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Stille Wasser gründen Tief

Die Tod ist eine Frau
von

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Prolog: Ein längst vergessenes Märchen aus alter Zeit

Vor langer, langer Zeit, als die Menschen noch mit den Tieren sprechen konnten, in einem fernen Land hinter den Bergen, lebte ein weiser und glücklicher König mit seiner Frau. Seine Untertanen bauten spitze Häuser aus Stein und führten ein langes und friedliches Leben. Das Land war fruchtbar und das Wasser floss reichlich. Er hatte eine Tochter, welche schöner war als das Abendrot oder der Morgentau. Ihre Haare schimmerten blau-golden und die Haut hatte die Farbe von frischer Milch. Sie war so schön, dass die Blumen am Wegesrand sich vor Scham verschlossen, wenn sie vorüber schritt.

Doch nicht nur ihr Aussehen war außergewöhnlich, nein, sie war ihrem Vater eine gute Nachfolgerin und kämpfte so tapfer und stark wie eine halbe Armee. Es gab keine Waffe, die sie nicht hätte führen können und keinen Kampfstil, den sie nicht gemeistert hätte. Ihre Schnelligkeit war die eines Eichhörnchens und ihre Kraft die einer Löwin. Zudem war sie gütig und nachsichtig gegenüber allen Bewohnern ihres Landes und hart und gerecht gegenüber seinen Feinden.

Ihr treuster Gefährte war eine stolze, schwarze Hündin, welche Tag und Nacht nicht von ihrer Seite wich. Schon bald war ihr guter Ruf bis in die fernsten Länder gelangt und jeden Morgen kamen neue, reichere und edlere junge Männer wie am Vortag und hielten um ihre Hand an. Doch keiner mochte ihr Herz zu erobern, denn sie suchte einen Gefährten, der ihr gleich war. Sie half ihrem Vater wo sie nur konnte, war es in Verhandlungen, Richtsprüchen bei den seltenen Streiterein unter den Leuten oder im Kampf selbst. Ihr Volk liebte sie ob ihrer Weisheit und Weitsicht und man war sich sicher, dass sie einst ihr Volk zu großem Ruhm und Reichtum führen würde.

Aber die Götter sahen auf den König herab und wurden neidisch, da keiner von ihnen solch eine vortreffliche Tochter besass. Vor allem der Gott des Chaos, dessen eigene Brut so hässlich war, dass ihr Anblick die Menschen zu Stein werden ließ, konnte dessen Glück nicht ertragen und so schickte er seinen Schergen aus. Dieser wusste geschickt mit Worten umzugehen und den anderen Herrschern Macht und Reichtum zu versprechen. Er pflanzte Neid in ihre Herzen, säte Zwietracht in ihren Köpfen und beschlug ihre Augen mit Blindheit gegenüber der Wahrheit. So gelang es ihm bald viele mächtige Armeen um sich zu scharen und griff damit den glücklichen König an.

Wie immer zogen er und seine Tochter an der Spitze des Heeres mit ihrem Volk in den Kampf und verteidigten tapfer ihre Heimat. Sieben Tage und sieben Nächte dauerte der Streit und unzählige Menschen, Tiere und anderen Wesenheiten, die zur Unterstützung gerufen worden waren, ließen in dieser kurzen Zeit ihr Leben. Ein Meer von Blut durchtränkte die Erde, die sich daraufhin für immer rot färbte. Nie wieder sollte an diesem Ort eine Pflanze wachsen und so nannte man es von da an Suu'na, was so viel heißt wie das Sterbebett. Endlich am siebten Tage gelangten der König und seine Tochter zum Schergen des Chaosgottes und sie sahen ihn und erkannten, dass er eine riesige Schlange war. Da holte die Tochter aus und trennte ihr mit einem gewaltigen Streich den Kopf vom Körper ab. Das Heer des guten Königs hatte gesiegt.

Doch die Brut des Chaos ist tückisch und so bemerkte die Tochter zu spät das Gift, das sich in ihre Adern gefressen hatte. Jahre lang siechte sie elendig dahin und kein Arzt und keine Medizin konnte ihr helfen. Als es ihr endlich erlaubt wurde zu sterben und der gnädige Tod ihre Qualen und Schmerzen beendete, wurden die Gedanken des Vaters von der Finsternis des Wahnsinns heimgesucht und er wandte sich an einen großen und dunklen Zauberer, der zu dieser Zeit lebte.

Er bot ihm sein ganzes Königreich, wenn er nur seine Tochter zurückholen würde. Der Magier willigte ein und bereitete ein großes Ritual, dass das Blut von 100 Menschenopfern benötigte. Nach Monaten der Vorbereitung, beschwor er den Geist der Tochter in ihrer treuen Hündin. Doch als die Tochter die frevelhafte Tat ihres Vater sah, verfluchte sie ihn und ihr Herz wurde von Finsternis und Zorn umhüllt. In ihrer Wut tötete sie den Magier und ihre Eltern.

Doch nun hatte sie niemanden mehr, der ihre Seele wieder zurück zu den Toten brachte und so irrt sie bis heute in der Gestalt der Hündin über die Erde, immer auf der Suche nach Erlösung. Mit der Zeit wurde ihre mächtige, ruhelose Seele zu einem der alten Dämonen. Und wenn sie einen Menschen entdeckt, der es wagt die Ruhe der Toten zu stören, so erinnert sie sich an ihre eigene Geschichte und jagt ihn gnadenlos mit allem was ihr zur Verfügung steht: ihrem Kiefer, ihrem Knochen, ihren Fängen und ihrer Kralle ...



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  SezunaChan
2008-02-28T16:15:02+00:00 28.02.2008 17:15
Der Prolog war toll. Ich mag deinen Stil
Von: abgemeldet
2006-12-02T17:04:22+00:00 02.12.2006 18:04
Ich muss echt sagen: Das war großartig! Alles ziemlich OoC, aber ich denke mal das ist beabsichtigt. Echt ne schöne storry, vor allem die Sache mit der guten Anúbis welhe sich in Kyubi verknallt hat, fand ich echt klasse. Mach weiter so!

Ryousanki
Von: abgemeldet
2004-10-28T11:21:46+00:00 28.10.2004 13:21
Oh Gott, die lebt heute bei uns, und wenns laut wird wird gebellt und gebellt und......................
Muss noch nachlesen, gef'llt mir aber recht gut.
Gruss Schnurli


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