeintliche Ende ihrer Qualen plötzlich einen Schwarm von ... HARPYIEN brechen.

Diese heimtückischen und grausamen Kreaturen hatten anscheinend ausgerechnet heute dort ihr Nachtlager aufgeschlagen und erkannten natürlich sofort die wehrlose Beute. Nach einem kurzen Jagdschrei, gruppierte sie sich zu Dreiergrüppchen und griffen an. Hinata ließ zu, dass nun trotz des Tageslichts Anubis übernahm. Knochen wurde gezogen und noch ein Mal wehrten sich die Genin mit allerletzten Reserven ihrer Haut. Scharfe Schnäbel schnappten nach zerschundenen Gliedmaßen und gekrümmte Krallen griffen nach allem, was in ihre Reichweite kam.

Die Dämonenprinzessin riskierten einen kurzen Blick nach oben, es waren nur noch etwa 20 Meter, bis zur Felskante. Sie verständigte sich mit Kyuubi und die beiden begannen gemeinsam einen Endspurt hinzulegen, der sich gewaschen hatte. Noch 17, ... ausweichen ... 15 ... Vorsicht lockerer Stein ... 12 ... ausweichen ... 10 ... da hörte sie einen Schrei, der Hinata zusammenzucken ließ. Unter ihnen hatte es eine Harpyie geschafft und ihre kleine Schwester gepackt. Die Arme baumelte hilflos in den Krallen des Monsters und war viel zu erschöpft um sich erfolgreich wehren zu können. Hastig sah sich die Dämonenprinzessin um, doch sie konnte weit und breit keinen Prüfer entdecken. Anscheinend waren auch diese vom Angriff dieser Wesen überrascht worden.

{Schnell ... bitte hilf ihr!... bitte! Sie wird sonst noch sterben! ... Bitte ...} Deutlich hörte man die Panik aus Hinatas Stimme. [Aber wenn wir jetzt wieder zurück gehen und ihr helfen, dann müssen wir mehr als einen Meter zurück und das bedeutet das aus für uns! Verstehst du? Dann hast du deine Prüfung schon wieder versaut! Wir haben es doch fast geschafft! Ich glaube nicht, dass die Prüfer 'Schwester gerettet' als Ausrede durchgehen lassen! Lass uns erst hochgehen und sie dann retten!] Aber auch die Dämonenprinzessin erkannte, dass sie dafür nicht genug Zeit haben würden. Anubis seufzte. Was tat man nicht alles für ein Clanmitglied. Mit einem letzten, traurigen Blick nach oben spannte die Dämonin ihre Muskeln und ...

Fühlte plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter. "Ich müsste sowieso nach dieser Prüfung aufhören ... vergiss dein Versprechen nicht!" Ein Kampfschrei wurde ausgestoßen, ein blonder Blitz raste an ihnen vorbei und sprang die Harpyie, mit Hinatas kleiner Schwester an. Sofort leuchtete der Stein um seinen Hals hellrot auf. Anubis grinste und überwand die letzten Meter. Dort angekommen kletterte sie über die Kante, nur um sich sofort wieder umzudrehen und zurück nach unten zu blicken. Das Monster war von den plötzlichen Angriff sichtlich überrumpelt worden und ruderte hilflos in der Luft, aber sie konnte natürlich nicht das Gewicht von Zwei Personen tragen. Also ließ sie Hanabi los.

Erschrocken schrie Hinata auf, aber Naruto hatte damit gerechnet. Er tötete die Harypie mit einem schnellen Schnitt und stieß sich von dem Vieh ab. Geschickt erwischte er einen Arm der jungen Hyuga und schaffte es mit Hilfe von roter Chakra sogar noch mit ihr auf dem Berg einen einigermaßen sicheren Halt zu finden. Naruto sorgte dafür, dass Hanabi nicht herunterfallen würde und verteidigte sich dann gegen weitere Harpyien.

Auch Anubis wurde von den Viechern stark bedrängt, aber da sie nun einen festen Stand hatte, war es ihr mit Hilfe von Knochen ein leichtes sich gegen die Monster zu wehren. Sobald diese erkannten, dass sie gegen die schwarze Dämonin machtlos waren ließen sie von ihr ab und suchten sich eine wehrlosere Beute. Sofort steckte sie ihre Waffe zurück und zog Fang und den goldenen Pfeil. Mit diesem unterstützte sie dann Naruto im Kampf gegen seine Peiniger, bis endlich, endlich ein Prüfer kam und die beiden abholte.

Die Chuninprüfung(3): Eine wohlverdiente Pause

Der Kampf war vorüber und Hinata sah sich um. 18 Genin hatten es mit ihr bis hierher geschafft. Da die Hyuga die einzige war, die sich überhaupt noch auf den Beinen halten konnte, begann sie damit die schlimmsten Wunden notdürftig zu versorgen. Gott sei Dank, hatten die meisten ihr eigenes Verbandmaterial dabei, sonst wären ihre Reserven all zu schnell erschöpft gewesen. Nach und nach wurden die zu Tode erschöpften Prüflinge abgeholt, die Schwerverletzten zuerst. Und so kam es, dass Hinata, deren Wunden bereits damit begonnen hatten sich wieder zu schließen, die letzte war, die endlich ihren Ort der qualvollen Prüfung verlassen durfte.

In Iwa angekommen wurde ihr ein Zimmer zugewiesen, in dem sie auch ihre übrige Ausrüstung fand. Sie räumte ihr Zeug ordentlich auf, bzw. ein, begab sich unter die Dusche und fiel dann zum ersten Mal seit über einem halben Jahr völlig erschöpft ins Bett. Die Prüfung war wahrhaftig dämonisch gewesen, ... im wahrsten Sinne des Wortes.

Kurz vorher war ein Greif auf einem Landeplatz nahe bei Iwa gelandet. Auf seinem Rücken sassen ein Prüfer, ein blonder Ninja aus Konoha und eine junge, frisch gerettete Hyuga. Letztere hatte die Stirn gerunzelt und starrte die ganze Zeit auf ihren Retter, der sich am liebsten unter ihrem Blick heraus gewunden hätte, aber dummer weise besass dieses blöde Flugvieh keinen Notausstieg. Ein triumphierender Gesichtsausdruck ließ ihn das schlimmste ahnen. "JETZT weiß ich wer du bist! Du bist doch dieser Na..." Naruto griff verzweifelt zu seiner Wasserflasche und erstickte seinen Namen in einer Flut aus Wasser. Der Prüfer drehte sich misstrauisch herum und warf ihm einen kritischen Blick zu, woran auch das hastig hinterhergeworfenes "Äh ... du hast doch sicher großen Durst, nach der schweren Prüfung!" des erkannten Spions nichts änderte.

Da half nur noch die Flucht nach vorne. Mit einem lauter als nötigen "Ich bring sie mal lieber schnell zum Krankenhaus! Nur so zur Sicherheit!" packte Uzumaki Hanabi und schleifte sie um die nächste Ecke. Gerade noch rechtzeitig, denn diese vervollständigte nun ihren Satz "... ruto von dem Hinata immer redet und du HAST doch schon die Chuninprüfung bestanden!" blitzschnell legte er seine Hand auf ihren Mund und zischte wütend "PSSCHHHHHT! Ich bin doch als Spion da! Willst du vielleicht meine Tarnung versauen?" Ein Schatten wuchs hinter ihm in die Höhe und der Blonde wurde bleich. Wenn der Kerl das jetzt gehört hatte ... er drehte sich um und ... vor ihm stand ausgerechnet der Iwa Hauptprüfer aus der Chuninprüfung.

"Hab ich da grad richtig gehört?" Doch was Hinata an Gerissenheit fehlte, hatte ihre kleine Schwester gleich dreimal. Von Hanabi Hyuga konnte man viel behaupten, aber nicht, dass sie auf den Kopf gefallen war. Sie ignorierte den misstrauischen Iwa gekonnt, strich dem Blonden liebevoll durch's Haar und meinte mit einem Augenaufschlag, der Hinatas Hauslehrerin auf der Stelle dazu gebracht hätte in Ohnmacht zu fallen. "Du brauchst mich nicht mit Lügen zu beeindrucken, Ruto-kun!" sie sah, dass diese Show den fremden Ninja noch nicht vollständig überzeugt hatte und setzte deshalb noch einen drauf. Mit einem gehauchten "Mein Retter ..." drückte sie ihm einen festen Kuss auf die Lippen.

Verächtlich blickte der Iwa- Ninja auf die beiden herab. "Du solltest dich ihm lieber nicht so schnell an den Hals werfen! Er wechselt die Frauen, wie anderen ihre Wäsche! Noch bei der Chuninprüfung hatte er eine äußerst hübsche Schwarzhaarige, aber umso besser für mich, das heißt ja, dass diese jetzt wieder zu haben ist ... nicht das DU jemals eine ernsthafte Konkurrenz für mich gewesen wärst." Mit diesen Worten drehte er sich schwungvoll um und eilte davon. Hanabi wartete bis er weg war, spuckte dann aus und wischte sich den Mund ab. "Igitt! Dafür schuldest du mir was! Gott sei Dank nicht mein Erster ..." sie stockte "... aber wehe du sagst das meinem Vater!" Naruto hob abwehrend die Hand "Gott bewahre! Dein Dad kann mich sowieso schon nicht ausstehen! ..."

Plötzlich ruckte Hanabis Kopf nach oben und ein gefährliches Glitzern erschien in ihnen. "Soso, eine hübsche Schwarzhaarige was?" Sie holte weit aus und bevor Naruto sich versah sass er auf dem Hosenboden und hielt sich die glühende Wange. "DAS ist für Hinata! Wie kannst du ihr nur mit einer Anderen das Herz brechen du ... SCHWEIN!" ein drohender Zeigefinger schob sich vor einem zornesgerötetem Gesicht in sein Sichtfeld. "Du kannst dir sicher sein, dass wenn ich wieder daheim bin, JEDER von deinem kleinen Techtelmechtel weiß! Dann ist es endgültig AUS mit dir du Casanova!" Mit diesen Worten ließ sie ihren Retter verwirrt wie er war, mitten in Iwa sitzen und ging ihr Team suchen, bevor sie diesem Idioten noch den Hals umdrehte.

Kurz darauf suchte ein noch immer geschockter Naruto das ihm zugewiesene Zimmer. Hanabi hatte das alles völlig falsch verstanden! Wenn sie diese Story jetzt herumerzählte würde er bald ein Rachekommando aus drei Engeln namens Sakura, Ino und Ten Ten vor der Haustüre haben. Er war doch noch zu jung zum Sterben! Außerdem war er doch UNSCHULDIG! Und ... und ... oh Gott! Wenn sie das Hinata erzählte! ... aber nein. Die war ja dabei gewesen. Sie würde wissen, was passiert ist und die anderen drei aufklären. Beruhigt schloss er die Zimmertüre auf und sah sich um.

Cool! Das Zimmer war ja richtig groß, es hätte locker für drei gereicht! Sie mussten zwar auch die nächste Woche bis zur dritten Prüfung hier verbringen, aber er hatte nicht erwartet, dass sie so gut untergebracht wurden. Er sah nach links. Das Badezimmer und Schlafzimmer war abgetrennt, ansonsten ein einziger, relativ großer Raum, in dem Küche und Wohnzimmer vorhanden waren. Er pfefferte seinen Rucksack in die Ecke und begab sich erst einmal unter die Dusche, den ganzen Dreck abwaschen. Während er sich auszog und die Kleider ebenfalls in die nächste Ecke schmiss, sah er sich im Badezimmer um. Also diese Unterkunft war echt erste Sahne. Sogar Zahnbürste und Seife wurden gestellt ... wenn auch in rosa, aber einem geschenkten Gaul... . Naruto schauten in den Spiegel und streckte sich die Zunge raus. Da er blond war, reichte es Gott sei Dank, wenn er sich etwa alle drei Tage rasierte, aber es wurde eindeutig wieder Zeit. Er öffnete die Badetüre, langte um die Ecke und zog seinen Rucksack herein. Irgendwo ganz unten war doch das Rasierzeug verstaut gewesen ... ah! Gefunden! Kurz darauf genoss er die wohlverdiente Dusche.

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[Wach auf! Da ist jemand in deiner Wohnung!] Hinata riss die Augen auf und war sofort hellwach. Dank der Dämonin fühlte sie sich trotz der kurzen Ruhezeit mehr als erholt. Einen Augenblick lang überlegte sie tatsächlich, ob sie nicht etwas vernünftiges drüber werfen sollte, schließlich war der Einbrecher sicher ein Mann und der durfte sie doch nicht so im Schlafanzug sehen, wurde aber sofort von Anubis zur Vernunft gebracht. [Sag mal spinnst du? Lass mich ran. Gib mir Knochen und der Kerl lebt nicht mehr lange!]

Die Dämonenprinzessin übernahm die Kontrolle und griff leise nach ihrer Waffe. Dann spitzte sie die Ohren und schlich sich Schritt für Schritt in Richtung Bad. (Stellt euch das bitte mal bildlich vor ... die über zwei Meter große, aufrechtgehende Anubis mit Knochen in den Tatzen und dem, viel zu kurzen, rosa Häschenschlafanzug von Hinata! ̊^.^̊) [Sag mal, ... bist du sicher, dass du keine Mitbewohnerin zugeteilt bekommen hast? ... Einbrecher suchen im Normalfall nicht im Bad nach Wertsachen.] {Keine Ahnung, vielleicht sollte ich sie erstmal begrüßen? ... aber wenn es dann doch ein Einbrecher ist?}

Plötzlich wurde ihre Diskussion unterbrochen, als die Türe aufgerissen wurde. Eine blonder, unbekleideter Naruto trat mit dem Rücken zu ihnen, einen Schritt heraus, griff nach seinem Rücksack und zog sich, ohne Anubis zu bemerken ins Bad zurück. [Iiiiigitt! Das hätte es jetzt wahrlich nicht gebraucht! Glücklicherweise hat man bloß die Rückseite gesehen! ... Na ja ... jetzt brauchst du zumindest keine Angst mehr haben, dass es ein Einbrecher ist. ... Hinata ... HINATA!] Keine Antwort! Hätte die Dämonenprinzessin gekonnt, hätte sie die Hyuga bei den Schultern gepackt und geschüttelt. [HE! ... Mädel! ... Was is mit dir! ... SAG DOCH WAS! ... HALLO!] Endlich kam eine leichte Reaktion. {Oh ... mein ... Gott!}

Anubis hätte vor Erleichterung fast gegrinst. [Na soo toll war der Anblick auch wieder nicht! Da hättest du mal das Hyugaoberhaupt vor ungefähr 3500 Jahren sehen sollen. DAS war eine Aussicht! ... leider hat er als Kämpfer nichts getaugt.] Sie konnte spüren, wie die junge Hinata rot anlief und grinste ihr Reißzahngrinsen. {Das ... das ... hab ich doch gar nicht gemeint ... ich ... äh...} Ihre Stimme wurde nun eindeutig panisch {... wenn das mein Vater rauskriegt ... dann ... er bringt Naruto um! ... das ... das ist bestimmt ein Versehen! ... ich ... ich muss sofort zu den Prüfern!} Doch Anubis machte keine Anstalten sich vom Fleck zu bewegen. [Wieso? Ich dachte mir schon, dass Teams gemeinsam untergebracht werden, schließlich hat Iwa nicht viel Platz, und da Naruto und du als ein Team angemeldet sind ... anscheinend hatten sie keine Zimmer mit getrennten Betten vorgesehen. ... außerdem ... wie sollte dein Vater das denn rauskriegen? Du bist auf der Hochzeit von Carnidia, schon vergessen?]

Natürlich hatte Anubis Überzeugungsversuch nicht gefruchtet und deshalb stand kurz darauf eine überraschend energische Hinata an der Rezeption der Unterkunft. "Bitte verzeihen sie!" Ein Ninja aus Iwa, offensichtlich Chunin und extrem genervt über die Tatsache, dass ausgerechnet ER diese langweiligste aller möglichen Aufgaben bekommen hatte, wandte sich von der Zeitschrift "Ninja-heute" ab und der Hyuga zu. "Was!"

Der Mut der Schwarzhaarigen Genin aus Konoha schwand dahin, wie Schnee in der Sonne. "Äh ... verzeihen sie bitte, ... aber ... da muss ... mir .... ein Fehler ... bei der Zuweisung der Zimmer passiert sein. Ich bin mit meinem Teamkollegen in EINEM Zimmer!" Abwartend sah der Bedienstete sie an "... und?" Die zwei an einander stoßenden Finger Hinatas trugen nicht gerade dazu bei den fremden Ninja einzuschüchtern. "Äh ... kann ich ein Einzelzimmer bekommen ... bitte ... oder wenigstens mit anderen Mädchen?" Der Iwa wandte sich wieder ab. "Nix zu machen. Keine Extrawürste. Nicht einmal, wenn du der Tsuchikage persönlich bist." Kam es nur noch dumpf hinter der Zeitung hervor.

"Kann ich ihnen helfen werte Dame?" Eine Hand wurde auf die Schulter Hinatas gelegt und sie zuckte vor Schreck zusammen. "Oh ... Entschuldigung ... ich wollte euch nicht erschrecken." Langsam drehte sich die Hyuga um ... und sah in das Gesicht des Jonin, der die ersten beiden Prüfungen geleitet hatte. "Oh wie unhöflich von mir!" Er verbeugte sich tief vor der jungen Frau. "Mein Name ist Kosamui Arito! ... und ich habe die Ehre mit..." Die Erbin wurde rot und stellte sich ebenfalls hastig vor. "Hinata Hyuga, ... mein Herr!" Automatisch machte sie einen leichten Knick. Ihre Lehrerin wäre stolz auf sie gewesen.

Der Iwa Jonin nickte und meinte mit einem kurzen Blick auf den lesenden Chunin "Kann ich ihnen irgendwie behilflich sein? Haben sie kein Zimmer bekommen? Ist ihr Zimmer fehlerhaft? Mangelt es ihnen an etwas? Ich möchte nicht, dass man uns in Iwa nachsagt, wir wüssten unsere Gäste nicht ordentlich unterzubringen. "Schnell schüttelte Hinata den Kopf. "Nein, nein!" Nervös knetete sie ihre Hände und starrte konsequent zu Boden. Das hier war ja soo peinlich! Sie konnte dem wild fremden Ninja doch nicht ihr Problem erzählen! "Es wäre mir eine Ehre, wenn ich sie zum Essen einladen dürfte! Sie sehen hungrig aus und ich werde mich bemühen ihnen eine angenehme Gesellschaft zu sein."

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Naruto war fertig mit einziehen, er hatte seinen Rucksack einfach auf das nächste Bett geknallt, und wollte sich nun Iwa anschauen. Wenn alles gut lief, würde er auch sicher einen Ramenstand finden. Fröhlich stapfte er die Treppe herunter, als sich seine Miene plötzlich verfinsterte. Da warf sich dieser Idiot von Jonin schon wieder Hinata an den Hals! Der sollte gefälligst seine dreckigen Pfoten von ihr lassen. Blaue Augen wurden zu blitzenden Schlitzen, Fuchsstriche traten auf seinen Wangen deutlich hervor und eine dumpfe Wut machte sich in seinem Bauch breit, als er den Rest der Treppe einfach heruntersprang. Glaubte der Kerl, bloß weil er Hauptprüfer war, konnte er sich alles erlauben? Der würde noch sein blaues Wunder erleben!

Auch die Hyuga hatte bemerkt, dass Naruto-kun angekommen war. Ihr war noch gut im Gedächtnis, dass der Jonin sehr misstrauisch auf den Fremden reagiert hatte und wollte deshalb schon hastig die Einladung ablehnen, als Anubis sich meldete. Seltsamerweise, schien die Dämonenprinzessin über etwas sehr amüsiert zu sein. [Du darfst nicht ablehnen! Das gilt in Iwa als schwere Beleidigung! Ungefähr genauso schlimm, als wenn er dir einen Tanz abschlagen würde, aber noch viel, viiiiel gravierender!]

Hinata erschrak {Oh Nein! Wirklich! Das ist ja furchtbar! Naruto glaubt, dass dieser Ninja sehr gefährlich ist! Da kann ich doch nicht alleine mit ihm Essen gehen!} Die schwarze Hündin schien noch breiter zu grinsen. [Keine Angst! Ich bin schon viel älter und erfahrener als Naruto-kun und ich kann dir garantieren, dass er keine Gefahr für dich ist ...] und mit einem drohenden Unterton in der Stimme fuhr sie fort [ ... vorausgesetzt du nimmst die Einladung an.] Und so kam es, dass, gerade als Naruto zu Hinata stieß, ein sehr glücklicher Iwa- Ninja die Herberge verließ um einen guten Platz in einem ordentlichen Restaurant zu reservieren.

"Na Gott sei dank is er weg!" Hinata neben ihm lief rot an und begann erneut mit den Fingern an einander zu stupsen. Zwei misstrauische, blaue Augen wandten sich der Hyuga zu. "Über was habt ihr geredet?" Seine Teamkollegin starrte konsequent auf den Boden und meinte leise. "Er hat mir seine Hilfe angeboten!" Zwei blonde Augenbrauen zogen sich verärgert zusammen. "Nimm ja nichts von ihm an!" Hinata wusste nicht was sie tun sollte. "Äh ... Anubis meint, er sei ganz ... nett!" Naruto machte ein ernstes Gesicht. "Ich will ja deinem Dämon nicht wiedersprechen, ... aber ich bin sicher, dass der Kerl etwas im Schilde führt!" Diese Worte bewirkten, dass Hinata ihre Zusage am liebsten wieder zurückgenommen hätte, aber jetzt war es natürlich zu spät.

...

...

...

Die beiden schlenderten circa eine Stunde durch Iwa, betrachteten die verschiedenen Sehenswürdigkeiten und machten sich dann zurück, auf den Weg zu ihrer Unterkunft. "Sag mal." fing Naruto an zu fragen "Wo bist du eigentlich untergebracht? Auch in diesem Haus?" Hinata wurde rot und nickte. "Welches Stockwerk?" ein leises "Erstes" kam von der Hyuga und Naruto grinste breit. "Toll! Ich auch! Ist dein Zimmer auch so riesig? Ich frage mich ob Iwa so reich ist, dass es sich für jeden Genin so ein großes Zimmer leisten kann, oder ob ich einfach nur Glück hatte. Sogar Zahnbürste und Seife sind schon bereitgelegen!" Erschrocken blickte Hinata ihn an. "Hast ... hast du die Zahnbürste benutzt?" Verwirrt runzelte Naruto die Stirn. "Nö, noch nicht ... wieso? Sind die alle vergiftet oder was?" Langsam kamen sie zu ihrem Gebäude.

"Du ... Naruto- kun ... ich ... ich muss dir etwas sagen ... bitte!" Sie traten in die Eingangshalle."Was denn?" Aufmerksam lauschte der Jonin aus Konoha seiner Teamkollegin, die schon wieder tiefrot angelaufen war. "Ich ... äh ... die Teamkollegen bekommen ... alle ... auch die anderen ... " Langsam stiegen sie die Stufen zum ersten Stock hinauf. "... in's selbe Zimmer ..." Naruto streckt sich. "Da haben wir ja ganz schön Glück gehabt was? ... Oh ... das hier ist meine Wohnung ... falls du was brauchst, dann weißt du jetzt wo du mich finden kannst." Er sperrte die Türe auf und trat ein.

Hinata blieb wie angewurzelt vor der Türe stehen. "Äh ... Naruto- kun ... wir haben ... äh ... kein Glück gehabt!" Sie kramte hochrot in ihrer Tasche und brachte einen Schlüssen zum Vorschein, an dessen Ende deutlich die selbe Nummer prangte, wie sie auch auf der Zimmertüre Narutos zu finden war. "Oh! ... äh ..." Der Jonin aus Konoha kratzte sich am Kopf und machte dabei einen nicht sonderlich intelligenten Eindruck. "Dann ... komm doch rein ... bitte!" Er trat auf die Seite um Hinata einzulassen und schloss die Türe sorgfältig hinter ihr. Da standen sie nun und die Gedanken der Hyuga rasten. DAS würde ihrem Vater SICHER nicht gefallen! ... An ihre Hauslehrerin wollte sie gar nicht erst denken.

Auch der Blonde aus Konoha wusste vor lauter Verlegenheit nicht wohin. Ihm war bewusst, dass wenn Hiashi DAS herausbekäme er schneller tot war, als er 'Ramen' sagen konnte. "Äh ... wenn du willst, kann ich ja auf dem Sofa schlafen. Dann ... dann kannst du dein Zimmer nachts absperren ... wenn du möchtest." Die Gegenüber wurde knallrot, nickte aber erleichtert. "Wenn ... wenn du möchtest könnte ich dir dafür etwas zu Abend kochen ... ich bin glaub ich ganz gut in Ramen ... die magst du doch so gerne ... oder?"

Naruto holte seinen Rucksack aus dem Schlafzimmer. "Äh ... wo ist dein Zeug? Kann ich dir was tragen helfen?" Hinata schüttelte heftig den Kopf. "Ich ... habe schon alles eingeräumt." Der Schlag der Erkenntnis traf den Jonin plötzlich und schmerzhaft "Dann ... war die Zahnbürste von dir?" Nun ähnelte auch sein Gesicht einer roten, saftigen Kirsche und sein Herz schlug einen Purzelbaum. "Äh ... tut mir leid! Gott sei Dank hab ich noch nichts benutzt!"

Hinata kochte für den Jonin Ramen, stellte sie warm und begab sich dann ins Schlafzimmer um etwas passendes zum Ausgehen anzuziehen. Sie benutzten Kiefer, so dass Anubis sie von allen Seiten betrachten und ihr Tipps geben konnte ... nicht dass Hinata eine große Auswahl gehabt hätte, aber es war dennoch erstaunlich, was die Dämonenprinzessin aus ein paar tausend Jahren Erfahrung, Kampfausrüstung und dem traditionellen Kimono, den sie für die Hochzeit von Carnidia dabei gehabt hatte, alles machen konnte.

Naruto hatte mit seiner untrüglichen Nase den Topf mit Ramen erschnuppert und den Tisch ... so gut er dazu in der Lage war für zwei Personen gedeckt. Er musste zugeben, dass sie ein bisschen wenig gekocht hatte, aber vielleicht war sie nicht so hungrig. Als er fertig war und Hinata sich noch immer in ihrem Zimmer verschanzt hatte, hüpfte er aus dem Fenster und pflückte ... na ja ... mit viel Wohlwollen konnte man behaupten, dass in Iwa auch Blumen wuchsen und ebendiese wurden nun mehr oder weniger sanft aus ihren Wurzen gerissen und dann in ein hohes Glas gestellt. Kerzen fand der blonde Ninja leider keine, ... aber es musste auch so gehen. Er hatte sich gerade auf seinen Stuhl gesetzt und überlegte ob er etwas vergessen hatte, als die Türe zu ihrem Schlafzimmer zögerlich aufging und Anubis mit einem selbstzufriedenen Grinsen herauskam.

Hinter ihr kam eine ... Naruto wusste jetzt endlich wie er sich die Prinzessinnen aus den Märchen vorzustellen hatte. Sie hatte ihre Haare wieder zu einem Dutt zusammengefasst, der von einem einfachen schwarzen Band zusammengehalten wurde, das lang genug war, das es bis zur Hälfte ihres Rücken baumelte. Die zwei vorwitzigen Strähnchen wippten frech um ihre Ohren. Ihr Kimono war mit den Flammensymbol der Hyuga bestickt und so weiß wie ihre Handschuhe. Naruto war sich nicht sicher, was er sagen sollte "Äh ... gut schaust aus!" Hinata wurde tiefrot und murmelte ein leises. "Danke!"

Dann wandte sie sich an Anubis "Kommst du?" doch die Dämonenprinzessin schüttelte den Kopf. "Nö ich bleib da! Nicht dass du Probleme bekommst, denn im Gegensatz zum toleranten Konoha, sind in Iwa Dämonen nicht so gern gesehen." Hinata riss die Augen auf. "Aber ... ist das nicht unangenehm, wenn du die ganze Zeit in der Rüstung bleiben musst?" ein fröhliches Grinsen antwortete ihr. "Keine Angst, ist wie eine zweite Haut!" Nun schaltete sich auch Naruto ein. "Wo gehst du hin? Ich dachte du isst mit mir!" Die Erbin der Hyuga starrte konsequent auf ihre Hände. "Äh ... tut mir leid ... Arito hat mich zum Abendessen eingeladen und es wäre ein schwerer Verstoß gegen die Etikette gewesen, wenn ich abgelehnt hätte. ... Wenn du möchtest ... können wir es ja morgen nachholen?"

Naruto glaubte sich verhört zu haben ... ARITO? Jetzt nannte sie diesen aufgeblasenen Affen schon beim Vornamen! Na sauber! "Na dann viel Spaß!" Verärgert zog er den Topf zu sich her und begann die Ramen systematisch zu vernichten. Kurz darauf machte ihm das Geräusch einer schließenden Türe klar, dass sie gegangen war. Ein weiterer Löffel mit Nudelsuppe fand seinen Weg. Man hörte einen Stuhl rücken und dann schob sich eine lange, schwarze Schnauze in sein Gesichtsfeld. "Und ich dachte du magst Hinata!" Ein blonder Kopf ruckte nach oben und zwei blaue Augen starrten in türkis. Zwei schwarze Schultern zuckten. "Ich meine ... ich kann nicht glauben, dass du sie mit diesem Kerl ganz alleine lassen willst!"

Naruto blitzte sie an. "Was soll ich denn sonst machen? Sie hier festketten? Ich weiß ja nicht wie das mit euch Dämonen ist, aber sie ist erwachsen und Freiheitsberaubung ist überall auf diesem Kontinent strafbar! Ich kann ihr ja wohl kaum hinterherlaufen wie ein kleines Hündchen!" Er stand auf, knallte seinen Löffel auf den Tisch und sprang durch das Fenster. Anubis eilte hinterher, streckte ihren Kopf in die Nachtluft und schrie ihm hinterher. "HE! Das Restaurant heißt "Zum Fels" und liegt da drüben!" damit zeigte sie in die entgegengesetzte Richtung. Dann setzte sie sich zurück auf den Stuhl, stützte ihren Kopf in die Hände und seufzte ein lautes, aber von Herzen kommendes "MENSCHEN!".

Noch bevor er wusste wie ihm geschah stand Naruto vor dem Restaurant. Er konnte beobachten, wie Hinata und dieser Ari-Dingsbums an einem Tisch platznamen. Er wusste zwar noch nicht wirklich, was er tun wollte, aber schließlich war er ein Spion aus Konoha und ihm würde schon etwas einfallen. Unauffällig begab er sich auf die Rückseite und er hatte Glück. Dort stand, mit dem Rücken zu ihm, ein Kellner und rauchte seine wohlverdiente Zigarette. Der arme Kerl im Frack hörte nur noch ein "Entschuldigung" bevor ihn ein gut gezielter Kunaiknauf ins Reich der Träume beförderte.

Der Koch schrie sich die Seele aus dem Leib. "SAAAARU! SAAAAAARUUU! Wo bleibt denn der Depp! Bestimmt hat er sich wieder verdrückt um eine zu rauchen! SAAAAAAARU!" Hätte er nicht so geschrieen, sondern kurz gelauscht, hätte er sicher deutlich das 'Henge-no-jutsu' von draußen hören können, aber so sah er nur kurz auf, als der gerufene endlich erschien. Sofort bekam Naruto, der nun exakt so aussah wie Saru, zwei Teller mit einem kurzen 'für Tisch 4' in die Hand gedrückt. Netterweise hing im Gang ein Zettel mit der Aufstellung der Tische, sonst wäre er jetzt vor einem gnadenlosen: welcher-Tisch-is-jetzt-gemeint Rätsel gestanden. Aber so wieselte er sich elegant durch die Menge und stellte das Essen ab.

Dann eilte er so schnell wie möglich in Richtung Tisch, an dem Hinata und Anhang platzgenommen hatten, nicht dass sich noch ein anderer Kellner um die beiden kümmerte. Er kam gerade rechtzeitig um den Iwakerl davon abzuhalten Hinata Honig um's Maul zu schmieren. Dieser hatte nämlich gerade angefangen: "Ich kann ihnen gar nicht sagen, wie erleichtert ich war, als ich erfahren habe, dass ihnen nicht's passiert ist! Diese Harpyien waren nicht vorgesehen, aber uns war verboten worden die Prüfung abzubrechen. Ich habe Todesängste ausgestanden! Vor allem ... " Da platzte Naruto dazu "Darf ich ihre Bestellungen aufnehmen, bitte?" Erfreut stellte er fest, dass er die beiden gerade in ihrer lebhaften Unterhaltung gestört hatte. Der Iwa drehte sich zu ihm um. "Ich hätte bitte gern die Nummer 54 und die Dame bitte 32." Naruto schrieb eifrig mit.

"Kann ich ihnen sonst noch etwas bringen?" Dieser schleimige Kerl grinste ihn so freundlich an, dass ihm fast schlecht wurde. "Welchen Wein können sie denn dazu empfehlen?" Jetzt kam der Pseudo-Kellner ins rudern. Erstens hatte er keine Ahnung welche Gerichte Nummer 54 und Nummer 32 waren, und zweitens hatte er, als konsequenter Nicht-Alkoholiker, er brachte dieses Zeug einfach nicht runter, keinen blassen Schimmer zu was man welchen Wein trank. Er wollte schon das einzige vorschlagen was er von seinem Lehrmeister her kannte (Sake), doch da rettete ihn Hinata unwissentlich. "Ich ... ich würde bitte etwas ohne Alkohol bevorzugen ... vielleicht Spezi?"

Ihr Begleiter überschlug sich fast vor Reue und Naruto's Laune ging trotz der unverhofften Rettung weiter in den Keller. "Oh! Wie ungeschickt von mir, ich habe einfach angenommen ... das tut mir wirklich leid! Wie kann ich das nur wieder gut machen?" Hinata wurde leicht rot. "Das macht doch nichts, ... sie haben das ja nicht wissen können."

Der Prüfer registrierte, dass der Kellner noch abwartend neben ihm stand und meinte dann "Für mich dasselbe bitte!". Erleichtert kritzelte Naruto zwei Spezi auf seinen Block und machte, dass er weiter kam.

So sehr er sich auch bemühte, kam er die nächsten zehn Minuten nicht mehr in die Nähe des Tisches, weil er vom Koch und den anderen Kellnern mit Arbeit zugepflastert wurde. Dieser Saru sollte bloß froh sein, dass er jetzt hinter dem Haus lag und schlafen durfte, während er, aus einem, wohlgemerkt völlig blödsinnigen Grund, hier dessen Arbeit erledigte.

Dann jedoch war ihm das Glück wieder hold, als ihm zwei Teller mit der Bemerkung "für Tisch Nummer sieben!" in die Hand gedrückt wurden. Seine Gedanken rasten. Er musste es irgendwie schaffen, dass die zwei sich nicht näher kommen konnten. Er müsste sie ablenken. Hektisch schweifte sein Blick über den Tresen ... TABASCO! Ein teuflisches Grinsen erschien auf seinem Gesicht und blitzschnell hatte er sich die Flasche gegriffen und den restlichen Inhalt großzügig auf dem Teller des Iwa verteilt. Dann balancierte er das Essen zu ihrem Tisch und stellte es vor ihnen ab.

"Verzeihen sie, aber das hier gehört wohl ihnen." Naruto fühlte sich, als hätte man ihm den Boden unter den Füßen weggezogen. Geschockt sah er zu, wie Hinata ihren Teller mit dem des Prüfers austauschte. Panisch versuchte er mit einem "Oh verzeihen sie, ich glaube das ist der falsche Teller!" zu retten, was zu retten war, aber leider bestand Hinata darauf, das dies tatsächlich das von ihr bestellte Menu sei. Mit einem letzten "Kann ich ihnen sonst noch etwas bringen?" Gab er auf und sah voller Sorge, wie die Hyuga ihre Serviette auf dem Schoß ausbreitete, die Gabel in die Hand nahm, etwas zu Essen geschickt darauf platzierte und langsam zum Mund führte.

Eins musste man Hinata lassen. Sie hatte eine perfekte Selbstbeherrschung, was ihr aber auch nicht viel half, als der Kopf langsam rot wurde und die Augen groß. Sofort hörte man den übereifrigen Arito "Stimmt etwas nicht mit dem Essen, das ich für dich ausgesucht habe?" Doch die Erbin der Hyuga war nicht umsonst seit ihrer Kindheit auf perfektes Benehmen und vollendete Tischmanieren trainiert worden. Artig schluckte sie das Stück Reis mit Soße, welches auf ihrer Zunge wie Feuer gebrannt hatte, herunter. Deutlich spürte sie, an welcher Stelle ihrer Speiseröhre das Essen gerade war, als dieses seinen Weg nach unten nahm. "Es ist ... köstlich! ..." Die Hyuga wusste, dass sie, um diese Behauptung zu beweisen, ein zweites Stück essen musste, was sie dann auch tat.

"... Mir ist nur etwas warm geworden!" Zufrieden nickte der Iwa- Ninja und widmete sich seinem Essen. Naruto dagegen wäre am liebsten auf der Stelle im Boden versunken. Tränen traten Hinata in die Augen, als sie mit vollendeter Selbstbeherrschung Stück für Stück hinunter würgte. Er konnte nicht länger hinsehen! Was hatte er da nur wieder angerichtet?

Schnell eilte er zur Hintertür, nur um kurz darauf als Naruto wieder hereinzustürmen. Er rannte direkt zum Tisch von Hinata und dem Iwa- Kerl und zog die schwarzhaarige hoch. "Schnell! Du musst mit mir mitkommen! Da draußen liegt ein Bewusstloser!" Die beiden Speisenden sprangen hoch und eilten mit ihm nach hinten. Draußen angekommen legte Arito seine Hand an den Hals des Kellners und überprüfte den Puls. "Glaubst du etwa ich kann einen Toten nicht von einem Ohnmächtigen unterscheiden!" keifte Naruto sofort los.

Hinata war währendessen schnell zum Koch gelaufen um etwas zum Kühlen zu holen. Der Prüfer erwiderte nur hochnäsig "Bei einem, der die Chuninprüfung nicht einmal auf den ersten Anlauf schafft, weiß man ja nie!" Sofort giftete der blonde Konoha Ninja zurück. "Du hast es ja auch nur deshalb geschafft, weil die Prüfer so Mitleid mit dir gehabt haben!" Das ganze wäre sicher ausgeartet, wenn in diesem Augenblick nicht Hinata mit zwei Kübeln Eis zurückgekommen wäre. "Ich ... ich hab den Koch eigentlich nur nach Eiswürfeln gefragt ... er hat mir das hier in die Hand gedrückt ... er meinte bei einer so schönen Frau ... dabei ist der Kellner doch männlich ... es tut mir leid ..." Sie nahm das schwarze Band, das ihren Dutt zusammenhielt ab und funktionierte es in einen Kühlbeutel um.

Als der Kellner stöhnend erwachte begann Arito ihn sofort auszufragen. Naruto nutzte die Gunst der Stunde, in welcher der Iwa abgelenkt war und nahm Hinata an der Hand. "Ich begleite dich jetzt lieber mal heim, nicht dass der Mö ... äh ... Schläger noch in der Gegend ist." Doch er hatte kein Glück, denn sofort mischte sich sein Konkurrent ein. "Nein, nein, das mache schon ich! Schließlich kann ich die ehrenwerte Hinata nicht jemandem wie EUCH ..." so wie er es aussprach, klang es eindeutig wie die Beleidigung, die es augenscheinlich auch sein sollte "... in der Dunkelheit alleine lassen!"

Der Kellner versuchte vergeblich auf sich aufmerksam zu machen, die Aufmerksamkeit der beiden Ninjas vor ihm war nun voll und ganz auf die schwarzhaarige Dame vor ihnen gerichtet und ein lautes "SAAAAARUUUUU! Wenn du nicht gleich antanzt feuere ich dich endgültig!" Macht ihm klar, dass auch sein Chef keine Rücksicht auf seine angeschlagene Gesundheit zu nehmen gedachte. Nun meldete sich auch die Hyuga wieder zu Wort "Äh ... das müsst ihr nicht ... Arito ... Naruto-kun ... danke ... schließlich möchte ich euch nicht zur Last fallen ..."

Und so kam es, dass Hinata an diesem Abend von zwei Personen zurückbegleitet wurde, einer rechts, einer links, die während des Rückweges nichts anderes taten, als sich gegenseitig misstrauisch anzustarren. Zum erneuten Desaster wäre es erst beinahe wieder gekommen, als Arito klar wurde, dass die beiden Teamkameraden in der selben Wohnung übernachten würden.

"Hinata! Das kann ich nicht verantworten! Ich würde mir ewig Vorwürfe machen, wenn ich dich jetzt mit diesem ... Subjekt alleine lassen würde!" Die Angesprochene lächelte freundlich. "Aber das brauchst du doch nicht! Naruto-kun hat mir schon öfter das Leben gerettet, als ich zählen kann. Er würde niemals etwas tun, was Konoha oder mir schaden würde." Doch weder sie noch ihr Teamkollege konnte verhindern, dass Arito kurz darauf mit einem Futon, Bettwäsche und Zahnputzzeug in ihrem Wohnzimmer stand und begann sich breit zu machen. Anubis hatte sich glücklicherweise rechtzeitig ins Schlafzimmer verzogen und ihr breites Grinsen, machte klar, dass sie die ganze Situation als sehr amüsant empfand.

Nicht jedoch die Hyuga. DAS würde ihrem Vater erst recht nicht gefallen! Naruto alleine hätte sie vielleicht noch rechtfertigen können, aber wie bitte sollte sie die Anwesenheit des Iwaprüfers erklären? Anubis strich ihr kurz über den Kopf. "Keine Angst ..." sie legte Kiefer ab und zog sich in den Körper Hinatas zurück [Notfalls müssen wir ihm halt von mir erzählen. Aber wie sollte Hiashi es denn erfahren?]

Die nächsten vier Tage waren sogar für die unendlichen Nerven der Hyuga fast zu viel. Naruto und Arito ließen sich gegenseitig nicht aus den Augen und jeder versuchte den anderen zu übervorteilen, sei es bei Hinatas Training, beim Essen, beim Aufräumen, ... . Die schwarzhaarige Ninja hatte den nicht unbegründeten Verdacht, dass die beiden Nachts nicht einmal schliefen, in der Angst, der andere könnte dies ausnutzen. Es war ihr furchtbar peinlich, dass so ein Aufwand um sie gemacht wurde, aber die beiden meinten es ja nur gut mit ihr und da konnte sie doch nichts sagen.

Anubis hatte nur grinsend gemeint [Lass sie doch, andere würden sich geehrt fühlen]. Nur wenn die Hyuga die beiden zum Einkaufen schickte hatte sie für eine halbe Stunde ihre Ruhe und die genoss sie auch jedesmal, wofür sie sich schon fast wieder schämte. In keiner ihrer Benimmstunden war ihr erklärt worden, was sie in so einer Situation tun sollte. Hanabi hätte sicher keine Probleme sich durchzusetzen, aber leider konnte sie ihre Schwester in diesem Fall auch nicht um Rat bitten. So blieb ihr nichts anderes übrig, als möglichst viel zu trainieren und immer und immer zwischen den beiden Streithähnen zu schlichten. Obwohl Hinata am Tag der letzten Prüfung vor Nervosität die Hände zitterten, war sie doch heilfroh, dass sie bald wieder daheim sein würde. Alles würde dann wieder seinen gewohnte Gang nehmen.

Die Chuninprüfung(4): Lasst Blumen sprechen, ...

Zufrieden starrte Kaito Shadime auf den Leichenberg vor ihm. 2 Eichhörnchen, 5 möglichst bunten Vögel, 1 Reh mitsamt Kitz und sogar ein Rotfuchs. Das sollte genügen um jeden dieser blauäugigen, gutgläubigen Konohadeppen davon zu überzeugen, dass er ein netter, freundlicher Kerl war. Schließlich hatten Tiere ja angeblich einen Instinkt für sowas. Er hatte schon lange festgestellt, dass gerade Frauen einem nicht misstrauen konnten, wenn süße, niedliche Tiere einen mochten ... wobei nur die wenigsten Menschen den Unterschied zwischen tot und lebendig erkennen konnten, wenn er die Tiere erstmal unter seiner Kontrolle hatte. Er warf noch einen letzten Blick auf seine fünf schwerbepackten Begleiterinnen. Ein Wink und die Viecher vor ihm standen auf und schwirrten zutraulich um ihn herum. Auf ging es nach Konoha.

...

...

...

Die dritten Prüfungen waren Ausscheidungskämpfe. Die eine Hälfte der übriggebliebenen Anwärter, trat gegen die anderen Hälfte an. Am Schluss würden also, von all den ursprünglich angereisten Genin aus aller Herren Länder, genau neun Ninja zum Chunin gekürt werden. Obwohl Naruto, Anubis und Arito der Hyuga von allen Seiten ununterbrochen Mut zusprachen, war sie unglaublich nervös. Ihr Gegner würde sicher wahnsinnig gut sein, sonst wäre er nicht so weit gekommen. Vor allem weil die zweite Prüfung doch so viele hatte durchfallen lassen, wie schon lange nicht mehr ... wenn man von der Prüfung in Konoha absah. Wie sollte ausgerechnet sie, die schon zwei Mal das Chuninexamen versaut hatte, da nur durchkommen?

Der letzte Kampf fand in einer Art natürlichem Amphitheater statt. Gewaltige Abhänge aus Graphit ragten in den Himmel und die Gipfel der dazugehörigen Berge schienen weit über die nur spärlich gestreuten Wolken zu reichen. In alle vier Hänge waren gewaltige Stufen aus Stein gehauen worden, die den Zuschauern als Sitzplatz dienten. Damit niemand einen Vorteil hatte, waren die jeweiligen Gegner bis jetzt nicht bekannt gegeben worden. Nur der Tsuchikage selbst und nach Meinung von Anubis, alle Iwa und Otogakure- Bewohner kannten die Aufstellung. Hinata würde erst wissen, gegen wen sie kämpfen müsste, wenn sie ihn sah. Die Erbin hofft auf einen Soundnin, denn dann müsste sie kein schlechtes Gewissen haben.

Hoffentlich war sie als Erste dran, so dass sie es möglichst bald hinter sich haben würde. Hinata stand als Vorderste in einer langen Reihe von Anwärtern vor dem Tor in die natürliche Arena. Arito und Naruto waren beide von den anwesenden Aufpassern auf die Zuschauerränge verbannt worden und so war es nun unangenehm still um die Hyuga. Hinata kam sich mit dem riesigen Knochen unter dem einem und dem Kiefer dem anderem Arm etwas lächerlich vor, aber es hielt sie wenigstens davon ab ihre Finger nervös aneinander zu stupsen. Auf Fänge hatten sie verzichtet, weil es auf der windumtosten Kampffläche zwar einige verkrüppelte Bäume und sogar größere Felsen gab, aber nicht wirklich genug Platz um sich zu verstecken oder gar auf Distanz zu kämpfen. Außerdem hätte sie bei dem Wind sowieso nicht vernünftig zielen können. Nun würde es wohl nicht mehr lange dauern.

Tatsächlich erklang kurz darauf ein lautes Horn und gab damit das Zeichen für den Einzug der hoffnungsvollen und nervösen Genin aus aller Herrenländer. Hinata atmete noch einmal tief durch und setzte dann die freundlich, gefasste Maske auf, die sie immer bei öffentlichen Anlässen zu tragen pflegte. Ihre Lehrerin nannte so etwas das "Besuchgesicht". Noch ein Schritt und dann traten sie aus dem Schatten. Sie tat sich schwer mit all dem Zeug einigermaßen würdevoll zu schreiten und hoffte mit einem tiefrotem Kopf, dass es nicht allzu lächerlich aussah. Von Gegenüber kam ihnen die andere Hälfte der Anwärter entgegen, so dass sie sich in der Mitte treffen und in einer geraden Reihe aufstellen konnten.

Mit dem Gesicht zu den fünf Kagen, Tsunade stach durch ihre provokant hochgelegten Füße hervor, verneigten sie sich gleichzeitig und warteten dann auf die Ansprache des Tsuchikage, die leider weit über eine halbe Stunde dauerte, in der er die lange Tradition Iwa's pries und mindestens einmal pro Minute stolz darauf hinwies, dass diesmal sogar mehr Ninja aus seinem Land, als aus Konoha oder einem der anderen großen Ninjadörfer bis hierher gekommen waren.

Es dauerte und dauerte. Die Hyuga fühlte sich unwillkürlich an die Reden ihrer Tante erinnert, die auch nicht in der Lage war ein Ende zu finden. Als Hinata schon befürchtete, dass ihre Arme noch vor bevor der Kampf überhaupt angefangen hatte abfallen würden, kam er endlich zum Ende und gab die Kampfaufstellungen bekannt. "Amal Linea und Hinata Hyuga mögen bitte bleiben, der Rest wartet im Eingang dort hinten." Die Konoha Ninja sah sich um. Der Name sagte ihr nichts. Leider begab sich auch der Soundnin in Richtung Ausgang und als die meisten Genin den ersten Schritt zurück getan hatten, sah sie endlich ihren Gegner.

... oder besser gesagt ihre Gegnerin. Es war ausgerechnet das Mädchen mit dem Blumentopf in der Hand. Ihr Stirnband war aus Iwa und Hinata tat die Genin leid. Sie hatte sie auf den ersten Blick sympathisch gefunden und wollte nicht an ihrem Ausscheiden schuld haben, da sie sich nun so weit vorgekämpft hatte. ... Aber auf der anderen Seite konnte sie natürlich Naruto nicht ein drittes Mal enttäuschen. Verlegen kniff sie ihre Lippen zusammen und bewegte sich auf die Genin zu. [Sei vorsichtig! Ich spüre große Macht!] warnte nun plötzlich Anubis. {Glaubst du das Mädchen könnte uns über sein?} Hinata zögerte [Nein, nein, ... aber ... sei vorsichtig, nicht dass sie dich überrascht].

Natürlich wusste gerade die Erbin der Hyuga, dass Aussehen nicht alles ist, aber so außergewöhnlich hübsch das Mädchen, so hässlich war die Pflanze im Blumentopf. Die vier runden, fleischigen Blätter waren genauso dick, wie der Stängel, der eine dicke, verschrumpelte grüne Knolle, Blüte oder gar Knospe konnte man das nun wirklich nicht mehr nennen, oben hielt. Wenn man genau hinsah, konnte man, mit etwas Fantasie sogar ein Gesicht erkennen. Das ... Gestrüpp war angekleidet wie eine kleine Ninja- Puppe mit Iwa- Stirnband und einer Jonin Jacke. Es sah fast menschlich aus ... vor allem wenn es die Augen öffnete ... DIE AUGEN? ... Tatsächlich waren gerade zwei große Glubschaugen in der Knolle sichtbar geworden, die auch nicht verschwanden, als Hinata ein paar Mal kräftig blinzelte.

Die Pflanze begann sich nun zu regen, als wäre sie gerade erst aufgewacht und die Kulleraugen bewegten sich einmal suchend im Kreis. "Keine Angst junge Hyuga, gegen mich musst du nicht antreten! Darf ich vorstellen: Linea meine Schülerin und ich bin ihr Sensai Anne Harold Frühlingsrolle ein T'l. Leider ist sie etwas stumm und deshalb muss ich für sie sprechen. Sie wünscht dir viel Glück und du sollst bitte nicht böse auf Anubis sein, weil sie keine Rücksicht auf Linea genommen hat. Deine Fähigkeiten werden dir in diesem Kampf nichts nützen ... und ..." ein unhörbares Streitgespräch zwischen Meister und Schülerin schien stattzufinden, welches das Mädchen anscheinend gewann "... ich soll dir sagen, sie findet sehr mutig, was du tun wirst!".

Hinata war nicht gerade beruhigt durch diese Worte. Woher wusste das fremde Mädchen von Anubis? Woher kannte sie den Namen der Dämonenprinzessin? Woher kannte sie ihre Fähigkeiten? Warum würden sie ihr nichts nutzen? Und erst recht der zweite, seltsame Satz! Die Tatsache, dass sie etwas sehr mutiges tun würde setzte voraus, dass sie dazu gezwungen wurde und dieser Gedanke behagte ihr überhaupt nicht.

Ihre Gedanken wurden ungeduldig durch die Dämonenprinzessin unterbrochen [Darüber kannst du später nachdenken! Konzentrier dich! Jetzt wird gekämpft!]. Deutlich spürte Hinata die Vorfreude der Dämonenprinzessin. Um die beiden herum war es still geworden und alles blickte zu der Tribüne wo die fünf Oberhäupter thronten. Nur ein einzelner, junger, blonder Ninja aus Konoha starrte wie gebannt auf die schwarzhaarige Genin in der Arena. Er hoffte, dass sie siegen würde, denn er gönnte ihr diesen Sieg mehr als jedem anderem. Über den fünf Kagen stellte sich ein Musiker in Pose und auf ein Zeichen des Tsuchikagen hin, blies er kräftig ins Horn. Der Kampf begann.

Sofort zog Hinata Knochen und suchte sich einen sicheren Stand. Die Waffe fühlte sich in ihrer Hand trotz des ständigen Trainings immer noch etwas ungewohnt an. Von dort aus beobachtete sie Linea, die den Topf mit ihrem Meister vorsichtig auf den Boden stellte, wo er kurz darauf verschwand. Ein kurzes, leises "Plopp" kündete von zurück strömender Luft. Die Hyuga schloss die Augen und konzentrierte sich. Vor ihren Augen ließ sie ein Bild von einer weiten, schönen Wiese unter blauem Wolkenhimmel und strahlender Sonne entstehen. In der Mitte eine besonders große und schöne Blume, die verführerisch durftet. Dann begann sie das Chakra zu schmieden und drang langsam in das Bewusstsein der fremden Genin ein. Es war leicht. [Zu leicht für jemanden, der so weit gekommen ist!] warnte Anubis.

Doch noch schien alles glatt zu gehen und der Pessimismus der Dämonenprinzessen war offensichtlich unangebracht gewesen. Das Mädchen sah sich mit einem verwundertem Gesichtsausdruck in der neuen Umgebung um. Die Illusion war ihr also gut genug gelungen um die Iwa zu täuschen. Vorsichtig, um ja nicht in der Konzentration nachzulassen, zog die Hyuga eine kleine Phiole aus ihrer Tasche. Mit einem arglosen Ausdruck im Gesicht kam das Linea näher. Als sie sich hinunter beugte um an der großen Blume zu riechen, entkorkte Hinata schnell die Phiole und hielt sie der Iwa unter die Nase. Sie weigerte sich immer noch beharrlich ihren Gegner zu verletzen, wenn es nicht sein musste, obwohl Anubis sich jedes Mal wieder darüber aufregte, ... wahrscheinlich mit Recht.

Sie hielt sich bereit um Linea aufzufangen, aber erstaunlicherweise hob diese plötzlich den Kopf und blickte ihr direkt in die Augen. "Was ..." Alleine die Reflexe Anubis retteten sie vor einem schnellen Tod, als ein Kunai sie leicht an der Wange verletzte, das ansonsten ihre Kehle durchtrennt hatte. Die Phiole fiel achtlos zu Boden und zerschellte.[Jetzt is aber Schluss!] Nun übernahm die Dämonenprinzessin ungefragt das Kommando. Erstaunlicherweise, sah das Mädchen nicht sonderlich überrascht aus, als ihm plötzlich eine schwarze Hündin entgegenblickte. Die hübsche sprang nur elegant zurück und während Anubis schnell Kiefer überstreifte und Knochen zog, begann sie mit Fingerzeichen. Drache, Wildschwein, ...

Die Dämonenprinzessin wartete keine Sekunde lang ab, sondern ging nun ebenfalls zum Angriff über. Sie hatte nicht vor, sich lange zu zeigen. Je weniger Zuschauern die Verwandlung auffiel, desto besser, auch wenn Kiefer und die weiße Hyuga- Kampfmontur einigermaßen Sichtschutz bieten müssten. Sicher war sicher. Außerdem sollte niemand in dieser Arena die Zeit haben, ihren Kampfstiel zu analysieren.

Sie sprang nach vorne, um es mit einem Ausfall zu versuchen. Doch da packte sie etwas an den Füßen und hielt sie schlagartig so fest, dass sie stolperte und hinfiel. Ein leises, ekelerregendes Knacken verriet ihr, dass ... wäre sie ein gewöhnlicher Mensch, der Knöchel soeben den Geist aufgegeben hätte. Aber natürlich machte ihr das wenig aus, schließlich heilte es fast auf der Stelle und zwei Sekunden später stand sie wieder aufrecht, Knochen kampfbereit in den Tatzen. ... was sie wesentlich mehr störte, waren die rasend schnell an ihrem Körper nach oben kletternden Ranken. Obwohl die Dämonenprinzessin ihre Waffe sofort in einem schnellen Bogen nach unten schlug, so dass ein Teil des Grünzeug abgeschnitten zu Boden fiel, wand es sich insgesamt unbeeindruckt in Windeseile weiter in Richtung Kopf. Geschickt schaffte sie es noch zwei weiter Schläge anzubringen, doch es half nichts.

Viel zu schnell wanden sich die Äste um ihre Beine, ihre Hüften, den Bauch, die Arme, den Hals, den Kopf und schließlich war sie komplett von dem Holz eingeschlossen worden. [MIST!] Hinata war verlegen. {Es tut mir leid, ich habe dich nicht schnell genug warnen können. ... Jetzt haben wir wohl verloren.} Anubis wurde sauer. [Spinnst du? Ich bin ein Jahrtausende alter Dämon! Ich lass mich doch nicht von so einer Möchtegern- Chunin kleinkriegen! Du erschaffst jetzt zwei Illusionen eine von dir und eine vom intakten Baum. Ich werde mich in deiner verstecken, den Baum sprengen und mit ihr nach außen gehen. Wenn wir Glück haben lenkt sie das ein paar Sekunden lang ab. Sei es aus Verblüffung, sei es aus Schreck.]

Gesagt, getan. Kurz darauf sah der Blonde Zuschauer auf den Rängen, wie der frisch entstandene Baumriese plötzlich in der Mitte auseinander gesprengt wurde. Naruto war ziemlich erleichtert. Er kannte Gaara und dessen Sand nur all zu gut und hatte einen Augenblick lang um das Leben der Hyuga gebangt, aber zum Glück für seine Teamkameradin war das Holz dazu anscheinend nicht biegsam genug gewesen, ... oder Anubis zu mächtig. Verwirrt blickte er zu Amal, sie schien die Explosion überhaupt nicht registriert zu haben. Statt die Hände vor das Gesicht zu heben und sich abzuschirmen trat sie noch näher an den Baum heran und hob abwartend ihren Dolch. Was sollte denn das?

Um Gegensatz zu Naruto sah Lina die Explosion nicht, statt dessen erspähte sie eine Person die durch die Wand aus ihrem Baum heraus stieg. Doch sie hatte bereits auf diese Aktion gewartet. Sobald Anubis in Hinatas Gestalt aus dem Holz hervortrat, stach sie ihr gezielt mit einem Kunai direkt ins Herz, als hätte sie gewusst, dass die schwarze Hündin genau an dieser Stelle in der Gestalt der Hyuga herauskommen würde.

Hinata schnappte erschrocken nach Luft, als sie den Dolch in ihrem Körper fühlte und war sehr froh über die Tatsache, dass Anubis die Kontrolle hatte. Jeder normale Mensch wäre nun vor Schreck erstarrt. Doch die tiefschwarze Hündin blinzelte nur kurz und ging sofort zum Gegenschlag über. Aber das Mädchen sprang zurück, als hätte sie es schon geahnt und lies das Kunai dort stecken, wo es war, in der Brust der Dämonenprinzessin. Anubis zog blitzschnell die Waffe der Iwa heraus und ließ zu, dass Kiefer die schwarze Rüstung nun komplett um ihren Körper schloss. Dank der Illusion der Hyuga konnte sie ja nun niemand mehr sehen.

Dann ging sie zum Gegenangriff über. Knochen schwirrte nur so durch die Luft und wo das Schneidblatt nicht traf, versperrte die Kugel der Gegnerin den Weg ... oder zumindest sollte sie das. Doch mit traumwandlerischer Sicherheit wich die Iwa aus. Es machte geradezu den Eindruck, als ob sie diese Bewegungen ... lange vorher einstudiert hätte. Gerade wenn Anubis überzeugt war jetzt endlich einen Treffen landen zu können, schien Linea den Weg der Waffe bereits zu kennen und wich elegant und sicher aus. Schlag ... Ausweichen ... Schlag ... manchmal schaffte die junge Iwa es sogar und parierte Knochen mit ihrem lächerlichen Dolch und nicht einmal dann konnte die Dämonenprinzessin sie zu einem Kräftemessen zwingen. Es war schon fast gespenstisch, wie die Schülerin des T'l jede noch so kleine Schwäche fand und ausnutzte.

Etwa eine halbe Stunde ging es auf diese Weise und Anubis war schon besorgt, sie hatte ihrer Gegnerin zwar ein paar kleinere Kratzer und Prellungen zufügen können, aber nichts wirklich ernstes. Außerdem wusste sie nicht, wie lange Hinata die Gen- Jutsu noch aufrechterhalten könnte. Bereits jetzt konnte sie spüren, wie sehr es Hinata anstrengte sich ständig auf das Bild von ihr zu konzentrieren und gleichzeitig die Bewegungen der Dämonin zu imitieren. Zwar konnte man langsam die ersten Schweißperlen auf dem Gesicht der jungen Amal erkennen, aber wenn das Mädchen weiterhin ihre Bewegungen auf so unglaubliche Weise vorhersah, würden sie noch mindestens zwei Tage kämpfen. Spätestens bis Linea vor Erschöpfung zusammenbrach.

Eine Lücke! In einer geschickten Finte zog die Dämonenprinzessin ihre Waffe durch, nur um zwei weitere Finten nachfolgen zu lassen. Noch ein Schlag, ... jetzt hatte sie die Ninja so weit! Aus dieser Falle KONNTE sie nicht entkommen. Doch erneut sah es so aus, als ob Lina diese Attacke bis ins kleinste Detail vorausgeahnt hatte. Sie schien sofort zu begreifen, dass sie hier nicht so einfach würde ausweichen können und sprang mit einem weiten Satz zurück. Anubis Gedanken rasten. Wie schaffte die Kleine vor ihr das nur?

Langsam ging der schwarzen Hündin die Zeit aus. Entweder gelang es ihr bald die Genin vor ihr zu besiegen oder sie mussten die Illusion von der kämpfenden Hinata fallen lassen. Erneut attackierte sie die Iwa mit einer Schlagkombination, die eigentlich hätte treffen müssen. Diesem Schlag war noch NIE ein Mensch entkommen können! Dafür hatten sie nicht die Reflexe! Aber als wären ihr am Hinterkopf Augen gewachsen, wich Linea erneut geschickt aus.

Ein zusätzliches Auge, nein! ... ein drittes Auge! Da traf sie endlich die Erkenntnis! Das Mädchen WUSSTE tatsächlich bereits vorher wohin die schwarze Hündin schlagen würde weil ... sie es bereits vorher gesehen hatte. "Hellsicht! Du hast das zweite Gesicht!" Ein sanftes, aber auch trauriges Lächeln überzog das Gesicht der Iwa, als hätte sie nur auf diesen Satz gewartet. Dann wich sie ein letztes Mal aus und hob die Hand. "Sie gibt auf!" Der Blumentopf mit ihrem Meister stand plötzlich wieder vor Anubis. Sofort wich die Dämonenprinzessin zurück in Hinatas Körper, so dass diese die Illusion endlich fallen lassen konnte.

Linea hatte inzwischen den Blumentopf aufgehoben und hielt ihn wie immer liebevoll in den Armen. "Von uns beiden alles Gute zum bestandenen Chuninexamen." Ein leichtes Lächeln erschien in dem seltsamen Knollengesicht. "Falls es dich interessiert Anubis ... wir haben 5 Monate gebraucht, um einen Weg zu finden, so lange gegen euch beide durchzuhalten, du kannst also sehr zufrieden mit dir und Hinata sein." Hinata wurde rot. "Danke ... du warst auch sehr gut ... wenn ich Anubis nicht gehabt hätte ... aber ... warum hat sie auf einmal aufgegeben ... bitte?"

Linea lächelte und der T'l grinste breit. "Nachdem Anubis Lineas 'Spezialität' herausgefunden hatte, wäre meine kleine Schülerin nicht mehr ohne schwerere Verletzungen aus diesem Kampf herausgekommen und das wollte ich nicht." verlegen kniff Hinata die Lippen zusammen. "Das tut mir leid ... Entschuldigung!" doch beide lachten nur. "Das ist doch nicht schlimm! Nächstes Jahr wird sie auf Anhieb bestehen. Wir ..." Weiter kam er nicht, denn da raste schon ein blonder Blitz auf die Hyuga zu, hob sie hoch und wirbelte sie im Kreis herum.

"HAAA! HINATA! DU BIST EINFACH SPITZE! ICH HABS GEWUSST! HAB ICH ES DIR NICHT DAUERND GESAGT? DU HAST ES GESCHAFFT! DEIN VATER UND NEJI KÖNNEN STOLZ AUF DICH SEIN!" Nun konnte auch die Erbin der Hyuga lachen und glücklich strahlte sie Naruto an. "D ... danke ... Naruto- kun!" Endlich wurde sie heruntergelassen und Hinata stellte belustigt fest, dass sie einen leichten Drehwurm hatte. Die Stellen, an denen Naruto sie berührt hatten, brannten so warm wie ihre Wangen. Schnell bückte Hinata sich um Knochen aufzuheben, als sie auch schon an der Hand gepackt und so abrupt nach vorne gezerrt wurde, dass sie beinahe unliebsame Bekanntschaft mit dem felsigen Boden gemacht hätte. "Schnell, Tsunade- sama will dir sicher auch gratulieren." und bevor sie sich versah, stand sie auch schon vor den fünf Kagen höchstpersönlich. Hastig und mit hochrotem Gesicht kniete sie nieder, wie ihr es im Unterricht beigebracht worden war.

"NA! Was sagst du nun?" Naruto dachte natürlich gar nicht daran vor den ehrenwerten Oberhäuptern zu knien. Er hatte sich vor der Hokage aufgebaut und funkelte sie siegessicher an. "Okok!" Mit einem genervten Gesichtsausdruck, gab Tsunade ein kleines Bündel Scheine an den blonden Chunin der es breit grinsend in Empfang nahm. Dann wandte sie sich lächelnd der immer noch knienden Hinata zu. "Herzlichen Glückwunsch! Du kannst jetzt aufstehen. Glaub nicht, dass ich nicht an deinen Sieg geglaubt hätte, aber Naruto hat gemeint, da ich beim Wetten immer verliere, könnte ich dich ja unterstützen indem ich darauf Wette, dass du verlierst!" Da die Hyuga das Pech der Hokage bei Gewinnspielen aller Art kannte, musste nun auch sie lächeln. "Willkommen zurück in unseren Reihen Chunin Hinata! Ich denke jetzt kann nicht einmal dein Vater etwas gegen dein Ninjadasein einwenden. ... das heißt ... wenn du möchtest!"

Die weißen Augen der Hyuga funkelten vergnügt. Endlich ... endlich hatte sie es geschafft. Sie hatte die Hoffnungen die Naruto und die Hokage in sie gesetzt hatten erfüllt. Ein warmes Gefühl machte sich in ihrem Herzen breit und zum ersten Mal in ihrem Leben war sie stolz auf sich. Sie fühlte sich stark und unabhängig. Sogar Anubis sang in ihrem Kopf fröhlich und falsch vor sich hin und es kam ihr vor, als könnte sie nun, da sie diese Hürde geschafft hatte, alle anderen Schwierigkeiten, die da noch kommen mögen ebenfalls bestehen.

Ein Unglück kommt selten allein...

Kaito stand auf einem Hügel und blickte auf das kleine Dorf unter ihm hinab. Das war also das berühmte Konoha. Schwarze Augen inspizierten neugierig Häuser und Straßen. Die Abbildungen in den Büchern wurden ihm bei weitem nicht gerecht! In seinen kühnsten Träumen hatte er es sich nicht so vorgestellt. Das hier war ja schlimmer als ein Kuhkaff! Ein unübersichtliches und in jeder Hinsicht unästhetisches Flickwerk von Häusern, die größtenteils so aussahen, als würden sie beim ersten Windhauch zusammenfallen. Die riesigen Mauern waren immer noch aus Holz, also leicht brennbar und die vier großen Steinköpfe, die überheblich von oben herunter starrten, wirkten völlig fehl am Platze.

Der dichte Wald reicht bis knapp vor das völlig überdimensionierte Tor, so dass die Wachen einen nahenden Feind erst erkennen konnte, wenn er vor ihnen stand und es wurde noch schlimmer, als ihn die ersten entgegenkommenden Bewohner grüßten ... sie wirkten so ... furchtbar fröhlich und irgendwie sorglos! Das war doch keine Art ein Dorf zu leiten! Da tanzten einem früher oder später alle Untertanen auf der Nase herum! Jetzt wusste Kaito, was sein Vater mit Misswirtschaft gemeint hatte, als er von Konoha sprach.

Dem Sohn des Mizukagen überkam beinahe das große Kotzen. Wenn er in Kirigakure durch die Straßen ging, gab es keinen, der es gewagt hätte stehen zu bleiben. Reihenweise fielen sie vor ihm nieder, denn sie wussten, dass er nur auf einen ungehorsamen Bürger wartete. Er konnte mit Stolz von sich behaupten, dass er alle Varianten kannte, wie man Menschen das Leben zur Hölle machte und das würden diese ekelerregend freundlichen Menschen in dieser Stadt auch noch erfahren, wenn es an der Zeit war. Er versuchte sich zu beruhigen, indem er sich auf den Grund seiner Anwesenheit besann. Er war hier um den Heiratspreis für diese Hinata möglichst zu drücken, sie so weit es eben ging im Schnellverfahren zu heiraten und bis das der Fall war mit ihrem idiotischen Vater und dem noch unmöglicheren Familienrat, eine Institution deren Rechtfertigung er wohl nie verstehen würde, einen auf 'gut Freund' zu machen.

Es hätte alles viel leichter sein können, wenn seine blöden Attentäter nicht alles vermasselt hätten. Selbst wenn die ältere Tochter dabei gestorben wäre. So schwer konnte der Wille einer 12- Jährigen doch nicht zu brechen sein! Aber nein, ... . Wenigstens war Hinata nun keine Ninja mehr. Das zwang sie dazu die gehorsame, liebevolle Tochter zu spielen und würde dafür sorgen, dass er, wegen dem Anstand, nicht mehr Zeit mit ihr verbringen müsste als unbedingt nötig. Ein weiterer Lichtblick war, dass die Erbin der Hyuga angeblich nicht sonderlich selbstbewusst sein sollte. Das würde es ihm nur noch leichter machen sie unter seine Knute zu bekommen. Wenn er Glück hatte, konnte er sie gleich bei ihrem ersten Treffen so beeindrucken oder gar einschüchtern, dass der weitere Umgang mit ihr zum Kinderspiel würde.

"He, sie!" Er hörte, wie jemand hinter ihm beschleunigte um aufzuholen. Ein blonder Ninja, eine schwarzhaarige Schönheit neben sich, kamen auf ihn zu gerannt. Kaito seufzte, er hatte gehofft noch etwas von den unsäglichen Einwohnern dieses ... Etwas vor ihm verschont zu werden, aber anscheinend war ihm dieser Wunsch nicht vergönnt. Er wies seine Begleiterinnen an auf die Seite zu gehen, damit die zwei Ninja aus Konoha sich ihm anschließen konnten. Dann setzte Shadime ein freundliches Gesicht auf und verbeugte sich angemessen. "Kaito Shadime, sehr erfreut!"

"Hallo! Ich bin Naruto und das ist Hinata!" Das Mädchen versteckte sich schüchtern hinter dem Rücken des Blauäugigen, welcher leicht stockte, als er die zwei völlig schwarzen Augen erblickte, dann jedoch gleich wieder fort fuhr mit seinem Redeschwall. "Willst du auch nach Konoha? Du bist ein Jonin aus Kirigakure, stimmt's? Ich bin der Sohn des vierten Hokage und auch Jonin! Falls du was brauchst, kannst du jederzeit zu mir kommen." Mit großen Augen starrte er auf den Zoo um ihn herum. "Die Tiere scheinend ich ja zu lieben! Soll ich dich zum Haus des Hokagen bringen? Du hast echt coole Augen! Können die auch was besonderes? Wir haben nämlich einen ganz berühmten Clan bei uns, aber bei denen sind sie nicht schwarz sondern weiß. Schaut aber trotzdem irr aus. Hinata hier ..." damit trat er einen Schritt zur Seite, so dass man deutlich die weißen Augen der Chunin sehen konnte, die rot anlief.

Kaito konnte sich gerade so, noch ein böses Grinsen verkneifen. So so ... das war also seine zukünftige Gattin. Sie war wie erwartet sehr schön ... leider. Da würde Hiashi sicher den Preis heben wollen, aber da hatte er sich verrechnet. Die Tatsache dass er sie alleine, ohne Anstandsdame, mit einem männlichen Ninja auf eine Mission geschickt hatte, war ein großer Fehler gewesen, den er bereuen würde. Er würde nicht viel zahlen müssen ... selbst wenn sie es jetzt sogar noch geschafft hatte Chunin zu werden. Shadime achtete nicht auf das Geschwafel des Jungen, auch wenn er hin und wieder mit einem höflichen "Ja" oder "Aha" antwortete. Hinata schien tatsächlich schüchtern und leicht zu beeindrucken zu sein ... sehr gut. Es sollte nicht schwer sein, sie dazu zu bringen, seinen Anweisungen zu folgen oder gar ihren Willen zu brechen.

Der Grund, warum Hinata sich in diesem Augenblick zurückhielt, war jedoch ein völlig anderer, als Kaito vermutete. Sie wäre nicht in der Lage gewesen, eine anständige Unterhaltung zu führen, denn in ihrem Inneren tobte Anubis. [TOT! ÜBERALL! TOT TOT TOT! ALLE TOT! ICH KANN ES RIECHEN! ICH KANN ES SEHEN! ICH KANN ES FÜHLEN! DIESE FÜNF FRAUEN! GENAUSO WIE DIE GANZEN TIERE! ALLE SCHON LÄNGST TOT! DER TYP VOR DIR IST SICHER EIN NEKROMANT! TÖTE IHN! ODER NOCH BESSER! LASS MICH HIN! ICH ERWÜRGE IHN MIT MEINEN EIGENEN HÄNDEN!]

Die Hyuga spürte wie die Dämonenprinzessin die Kontrolle über ihren Körper an sich riss und geriet in Panik. {NICHT! ... Er macht doch einen ganz netten Eindruck ... vielleicht ... vielleicht weiß er ja gar nicht, dass sie tot sind! Wir müssen ihn erst fragen! ... schließlich ist er doch Jonin ... wenn er wüsste, dass nicht mehr leben, hätte er doch schon längst etwas dagegen unternommen! ... außerdem ... unser Dorf bekommt gewaltige Probleme mit Kirigakure, wenn wir ihn so ganz ohne Grund angreifen! Denk an Neji's Vater! Du kannst nicht wollen, das sich sowas wiederholt!}

Noch bevor die schwarze Hündin etwas dagegen tun konnte war Hinata einen Schritt nach vorne getreten und sprach den Jonin aus Kirigakure an. "Ähm ... bitte sei mir nicht böse, ... aber deine Begleiterinnen..." vorsichtshalber verbeugte sie sich höflich vor diesen "... wie soll ich sagen ... riechen ziemlich nach ... Tod!" Die Erbin wusste, dass sie gerade am Rande der Etikette balancierte, aber lieber einen Rüffel riskieren, als dass Anubis einen unschuldigen Kirigakureninja (Ist das nicht ein Paradoxon? ^.^) vor den Toren ihres Dorfes umbrachte.

Zu ihrer Erleichterung schien der Fremde ihr nicht böse zu sein. Im Gegenteil, Kaito grinste sie freundlich an. "Kein Grund zur Sorge! Ich bin ein sehr mächtiger Heiler und wir mussten gerade einen äußerst schwierigen Kampf gegen einige Nukenin, welche stark in der Überzahl waren, ausfechten. Ich nehme an, dass der Tod der Krieger und die Tatsache, dass ich die Fünf gerade noch vor den Klauen des Todes bewahren konnte, daran Schuld ist, dass sie jetzt dermaßen nach Tod riechen."

Erleichtert grinste Hinata zurück. "Dann ist es ja gut!" Aber die Dämonenprinzessin war nicht so leicht zu überzeugen. [Pass bloß auf und halt die Augen offen! Mit dem Kerl ist irgendwas faul!]. Tatsächlich sank die Laune 'Des Kerls' gerade in den Abgrund. Er hatte gewusst, dass er es, wegen dem fehlenden Blutkreislauf seiner Begleiterinnen, es nicht wagen konnte sie mit in das Anwesen der Hyuga zu nehmen. Dem Wächter wäre mit seinen Byakugan die fehlende Körperflüssigkeit sofort aufgefallen. Deshalb hatte er vorgehabt sie in seinem Hotelzimmer unterzubringen und sie dort zu lassen. Die Bemerkung Hinatas zeigte ihm jedoch deutlich, dass diese Vorsichtsmaßnahme nicht ausreichend war. Er würde sich noch etwas wegen dem unvermeidlichen, leichten Geruch nach Tod und Verwesung überlegen müssen, wahrscheinlich würde eine ausreichende Menge Parfum seinen Dienst zur genüge tun.

Der zweite Grund, warum seine Laune sich nicht gerade besserte, kam gerade über die Kuppe des Hügels gelaufen. Diese Möglichkeit den Preis der Erbin zu drücken fiel also flach. Auch Naruto schien von dem Kerl aus Iwa nicht sonderlich angetan zu sein. Nur Hinata, und damit zwangsweise auch der Rest, blickte erwartungsvoll nach hinten.

"HE! Wartet auf mich!" Arito beeilte sich den beiden Konohaninjas nachzukommen, denn diese, bzw. Naruto hatten plötzlich beschleunigt und waren vorausgezischt. Misstrauisch beäugte er den Kirigakureninja vor ihm. Erfahrungsgemäß hatten diese spezielle Sorte von Kriegern nichts Gutes im Sinn. Auf der anderen Seite ... wie gefährlich konnte schon ein Mann sein, der von den Waldtieren geradezu umschwärmt wurde. ... Dennoch ... sicher war sicher. Er wusste wie leichtsinnig Naruto manchmal sein konnte. Deshalb schob er sich schnell zwischen Hinata und den seltsamen Typen. "Hallo, ich bin Arito Kosamui, Jonin aus Iwa und das sind meine Begleiter Naruto Uzumaki und Hinata Hyuga und wer seid ihr?"

Kaito hätte am liebsten die ganze Bagage geköpft. Wie konnte dieser aufgeblasene Wichtigtuer es wagen sich auf fremden Gebiet in seine Belang einzumischen. Er zwang sich mit größter Selbstbeherrschung dazu die Ruhe zu bewahren und verbeugte sich erneut. "Mein bescheidener Name lautet Kaito Shadime mein verehrter Kollege, die noch unwichtigeren Namen meiner Begleiterinnen, müssen hier nicht erwähnt werden. Allerdings besitze ich für jede einen Pass, falls sie ihn benötigen." Arito riss die Augen auf. Anscheinend hatte er doch schon von ihm gehört ... das konnte gut oder schlecht für ihn sein. "Ihr seid der ehrenwerte Sohn des Mizukagen!"

Sofort verbeugten sich Hinata und der Iwa tief vor ihm. Naruto grinste ihn bloß kumpelhaft an. Kaito war trotzdem erleichtert, denn was er jetzt NICHT brauchen konnte, war jemand, der die Konohaninja von seinem 'üblen' Charakter warnte, aber anscheinend blieb ihm das erspart, der Jonin kannte ihn offensichtlich nicht persönlich. "Nein, nein bitte! Ich möchte nicht, dass mich jemand wegen den vielfältigen Verdiensten meines Vaters ehrt, mir wäre es lieber wie einer von euch behandelt zu werden, wenn dies nicht zu viel verlangt ist."

Bescheidenheit kam meistens gut an und so war es auch diesmal. Arito grinste breit und streckte ihm die Hand hin. "Null Problemo! Bist du auch wegen dem Jonin- Austauschprogramm hier?" Große Augen starrten zurück. Ohne dass es ihm bewusst war, hatte der Iwa Ninja etwas geschafft, was schon seit Jahrzehnten niemandem mehr gelungen war. Er hatte Kaito aus der Fassung gebracht. "Jonin- Austausch- ... WAS?" Wie hohl konnte man sein? Da konnten sie ja gleich den jeweiligen Spionen aus allen Ländern einen Fertigdruck in die Hand geben mit dem Titel: 'Aktuelle Geheimnisse aus Konoha'. Am besten schickten sie die Dinge gleich noch an die jeweiligen Adressen, damit die anderen Länder nicht so viel Aufwand hatten. Er hatte sich in Konoha gründlich getäuscht. Die waren nicht irr, die waren total plemplem!

Etwa zwei Stunden später stand Kaito vor der Türe eines billigen und kleinen Hotelzimmers und steckt den dazugehörigen Schlüssel ein. Seine Begleiterinnen waren nun wohlverstaut und gestapelt im Schlafzimmer untergebracht, während er selbst sich gebadet und frisch parfümiert hatte. Ohne die hilfreiche Fünf kam er sich irgendwie ... nackt vor, aber bevor ein unnötiges Risiko einging, verzichtete er lieber auf sie, ... zumindest so lange er noch nicht offiziell verheiratet war. Woher hätte er aber auch wissen sollen, dass die Nase seiner dummen Zukünftigen so überempfindlich war, ein Hinweis auf etwas derartiges war in keinem seiner Berichte gestanden.

Jetzt kannte er sie erst so kurz und schon machte sie Ärger ... das konnte ja noch was werden. Dabei verlangte er doch nun wirklich nicht viel von ihr. Sie musste ihm nur einen Erben mit Ying- Yang- Augen zeugen. Ansonsten würde sie tun und lassen können, was sie wollte ... solange sie in ihrem Zimmer blieb. Er musste sich unbedingt noch die jüngere Schwester ansehen. Wenn die Kleine umgänglicher war, würde er Hinata vielleicht doch noch beseitigen können.

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"Klopf! Klopf!" Hiashi hob den Kopf. "Herein!" Eine grauhaarige Eminenz betrat das Zimmer, verbeugte sich und wartete auf die Erlaubnis sprechen zu dürfen. "Was ist?" Eigentlich hatte er gerade nach Hanabi sehen wollen. Die junge Hyuga hatte die Chuninprüfung nicht bestanden und er hatte vor gehabt sie deshalb etwas aufzubauen. "Verzeiht die Störung mein Herr, aber die junge Erbin und der ehrenwerte Kaito Shadime haben um einen Termin bei euch gebeten!"

Das Oberhaupt der Hyuga war gelinde gesagt überrascht. Zwar hatte er es in den letzten Jahren geschafft die Beziehungen zwischen Konoha und Kiri wesentlich zu verbessern, aber dass der Sohn des Mizukagen gleich persönlich bei ihm auftauchte? Was er wohl von ihm wollte? Vielleicht konnte er mit diesem Treffen einen weiteren großen Schritt in Richtung dauerhaftes Bündnis zwischen Konoha und Kiri tun.

Die zweite Überraschung war, als sein Gegenüber verkündete, dass Hinata ihn um eine persönliche Unterredung bat. Das hatte sie noch nie und er machte sich Sorgen, was wohl so dringend und so ernst sein könnte, dass sie gleich formell um einen Termin bat. Aber natürlich ging der hohe Besuch vor persönlichen Angelegenheiten. "Bitte sage Shadime, dass ich mich sehr über ein Gespräch mit ihm freue und ihn in 15 Minuten in meinem Arbeitszimmer empfangen werde. Hinata bekommt einen Termin ... sagen wir in eineinhalb Stunden."

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Misstrauisch beäugte Tsunade das Papier vor sich. Sie wendete den Zettel um vielleicht einen erklärenden Zusatz auf der Rückseite finden zu können, wurde aber von blanker Leere enttäuscht. "Jonin- Austausch- Programm, wie?" Glücklich grinste der braunhaarige Iwa vor ihr sie an, was nichtgerade dazu bei trug ihr eigene Laune zu heben. "Welchem Idioten ist denn das wieder eingefallen ... nein, lass mich raten, das war die Idee des Tsuchikagen!"

Sie ignorierte das beleidigte Gesicht ihres Gegenüber. Das passte ja mal wieder zu diesem rührseligen Idioten. Manchmal fragte Tsunade sich, wie er es geschafft hatte, dass sein Land noch nicht von Oto oder Suna überrannt worden war, aber wahrscheinlich lag es daran, dass der Rat von Iwa sehr fähig war ... im Gegensatz zu seinem Oberhaupt ... oder Mitleid. Na ja ... sie waren im Augenblick sowieso gerade knapp an Ninjas, speziell Jonin, und sie fand es sowieso unnötig dauernd einen Anbu zu ihrer Bewachung abstellen zu müssen. ... als ob sie nicht selbst auf sich aufpassen könnte. Eine Wache konnte ja nicht viel herausbekommen oder?

"Na meinetwegen. Um dem Tsuchikagen zu zeigen, wie viel Vertrauen ich Iwa entgegenbringe, werde ich dir sogar eine der wichtigsten und ehrenvollsten Aufgaben zu kommenlassen, die wir überhaupt an Jonin zu vergeben haben: Du darfst vor meinem Amtsgebäude Wache halten. KISA!" Tsunade wusste, dass sich die älteste, etwas mannhafte Erbin der Inuzuka bei diesem Job mehr als langweilte. Es wurde Zeit, dass sie wieder ihren Fähigkeiten entsprechend eingesetzt werden konnte, und nicht immer nur Wache stand.

Neugierig blickte Arito zur Tür, als diese kurz darauf geöffnet wurde. Ein junger, sichtlich angeödet wirkender Anbu trat ein und nebenher tapste ein grau- weißer Wolf, der aufmerksam mit aufgestellten Ohren in alle Richtungen lauschte. Die Wangen des Ninja waren mit zwei schwarzen, dreieckigen Flecken bemalt worden, die irgendwie an Schnurrhaare erinnerten und die etwa 5 cm langen, dunkelbraunen Haare waren zu einem praktischen Pferdeschwanz gebunden worden. "Womit kann ich dienen mein Hokage?" Der Satz wurde so gelangweilt ausgesprochen, dass man ganz genau merkte, dass dem Anbu JEDER Auftrag lieber gewesen wäre, als hier Tag und Nacht nur Wache zu stehen.

Fast schwarze Augen richteten den Blick auf den fremden Jonin und die dazugehörige Miene hellte sich auf. "Darf ich den verhaften?", doch zum Leidwesen von Kisa schüttelte Tsunade nur den Kopf. "Darf ich vorstellen? Arito Kosamui, Jonin aus Iwa, Kisa Inuzuka, Anbu aus Konoha und angehendes Oberhaupt des Inuzuka- Clans. Würdest du bitte diesem Herrn dabei helfen in der Joninunterkunft ein Zimmer zu bekommen und ihm den Wachplan zeigen? Notfalls sind die bereits eingeteilten Jonin für andere Aufgaben befreit."

Fasziniert beobachtete Arito den ersten Anbu aus Konoha, den er jemals gesehen hatte. Gelangweilt ließ dieser gerade seine Schulter zurücksacken. Er war sehr muskulös, vor allem die Oberarme, das Gesicht war androgyn, was ihn sehr hübsch aussehen ließ, und an seiner Seite hing eine fünfarmige Ochsenherde (ein Morgenstern mit fünf Kugeln). Der Iwa war sofort beeindruckt. Er wusste, das man schon sehr gewandt und ziemlich kräftig sein musste um sie im Kampf benutzen zu können, denn die meisten würden sich, bzw. eventuelle in der Nähe stehende Kameraden, mit diesem Ding selbst mehr schaden als dem Gegner.

"Wo is'n dein Gepäck?" Ein gelangweiter Blick riss Arito aus seinen Gedanken. Verlegen bemerkte er, dass er den fremden Ninja wohl ziemlich angestarrt haben musste. "Äh ... draußen." Kisa stapfte los und noch bevor Kosamui protestieren konnte, hatte er sich den Rucksack gekrallt und wanderte wortlos in Richtung eines dreistöckigen Mietshauses.

Unten an der Pforte nickte er dem grauhaarigen Angestellten zu der ihn mit einem "Hunde müssen draußen bleiben!" begrüßte. "Is doch ein Wolf! Sag mal hast du noch ein Zimmer für den Kerl hinter mir frei? Bleibt so etwa ..." ein weiterer fragender Blick traf Arito, der nur mit den Schultern zuckte, anscheinend hatte der Inuzuka das schon öfter gemacht, denn er rasselte die benötigten Daten nur so herunter. "... unbestimmt. Jonin. Miete wird vom Gehalt abgebucht! Arbeitgeber: Hokage." Dann wandte er sich wieder an den Iwa. "Ok, du hast jetzt zwei Stunden dich hier häuslich einzurichten, dann zeig ich dir unser Dorf."

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"KLOPF! KLOPF!" Naruto ging erstaunt zur Tür ... wer besuchte ihn denn noch um diese Zeit? Wollte ihm etwa die Hokage für die ausgezeichnete Arbeit bei seiner letzten Mission beglückwünschen? Das hatte sie zwar noch nie getan, aber es war nett von ihr. Schließlich hatte er schon so viel gutes für dieses Dorf getan, dass es langsam mal Zeit für eine öffentliche Auszeichnung! Fröhlich öffnete er die Tür um ... einem sichtlich unwilligen Shikamaru gegenüber zu stehen. Eine sich eben noch zurückziehende, eindeutig schmale, weibliche Hand wies daraufhin, dass er nicht freiwillig hier stand.

"Hallo!" Naruto versuchte erfolglos seine Überraschung zu verbergen. Was wollte denn der Anbu hier? Keine Frage, er mochte den stillen, jungen Mann, aber er konnte sich beim besten Willen keine Grund vorstellen, warum er ausgerechnet bei ihm auftauchen sollte. "Mendokusai! Ich will aber n..." da bemerkte Shikamaru, dass der Haustürbesitzer bereits anwesend war und kratzte sich mit einem hilflosen Lächeln auf den Lippen, verlegen am Kopf.

"Hallo, Naruto." Verwirrt trat der Angesprochene einen Schritt zurück um den Anbu einzulassen. "Möchtest du etwas Tee?" Doch der unerwartete Besucher schüttelte nur kurz den Kopf. "Nee lass mal, ich will dich nicht lange aufhalten." Aber statt nun endlich mit der Sprache herauszurücken, standen sie weitere 5 Minuten im Gang herum und schwiegen sich an.

Schließlich wurde es Naruto zu bunt. "Warum kommt Ino nicht selber, wenn sie etwas mit mir zu besprechen hat?" Erneut kratzte sich Shikamaru am Kopf und starrte weiterhin konsequent auf den Boden. "Das hab ich ihr ja auch gesagt, aber sie meinte, wir sollten es erst einmal mit einem Männergespräch versuchen ... und da ich der erste war, den sie in die Hände bekommen haben ..." Der unglückliche Gesichtsausdruck, den er daraufhin machte, ließ Naruto bereuen, dass er den Anbu so angeschnauzt hatte. Aus eigener Erfahrung wusste der fröhliche Blondschopf: wenn Ino und Sakura sich erst einmal etwas in den Kopf gesetzt hatten, dann konnte nicht einmal die Schlange persönlich etwas daran ändern.

"Tut mir leid. ... Was hab ich denn furchtbares angestellt, dass gleich ein Männergespräch nötig ist?" Shikamaru grinste verlegen. "Tja äh ... es geht um Hinata! Ino macht sich Sorgen, dass ... äh ... wie soll ich es ausdrücken ... Mendokusai ... ihr seid doch befreundet und ... ich hab ihr schon die ganze Zeit gesagt, dass uns das nichts angeht ..." Langsam gingen dem Jonin ein paar Lichter auf. "Hinata und ich sind nicht zusammen, wenn du das meinst ... ?" Shikamaru grinste erleichtert. "Na dann! Ich mach mich dann mal wieder auf die Socken! Mach's gut!" Und noch bevor der verwirrte Gastgeber sich versah, war der Anbu auch schon aus der Türe und um die Ecke.

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Kaito sass im Vorzimmer des Oberhauptes der Hyuga und wartete. Jetzt, da er sich nicht auf seine Toten verlassen durfte, sondern auf die Hilfe von lebenden Menschen angewiesen war, kam es auf exaktes Timing an und deshalb hoffte er doch stark, dass Hiashi sich exakt an die 15 Minuten Höflichkeitswartezeit halten würden. Er hatte Glück, diesmal waren ihm die Dämonen hold. Genau zum berechneten Zeitpunkt, tänzelte eine grauhaarige Eminenz herein und führte ihn zum Arbeitszimmer des Hyugaoberhauptes. Als sie an der Tür standen, konnten sie bereits deutlich Kampfgeräusche vernehmen. Der auf die Schnelle angeheuerte Attentäter war also wenigstens zuverlässig, was die Pünktlichkeit betraf. Sofort setzte er einen bestürzten Gesichtsausdruck auf, zog seinen Fächer und stürmte in das Zimmer.

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Hiashi sah auf die Uhr. In fünf Minuten hatte er einen Termin mit dem Sohn des Mizukagen. Was Hinata wohl von ihm wollte? Ihre Lehrerin hatte bis jetzt nur lobende Worte gefunden, trotzdem war er oft im Zweifel, ob dies wirklich der Weg war, den Hinata gehen wollte. ... aber hatten sie eine Wahl? Seufzend zwang er seine Gedanken wieder auf den letzten Bericht über Kiri. Er musste auf dem Laufenden sein, wenn er mit Kaito sprach, es hieß, dass der Sohn des Mizukagen sehr gerissen sei. So vertieft in die vor ihm liegenden Akten, bemerkte das Oberhaupt der Hyuga, den dunklen Schatten, der am Fenster auftauchte erst, als es fast zu spät war.

Plötzlich sprang etwas in sein Zimmer und ein Kunai blitzte auf. Hiashi rettete sich im letzten Augenblick mit einem gewagten Sprung zur Seite, der dafür sorgte, dass er sich schmerzhaft am Regal anstieß. Er achtete nicht darauf, er hatte dringendere Probleme. Teufel! Wie hatte dieser Typ es geschafft sich bis hierher zu schleichen, ohne dass er von den Wachen bemerkt worden war? Er musste das unbedingt überprüfen lassen, ... wenn er überlebte. Doch noch bevor er um Hilfe rufen oder sonst etwas tun konnte, stürmte ein schwarzer Blitz zur Türe herein. Ein Luftzug, ein Fächer wirbelte durch die Luft, diverse Körperteile fielen zu Boden ... und dann war alles genauso plötzlich wieder Still, wie der Attentäter gekommen war.

Kaito war mit der Situation zufrieden. Wenigstens das hatte auf Anhieb geklappt. Er wollte schon seinen blutigen Fächer nach hinten reichen um ihn gegen einen neuen Tauschen zu lassen, als er sich daran erinnerte, dass seine Begleiterinnen ja nicht anwesend waren. Angeekelt steckte er den Fächer zurück. Er musste unbedingt jemanden finden, der ihn für ihn reinigen würde. Dann verbeugte er sich elegant vor dem Oberhaupt der Hyuga. "Verzeiht, dass ich so plötzlich hereingebrochen bin, aber es schien mir, dass meine Hilfe gebraucht würde. Mein unwichtiger Name ist Kaito Shadime."

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...

Arito räumte gerade seine Wäsche in den Schrank, als sich eine Stimme hinter ihm räusperte "Nette Unterwäsche. Zwei Stunden sin um! Packn wir's?" Kisa stand lässig an den Türrahmen gelehnt und kaute auf ... einem Knochen herum. Währendessen begann der Wolf neugierig in der Gegend herumzuschnüffeln. Hoffentlich entdeckte es nicht die Essenspakete in der Küche! Morgen war Sonntag und da konnte er nicht einkaufen! Der Iwa schluckte einen bissigen Kommentar herunter, der ihm auf der Zunge lag. Man hatte ihn bei der Abreise bereits davor gewarnt, dass einige Ninjas aus Konoha sehr ... seltsam waren und er war hier schließlich der Gast. Dennoch konnte er es nicht lassen noch einmal nach zu bohren. "Wie bist du reingekommen? Ich habe dich gar nicht klingeln hören!"

Ein Arm wurde gelangweilt in Richtung Fensterfront gehoben. "Balkontür war offen! ... Biste bald fertig oder soll ich später nochma kommen?" Kosamui seufzte "Eigentlich wollte ich noch etwas sauber machen. Der Besitzer vor mir, schien da nicht sonderlich viel Wert darauf gelegt zu haben." Verächtlich murmelte Kisa ein leises "Weiberkram!" bevor er sich umdrehte und aus dem Fenster sprang, das Haustier mit einem eleganten Satz hinterher. Wohl oder übel musste Arito ihm folgen, auch wenn es ihm nicht so sehr behagte, dass er seine Wohnung so unabgeschlossen zurück ließ.

Ähnlich unterhaltsam und gesprächig lief auch der Rundgang ab. Arito bremste, damit er dem plötzlich stoppenden Vordermann nicht in den Rücken lief, dann wurde ein Arm in irgendeine Richtung gestreckt und die dem Gebäude zugehörige Bezeichnung ausgespuckt und weiter ging es. Zu allem Überfluss wurde er von dieser Promenadenmischung aus Wolf und Bär jedesmal bedrohlich angeknurrt, wenn er Kisa zu nahe kam und das hieß näher als 1 Meter, was bei den abrupten Haltemanövern nicht gerade einfach war.

Arito versuchte es mit ein bisschen Smaltalk, schließlich fand er den Jungen vor sich ganz sympathisch und würde sicher noch öfter mit ihm zu tun haben. Als zu einem ausgestreckten Arm "Die vier Hokagen" verkündet wurde, sah er endlich eine Chance "Ihr schätzt eure Hokagen sehr, nicht?" Aber statt der erhofften Rückfrage, kam nur ein kurzes "Ja" eine weitere Vollbremsung "Marktplatz" und weiter ging es. Doch so schnell gab ein echter Iwa Jonin nicht auf, nicht umsonst waren sie für ihre Ausdauer berühmt.

"Es ist sicher eine schwere Bürde, später einmal die Verantwortung über einen ganzen Clan zu haben!". Ein weiterer ausgestreckter Arm hätte ihn beinahe aufgespießt. "Nö, eigentlich nicht. Einkaufszentrum!" Der Jonin blieb dran. "Hast du Geschwister?" Blitzstopp und Bremsung "Ja, zwei Brüder. Gedenkstein." und weiter ging es. "Deine Waffe ist echt toll, wie lange hast du gebraucht um damit umgehen zu können." Obwohl er weit und breit nichts besonderes erkennen konnte, machte sein Führer eine plötzliche Vollbremsung und wandte sich um, als wäre ihm gerade eine Idee gekommen.

"Möchtest du auch das Freibad mit den berühmten heißen Quellen von Konoha auch sehen?" Arito war verwirrt. Was sollte jetzt bitte schön diese Frage? Ein Knochen wurde ausgespuckt und geschickt vom Wolf aufgefangen ... auch eine Möglichkeit des Recyclings. "Äh ... warum nicht?" Kisa wandte sich ab und murmelte etwas was wie "war ja klar, das wollen sie alle!" klang. Dann ging es wie gewohnt weiter. Nach kurzer Zeit kamen sie über einem großen Becken mit heißem Wasser an. Anscheinend eine der beiden Warmwasserquellen, für die Konoha so berühmt war. Rechts von dem künstlich angelegten See stand eine größere Holzwand, die das Becken nebenan anscheinend wirksam vor neugierigen Blicken schützen sollte.

"Rechts neben dem dritten Busch, aber das bringt nix, weil die meisten das schon wissen." Erneut war Arito verwirrt. "Was meinst du ..." doch da sah er schon, was gemeint war und zwar in Form eines alten Knackers, der kichernd vor dem offensichtlich undichten Zaun in die Hocke gegangen war. Empört sprang der Iwa hervor und rannte zu dem Perversen hin! Dass er dabei Kisa verblüfft im Wald sitzen gelassen hatte, ignorierte er."HE! Was glauben sie, dass sie hier tun?" Der weißhaarige Ninja drehte sich erschrocken zu ihm um.

"PSSSCHT! Bist du irre? Willst du, dass sie es merken?" Arito baute sich vor dem Konoha auf. "Ich bin sogar DAFÜR, dass sie es merken! Dann müssen sie wenigstens für ihre unsägliche Tat Rede und Antwort stehen." Zwei weiße Augenbrauen stießen verwundert zusammen. "Wieso? Ich arbeite hier! ... Es wundert mich sowieso, wie du es wagen kannst, so unverfroren einen rechtschaffend arbeitenten Menschen bei seinem täglich Brot zu stören!" Arito schnappte empört nach Luft.

Er war so in Rage, dass er weder das laute Lachen aus dem Wald hinter ihm, als auch die leisen, weiblichen Stimmen, die sich ihnen von hinter dem Zaun neben ihm näherten nicht wahrnahm. "WIE KÖNNEN SIE ES WAGEN! ..." Eine schwielige Hand legte sich über seinen Mund. "PSSSSCHHHT! Bist du Lebensmüde? Glaub mir ich hab da mehr Erfahrung wie du und es ist nicht gerade ungefährlich hier zu arbeiten!" Noch bevor er weiter fortfahren konnte, tauchten plötzlich zwei nasse Haarschöpfe über dem Zaun auf. Einmal der schwarze Hanabis und einmal der braunschwarze ihrer Freundin.

Strahlend weiße Augen blitzten bösartig auf einen sichtlich schrumpfenden Senin herab der ein leises "Hallo Fräulein Hyuga" von sich gab. Doch der Jonin aus Iwa war einfach zu unerfahren um die Situation richtig einschätzen zu können. Mutig riss er sich von dem Perversen los, trat er einen Schritt vor und sprach zu der jungen Dame. "Seid unbesorgt! Ich werde diesen schändlichen Verbrecher zum Hokage bringen, damit sie ihn angemessen bestrafen kann!"

Eine gefährlich freundliche Stimme, brachte ihn zum Verstummen und die namenlose Freundin zum Kichern. "Ach ja? ... Übrigens ... wenn ich dich fragen darf ... was machst denn DU hier?" Jetzt war das Lachen aus dem Wald sehr deutlich zu hören. Auch Hanabi drehte ihren Kopf in diese Richtung und schrie. "KISA? Bist du das? ... Ich hab grade kein Kunai da, ... könntest du mir bitte helfen?" Die Stimme eines vor lauter Lachen atemlosen Führers schallte prompt zurück. "Hihi ... kein Problem ... hihihi ... FASS Sturm! ... Henge-no-jutsu!" Kurz darauf kamen zwei sehr große, zähnefletschende Hunde auf die beiden bestürzt aussehenden Männer zu.

Der erfahrene Senin war natürlich vorbereitet gewesen und nahm nun seine Beine in die Hand. Arito brauchte etwas um die für ihn fremdartige Situation zu verarbeiten, folgte dann aber dessen Beispiel. Kurz darauf wurden sie von den zwei wildgewordenen Bestien kreuz und quer durch ganz Konoha gejagt, aber statt, dass ihnen jemand half, hörte der Iwa von den Männern nur amüsierte Bemerkungen wie "Ach hat Jirayia jetzt endlich auch einen Schüler für DIESES Talent gefunden?" und die am Wegrand stehenden Frauen feuerten die Hunde auch noch kräftig an.

Kurze Zeit später sassen sie schweratmend auf einer Insel mitten in einem nahegelegenen Fluss, von dem sie sich ein Stück weit hatten mittragen lassen und hofften darauf, dass ihre beiden Verfolger durch das Wasser, die Spur verloren hatten. "Pfuuuh! Das war aber knapp! Teufel noch eins, dass ausgerechnet Kisa in der Nähe war!" Weiße, klatschnasse Haare wurden aus dem Gesicht gestrichen und ausgewunden, als sich der Senin grinsend seinem unfreiwilligen Mitflüchtling zuwandte. "Und wer bist du?"

Arito war NOT. AMUSED.! Beherrscht fauchte er den Senin an. "Ich bin Arito Kosamui, Jonin aus Iwa ... und ich finde ihr Betragen einfach unmöglich! Diese Schande, dass diese Hanabi jetzt von mir denkt ... sie sieht Hinata ziemlich ähnlich ... " erschrocken weiteten sich seine Augen, als er den Gedankengang zu Ende brachte "... hoffentlich sind sie nicht miteinander verwandt! Das würde ich nicht überleben! ... Wer seid ihr überhaupt? Ich möchte wenigstens wissen, wem ich dieses Schlamassel zu verdanken habe!" Der Ninja sprang so plötzlich auf, dass Arito vor Schreck beinahe wieder zurück ins Wasser gefallen wäre. "DANKE FÜR DIE NACHFRAGE! VOR DIR STEHT NUN DER HERRLICHE, DER MÄCHTIGE UND PRACHTVOLLE MOUNT MYOBOKUGAMA'S HEILIGER MEISTER SENIN, AUCH BEKANNT ALS KRÖTEN SE...mpf"

Blitzschnell hatte Arito die Hand über den Mund gelegt und den viel zu lauten Redeschwall dadurch bedeutend abgemildert. "Spinnst du? Die hört uns doch! Sei gefälligst etwas leiser!" Er konnte es nicht fassen. Dieser perverse Lustmolch vor ihm sollte DER Jirayia sein? Irgendwie hatte Arito sich diesen legendären Ninja immer ... heldenhafter und jünger ... eben völlig anders vorgestellt ... vor allem Anderen hätte er nicht geglaubt, dass dieser Kerl es anscheinend nötig hatte sich regelmäßig von einem großen Hund, oder ähnlichem durch die Gegend jagen zu lassen. In diesem Dorf musste dringend etwas getan werden!

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"Klopf! Klopf!" Genervt ging Naruto zur Türe. Wenn das jetzt wieder Shikamaru war, dann würde er sich Ino schnappen und ein ernstes Wörtchen mit ihr reden. Er riss die Türe auf. "Ja?" Vor ihm standen drei kampfbereite Amazonen, eine blond, eine rosahaarig und eine schwarzhaarig. Drei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, doch sie hatten etwas gemeinsam, sie sind alle außergewöhnlich hübsch, außergewöhnlich intelligent, außergewöhnlich begabt und ... "Sie arbeiten alle für mich!"

Ino war vorgetreten und ihre zornige Mine verhieß nichts gutes für den Blondschopf. "Da bin ich und mich kannst du nicht so leicht abwimmeln wie Shikamaru!" Noch bevor Naruto es verhindern konnte, waren die drei in seine Wohnung gestürmt und hatten ihn auf das Sofa verfrachtet. Er kam sich vor wie bei einem Verhör. Hätten die drei Ninja vor ihm jetzt diverse Folterwerkzeuge gezückt, hätte es ihn nicht wirklich gewundert. Seine Gedanken rasten, aber er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, was er falsch gemacht haben könnte.

"Leugnen ist zwecklos! Hanabi hat uns alles erzählt!" Naruto wurde immer mulmiger. Er hatte doch noch gar nicht die Zeit gehabt um etwas dementieren zu können, wie wollte sie denn da wissen, dass er gelogen hatte? "Worum geht es denn bitte überhaupt?" Doch wenn er gehofft hatte deine ordentliche Antwort zu bekommen, hatte er sich geschnitten."HA! Tu nicht so unschuldig! Hanabi hat uns von der schwarzhaarigen Iwa und dir erzählt! Leugnen ist zwecklos!" Eine schwarzhaarige Iwa? Nun verstand Naruto gar nichts mehr, was nicht hieß, dass er vorher schon etwas von dem unzusammenhängenden Geschwafel nachvollziehen hätte können.

Als ob das nicht genug wäre, stellte sich nun Sakura neben Ino und schaltete sich ins 'Gespräch' ein. "Genau! Du musst wissen, dass wir weiblichen Ninja immer gut zusammenhalten und das gilt vor allem für Hinata, schließlich ist sie viel zu nett um dir mal ehrlich die Meinung zu geigen. Aber DAS ... das hätten wir nie von dir gedacht Naruto! Wir sind ehrlich von dir enttäuscht. Wir haben beschlossen dir eine letzte Chance zu geben. ... also? Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?" Der blonde Ninja schnappte nach Luft. "WORUM BEI DER NASE DES HOKAGEN GEHT ES HIER BITTE?" Ein Mundwinkel wurde in falschem Mitleid nach unten gezogen. "Tja ... das war leider die falsche Antwort! Wir dachten schon, dass du uneinsichtig sein würdest und haben uns deshalb etwas passendes überlegt ..."

Leider ... oder Gott sei Dank, wenn man Naruto hieß, wurde ihm niemals mitgeteilt, wie sich die weibliche Ninjabelegschaft von Konoha denn an ihm zu Rächen gedachte, denn in diesem Augenblick rettete ihn diejenige, die für das ganze Schlammassel erst verantwortlich gewesen war. Hanabi stürmte ohne anzuklopfen in die Wohnung. "SCHNELL KOMMT! ETWAS FURCHTBARES IST PASSIERT! ..." Ihr fiel der völlig verdatterte Naruto ins Auge. "... nehmt den lieber auch gleich mit!" Und noch bevor er es verhindern konnte, war die ganze Bagage in Richtung Hyuga- Anwesen unterwegs. Wo sie sich unter ein Fenster, das aussah wie alle anderen kauerten.

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Hinata öffnete die Türe zum Arbeitszimmer ihres Vaters. Dieser sprang sofort auf und ging auf sie zu. Hiashi musste furchtbar nervös sein, denn er bot ihr sogar einen Sitzplatz an. Hatte Tsunade ihm schon von dem Erfolg der Hyuga bei der Prüfung erzählt? Hatte ihr Vater deswegen Ärger vom Rat bekommen? War er böse auf sie? [Du stößt schon wieder die Finger aneinander!] Hastig unterdrückte Hinata die Bewegung und setzte sich gehorsam vor ihren Vater. Dieser blickte sie aus den typisch weißen Augen an. "Der Rat hat ... aber du wolltest mir etwas mitteilen ... bitte sprich doch!"

Hinata wollte am liebsten zuerst wissen, was los war um diese quälende Ungewissheit loszuwerden, folgte aber gehorsam. "Ich habe ... unter der Aufsicht von Tsunade und Carnidia- sama an der Chuninprüfung teilgenommen und bestanden, mein Vater und ... würde nun bitte ... gerne wieder als Ninja arbeiten ... wenn es möglich ist ... und der Rat es erlauben würde!" Endlich war es ausgesprochen und Anubis ließ einen erleichterten, mentalen Seufzer hören. Nur der Dämonensultan selbst, wusste wie lange sie auf Hinata eingeredet hatte, bis diese endlich diesen Schritt gewagt hatte.

Hiashi kniff die Lippen zusammen. Dann setzte er das eiserne Gesicht auf, dass er immer dann trug, wenn er im Auftrag der Familie handelte. "Es tut mir leid meine Tochter, ich wünschte ich könnte dir diesen Wunsch erfüllen, aber in diesen Zeiten musst du mehr auf deine Gesundheit und dein Wohlergehen achten als sonst. Für die Hyuga und ganz Konoha hat sich die einmalige Chance ergeben endlich einen dauerhaften Frieden mit Kirigakure zu schließen ... durch deine soeben vom Familienrat beschlossene Hochzeit mit Kaito Shadime, dem einzigen Sohn des Mizukagen!"

Hinata war viel zu geschockt um die Wahrheit erfassen zu können. Heiraten ... einen wildfremden Mann! ... Ein paar Minuten starrte sie Hiashi an, wie einen völlig fremden. Sie war kalkweiß im Gesicht und bemerkte, wie ihre Finger anfingen zu zittern. Schnell unterdrückte sie diese Regung. Ihr Hirn war wie leergefegt. ... eine vom Familienrat beschlossene Hochzeit? ... sie war nicht einmal gefragt worden! ... ihr armer Vater! Es musste ihn viel Überwindung gekostet haben, ihr dies mitzuteilen, da er doch immer so darauf gehofft hatte, sie würde von alleine einen angemessenen Nachfolger wählen können.

Doch auch hier hatte sie ihn enttäuscht, wie in allen Dingen. Sie hatte tatsächlich ihr Herz an einen Mann vergeben, den er niemals als Nachfolger akzeptieren würde können. Sie zwang sich zu einem tapferen Lächeln, als sie sich vor ihrem Vater verbeugte. "Mein Leben gehört den Hyuga und ich werde jede Entscheidung unserer weisen Ältesten akzeptieren!" Wenigstens dieses eine Mal würde sie ihrem Vater und Konoha eine Hilfe sein können, indem sie diesen unsäglichen, unendlichen Krieg zwischen Konoha und Kiri endlich beendete.

Zwei blaue Augen wurden aufgerissen. "W ... mphmbm!" acht Hände griffen nach dem blonden Chunin und verhinderten so, dass er sich durch das Fenster, unter dem sie gelauscht hatten, in den Raum stürzte. "PSSST! Willst du dass wir auffliegen, Baka!" zischte ihm Hanabi zu. Doch der Blonde schien wie von Sinnen und wollte sich partout nicht beruhigen. Schließlich zischte ihm Sakura verzweifelt an. "Wenn du jetzt sofort leise bist, werden wir dir helfen!" Das brachte ihr zwar fragende Blicke von den anderen Dreien ein, sorgte jedoch auch dafür, dass Naruto sich endlich etwas beruhigte. Sicherheitshalber schickte Ino ein kurzes, "Aber glaub nicht, dass wir deshalb deine Bestrafung vergessen!", dann lauschten die fünf Konohaninja wieder einträchtig dem Geschehen im Haus.

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Noch immer unter Schock lag Hinata auf ihrem Bett und versuchte ihre Gedanken zu beruhigen, die aufmunternden Worte Anubis halfen ihr dabei nicht gerade besonders. [Sag mal spinnst du? Wieso hast du zugestimmt, wenn du ihn nicht magst? Ich meine man RIECHT förmlich, dass an dem Kerl was faul ist. Wenn der Mizukage tatsächlich nur den Frieden zwischen Konoha und Kiri im Sinn hat, dann fresse ich einen Besen!] Hinata seufzte schwer. {Sei bitte still!} Doch die Dämonenprinzessin war noch nicht fertig.

[Aber sicher nicht! Bist du dir überhaupt klar darüber, was du gemacht hast? Du hast dich freiwillig in die Hände dieses Kaito begeben, damit du ihn später mal heiratest, SEINE Bälger großziehst, während ER die Herrschaft über meinen mühsam aufgebauten Clan samt Kiri übernimmt. Es MAG ja sein, dass es notwendig ist um den Frieden zwischen Konoha und Kiri aufzubauen, aber dann sollen sie sich doch einen anderen Clan suchen! Warum ausgerechnet der unsere?] und etwas sanfter fügte sie hinzu [... und warum ausgerechnet du?]

Doch Hinata schüttelte den Kopf. {Erstens könnte ich mir nie verzeihen, wenn sich jemand anderes wegen mir opfern müsste und zweitens ... ich bin die Erbin der Hyuga. Hunderte von Menschen, eine ganze Familie vertraut mir. Ich habe mir diese Last nicht ausgesucht, aber ich habe mir seit meiner Kindheit geschworen, alles zu tun, damit das Vertrauen, dass diese Menschen in mich setzen niemals enttäuscht wird. Mein Glück oder mein Wohl stehen dabei wahrhaft nur an zweiter Stelle! Außerdem ist Kaito sicher ein sehr netter junger Mann, sonst hätte Hiashi dieser Hochzeit niemals zugestimmt und ich muss sagen, dass ich darüber sehr erleichtert bin. Andere Töchter werden an 45 jährige alte Knacker verkauft.}

Doch entgegengesetzt zu ihren so sicheren Worten, wollten ihre Gedanken keine Ruhe finden. Immer wieder drängte sich ihr das Bild eines fröhlichen Blondschopfs auf und zum ersten Mal seit langer Zeit wünschte die Hyuga sich, wieder schlafen und die Welt um sich herum vergessen zu können. Nach einiger Zeit raffte sie sich auf und schlich aus dem Anwesen. Wer wusste wie lange sie noch die Zeit haben würde, jede Nacht unter Anleitung der erfahrenen Anubis zu trainieren.

Ein Raunen geht durch Konoha

Kaito rieb sich angeekelt die Hände. Zu seinem Entsetzen hatte er festgestellt, dass er keinen persönlichen Diener würde zugeteilt bekommen und so hatte er seinen Fächer tatsächlich selbst reinigen müssen. Beinahe hätte er den Bediensteten getötet, aber dann dachte er daran, dass er seine Waffe dann erst recht würde reinigen müssen und unterließ es. Er hoffte sein zukünftiger Sohn würde diese Opfer zu schätzen wissen. Mit jeder Minute, die er hier war, wurde ihm dieses verdammte Dorf mit seinen durchgeknallten Einwohnern unsympathischer.

In einer halben Stunde würde er sich mit Hinata treffen. Bis dahin müsste er sich waschen und parfümieren. Da er seine ... Fähigkeit nun seit fast einem Tag nicht mehr genutzt hatte, sollte seine dumme Zukünftige zwar nichts mehr riechen können, aber sicher war bekanntlich sicher. Er würde sich bei ihrem Vater unbedingt über die Kampfkünste der Hyuga erkundigen. Schließlich musste er sie einschätzen können, wenn er sie brechen wollte und es war nicht seine Art dabei nachlässig vorzugehen.

Vorsichtig wog er einen kleinen, unscheinbaren Silbernen Ring in seiner Hand. Niemand wusste, woher dieses Schmuckstück kam, aber er tat seit Jahrhunderten seiner Familie gute Dienste und er würde es hier wieder tun. Egal, welche Kräfte seine Verlobte hatte, sobald er es geschafft hatte ihr dieses Ding überzustreifen, würde sie diese verlieren. Außerdem war der Ring für diese Verlobung extra noch einmal von einem Spezialisten modifiziert worden, damit auch die Byakugan der anderen Hyuga nichts entdecken konnten. Der einzige Nachteil, war, dass der silberene Ring auch die Lebenskraft seines Trägers ganz enorm anzapfte. Er würde in etwa ein halbes Jahr Zeit haben, sich mit ihr zu vermählen, dann war sie tot.

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Missmutig hängte Arito einen Anschlag nach dem anderen am öffentlichen Pinnbord auf. SO hatte er sich die Bewachung des Hokagen nicht vorgestellt. Als er gleich am Morgen vorstellig wurde, hatte sie nur gemeint er solle sich am Schalter melden und seitdem war er damit beschäftigt Mädchen für Alles zu spielen. Eigentlich hatte Kosamui sich erhofft bei den legendären Anbu mitwirken zu können, aber da hatte er sich wohl geschnitten. Wütend bohrte der Iwa den nächsten Reisnagel durch den unschuldigen Zettel, als er erstarrte.

Hinter sich hörte er leise, aber deutlich ein sehr bekanntes Knurren. Vorsichtig, jede hastige Bewegung vermeidend, drehte er sich zu dem großen Wolf um. "WAU!" Arito zuckte merklich zusammen, was dem Urheber des Bellen zu einem lauten Lachen verhalf. Missmutig verzog der Jonin das Gesicht. "Schön dass du in letzter Zeit so heiter bist! Du hast ja auch gut lachen, jetzt wo ich dich quasi ablösen durfte!" Zwei fast - schwarze Augen zwinkerten fröhlich. "Na jetzt sei nicht gleich eingeschnappt!" Eine neugierige Nase schob sich vor, als die Neuigkeiten begutachtet wurden.

"Hast du das gerade hingehängt?" Gelangweilt blickte Arito auf einen Zettel mit der großen Überschrift 'VERLOBUNG!' "Ja, wie ..." Der Satz blieb ihm im Halse stecken, als er weiterlas. 'Mit großer Freude geben Hinata Hyuga und Shadime Kaito ihre Verlobung bekannt.' "HINATA!" Das sah Naruto wieder gleich, dass er sie an den nächstbesten weitergab, der ihr über den Weg lief! Noch bevor er wusste, wie ihm geschah, hatte Kisa den Zettel wieder heruntergerissen und rannte davon. Mit einem geistesgegenwärtigen "Das darfst du nicht!" Auf den Lippen begann Arito sie zu verfolgen.

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Naruto, Rock Lee, Ino, Shikamaru, Sakura, Sasuke, Ten Ten, Neji, Choji, Shino und Hanabi hatten sich, natürlich OHNE den Blondschopf vorher um Rat gefragt zu haben, in dessen Wohnung getroffen und hielten mit ernsten Gesichtern Kriegsrat. Der sonst so unverwüstliche Jonin hatte sich von dem Schock nicht immer nicht ganz erholt und sass, ganz ungewohnt, blass und still in einer Ecke und starrte vor sich hin, ohne auf die gut gemeinten Worte von Lee zu reagieren. Shikamaru vermutete, dass Ino's Beruhigungstee etwas zuuu stark ausgefallen war, aber er würde sich hüten und ihr das in's Gesicht sagen. Alle auffindbaren Stühle und Kissen waren zusammengesucht worden, damit die selbstgeladenen Gäste Platz fanden.

Der Anbu versuchte gerade wieder Ordnung in die etwas ausgeartete ... Diskussion zu bringen. "Mendokusai ... RUHE!" Der Schrei vom sonst so ruhigen Ninja tat seine Wirkung und alle, außer Naruto, starrten ihn schockiert, aber stumm an. "Bevor ihr euch hier groß aufregt ... habt ihr überhaupt schon Mal daran gedacht, dass Hinata zugestimmt hat, also den Kerl vielleicht tatsächlich lieben könnte?"

Noch bevor die Kopfnuss von Ino ihn treffen konnte, sprang Neji auf und hielt sie zurück. Dann meinte der stille Hyuga. "Ich bilde mir ein sie sehr gut zu kennen und ... vor allem dadurch, dass ich einige Zeit lang ihre Leibwache war und ... vielleicht bei jemandem andern, ... aber nicht bei Hinata. Ihr Herz gehört seit über sechs Jahren demselben und ich bin sicher, dass Hanabi mir da zustimmen wird." Die Angesprochene fing sofort an heftig zu nicken. "Yupp!" Da klopfte es leise an die Türe.

Der Kriegsrat war plötzlich sehr still und da Naruto keine Anstalten machte aufzustehen, öffnete Sasuke die Türe. "Ja? ... ach du bist's ... komm rein!" Im Wohnzimmer konnte man deutlich die warme, näherkommende Stimme von Iruka hören. "Du hast es also auch schon mitgekriegt. ... Ich hab die Anzeige in der Zeitung geseh ..." Erstaunt blickte er auf die große Runde vor ihm. "Hallo, beisamen ... stör ich? Ich wollte sehen wie es Naruto geht." Ein Nicken verwies ihn auf den immer noch stocksteif sitzenden Jonin in der Ecke. Der Akademielehrer schnappte sich ein Kissen und verzog sich zu Rock Lee. Als die bereits Anwesenden feststellten, dass nicht einmal die mitgenommenen Ramen etwas bewirkten, führten sie ihr Gespräch fort.

Ten Ten ergriff das Wort "Also was tun? Das Problem ist, dass Hinata uns niemals die Wahrheit sagen würde, dafür ist sie viel zu schüchtern und gut erzogen! Auch wenn ich DAS etwas extrem finde!" Von allen Seiten wurde leise Zustimmung gemurmelt. Nun schaltete sich Sakura ein. "Wie is das überhaupt, Hanabi? Wer kann die Hochzeit absagen?" Die Hyuga zuckte mit den Schultern. "Na als erstes der Rat und dann natürlich noch die Ehepartner, falls es einen triftigen Grund gibt. Also entweder überzeugen wir diesen Kaito davon, dass er die Finger von Hinata lassen soll ... oder den Rat. ... Ich bin für ersteres, das ist leichter, denn diese alten Knacker sind dafür viel zu stu ...!"

Noch bevor Hanabi den Satz beenden konnte machte es plötzlich plopp und Jirayia materialisierte mit einem lauten "TA-DAAA! Hier ist Jirayia, Heiler gebrochener Herzen!" in einer weißen Rauchwolke mitten auf dem Schoß von Sakura ... nur um kurz darauf mit geröteter Wange neben ihr zu sitzen. "Da will man nur helfen ..." Demonstrativ quetschte sich nun auch Sasuke, der es bis dahin bevorzugt hatte stehen zu bleiben, zwischen den weißhaarigen Perversen und seine Freundin. Ino schnaufte genervt. "Könntest du das jetzt lassen? Es ist WIRKLICH ernst!" Mit diesen Worten deute sie auf den immer noch teilnahmslosen Blondschopf in der Ecke. Dann fasste sie zusammen. "Wir konzentrieren uns also auf Kaito!"

"GENAU!" Durch das Fenster schneiten die Inuzuka- Brothers mit Hunden herein, wobei sich niemand daran störte, dass Kisa, die Älteste eigentlich weiblichen Geschlechts war. Im Schlepptau hatten sie einen, von der Ansammlung sichtlich, verwirrtem Arito. Kisa deutete von einem auf den anderen. "Darf ich vorstellen? Arito, Austausch- Jonin aus Iwa, Ino, Shikamaru, Sakura, Sasuke, Jirayia, Iruka, Naruto, Rock Lee, Ten Ten, Neji, Hanabi, Choji, Shino, Kiba, Akamaru, Kija und Osuwari (Sitz) ... bescheuerter Name für einen Hund, ich weiß." Nachdem auch die Neuankömmlinge Platz gefunden hatten, ging die Diskussion weiter.

Ten Ten meldete sich nun zu Wort. "Vielleicht sollte erst einmal jemand mit Hinata und Kaito reden. Eine von uns Frauen mit Hinata ..." Hanabi riss ihre Hand nach oben "ICH!" was die schwarzhaarige Konichi mit einem Nicken zur Kenntnis nahm "... und einer vom Mannsvolk für Kaito." Ein Schrei tönte durch den Raum und alle starrten auf den Blondschopf. "ICH! ICH GEHE ZU IHM UND DANN SOLL MICH DIESER KERL MAL KENNENLERNEN! ICH WERDE IHN ..." Naruto war aufgesprungen und wäre sicher sofort durch das Fenster auf und davon, wenn sein Meister ihn nicht am Kragen gepackt hätte. "STOPP! Tut mir leid Naruto, aber ich glaube du bist nicht in der richtigen Verfassung, um vernünftig mit Kaito reden zu können."

Doch der junge Jonin war wie von Sinnen. "ACH JA? ICH KENNEN DIESEN ABARTIGEN KERL SCHON AM LÄNGSTEN UND WENN DU MICH JETZT NICHT GLEICH LOSLÄSST, DU ALTER PER..." Doch schon wieder war es ihm nicht erlaubt auszusprechen. "NARUTO UZUMAKI! WAS MUSS ICH DAFÜR WORTE VON DIR HÖREN! JETZT PFLANZ DICH UND SEI STILL, ODER ICH NEHM DICH SAMT KYUUBI FÜR DEN REST DEINES LEBENS AN DIE LEINE! ... Hallo beisamen, ICH werde mit Kaito ein ernstes Wörtchen unter vier Augen reden."

Eine rothaarige Hexe stand im Fenster und ließ ihren Blick auf der Suche nach einem freien Platz durch das, bereits aus allen Nähten platzende Zimmer schweifen. Schlussendlich quetschte sie sich in die letzte freie Stelle zwischen Shino und Choji. "Trotzdem wäre es nicht schlecht, wenn ihn noch jemand ... quasi offizielles besuchen tät." Sie riss das verlassen vor sich hin dampfende Schälchen Ramen von Iruka an sich und begann es effektiv zu vernichten.

Fragend schaute Carnidia dann in die Runde, bis sich Neji meldete "Ich werde es tun. Mich kann er nicht einfach so abweisen, falls er das vorhaben sollte!" Von allen Seiten kam beifälliges Nicken. Auch Kakashi kam dazu, mit Gai im Schlepptau, der ebenfalls auf dem Weg zum jungen Chunin gewesen war. Da im Zimmer selbst kein Platz mehr frei war, blieben die Beiden auf dem Balkon stehen und beteiligte sich von dort aus an der Diskussion.

"Und was machen wir, falls das nichts hilft, oder er uns nicht glaubt?" warf nun der besonnene Exanbu ein. Sakura sprang auf. "Eine Unterschriftenaktion, dann weiß Kaito auch, dass wir alle hinter Hinata stehen! Vielleicht sieht er es dann ein ... ich meine wenn er sie wirklich liebt, wird er doch ihrem Glück nicht im Weg stehen wollen!" Shino runzelte skeptisch die Stirn. "So ein Schwachsinn! Glaubst du wirklich, nur weil du ihm eine Rolle mit Namen unter die Nase hältst, ist er überzeugt?" So und so ähnlich zog sich die Diskussion mehrere Stunden in die Länge, bis man sich endlich geeinigt hatte.

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Tsunade lehnte sich zufrieden in ihren Stuhl zurück. Vor ihr lag die Kristallkugel und zeigte Bilder von der Wohnung eines stadtbekannten Jonin. Ursprünglich hatte sie Naruto ja persönlich besuchen wollen, aber als sie dann den 'Kriegsrat' in dessen Zimmer erblickte, beschloss sie, alles seinen natürlichen Lauf zu lassen. Sie hatte großes Vertrauen in die Fähigkeiten ihrer Ninja und die würden das ganze schon wieder einrenken. Wenn der Hokage sich dabei nicht einmischte, sondern nur bei der richtigen Gelegenheit etwas ... schwerhörig war, konnte Kiri ihnen auch nichts nachweisen.

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Naruto lag wach in seinem Bett. Da er sowieso nie schlief, vertrieb er sich normalerweise die Nacht mit sinnvollen Dingen, wie Training oder das Durchstöbern der Hokage, Uchiha bzw. Hyuga eigenen Schriftrollen, aber Rock Lee hatte unbedingt darauf bestanden bei ihm zu übernachten und da er den netten Ninja nicht vor den Kopf stoßen wollte hatte er wohl oder übel so tun müssen, als gehe er zu Bett. Da lag er nun und langweilte sich königlich. Nicht einmal das 'Lexicon der Kunai und Variationen', das er zum letzten Geburtstag von Carnidia konnte er lesen, weil das Licht seinen Freund sicher geweckt hätte.

Deshalb war er ganz froh, als er plötzlich ein leises Klicken vernahm und kurz darauf das Fenster von außen geöffnet wurde. Ein blonder Schopf mit zwei völlig weißen Augen steckte schüchtern den Kopf durch die Türe. Naruto begann sich zu fragen ob er nicht langsam Drehkreuze an den Eingängen zu seiner Wohnung anbringen und Eintritt verlangen sollte. Dann würde er sicher innerhalb kürzester Zeit sehr reich werden. Vorsichtig lurte er zu dem immer noch selig schlafenden Rock Lee und schlich dann zu dem heimlichen Besucher.

Noch während er behutsam die Türe hinter sich schloss, musterte er die Gestalt vor sich genauer. Das etwas kleinere Mädchen, deren Haare kurz und lockig von Kopf abstanden, war in etwas gekleidet, das man in Oto wohl allgemein als 'Torwächteruniform' bezeichnete. Dank Carnidia wurden ihm in letzter Zeit sehr häufig zwei interessante Lektüren namens 'Spionageberichte aus Otogakure' und ein 'Otogakure- Statusbericht' zugeschustert und so konnte er sich ungefähr denken, wer da vor ihm stand.

Die Person vor ihm war wohl die Jüngere der Beiden Nuke- Hyuga, die unter Rochis Fittichen untergekommen waren. Sie war in einen langärmeligen hellblauen Überwurf gekleidet, dessen Säume dunkelblau waren. Ihre lange und weite Hose war etwas dunkler als der Überwurf, in Fachkreisen hätte es wohl als Mitternachtsblau gegolten. Der Gürtel, der mit seinen beiden Enden hoch hinausragte war weiß. Naruto legte den Kopf schief und kniff die Augen zusammen. "Du bist ... Jule nicht?"

Seine Gegenüber schien überrascht zu sein, dass er ihren Namen wusste und Naruto begann zu begreifen, dass dies ein Fehler gewesen war. "Äh ... Hinata hat mir mal von euch erzählt!" Das war zwar sicher nicht die beste aller Ausreden, aber die nächtliche Besucherin schien ihm wohlgesonnen zu sein und bohrte nicht weiter. Als Jule auch weiterhin keine Anstalten machte etwas zu sagen, versuchte Naruto es erneut. "Äh ... willst du zu mir? Kann ich dir was helfen?" Statt einer Antwort wurde ihm nach kurzen Zögern eine Schriftrolle in die Hand gedrückt. Der Blondschopf zuckte mit den Schultern und öffnete sie.

Im schwachen Mondlicht konnte er relativ deutlich lesen: "Oto steht mächtigen Flüchtlingen immer offen!" Darunter war das Kanji für Schlange gemalt worden. Grimmig lächelnd steckte Naruto das Papier weg. "Das war ..." doch die seltsame Botin war schon wieder lautlos im Schatten der Nacht verschwunden. Vorsichtig schlich er zurück ins Zimmer. Er hatte sich schon gedacht, dass Orochimaru es gar nicht gern sehen würde, wenn Konoha und Kiri sich zu einem mächtigen Bündnis zusammenschließen würden, aber das der gerissene Nukenin ausgerechnet so reagieren würde ... typisch.

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Kaito hatte, wie alle Mitglieder seiner Familie einen sehr leichten Schlaf. Hatte man den nicht, lebte man nicht lange, so wie zum Beispiel all seine Geschwister, ... oder besser gesagt Ex- Geschwister. Alleiniger Erbe zu sein, hatte einfach mehr Vorteile für ihn gebracht, als in einer Kinderreichen Großfamilie zu leben. Und so war er natürlich sofort hellwach, als er einen leisen Windhauch auf seiner Wange spürte. Einen kurzen Augenblick erlaubte er es sich über seinen Traum nach zu denken. Er war etwas ... seltsam gewesen ... irgendetwas mit Hinata und einem sprechenden Schaukelpferd ... aber Kaito würde niemals so tief sinken, länger über einen Traum nach zu denken. Er befasste sich lieber mit existierenden Dingen ... wie der Person vor ihm.

Ohne Vorwarnung sprang er mit gezogenem Fächer auf und schnitt den durch das Fenster eingedrungenen Angreifer in zwei ordentliche Teile. "Immer langsam mit den jungen Pferden Kaito!" Der Schattendoppelgänger löste sich in Rauch auf und durch das Fenster kam eine weitere in einen schwarzen Umhang mit roten Wolken bekleidete Gestalt. Das Gesicht wurde durch den Schatten eines großen Strohhutes verdeckt. "Mein Name für sie ist Shadime, mein Herr oder meine Dame! ... was immer sie auch sind!" Angriffsbereit hielt er den Fächer vor seinem Körper.

"Ich werter Herr, bin der Anführer der Akatsuki und bin hier um ihnen in aller Höflichkeit von ihrem Vorhaben abzuraten!"

Kaito war nicht dumm, sonst hätte er nicht so lange überlebt. Deshalb rasten seine Gedanken und er wog alle Möglichkeiten ab. Natürlich waren ihm die Akatsuki ein Begriff. Ein berühmter Nukenin aus Kiri war schließlich Mitglied dieser berühmt, berüchtigten Bande von Fuchsungeheuerjägern. Aber andererseits hatte er das feine Hintergrundsummen eines Stimmverzerrers wahrgenommen. Das bedeutete für ihn, dass hinter dieser Verkleidung buchstäblich jeder stecken konnte, Freunde von Hinata die ihn testen wollten, ein echter Akatsuki oder sonst irgend jemand, dem ein Bündnis zwischen Kiri und Konoha nicht in den Kram passte. Er musste sehr vorsichtig sein.

"Warum interessiert die Akatsuki meine langersehnte Vermählung mit der schönen, verehrungswürdigen Hinata?" Blauäugigkeit brachte den Gegner meistens dazu ihn gründlich zu unterschätzen, aber diesmal hörte er, selbst durch den Sprachverzerrer, nur unterdrückte Wut. "Verarsch mich nicht Kaito Shadime, Sohn des Mizukage! Ich bin nicht umsonst der Anführer der berühmten Neun! Ich WEISS, dass Hinata dir völlig egal ist! Aber das ist jetzt nicht das Diskussionsthema. Wir werden dich tun lassen, was du willst, aber solltest du von dieser Hochzeit nicht Abstand nehmen, wirst du die Woche vor deiner Heirat nicht überleben!"

Die Person vor ihm löste sich bereits in Rauch auf, als der Fächer lautlos durch sie hindurch schnitt. Kaito beschloss morgen ein ernstes Gespräch mit Hiashi über die Sicherheitsmaßnahmen in diesem Anwesen zu reden. Das war heut schon der zweite Attentäter der es geschafft hatte hier einzudringen. So etwas durfte in einem Clan, der ihn einzuheiraten gedachte einfach nicht passieren. Nicht einmal, wenn es sich bei dem Eindringling um den Anführer der Akatsuki handelte.

Entscheidungen

"Klopf! Klopf!" Hinata sah von ihrem Buch 'Die Entwicklung von perfekten Manieren' auf. "Herein?" Ein grinsender, schwarzer Schopf mit weißen Augen wurde durch die Tür gesteckt. "Stör ich Onee- san?" zum ersten Mal seit zwei Tagen konnte Hinata wieder lächeln. "Komm rein Hanabi! Du störst doch nie!" Das Grinsen im Gesicht der jüngeren wurde breiter. Sie schloss die Tür hinter sich und pflanzte sich auf das Bett.

"Ich wollte mit dir über Kaito sprechen ... hast du ihn überhaupt schon mal mit ihm gesprochen? ... gestern bei der Vorstellung hattet ihr ja keine Zeit ein vernünftiges Wort miteinander zu wechseln!" Hinata legte den Kopf schief. "Als Naruto, Arito und ich von der Chuninprüfung zurückkamen, sind wir ein Stück zusammen mit ihm gereist! Er machte einen sehr netten Eindruck und ich darf froh darüber sein, dass mir der Rat einen so höflichen und anständigen jungen Mann ausgesucht hat. Es wird mir sicher leicht fallen ihn lieben zu lernen!"

"KLATSCH!" Hanabi war aufgestanden und hatte ihr eine Ohrfeige von der gleichen Qualität verpasst, die sie auch an Naruto in Iwa angewendet hatte. [JAA! DANKE! Deine Schwester ist spitze!] Leider konnte Hanabi Anubis nicht hören. "Sag mal spinnst du? Du solltest dich mal reden hören! 'Ich bin froh darüber, dass mir der Rat einen so netten Mann ausgesucht hat!' BIST DU BLÖD? Haaaallooo! Wir leben in der Zeit der fünften Hokagen nicht zur Zeit der ersten großen Dämonenschlacht!"

Das konnte Anubis natürlich nicht auf sich sitzen lassen. [HE! Sag ihr, dass wir SEHR emanzipiert waren! ... zumindest emanzipierter als DAS hier!] Aber wie schon vorher wurde die Dämonenprinzessin übergangen. "Das hier ist DEIN Leben und diese alten Knacker vom Rat haben KEIN, ABSOLUT KEIN Recht darüber zu bestimmen, was mit dir passiert! Du bist niemandem hier etwas schuldig, auch wenn sie dir das einreden wollen. Vergiss doch den ganzen Erben- Kram, brenn mit Naruto durch und zeuge viele kleine glückliche Fuchsungeheuer!"

Schmerz war deutlich in zwei Augen zu sehen, als Hinata ihrer Schwester ins Gesicht sah. "Ich ... ich habe mir immer gewünscht einen wichtigen Beitrag für Konoha und seine Bewohner leisten zu können ... und ... wenn das hier der einzige Weg ist dann werde ich ihn beschreiten." Ihre Stimme war immer fester geworden. "Es ist MEIN Weg und ich werde nicht davon abweichen!"

Hanabi seufzte. "Ich dachte mir schon, dass du so etwas in der Richtung sagen würdest ... aber bitte ... hast du einmal darüber nachgedacht, was Naruto dazu sagt? Ich denke du bist es ihm schuldig, dass du ihn wenigstens noch ein letztes Mal besuchst und mit ihm redest, bevor du einen anderen heiratest. ... jetzt hast da ja nichts mehr zu verlieren!"

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"Klopf! Klopf!" Kaito seufzte. Hatte man in diesem unsäglichen Verein denn niemals seine Ruhe? Es gab niemanden, der einen persönlich bediente, aber alle 10 Minuten kam eine andere Ordonanz angetrippelt und fragte ob es ihm an etwas fehlte. JA GEDULD! Er riss sich zusammen und versuchte freundlich zu klingen "Ja? Herein bitte?"

Zögerlich wurde die Tür geöffnet und ein Mitglied des Nebenhauses trat ein und warf sich vor ihm nieder. Endlich mal einer, der wenigstens ein bisschen Manieren zeigte. "Verzeiht die Störung, mein Herr. Mein Name ist Neji Hyuga und ich bin ihnen vom Rat als persönliche Leibwache zugeteilt worden." Kaito schwankte zwischen Wut und Verzweiflung. War das alles, was Hiashi an fähigen Wachen zu bieten hatte? Der Kerl vor ihm war ja noch grasgrün hinter den Ohren! ... oder ... wollte Hiashi ihn gar prüfen! Nun gut! Er würde perfekt sein!

"Bitte steh doch auf!" Zögerlich erhob sich der Konoha- Ninja. Kumpelhaft grinste Shadime seinen neuen Leibwächter an und streckte ihm die Hand hin. "Auf gute Zusammenarbeit Neji!" Doch der senkte nur bedrückt seinen Blick zu Boden. "Bevor ich ... ich möchte ihnen sagen, dass sie sehr nett sind und ich ihnen sicher nicht zu nahe treten möchte aber ... Hinatas Herz gehört bereits seit Jahren einem anderen und ... ich ... und alle meine Freunde sind der Meinung sie sollten ihren Antrag zurückziehen, ... wenn sie meine Cousine wirklich lieben!"

Der Sohn des Mizukagen riss sich zusammen wie noch nie ... und setzte Neji's Namen auf eine lange, lange schwarze Liste, die er bereits beim Betreten dieses Dorfes angelegt hatte. Was BILDETE sich dieser großmäulige, aufgeblasene Nebenhäusler eigentlich ein, so mit ihm zu sprechen! Genau DAS kam dabei heraus, wenn man sein Dorf so lasch führte, wie es diese fünfte Hokage tat! Er hätte ihn auf der Stelle in seine Einzelteile zerlegen können, aber statt dessen zwang er sich noch einmal tiiiieeef durchzuatmen. Sei freundlich! Sei nett! ermahnte er sich selbst und mit äußerster Selbstbeherrschung schaffte er es sein Lächeln auf den Lippen zu halten.

"So? Sei mir nicht böse, aber was geht dich meine Liebe zu Hinata an? Glaubst du etwa, ich hätte mich freiwillig zu dieser Ehe entschlossen? Nicht dass du mich falsch verstehst, ich bin mehr als glücklich, das man mir ausgerechnet deine schöne und vollendete Cousine ausgesucht hat, aber du solltest bedenken, dass auch ich in dieser Sache keinen freien Willen habe. Bei uns daheim ist der Wunsch meines Vaters Gesetz."

Bestürzt kniff Neji die Lippen zusammen. Daran hatten sie gar nicht gedacht, dass auch Kaito nicht Herr seines Schicksals sein könnte. Verlegen blickte er zu Boden. "Das ... es tut mir leid! ... Daran hatte ich überhaupt nicht gedacht! ... ich ... Entschuldigung!" Ein zufriedenes Glitzern zog durch nachtschwarze Augen. Ja! Sollte dieser Nebenhäusler vor ihm KRIECHEN! "Aber das macht doch nichts! Is schon vergessen! Kann doch jedem einmal passieren. Ich bin doch nicht nachtragend! Komm, lass uns zusammen zur offiziellen Verlobungsfeier gehen!" Sollte er jemals über dieses Siegelzeugs der Hyuga herrschen können, wüsste er jetzt schon wen er als erstes zu Tode quälen würde.

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Die offizielle Verlobungsfeier war nichts weiter als ein schwerbewachter und zwangloser Sektempfang. Hinata stand aufmerksam und still, wie es sich für eine anständige Tochter gehörte, neben ihrer Lehrerin und antwortete nur wenn sie gefragt wurde, als sie einen roten Haarschopf auf sich zukommen sah. Hiashi hatte zwar eine Einladung an Carnidia Uzumaki geschrieben und sie anschließend erfolgreich verlorengehen lassen, aber das hatte die Anbu natürlich nicht davon abgehalten trotzdem zu kommen und da sie zur Zeit das Oberhaupt ihres Clans war, konnte sie auch niemand daran hindern.

Die Lehrerin rümpfte angewidert die Nase, als Carnidia, in kompletter und vor allem ungewaschener Anbumontur, grinsend auf sie zusteuerte. "Hallo du Glückliche! Glückwunsch zu diesem ... Prachtexemplar von Verlobten! Das hast du bei meiner Hochzeit liegen gelassen! Ich dache ich bring es dir mal vorbei!" Sie drückte Hinata ein schwarz eingebundenes Buch mit dem Titel "Die Uchiha- Familienchronik" in die Hand, welches Sasuke nur widerstrebend hergegeben hatte, dabei hatte er doch noch drei weitere und vor allem identische Exemplare davon in der Bibliothek gehabt! Elegant nickte die Schwarzhaarige der Anbu zu und bedankte sich bei ihr. "Kein Problem! Ich muss jetzt aber schleunigst weiter! Ich wünsch dir noch viel Spaß!"

Wie auf ein stummes Kommando wandten sich alle Gesichter dem Oberhaupt der Hyuga zu, als dieser um Ruhe bat. "Meine sehr verehrten Damen und Herren. Kaito. Hinata." Bei den letzten beiden Worten winkte er die beiden jeweils näher heran. "Hiermit, habe ich die Ehre und das große Vergnügen, die Verlobung meiner erstgeborenen Tochter und der Erbin des Clans der Hyuga mit dem ehrenwerten Sohn des Mizukagen, Kaito Shadime bekannt zu geben." Lautes Klatschen von allen Seiten folgte, als nun auch der schwarzäugige Kiri um Gehör bat.

"Es tut mir leid ... ich bin nicht so wortgewandt wie der berühmte Hiashi, ..." Shadime blickte gekonnt verlegen zu Boden und kratzte sich dabei am Hinterkopf was ihn etwas hilflos wirken ließ und deshalb ein paar dicke Sympathiepunkte einbringen sollte, ... hoffte er. "... aber ... ich bin unendlich dankbar dafür, dass man mich hier so ... selbstverständlich und ... mit offenen Armen empfangen hat. Nach all den ... Missverständnissen, aber auch Ungerechtigkeiten, die zwischen unseren Dörfern vorgefallen sind ... habe ich das nicht erwartet, ja nicht erwarten dürfen ... Danke! Ich ... ich liebe Hinata wirklich sehr und ... wenn ich ehrlich sein soll ... das ist alles wie ein wunderschöner Traum ... wenn ich jetzt aufwachen würde ... es würde mich nicht wundern."

Er griff in seine Tasche und holte zwei silberne Ringe heraus. "Diese Verlobungsringe befinden sich seit Generationen in unserem Familienbesitz und ... es ist vielleicht lächerlich ... aber ... man sagt er würde alles Unglück und alles Böse von dem Paar abhalten. ... ich ... ich würde mich unglaublich freuen, wenn du mir erlauben würdest dieser Tradition zu folgen ... bitte!" Anubis raunte der Hyuga warnende Worte zu. [Pass auf! Dieser Ring ... der kleinere von beiden! ... er ist mächtig! Tu ihn sofort wieder runter, sobald du alleine bist, dann werden wir ihn erstmal gründlich untersuchen!] Hinata hätte beinahe gelacht. {Jetzt sei doch nicht so misstrauisch!}. Vertrauensvoll reichte sie Kaito die Hand und ließ sich den Ring anstecken. Lautes Klatschen ertönte von allen Seiten.

{Siehst du? Nichts passiert! Das Haus steht noch, keiner ist tot umgefallen! ... Anubis? ... ANUBIS!} Doch die schwarze Hündin antwortete nicht! Es war wie vor einiger Zeit, als sie sich wegen Carnidia zurückgezogen hatte. An der Stelle, wo sie normalerweise auf die Dämonenprinzessin traf, war plötzlich nichts mehr. Hinata war verwirrt, denn sie wusste nicht, ob dies Absicht war, oder ob gar der Ring ... wenn er Dämonen abhalten sollte, ... dann konnte das vielleicht auch Anubis betreffen. Sie beschloss das Schmuckstück abzunehmen, sobald sie wieder alleine in ihrem Zimmer war.

Kaito verkniff sich das zufriedene Grinsen diesmal nicht. Alle würde es anders interpretieren. Diese Idioten! Er hatte gerade vor aller Augen die Erbin der Hyuga gefesselt und geknebelt ... und keiner hatte es auch nur bemerkt! Nicht einmal die Erbin selbst! Das war ein einziger Witz! Es würde leicht werden diese Hochzeit durchzuziehen. JETZT konnte ihn wahrlich nichts mehr aufhalten, nicht einmal die Erbin selbst!

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Kaum war sie in ihrem Zimmer angekommen, versuchte Hinata den Ring abzustreifen. Obwohl sie ihn nun schon fast zwei Stunden am Finger trug, war er immer noch so kühl wie am Anfang. Doch leider schien er sehr fest zu sitzen, sie versuchte es auch mit lauwarmen Wasser und Seife, aber auch das half nichts. Wahrscheinlich funktionierte es so, dass er nur vom Gegenüber abgenommen und angesteckt werden konnte, wie bei den Schwursteinen aus Suna auch.

Seufzend hob sie ihre Schultern. Warum Anubis wohl verschwunden war? Und vor allem warum ausgerechnet jetzt? Aber wie konnte sie sich anmaßen eine über 3000 Jahre alte Dämonin verstehen zu wollen ... sie hatte sicher ihre Gründe gehabt. Oder der Ring ... sie versuchte ihn mit Hilfe ihrer Byakugan zu untersuchen, konnte allerdings nichts erkennen ... aber selbst wenn ... sie würde ihn nicht abnehmen können, wenn Kaito es nicht tat. Also würde sie zu allem Überfluss die Zeit bis zur Hochzeit ohne die Hilfe der Dämonenprinzessin durchstehen müssen.

Apropos Hilfe ... sie nahm das schwarze, ihr bis dato unbekannte Buch in die Hand und blätterte es durch, als ihr ein kleiner Zettel in die Hand fiel. "Pass auf, halte dich an Anubis!" Na toll und die war nicht da. Es schien nicht so auszusehen, als ob sie der Anweisung folge leisten könnte. Aber selbst wenn sie jetzt verlobt war, es gab da noch etwas, was sie erledigt haben wollte, bevor sie Kaito heiratete, etwas, was sie sich und vielleicht sogar Naruto schuldig war.

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Erneut tagte der Kriegsrat ungefragt in der Wohnung Narutos. Diesmal waren sie jedoch besser organisiert und alle waren mehr oder weniger rechtzeitig gekommen. Neji lieferte gerade den Bericht über die Aussage Kaitos ab. "Und dann hat er gemeint, dass er sich zwar darüber freue hier zu sein, aber er wäre auch nicht gerade freiwillig hier. Anscheinend hat er Anweisungen von seinem Vater bekommen." Eine nun vollkommen rote, Haare und Gesicht, Carnidia sprang auf: "ER LÜGT WIE GEDRUCKT! Ich habe in seinen Träumen etwas herumspioniert und ich WEISS, dass er dieses Dorf und Hinata nicht ausstehen kann! Für ihn gibt es nichts außer sich und so komischen ... Ying- Yang- Augen ... weißt du da was drüber Hanabi?"

Die Schwester der Hyuga schüttelte den Kopf. "Noch nie gehört." Violette Augen blitzten in die Runde. "Ok, dann würde ich jetzt folgende Vorgehensweise vorschlagen. Erstens müssen wir einen Beweis dafür bringen, dass er freiwillig hier ist. Dazu müssen zwei Leute nach Kiri fliegen und eine Audienz beim Mizukagen bekommen. Ich würde vorschlagen, dass sie ihm irgendwas über einen schriftlichen Nachweis faseln, den man bei uns von den Eltern braucht, damit garantiert ist, dass die Hochzeit von Braut und Bräutigam nicht erzwungen wurde und man garantiert freiwillig heiratet."

Sie sah fragend in die Runde, als auch schon eine schwielige Hand in die Höhe gereckt wurde "Ich mach's! Schließlich bin ich die Erbin des Inuzuka- Clans, da kann er mich nicht einfach so abweisen! ..." Kisa zeigte anschließend auf Arito "... und er soll mich begleiten, dann sieht's so aus, als ob diese Aktion von Iwa unterstützt werden würde." Als niemand widersprach, nickte Carnidia. "Ok, ich werde euch Sturmauge geben. Der ist Wind und Wetterfest und Arito sollte als Iwajonin damit umgehen können. Wenn ich richtig informiert bin, hab ihr daheim ja auch so Riesenreitadler." Kosamui nickte zustimmend, er wusste zwar nicht, woher die rothaarige Anbu ihre Behauptung nahm, dass Kaito log, aber er war aus Prinzip ein Anhänger der Wahrheit, wie auch immer sie letztendlich lauten möge.

"Ok! Zweitens möchte ich unbedingt wissen, was diese komischen Ying- Yang- Dinger sind. Dazu möchte ich drei Quellen anzapfen, erstens meine Informanten, zweitens die sehr gut ausgestatteten Bibliotheken der Hyuga und der Uchihas! Erstere werdet bitte ihr beide ... " damit zeigte sie auf Hanabi und Neji "... gründlich durchstöbern und Zweite bitte Sasuke und Sakura." Die vier gaben durch entschlossenes Nicken ihr Einverständnis. Sie wussten, dass diese Aufgabe zwar langweilig werden würde, aber dafür war sie um so wichtiger.

Die ältere Uzumaki fuhr fort. "Ok, dritter Punkt ... was tun, wenn alle Stricke reißen, Kaito sich weigert zurückzutreten, der komische Familienrat stur bleibt und Hinata kurz vor ihrer Hochzeit steht?" es herrschte ein kurzes Schweigen, als diese Information verarbeitet wurde und dann brach ein allgemeines Stimmengewirr aus. "ICH BRING IHN UM!" tobte Naruto, während Sasuke irgendwas von einem Überfall murmelte. Rock Lee und Gai, warfen sich in Pose "Wir werden sie vor dem Altar retten!" während Hanabi etwas brummte, was stark nach, "Dann scheuer ich der blöden, uneinsichtigen Kuh eine!" klang. Iruka redete beruhigend auf den immer noch tobenden Blondschopf ein.

Ino grinste und meinte "Ich und Sakura richten uns so her, dass er uns nicht wiederstehen kann und dann werden wir diesen Kaito bei seiner Untreue fotografieren!", was Shikamaru und Sasuke natürlich sofort zu heftigen Widersprüchen anhielt. Choji meinte, dass man ihn vielleicht mit einem Schlafgift betäuben solle und Shino versuchte ihm klar zu machen, dass das aus diplomatischen Gründen nicht ging. Jirayia war neben Kakashi der einzige, der still blieb. Er war viel zu sehr damit beschäftigt eifrig mitzuschreiben. Diese Uzumakis gaben immer wieder guten Stoff für romantische Vorlagen.

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Endlich hatte Naruto es geschafft auch den letzten Ninja aus seiner Wohnung zu bekommen. Erschöpft wischte er sich den Schweiß von der Stirn und erinnerte sich an einen Satz, den Shikamaru einmal fallengelassen hatte: "Wer solche Freunde hat, braucht keine Feine mehr!" Wie wahr, wie wahr. Er machte sich nicht die Mühe die ganzen Kissen, Stühle, leeren Chipstüten und Ramenschüsseln aufzuräumen. Morgen würde die ganze Bagage sowieso wieder bei ihm eintrudeln, nachdem sie Heute noch zu keinem vernünftigen, bzw. realistischem Ergebnis gekommen waren.

Eigentlich waren sie alle total verrückt. Sie planten Hinata vor einem Mann zu retten, von dem sie nicht einmal wussten, ob sie ihn nicht vielleicht tatsächlich liebte. Naruto schüttelte den Kopf. Sicher glaubte er seiner Schwester, wenn sie behauptete, dass Kaito nichts Gutes im Schilde führte, aber ... hatten sie das Rechte einfach so über die Zukunft der Erbin zu bestimmen? Alle nahmen an, dass Hinata ihn, Naruto, liebte ... beinahe hätte er bitter aufgelacht. Er konnte nicht leugnen, dass er mehr als Freundschaft für die schöne Hyuga empfand aber ... sie für IHN?

Von wegen! Was war er denn schon? Ein Dorftrottel, der dummerweise auch noch einen äußerst gefährlichen und unberechenbaren Dämon in sich trug. Zwar war er, seit Carnidia das Verbot sich zurückzuhalten, zurückgenommen hatte und er fast jeden Tag mit Jirayia und Itachi trainierte, die Karriereleiter geradezu hinauf gestolpert, aber seine Manieren waren und würde immer die eines einfachen Ninjas bleiben. Ziemlich sicher würde er niemals Reichtum oder große Weisheit zu bieten haben, ganz zu schweigen davon, einen ähnlich ehrenwerten und berühmten Namen wie Hyuga führen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihn überhaupt wahrnahm ... es war alles so kompliziert. Kein Wundern, dass Carnidia in solchen Dingen die Vorgehensweise von Dämonen bevorzugte. Er schüttelte den Kopf um das immer wiederkehrende Bild der Hyuga aus seinem Kopf zu vertreiben. Dann griff der Blondschopf sich das Buch über die Kunais und legte sich auf das Bett. Er musste unbedingt wieder zur Bibliothek der Uchiha, denn bis morgen würde er mit diesem durch sein.

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Hinata merkte, dass sie müde war. Sie fühlte sich erschöpft und ausgepowert. Anscheinend war mit dem Verschwinden ihrer Dämonin auch ihr Bedürfnis nach Schlaf zurückgekehrt auch wenn ihre Fresssucht in keinster Weise abgenommen hatte. Das hieß, dass sie nicht mehr lange warten durfte. Das Licht in ihrem Zimmer hatte die Hyuga schon vor einer Stunde gelöscht. Nun sah sie sich verstohlen um. Ohne den Rückhalt von Anubis, fühlte sie sich irgendwie unsicherer, dabei war sie auf diesem Weg nun praktisch jede Nacht zur Lichtung im Wald gewandert um zu trainieren.

Vorsichtig lurte Hinata mit Hilfe ihrer Byakugan um jede Ecke, bevor sie zögerlich einen Fuß vor den anderen setzte. Sie wartete bis die Wache auf ihrem Rundgang an ihr vorbeigekommen war und schlich dann hastig weiter. Die feinen Ohren der schwarzen Hündin fehlten ihr sehr. Endlich stand sie vor der Mauer, außerhalb des Hyugaanwesens. Glücklicherweise war heute Vollmond, sonst hätte die Hyuga ernstlich Probleme gehabt, sich ohne die Augen der Dämonenprinzessin zurechtzufinden. Sorgsam darauf bedacht im Schatten der Häuser zu bleiben, eilte sie los, beleuchtete Straßen vermeidend.

Es war gefährlich. Wenn sie jemand bei dieser Aktion beobachten würde, könnte Kaito durchaus eine Annullierung der Verlobung fordern. Auf der anderen Seite, fühlte sie sich dennoch ... seltsam frei, wie ein Vogel, der ein letztes Mal mit den Flügeln schlägt in dem sicheren Bewusstsein, dass sie ihm danach gestutzt werden würden. Beinahe hätte sie bitter aufgelacht. Selbst Neji, der das Zeichen, des Vogels im Käfig trug, war freier als sie. Aber ihr konnte nicht einmal Naruto helfen.

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"Klopf! Klopf!" Naruto wandte den Kopf zu seinem Balkon. Drehkreuze würden sich wirklich lohnen. "Herein!" Er legte das Buch sorgsam zur Seite, stand auf ... und wäre beinahe zurück auf sein Bett gefallen, als er sah wer da vor ihm stand. "Hinata!" keuchte er überrascht. Die nächtliche Besucherin senkte verlegen den Kopf und stieß in altbekannter Manier die Finger aneinander ... nur dass früher an ihrer linken Hand noch kein verräterischer Verlobungsring bösartig und kalt geglitzert hatte.

Hinata bemerkte, dass Naruto wie gebannt auf den kühlen, silbernen Ring starrte und versteckte die Hände hastig hinter ihrem Rücken. Ihr fiel ein, dass sie Handschuhe anziehen hätte sollen, aber dazu war es jetzt natürlich zu spät. Eigentlich hatte sie sich bereits alles zurechtgelegt, was sie sagen wollte. Hundertmal war sie die Sätze nacheinander durchgegangen, bis sie sicher war es bei noch so großer Nervosität einigermaßen hinzukriegen. Doch davon war nun nichts mehr übrig, egal wie sehr sie sich bemühte. Als wäre ein starker Wind durch ihren Kopf gefahren und hätte alles weggeblasen, wirbelten Sätze, Wörter und Gedanken in einem großen Sturm durcheinander und verschwanden im Nichts. Übrig blieb nur noch eine große, schwarze, traurige Leere ... und ein Name. "Naruto- kun ..."

Verlegen kniff sie die Lippen zusammen. Dass sie jetzt Mitten in der Nacht aufgetaucht war und nichts weiter tat, als seinen Namen zu stammeln. ... Bestimmt würde Naruto sie spätestens jetzt für komplett bescheuert halten. Was hatte sie sich eigentlich davon erhofft? Dass er sie davon abhalten wollte, Kaito zu heiraten? War es nicht ihr eigener Entschluss gewesen? Hatte sie das nicht immer laut und deutlich verkündet? Warum sollte er etwas dagegen haben? Was sollte ihm jetzt bloß sagen? Sie hatte alles nur noch schlimmer gemacht!

Wie schon einmal spürte sie warme Finger an ihrem Kinn, die ihren Kopf anhoben und zwei blaue Augen, die besorgt ihr Gesicht musterten. Sein Blick war härter und kälter geworden, seit er nach und nach immer schwierigere Aufträge annahm. Aber trotzdem konnte man immer noch den Schalk in seinen Augen erkennen. Automatisch griff sie nach seiner Hand und hielt sie fest wie einen rettenden Strohhalm. Endlich fiel ihr wieder ein, warum sie hier war und das Herz der Hyuga öffnete sich und strömte über ihre Zunge. "Bitte Naruto- kun ... ich ... ich mag dich sehr gern und ... ich weiß, dass ich Kaito heiraten muss, aber ... niemand ... kann mir ... das hier verbieten!"

Mit diesen Worten bewegte sie sich einen schnellen Schritt nach vorne und noch bevor Naruto sich versah, spürte er weiche, warme Lippen auf den seinen. Er schloss die Augen und konzentrierte sich ganz auf dieses völlig neue und ungewohnte Gefühl ... es war ... großartig. Er konnte es nicht beschreiben, dazu fehlten ihm die Worte, aber er wusste mit absoluter Sicherheit, dass er alles dafür tun würde, wenn dieser Augenblick für immer halten würde. Er konnte sie riechen und ihre Wärme spüren. Endlich verstand er, was Itachi bei seiner launischen Schwester hielt. Er verstand aber auch, dass Hinata ganz genau gewusst hatte, auf was sie bei ihrer Entscheidung verzichten würde und es stimmte ihn unendlich traurig, denn er ahnte, dass es zwischen ihnen nun nie wieder sein würde, wie zuvor.

Viel zu schnell trennten sich ihre Lippen wieder und deutlich waren in den Augen der Hyuga glitzernde Tränen zu sehen. "... es ... war ... mein Erster und ich wollte schon immer, dass du ihn bekommst ... Leb wohl Naruto- kun! Wenn du etwas von den Hyuga benötigst, wird es dir gewährt werden, sofern es in meiner Macht steht." Und weg war sie. Langsam schritt Naruto auf den Balkon hinaus. Nun da ihre warme Präsenz plötzlich weg war, fröstelte es ihn. Was nützte es ihm ihr großzügiges Versprechen, wenn er das einzige, was er von der Familie der Hyuga wollte niemals bekommen konnte?

"SCHNEEEUUZ!" Erschrocken blickte Naruto auf das Nebendach und erblickte einen weißhaarigen Senin, der sich mit tränenüberströmten Augen die Nase putzte. Auf dem Schoß einen halb- vollgekritzelten Notizblock mit einem Bleistift. "Das ... ist ... soooooo trauuurig!" erneut trompetete Jirayia durch die Nacht. Sprachlos schnappte der blonde Jonin nach Luft. "Du ... DU PERVERSER ALTER SACK! WAS FÄLLT DIR EIN! ..." Nur das kalte Licht der Sterne und des Mondes und etwa 668 redliche Bürger, die durch den schrecklichen Lärm auf ihren Dächern aufgewacht waren, beobachteten die anschließende wilde Verfolgungsjagd Schüler hinter Meister quer durch, oder besser über Konoha.

Wenn Zwei eine Reise tun ...

Leider hatte auch Arito zu den Unglücklichen gehört, die in dieser Nacht fast kein Auge zubekamen, da sein Zimmer direkt unter einem der in Mitleidenschaft gezogenen Dächer lag, und deshalb schlurfte er müde, den Rücksack auf den Rücken geschnallt, zum Treffpunkt beim Anwesen der Inuzuka. Irgendwie erinnerte ihn das Haus eher an einen großen Hundezwinger, als an einen Ort, wo Menschen wohnten. Im Gegensatz zur Wohnstatt der Hyuga, die man ohne große Probleme als einen halben Palast bezeichnen konnte, scherte sich bei den Inuzuka- Brothers niemand groß um Reinlichkeit oder Ordnung. Man musste dauernd aufpassen wo man hintrat um nicht in einen Freßnapf oder gar auf einen kleinen Hund zu treten.

Auf dem Gang traf er dann einen müden Kiba. "Ich suche Kisa, wo muss ich hin?" Ein Arm wurde auf die Türe zum dritten Zimmer von rechts gestreckt. "Da!" Mit einem "Danke!" kämpfte sich der Iwajonin weiter durch den Flur und klopfte an. "Rein!" ein lautes Gähnen deutete an, dass der Besitzer dieser Anweisung noch nicht ganz fit war. Neugierig öffnete Arito die Tür.

Der Raum war sehr spärlich eingerichtet. Außer einem niedrigen Tisch in der Mitte, gab es keinerlei Möbel. In zwei der Ecken, war Kleidung gestapelt, oder besser gesagt wild hin gepfeffert worden. Die eine Wäsche war wohl Gebraucht, die andere war einmal frisch gewaschen gewesen. Auch mit der Aufteilung der Kleidung nahm man es hier wohl nicht so genau, denn er konnte einige Kleidungsstücke erkennen, die eindeutig einer Frau gehören mussten. Verlegen wandte der Jonin den Kopf ab und blickte auf den Berg von Wölfen, in den langsam Bewegung kam.

Kisa's Kopf erschien zwischen zweien und er streckte sich lautstark gähnend. Hätte Arito nicht gewusst, dass da ein Mann vor ihm stand, hätte er zugegeben, dass es absolut niedlich aussah. Für einen Kerl hatte der Inuzuka, aber auch ausgesprochen weibliche Proportionen! Arito schüttelte schnell den Kopf, bevor er noch auf komische Gedanken kam.

Offensichtlich hatte Kisa in seiner vollen Montur geschlafen, denn was er trug, hatte keinerlei Ähnlichkeit mit einem Schlafanzug, es sei denn, die sahen bei ihm haargenau so aus, wie eine vollständige Anbu- Montur. Der Jonin aus Konoha streckte sich ein letztes Mal, kratzte sich hinter dem Ohr und stand auf. "Packen wir's! ... HALT!" Nach kurzem Zögern nahm er die Wolfsmaske und band sie einem der Wölfe um. "Pass bloß gut drauf auf! Wenn du sie im Garten verscharrst, stutz ich dir die Schnurrhaare!"

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Eine viertel Stunde später standen sie auf dem Anwesen der Uchiha vor einer rothaarigen Persönlichkeit, die an einem Zaumzeug einen grau- beigen Hippogreifen hielt. "Ok, das ist Sturmauge. Er frisst vor allem Skorpione, Insekten und so Kleinzeug, wenn ihr ihm was überlasst, mag er aber auch jedes andere Fleisch. Falls er nach jemandem schnappt, einfach eine scheuern, dann hört er schon auf. Wenn ihr ihn über Nacht frei fliegen lasst, versorgt er sich selbst und ist Morgens pünktlich wieder da. Solltet ihr ihm auch nur eine Feder krümmen seid ihr dran. Das gilt vor allem für dich Iwa!" Plötzlich breitete sich ein fieses Grinsen auf ihren Lippen aus und mit einem Blick auf Sturm fuhr sie fort. "Wenn ihr ihn mal besonders loben wollt, könnt ihr ihm ja einen Wolf gönnen, die mag er besonders."

Kisa griff in ihre Hosentasche, zog ein Hundeleckerli heraus und warf es dem Hippogreif zu. Dieser fing es mit einer eleganten, ruckartigen Kopfbewegung und kaute erstmal misstrauisch daran herum. Anscheinend fiel die Prüfung zu Gunsten der Hundeführerin aus, denn er schluckte es schließlich herunter. "Zumindest brauchen wir uns jetzt für den Notfall keine Gedanken um den Proviant machen." konterte der Inuzuka ungerührt.

Arito kam sich dumm vor, weil er nicht an eventuelle Verpflegung für das Tier gedacht hatte und wandte sich deshalb an Kisa. "Könntest du mir auch so ein Leckerli leihen?" Doch Carnidia ging dazwischen. "Verwöhnt ihn nicht zu sehr, er ist nun wirklich schon fett genug! Glaubst du, du kommst mit ihm klar?" Vorsichtig trat der Iwa vor und versuchte den grauen Kopf zu streicheln, was zur folge hatte, dass das Biest spielerisch nach seiner Hand schnappte. Blitzschnell holte er aus und verpasste Sturmauge einen leichten Klaps auf den Kopf.

Die Rothaarige grinst breit. "Ich sehe schon ihr kommt spitze miteinander aus. Sattel hab ich keinen drauf, weil ihr seid schließlich zu zweit, den Hund kann sich der Iwa ja über den Schoß legen." Diese Bemerkung veranlasste Arito misstrauisch zum Begleiter des Inuzuka zu schielen, der blickte jedoch nur treuherzig und schwanzwedelnd zurück. Niemand hätte vermutet, dass dieses Monster ihn noch gestern zusammen mit seinem Herrchen zähnefletschend verfolgt hatte.

Unsicher setzte sich der Jonin auf Sturmauge, welcher erwartungsvoll mit seinem Schweif schlug. Zumindest einer hier war ihm wohlgesonnen. Er griff nach vorne. Zwischen den Ohren wurden die Greifen in Iwa besonders gern gekrault. Das leise Brummen, dass der Hippogreif von sich gab, zeigte, dass auch dieser die Zuwendung genoss. Arito war schon etwas zuversichtlicher. "Bist ein braver Sturmauge!" Er wartete, bis Kisa sich hinter ihn gepflanzt hatte.

Der klopfte vor Kosamui auf den Rücken ihres Reittieres und der Wolf sprang auf ... und versperrte dem Lenker die Sicht. "Also das ist jetzt etwas ungünstig ..." Doch der Konohaninja war gleich fertig. "Sitz Sturm!" und Sturm legte sich quer über Arito's Beine ... na wenigstens war das schön warm. Doch da kam schon der nächste Schock. Noch bevor er Carnidia fragen konnte, auf welche Befehle Sturmauge reagierte, gab sie dem Hippogreifen einen ordentlichen Klaps auf den Hintern und der trabte los. "WAAAAH! WIE SOLL ICH DENN LENKEN?" schrie er nach unten und bekam ein "NA MIT DEN ZÜGELN DU IDIOT!!" zurückgeworfen. Dann waren sie auch schon über den Häusern und die Besitzerin verschwand als kleiner Punkt am Boden.

Dafür krallte sich nun der Erbe der Inuzuka an ihm fest. "WAS SOLL DAS HEISSEN 'WIE SOLL ICH LENKEN?' ICH DACHTE DU KANNST DAS!" Arito versuchte Sturmauge die Richtung anzugeben und bemerkte zuversichtlich, wie das Reittier auf jedes kleine Ziehen am Zügel butterweich reagierte. "ICH WAR MIR BLOSS EINEN AUGENBLICK LANG NICHT SICHER!" Kisa klang alles andere als glücklich. "MACH. DAS. JA. NICHT. NOCHMAL.!"

Arito grinste ... das schien ja ganz so, als ob der coole Held aus dem Inuzukaclan tatsächlich nicht ganz flugfest war. Er versuchte es mit einem kleinen Sturzflug Richtung Erde. "LAAAAAAASS DAAAAAAAAS!" Ein kurze Blick nach hinten, zeigte ihm, dass Kisa die Augen fest zusammengepresst hatte und ein leichtes Grün seine süße Nase umspielte. Scheinheilig fragte der Iwa zurück "Was denn?" doch er bekam keine Antwort mehr. Dafür spürte er plötzlich die Zähne eines großen Wolfes, die an seine Oberschenkel drückten. "OK! OK! Ich hör ja schon auf!" Mit einem leichten Zug an den Zügeln, brachte er Sturmauge wieder in eine ruhigere Fluglage.

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"Ausweisen!" Der Wächter vor ihnen streckte die Hand nach den Dokumenten aus und musterte sie kritisch. Kisa reichte ihm die geforderten Papiere. "Sorry für den Hund hab ich keinen, aber er kann Männchen für sie machen, wenn sie wollen." Der Kirininja musterte den grimmig aussehenden Wolf vor ihm und blickte dann zurück auf den dazugehörigen Jungen ... laut Ausweis war dieser Kerl ein Mädchen, aber es hatte ihn ja nicht zu interessieren wie sie herumlief. Dann gab er ihm ... äh ihr die Papiere zurück. Wenn er sich über die Zusammenstellung Konoha und Iwa wunderte, so lies er es sich nicht anmerken. "Was wollt ihr hier?" Kisa nickte mit dem Kopf in Richtung des überdimensionierten Palastes, der protzig über der Stadt thronte. "Zu eurem Chef!"

Arito war froh, dass sie Sturmauge im Wald gelassen hatten. Ursprünglich hatte er auch darauf bestehen wollen, dass Kisa seinen Wolf zurückließ, aber er hatte sich schlichtweg geweigert und so standen sie nun vor einem sowieso schon misstrauischem Torwächter, der sich gerade überlegte, ob dieser Wolf eine Gefahr für die Bürger seiner Stadt darstellte. ... oder auch nicht, denn plötzlich sah man in seinem Blick so etwas wie Mitleid. Mit einem "Viel Glück!" gewährte er ihnen endlich den Zugang zum Dorf.

Kisa schritt fröhlich voran, während Arito besorgt hinterherging. "Ist das normal, dass sie einem viel Glück wünschen, wenn man zum Mizukagen will?" Sein unbekümmerter Vordermann zuckte nur kurz mit den Schultern, doch der Iwa bohrte beharrlich weiter. "Gibt dir das nicht zu denken?" Ein wohlbekanntes Knurren erklang, als er sich wieder zu nahe an den Konohaninja heranwagte, ... alles war beim Alten. "Nö wieso? Vielleicht wollte er einfach nur freundlich sein?"

Der Jonin aus Iwa gab es auf und sah sich um. Im Gegensatz zum sehr prächtigen Palast, sah das Dorf mehr als heruntergekommen aus. Die Menschen um sie herum sahen ernster und teilweise abgehärmt aus. Ganz anders als daheim, oder gar im erfolgsverwöhnten Konoha. "Wir sollten uns zuerst ein Zimmer für die Nacht besorgen, denn dass wir heute noch einen Termin bekommen ist wohl mehr als unwahrscheinlich." Er dachte an die Schlangen, die in Iwa und in seiner Austauschstadt immer vor den Schaltern anstanden, wenn es um ein Gespräch mit den Kagen ging.

Kisa nickte. "Ok, hatte sowie so vor erstmal vernünftig zu schlafen, bevor wir uns wieder auf den Rücken dieser Bestie wagen!" Empört runzelte Arito die Stirn. "Das ist keine Bestie! Ich finde Sturmauge wirklich cool! Dein Wolf, DAS ist eine Bestie!" Bevor er sich versah, blickte er in zwei zähnefletschende Gesichter, doch das konnte einen Iwajonin nicht so leicht beeindrucken. "SIEHST DU! Genau das meine ich!" Triumphierend grinste Kosamui breit, was Kisa dazu brachte nun ebenfalls ihre Mundwinkel nach oben zu verziehen. "Du wärst uns sowieso viel zu fett gewesen!"

Mit diesen Worten wandte Kisa sich ab und stiefelte auf einen etwas heruntergekommen Gasthof zu, ohne sich darum zu kümmern, ob der Begleiter ihr folgte oder nicht. Eine Weile starrte ihr der Iwa sprachlos nach. Wie konnte es ein Kerl nur schaffen so süß auszusehen ... es war einfach unglaublich! Arito sah sich noch einmal um und erblickte etwas ... furchtbar schreckliches! "OH NEIN!" Das durfte doch nicht wahr sein! Schnell schritt er zu dem alten Mütterlein, dass ganz alleine eine schwere Tüte mit Einkäufen schleppte. "Darf ich ihnen behilflich sein?" Ein misstrauscher Blick aus zwei erfahrenen Augen wurde ihm zugeworfen. "Was willst du Junge?" Anscheinend war die arme in die Jahre gekommene Dame auch noch schwerhörig. "IHRE TÜTE!" Er zeigte mit dem Finger auf das schwere Gepäckstück.

"WAAAS?" Fing die Alte an zu kreischen. Sie begann mit ihrem alten Stock auf den Iwa einzuschlagen. "Ihr Lausbuam werd auch immer frecher! Einer armen alten Frau, das täglich Brot wegnehmen wollen! Schau bloß dass du weiter kommst du Herumtreiber!" Mit beiden Armen den Kopf schützend zog sich Arito zum sich am Boden kugelnden Kisa, mehr oder weniger elegant zurück, permanent "Entschuldigung" und "Das ist ein Missverständnis!" stammelnd.

Betreten rieb Kosamui sich den Kopf und blickte argwöhnisch auf die immer noch schimpfende Oma zurück. "Die Leute hier sind aber ganz schön misstrauisch!" Sein Begleiter war noch immer damit beschäftigt sich die Lachtränen aus dem Gesicht zu wischen und einigermaßen ernst zu wirken. "Meihihihihi..." weiter kam er nicht, denn erneut schüttelte ihn die Fröhlichkeit. Der Iwa verschob schmollend die Unterlippe nach vorne. "Ja lach nur! ... wer den Schaden hat ... ich räch mich beim Rückflug!" Ein immer noch breit grinsender Kisa gab ihm einen Kameradschaftliche Knuff in die Rippen. "Jetzt sei doch nicht so. Lass uns lieber schaun, dass wir hier fertig werden!"

Gezielt steuerten die Beiden auf eine etwas schäbige, aber offensichtlich einzige Herberge weit und breit zu. Als sie an der Rezeption standen, war niemand zu sehen. Kisa zuckte mit den Schultern und haute einmal kräftig auf die vorhandene Glocke. "DING!" Nichts rührte sich. "HALLO? WIR HÄTTEN GERN EIN ZIMMER!" Eine Türe auf der Seite öffnete sich und ein junger Kerl kam herein. "Ja?" sein Blick fiel auf Sturm und die Augen wurden groß. "OOHH! Ist das ein echter Wolf? Ist der zahm? Darf ich den mal streicheln?" Ein hoffnungsvoller Blick wurde Kisa zugeworfen.

Der Konohaninja grinste breit "Klar! Streichelst du gern Wölfe?" Der Angestellte des Hotels grinste anzüglich zurück. "Wenn sie zahm sind, ... nicht nur die!" Kisa legten den Kopf schief. "Aber du musst aufpassen, selbst die zahmen beißen manchmal." Der Ninja aus Kiri richtete sich auf und ging langsam hinter den Tresen. Er lehnte sich vor, bis seine Nase fast an die von der Wolfsbesitzerin stieß. "Das riskier ich gern!"

Arito glaubte er hörte nicht recht! Eine unbestimmte Wut baute sich in seinem Magen auf und ohne dass er genau hätte sagen können warum, machte er einen großen Schritt nach vorne. "Wir hätten gern ein Doppelzimmer." Er ignorierte den überrascht, amüsierten Blick den Kisa ihm zuwarf und konzentrierte sich ganz auf den Kiri vor ihm, der wiederum ihn ignorierte. "Ist Ihnen das auch recht?" Doch der Konohaninja lachte nur und meinte "Ich hab ja Sturm!" Arito verstand die Argumentation nicht ganz, aber diese ganze Situation war sowieso schon so absurd, dass er nichts mehr weiter von sich gab. Stumm nahm er den Zimmerschlüssel entgegen und sie brachten gemeinsam ihr Zeug in das ... wenn man beide Augen zu machte hätte man es vielleicht als Gästezimmer bezeichnen können, aber sie hatten ja keine große Wahl.

"Ich nehm das Bett auf der Fensterseite!" Kisa knallte seinen Rucksack auf das Stroh und Arito stellte den seinen ordentlich neben demselben ab. "Bist du eigentlich immer so überordentlich?" Kopfschüttelnd sah sein Begleiter auf die ordentlich gestapelte Wäsche, als der Iwa seinen Schlafanzug unter dem Kopfkissen platzierte. "Man kann es in beide Richtungen übertreiben!" war dessen einziger Kommentar dazu. Der Anbu grinste breit. "Ich habe keine Ahnung auf was du anspielst. ... Jetzt lass uns endlich gehen!"

Gemeinsam stapften sie den Hügel hinauf, bis sie vor einem großen Tor standen. Sturm schnuffelte kurz und fing dann an zu knurren, als ein Wächter hervortrat und ihre Papiere untersuchte. Kisa zuckte entschuldigend mit den Schultern. "Sorry! Normalerweise is er ganz brav!" und setzte ein halbherziges "Aus!" hinterher, was natürlich überhaupt nichts half. "Was wollt ihr vom Mizukagen?" Weil er keine weiter flapsige Antwort vom Konohaninja riskieren wollte, griff Arito nun ein. "Wir erbringen dem ehrenwerten und weisen Führer von Kiri unsere Grüße und wollen ihn in einer wichtigen Sache, bezüglich der Heirat seines Sohnes, dem ehrenwerten Kaito Shadime sprechen. Sein Name ist Kisa Inuzuka, der Erbe des berühmten Clans aus Konoha und mein bescheidener Name tut hier nicht's zur Sache."

Der Wächter gab ihnen die Papiere zurück. Mit einem kurzangebundenen "Ich werde euch melden." stapfte er den restlichen Hügel hinauf. Verwundert blickte Arito zu seinem Begleiter. "Kaito scheint hier nicht sonderlich beliebt zu sein? Wir sollten uns umhören, vielleicht bekommen wir doch noch etwas interessantes heraus!" Kisa schnüffelte zusammen mit Sturm an allen Ecken und Enden in der Gegend herum und grinste dann plötzlich breit. "Und ich weiß auch schon wie wir herausfinden, wie furchtbar dieses Mizu- Söhnchen tatsächlich ist ..." Seine Miene verhieß nicht's Gutes, aber schon kam der Wächter zurück und der Iwa musste schweigen.

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Kaito reckte den Kopf und konzentrierte sich auf seine Puppen in Kiri. Eine Kisa und Arito waren dort! Schnell schloss er die Türe zu seinem Zimmer zu. Er durfte jetzt nicht gestört werden. Dass diese Freunde von Hinata ihre Nase aber auch dauernd in Dinge stecken mussten, die sie nicht's angingen! Das war ja wohl wieder typisch Konoha! Vielleicht versuchten sie Einfluss auf seinen Vater zu nehmen! ... na diese blöden Anfänger würden sich noch wundern. Er setzte sich auf den Boden und schloss die Augen.

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"Kommt mit!" Erstaunt hob Arito die Augenbrauen. Das ging aber schnell! Bei den anderen Kagen musste man im Normalfall viel länger warten. Misstrauisch folgte er mit seinem sorglosen Begleiter dem Angestellten. Der Garten um ihn herum war außerordentlich gut gepflegt und ein krasser Gegensatz zu dem etwas verwahrlosten Dorf. Auch das Haus selbst war riesig, reichverziert und beeindruckend. Obwohl das Klima hier sehr feucht war, konnte man an keiner Stelle des Daches Moos entdecken und auch der Boden war so sauber, dass man sicherlich von ihm hätte essen können. Fast war er in Versuchung seine Schuhe auszuziehen.

Stumm wurden sie von dem Wächter durch das Haus geführt. Links und Rechts waren kostbarste Statuen und Gemälde aufgestellt worden. Die meisten zeigten Schlachten oder heimliche Attentäter ... auch eine Methode mit seiner Macht anzugeben. Mittendrin brach Sturm nach rechts aus und verschwand, Arito wollte ihn schon zurückrufen, als Kisa seine Hand mahnend an die Lippen legte. Eine große, protzige Türe wurde wie von Geisterhand aufgestoßen und führte in einen großen Raum mit je 5 Säulen zu beiden Seiten. Gegenüber von ihnen thronte der Mizukage vor einem prächtigen Schreibtisch. Trotz seines Alters schien der Herrscher von Kiri noch überraschend gut in Form zu sein. Er hob den Kopf und Arito lies sich zu einer tiefen Verbeugung fallen.

Sogar Kisa verneigte sich, auch wenn bei weitem nicht so weit wie Arito, schließlich war er der Erbe eines berühmten Clans und ihm dabei um Ränge über. Das erklärte auch, warum der Mizukage den Iwa komplett übersah. "Kisa, was? Erbe des großen Inuzuka- Clans, was? War die Älteste nicht eine Frau? War dir deine große Schwester im Weg, was? Das mag ich! Tüchtige Ninjas, die wissen, was sie wann zu tun haben! Was möchtest du Kleiner?" EINE ÄLTESTE? Ein gefährliches Glitzern trat in Kisa's Augen und der Iwa befürchtete das Schlimmste. Der Mizukage war nicht gerade für seine große Geduld bekannt ... genauso wie der Konohaninja neben ihm. "Mein Lord ehrt mich, aber ich muss ihn leider enttäuschen. Ich BIN die älteste Tochter des Hauses der Inuzuka!"

Arito musste diese Information erst einmal verarbeiten. ...Kisa ... war ... eine ... DAME? OH GOTT! Was hatte er getan! Das schlechte Gewissen sprang ihn an.

Kisa dagegen nutzte die Gelegenheit und fuhr gleich fort. "Wir sind hier im Auftrag Kaito's. Bei uns ist es üblich bei der Hochzeit ein von den Eltern unterschriebenes Papier vorzulegen, in dem steht, dass er absolut freiwillig heiratet und nicht dazu gezwungen wird. ... sagen sie ... sind so viele Tote als Diener genügend für Kaito und sie? Ich habe gehört sie sollen sehr dumm sein." Der Mizukage winkte ab. "Kein Problem! Tja ... es mag sein, dass sie tatsächlich etwas dümmer sind, aber dafür hundertprozentig Loyal, mein Kind und darauf kann ein Mann in meiner Position einfach nicht mehr verzichten!"

Kisa nickte zustimmend, als ob sie genau wüsste, wovon der Kage vor ihr sprach. "Da kann ich ihnen nur zustimmen! Wenn wir unsere Hunde nicht hätten ... die Attentäter werden wirklich immer schlimmer!" Sie nahm das Stück Papier entgegen, das ihr der Herrscher von Kiri entgegenstrecke und verneigte sich noch einmal. "Vielen Dank, dass wir ihre sowieso schon so begrenzte Zeit in Anspruch nehmen durften."

Zehn Minuten standen sie wieder vor dem Tor. Sturm war von irgendwo her angetrabt gekommen und hatte sich ihnen wieder angeschlossen. Arito fuchtelte mit beiden Armen in der Gegend herum. "Oh Gott! Wenn ich das gewusst hätte, dass Ihr eine Dame seid! Es tut mir leid! Ich werde sofort ein anderes Zimmer nehmen." Doch Kisa lachte nur. "Wir waren beim 'Du' schon vergessen? Zweitens hast du nicht gefragt und drittens is mir das relativ wurscht was du machst, Hauptsache du lässt mich in Ruhe schlafen. ... ich hab schon lange keinen Ruf mehr, den ich verlieren könnte. Viertens würde ich dir übrigens raten in meiner Nähe zu bleiben, wenn du die Nacht überleben willst."

Arito runzelte verärgert die Stirn. "Du vergisst, dass ich ein Jonin bin! Ich bin durchaus in der Lage dich zu beschützen!" Zwei fast schwarze Augen blitzten auf, als Kisa ihn mit dem Zeigefinger auf die Brust tippte. "GUT! Herr Beschützer! Dann ist dir sicher auch aufgefallen, dass in diesem Haus!" Damit zeigte sie auf den Palast neben sich. "Absolut niemand, und mit NIEMAND meine ich auch NIEMAND, mehr am Leben ist! ... die Frage ist nur ... welcher Nekromant ist mächtig genug den halben Hofstaat am Leben zu erhalten, wenn er selbst nicht einmal anwesend ist!"

Der Iwa war erst einmal viel zu geschockt um eine vernünftige Antwort zu geben ... aber dann. "Woher ... woher weißt du das alles?" Kisa sprach leiser und zog ihn vom Palast weg. "Nun ... erstmal stinkt dieser Wächter, und übrigens jeder andere in diesem Haus dermaßen nach Tod, wie es normalerweise nur Leichen tun und zweitens ist in der Küche seit etwa ... mindestens zwei Monaten nichts mehr gekocht worden. ... ich habe Sturm hingeschickt! ... die Frage ist nur, warum der Mann, der den Mizukagen geführt hat uns unbedingt dieses Formular aushändigen wollte!" Mit diesen Worten ließ sie das Ding achtlos fallen.

Arito riss den Mund auf "Aber ... vor ziemlich genau zwei Monaten ... ist ... Kaito in Konoha angekommen!" er erinnerte sich an das was Hinata damals zu Shadime gesagt hatte. "Oh NEIN! Hinata muss das damals auch gerochen haben, denn sie sagte Kaito und seine Begleiterinnen würden auch nach Tod riechen! ... wir müssen sofort zurück und sie warnen!" Kisa's Augen wurden zu schmalen Schlitzen und sie nickte. "Lass uns hier bloß abhauen! ... schade um unsere Sachen!"

Eilig schritten sie in Richtung Ausgang von Kiri. Sie waren hier auf fremdem Territorium und jede Sekunde, die sie hier länger waren, gab ihrem unsichtbaren Gegner Zeit zum Gegenschlag aus zu holen. Arito hatte Angst um Sturmauge. Hoffentlich wurde er nicht gefunden! Kisa schien ähnliche Gedanken zu haben. "Hoffentlich ist mit dem Flugvieh alles in Ordnung, sonst macht Carnidia sicher Kleinholz aus uns." Schon kamen sie am Holztor an sie schienen einen kleinen Vorsprung herausgearbeitet zu haben, denn der Wächter öffnete ihnen das Tor anstandslos.

"Sie sind hier! Sie warten nur auf uns!" Arito erschrak und zog seine Waffen. Es waren zwei Spezialanfertigungen, die erst einmal aussahen wie zwei eiserne Krallen mit Griff, nur länger als sie jemals bei einem Tier gewachsen wären mit einem leisen klicken rasteten sie am Unterarm ein. Irgendwie erinnerten sie an gebogenen Ypsilons. Er blickte sich um. In dem Wald vor ihnen schien etwas ... viele etwas auf sie zu warten. Er konnte geradezu spüren, wie Tausende von ungesehenen Augen, verborgen im grünen Schatten, auf ihn starrten.

Hin und wieder bewegte sich ein Ast oder ein Strauch. Nicht als ob der Wind daran schuld wäre, sondern als ob eine Kreatur aus Versehen dagegen gestoßen wäre. Auch Kisa zog ihre Ochsenherde und mit einem leisen Schnalzen ihrer Zunge begann nun auch Sturm NOCH größer zu werden. "Komm sitz auf, vielleicht kommen wir so noch einmal davon!" Auf dem Riesenwolf fanden beide bequem Platz.

Arito beugte sich nach vorne. "Siehst du die Hügel da vorne? Wenn du uns da hinbringen kannst, sind wir erstmal gerettet! Außerdem kann uns Sturmauge dort leichter sehen!" Kisa nickte verstehend. "Dass sollte zu schaffen sein! ... Halt dich fest!" Und Sturm sprintete ruckartig los. Kaum erreichten sie die ersten Büsche griffen Hände nach den Läufen des Wolfes, doch dieser wich geschickt aus. Sie schienen überall zu sein. Aus den Bäumen, von oben und von unten wurden verrostete Waffen nach ihnen geschlagen, Hände grapschten nach allem, was in ihre Nähe kam und Füße traten aus. "Beim großen Erdbeben, wie viele sind das eigentlich!" Kisa klang konzentriert! "Glaub mir, ... viel zu viele! Ich glaube er hat jede Leiche, die noch einigermaßen beieinander ist aus dem Grab geholt!"

Ein Skelettartiger Hirsch raste frontal auf sie zu. "Halt dich fest!" Sturm sprang mit einem gewaltigen Satz über das untote Tier hinweg. Doch auf einmal tauchte vor ihnen eine Schwarze Wolke auf. Noch bevor Kisa reagieren konnte waren sie hindurch und der Riesenwolf krümmte sich in einem gewaltigen Niesen. Das brachte ihn, zusammen mit seiner Last, aus dem Gleichgewicht und er krachte mit einem ekelerregendem Knacken gegen den nächsten Baum. Hoffentlich war das nicht sein Genick! "PFEFFER! Diese ... rücksichtslosen #*!"/&%/!" Kisa stürmte zu ihrem Hund. "Gott sei Dank! Nur eine Rippe!"

Arito konnte diese Erleichterung nicht wirklich teilen von allen Seiten stürmten nun Untote auf sie ein und seine Krallen waren dagegen alles andere als effektiv. Zudem musste er darauf Achten nicht in die Nähe seiner Mitstreiterin zu kommen, denn nun wütete Kisa nun mit unerbittlicher Stärke unter ihnen. Ihre Ochsenherde traf ein ums andere Mal und dort wo sie auf halb verfaultes Fleisch schlug, blieb nichts auf dem anderen. Sie hatte sich schützend über den nun wieder etwas geschrumpften Sturm gestellt, damit ihm nichts passierte, doch das half nichts gegen die Armee, die nun auf die beiden Ninjas einstürmte. Ratten, Wiesel, Wildschweine, Rehe, Krieger, Diener, Bauern, Pferde, Katzen, Vögel, Insekten und Fische. Es war unglaublich, was dieser Nekromant entfesseln konnte!

"Bei drei hörst du für fünf Sekunden auf zu Schlagen! OK?" Arito begann seine Fingerzeichen zu formen. Ratte. Hahn. Schwein ... "Eins! Zwei! KUNST DES NEBELVERSTECKS! DREI!" Er atmete lange aus und dichter, weißer Nebel entstand um ihn herum! Sofort eilte er zu Kisa, packte sie an der Hand und drückte ihr Sturm vorsichtig in den Arm. Dann begannen sie weiter in Richtung Hügel zu rennen als wäre der Teufel persönlich hinter ihnen her ... was in gewisser Weise ja auch stimmte. Nur all zu oft stiegen sie auf etwas, was verdächtig knackte, aber sie sahen nie nach unten. Hände griffen nach ihnen und gruben sich mit unmenschlicher Stärke in die Muskeln. Der Iwajonin schlug sie mit seinen Krallen einfach ab, er hatte nicht die Zeit sich aufhalten zu lassen.

Das kalte Grauen sass ihnen im Nacken. Arito war der festen Überzeugung, dass er wohl nie mehr eine Nacht ohne Alpträume hinter sich bringen würde. Sein Nebel war zwar notwendig gewesen, aber er tat das seinige dazu die Situation noch trostloser und unheimlicher wirken zu lassen. Kisa verzichtete auf ihre Ochsenherde. Zu groß war die Gefahr, dass die Waffe sich irgendwo verheddern würde. Äste schlugen ihnen um die Ohren und fügten ihnen weiter Kratzer hinzu. Ihre Sinne waren auf's äußerste gespannt um einerseits nicht die Richtung zu verlieren, auf der anderen nicht gegen Bäume zu rennen oder in Gruben zu stürzen.

Hin und wieder gab Kisa ein "Rechts" oder "Links" von sich, wenn sie vor ihnen eine größere Ansammlung von Toten roch. Zu allem Überfluss begann der Nebel sich nun auch aufzulösen, aber da konnten sie schon den Anstieg des Hügels unter sich spüren. "Zum Gipfel!" schnaufte der Jonin aus Iwa. Sie rannten was ihre Lungen hergaben. Ein Fuß folgte dem anderen in gleichbleibendem Takt wobei der Anstieg nicht gerade dazu beitrug, dass sie schneller wurden. Arito krempelte seinen Arm hoch und formte einige Fingerzeichen. "Verteidige mich, bitte! SUMMONING- NO- JUTSU! ICH RUFE DICH OH FELSENZERSCHMETTERER!"

Eine gewaltiger Rauchwolke versperrte gnädig einige Sekunden lang gnädig den Blick auf die Armee von Toten, die sie nun eingekreist hatte. Körperteile, die niemals hätten das Tageslicht erblicken sollen wurden nun kurzzeitig hinter einer weißen Wand verborgen. Vor Arito war ein großer ... "Netter Hamster" Kisa, die ihre Ochsenherde gezogen hatte und angriffsbereit über Sturm dastand, konnte den ironischen Unterton nicht ganz aus ihrer Stimme verbannen. Arito blickte ärgerlich "Nicht Hamster! Das ist Felsenzerschmetterer, ein Murmeltier!"

"Klappe Kosamui! Ich kann selber sprechen." Mit einem gemütlichen Blick auf die anrückende Horde seufzte das überdimensionierte Fellknäul. "Sag mal kann das sein, dass du eine Vorliebe für aussichtslose Situationen hast? Immer reitest du dich in irgendwas rein und ich soll dich dann retten! ... aber das hab ich ja schon immer deiner Mutter gesagt. 'Cera' hab ich zu ihr gesagt 'Cera, dieser Junge wird dir nur Ärger bringen!' Ja das habe ich gesagt und wie man sieht hatte ich Recht!"

Er warf einen Blick auf Kisa, die bereits die ersten Untoten beiseite schmettern musste. "Wenigstens hast du diesmal angenehme Begleitung! Na dann lasst mich mal machen!" Mit diesen Worten rollte er sich neben Sturm zusammen und schlief ein. "Kisa! Komm her! Schnell!" Verwirrt tat die Anbu wie ihr geheißen. Ihr Blick fiel auf den nun schlafenden 'Felsenzerschmetterer' und ihre Augen wurden groß. "WAS SOLL DENN DAS JETZT! Wie kann der in so einer Situation einfach einschlafen! ICH GLAUB ICH SPINN ..."

Was immer die Inuzuka sonst noch aussprach, es ging in einem gewaltigen Donnern unter, dass von dem Fellknäul vor ihnen seinen Ausgang hatte. Kisa hielt sich die Ohren zu. Wie konnte ein so kleines Tier dermaßen schnarchen? Doch das war noch nicht alles. Das Murmeltier machte seinem Namen alle Ehre. Vor Sturm und damit unter den Füßen, Krallen, Pfoten und Hufen der Untoten brach plötzlich die Erde in zwei gewaltige Teile und begann die gewaltigen Massen der Angreifer wie ein gefräßiges Maul zu verschlingen. Mit einem letzten Aufkreischen fielen die meisten von ihnen hinein, der Rest begann langsam aber sicher den Halt zu verlieren und in Richtung bereits nicht mehr sichtbarem Boden abzurutschen.

Kisa starrte mit offenem Mund auf das Geschehen vor sich. "ICH GLAUB ICH SPINN!" Doch Arito ging nicht darauf ein. Er packte das immer noch schlafende Murmeltier und winkte mit beiden Armen einem größer werdenden Punkt am Himmel zu. "STURMAUGE!" Der Graben hatte aufgehört zu wachsen und ein lautes Rauschen verkündete, dass das Meer den neu entstandenen Riss in der Erde gnadenlos für sich beanspruchte. Der Hippogreif setzte zur Landung an. Da erhob sich eine schwarze, kreischende Wolke aus dem Wald. Insekten schwirrten neben Vögeln und Fledermäusen auf sie zu.

Schnell sprangen die beiden Ninjas auf und weiter ging es. Sturm ließ ein leises Jaulen hören, doch noch konnten sie auf ihn keine Rücksicht nehmen. Der Hippogreif fing sofort an zu galoppieren und nach Ewigkeiten endlich hoben sie vom Boden ab und flogen dem Meer entgegen. Flügel durchpeitschten die Luft und Sturmauge gewann ständig an Geschwindigkeit. Endlich hatten sie ihre Verfolger abgehängt.

...

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Kaito knurrten wütend auf und grinste dann. Diese beiden waren ja eine echte Herausforderung! Er war überrascht! Aber wenn sie dachten, dass sie so leicht davonkommen würden, hatten sie sich geschnitten. Eigentlich hatte er gehofft Kisa als Geisel zu bekommen, aber ... was nicht sein sollte. Erneut schloss er die Augen und konzentrierte seinen Geist ... es war ja nicht so, dass er NUR in der Nekromantie bewandert gewesen wäre. Er beherrschte auch durchaus die üblichen Kirigakure Jutsus, wie zum Beispiel das Erzeugen eines Hurrikans, was besonders einfach war, wenn größere Wassermassen in der Nähe waren. Für größere Schlachten absolut ungeeignet ... aber hier brauchte er ja keine Rücksicht auf eventuelle unschuldige Opfer zu nehmen!

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Misstrauisch schnüffelte Kisa in der Luft. "Da braut sich was zusammen! ... ich hoffe du bist Wasserfest!" Besorgt sah sich Arito um und versuchte mit Sturmauge noch etwas an Höhe zu gewinnen, was nicht leicht war, da alle Luft um ihn herum wild in alle Richtungen zerrte. Es gab kein System, das er hätte ausnutzen können. In einem Augenblick schwebte er im Aufwind und eine Sekunde riss sie ein Luftloch nach unten. "Können wir es irgendwie vermeiden?" Ein kurzer Blick in fast schwarze Augen über einer leicht lindgrünen Nase, machte ihm klar, dass diese Hoffnung vergebens war. "Das schaffen wir schon." Er versuchte ermutigend zu klingen. "Weißt du noch wie ich gesagt habe ich würde mich rächen?" Kisa hob fragend die Augenbrauen. "Ich denke ich habe bald die ideale Gelegenheit dazu!"

Noch bevor er ausgesprochen hatte, erfasste die erste Sturmbö die Flüchtlinge und versuchte den Hippogreifen umzuwerfen. Dieser wurde für einen Augenblick aus dem Gleichgewicht gebracht und haltlos herumgewirbelt, fing sich jedoch kurz darauf wieder. Leider war dies nur der Anfang. Immer heftiger wurde das Reittier hin und hergeworfen und eine eiserne Faust schlug sie wie einen kleinen Ball immer wieder mal hier und mal dort hin. Bald schon gab Arito es auf die Richtung halten zu wollen und setzte all sein und Sturmauges Können dazu ein nicht zu viel Höhe zu verlieren. Felszerschmetterer war ziemlich bald mit der Bemerkung "Wird mir zu ungemütlich!" in einer Rauchwolke verschwunden.

Als wäre es nicht genug fing es auf einmal an zu hageln. Taubeneingroße Körner prasselten herunter und ließen die vier nur all zu bald jeden einzelnen Knochen im Leib spüren. Arito beugte sich nach vorne um den Wolf wenigstens etwas vor dem Niederschlag zu schützen und er spürte, wie sich die Inuzuka an seinen Rücken drängte. Ihre beiden tierischen Gefährten heulten immer wieder schmerzhaft auf, wenn ein Hagelkorn auf eine empfindliche Stelle traf. Die Jacken über die Köpfe gezogen schwankten die beiden Ninjas zwischen Hoffen und Bangen. Decken hätten die Schläge gemildert, aber die lagen in einem namenlosen Hotel in Kiri. Schnell spürten sie jeden Knochen und jeden einzelnen Muskel in ihrem Körper. "DAS GIBT MORGEN BESTIMMT LUSTIGE FLECKEN!"

Arito lachte nicht. Viel zu sehr war er damit beschäftigt nach einem Landeplatz zu suchen. Er wollte es Kisa nicht sagen um sie nicht unnötig zu beunruhigen, aber nach dem Hagel würde Regen folgen ... und dann würde sich das Gefieder des Hippogreifen vollsaugen ... und sie würden sinken ... Sturm war zu schwer verletzt um noch ordentlich schwimmen zu können, selbst wenn die Wellen ganz ruhig wären, was natürlich nicht der Fall war. Er kniff die Lippen zusammen. Proviant, ganz zu schweigen von Verbandszeug hatten sie auch keines! 'Nicht aufgeben!' Ermahnte er sich und ließ weiterhin seinen Blick schweifen. Es war zum Murmeltiermelken! Er sah nicht sonderlich weit wegen dem Hagel, aber er konnte nicht tiefer gehen, weil es zu riskant war, jetzt schon an Höhe zu verlieren.

Endlich wurden die Körner kleiner, aber dafür fielen die ersten kleinen Tropfen. "SIEHST DU IRGENDWO EINE INSEL?" brüllte der Iwa um den Sturm zu übertönen. Für eine Sekunde wurde die Sicht besser und er konnte deutlich erkennen, dass sie von Wasser und NUR Wasser umgeben waren. Sein Herz sank, als er erkannte, dass sie wohl kaum eine Chance hatten zu überleben, ... ganz zu schweigen von Sturm, doch er schwieg auch weiterhin. Dann war die Sekunde um und der Himmel öffnete seine Schleusen. Wasser stürzte auf sie herab, kalt und hart. Traf auf die sowieso schon wunden Stellen und vergrößerte den Schmerz nur noch weiter.

Wie befürchtet begann der Hippogreif nun langsam zu sinken. Arito hoffte nur, dass es Kisa möglichst lange verborgen blieb. Immer schneller verlor er Meter um Meter an den Sturm. Dann konnte er die ersten Schaumkronen erkennen, die gierig nach ihnen griffen. "HE! STEUERMANN! FLIEG GEFÄLLIGST ETWAS HÖHER!" Der Iwa versuchte es mit Witz! "DASS ICH DIESEN SATZ MAL VON DIR HÖREN WÜRDE, MISS HÖHENANGST!" Trotz der ernsten Lage konnte Kisa es nicht lassen zurück zu sticheln. "ICH BIN JA AUCH DER MEINUNG, DASS DU DRINGEND MAL WIEDER BADEN SOLLTEST, ABER ICH FINDE DAS EINEN UNGÜNSTIGEN ZEITPUNKT!" Das warme Gefühl an seinem Rücken schwand dahin.

Kisa hatte erneut ihre Ochsenherde gezogen. Auch wenn es nicht so aussah, so hatte sie doch schon länger bemerkt, dass sie langsam, aber stetig nach unten absackten. Sie wirkte ein paar Fingerzeichen und führte ihren Daumen zum Mund. Die Inuzuka war sich nicht sicher ob diese Jutsu auch im Wasser gewirkt werden konnte, aber ... wer nichts riskiert, kann bekanntlich auch nichts gewinnen ... und wenn sie ehrlich war hatten sie nicht mehr viel zu verlieren. Außerdem leckten die ersten Gischtspritzer an ihren Beinen ... nicht dass sie dort nicht sowieso schon völlig durchnässt gewesen wäre.

Sie biss sich in den Daumen und strich dessen Blut auf die erste der Kugeln, einem, die zähne fletschenden, wilden Wolf. Der blutende Zeigefinger berührte kurz darauf das Gesicht einer nicht minder grimmigen Wölfin. Mittelfinger- ein noch junger, milde blickender Wolf. Ringfinger - eine erfahrene Wölfin mit einer langen Narbe von der Schnauze bis hinter die Ohren. Kleiner Finger - erneut eine Wölfin mit einem ernsten, wissenden Blick. Mit einem "WIR SEHEN UNS UNTEN!" sprang sie vom Rücken des Hippogreif's und wurde sofort von einer heran rollenden Welle verschluckt.

"KIIISAA!" Wieder besseres Wissen zwang er Sturmauge zu einem Sturzflug hinterher, doch es war zu spät, er konnte sie nirgendwo entdecken! Diese blöde Kuh glaubte doch nicht, dass er sie zurückließ! Hoffte die Erbin, dass wenn sie sich opferte die Last für den Hippogreifen wieder leicht genug werden würde um weiterfliegen zu können? Wenn das der Fall gewesen wäre, hätte sich Arito doch schon längst geopfert. "KIIIISAAAA!" Er strengte seine Augen an um vielleicht einen braunen Haarschopf in den Wellen ausmachen zu können, hatte aber keinen Erfolg. Zu allem Überfluss gingen nun auch Sturmauge die letzten Reserven aus und mit einem letzten, verzweifeltem Flügelschlagen versanken die drei unter einer gewaltigen Welle.

...

...

...

Kaito war mit sich zufrieden. Zwar hatte ihn diese Aktion etwas erschöpft, aber er hasste halbe Sachen. Wenn er jemanden tot sehen wollte und die Möglichkeit bekam, dann nutzte er sie auch. Diese Regel war einfach und effizient und hatte ihn so weit gebracht, wie er jetzt war. Morgen Abend würde er nach ihren Körpern suchen um sich zu versichern, dass sie auch wirklich tot waren, aber heute war er zu erschöpft dazu.

Das grausame Erwachen: (Jeder kennt es)

Am Rande der Erschöpfung stand Kisa auf dem Wasser der wild wogenden See. Blut und Salzwasser ließen den Griff um ihre Ochsenherde glitschig werden und die klammen Hände taten das ihrige dazu. Sie konnte ihre Ochsenherde kaum noch halten, aber es musste sein. Blut rann aus ihrem Mundwinkel, doch sie hatten nicht die Kraft es weg zu wischen. Die nächste Welle die über ihr zusammenbrach spülte es ohnehin weg. Was das Stehen auf dem Wasser unter normalen Bedingungen schon schwer, war das hier die Hölle.

Den Hippogreif mit ihrem neuen Kollegen hatte sie schon lange aus den Augen verloren. Sie fasste ihre Ochsenherde vorne bei den Kugeln. Diese Art der Haltung war sie zwar nicht gewohnt, aber wenn ihre Waffe nun dem Griff entglitt, würde sie versinken und Arito sterben. Das durfte nicht passieren, schließlich war sie die stolze Erbin den Inuzukaclans. Sie richtete sich ein letztes Mal auf und begann ihre Ochsenherde kreisen zu lassen. Normalerweise benötigte man für diese spezielle Jutsu Erde oder zumindest Stein, ... aber sie hatte keine Wahl.
 

Erster Schlag!
 

Drei zum Opfer!

Zwei zur Bitte!

Ich flehe euch an,

Lenkt eure Schritte.
 

Zweiter Schlag!
 

Eilet schnell herbei

wie Schall so geschwind,

es winselt der Welpe,

es Bettelt das Kind.
 

Dritter Schlag!
 

Das Wissen der Wölfe

Der Kern unsres Seins!
 

Vierter Schlag!
 

Keiner ist einsam,

DAS RUDEL IST EINS!
 

Mit letzter Kraft schlug sie zum letzten Mal mit den fünf Kugeln auf das Wasser und versank. Ihre Kraft war endgültig am Ende angelangt. Die Ochsenherde entglitt ihren blutigen Fingern und sank langsam und gemächlich in die Tiefen der unendlichen See.

...

...

...

Hiashi wanderte unruhig in seinem Arbeitszimmer hin und her. Er war lange als Hauptdiplomat zwischen Kiri und Konoha tätig gewesen und der riesige Wandel im Verhalten, der sich vor nun 3 - 4 Jahren dort getan hatte beunruhigte ihn noch immer. Zuerst war er nur froh gewesen und als auch noch Kaito hier aufgetaucht war, hatte er tatsächlich gehofft alles würde gut werden. Aber das Verhalten von Shadime passte so gar nicht zu seinen Worten.

Natürlich durfte er Hinata nur unter der Aufsicht der Lehrerin besuchen. Hiashi dachte an sich und seine Frau früher ... DAS hatte sie niemals aufhalten können, aber Kaito hielt sich strickt an diese Anweisung obwohl ... oder weil ... er Tag und Nacht von den Wächtern der Hyuga unaufällig beobachtete wurde. War er so gehorsam? Wenn sich das Oberhaupt der Hyuga an seine früheren Besuche beim Mizukagen erinnerte ... nein, das konnte es nicht sein. Er erinnerte sich noch gut an ein Bankett, an dem Kaito entgegen dem Befehl seines Vaters nicht erschien, weil er auf Kopfgeldjagd gewesen war. Warum also?

Und dann noch seine fünf Begleiterinnen ... in JEDEM Bericht stand, dass er noch NIE irgendwo ohne die fünf, fast völlig identischen Schönheiten aufgetaucht wäre. Aber seit Naruto die fünf beim Eingang von Konoha erblickt hatte, hatte niemand sie mehr gesehen. Warum nicht? Wo waren sie? Was hatte Kaito zu verbergen? Der letzte Punkt betraf Hinata. Hiashi konnte sich nicht helfen. Er hatte den Eindruck, dass Hinata nicht gerade glücklich über diese Wahl war, auch wenn sie versuchte es zu verbergen. ...

Und obwohl diese ganzen Fragen ungeklärt waren, hatte der Rat beschlossen Kaito zwei Wochen vor der Hochzeit, also Morgen, die Macht über das Siegel der Nebenhäusler zu geben. Er hatte versucht unauffällig auf die ehrenwerten Ältesten einzureden, aber es hatte natürlich wieder nichts gebracht. Stöhnend barg er seinen Kopf zwischen den Händen. Draußen war es Nacht ... er kannte NATÜRLICH jeden Schleichweg rein und raus.

Zehn Minuten stand eine dunkel gekleidete Gestalt vor dem Hotel in dem Kaito angeblich seit seiner Ankunft ein Zimmer gemietet hatte. Das interessante daran war, dass er es nie nutzte. Aber das hatte er ja auch nicht nötig, schließlich war er im Haupthaus der Hyuga selbst untergebracht. ... Wozu also dieses Zimmer?

"Byakugan!" zwei weiße Augen wurden von angestrengten Äderchen umringt. Die Küche. ... sie war unberührt, nicht einmal Lebensmittel im Kühlschrank. Wohnzimmer ... auch dort nicht's verdächtiges. Schlafzimmer. Scharf zog Hiashi die Luft ein. Dort lagen fünf, offensichtlicht tote Frauen. Ihre Körper waren ordentlich gestapelt worden und mit einer Decke bedeckt. Die Gesichter waren so ähnlich, wie es nur bei Geschwistern der Fall war. "Causa Mortuum Occideo!" zitierte er ein altes Sprichwort aus dem Hyugaclan und kniff wütend die Lippen zusammen.

...

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Naruto hörte wie etwas gegen die Balkontüre geworfen wurde. "WAS ZUM GEIER!" Er hatte auf dem Bett gelegen und gelesen. Schnell sprang er auf und betrachtete misstrauisch den Gegenstand, der da vollkommen unschuldige vor der Türe lag. Ein Brief. ... ein sehr dicker Brief ... fast schon ein Paket. Er öffnete die Türe und schnüffelte misstrauisch an dem Ding herum. Kein Chakra, kein Sprengstoff. Immer noch nicht ganz überzeugt nahm er die Post in die Hand und sah sich um, aber natürlich konnte er nichts auffälliges erkennen.

Der Blondschopf zuckte mit den Achseln und ging wieder ins Haus. Natürlich stand kein Absender drauf ... war ja wieder Mal klar. ... aber eine seltsame Adresse. In einer ordentlichen und sauberen Handschrift war "Für meine Tochter!" drauf geschrieben worden. Naruto grinste schräg und sah an sich herunter. Nun eines war er sicher nicht ... eine Tochter. Also musste der Brief falsch zugeordnet worden sein und da er nicht wusste, wie er den richtigen Adressaten sonst finden sollte, öffnete er ihn.

Ein dicker Stapel zusammengelegtes Papier rutschte ihm in die Hände, mit dem, ebenfalls sehr ordentlich geschriebenen Hinweis oben auf, 'Bitte nicht weitergeben'. Nun ... dazu war es jetzt natürlich zu spät. Blaue Augen wurden zusammengekniffen und eines der Papiere auseinander gefaltet. Das ... Naruto riss die Augen auf. Das waren Blaupausen vom gesamten Anwesen der Hyuga, mitsamt handschriftlichem Vermerk wer wo wohnte ... und Wachpläne ... und die Routen der Wächter! So unglaublich der Verdacht auch war ... er glaubte fast, dass dieses Paket gar nicht falsch zugeliefert worden war.

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Kaito setzte sich im Schneidersitz hin. Er war ausgesprochen gut gelaunt. Endlich war er in das Geheimnis des Siegels eingeweiht worden. Jetzt konnte eigentlich nichts mehr schiefgehen, denn für den Notfall hatte er ab jetzt über 20 Geiseln. ... und sie konnten nicht's dagegen tun! Zufrieden rieb er sich die Händen. Er musste sich nur noch vergewissern, dass Kisa und dieser Arito endgültig Tod waren. Es war eine Schande, welche Talente hier in Konoha so achtlos verschwendet wurden.

Er konzentrierte sich und lies seinen Geist schweifen. Eine Armee von Wasserleichen, Tiere und Menschen, taucht vor ihm auf ... aber niemand, der den beiden Ninjas auch nur ähnlich sah. ... Vielleicht hatte er sie übersehen. ... er suchte fast die ganze Nacht, bis er sicher war, dass sie nicht tot waren ... erstaunlich! ... aber nichts ernstes. Erneut konzentrierte er sich und eine Sekunde später huschte eine ruhelose Armee von Ratten suchend den Strand von Konoha ab.

...

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"Nie wieder Salz!" Langsam begann Arito seine Umgebung wieder wahrzunehmen, was er nicht gerade als angenehm empfand. Er wollte, dass ihn das warme und angenehme Dunkel wieder in die Arme nahm. Er fror erbärmlich und seine Haut, ganz zu schweigen von seinen Augen, waren salzverkrustet. Arito fühlte sich als hätte er Tonnen von Salzwasser geschluckt und dennoch ... oder gerade deswegen hatte er erbärmlichen Durst. Außerdem war es hier ziemlich zugig. Einmal strich ein warmer Wind über ihn, nur dass kurz darauf ein eiskalter Hauch ihn erneut quälen konnte. Außerdem hatte er dauernd dass Gefühl, dass sein Bett sanft schaukelte ... und die Bäume rauschten heute wirklich laut! ... draußen musste ein Sturm toben.

Verschlafen tappte er nach der Bettdecke um sie sich erneut über zu ziehen. Ah da! Spitze! Sogar eine Heizdecke! "Besser!" Ein warmer Windhauch fegte zornig über den selig lächelnden Iwa hinweg. "HEEE! LACHHH MEIHE HUNE IN RHHE!" Die Stimme, obwohl sie sanft klang, war dröhnend laut. Arito riss die Augen auf ... und schloss sie geblendet wieder. Er rieb sich das Salz aus den Augen und blinzelte müde in die untergehende Sonne. Gott war das Grell! Glücklicherweise sass er im Schatten. Seit wann war seine Bettdecke denn von so einem ekligen rosa? ... und nass war sie auch ... und diese komischen Stalaktiten ...

Er riss seinen Kopf nach oben und stieß ihn sich an. ETWAS RIESIGES WAR GERADE DABEI IHN ZU FRESSEN! Blitzschnell schwang er sich aus dem Maul auf die Schnauze des ... Wolfes. Jetzt fiel seine Kinnlade nach unten. Er stand auf dem Maul eines riesigen Tieres der Rasse Lupus der im gestreckten über die Wasseroberfläche des Meeres preschte. Aber das war noch nicht alles. Neben ihnen rannten, in ordentlicher V- Formation, vier weitere Wölfe, je Sturmauge, die Ochsenherde von Kisa und Sturm tragend. Auf dem Kopf eines sehr zernarbten Individuums, hockte die Inuzuka selbst im Schneidersitz und winkte ihm strahlend zu.

Der Boden unter ihm wackelte und Arito brachte sich erstmal zwischen den Ohren in Sicherheit. Die sanft, laute Stimmer erklang erneut, begleitet von einem leisen Knacken, als ein großes Kiefer wieder eingerenkt wurde "BOAAAH! Endlich kann ich meinen Mund wieder zu machen! Ich hab schon gedacht meine Zunge trocknet aus ... Bäääh! Du schmeckst stark nach Salz Menschling!" Da ihnen die wilden Tiere anscheinend nichts böses wollten, wagte Arito es sich tiefer in das dichte und warme Fell zu kuscheln. "Äh ... wer seid ihr ... wenn ich fragen darf?"

Ein tiefes Knurren erklang, das man mit viel Phantasie als leichtes Lachen deuten konnte. "Wir sind die Ahnen der Inuzuka! Ich bin Jagd, das Alphaweibchen. Das da drüben sind Sprung, Lauf, Hatz und Fang ... und du bist also der Freund von Kisa?" Vor Schreck wäre Arito beinahe den Hals nach hinten hinunter gekugelt. "Äh ... nein, nein! Ich habe der wehrten Dame nicht's getan. Ich bin nur ein Ninja aus Iwa!" zwei gewaltige Lefzen wurden nach oben verzogen.

"Soso ... nur ein Ninja aus Iwa! Dafür lässt du dich von unserem jungen Welpen aber ganz schön in Schwierigkeiten bringen! Hast du wenigstens einen Namen Kleiner?" Arito warf der lachenden Kisa einen giftigen Blick zu, antwortete aber brav. "Mein Name ist Arito Kosamui!" Erneut erklang das leise Lachen der Wölfin "Mein Herrchen hatte mal ein Kaninchen, das genauso hieß! ... leider durfte ich es nie fressen!"

Unaufhaltsam presche das Rudel voran. "Wohin bringt ihr uns überhaupt, wenn ich fragen darf?" Zwei Augen so groß wie Monde, zwinkerten kurz. "Bis zur Küste, denn unsere Zeit auf Erden ist für jeden Mond eng begrenzt! ... sonst würde ich meine kleinen Welpen doch nie im Stich lassen! Wenn es dunkel ist, werden wir etwa eine Meile vor der Küste stehen bleiben und euch los fliegen lassen, damit der Feind euch nicht finden kann." Arito hob die Augenbrauen und grinste, als er sich die drei Inuzuka- Brothers vorstellte. ... soso ... kleine Welpen also?

Kisa landete mit einem großen Sprung gekonnt hinter ihm. Sie war schon erstaunlich. Grün um die Nase wenn man zwei Meter über dem Boden flog, aber wenn sie auf acht Meter hohen Wölfen über das Meer getragen wurde hatte sie keine Hemmungen wie ein Affe darauf herum zu klettern. "Sag mal ... weißt du bis wann die Hochzeit angesetzt ist?" Arito runzelte die Stirn und versuchte sich an den Anschlag zu erinnern. "Äh ... wenn ich's richtig im Kopf habe ... in zwei Wochen ... dass schaffen wir NIE rechtzeitig!" Seine Begleiterin knurrte "Wir müssen wohl!"

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Naruto ging zurück zur Höhle, wo er seinen Rucksack deponiert hatte, falls sich seine Freunde zu etwas unbedachten hinreißen lassen würden. Er runzelte die Stirn ... Alles war weg! Und statt dessen lag da ein verknitterter Zettel. Der Blonde griff danach und las ihn durch. "1/2 Stunde, von deinem Haus aus ... mach's besser du Anfänger!" Statt einer Unterschrift waren nur ein paar Hundetatzenabdrücke darunter gesetzt worden und das ganze Ding roch furchtbar nach Kakashi! Naruto grinste breit und steckte das Ding ein. Als er heim kam, stand, wie erwartet, ein abgetragener Rucksack brav wieder in seinem Wohnzimmer.

...

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Naruto lachte hämisch und pflückte den Zettel aus dem Briefkasten. "Keine Ahnung ... gut gemacht! (Zwei Tage gesucht ... keine Lust mehr)" und darunter ein paar Hundetatzenabdrücke. Tja ... er hatte lange überlegen müssen, bis ihm eine einfache, aber passende Lösung eingefallen war.

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Aufgeregt rast ein Diener in das Gemach von Hiashi und riss ihn aus seiner Arbeit. "Schnell mein Herr, Hinata!" Ohne Fragen zu stellen sprang das Oberhaupt auf und eilte der Ordonanz hinterher. Die Haushilfe berichtete, während sie die Gänge entlang rasten. "Die junge Herrin war in letzter Zeit immer blasser und müder geworden, aber obwohl sie sehr viel schläft und noch mehr isst, wurden die Augenringe immer tiefer und jetzt ist sie umgekippt! Einfach so! Die Lehrerin hat gerade mit ihr die Hochzeit morgen geprobt und im nächsten Augenblick fiel sie mit geschlossenen Augen zu Boden. ... Der Herr Verlobte ist auch schon da!"

Sie kamen in das Zimmer, in das man Hinata verfrachtet hatte. Vor der Türe hielt ein sichtlich erschrockener Neji eisern seine Wache. Dann erblickte das Oberhaupt der Hyuga seine Tochter. Ihr Gesicht war bleich und der Atem ging stoßweise und unregelmäßig. Mit einem tieftraurigen Blick sass Kaito an ihrer Seite und hielt ihre Hand in den seinen. Der Leibarzt erhob sich gerade von der Untersuchung und schüttelte den Kopf. "Es tut mir leid ... sie ... ist einfach nur zu Tode erschöpft." Hilflos zuckten zwei Schultern nach oben.

"Normalerweise würde ich Ruhe und viel Schlaf verordnen ... aber ... es gibt nichts von dem eure Tochter dermaßen erschöpft sein könnte. ... ich werde meine Collegae konsultieren und hoffentlich eine Lösung finden!" Mit diesen Worten verneigte er sich vor seinem Herrn und verließ gemessenen Schrittes das Zimmer. Hiashi kniete neben seine Tochter nieder und strich ihr die Haar aus dem Gesicht. "Hinata! He!" Doch Kaito schüttelte erschöpft den Kopf ... "Ich habe es auch schon versucht ... sie ... sie reagiert einfach nicht."

Im inneren des Sohn des Mizukagen sah es derweil völlig anders aus. Er war STINKSAUER! Diese blöde Kuh wagte es, einen Tag vor ihrer Hochzeit schlapp zu machen! Der Ring musste sie mehr aufgefressen haben als er geschätzt hatte! Während er vorgab ihre Hand zu streicheln lockerte er das Zeichen ihrer Verlobung etwas. Er nahm es nicht ganz, ab, nur so, dass er es jeder Zeit wieder anstecken konnte, aber sie musste sich unbedingt bis morgen erholen und das würde sie nur, wenn sie wenigstens Teilweise von der Macht des Rings befreit werden würde.

Konzentriert beobachtete er ihr Gesicht. Wenn sie auch nur ein leichtes Anzeichen von Widerstand zeigte, würde er den Ring wieder auf dem Ringfinger platzieren. Doch bereits nach kurzer Zeit atmete die Erbin mit dem ruhigen Luftholen eines Schlafenden. Kaito kniff die Augen zusammen und beobachtete sie weiterhin. Er war erstaunt, wie schnell sich die Hyuga erholte. Bereits nach fünf Minuten zeigte sich wieder das erste rosa auf ihren Wangen. Sie war erstaunlich stark und würde sich tatsächlich bis morgen erholt haben ... noch eine halbe Stunde und dann konnte er sich wieder um seine eigenen Geschäfte kümmern ... er hatte die Leichen von Kisa und Arito noch immer nicht gefunden.

Hinata indessen träumte. Sie stand vor einem großen Abgrund er schien bodenlos zu sein und glitzerte schwarz- silbern Ein starker Wind pfiff um sie herum und riss an ihrer Kleidung. Auf der anderen Seite stand Anubis. Doch sie war mit einer Leine fest an den Boden gekettet worden. Verzweifelt versuchte sie der Hyuga etwas zu zurufen, doch der starke Wind riss ihr den Schrei aus dem Mund und wehte ihn ins Nirgendwo. Nur vereinzelte Wortfetzen gelangten an ihr Ohr. "Du .... los ... Rin ... Ka ... tu .... ing ... ach ...weg ...!". Wie verrückt zerrte sie an der Kette, doch diese schnürte ihr fast die Luft ab. Sie schloss die Augen und versuchte die schwarze Hündin mit ihrem Geist zu erreichen, ... wie sie es eben gewöhnt war! Sie prallte auf eine unsichtbare Mauer, doch sie kämpfte dagegen an. DA! "...NG! DER RING! MACH IHN ...!"

Dann brach der Kontakt wieder und Hinata wachte auf. Sie fühlte sich erholt. Eine warme Hand strich ihr über den Kopf und eine andere hielt die linke fest zwischen warmen Händen. "Kaito ... Vater!" Hinata versuchte sich aufzurichten wurde jedoch sofort wieder zurück in das Kissen gedrückt. "Bitte Hinata du musst dich ausruhen! ... Kaito ... wenn ihr uns bitte entschuldigen würdet!" Shadime stand auf und verbeugte sich in Richtung des Oberhauptes. "Was immer ihr Befehlt!"

Hinata wusste nicht was sie sagen sollte. Allein die Tatsache, dass ihr geliebter Vater neben ihrem Bett kniete machte sie mehr als verlegen. Hiashi seufzte einmal tief. "Hinata ... ich ... wollte dir nur sagen ... ich habe diese Hochzeit nicht befürwortet und ... ich bezweifle, dass diese tatsächlich eine Verbesserung des Klimas zwischen unseren Städten bewirkt." auch er stand nun auf und blickte ihr mit weißen Augen ernst ins Gesicht. "Ich werde dich immer lieben, egal was du auch tust oder wie du dich entscheidest. ... seltsam ... das habe ich deiner Mutter auch einmal gesagt." Er schüttelte den Kopf und verneigte sich förmlich. "Mach's gut meine Große!" Zurück blieb eine nun vollkommen verwirrte Hinata.

...

...

...

Sie war allein. Wie so oft in letzter Zeit. Nur der Mond schien herein und beobachtete sie mit seinem kalten Licht. Hinata war sich nun sicher, dass der Ring dafür sorgte, dass Anubis weg blieb. Sie war vollkommen verwirrt. War diese Tat von Kaito beabsichtigt gewesen? Was sollte sie nur tun? Offensichtlich wollte ihr Vater eine weiter diplomatische Verschlechterung zwischen Konoha und Kiri in Kauf nehmen, wenn sie Kaito nicht heiraten wollte. Aber sie wollte das nicht. ... oder? Die Erbin der Hyuga wusste sich nicht mehr zu Helfen. Zu ihrer ständig wachsenden körperlichen Erschöpfung kam nun auch die geistige Unsicherheit hinzu.

Sie wollte diese Hochzeit nicht, aber sie musste ... oder? Wenn selbst ihr Vater nicht für diese Verbindung war ... konnte sie es dann wagen? Aber der Familienrat! Weiße Augen irrlichterten durch die Nacht. Was tun? Die Dämonenprinzessin könnte ihr helfen ... aber ... die war eingesperrt ... durch den Ring. Und sie war daran schuld, dass Anubis nun seit der Verlobung grausamst festgehalten wurde. Würde sie jetzt überhaupt noch mit ihr reden können ... oder gar wollen? Hinata seufzte auf ... sie würde ALLES tun um sich jetzt mit der schwarzen Hündin unerhalten zu können. Die erfahrene Dämonin würde wissen, was zu tun wäre.

Hinata sass im Schneidersitz vor dem Spiegel neben ihrem Bett und sah auf ihre Hand. Dort lag ... klein und unschuldig als könne sie keiner Fliege etwas zu leide tun, eine schwarze Perle, ... eine Soldatenpille. Wieder einmal war sie in einer auswegslosen Situation und wieder würde dieser kleine schwarze Gegenstand ihr helfen. Das Medikament würde dafür sorgen, dass sie trotz der Schmerzen bei Bewusstsein blieb. Sie hatte Angst. Ihr fiel der Satz der Iwaninja mit dem Blumentopf wieder ein. "Ich finde sehr mutig, was du tun wirst!" Jetzt wusste sie wie es gemeint war ... und doch hoffte sie, sie hätte es nie herausfinden müssen. Endlich nahm sie ihr Leben in die Hand. Tränen versuchten ihr in die Augen zu steigen, doch sie drängte diese tapfer zurück. Sie brauchte jetzt eine klare Sicht. Fest schloss die Erbin der Hyuga ihre Augen, murmelte leise "Für Naruto-kun!" und schluckte die Pille in einem Stück herunter.

Sie wusste, dass sie zehn Minuten warten musste, bis das Medikament seine Schmerz blockierende Wirkung vollkommen entfaltet hatte. Still starrte sie auf die Uhr, während Sekunden sich zur Ewigkeit dehnten und Minuten nicht vergehen wollten. Dann griff sie ruhig nach dem Kunai das vor ihr lag und beugte sich über die Schussel, die sie vorsichtshalber hergerichtet hatte. Auch Verbandszeug lag schon bereit. Sie würde nie wieder einen Verlobungsring tragen ... von wem auch immer.

Sie war Ninja ... ja sogar ausgebildete Chunin. Sie wusste wo sie zu treffen hatte. Ihre Hände waren seltsam taub ... das musste die Soldatenpille sein. "Verzeih mir Naruto, ich werde dich nicht noch einmal enttäuschen! Ich werde stark sein!" Ein sauberer Schnitt, Blut färbte das Wasser in der Schüssel mit roten Schlieren und ein leises Platschen erklang, als ein kalter, grauer Ring in die rot gefärbte Flüssigkeit fiel. Schnell griff sie nach dem danebenliegenden Verbandszeug um die Blutung zu stillen. {Anubis? Kannst du mich hören}

[Na ENDLICH ich hab schon gedacht ich müsste den Rest deines Lebens da drin versau... WAAAH! DU IRRE! WAS HAST DU GEMACHT! Du sollst den Ring doch nicht SO entfernen! Bist du total KRANK? Ich kann zwar deine Wunden heilen lassen, aber doch nicht ganze Körperteile nachwachsen lassen! Ein Wunder, dass du dir nicht gleich die ganze Hand abgehackt hast! WAS hat dieser Kaito mit dir angestellt, dass du das gemacht hast? Ich bring den Kerl um! OK! Jetzt bin ich ernstlich SAUER!]

Tränen der Erleichterung rannten Hinatas Wangen herunter. Sie war so glücklich die bekannte und vertraute Stimme der Dämonenprinzessin toben zu hören, dass sie am liebsten laut losgelacht hätte. Längst vergessene Hoffnung strömte wie eine Flut in ihr Herz. Erst jetzt merkte sie wie sehr sie sich an die schwarze Hündin gewöhnt hatte und wie groß die Einsamkeit der letzten Wochen gewesen war. Endlich konnte sie wieder daran glauben, dass alles gut werden würden. Ein Teil ihrer Gedanken registrierte, dass die Wunde sich geschlossen hatte, doch es war nicht wichtig. Sie war nicht mehr alleine!

{Es ist gut, dass du wieder da bist!} Doch Anubis tobte unberührt weiter. [Jetzt bring ich dich aus diesem Irrenhaus hier raus, dann hol ich Kralle und dann verheiz ich diesen Kaito bis er Asche ist! Der soll mich mal kennen lernen!] Hinata hob abwehren die Hände. {Nicht! Er hat doch nichts Böses getan!} Die Dämonenprinzessin riss die Augen weit auf vor Überraschung.

[Ich glaub ich hör nicht recht! NICHTS BÖSES? Der Kerl hat mich absichtlich in diesen Ring gesperrt! Ich hab Leute schon für viel geringere Vergehen getötet! ... aber na gut ... machen wir einen Deal! Ich schnappe mir Kralle und verfolge ihn dann. Wenn ich ihm NICHTS nachweisen kann, darf er weiterleben und ich schick ihn nur mit einem Schock, dass er nie wieder daran denken wird gegen Konoha zu arbeiten, und einem ordentlichen Fußtritt dorthin zurück, wo er herkam. Wenn er dagegen, wie ich behaupte, ein gerissener Verbrecher ist ... oder sogar ein Nekromant, ... dann darf ich mit ihm machen, was ICH will! Und jetzt lass uns Knochen, Kiefer und meine Fänge holen und dann geht's los. Ich muss mich mal ernsthaft mit dem süßen Schoßhündchen der Dämonenjägerin unterhalten ... ich habe das leise Gefühl eine Menge verpasst zu haben!]

Hinata konnte nur Nicken. Sie war zu sehr erleichtert endlich wieder jemanden zu haben, der sie unterstützte. Sie war nicht mehr allein und das war ihr zur Zeit genug. Zu einsam war sie die letzte Zeit gewesen. Viel zu oft hatte sie gut gemeinte Ratschläge allzu schroff abgewiesen, aus der bangen Hoffnung heraus nicht selbst schwankend zu werden. "Es tut mir leid Kaito!"

Hochzeit und Spurenvernich ... äh ... suchaktion?

Kisa und Arito landteten mitten auf dem Marktplatz von Konoha. Sie waren am Ende und sahen so aus wie sie sich fühlten ... völlig erschöpft. Sogar Sturmauge lies nur noch den Kopf hängen. Ihre Muskeln zitterten vor Erschöpfung und sie hatten bereits vor Tagen aufgehört die Wunden und Kratzer zu zählen, die ihre Körper verunstalteten. Carnidia würde sie sicher in der Luft zerpflücken, so zerrupft wie der Hippogreif jetzt aussah. Sie waren die letzten Tage quer durch Konoha geflüchtet. Nie sicher, ob das Rascheln in der Ecken, das Knistern im Wald und der Schrei in der Nacht nicht der Vorbote ihres Verderbens war.

Nur all zu oft, waren sie nur um Haares breite entkommen manchmal wissentlich, manchmal unwissentlich und ihre Nerven lagen schon lange blank. Trotzdem konnten sie sich keine, noch so kleine Pause gönnen, selbst wenn sie sich noch so sicher wähnten. Weiter ... weiter ... sie mussten rechtzeitig da sein! Sie mussten Hinata und Hiashi warnen! Der Begriff Höllentripp hatte für die beide Jonin eine ganz neue Bedeutung gewonnen.

Zwei Paar Füße mit zerfetzten Schuhen landeten auf dem Boden und hasteten weiter zum Anwesen der Hyuga, wo sie nur auf einen gelangweilten Wächter trafen. "Die sind doch bei der Hochzeit im Haus des Hokagen!" Schnell rannten die zwei Ninja weiter. Das einzige, was sie noch aufrecht hielt war ihr eiserner Wille. Zwei Körper stützten sich Gegenseitig, sonst wären sie gefallen. Die Anwesenheit des anderen gab immer noch Kraft. Obwohl die Stufen unüberwindbar schienen bezwangen sie doch eine nach der andern. Noch einmal mobilisierten sie alle Reserven und rannten den Gang entlang. Die Tür! Mit vereinten Kräften wurde sie aufgestoßen.

... ZU SPÄT! ...

Ihre salzverkrusteten Ohren hörten noch den Rest des letzten Satzes "Sie dürfen die Braut jetzt küssen!", als ein grinsender Kaito, die perfekte Glückseligkeit spielend den Schleier der Braut anhob. JETZT war sie sein und damit gesamt Konoha und Kiri. NICHTS konnte ihn mehr aufhalten! Und bald würde sein Erbe folgen! Der Besitzer der ersten Ying- Yang- Augen, den er mit dem Hyugasiegel und später als Nekromant unter der perfekten Kontrolle haben würde. Am liebsten hätte er laut gelacht, aber natürlich durfte er sich dieses Vergnügen nicht gönnen. Nicht vor all den Leuten.

Langsam hob er den Schleier und sah in die weißen Augen vor sich ... die ihn bösartig anfunkelten. Auch das gemeine Grinsen passte nicht in Hinatas Gesicht ... "HANABI!" Das Grinsen wich einem Ausdruck der Genugtuung. "NIMM DAS DU SCHMALZSTULLENNINJA! HAHA!" Die Angesprochene holte weit aus und mit ihrem gefürchteten Kinnhaken setzte sie dem völlig aus der Rolle geratenen Erben des Mizukagen Schachmatt. Dann griff sie sich das Mikro und winkte ihrem Vater zu. "Darauf hab ich mich schon die ganze Nacht gefreut! So jetzt hört mal alle her! Hinata ist mit Naruto durchgebrannt und sie zeugen jetzt irgendwo viele kleine glückliche Fuchsungeheuer. Naruto hat gemeint suchen ist zwecklos, wir würden ihn nie finden ... ich weiß auch nicht wo er jetzt gerade is ... ach ja! HE! Ihr alten Knacker vom Familienrat! Nachdem meine große Schwester jetzt wahrscheinlich ausgestoßen wird, bin ICH die neue Erbin und bildet euch ja nicht ein, dass ihr mit mir genauso umspringen könnt!"

Tsunade war einen Augenblick lang in Versuchung zu klatschen, beschränkte sich jedoch dann darauf würdevoll, angemessen entsetzt auszusehen. Einige der Ältesten Hyugamitglieder fielen in Ohnmacht und auch von der Türe, wo zwei äußerst abgerissene Gestalten sich Gegenseitig stützten hörte man ein leises, erleichtertes Aufseufzen als Kisa und Arito gleichzeitig zusammenbrachen. Neji grinste wie ein Honigkuchenpferd, während die Inuzuka- Brothers sich um ihre gefallene Schwester und Arito kümmerten. Rock Lee und Gai standen einträchtig mit großen Augen da und heulten vor Rührung.

Ino und Sakura, welche Hanabi vor der Hochzeit hergerichtet hatten klatschten laut und Sasuke ärgerte sich über die Tatsache, dass wieder mal Naruto alle Aufmerksamkeit beanspruchen musste ... selbst wenn er gar nicht anwesend war. Kakashi grinste, gemeinsam mit Iruka, Asuma und Kurenai still und fröhlich in sich hinein. Auch Hiashi machte ein äußerst zufriedenes Gesicht, auch wenn er sein Lächeln hinter einer Hand verbarg. Choji sah sehr entsetzt aus und fragte Shino ängstlich, ob das Bankett jetzt ausfallen würde? Shikamaru bekam nichts von alledem mit, denn er war nach den ersten drei Worten des Würdenträgers eingeschlafen.

Carnidia war erst gar nicht gekommen, denn sie hatte nicht eingesehen, wieso sie bei einer Hochzeit auftauchen sollte, die gar keine war und Jirayia thronte mit dem Bleistift in der Hand über allen auf einer Balustrade und kritzelte eifrig in seinen Notizblock. Ab und zu griff er nach dem Taschentuch neben sich. Das würde ein Spitzenbuch werden! Er hatte ein Gefühl für sowas und es würde sich genauso gut verkaufen wie der Vorgänger mit der etwas abgewandelten Story über Carnidia! Sein Verleger würde vor Begeisterung vom Stuhl fallen!

...

...

...

"Könntest du mal bitte kurz warten?" Hinata bremste abrupt ab und blieb stehen. Seit Stunden waren sie nun unterwegs und sie wusste nicht einmal wohin. Anubis war mit ihr, nachdem sie erwacht war zu Naruto- kun gelaufen und hatte sich mit Kyuubi unterhalten. Anschließend hatte sie sich mit Kiefer und Knochen gekrallt und war abgedampft. Sie wollte ihre letzte Waffe 'Kralle' suchen gehen. Die Erbin der Hyuga war bei Naruto zurückgeblieben und hatte verlegen auf ihre Füße gestarrt.
 

#Flashback#
 

"Ich geh dann mal wieder ... schließlich muss ... äh ... werde ich morgen heiraten." Der blonde Chunin hatte sich verlegen am Kopf gekratzt und irgendwie hilflos gegrinst. "Äh ... das ist ganz günstig, dass du hier bist. Ich wollte dich sowieso besuchen! ..." Ein fragender Blick aus zwei weißen Augen traf ihn und brachte ihn ins Stottern. "Ich ... äh ... weißt du ... die anderen ... also ... Neji, Sakura, Ino, Hanabi ... und die ... sie haben gemeint ..." Er schloss die Augen und konzentrierte sich. Tiiieeef Luftholen, gaaanz ruhig! Du schaffst das! ... Noch einmal nahm er Anlauf. "Hinata ... willst du mit mir durchbrennen ... bitte?"

Hinata stand regungslos da und fürchtete sich verhört zu haben. Sie war unfähig sich zu rühren. Zu groß war die Angst er würde Lachen und das ganze würde sich nur als ein böser Scherz entpuppen. Doch Naruto redete nun nervös weiter. "Weißt du ... wenn du nicht willst ... ich ... die Anderen haben gesagt ich soll dich das fragen ... ich mein ... ich kenne meine Lage und ... ich weiß, dass ich dir nicht's bieten kann ... und ... ich meine man kann einer Persönlichkeit wie dir nicht so ein Leben zumuten ... dauernd auf der Flucht ... das hab ich den anderen auch immer wieder gesagt ... aber ... du kennst ja deine Schwester, wenn sie sich mal was in ihren Dickschädel gesetzt hat ... und Carnidia besteht darauf, dass dieser Kaito nichts gutes im Sinn hat und ... bis jetzt hatte sie leider immer Recht und ... Ino und Sakura sind dergleichen Meinung ... wir ... wir können ja sagen, dass ich dich entführt hätte ... ich will nicht, dass dir was passiert! ... ich werde immer da sein und auf dich aufpassen ... wenn du das willst."

Ängstlich wartete der nervöse Blondschopf auf eine Reaktion. Blaue Augen trafen auf unergründliches weiß und flehten um eine Antwort. Würde sie ihn auslachen? Würde sie beleidigt gehen? Würde sie ihn anschreien? Nur all zu deutlich hatte sie die letzten Wochen gezeigt, dass sie diesen Kaito wirklich heiraten wollte und da kam er und machte diesen ungeheuerlichen Vorschlag, der Konoha im schlimmsten Fall in einen Krieg mit Kiri treiben konnte. "Ja!" Naruto zuckte zusammen ...

Hinata hörte die Bitte Narutos und fühlte sich, als wären ihr Flügel gewachsen. Sie konnte spüren, wie die Freiheit zum greifen nah vor ihr lag ... und sie beschloss zu fliegen. Zu lange hatte diese Erde sie gehalten. Endlich würde sie den Himmel erreichen ... selbst wenn danach ein grausamer Absturz folgen sollte. Sie nahm all ihren Mut zusammen und antwortete die einzige Antwort, die auf diese Frage angemessen war. "Lass uns gehen ... bitte!"
 

#Flashback end#
 

Naruto hielt sich nicht lange damit auf, Gepäck zusammenzusuchen. Er hatte das Licht in seiner Wohnung gelöscht, einen Zettel mit "bin bald zurück!" auf die Tür geklebt und dann waren sie losgerannt. Durch den Wald über eine Lichtung, vorbei an den letzten Häusern Konohas ... bis zum Fluss, wo er einen wasserfest abgedichteten Rucksack aus dem Wasser zog.

Danach hatten sie keinen Augenblick länger innegehalten um zu Rasten oder zu schlafen. Beide schwiegen und konzentrierten sich auf den Weg um ihn in der Dunkelheit nicht zu verlieren. Der Träger des Fuchsungeheuers hatte, sobald sie aus Konoha heraus gewesen waren eine ganz bestimmte Richtung eingeschlagen und die hielt er seit dieser Zeit auch. Bis Hinata plötzlich anhielt.

Er warf ihr einen fragenden Blick zu "Möchtest du rasten?" Doch Hinata schüttelte nur den Kopf. "Naruto- kun ... ich ... du musst das nicht tun!" Verwirrt runzelte der Angesprochene die Stirn. Hatte er etwas falsch gemacht? "Was?" Finger wurden verlegen aneinander gestupst. "Nun ... nur weil ich so feige bin und einfach abhaue ... ich will dich da nicht hineinziehen. ... du hast so hart für all das gearbeitet ... Ninja werden ..." sanft wurde sie unterbrochen.

"Ich finde nicht, dass du feige bist ... im Gegenteil ich finde das sehr mutig von dir. Ich habe es wirklich ernst gemeint, als ich gesagt habe, dass ich immer für dich da sein werde. Egal was passiert ... ich werde immer auf dich aufpassen! ... ob du willst oder nicht." Hinata sah im verwirrt in die blauen Augen. "Aber ... Warum?" Naruto trat so nahe an sie heran, dass sie seine Wärme am ganzen Körper spüren konnte. "Nun ... vielleicht ... ist Kaito nicht der einzige, der dich liebt? Du magst es nicht glauben aber ... ich habe viel darüber nachgedacht und ... ich denke, zumindest für meinen Teil ... ich kann nur in deiner Nähe glücklich werden."

Ein verlegenes Grinsen spielte um seine Lippen "Ich plappere schon wieder wie ein Wasserfall. Sieh es einfach mal so ... ich kann auch Tsuchi- oder Raikage werden. ... es muss ja nicht der Hokage sein." Hinatas Herz klopfte aufgeregt bis zum Hals. Es war schon seltsam ... da steckte die Erbin der Hyuga bis zum Hals in Schwierigkeiten und doch hätte sie vor Glück schreien können. Spontan fiel sie Naruto um den Hals, der sie erschrocken auffing. "Danke! Naruto- kun." Zwei starke Arme schlossen sich um sie und drückten sie fest.

...

...

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LUFT! Irgendetwas drückte auf ihre Brust ... so schwer, dass sie fast nicht mehr atmen konnte. Kisa schlug die Augen auf. Auf ihrer Brust lag ein großer Wolf und beobachtete sie besorgt. Um seine Rippen war ein gewaltiger Verband geschlungen worden. Dem Geruch nach waren sie im Krankenhaus gelandet. "Sturm geh da runter!" Der Angesprochene blieb liegen. Wahrscheinlich hatte der Arzt ihr strenge Bettruhe verordnet ... die sie auch dringend nötig hatte, wenn sie ehrlich war. Mit einem Seufzer stemmte sich trotzdem nach oben, bis der Wolf gezwungenermaßen absteigen musste, wenn er nicht herunter purzeln wollte.

Die Inuzuka sah sich gehetzt um. "Wo ist Arito? Du hast ihn doch nicht alleine gelassen oder?" Ein empörter Blick wurde ihr zugeworfen. Die Konohajonin ignorierte den Schlafanzug in dem sie steckte und sprang aus dem Bett. "Wo ist er! Bring mich zu ihm! ... wenn Kaito ihn in die Finger bekommt! Der Kerl kommt doch ohne mich gar nicht zurecht! Am Ende verletzt er sich noch beim Daumenlutschen!" Sturm gab ein leises Knurren von sich. "Mir ist egal, was du von Arito hältst, ich mag ihn und jetzt bring mich hin!" Mit deutlich schmollendem Ausdruck auf dem Gesicht trabte der riesige Wolf voran und seine Herrin folgte ihm auf den Fuß.

...

...

...

LUFT! Kaito wacht auf ... irgendwas verstopfte seine Nase. ... Gips? Zornig tastete er das Ding mitten in seinem Gesicht ab. Diese blöde Kuh aus dem Hyugaclan hatte sein perfektes Antlitz verschandelt! Das würde sie büßen! Sie hatten ihn vor alle Augen blamiert! Jetzt würden andere Seiten aufgezogen werden! Er stand von der Liege, auf den man ihm in samt Anzug gelegt hatte auf und begann Hiashi zu suchen. Dieser Anfänger sollte ihm erst einmal Rede und Antwort stehen und dann würde es hier rund gehen!

Ach ja er musste Arito und Kisa noch überprüfen. Sollten sie einen Beweis gefunden haben, dass er für den Tod der Bevölkerung in Kiri zuständig war, mussten sie natürlich sterben. ... Aber es war unwahrscheinlich. Er war im Normalfall nicht so schlampig irgendwelche Beweise zu hinterlassen. Dafür war Shadime einfach zu sehr ein Perfektionist. Ansonsten ... konnte er sich Zeit lassen, schließlich konnte man ihn nicht auf Grund eines einfachen Verdachts aus Konoha schmeißen. Voller Tatendrang stürmte er aus der Tür auf den Gang ...

... und stieß prompt mit Jirayia zusammen. Dieser schien nicht ganz nüchtern zu sein ... zumindest der Fahne nach. Vertrauensvoll legte er weißhaarige Senin den Arm um Shadime, der ihn kurz darauf mit spitzen Fingern wieder entfernte. Er wollte gar nicht wissen, wo sich dieser Betrunkene zuvor herumgetrieben hatte. "Gaaaiido!" ein ekelhaft freundlich- zufriedenes Grinsen strahlte ihm entgegen. "Sach mal ... wo sin denn eigendlich deine schönen Begleiderinnen, die du sons imma dabei hasd? Ich wolld sie fragen ob sie mal mid mia ... ausgehn dädn!"

Kaito verzog angewidert das Gesicht. "Sie haben Urlaub!" Zwei Augen wurden erfreut aufgerissen. "Ach ja? ... wo denn?" Shadime rollte mit den Augen. "Das haben sie mir nicht gesagt und jetzt entschuldigen sie mich BITTE! Ich habe auch noch wichtige Sachen zu erledigen!" Doch schon klebte Jirayia wieder an seinem Hals. "Oooch Gaiido! Nu sei doch ned sooo! Enschbann dich doch mal!" Der Sohn des Mizukagen hatte absolut keine Erfahrung darin, wie man einen betrunkenen freundlich los wurde, aber er hatte jetzt gerade auch keinerlei Nerven dafür. Er kniff die schwarzen Augen zusammen. "LASSEN SIE MICH LOS!" Und floh um die nächste Ecke ...

... nur um diesmal mit der Hokage zusammen zu stoßen. Diese redete sofort auf ihn ein. "Wir sind ENT.SETZT. über das, was sich Naruto da geleistet hat und wollen ihn natürlich für diese Frechheit bestrafen! Wir haben sofort etliche Suchtrupps losgeschickt. Da wir annehmen, dass ihr selbst einen leiten wollt um euch für diese Frechheit zu rächen haben wir euch die drei besten Ninjas zur Seite gestellt, die Konoha zu bieten hat ... darf ich vorstellten? Neji Hyuga, Kiba Inuzuka und Shikamaru Nara."

Drei dumm- doofe Augenpaare wandten sich mit einem treuherzigen Lächeln Kaito zu und er wusste, dass er nicht ablehnen durfte, wenn er sich nicht die Gunst der Hokage verscherzen wollte. Diese Sch§$% Gören würden doch mehr aufhalten als helfen! ... na ja. Wieviel schaden konnten diese Taugenichtse schon anrichten. "Ich ... äh ... fühle mich sehr geehrt!" Kollegial wurde ihm von Tsunade auf die Schultern geklopft. "Das ist doch das mindeste, was wir für sie tun können. Immerhin sind wir sehr an guten Beziehungen zum Mizukagen interessiert! Ich hoffe ihre Suche ist von viel Erfolg für uns gekrönt!" Mit diesen Worten ließ sie den Kirigakure Ninja mit den der immer noch breit grinsenden Gruppe auf dem Gang stehen.

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"Klopf! Klopf!" Arito hob seinen Kopf, war zur Folge hatte, das die Bergziegen in seinem Kopf wieder begannen Hula zu tanzen. "Herein!" Vorsichtig legte er seinen Kopf zurück. Er wusste nicht genau, ob sein Kopf tatsächlich in einem Verband eingewickelt war oder sich nur so anfühlte, aber er war zu faul es nachzuprüfen. Nackte Füße klatschen auf kalte Fließen, doch der Iwaninja war zu müde um die Augen zu öffnen. "War ja klar! Ich mach mir hier Sorgen und du pennst dich in aller Ruhe aus!" Mundwinkel wurden nach oben gezogen, als er lächelte. "Typisch! Erst hetzt du mich völlig umsonst zu Tode und dann darf ich nicht einmal ausschlafen!"

"Mach Platz Fettwanst!" Etwas warmes, weiches kuschelte sich zu ihm ins Bett. Nun waren seine Augen auf! Arito lag ganz still ... vorsichtig und sehr langsam legte er einen Arm um Kisa. Deutlich konnte man auf ihrem geschundenen Oberarm die zahlreichen blauen Flecken und Kratzer erkennen. Und mit einem leisen, wohligen Knurren, drängte sie sich noch näher an ihn heran. Dann fiel etwas großes schweres auf seinen Bauch. "Auuutsch!" Zwei große, gelbe Augen nahmen ihn genau ins Visier, als Sturm auf seinen Bauch sprang und jede Bewegung Seitens des Iwa's misstrauisch beobachtete.

Trotz des wilden Tieres vor ihm schlief Arito schnell wieder ein und so bemerkte er nicht, dass die Türe aufgemacht wurde und eine blonde Schönheit, mit dem Hut des Hokagen kurz hereinblickte. Ein wissendes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, als sie ihren Kopf wieder in den Gang zurückzog. Ein Zettel mit "Quarantäne! Sehr ansteckend! Besuchsverbot! Die Hokage" wurde von außen an die Türe geklebt. Den Bericht der beiden konnte sie sich auch später anhören.

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Zwei Konoha Ninja tollten durch den Wald, dass es nur so eine Freude war. Kein Außenstehender hätte jemals vermutet, dass sich die beiden eigentlich auf der Flucht befanden. "Und ? Wohin wollen wir? Carnidias Farm? Iwa? Tzukigakure? Otogakure?" schrie ein grinsender Blondschopf ausgelassen seiner Begleiterin zu. Hinata bremste. "Iwa wäre zwar am schönsten, aber ich fürchte es ist zu gefährlich und ... ich will deiner Schwester nicht zur Last fallen."

Naruto grinste. "Gut dann bleiben nur noch Rochi oder Nyx ... wenn du nichts dagegen hast würde ich Tsukigakure vorziehen. Aus irgendeinem komischen Grund scheint die rotäugige Type meine Schwester zu mögen, auch wenn sie Rochi in Punkto Gerissenheit in Nichts nachsteht." Hinata runzelte die Stirn. "Das ist die Dame, die bei Carnidia die Hochzeit geleitet hat oder?" Auf die Hyuga hatte Nyx einen netten Eindruck gemacht und sie freute sich darauf sie wieder zu sehen.

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Kakashi stand mit Jagger am Fluss neben Konoha und sah zu, wie Gai und Rock Lee sich abrackerten. Dem aufmerksamen Beobachter fiel auf, dass es genau die Stelle war, an der noch Stunden vorher Naruto den Rucksack aus dem Fluss gefischt hatte. Völlig entkräftet keuchte das berühmte schöne Biest von Konoha "Wieso will Tsunade genau hier das längste, sich selbstbewässernde Blumenbeet der Welt anlegen? Und wieso vom Fluss bis zur Naruto's Haus? Und wieso sollen ausgerechnet WIR den Boden umgraben und einen Minkanal anlegen!" Der ehemalige Meister des Blondschopfs zuckte nur mit den Schultern ... "Wer kennt schon den unergründlichen Willen unserer weisen Hokage?"

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Etwa einen Kilometer entfernt in Marschrichtung der Beiden Flüchtlinge ... Ten Ten und Choji standen sich auf einer Lichtung gegenüber. Hinter ihnen war eine breite Schneise der Verwüstung in den Wald geschlagen worden. Der rundere der Beiden stopfte gerade Nachschub in sich hinein, während Ten Ten versuchte wieder zu Atem zu kommen. "Also ... ich ... finde ... dass ... unsere ... neue ... Kom... bina ... tion ... noch ... nicht ... ganz ... perfektioniert ist .... Es MUSS doch möglich sein, ... gemeinsam eine Schneise, ... breiter als 7 Meter zusammen zukriegen!" Choji leerte gerade die zweite Tüte mit Chips (will auch! -.-) und machte ein besorgtes Gesicht. "Glaubst du sie schaffen's?" Ten Ten grinste freundlich. "Natürlich. ... fertig?" Eine leere Plastiktüte wurde zurück in die Taschen gestopft. "Klar, aufgeht's verbreitern wir die Schneise sicherheitshalber noch ein bisschen!"

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Noch einen Kilometer weiter, etwa genau an der Stelle, wo sich Naruto erneut orientiert hatte, waren zwei hübsche Mädchen damit beschäftigt ein großes Feld mit Blumen zu gießen. Der Einfachheit halber hatten sie sich dafür Sturmauge ausgeliehen. Sakura grinste breit. "Das war eine gute Idee mit dem Parfüm im Wasser. Die Blumen duften so bestimmt viel besser!" selbstbewusst Kippte Ino den nächsten Eimer Wasser über einen Baum aus. "Ich habe NUR gute Ideen!"

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Kiba stand vor Akamaru und redete auf ihn ein. "Akamaru!" Zwei schwarze Augen und ein fröhlich wackelnder Schwanz zeigten deutlich, dass der kleine Hund seinem Herren aufmerksam folgte. "Such Naruto!" Der Hund blieb auf seinen vier Buchstaben sitzen, wedelte fröhlich mit dem Schweif und sah den Ninja aus Konoha immer noch treuherzig und aus großen Hundeaugen an. Kaito's Geduld begann langsam zu schwinden. Seit einer viertel Stunde versuchte dieser bescheuerte Chunin seinen noch dümmeren Hund dazu zu bringe die Fährte aufzunehmen.

Dabei hatte man ihm von allen Seiten glaubhaft versichert, dass dieser Hund die beste Nase in ganz Konoha und Umgebung besass ... die beste Nase vielleicht, .... aber auf jeden Fall war das hier das dümmste Vieh, dass ihm jemals untergekommen war. Er gab seinen ... Begleitern ... noch fünf Minuten. Wenn sie bis dahin nichts erreicht hatten war er sich sicher, dass sie nur versuchten ihn hin zu halten. "Wird das heut noch was?" Shikamaru ging nun endlich dazwischen. "He! Wir sollten mal zu Naruto gehen und ihn vielleicht an einem Gegenstand schnüffeln lassen! Vielleicht hilft das ja was!"

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Kurz darauf kamen sie zur nun leerstehenden Wohnung von Naruto. Shikamaru öffnete die Türe und ein schwall von Staub kam ihm entgegen. Während er sich die Lunge aus dem Hals hustete, kicherte die Freundin von Hanabi verlegen. "Sorry, ich wusste ja nicht, dass du da lang kommst!" Kaito schob sich, das schlimmste ahnend an der Kleinen vorbei und stand in seiner sauber aufgeräumten und geputzten Wohnung. Hanabi trug gerade einen Stapel frisch gewaschener Wäsche in's Schlafzimmer zurück. "Oh! Hallo Kaito! ... ich hoffe deiner Nase geht es wieder einigermaßen gut!" Meinte sie überfreundlich. Man konnte die Schadenfreude in ihrer Stimme direkt jubeln hören. Shadime hätte sie am liebsten auf der Stelle zerfetzt, aber er wusste, ... wenn Hinata nicht mehr zurückkam, würde er sie als Ersatz fordern müssen.

Panisch sahen sie sich um. Mitten auf dem Küchentisch lag ein letztes, ungewaschenes Jungenhemd, dass sich Shikamaru sofort griff. Den darauf platzierten Käfer lies er unauffällig und vorsichtig in der Hosentasche verschwinden, als er die Wäsche an Kiba weiterreichte. "Wieso macht ihr denn hier sauber?" Hanabi zuckte kurz mit den Schultern. "Nachdem Naruto jetzt wahrscheinlich nicht mehr so schnell wiederkommt, möchte die Hokage das Zimmer möglichst bald wieder weitervermieten ... schließlich ist Zeit ja Geld." Kaito spießte Kiba mit seinen Blicke auf. "Versuchs damit. So wie das riecht hat er es lang genug getragen." Und endlich. Akamaru schnüffelte kurz, bellte dann und sauste los. Die Verfolger hinterher. Kaito runzelte die Stirn ... da hatten sie nochmal Glück gehabt.

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"Henge-no-jutsu" Schallte aus zwei Kehlen, einer männlichen und einer weiblichen, und dann standen sich eine täuschend ähnliche Kopie von Hinata und Naruto gegenüber. "Langsam wird's langweilig!" maulte Kisame. Betrübt sah er auf einen Plan, in dem alle strategisch wichtigen Städte rot angekreuzt waren. "Gott sei dank sind's nur noch drei!" Er nahm Anko an die Hand und rannte mit ihr in das nächste Dorf um im Laden etwas zu kaufen ... was war egal Carnidia hatte jedem Akatsukipaar genügend Geld mitgegeben, aber auffallen mussten sie. Der Haininja war froh, wenn diese Scharade endlich vorbei war.

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In der nächsten Psychologiezeitschrift Konoha- Heute stand es dann auf der Titelseite. Ein äußerst seltsames Phänomen trat in diesen Tagen auf, als alle Leute im Umkreis von etwa ... 5 Meilen jede Nacht, äußerst realistisch von einem blonden und einer schwarzhaarige Ninja träumten, die nach Iwa flohen. Er war so realistisch gewesen, dass viele behaupteten, die beiden sogar in Echt gesehen oder sie sogar bewirtet zu haben und dass das ganze gar kein Traum gewesen sei!

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Die Vier rannten, bzw. krachten durchs Gebüsch hinter Akamaru hinterher. Keiner bemerkte den schwarz/roten Schatten, die hinter ihnen her schlich, denn um sie herum bebte alle halbe Minute der Boden, als ob etwas wirklich schweres beständig auf und ab hüpfen würde. Das Rätsel um die komischen Geräusche lüftete sich, als sie beinahe von einer riesigen Kröte zerquetscht worden wären. "Soohoooorry!" kreischte Jirayia von oben herunter. Shikamaru brüllte verärgert zurück! "Was hüpfst du auch wie ein Wilder durch die Gegend!" Der weißhaarige Senin zuckte nur bedauernd mit den Schultern ... "Weiß nich warum, aba da kommen mir immer die besten Ideen für meine Bücher!" Und schon sorgte Gamabunta mit einem weitern Sprung für ein neues Loch im Wald um Konoha ... und hätte dabei beinahe für ein frühzeitiges Ableben von Choji und Tenten gesorgt.

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Shino rannte, was das Zeug hielt nach Iwa ... dabei bemühte er sich eine deutliche Spur aus Gerüchen zu hinterlassen. Außerdem achtete er peinlich genau darauf, die dichtesten Buschformationen und das unwegsamste Gelände herauszupicken. Das machte ihn zwar langsamer, aber seine Verfolger durften schließlich auf gar keinen Fall die Spur verlieren und mussten da auch durch ... vor allem Kaito mit seinen langen Gewändern. Er mochte den kleinen Akamaru und wollte ihm seine Sache so leicht wie möglich machen. Sorgsam achtete er darauf, dass die Dornenbüsche für kleine Hunde problemlos zu durchqueren waren ... aber auch NUR für die.

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"HAB IHN!" mit äußerster Selbstbeherrschung pflückte Kaito eine kleine, dreckige Göre von seiner Joninjacke, so dass er ihr nur ein BISSCHEN weh tat. Vor ihm stand ein äußerst verlegener Iruka. "Es tut mir wirklich leid ... aber wir spielen gerade fangen und die Kleine muss gedacht haben, dass sie mitspielen!" Er nahm das heulende Bündel in empfang und tröstete es sanft. Angeekelt blickte Kaito auf die Schleimspuren, die das Etwas an ihm hinterlassen hatte. Er beugte sich herunter und schwarze Augen spießten das Ding vor ihm auf. "Weißt du ..." flüsterte er ihm vertrauensvoll ins Ohr. "... normalerweise töte ich Leute, die mich bei einer Verfolgungsjagd stören ... aber ... bei dir mach ich mal ne Ausnahme!" Dann wandte er sich um zu den wartenden Dreien, die ihm mit andächtigem Blick zugesehen hatten. Kiba setzte dem ganzen mit einem "Oh Kaito! Ich hätte nicht gedacht, dass ihr so gut mit Kindern umgehen könnt!" die Krone auf. Niemals war er näher am Abgrund des Todes gestanden, als in diesem Augenblick.

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Und noch ein weiteres, unheimliches Phänomen erschütterte Konoha, denn in diesen Nächten kamen die Untoten nicht zur Ruhe. Tausende von Tieren und Menschen erhoben sich aus ihren Gräbern und durchstreiften die Lande. Stumpfe blicklose Augen suchten die ungewohnten Gebiete ab, bis kein einziger Fels mehr unbedacht geblieben war ... aber die zwei Ninjas aus Konoha blieben unauffindbar.

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Große, ledrige Schwingen durchschnitten die Nacht und ein extrem hässliches Vieh mit zwei Reitern auf dem Rücken eilte zu einem Dorf am Fuße eines Vulkans. Hinata hielt sich mit beiden Händen an Naruto fest. "Das ist toll, dass uns deine Schwester extra Sr't geliehen hat! So kommen wir viel schneller hin!" Der Blondschopf nickte glücklich "Und außerdem müssen wir uns keine Gedanken um eventuelle Spuren machen!"

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Der Mond schien auf ein Fenster eines Hotels in Konoha, als es leise von innen geöffnet wurde. Eine wunderschöner, weiblicher Kopf wurde an die frische Luft gestreckt. Sie atmete nicht erst einmal tief durch wie es vielleicht jemand anderes getan hätte ... so etwas hatte sie schon lange nicht mehr nötig. Mit der Linken winkte sie ihren vier Geschwistern, dass die Luft frei war. Kurz darauf stiegen fünf Schatten in die Wohnung im Zimmer der Hyuga ein und sahen sich gewissenhaft um. Schnell hatten sie die blutige Schüssel, das Kunai und das Verbandszeug entdeckt. Mit spitzen Fingern angelte eine von ihnen den Ring aus dem Wasser und steckte ihn dann wortlos ein.

Dann wurden Fingerzeichen geformt und eine Gewaltige Horde Schmetterlinge gerufen. Diese tranken von dem Wasser in der Schüssel und flogen dann wie ein großer Schwarm in alle Richtungen los. Feine, tausendfach gefiederte Fühler rechten sich der Nachtluft entgegen und tasteten die Moleküle ab, die der Wind mit sich brachte. Nichts ... noch nichts ... sie würden ausschwärmen und mit nie versiegender Geduld weitersuchen. Irgendwann würden sie eine Spur finden ... und ihre Besitzerinnen darüber informieren. Diese legten den Ring in das Zimmer von Kaito und begaben sich dann in Richtung Konohakrankenhaus.

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Sturm knurrte leise und weckte seine Herrin. "Waaas?" verschlafen öffnete sie die Augen es war Nacht und sie hätte nur all zu gerne weitergeschlafen. Eine grau-weiße Tatze wurde ihr auf den Mund gelegt. ... wo war sie überhaupt ... ach ja ... im Krankenhaus ... neben Arito ... Kisa grinste breit ... jetzt würde ihr Ruf endgültig im Eimer sein. Warum hatte Sturm sie denn geweckt? ... ihre feinen Ohren nahmen ein leises Schaben um sie herum wahr. ... nicht schon wieder! Leise weckte sie Arito.

Der blickte sie erst müde an, verstand aber dann sofort was los war. In den letzten Tagen waren sie zu einem echten Team zusammengeschweißt worden ... und mehr. Ein Nicken zeigte ihm, dass sie den Fluchtweg durch das Fenster ergreifen würden. Stumm zählten beide bis drei und sprangen dann auf Kommando hinaus. Eine Rolle und schon standen die drei im Freien. Keine Sekunde danach Explodierte der Sprengkörper in dem Zimmer, dass sie vorher bewohnt hatten und sorgte dafür, dass wenig später die Hölle los war.

Niemand bemerkte die fünf Schatten, die sich ins Hotel zurückzogen. Heute Nacht würden sie nichts mehr bewirken können, aber sie hatten Zeit. Hätten sie gekonnt, hätten die Begleiterinnen sicher so etwas wie Verärgerung verspürt ... es war das erste Mal, dass sie ihren Meister enttäuschen müssten. Doch sie waren geduldig. Wenn ihr Bruder sie erneut brauchte, würde er sie wieder rufen.

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Kaito versuchte sich leise wegzuschleichen. Er hatte nun endgültig verstanden, dass er wegen diesem blöden Wolfsvieh keine Untoten zu Arito und Kisa schicken konnte. Dann musste er wohl selber hin ... das machte sowieso mehr Spaß und den hatte er sich in letzter Zeit wirklich mehr als verdient! Sorgsam versuchte er im Schatten zu verschmelzen und zuckte zusammen, als er hinter sich ein lautes Bellen hörte. "WAU!" Nun waren seine drei Helfer natürlich wach. Müde rieb sich Kiba die Augen. "Was ist? ... Oh!" Noch bevor Kaito es verhindern konnte eilte er zu ihm hin und blickte ihn besorgt von der Seite an. "Fühlst du dich einsam? Kannst du nicht schlafen? ... Das könnte ich auch nicht, wenn meine Verlobte mit einem anderen durchgebrannt wäre!" Der sensible Seelsorger zog ihn am Arm eifrig zurück ans Lagerfeuer. "Komm wir heitern dich etwas auf!"

So kam es, dass Kaito mitten in der Nacht, in der er wahrlich auch etwas besseres zu tun gehabt hätte, von zwei Chunins, einem Anbu und einem Hund eingekreist vor dem Feuer sass und sich schrecklich falsch gesungene, bzw. geheulte Trinklieder anhören musste. Wenn sich diese Spur als falsch erweisen sollte würde er sie töten ... mitsamt dem widerlichen Kläffer. Fünf Meter weiter, auf einem hohen Baum hielt sich ein Akatsuki krampfhaft die Ohren zu.

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Sie warteten ... und warteten ... es hatte nicht lange gedauert den Termin bei der Herrin von Tzukigakure zu bekommen, aber dafür wurden sie zum Ausgleich mindestens doppelt so lange ignoriert. Hinata machte das nichts aus. Sie wusste, dass sie nur ein Flüchtling war und deshalb zu warten hatte, aber ihr blonder Begleiter wurde langsam hibbelig. "Nyyx! Jetzt mach doch mal! Wir haben doch nicht ewig Zeit!" Zwei rote, erblindete Augen, die ihn eigentlich nicht hätten sehen dürfen wurden auf ihn gerichtet.

"Klappe Uzumaki!" Neben dem Dorfoberhaupt thront ein Komodowaran und langweilte sich königlich. Nach einer weitern viertel Stunden klappte sie endlich das Buch zu, in dem sie gelesen hatte. "Na gut! Ich wollte sowieso eine Ninjaakademie aufmachen, da kann ich euch beide ganz gut brauchen. Eure Wohnung ist das leerstehende, halbzerfallene Haus gleich daneben. Die Akademie selbst muss ebenfalls erstmal auf Vordermann gebracht werden. Dass macht ihr auch selber und jetzt nervt mich nicht länger!"

Gegenschlag

Arito und Kisa waren mit ihrem Bericht am Ende und schwiegen nun gemeinsam. Die Hokage blickte von einem zum Anderen und verarbeitete die Informationen erst einmal. "Scheiße! Ich nehme an ihr habt keine Beweise für eure Behauptungen?" Kisa zucke mit den Schultern "... abgesehen, davon, dass jeder Hund sofort riechen kann, wie tot die Shadime- Familie ist ... nein." Ernst nickte Tsunade und verbeugte sich dann vor den beiden Ninjas.

"Ihr habt wahrlich großartige Arbeit geleistet und genug hinter euch für's erste. Macht euch keine Sorgen, ich kann mich auf meine Ninja verlassen, wenn's drauf ankommt. Ruht ihr beide euch erstmal ordentlich aus ... und ... Kisa ... du bist doch Tierärztin ... sorg dafür, dass Sturmauge wieder auf dem Damm ist, bis Carnidia zurückkommt, sonst könnte es sein, dass dir einige schlaflose Nächte bevorstehen!" Mit einem letzten Augenzwinkern entließ sie die beiden aus ihrem Dienst. Beweise oder nicht, wenn dieser Kaito zurückkam durfte er sich auf eine angemessene Begrüßung freuen.

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Lassen wir mal Kaito, Konoha und Tzukigakure hinter uns und richten unseren Blick auf eine einsame schwarze Gestalt, die sich vorsichtig an eine gewaltige Höhle heranpirscht. Sie war etwa 2m groß und passte sich den Schatten fast perfekt an. Ihre Bewegungen verrieten ihre nicht unbeträchtliche Erfahrung. Leise traten Tatzen auf Fels und Sand, während eine große Waffe sichernd gezogen wurde. Sie war am ganzen Körper angespannt, denn sie wusste, dass nun der für sie anspruchsvollste Kampf seit langem beginnen würde und ... sie freute sich darauf.

Schnurrhaare witterten den typischen Geruch nach Schwefel, Asche und Gold ... ja er war hier! ... wahrscheinlich wusste er auch schon dass sie ebenfalls da war. Es hätte sie gewundert, wenn das nicht der Fall war. Kiefer glänzt kurz in der Sonne, als Anubis in den nächsten Schatten wechselte. Lieber hätte sie ihre Fänge dabeigehabt, aber Hinata brauchte sie jetzt dringender ... es musste auch ohne gehen! Dafür gefiel ihr diese Umgebung sehr gut! Keine schwachen Menschen, die hätten verletzt werden können und keine Vegetation, die verbrennen hätte können. ... sehr gut!

Sie wurde alt ... was schlich sie sich eigentlich hier so mühsam an, wenn er doch sowieso wusste, wo sie war. Grinsend nahm die Dämonenprinzessin ihre Waffe ins Maul. Auf geht's es wurde wieder Zeit für ein bisschen Spaß! Sie begann zu beschleunigen, eines der Dinge, die sie nicht vollends konnte, wenn sie in Hinatas Körper war. Die schwache Hülle der Frau hätte den Kräften niemals standgehalten. Sand spritzte, als sie immer schneller wurde und kleine nach und nach immer größer werdende Krater dort entstanden, wo soeben noch ihre Tatzen aufgekommen waren.

Ein Knall ertönte, als neben ihr eine Kugel aus Eis in den Sand traf ... er hatte sie also nicht vergessen. Ein freudiges Knurren erklang und sie beschleunigte noch ein letztes Mal. Türkise Augen blickten nach vorne und sahen einen Anblick, den sie zum letzten Mal vor circa 3000 Jahren gesehen hatte. Schwarze Schuppen glänzten wie Perlmutt im der Sonne und eine Gestalt so schön wie der Tod selbst erschien in ihrem Blickfeld. Anubis schlug ein paar Haken und wich so weitern Wurfgeschossen aus gefrorenem Wasser aus, die klirrend und splitternd zu Bruch gingen, als sie hart auf die Erde aufschlugen. Gut dass sie Kiefer zur Rüstung erweitert hatte, sonst hätten sie sicher ein paar Querschläger getroffen.

Sie krampfte ihren Körper zusammen, als sie zu einem letzten großen Sprung ansetzte. Als hätte sie Flügel schoss sie durch die Luft, nahm Knochen in ihre Tatzen und schlug gezielt zu. "Du hast nachgelassen Kralle!" Doch mit einer Geschicklichkeit, die man so einem großen Wesen niemals zugetraut hätte, war es ausgewichen und der Drache lachte mit einem grollenden Ton. Zwei große, raubtierhafte Augen zeigten die Freude über das Wiedersehen, als er erneut einen Eisball nach ihr warf. "Ich sehe du hast noch immer nicht aufgegeben Kleine!"

Mit zwei großen Sprüngen hatte das riesige Fabelwesen den Ausgang der Höhle erreicht und schlug mit seinen Flügeln. Anubis wollte nicht, dass er anfing zu fliegen, denn dann hätte sie einen erheblichen Nachteil. Sie zog Knochen aus der frisch entstandenen Spalte zwischen zwei gewaltigen Felsen und schnellte mit einem gewaltigen Satz auf den Rücken ihres Kontrahenten. Dort angekommen versuchte sich von hinten auf der glatten Oberfläche nach oben zu kämpfen. "HE! Zerkratz mir mit deinen Krallen nicht die Schuppen!" Die Dämonin antwortete nicht, sondern knurrte nur hämisch. Sie wusste, dass es nichts helfen würde die schönen Flügel zu beschädigen, denn sie waren nur Zierde. Drachen brauchten keine Flügel zum Fliegen, sie würden den schweren Körper sowieso nicht tragen können. Die Dämonenprinzessin nahm Knochen in das Maul, hielt sich fest und begann zu wachsen. Doch der Drache war bereits in der Luft.

Mit einer gekonnten Drehung sorgte er dafür, dass er nun auf dem Rücken flog und pflügte mit dem Kopf der Dämonin den Sand. Diese war nun groß genug um den Hals des Drachens mit ihren Füßen umfassen zu können. ... sie wartete ab und krallte sich den erst besten Felsen, der ihr unter die Tatzen kam. Anubis hatte Glück. Es war die Spitze eines größeren Massivs. Ein kurzes Reißen in ihren Armen und dann kugelten beide durch den Sand. Sofort begann der Drache seinen Körper zu erhitzen, aber solche Mätzchen zogen bei ihr nicht. Sie nahm den mitgewachsenen Knochen in die Pfoten und hieb damit nach seinem Hals.

Noch bevor sie zielen konnte verpuffte Rauch unter ihren Füßen und ein weiterer Eisball flog auf sie zu. Schnell sprang sie zur Seite. "HE! Teleportieren gilt nicht!" Erneut ertönte das grollende Lachen. "Ach ja? Sonst was?" Nun hagelte es nur so große Eiszapfen, und Anubis schlug sie weg, bzw. wich geschickt aus. Schnell schrumpfte sie wieder auf Menschengröße um schwerer zu treffen zu sein. Es schien, dass er nicht gerade eingerostet war ... nun gut ... wer behauptete, denn dass sie selbst schon fertig war. Türkise Augen blinzelten und Worte in der Sprache der Dämonen verließen ihren Mund und verdichteten sich zu purer Macht.

Der Wind um sie herum kam in Bewegung und der aufgewirbelte Sand vernebelte ihnen beiden die Sicht ... nicht dass einem von beiden das gestört hätte. Sie waren zu mächtig um sich von solchen Kleinigkeiten aufhalten zu lassen. Sand wurde nach oben gerissen und kam in Bewegung als sich ein mächtiger Sandstrum bildete und nach dem Drachen griff. Diese flog nach oben und warf unbeeindruckt weiterhin Eisbälle nach der Dämonenprinzessin. Schlagartig ließ sie die Luft unter dem Drachen ausweichen. Gewaltige schwarze Flügel ruderten verzweifelt nach Halt. Kralle mochte mit Magie fliegen, aber er stützte sich immer noch auf die Luft um sich herum ... die jetzt schlagartig weg war.

Ein weiterer Teleport brachte ihn jedoch außer Reichweite des Luftlochs ... und in die Nähe von Anubis Zähnen. Im Schutz des Sandsturms war sie erneut gewachsen und nun sprang sie mit einem gewaltigen Satz nach oben und verbiss sich im Hals der Echse, während sie mit Knochen nach seinem Körper schlug. Gleichzeitig spann sie ein Netz des Haltens um ihn ... zumindest Teleportieren konnte er nun nicht mehr. Ein Eisball traf sie schmerzhaft in der Seite und sie heulte leise auf. Netterweise hatte Kiefer einen Großteil der Wucht abgefangen. Sie kanalisierten den übrigen Schmerz und biss noch einmal feste zu ... durch! ... da traf auch ihr Genick der scharfe Schweif des Drachens und Kiefer rollte einsam über den Sand, als gleich daneben zwei schwere, schwarze Körper auf den Sand auftrafen.

Anubis sprang auf und setzte ihren Kopf auf ihre Schultern. "GLEICHSTAND! GLEICHSTAND! " Mit einem gezielten Griff hielt sie Knochen wieder angriffsbereit in den Pfoten. Der Drache ließ sich einfach einen neuen Kopf wachsen und fraß den alten auf. Zwei Augen wurden stöhnend gerollt "Du hast sowieso keine Chance ... wieso gibst du nicht einfach einmal auf und lässt mich in Ruhe! Ich hatte die letzten dreitausend Jahre, nachdem dein Wirt tot war, ein wirklich geruhsames Leben! Gold und Schätze sammeln, ab und zu mal einen Abenteurer fressen ... du RIECHST schon wieder förmlich nach Stress ... wieso sollte ich mitkommen?"

Die Dämonenprinzessin zeigte ihre Reißzähne. "Na aus dem gleichen Grund, warum du auch die letzten 300 Mal mitkommen musstest ... es gilt hübsche Jungfrauen zu retten, meine Ausrüstung ist ohne dich nicht vollständig, du schuldest mir noch ein Abendessen und ich hab dir mal das Leben gerettet!" Zwei große Augen wurden zu schmalen Schlitzen. "Stopp - Mal! Wenn ich richtig mitgezählt habe habe ich das deine bereits ... 20 ... 30 Mal gerettet ... wieso musst DU MIR da nicht dienen?" Anubis grinste noch breiter ... "Das hatten wir doch schon ein paar Tausend mal ... ich bin kein Drache, ... sondern ein Dämon ... wenn MIR jemand das Leben rettet, müsste ich ihn eher dafür töten, als mich in seine Abhängigkeit zu begeben!"

"Warum immer ICH?" Schwarze Lefzen wurden vergnügt nach oben gezogen "Warum nicht?" Der Drache begann zu schrumpfen. Ein lautes Tosen entstand, als der Luft den Platz ausfüllte, den kurz zuvor noch die riesige Echse besetzt hatte. Die Beine begannen sich zu verformen und wurden Rund. Selbstbewusst reckte Anubis ihren Arm in die Luft und der schwarze Armreif legte sich um ihren Unterarm. Arme, Beine und Schwanz des Drachen waren nun fest geschlossene Ringe, die für einen Perfekten Halt sorgten. "AUU! Du kneifst ja!" Der Kopf des Armreifs bewegte sich, als Kralle den Kopf hob und grinste. "Haben wir etwa zugenommen?" Türkise Augen wurden zusammengekniffen. "Ich bin ein Dämon, ich esse nicht und jetzt lass uns Heimgehen!" Mit diesen Worten nahm sie ihren Helm ab.

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Endlich waren sie an einem Ziel angekommen! Erfreut rief Kiba "Die Spur ist noch ganz Frisch!" und auch Akamaru bellte voller Eifer. "Da drin!" Ein Finger wurde auf eine Türe gestreckt und die vier Ninja stellten sich um sie herum auf. Shikamaru hielt unter dem Fenster Wache, damit der Flüchtling ihnen nicht erneut entkommen konnte. Leise gingen sie in Aufstellung und Kaito gab das Kommando "Eins, Zwei, Drei ..." und gemeinsam brachen sie in das Zimmer ...

... wo ein überraschter Shino von dem Buch aufsah, in dem er gerade gelesen hatte! Aus drei Stimmen kam ein verblüfftes "Shino?" und Akamaru schaffte es ein fragendes Bellen von sich zu geben. Der Überfallene rückte seine Sonnenbrille zurecht. "Was macht ihr mit meiner Tür?" Kiba machte ein enttäuschtes Gesicht ... "... und mir kam der Geruch schon die ganze Zeit so bekannt vor!"

Zwei schwarze Blitze spießten einen nach dem anderen auf, als sie die drei Gefährten und den Hund beobachteten. "Gehe ich richtig in der Annahme, ... dass das hier..." damit zeigte Kaito auf Shino "NICHT Naruto ist?" ein verlegenes Grinsen gab ihm die Antwort, noch bevor sie ausgesprochen worden war. DAS war jetzt endgültig zu viel! Er brauchte Konoha sowieso nicht mehr, jetzt wo Hinata irgendwo im Land herumstromerte. Shadime zog seinen Fächer und ging in Angriffstellung. "Egal ob das jetzt Absicht war oder nicht, ... DAS war euer letzter Fehler! Meine Geduld ist endgültig erschöpft!"

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Gleichzeitig sprangen in Konoha fünf Damen aus dem Fenster eines Hotels. Noch bevor es die stationierten Ninja verhindern konnten, waren sie mit katzenhafter Geschmeidigkeit zum Palast des Hokagen gerannt und standen nun aufgereiht in deren Arbeitszimmer. Tsunade musste Kaito zugestehen, dass sie tatsächlich sehr hübsch waren und diese Parade war außerordentlich beeindruckend. Die Älteste der Begleiterinnen trat nach vorne "Wenn Konoha irgendetwas gegen Kaito oder Kiri unternehmen sollte, werden die Nebenhäusler der Hyuga sterben wie die Fliegen! Die vier besten Ninja von Konoha werden nicht zurückkehren."

Mit einer Verneigung verabschiedeten sie sich stumm und noch bevor sie jemand aufhalten konnten, verließen sie das grüne Dorf. Zurück blieben einige verwirrte Wächter die sich gegenseitig versicherten "Ich bin sicher sie getroffen zu haben!", "Hast du gesehen? Mein Kunai ist einfach stecken geblieben!" und "Eigentlich müssten die jetzt Tot sein!".

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Ein Fächer entfaltete sich und Luft wurde zur Tödlichen Waffe. Kaito genoss es, sich endlich nicht mehr zurückhalten zu müssen. "KAITEN!" Sein kleiner Leibwächter baute sich vor ihm auf und ging in die für die Hyuga so typische Abwehrstellung. "Ich lassen nicht zu, dass ihr meine Freunde verletzt!" Ein tödliches Grinsen zeigte sich auf Shadimes Gesicht. Er hatte schon lange einmal dieses komische Siegel ausprobieren wollen. "Bist du nicht aus dem Nebenhaus?" Neji hob fragend, aber unbeeindruckt eine Augenbraue.

"Hat man dir eigentlich mitgeteilt, dass ich ebenfalls die Macht über dieses Siegel bekommen habe? ... Vogel im Käfig?" Der Schrecken des Erkennens zeigte sich im Gesicht des Hyuga. Schnell wurden die drei notwendigen Handzeichen geformt und Chakra geschmiedet. "Stirb schmerzhaft für deinen Ungehorsam, Neji- san!" Der Angesprochene hielt abwehrend die Hände vor das Gesicht. Er hatte die Wirkung dieses Fluchs noch nie am eigenen Leib erfahren, aber er konnte sich noch genau an die Reaktion seines Vaters darauf erinnern ... und er wusste, dass es kein Gegenmittel dagegen gab. Egal wo und egal wann. Dieses Siegel traf immer.

Kaito grinste und konzentrierte sich auf den wimmernden Nebenhäusler vor ihm. ... dann runzelte er die Stirn ... laut Anweisungen der Hyuga hätte das Naturtalent jetzt eigentlich schreiend umfallen müssen. Da kam schon die nächste Überraschung als ein Kunai an seinen Hals gepresst wurde. "Weißt du nicht, dass jedes Siegel gebrochen werden kann ... übrigens hast du ihre Warnung nicht beachtet ... dumm von dir!" Shadime ließ sich nicht auf eine Diskussion ein und schon hielt der fremde Akatsuki nur noch Rauch zwischen den Armen. (Tja ... schade wer "Der Apfel fällt nicht weit vom Birnbaum gelesen hat, sollte jetzt wissen, warum das Ding nicht gefunzt hat ^.^v)

Noch bevor die vier verblüfften Chunin reagieren konnten fixierten sie zwei rot- schwarze Augen. Der Rest des Gesichtes war unsichtbar unter einem großen Strohhut verborgen. "Eilt nach Hause ... ihr werdet vermisst ich werde euch beschützen. Kaito hat dem Hokagen bereits euren Tod verkündet. Haltet nicht an und seht nicht zurück, Akamaru wird euch führen!" und schon war auch der Fremde in einer großen Rauchwolke verschwunden.

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"AUUUU!" Hinata biss sich auf die Lippen ... hoffentlich hatte Naruto das nicht gehört, sonst würde er sich sofort wieder unnötige Sorgen um sie machen. Danke ihrer Lehrerin war sie zwar sehr gut, was die häuslichen Dinge betraf, aber mit Sachen wir Nägel einschlagen hatte sie noch leichte Probleme. Verärgert über ihre eigene Unfähigkeit lutschte sie an dem blutenden Daumen. Ihre Bitten wurden leider nicht erhört und kurz darauf steckte ein verschwitzter Blondschopf seinen Kopf um die Ecke. "Was ist?"

Die Hyuga versteckte ihre Hand hinter dem Rücken. "Nichts!" Naruto glaubte ihr wie immer nicht und trat an sie heran. "Zeig mal deine Hand her!" Hinata lief rot an und streckte ihm die geforderte Hand hin. Der Blondschopf wurde bleich ... er übertrieb wieder Mal gnadenlos."WAS. IST. DAS!" Hinata folgte seinem Blick. Das war doch nur ein kleiner Kratz ... oh oh! Sie hatte nicht daran gedacht, dass er DAS ja noch gar nicht wusste, schließlich trug sie normalerweise in weiser Voraussicht Handschuhe. Schnell zog sie ihre Hand zurück und barg sie in der Rechten. "Was denn?"

Doch Naruto packte ihre Hand grob und sein Gesicht wurde zornig. "DAS!" Er deutete auf ihren fehlenden Ringfinger. "Hat ER dir das angetan? Ich BRING IHN UM!" Noch bevor er davon stürmen konnte, fasste Hinata ihn von hinten mit beiden Armen um den Bauch und hielt ihn so auf. "DAS WAR ICH SELBER!" Uzumaki legte eine Vollbremsung hin und starrte sie entsetzt an! Verlegen suchte die Hyuga nach einer Erklärung. "Äh ... der Verlobungsring von Kaito hat Anubis eingesperrt und ich habe ihn alleine nicht mehr herunternehmen können, ... das hätte nur Shadime selbst geschafft wie bei den Schwursteinen aus Suna und so ... bitte sei nicht böse auf mich!"

Sie fühlte wie zwei starke Arme sich um sie schlangen und eine schwielige Hand strich ihr sanft über den Rücken. "Wieso hast du mich nicht einfach um Hilfe gebeten? Wir hätten schon einen Weg gefunden?" Hinata antwortete nicht. Sie genoss einfach nur die warme Berührung des Anderen.

[HA! Zehn Sekunden passt man mal nicht auf ...!] Erschrocken zuckte Hinata zusammen und löste sich von Naruto um Knochen abzulegen, der plötzlich in ihren Armen erschienen war. Kiefer plumpste neben ihr zu Boden. Der Blondschopf hatte die Ankömmling bereits gerochen und verzog nicht gerade erfreut sein Gesicht. "Hallo Anubis!" ... nettes Armband hast du da mitgebracht." Das Schmuckstück fing sofort an sich aufzuregen "Für dich immer noch HERR Armband Lausebengel! Nicht höflicher geworden in den letzten 3000 Jahren diese Menschen!"

Hinata verbeugte sich sofort vor ihrem eigenen Unterarm. "Seid gegrüßt Herr Armband!" Ein Drachenkopf nickte würdevoll "DU darfst mich Kralle nennen Trägerin!" Nun schaltete sich Anubis ein. [Schmier ihm nicht so viel Honig ums Maul sonst wird er endgültig Größenwahnsinnig. Das ist Kralle, er wird dir von nun an dienen!] Naruto war zurückgesprungen und Kyuubi knurrte das schwarze Ding an, die blonden Haare gesträubt. "Du bist ein Drache! Drachen dienen nicht! Sie machen was sie wollen, im Gegensatz zu uns Dämonen, die meistens an irgendwelche Ziele gebunden sind!"

Das schwarze Schmuckstück sträubte seine Schuppen. "Da is ja NOCH einer! Das nimmt ja überhand!" Zwei kleine gelbe Augen wurden genervt Richtung Firmament erhoben. "Womit hab ich bitte DAS verdient? Befehligt von einer Dämonin und umgeben von zwei Besessenen, ich glaub ich werd nicht mehr!" Anubis grinste in sich hinein. [Tja ... jeder das was er verdient, gell?]

Keiner von den vieren bemerkte den wunderschönen Schmetterling, der sich auf den Überresten des Blutes Hinatas niederließ und kurz von der Flüssigkeit trank. Tausende von Geschmacksrezeptoren verglichen die Moleküle der aufgesaugten Substanz zuverlässig mit einer anderen, die das Insekt vor ein paar Tagen gespeichert hatte. Schließlich war er sich sicher. Er hatte sie gefunden, seine Herrinnen würden zufrieden sein. Erfreut flatterte das kleine, hübsche Insekt zurück.

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Seine fünf Begleiterinnen standen vor ihm und endlich konnte er seinen dreckigen Fächer gegen einen ordentlich sauberen tauschen. Er dachte nach ... erst Konoha ... oder erst Hinata ... nun ... eine Schwangerschaft dauerte neun Monate in denen er sich sicher langweilen würde ... also erst die kleine Hyuga. Gelangweilt sah er zu, wie ein schöner Schmetterling auf der Hand seiner Schwester landete und ihr dann vor der Nase flatterte. Gleichzeitig zerfielen überall sonst im Land alle anderen, ausgesendeten Insekten zu Staub. Nur der Falter vor seiner Begleiterin blieb vorerst am Leben und wies ihnen zuverlässig den Weg zum Versteck der Hyuga.

In dieser Nacht schallte ein seltsamer Vers durch die Dunkelheit. Sechs Stimmen sangen eine seltsame Melodie welche nur der Mond hören konnte ... und doch schien sie weiter zu reichen als das kalte Sternenlicht:

(Der tolle lateinische Text is leider nicht von mir, sondern aus Carmina Burana von Carl Orff (meine Schwester hat's gefunden DANKE! Die mehr als stümperhafte Übersetzung is von mir ... wer im Gegensatz zu mir Lateinisch kann ... bitte nicht schlagen! n(v.v)n )
 

Omne genus demoniorum, (All ihr vom Geschlechte der Dämonen,)

cecorum, (ihr Leichen,)

claudorum (ihr Schatten)

sive confusorum, (und all ihr Verstörten,)

attendite issum meorum (hört auf meinen Befehl)

et vocationem verborum.. (und den Ruf meiner Worte)
 

Omnis cratura phantasmatum, (All ihr phantastischen Geschöpfe,)

que corroboratis principatum (und ihr erstarkenden Hinterhältigen)

serpentis tortuosi, (aus dem Reich der Schlange)

venenosi, (verderblich)

qui traxit per superbiam (die er durch Hochmut verschlang)

stellarum partem tertiam, (dem dritten Teil der Sterne)

Gordan, (Gordan)

Ingordin et Ingordan. (Ingordin und Ingordan)
 

was immer diese Strophen hörte konnte nicht länger still sitzen bleiben ... Tote rannten in die eine, Lebendige in die andere Richtung.

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Anubis lauschte aufmerksam den Worten Naruto's, als er von den Träumen seiner großen Schwester berichtete. "HA! Hab ich's doch gewusst! Ying- Yang- Augen was? ... noch nie gehört und dabei hab ich diesen Haufen doch gegründet! ... Das muss irgendwas mit seinen schwarzen Augen zu tun haben. Wenn ich raten müsste würde ich sagen, dass er seine Nekromantie- Fähigkeit mit der Gen- Jutsu- Begabung der Hyuga kombinieren will. Dann könnte er endlich lebensechte Tote überall rumlaufen lassen und niemand würde den Unterschied kennen können, aber das sind natürlich nur Spekulationen. Auf jeden Fall ist der Kerl jetzt für mich Freiwild."

Grinsend zwinkerte die Dämonenprinzessin Kyuubi zu. "Na? Lust auf eine kleine Jagd?" Noch bevor Naruto fragen konnte, was denn mit Hinata passieren würde, drängte sein Fuchsungeheuer ihn zur Seite und fletschte die Zähne. Zum zweiten Mal hörten die beiden Menschen die Stimme Kyuubis, als er zustimmend knurrte "Aber nur um meinen Herren zu schützen!" und kurz darauf rasten zwei Menschen und drei Fabelwesen durch den Wald. Schnurrhaare nahmen Witterung auf und verfolgten einen ganz bestimmten Geruch.

Causa Mortuum Occideo

#Ich HASSE die letzten zwei Kapitel! Ich weiß, dass es bald vorbei ist und das diese Zwei darum etwas ganz besonderes sein müssen ... außerdem soll der Kampf logisch ablaufen ... und dann ist Schluss! Wer weiß ob mir jemals Stoff für eine weiter FF einfällt! T.T ... aber dass dachte ich nach "Der Apfel ..." auch und jetzt hab ich euch doch schon wieder mit über 70 Seiten Text zugepflastert! ... na ja ... notfalls kann ich ja weiterhin die Ideen von meiner Sis Kalashin klauen und damit Specials schreiben ... die sind zumindest nicht so viel Aufwand! ... aber das dachte ich von dieser FF ja auch ... von wegen die hier wird nicht länger als 30 Seiten ... ^.^v#
 

Und so begab es sich zu dieser Zeit, dass alle Toten in ganz Konoha zusammenströmten. Kein Grab blieb verschlossen und egal ob Tier oder Mensch, einträchtig machten sich alle auf den Weg um sich um ihren Herrn zu scharen. Unermüdlich wanderte der das schweigende Heer durch Tag und Nacht. Verbrannte man einen, kamen zwei neue, bis sich die Bevölkerung nur noch in den Häusern einschloss und hoffte, der Frieden möge zu den Toten zurückkehren. Von allen Ecken und enden hörte man ein Wispern, dass ein neuer Dämon aufgetaucht wäre. Hilflos standen die Behörden dem Treiben gegenüber. Kaum gestorben, standen Leichname vom Sterbebett auf und gingen unaufhaltsam auf ihre rastlose Wanderschaft. Niemand hat sie je wieder gesehen ...

(Aus den Berichten, vor der Zeit des sechsten Hokagen, auch als Flirtparadies Band 7 bekannt)
 

Vergnügt hüpfte Anubis von einem Ast zum nächsten. Endlich lebte sie wieder richtig. Ein Kampf stand bevor und was für einer. Nicht ein lächerlicher Anfänger, NEIN ein Profi auf seinem Gebiet! Sie durfte Nekromanten jagen. Früher wäre sie voller Zorn vorausgerast, aber mit der Zeit hatte sie gelernt, diese seltenen wirklichen Herausforderungen zu genießen. Knochen, Kiefer, Kralle und Fänge, alles war komplett. Sie hatte sogar einen anderen Dämon an ihrer Seite ... eine wirklich seltene Gelegenheit. So günstig waren ihre Chancen schon lange nicht mehr gestanden. Zuversichtlich legte sie noch einen kleinen Zahn zu.

Tote Ohren spitzten sich gegen ihre Natur und tote Augen richteten ihren stumpfen Blick in eine Richtung aus der sie, je nach Hörschärfe und Zustand zwei Wesen herannahen hören konnten. Kaito hob den Kopf ... "Da will uns jemand besuchen!" Ohne einer weiteren Anweisung zu bedürfen spalteten sich die Toten in drei exakt gleich große Teile. Die zwei jüngsten Schwestern übernahmen die linke Flanke, die zwei älteren die Mitte und Kaito und die Älteste wichen nach rechts aus, sie würden den Feind in die Zange nehmen und einkreisen. Die Ankömmlinge mochten stärker sein ... aber dieser Masse würden sie nicht Herr werden können.

Kralle grinste. "Hey! Diese Anfänger wollen uns einkreisen!" Türkisblaue Augen blitzten durch die Nacht. "Nett von ihnen, dass sie uns das ganze erleichtern wollen. Dann würde ich vorschlagen ... dass WIR SIE einkreisen!" Sie erhob sich auf zwei Beine und riss den Arm mit Kralle in die Luft. "LOS! Du rechts, ich Mitte und Kyuubi links!" Das Armband löste sich und Kralle kehrte in seine ursprüngliche Gestalt zurück. Zwei Sekunden später sprengten drei verschiedene Gestalten mit überirdischer Geschwindigkeit, eine fliegend, zwei laufend in unterschiedliche Richtungen davon. Anubis streckte sich im Lauf. Sie fand es beruhigend, dass sie nicht auf die anderen beiden würde aufpassen müssen. Im Grunde hatte Kaito ihr also einen Gefallen getan.
 

Drachensinne wurden ausgestreckt und kurz darauf entdeckte Kralle die Horde unter ihm. Er hatte schon öfter mit Untoten zu tun gehabt, das brachte die Anwesenheit der Dämonenprinzessin so mit sich, aber es war sehr lange her, dass sie gegen ein so großes Heer antreten mussten. Er persönlich war ganz froh um die Unterstützung von Kyuubi, auch wenn er befürchtete, dass der relativ junge und ungeübte Dämon erst lernen musste, dass reine Körperkraft gegen diese spezielle Art von Gegnern nichts ausrichten konnte. Er würde lernen und stärker werden oder sterben ... wie alle anderen vor ihm. Notfalls konnten Anubis und er ja noch eingreifen.

Schwarze Schwingen durchschnitten majestätisch die Luft, als er sich endlich seinen Gegnern entgegen drehte. Er schätzte ihre Größe ab und bewegte seinen gewaltigen Kopf in einer Kreisbewegung. Ein Gedanke der Macht und um die Untoten herum entstand auf einmal ein Ring aus Feuer und beleuchtete mit flackerndem Licht die unheimliche Szene unter ihm. Ein paar Gegner, die zu nahe an diesem Kreis gestanden hatten, begannen sofort lichterloh zu brennen, alle anderen drängten sich in der Mitte zusammen. Doch gleichzeitig stieg eine schwarze Wolke aus Insekten und Vögeln zu ihm auf. Kralle grinste. So Kleinzeug hatte ihn noch nie gejuckt ... es kam einfach nicht durch seine Schuppen hindurch.

Er ignorierte den dunklen Schwarm und wich nur ab und zu etwas aus. Über ihm begannen sich gewaltige Wolken aufzubauen. Soso ... sie wollten ihre Untoten also feuerfest machen? Ein kurzer Blick auf die Kraftflüsse in der Umgebung, zeigte ihm, dass Kaito mit Unterstützung seiner Schwestern darangemacht hatte einen Hurrikan zu beschwören. Netter Versuch! Der Drache holte einmal tief Luft und ein paar Sekunden später raste ein gewaltiger Feuerball auf die Gestalten unter ihm zu. Er konnte sehen wie die beiden Schwestern unter ihm kurz die Brauen hoben und ein gewaltiger erster Vorbote des Sturms dann den Feuerball zur Seite schleuderte, so dass er wirkungslos neben der Horde einschlug. "HEY! PASS GEFÄLLIGST AUF WO DU HINSPUCKST TRAMPEL!" Ups das war wohl Anubis gewesen. "SORRY! ABER DU SOLLTEST DIR MAL SCHEINWERFER ZULEGEN, DAMIT MAN DICH NACHTS BESSER LOKALISIEREN KANN!" Er glitzerte wenigstens in der Nacht, aber dieses komische Fell schluckte ja alles an Licht, was es kriegen konnte. "VIELLEICHT SOLLTE EIN GEWISSER HERR AUCH MAL SEINEN STOLZ ÜBERWINDEN UND ANFANGEN EINE BRILLE ZU TRAGEN!"

Gut dass es in der Nähe keine Dörfer gab. Kurz sandte er eine Botschaft an alle Tiere in der Umgebung. "FLIEHT!" Im Gegensatz zu Dämonen waren Drachen bei normalen Tieren eher als Beschützer angesehen ... weiß der Teufel warum ... er fraß sie genauso regelmäßig wie Menschen ... und deshalb würden sie panikartig davon rennen ... wenn sie konnten. Moment mal! Seine Tatze ließ sich nicht mehr ordentlich bewegen! ... sie war eingesponnen? Da passte man mal für zwei Sekunden nicht auf ...

Er konzentrierte seine Sinne nun doch auf die seltsame Wolke und registrierte, dass sie aus Tausenden von Schmetterlingen bestand, die angefangen hatten ihn fleißig einzuspinnen. Das war der Nachteil von Schuppen, er spürte Berührungen erst dann, wenn ein Ziegenbock mit voller Wucht sein Geweih gegen ihn donnerte. Erneut veränderte ein Gedanke aus Macht die Welt um ihn, verzerrte sie und bog sie so zurecht, wie er es brauchte. Als Folge davon begann die Luft um ihn herum erst zu glühen und dann zu brennen.

Nach und nach fielen die Falter als Asche zu Boden, aber das dumme Netz hielt. Zu allem Überfluss begannen nun auch die ersten Sturmböen ihn ernsthaft zu bedrängen. Kralle stand vor der unangenehmen Alternative, entweder zu Boden zu gehen, wo er auch für die "gewöhnlichen" Untoten angreifbar sein würde oder vom Sturm irgendwann haltlos herumgewirbelt zu werden. Unter ihm bogen sich bereits besonders herausstechende Baumriesen bedenklich nach unten. Sein Flug war nur so sicher und ruhig wie die Luft um ihn herum ... und die begann nun zu kochen.

Wiederwillig teleportierte er auf den Boden. Die Feuerwand zwischen sich und die Armee haltend. Dieses Mistzeug von Netz hielt sich weiterhin hartnäckig auf seinen Schuppen. Er versuchte lieber nicht es abzureißen, denn er wollte nicht riskieren, dass er sich noch mehr darin verhedderte und am Schluss völlig bewegungslos war. Das Feuer vor ihm flackerte plötzlich und erlosch dann völlig. Dampfwolken verrieten, dass die Schwestern aus Kiri irgendeinen Wasserzauber benutzt hatten.

Sofort ergriffen die Untoten die Gelegenheit und begannen in Richtung des Gegners zu beschleunigen. Unaufhaltsam rückte die Masse durch den frisch entstandenen Schlamm nach vorne, auch wenn man sich bereits am Boden dem heftigen Wind teils entgegen stemmen musste, teils darauf zu achten hatten, dass er einen nicht von hinten von den Füßen riss. Ein weiterer Gedanke vom Drachen und die Temperaturen begannen schlagartig zu sinken. Eine Wolke von Faltern, die sich gerade erneut erheben wollte sank bewegungslos zu Boden. Doch auch hier war der im Entstehen begriffene Hurrikan für Kralle eher störend, denn er sorgte dafür, dass ständig, relativ warme Luft nach strömte und senkte so die Wirkung seines Zaubers enorm ab. Nur ein paar Untoten froren augenblicklich fest, es waren bei weitem nicht so viele, wie er es sich erhofft hatte und jeden einzeln einzufrieren hätte bei dieser Masse selbst den Drachen überfordert ... schließlich hatte er nicht ewig Zeit!

Dann begann es zu schütten und das tote Fleisch sog die Flüssigkeit sofort auf wie ein trockener Schwamm ... mit Feuer würde er heute also nicht's mehr bewirken können ... schade. Das war noch immer die einfachste Methode. Eigentlich hätte er es ja wissen müssen, wenn er sich wieder mit Anubis einließ würde das nur in Stress und Probleme ausarten. Ein weiterer Teleportsprung brachte ihn hinter die Horde der bedenklich nähergekommenen Untoten und seine Schwanzspitze glühte leicht als er einen Zauber der Seelenfreiheit darauf legte. Dann würde halt die konventionelle Methode wirken müssen. Er holte weit aus und sein scharfer Schweif schnitt durch die Reihen der Untoten. Wo er auftraf zerfielen sie augenblicklich zu Staub. Kamen die Massen dennoch zu nahe, teleportierte er eine Ecke weiter.

Dennoch schienen seine Angreifer nicht weniger zu werden, egal wie oft sein Schwanz, einer Sense gleich, die Untoten reihenweise niedermähte. Wo zur Hölle hatte Kaito nur diese Masse an Leichen her? Zwei besonders mächtige Individuen fielen ihm dabei auf. Sie schienen selbstständig die Kontrolle über ein paar der Leichen zuhaben. Sie fühlten sich fast genauso an wie ... Kaito? Dieser größenwahnsinnige Kerl hatte seine eigenen Schwestern getötet um sie als Diener verwenden zu können. Diese Dreistigkeit war ja unglaublich! Kein Wunder, dass er es so schnell geschafft hatte so mächtig zu werden!

Kralle war nicht geschockt. Er war ein Drache und als solcher kannte er dieses Gefühl nicht. Auch nicht überrascht oder gar nur erstaunt. Er stellte dies mit einer Kaltblütigkeit fest, die jedem Wesen eigen war, das viele Tausend Jahre Tod, Zerstörung, aber auch Hoffnung und Leben hinter sich hatte. Manche würden es Weisheit nennen, manche Abgebrühtheit. Er wusste um die Unbedeutendheit seines eigenen Lebens und um die der Schlacht die hier stattfand.

Vielleicht könnten sie Kaito hier stoppen ... vielleicht würden sie aber auch versagen und ein anderer würde diese Arbeit tun ... vielleicht sogar Shadime selbst. Nichts war fest im Fluss der Zeit, bis es vorbei war. Dann wurde Gegenwart zu Geschichte, Geschichte zu Sage, Sage zu Mythos, Mythos zu Märchen und irgendwann war auch der letzte tot, der sich an dieses Märchen hätte erinnern können.

Aber zumindest er für seinen Teil hatte noch vor seine Geschichte etwas länger werden zu lassen. Kralle griff in die tiefsten Ecken seines Herzens und erinnerte sich an eine schwarze Flüssigkeit. Sie hatte die Farbe eines Schattens in Mond und sternenloser Nacht und den scharfen Geruch nach Tod. Kurz darauf stiegen von seiner freien Hand Tausende von kleinen Fledermäusen auf. Es waren nicht wirklich lebendige Tiere, sondern eher Kreaturen, geschaffen um ihn in diesem Augenblick zu dienen. Ohne Bewusstsein und ohne Instinkt. Jede trug einen Teil dieser Substanz mit sich und gelenkt von seinem Willen platzierte sich jede genau über einem Untoten. Manche wurden zerstört. Dann platzten sie mit einem leisen "Plopp" und versprühten die schwarze, stinkende Flüssigkeit über den Köpfen der Gegner. Deren Körper saugten auch diese Flüssigkeit auf wie ein Schwamm.

Die beiden Schwestern lachten nur. Selbst das stärkste Gift konnte ihnen und ihrem Heer nichts anhaben, denn sie waren bereits tot und es floss kein Blut mehr in ihren Adern, dass die tödliche Substanz hätte weiterverbreiten können. Selbst wenn es in ihren Körper gelangte ... es gab keine Zellen die nicht bereits tot gewesen wären. Der große Drache beachtete leichtsinnigerweise die beiden weiblichen Kirininja nicht, die sofort zum Gegenschlag ausholten und zu zweit eine weitere Jutsu formten. Schließlich waren auch die letzten Diener des Drachen zerstört und ein dunkler, nutzloser Teppich bedeckte das Gebiet seines Anteils am Heer. Ein letzter Warnruf sorgte, dass sich Anubis und Kyuubi sich nicht zu nahe bei ihm befanden ... als er bemerkte, dass etwas scharfes seinen Kopf vom Rumpf getrennt hatte. Ein Schwert aus Wasser, wie es typisch für Kirigakure war! Einfach, aber Tödlich!

Er liebte diese alte Sage, nach der man einem Drachen nur den Kopf abschlagen musste, damit er tot war. Kralle ließ seinen alten Kopf auf die beiden Schwestern zustürmen, damit sie abgelenkt waren und mit einem unangenehmen Ziehen im Nacken wuchs ihm ein neues Haupt. Doch die Schwestern lachten nur, bis Kralle tief Atem holte und einen Feuerball, weit größer als den ersten beschwor. Die Hitze dieses Balles war so groß, dass die meisten Regentropfen verdampften bevor sie die Flammen erreichen konnten, aber dennoch schrumpfte er deutlich jeden Meter, den er sich durch die Wasserfluten des Regens hindurch kämpfen musste. Nach drei Metern war er nur noch halb so groß, ein viertelt ... schließlich viel ein kleiner, unbedeutender Funken in den Schlamm vor den Füßen der Schwestern.

Sie lachten, hoben einen Fuß um das letzte Glühen auszutreten ... und ihr Lachen wich einem entsetzten Schrei, als sich das pechschwarze Öl unter ihren Füßen lodernd entzündete. Ein kleiner, unbedeutender Funke hatte gereicht, dass innerhalb von Sekunden alle Untoten in einem gewaltigen Meer aus Flammen wandelten. Wie Luzifer persönlich stand Kralle mitten in der Feuersbrunst und schrie stolz seinen Sieg in die Welt hinaus. Auch Mitleid war nichts für Drachen! Schmunzelnd musste er sich an einen Ausspruch von Anubis erinnern, kurz nachdem sie sich getroffen hatten. "Manchmal frage ich mich ehrlich, WER von uns beiden der Dämon ist!"
 

Anubis sah nicht nach hinten, als sie auf ihre Angreifer frontal zustürmte. Diese Art des Kampfes war ihr die liebste. Direkt, gerade und ohne Rücksicht nehmen zu müssen. [Äh ... Hinata ...] die Hyuga schien bereits zu wissen, worauf sie hinaus wollte. Eine Welle der Freundlichkeit überrollte die Dämonenprinzessin. {Mir ist schon klar, dass du jetzt auf mein Ästhetikempfinden keine Rücksicht nehmen kannst!} Anubis fletschte die Zähne und Sekunden später fiel die Illusion von ihr ab und sie war wieder die halbverweste, schwarze Dämonenhündin, in deren Gestalt sie den Rest ihrer Existenz verbringen würde. Eine Tote unter Untoten.

Ihr kam das alte Lied in den Sinn, dass ein Barde vor Urzeiten über sie geschrieben hatte:
 

So tief wie die See,

So heiß wie das Herz,

So tot wie die Leich,

So groß ihr Schmerz.
 

So schön wie der Tod,

So schwarz wie die Nacht,

So flink wie der Fuchs,

So groß ihre Macht.
 

So alt wie der Stein,

So heiß wie die Glut,

So stark wie der Sturm,

So groß ihre Wut.
 

So scharf wie die Sens,

So hart wie das Horn,

So schnell wie der Wind,

So trifft dich ihr Zorn.
 

(ein dicker Dank an Christian, meinem Verlobten, und Kalashin ^.^)
 

Ein großer Ball aus Feuer schlug neben ihr ein und sie wich im letzten Augenblick geschickt aus. Seit wann konnten Untote mit Feuer umgehen? Ein Blick nach oben zeigte ihr den waren Übeltäter. "HEY! PASS GEFÄLLIGST AUF WO DU HINSPUCKST TRAMPEL!" Er hatte sich wirklich um keinen Deut gebessert die letzten Tausend Jahre! "SORRY! ABER DU SOLLTEST DIR MAL SCHEINWERFER ZULEGEN, DAMIT MAN DICH NACHTS BESSER LOKALISIEREN KANN!" Als ob ein gewisser Drache jemals Probleme mir der Nachtsicht gehabt hätte! Selbst wenn er stockblind wäre, könnte er sie zumindest noch erspüren. "VIELLEICHT SOLLTE EIN GEWISSER HERR AUCH MAL SEINEN STOLZ ÜBERWINDEN UND ANFANGEN EINE BRILLE ZU TRAGEN!"

Anubis wuchs und mit ihr Knochen bis sie die dreifache Größer erreicht hatte. Sie dachte sehnsüchtig an die Feuerbälle mit denen der Drache nun um sich werfen würde, bevor das Wasser aus dem Himmel ihm diese Taktik vereiteln könnte. Sie selbst besass diese Gabe leider nicht ... aber dafür andere. Kiefer umschloss ihren Körper wie eine zweite Haut und bedeckte die verweste Oberfläche. Wie eine Wand kamen die Untoten auf sei zu und sie raste wie ein leibhaftig gewordener Speer mitten hinein. Die Opfer spritzten nach links und nach rechts, als Knochen seine ersten Opfer fand. Wo die grüne Klinge auf die Gegner traf, begannen diese sich in Sekundenschnelle aufzulösen und zerfielen zu grauer Asche. Ihr Knochen war geschaffen worden für den Kampf gegen Untote und so lange sie existierte würde er diesen Zweck erfüllen.

Es hagelte Bisse, Schläge und Tritte auf die Dämonin, doch sie konnten den schwarzen Panzer, der diese umgab, nicht durchdringen. Sanft streckte Anubis ihre Gedanken aus und suchte nach der Macht die alles kontrollierte ... Kaito ... und seine zwei ... Schwestern? Ok! Zuerst die, dann der Obermotz persönlich! Das Beste zum Schluss! ... wie immer.

Suchend wanderten zwei türkisfarbene Augen durch die Masse, während sie weiterhin eine Schneise in das Meer der Toten schlug. Auch auf sie versuchten die Geschwister eine Wolke von Schmetterlingen loszulassen. Kurz überlegte die Dämonenprinzessin ob sie die Falter ignorieren sollte, doch sie beschloss kein Risiko einzugehen. Ein Wort der Macht und eine grüne Wolke löste sich aus ihrem Mund und hüllte die bunten Insekten ein. Gegen Untote war Gift sinnlos, doch gegen diese Tiere wirkte sie einwandfrei. Sofort wurden die kleinen Helfer der Shadime dahingerafft und sanken in einem letzten schillernden Totentanz zu Boden. (eigentlich hab ich nix gegen Schmetterlinge, aber es hat einfach so gut gepasst ^.^v)

Deutlich roch Anubis den Regen, der sich zusammenballte, aber sollte ihr nicht schaden. Sie grinste breit bei der Vorstellung, Kiefer könnte plötzlich zu rosten anfangen. {Also ich finde das nicht so lustig!} Hätte die Dämonin Pupillen besessen, so hätte sie diese jetzt genervt gerollt. [Mach dich lieber mal nützlich! Siehst du irgendwo in diesem Gewurl die Schwestern deines unmöglichen Ex- Verlobten?] Es hatte Vorteile, wenn zwei Wesen sich dieselben Augen teilen. Jeder Mensch verarbeitet gleiche Informationen anders und so wurden auch die Bilder der Schlacht von zwei verschiedenen Charakteren aufgenommen und verarbeitet. Das erhöhte die Suchgeschwindigkeit enorm.

{Da vorn! Neben dem großen Baum! Oh! Es hat angefangen zu regnen!} Anubis sah die zwei Geschwister und wich einem Schwert aus Wasser aus. [Was du nicht sagst! Ich würde sagen du tust jetzt was wir ausgemacht haben, sonst darfst du am Schluss dein kleines Schoßhündchen vom nächsten Baum kratzen und das gesamte Nebenhaus vom Boden aufwischen!] Anubis wurde langsam langweilig. So viele Tote und sie schienen nicht weniger zu werden ... da musste man doch etwas unternehmen ...

Die Schwestern waren erfahren. Lang, mancher könnte sagen viel zu lang, dienten sie ihrem Bruder bereits in dieser verfluchten Gestalt. Doch solch ein Urteil fällten sie nicht. Sie dienten einfach und das war die gesamte Wahrheit ihres Seins. Außerdem war irgendwo in ihrem halbverwesten Bewusstsein festgesetzt, dass ihr Leben direkt mit dem Kaito's zusammenhing. Es gab nur ihn oder nichts ... nicht dass sie eine Wahl gehabt hätten.

Sie registrierten, dass ihre die Angriffe der Toten an der Dämonin wirkungslos verpufften. Es war eine Art Patt, denn die Untoten waren zu zahlreich, als dass die Schläge Anubis sie hätten ernsthaft dezimieren können. Allerdings verpufften die Angriffe ihrer toten Diener wirkungslos an Kiefer. Die Zeit jedoch arbeitete für die Schwarze, da sie nicht gerade den Eindruck machte früher oder später unter Erschöpfung zu leiden.

Ohne eine sichtbares Zeichen der Verständigung zogen sie je zwei kleinere Fächer und griffen gleichzeitig an. Die vergifteten Enden waren frisch präpariert und sollten selbst bei diesem Regen eine kurze Zeit lang halten ... lange genug um die Hündin zu töten. Wie zwei lebende Shuriken rasten sie auf Anubis zu und wirbelten ihre Fächer durch die Luft. Klingen aus Luft und Regen wurden erzeugt und bahnten ihnen den Weg.

Anubis sah die zwei kommen und wich ihren Vorboten aus. Abwehrbereit erhob sie Knochen und grinste breit. Ein Krache ertönte, als die zwei Parteien dann aufeinander prallten. Einen Augeblick fürchtete Hinata, Knochen würde unter der Wucht des Aufschlags brechen, aber die tapfere Waffe hielt den Kräften stand. Die Dämonin kam, trotz ihrer enormen Schnelligkeit fast nicht mehr mit parieren nach, so schnell prasselten die Angriffe nun von allen Seiten auf sie ein. Für großartige Gegenschläge hatte die Dämonin kaum Zeit. Dann ... eine Lücke und schon sauste die schwarze Kugel auf den Bauch einer der Geschwister zu. Doch auch diese hatte eine Lücke gesehen und mit zwei triumphierenden aufschreien fanden zwei Waffen ihr Ziel.

Anubis bemerkte das Gift auf der Waffe, als sie diese aus ihrer Seite zog. Auch hier würde die Shadime- Geschwister enttäuschen müssen ... Tote konnten bekanntlich nicht vergiftete werden ... was sie selbst ja am Besten wissen sollten. Die getroffene Schwester Kaito's dagegen wurde heftig zurückgeschleudert und landete im Matsch. Doch der Stoß schien sie nicht sonderlich beeindruckt zu haben ... schnell sprang sie wieder auf und zog einen neuen Fächer ... bis sie bemerkte, dass ihr Bauch damit begonnen hatte sich in Asche aufzulösen. Mit einem entsetzten Schrei sah sie nach unten. Dort wo sich gerade noch ihr Unterleib befunden hatte, wurde Staub vom Wind davon geweht. Sekunden später war dort, wo soeben noch die treue Helferin des Nekromanten gestanden hatte nur noch ein Häufchen durchnässter Asche zu finden.

Die Augen der zweiten Schwestern blitzten vor Wut. Sie rief den Hurrikan und wies ihn an die Dämonin zu packen und in die Höhe zu schleudern ... einen Sturz aus mehreren hundert Metern, überlebte niemand, egal ob er gegen Gift immun war oder nicht! Sofort wurde der Wind reißender und sammelte sich um die schwarze Hündin. Diese sah die Gefahr und sprach nun ihrerseits einige Worte der Macht gegen diesen Wind. Ein Sandsturm entstand aus dem Nichts und begann seine eigene Drehung durch zu setzten. Bäume und Äste wurden in zwei Teile geteilt und Blätter zerfetzt. Immer schneller drehte sich der Sand und schließlich war eine wild durcheinandertobende Kuppel aus den hellbraunen Körnern entstanden, die nichts und niemand durchließ, nicht einmal den Regen und das gesamte drittel der Armee einschloss. Es wurde düster und die einzige Lichtquelle waren zwei helle, türkis glühende Augen.

Die übrige Schwester nutzte die Dunkelheit und wechselte ihren Standort. Kurz bevor sie jedoch zu einer anderen Stelle eilte, schwang sie ihre Fächer in Richtung der einzigen Lichtquelle. Doch wie erwartet wich diese aus. Daraufhin wechselte sie nun ihre Taktik und griff die Hündin auf eine neue Art an. Mit einer speziellen Jutsu beschwor die Shadime aus dem am Boden stehenden Wasser immer neue riesige Shuriken aus Eis, ließ sie einen Augenblick lang kreisen und schlussendlich alle gleichzeitig auf die Dämonin zu rasen.

Ein Augenblick des Hoffen's und Bangen's und dann verriet ihr ein leises Knurren, dass sie endlich getroffen hatte. DAS konnte nicht einmal dieser komische schwarze Panzer abfangen. Ein Standortwechsel und schon folgten die nächsten. Die Anzahl der Eisgeschosse verhinderte, dass Anubis hätte ausweichen können und so musste sie immer wieder das kleinere Übel wählen und zog sich kleiner Verletzungen zu. Die Dämonenprinzessin beschloss, dass es nun endgültig an der Zeit war die Taktik zu ändern. Mit einem leisen Seufzer begann sie Knochen kreisen zu lassen:
 

Schwarzer Panzer,

schwarzer Kiefer,

mir seit Urzeit,

überliefert.
 

gleiche Last,

und gleiche Bürde,

ungewollte

Königswürde.
 

Für unser Volk

in aller Not

mit unsrem Leben

mit unsrem Tod.
 

Mit diesen Worten brach sie Knochen in zwei Teile und stieß sie in den Boden. Sofort begann Rauch aus der frischentstandenen Öffnung aufzusteigen und ein völlig schwarzer Kopf erschien. Der Kopf war bis auf zwei kleine Knopfäuglein komplett gepanzert und zwei gewaltige Kiefer zuckten genervt. Im Schatten ließen sich sechs lange dürre Beine, ein Kugelförmiger Oberkörper und ein gewaltiger Hinterleib erahnen. Es wäre ein beängstigender Anblick gewesen, wenn zwischen den gebogenen kurzen Fühlern über den Augen nicht eine kleine, neckische goldene Krone hin und her gerutscht wäre, so dass man befürchten musste sie würde jeden Augeblick herunterfallen." Du WAGST es uns schon wieder zu rufen? Keiner deiner Vorfahren hat unsere Hilfe so oft benötigt wie du! Du musst wahrlich unfähig sein! ... Ich hoffe danach hab ich endlich mal wieder Ruhe vor dir!" Dann begann ein leichtes Beben die Erde oder besser den Schlamm unter der Sandkuppel zu erschüttern.

Dann begann der Boden zu brodeln. Überall schossen plötzlich schwarze Körper aus dem Schlamm und dünne Fühler tasteten die Luft ab, denn Augen schienen sie nicht oder nur sehr kleine zu besitzen. Dann kam Bewegung in die Masse der Riesenameisen. Sie griffen sich mit ihren Zangen einen der Toten nach dem anderen und zerrten ihn mit sich zurück in die Tiefe. Einige Untote, so wie die letzte der beiden Schwestern, versuchte sich mit den Händen am nächsten Baum festzukrallen, aber es war vergebens. Mit unnachgiebiger Härte wurde sie gepackt und mitgeschleift. Einen Augenblick lang brodelte die Umgebung von schwarzen und weißen Leibern, dann war der Spuk vorbei und Anubis ließ die Sandkuppel verschwinden. Ein letzter Blick um sich herum ... niemand hätte vermuten können, selbst wenn er den völlig zerwühlten Boden bemerkt hätte, dass genau an dieser Stelle noch vor kurzem ein Heer von Untoten gestanden hätte.
 

Kaito sah sich um. Der Hurrikan war fertig beschworen und würde nun auch ohne seine Mithilfe weiter toben. Der Drache und die Dämonin waren durch seine Schwestern genügend abgelenkt. Sie würden siegen ... wie immer. Er rief seine älteste Schwester zu sich. Zuerst die beiden Dämonen! Der rote ... der gehörte doch zu diesem Naruto! Der Kerl, der ihm Hinata streitig machen wollte, obwohl er keinerlei Nutzen davon hatte! Der als erstes! Vier Fächer wurden Gezückt und Tote befehligt den roten Fuchs abzulenken.

Dieser schlug erst einmal spielerisch mit den Tatzen gegen das Heer um zu sehen, wie sie sich verhalten würden. Während er so abgelenkt wurde, begaben sich die beiden Angreifer in seinen Rücken. Neben ihm entzündete sich eine gewaltige Stichflamme und er fühlte die Präsenz seiner jüngeren beinen Schwestern verschwinden ... sie waren schon immer die Schwächsten der fünf gewesen! Um die schwarze Hündin herum entstand gerade eine große Sandkuppel ... beeindruckend! Kaito und seine Mitstreiterin platzierten sich exakt hinter Kyuubi und begannen mit ihren Fingerzeichen, ohne die Fächer los zu lassen.

Schnell und schneller flogen ihre Hände in einem wilden, unkoordiniert scheinenden Tanz herum, jedes Paar ein exaktes Spiegelbild vom anderen. Das Schwert zum Schutze Kiri's! ... nun ... er WAR Kirigakure, also musste er auch geschützt werden! Die Fingereichen waren beendet, das Chakra geschmiedet. Wie in einer einzigen, fließenden Bewegung wurden vier Fächer, verziert mit den Wellen des Kiri- Reiches gehoben und Kurz darauf rollte eine gewaltige Welle auf den blutroten Fuchs zu. Dieser zuckte mit den Ohren nach hinten und drehte seinen gewaltigen Kopf in Richtung des überraschenden Angriffs.

Shadime grinste ... zu spät kleiner Dämon! Trotz der übermenschlichen Geschwindigkeit der Dämonen eigen war, konnte er sich nicht mehr in Sicherheit bringen. Die gewaltigen Luftmassen schlugen auf seinen ungeschützten Körper ein, wie eine Säge auf Holz. Ein erschrecktes Heulen, war das letzte, was Shadime wohl jemals mehr von dieser Kreatur hören würde. Unter dem sauber in zwei Hälften gespaltenen Fuchs flammte ein gewaltiges, aus eisblauen Feuern bestehendes Feuer auf und verschlang das getötete Wesen, bis nichts mehr davon übrig war. Kaito zuckte mit den Schultern ... er hatte gehofft nach diesem Kampf zwei tote Dämonen und einen Drachen in seinem Heer zu haben ... aber diese Hoffnung würde sich wohl nicht erfüllen!

Anscheinend hatte nun auch die Dämonin seine beiden Geschwister besiegt, denn er spürte nicht mehr länger ihre Präsenz. Ein wütendes Fauchen zeigte ihm, dass die schwarze Riesenechse den Tod des Fuchses bemerkt hatte. Zwei schwarze Flügel teilten zischend die Luft, als er auf Shadime zu raste und eine Feuerkugel vor sich schickte. Shadime lachte nur. Was für ein lächerlicher Versuch! Er wich nicht einmal aus, sondern steckte nur, genauso wie seine Partnerin seine Fächer zurück und begann erneut mit Handzeichen.

Zwei Sekunden erhoben sich zwei gewaltige Wasserdrachen aus dem Boden und pflückten ihren echten Artgenossen aus der Luft. Dieser schnaufte überrascht und schickte weitere Feuerbälle aus, die gegen das Element aus dem die beschworenen Wesen bestanden jedoch vollkommen nutzlos waren. Dampf entstand und vernebelte für eine kurze Zeit die Sicht, nur ab und zu sah man eine Schwarze Klaue oder einen geschuppten Schweif aus der Wolke auftauchen und gleich wieder verschwinden. Dann ein Geräusch als ob etwas schweres auf dem Boden aufschlagen würde und dann war Ruhe!

Seine zwei Diener verschwanden und nur noch ein toter, blutender Haufen aus schwarzen Schuppen zeugte von dem einst so herrlichen Drachen. Kaitos schwarze Augen zuckten vor Freude als er das verzweifelte Heulen der Dämonenhündin vernahm. Türkise Augen glühten im Schmerz auf, als sie sich auf den Mörder ihres einzigen ebenfalls nicht alternden Freundes richteten. Kaito lacht nur. Nie hätte er sich träumen lassen, dass so mächtige Wesen wie Drachen und Dämonen so furchtbar leicht zu besiegen wären! Die Toten waren völlig nutzlos gewesen, aber dennoch hatten die drei Kreaturen keine Chance gegen ihn.

"Dein Tod wird kurz aber schmerzlos sein. Ganz im Gegensatz zu den Leiden deines Freundes, den ich anschließend wiederbeleben werde. ... er wird einen passablen Hofhund abgeben!" Ein zorniger, Erd erschütternder Schrei zerriss die Luft, als nun auch Anubis angriff. Ihre schwarzen Hinterläufe zerfetzten den Boden und Knochen wurde zum letzten Schlag erhoben. Als Antwort grinsten die Shadime nur und formten erneut Handzeichen. Kaito musste zugeben, dass diese Bagage ganz schön anstrengend war, langsam ging ihm die Energie aus. Nach diesem Kampf hatte er sich erst einmal ein paar Tage Ruhe und Entspannung mit seiner frisch Angetrauten verdient!

Auf Anubis rasten plötzlich circa 20 Fischerspeere zu. Sie wich gewandt aus, aber dennoch trafen viele ihr Ziel. Aber sie war nicht umsonst eine Dämonin im Körper einer Toten. Schmerz kannte sie nicht und so ließ sie die Dinger einfach stecken und bremste kein Stückchen ab, während sie mit einem grimmigen Grinsen auf den Lefzen ungehindert ihren Kurs auf den Nekromanten hielt.

Und dann traf sie auf die Beiden Kirininja. Mit der Erfahrung von vielen Jahren zog sie Knochen durch und schnitt beide sauber in zwei Hälften. Sofort löste sich die letzte verbliebene Schwester auf. Genauso wie Kaito ... in Rauch! Schattendoppelgänger! Ein leiser Ruf ertönte hinter ihr. "reingelegt!" und dann stürzten sich zwei Wasserdrachen ohne jede Vorwarnung auf die Dämonin ... sie war chancenlos unterlegen!

Ein kaltes, blaues Flackern zeigte Shadime, dass er auch diesmal der Überlegene gewesen war. Ein lautes Kreischen erklang, als sich die schwarze Hündin ein letztes mal gegen ihren Untergang wehrte, bevor sie in die Unterwelt gezogen wurde ... wahrlich, nun stand ihm nichts mehr im Weg ... er müsste nur noch die beiden Ausreißer finden. Konoha hatte seine schärfsten Waffen gegen ihn geschwungen ... und verloren! Kaito erlaubte sich ein kaltes Grinsen. Als erstes brauchte er vier neue Begleiterinnen und dann würde er sich Hinata holen ... diese kleine unverschämte Göre würde ihn noch fürchten lernen! JETZT würde Konoha bluten für die Tatsache, dass sie IHN hatten verarschen wollen!

...

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Kyuubi war ... glücklich. Er durfte endlich wieder selbst kämpfen. Kein verstecken hinter dem kleinen, schwachen Menschen, der ihn trug. Kein gezieltes Töten aus dem Hinterhalt. Keine unschuldigen Zivilisten, auf die er Acht geben musste. Und kein größenwahnsinniger Uchiha, der ihm befahl zu töten, was er schützen sollte. Ohne Rücksicht auf die anderen Beiden durfte er sich endlich wieder austoben. Ein fröhliches Knurren entwich seiner Kehle als er begann auf seine normale Größe zu wachsen.

Neun Schwänze begannen die Luft zu peitschen und rissen erst Äste von den Bäumen und schließlich eine kleine Schneise in den Wald. Kurz blickte das Fuchsungeheuer zum Himmel ... er verdüsterte sich immer mehr ... Dämonenwetter. Genau das richtige für einen Kampf wie diesen! Rostrote Tatzen wuchsen zur Größe von kleineren Häusern und rissen die ersten Furchen in den ungeschützten Boden. Ein scharfer Wind kam auf und streichelte seine Schnurrhaare. Es roch nach Tod.

Sein Träger glühte vor Hass auf diesen Kaito und das Herz des Dämons brannte mit ihm. Sie würden ihn gemeinsam bestrafen für die Frechheit seine Anubis/Hinata angegriffen zu haben. Mit einem letzten Satz sprang er mitten in die Horde seiner Gegner. Ein unangenehmes Knirschen entstand dort wo seine Tatzen auf dem Boden aufkamen. ... viele der Untoten waren nicht rechtzeitig ausgewichen. Versuchsweise hob Kyuubi seine Tatze und schleuderte einen Haufen der Angreifer weit weg. Interessiert beobachtete er wie sie gegen Bäume prallten und sofort wieder aufstanden. ... diese Methode bewirkte also nichts!

Ein leichtes Stechen in der Hinterpfote ließ ihn leise aufheulen, bevor sich die Wunde wieder schloss und der Schmerz verebbte. Welcher Irre hatten diesen Untoten denn Waffen gegeben. Aber das war kein Problem. Mit seinen Schwänzen sorgte er für eine freie Fläche um sich herum. Einige versuchten sich an den Schweifen festzuhalten, aber dann wurden sie einfach so lange herumgeschleudert, bis sie auf den Boden oder auf einen Baum auftrafen. Das Fuchsungeheuer erinnerte sich an das Training seines Trägers und begann sorgfältig eine schöne blutrote Kugel zu formen.

Doch statt sie sofort zu werfen, nahm er sie und balancierte sie auf einem der neun Schweife. Dann formte er eine weitere Kugel ... und noch eine ... bis jeder seiner Markenzeichen eine solche Sphäre auf seiner Spitze schweben ließ. In der Dunkelheit des Hurrikans wurde seine Umgebung in ein warmes, aber nichts desto trotz sehr unheimliches rotes Licht getaucht. Wahrscheinlich ging Naruto mit ihm durch, als er ein kurzes "FRESST DAS!" hören ließ ... unter den Uchiha hatte er im Kampf nie seine Stimme erhoben ... und dann schleuderte er alle neun Kugeln auf einen Schlag auf die Meute.

Zischend gingen die Rasengan auf ihre Gegner los. Wie lebendig gewordene Kugelblitze fuhren sie unter die Reihe der Untoten und zerfetzten, was immer sich ihnen in den Weg stellte. Bäume, Erde, halb verfaultes Fleisch und Knochen. Wie Strahlen eines Sterns bildeten sich dadurch neun Gräben um das Fuchsungeheuer. Dieses blickte grinsend auf die nun stark ausgedünnten Reihen unter sich ... als er hinter sich eine Bewegung erkannte.

Mit einem tödlichen Grinsen auf den Lippen stand Kaito hinter ihm und formte eine dem Fuchs unbekannte Jutsu. "HAU AB!" Schrie Naruto ihm zu ... doch es war wohl zu spät. Noch bevor Kyuubi sich einen Meter von der Stelle gerührt hatte, raste eine gewaltige Welle aus Wasser auf ihn zu. Die vordersten Fronten waren so scharf, dass jeder Schmied vor Neid erblasst wäre und zerteilten, alles was sich ihnen in den Weg stellte mit einem sauberen Schnitt.

Schnell zog der Fuchs einen Teil seiner neun Markenzeichen ein, als das Ding knapp an ihm vorbei rauschte und wirkungslos im Wald verpuffte. Verwundert zog er seine Augenbrauen hoch und sah zwischen der breiten Schneise, welche die Attacke in den Wald gerissen hatte und Kaito selbst hin und her. Wenn die Jutsu keinen Effekt hatte ... warum um Itachi's Willen, guckte er dann so triumphierend? Doch so genau er auch hinsah und so sehr er seine Dämonensinne ausstreckte, konnte er doch nichts Totes entdecken.

Vorsichtig schlich er an Shadime heran ... vielleicht war er ja verrückt geworden. Obwohl der Fuchs mehr als riesig war, schien der Kiri ihn nicht zu bemerken. Doch plötzlich formte er eine neue Jutsu. Kyuubi sprang sofort zurück und ging in Angriffsstellung, als auch schon zwei gewaltige Wasserdrachen aus dem Wasser aufstiegen und eine bizarren, aber nutzlosen Kampf ausführten. Vollends verwirrt pflanzte sich der rote Fuchs auf seinen Hintern und kratze sich mit einer Pfote das rechte Ohr.

Nun ... wenn der Kerl schon total plemplem war ... sollte das nicht sein Problem sein! Er hatte noch nie Rücksicht auf den geistigen Zustand seines Gegners genommen ... obwohl der in letzter Zeit manchmal besser war als der seines Herren ... nun ... diesmal nicht. Er stand auf und grinste. Kaito lebte und so würde ein einziger Schlag reichen um ihm das Genick zu brechen. Eine Ohrfeige, die er wirklich verdient hatte! Hinata/Anubis hatte wegen ihm leiden müssen und das würde er nicht überleben!

Mit gespitzten Ohren, wohl wissend, über welche gewaltigen Kräfte sein Gegenüber verfügte und dementsprechend wachsam näherte sich der rote Fuchs nun seinem Widersacher. Ein leises rieseln von Sand verriet ihm, ohne dass er es hätte sehen müssen, dass Anubis gerade ihre Kuppel hatte fallen lassen, doch er beachtete das nicht. Sein Gang war schwingend und aufmerksam. Hätte er gewusst, welche Gedanken der schwarzen Hündin bei diesem Anblick durch den Kopf gingen hätte er es sofort gelassen ... oder auch nicht.

Auch weiterhin beachtete Kaito ihn nicht. Er richtete seinen Blick auf einen Punkt knapp unterhalb der Baumwipfel und formte eine neue Jutsu. Diesmal flogen um die 20 Speere in den Wald ohne irgendetwas außer die Vegetation zu treffen. Doch diesmal war es Kyuubi egal mit einem zufriedenen Knurren holte er aus und mit einem überraschten Schrei flog Shadime mit rudernden Armen durch die Luft.

...

...

...

Kaito verstand nicht was los war! Es waren doch alle Tod gewesen! Wo kamen sie auf einmal wieder her? ... Ein gewaltiger Schlag schleuderte ihn hoch in die Luft und schneller als er hätte reagieren können sah er gewaltige Zähne auf ihn zu rasen. Kurz bevor Kyuubi ihn mit einem sauberen Biss köpfte, erinnerte er sich an eine Anmerkung, die er in einer Chronik der Hyuga gelesen hatte. "... und doch heißt es, dass nicht die Byakugan, sondern die Genjutsu die ursprüngliche Stärke dieses Clans sei."

Back to life?

Ein toter Körper fiel zu Boden und ein Kopf wurde hinterher gespuckt. "Der schmeckt ja eklig nach Seife!" Entbunden von ihrer Führung fanden die Toten um die drei Streiter auf einen Schlag endlich ihre Ruhe. Was auf Ewig hätte schlafen sollen, fiel in sich zusammen und stand nie wieder auf. Kralle und Anubis trabten zum Fuchsdämon hinzu und versicherten sich, dass Shadime auch wirklich tot war. "Sehr beeindruckend diese Genjutsu! Ich wusste gar nicht dass du sowas kannst!" Sorgfältig faltete Kralle seine Flügel zusammen und wickelte sich brav um den Arm der Dämonenprinzessin. Anubis grinste und nahm Kiefer ab. "Kann ich auch nicht, aber Hinata ist darin echt gut!"

Zwei Schnauzen schmolzen zusammen und gaben die Gesichter einer völlig erschöpften Chunin und eines weniger fertigen Jonins frei. "HA! Das war ... cool! Siehst du Kaito! Das kommt davon, wenn du dich mit meiner Hinata anlegst! Wag es nicht und lege noch einmal Hand an sie sonst jag ich dir nächstes Mal Gammabunta hinterher! Jawohl!" Die Hyuga wurde tiefrot und kniff die Lippen zusammen. Sie wollte gerade verlegen die Finger aneinander stupsen als ihre rechte Hand gepackt wurde und Naruto sie mit einem "Lass uns Heimgehn!" hinter sich herzog.

...

...

...

Nyx baute sich vor Hinata auf. "DA! Und glaub ja nicht, dass ich dein Postbote bin! Schau dass du weiter kommst!" Noch bevor die Hyuga um eine Erklärung dieser seltsamen Ansprache bitten konnte war die Dorfleiterin schon wieder verschwunden. Verwundert drehte sie den Brief in den Händen ... ein offizielles Schreiben der Hyuga? Eine Hand griff ihr über die Schulter und riss ihr das Papier aus der Hand. "Was steht denn da drin?" Das Siegel mit dem Flammensymbol wurde aufgebrochen und Naruto las vor. "Sehr geehrtes Fräulein Hinata ... blablabla ... da es sich zu unserem großen Bedauern herausgestellt hat, dass Fräulein Hanabi als Erbin und Vertreterin des Hyugaclans nicht geeignet ist, möchten wir sie bitten ...blabla ... die wollen dich zurück!"

Verlegen kniff Hinata die Lippen zusammen. Sie wollte gar nicht wissen, was ihre kleine Schwester alles angestellt hatte, damit sich der Familienrat genötigt sah SO ein Schreiben herauszugeben. Zwei blaue Augen rissen sie aus ihren Gedanken. "Und? Gehst du?" Verlegen sah Hinata zu Boden. "Nun ... ich wollte schon immer Erbin des Clans werden, zumindest um dieses schreckliche "Vogel- im- Käfig!"- Siegel aufzuheben ... außerdem ... du ... du möchtest sicher auch wieder nach Hause. ... dann ... dann kannst du endlich wieder ordentlich trainieren und Hokage werden. ... es tut mir sowieso leid, dass ... dass ich dir so viele Umstände gemacht habe ... in letzter Zeit."

Hinata hob zögerlich ihren Blick und sah direkt in das breite Grinsen von Naruto. "Na ja ... ich fand wir hatten doch eine Menge Spaß ... oder? ... Außerdem sind wir gerade mit dieser komischen Akademie von Nyx fertig geworden. Aber ... wie schaut dass aus ... wenn ... na ... ganz theoretisch ... wenn du dann wieder Erbin bist ... und du möchtest mal heiraten und ... nehmen wir mal an ... dein Vater und der Rat wären vielleicht mit deiner Wahl nicht so wirklich völlig einverstanden ..." Die Hyuga musste zusammen mit Anubis leise Kichern, als sie sah, wie Naruto sich vor Verlegenheit wandte. "Ganz theoretisch? ... nun ... dann müsste ich im schlimmsten Fall ... ganz theoretisch erneut mit demjenigen durchbrennen ... oder ... ich jag den Rat einfach zum Teufel!"

...

...

...

Und so kam es, dass unter den wachsamen Augen der halben Dorfbevölkerung eine Woche später, die zwei vermissten Schäfchen zurück ins Dorf kamen. Jirayia lief neben seinem Schüler her und ließ sich den Kampf haarklein schildern, eifrig in sein Notizbüchlein schreibend. Naruto lieferte Hinata beim Hoftor der Hyuga ab und zog dann selbst in seine alte Wohnung ein ... die er fast nicht wiedererkannte so sauber war sie. Auf dem Tisch fand er einen handgeschriebenen Zettel. "Du schuldest uns ALLEN ein Ramenessen! Die Ex- Erbin der Hyuga!"

Gleich nach ihrer Ankunft zog sich Hinata angemessen um. Sie trug wieder Handschuhe, damit niemandem der schwarze, kurzfellige und bekrallte Finger auffiel, die seit neuestem an der Stelle des linken Ringfingers sass. Auch lange Ärmel waren ein muss, denn Kralle weigerte sich beständig sich abzulegen zu lassen. und trat dann mit einer tiefen Verbeugung vor den Familienrat. Eine ältere Dame begrüßte sie mit einem "Schön das du wieder da bist!".

Allgemeine Erleichterung schien zu herrschen und nur Hanabi, die sich dieses Spektakel natürlich nicht hatte entgehen lassen wollen meinte schmollend "Dabei war's grad soooo lustig!" was ihr einige böse Blicke einbrachte. Die ältere der Hyugageschwister hob schnell ihre Hand. "Wenn sie wollen, dass ich antrete habe ich zwei kleine Bedingungen. Erstens: Das Siegel des "Vogel- im- Käfig" Wird mit sofortiger Wirkung nicht mehr praktiziert, zu den verbotenen Künsten im Keller des Hokagen gesperrt und die bestehenden Siegel aufgehoben. Zweitens: Ich werde meine Arbeit als Ninja dieses Dorfes wieder aufnehmen."

Sofort erhob sich lautes Geschrei im Saal. Alle begannen gleichzeitig zu Reden und mit einander zu diskutieren, vom lauten "JAA!" - Schrei ihrer Schwester einmal abgesehen. Zufrieden mit sich ließ Hinata ihren Blick zum Fenster schweifen. Draußen stand ein lachendes, junges Mädchen mit einem genervt blickenden Blumentopf in der Hand und winkte ihr kräftig zu. Lächelnd hob die Erbin der Hyuga ihre Hand und winkte zurück.

...

...

...

Besorgt schielte Naruto auf seine Geldbörse und auf dem Haufen vor ihm. Natürlich war aus dem von Hanabi gefordertem Entschädigungsramenessen eine Frei- Sake- Party für alle geworden. Allein der Freundeskreis der kleineren Hyuga schien unendlich zu sein ... von den anderen Gästen ganz zu schweigen. Der Besitzer der Ramenbude hatte extra für diesen Abend zwei weitere Bedienungen eingestellt und war trotzdem völlig überlastet. Dennoch strahlte er über das ganze Gesicht wie ein Honigkuchenpferd. ... und genau das war der Grund der Naruto sorgen bereitete.

Links von ihm tratschte Carnidia mit Hinata, bzw. Anubis und ließ sich alles genau schildern, während neben ihr eine in einen schwarzen Umhang gekleidete, äußerst nervöse Gestalt sass und sich ständig sichernd umblickte. Die rote Hexe hatte Itachi mit einem kurzen "Du solltest dich mal wieder entspannen" mitgeschleppt und nun sass dieser hier und fühlte sich gestresst wie schon lange nicht mehr. Vor allem weil Neji, der wieder als Leibwächter für seine Cousine fungieren musste ihn ohne Unterbrechung misstrauisch anstarrte und Choji ...nun ... der aß ... und machte Naruto damit mehr sorgen, wie jeder andere Partybesucher.

Es gab einen großen Krach, als auch die Inuzuka- Brothers hereinbrachen, welche nun um einen Anhang reicher waren. Ein äußerste verlegener Arito hatte erste letzte Woche den Vater von Kisa um ihre Hand angehalten und war erst einmal kräftig für diese Frechheit zusammen geschrien worden. Schlussendlich war die Erbin der Inuzuka eingeschritten und hatte erklärt, dass Arito sowieso nur aus Höflichkeit gefragt hätte und wenn ihr Vater nicht spurte, würden sie halt nach Iwa gehen. Daraufhin hatte das Oberhaupt klein beigegeben und in die Hochzeit eingewilligt. ... Als Folge davon, stand Kosamui nun ständig unter der Bewachung eines großen Rüden, der ihm auf Anweisung des Vaters von Kisa auf Schritt und Tritt folgte.

Schon wieder steuerte Jirayia auf ihn zu und legte kumpelhaft seinen Arm um ihn. "Na, was machst du denn für ein Gesicht! Schau dich um! Alle sind fröhlich, du hast eine Freundin um die dich jeder beneidet und ..." vertrauensvoll senkte der Senin seine Stimme "... du kannst mir glauben, ... ich verstehe was davon!" Misstrauische blaue Augen beobachteten ihren Meister. "Weißt du eigentlich, dass ich mein neues Meisterwerk fast vollendet habe? ... und weißt du was? ... es ist ... großartig! Und ich brauche nur noch EINE Szene um es zu vollenden!" Breit strahlte Jirayia seinen Schüler an. "Und weißt du wer mir dabei helfen kann? ... DU!"

Naruto kniff die Augen zusammen. "Du weißt genau, dass ich mit deinen perversen Büchern nichts zu tun haben will!" Zwei Mundwinkel sanken schlagartig nach unten. "Das ist die Undankbarkeit der heutigen Jugend! Da will man NUR helfen, weil man doch sieht, dass der arme Schüler abgebrannt ist und die Party nicht mehr zahlen kann und dann sowas!" Jirayia zückte ein überdimensionales Taschentuch und schnäuzte sich einmal kräftig. Der Blondschopf blieb von dieser Vorstellung völlig ungerührt. Allerdings erinnerte er sich sehr deutlich an seinen ziemlich leeren Geldbeutel. "Na gut, was willst du!"

Ein Strahlen lief über das Gesicht des Senins und so schnell wie die Tränen gekommen waren, verschwanden sie auch wieder. Mit einer weit ausholenden Geste quetschte er Naruto an sich und setzte sich mit ihm auf die Bank. "Ich brauche zwischen dem Endkampf und dem Spannungsaufbau noch eine ... bestimmte Szene. Und da ich meinen Schüler, den alten Draufgänger kenne, dachte ich mir, du kannst mir doch von deinen Erfahrungen mit Hinata weiterhelfen!" Natürlich stand Naruto auf der Leitung. "Na ja ... aber wenn du meinst dass ausgerechnet ich dir helfen kann? ..." Eine Hand klatschte auf seine Schulter. "Glaub mir du bist GENAU der richtige! Also ... leg los!" Ein Notizblock wurde gezückt ... und zwei fragende blaue Augen blickten auf ihren Meister.

"Was soll ich denn erzählen? Hinata hat sich einmal auf den Finger gehauen beim Nägeleinschlagen und wir haben gemeinsam die Akademie von Nyx wieder aufgebaut, was übrigens eine Scheißarbeit war ... und bezahlt hat sie uns dafür auch nicht!" Der Senin seufzte es würde schwerer werden als er befürchtete hatte. "Na ... was habt ihr zum Beispiel an einem romantischen Abend zu zweit gemacht?" Naruto zuckte mit den Schultern. "Abendgegessen?" Der weißhaarige Senin atmete einmal tiiieeef durch. "Und danach?" Sein blonder Schüler war verwirrt. "Na ... weitergearbeitet!" zwei große Augen starrten ihn an. "Habt ihr denn nicht irgendwann geschlafen?" Der Uzumaki schüttelte den Kopf. "Du weißt doch, dass ich keinen Schlaf brauche!"

Jirayia war nahe der Verzweiflung. "Willst du denn damit sagen, dass du 2 Wochen alleine mit dieser Schönheit unterwegs warst und ... NICHTS passiert ist?" Endlich wusste Naruto worauf sein Meister hinauswollte und strahlte ihn an. "ACH SO! Natürlich ist was passiert! Ich hab dir doch schon von dem Kampf erzählt! Das kann doch nicht sein, dass du das schon wieder vergessen hast!" Gott sei Dank, trug der Senin zu jeder Tages und Nachtzeit sein Konohastirnband, sonst wäre der Schlag mit dem er seinen Kopf auf den Tisch donnerte wesentlich schmerzhafter ausgefallen als es ohnehin der Fall war. Trotzdem versuchte er es weiterhin und schließlich hatte er Erfolg. Naruto verstand endlich worauf Jirayia hinauswollte ... und jagte ihn unter lauten Schimpftriade durch ganz Konoha und zurück. ... der Alltag hatte sie wieder.

...

...

...

Sorgfältig überreichte der Bote Tsunade einen Brief. Diese nahm ihn mit einer Verbeugung vorsichtig entgegen und inspizierte ihn neugierig. Wenn sie ehrlich war hatte sie schon darauf gewartete. Das Papier war reinweiß und als Absender stand der Familienrat der Hyuga darauf. Den Abschluss bildete ein großes rotes Siegel, das mit dem Flammensymbol verziert worden war. Die Hokage nahm den wertvollen Brief und faltete ihn mit geübten Fingern. Kurz darauf begann ein kleiner Papierflieger seinen Weg zum Papierkorb. Eins musste man ihnen lassen ... diese Speziellen Briefe flogen wirklich ausgezeichnet.

Es war schon seltsam. Seit Hinata und Naruto ZUFÄLLIG immer im gleichen Team waren bekam sie regelmäßig Post vom Familienrat der Hyuga in dem sie gebeten wurde, der Erbin der Familie doch bitte eine weibliche Begleiterin oder wenigstens Neji zuzuteilen. Dabei hatte sie ihnen doch schon persönlich erklärt, dass diese Einteilung reiner Zufall war und natürlich NICHT auf irgendwelchen Entschlüssen der Hokage beruhten ... sie grinste breit. Sie musste unbedingt dabei sein, wenn Hinata ihnen klar machte, dass sie das Erbe nicht übernehmen konnte, weil sie in den Uzumakiclan einheiraten würde ... es würde sicher wieder sehr lustig werden mit Hanabi als Oberhaupt der Hyuga.

Epilog (Für Kalashin)

Mist! ... er war tot! Eigentlich eine Schweinerei! Das passte ihm überhaupt nicht in den Kram! Das bekräftigte wieder einmal seine Meinung, dass man nichts offen austragen sollte, was man nicht vorher schon hinterrücks hätte erledigen können. Die Sache mit dem Erben konnte er sich jetzt abschminken! Das schrie geradezu nach Rache! Seine letzte intakte Begleiterin erhob sich und suche nach seinem Körper. Kurz darauf stand ein nun untoter Ninja aus Kirigakure vor seinem Spiegelbild im Schlamm und untersuchte sorgsam seinen Hals. Dieses blöde Fuchsvieh! Hatte es nicht eine Waffe benutzen können? Das wäre wenigstens ein sauberer, kaum sichtbarer Schnitt gewesen! Aber bei diesen Maulwürfslöchern! Er würde auf ewig einen Schal tragen müssen!

Seufzend sah er sich um. Zuerst brauche er vier neue Begleiterinnen, dann eine ordentliche Dusche und zum guten Schluss mussten sie zusammen Einkaufen gehen ... er brauchte einen Satz farblich passender Schals. Wen gewährte er denn die Ehre in den erlesenen Kreis seiner Leibwächterinnen einzusteigen? ... nun ... immer die gleichen Gesichter war auf die Dauer sowieso langweilig geworden. Wenn er sich recht erinnerte lag gleich um die Ecke ein kleines Dorf ... und die Tochter des Kazekagen sollte sehr hübsch sein und ordentlich mit dem Fächer umgehen können. ... und ... ja genau! Wenn schon nicht rechtmäßig angetraut, so sollte die hübsche Hyuga wenigstens tot an seiner Seite dienen! Zufrieden mit sich zog Kaito einen frischen Fächer und stapft in Richtung Dorf.

...

...

...

Hanabi: Hallo? Test test ... Ah da seid ihr ja! Seid gegrüßt ich berichte hier live von der Hochzeit von Hinata und Naruto. Nachdem wir schon alle Wetten abgeschlossen hatten, ob er sich überhaupt je trauen wird, ihr einen Antrag zu machen ist nun das unmögliche wahr geworden und die beiden stehen tatsächlich vor dem größten (Rück)Schritt ihres Lebens. Gesponsert wird diese Party natürlich von Jirayia, der durch sein letztes Band ziemlich berühmt geworden ist, das Ninjadasein aufgab und sich nun ganz der nicht vorhandenen Muse hingibt.

Oh und da kommt ja auch das ehrenwerte Oberhaupt der Inuzuka- Familie!

Hallo Kisa ... boah sind die süß!

Kisa: Ja nicht? Vor allem der mit den Schlappohren!

H.: Äh ... ich meinte eigentlich die echten Babys!

K.: Ach so ... aber du hast recht! Ich habe echt zwei wirklich putzige Welpen geworfen! Arito war ganz aus dem Häuschen. Hast du das Essen gesehen? Nur Ramen ... und ich hatte auf etwas mit mehr ... Knochen gehofft!

H.: Ja das ist wirklich sehr enttäuschend.

Oh! Da kommt ja der Familienrat! HUHUUU! Na ihr alten Knacker? Jetzt müsst ihr euch wider mit mir herum schlagen! ... oh schaun die aber böse! Schnell weg!

*flüstert* So jetzt sind wir im Gebäude am Ort des Verbrechen ... äh der Hochzeit. Ich sehe dass Sakura sich trotz der ganzen Fangirls einen Platz neben dem ollen Sasuke hat ergattern können. Rock Lee und Gai verbrauchen grob geschätzt das fünfte Packerl Taschentücher ... dabei hat der Schlamassel noch gar nicht angefangen! Shika schläft ... oh ... nicht mehr lange, da kommt Ino mit ihrer kleinen Tochter und einem extrem bösen Blick.

Oh! Und da kommt die Braut! Schööön! Da kommen einem ja gleich die Tränen! ... (ironisch) echt schade dass ihr das nicht sehen könnt! Hahaha ... und der Bräutigam im Anzug! Naruto schaut aus wie ein blonder Pinguin! Hihi ...

Tsunade: Hanabi ...

H.: Auuu! Ja ... schon gut! Der ehrwürdige Bräutigam schreitet mit seiner brennenden ... äh brandroten Schwester zum Traualtar. Typisch ... Carnidia ist natürlich in voller Anbumontur aufgetaucht ... hat die kein Kleid oder wenigstens nen Anzug? Na ja ... auch nicht sehr viel geschmackloser als eine ganzes Rudel Wölfe mitzunehmen ... hoffentlich fangen die nicht an vor Rührung zu heulen.

Trauzeuge für Hinata ist ... wie könnte es anders sein Anubis höchstpersönlich. Hiashi, der alte Taugenichts, ist ihr inzwischen vorgestellt worden und ich muss sagen ... ich hab mich halbtotgelacht bei seinem Gesicht. Naruto hat tatsächlich jemanden gefunden, der für ihn garantiert, obwohl ja schon seit langem Gerüchte umgehen, dass Itachi Uzumaki seit der Geburt des vierten Kindes nicht mehr ganz zurechnungsfähig ist.

Ach ja ... hey Kisame und Anko ... falls ihr mich hören könnt! Mir wurde geflüstert, ihr armen Schweine müsst die Bälger der Hexe hüten ... Herzliches Beileid nochmal!

Auch Rochi hat ihnen ein Geschenk geschickt ... eine große, angriffslustige Schlange ... sehr stilvoll möchte ich sagen!

So und jetzt ist Ruhe und Andacht! Wenn sich meine Schwester schon in ihr Unglück stürzt möchte ich wenigstens live dabei sein! Ach ja ... wenn ein demnächst ein riesiger, pfeiferauchender Frosch mit vielen Blechbüchsen an den Hinterbeinen und einem großen "Just Married" auf dem Rücken bei euch vorbei hüpft ... winkt schön! ... und nur so als Info! Die Idee ihm die schmiedeeisernen Haupttore des Hyugaanwesens an die Beine zu binden, weil die schöner scheppern, war NICHT von mir!

*klick*
 

# Danke für alle Kommis und ein dickes Danke an Betaleserin Kalashin du bist SPITZE! Auch hierzu gibt es inzwischen eine Fortsetzung, die da "Steinschlag in Konoha" heißt. Ich habe erneut fertig!#



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Kommentare zu dieser Fanfic (38)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  SezunaChan
2008-02-28T16:15:02+00:00 28.02.2008 17:15
Der Prolog war toll. Ich mag deinen Stil
Von:  Miyu-Moon
2007-08-24T12:24:39+00:00 24.08.2007 14:24
Was ist den ein Jagger?
Von:  Karu
2007-07-30T23:22:22+00:00 31.07.2007 01:22
Die ff ist voll hammer, ich frag mich, warum du nicht mehr kommis kriegst!
Ich hab sie, wie man an der Uhrzeit unschwer erkennen kann, in einem Rutsch durchgelesen und fands absolut genial.
Nur hätte ich wahrscheinlich zuerst "Der Apfel..." lesen sollen, aber da kann man ja nachholen, die Nacht ist noch jung^^

lg Karu
Von:  Karu
2007-07-30T23:22:04+00:00 31.07.2007 01:22
Die ff ist voll hammer, ich frag mich, warum du nicht mehr kommis kriegst!
Ich hab sie, wie man an der Uhrzeit unschwer erkennen kann, in einem Rutsch durchgelesen und fands absolut genial.
Nur hätte ich wahrscheinlich zuerst "Der Apfel..." lesen sollen, aber da kann man ja nachholen, die Nacht ist noch jung^^

lg Karu
Von:  Shabon
2007-04-10T23:10:36+00:00 11.04.2007 01:10
XDDD Also ich muss sagen ich hab nicht wenig gelacht. XD Hat sich echt gelohnt das doch zu lesen. Da meine Familie eh der Meinung is, dass ich se nich alle hab, wird das Gelache keinen gestört haben. XDD
Nee im Ernst... War wirklich gut. Du kannst mit Fug und Recht behaupten, dass das eine deiner besten FFS is. Schande über den, der was anderes behauptet und schande über mich, dass ich solange gebraucht hab um ma mit Lesen anzufangen... Da passt nich ma das Sprichwort, 'Was lange währt wird schließlich gut' ... obwohl... wenn ich so weiter mach wirds der Kommi wenigstens schön lang. XDDDD
Ist denn jetzt mit etwas zu rechnen wie 'Kaito strikes back' oder 'The return of Kaito' oder 'Rache des Zombies'? Und wie zur Hölle kann der eig rumlaufen, wenns niemanden gibt, der ihn am leben hält... oder bei bewusstsein oder was auch immer das bei nem Zombie... Untoten... ist.
Und Naruto war ganz schön feige... Der hat solange gebraucht um Hinate zu fragen! >.< Depp... Aber warum kann Hinata deswegen nich mehr Clanoberhaupt werden... Mein Gott wen juckt denn das, dass sie Naruto heiratet? Da wird der Rat abgeschafft und die Clans zusammengeschmissen. XDDD Außerdem sind Anubis und Kyuubi doch jetzt quasi miteinander verwandt... Am liebsten mocht ich ja die Verfolgungsjagten... Und die Sache mit Kisa und Arito. Die beiden waren sooooooo süß. X3~ Auch wenn man manchmal echt nicht weiß ob er einem jetzt leid tun sollte oder nicht. XDD
Also insgesamt... Hat sich mehr als gelohnt die FF zu lesen. ^______^ Haste Super gemacht. *dich plüüüsch*
Von:  Shabon
2007-04-10T15:48:37+00:00 10.04.2007 17:48
*wegkuller* Bisher mein lieblingskapitel. XDDD
Apropos ich hab ne gute und ne schlechte Nachricht:
die gute: HA! SIEHST DU! ICH LES ES! *muhahahahahaha*
die schlechte: ich habs irgendwann schon mal angefangen gehabt... die ersten 6 Kapitel hab ich wiedererkannt... ^^^" Ähähähähähä.....
Von: abgemeldet
2007-04-02T10:21:14+00:00 02.04.2007 12:21
die story ist der hammer
und der epilog ist einfach geil
zum glück hat mich deine schwester auf die ff gebracht

MfG
Von: abgemeldet
2006-12-02T17:04:22+00:00 02.12.2006 18:04
Ich muss echt sagen: Das war großartig! Alles ziemlich OoC, aber ich denke mal das ist beabsichtigt. Echt ne schöne storry, vor allem die Sache mit der guten Anúbis welhe sich in Kyubi verknallt hat, fand ich echt klasse. Mach weiter so!

Ryousanki
Von:  Shabon
2005-11-13T17:06:50+00:00 13.11.2005 18:06
Ayeee... *_*
Spannend... fragen aufwerfend... unerklärlich...
XDD
*freut sich schon auf's weiterlesen*
*jetzt leider erst Bio lernen muss* ;_;
Von:  Shabon
2005-11-10T16:49:37+00:00 10.11.2005 17:49
*muhahahahaa* XDD Wenn Hiashi wüsste... XDD
*lach*
Ayeee das verspricht spannend zu werden. Seeeehr spannend. *freu*


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