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Stadt der Finsternis - Sidestory

Die Stimme des Schicksals
von

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Heilkunde und anderer Unterricht

Je länger Verena bei Kate lebte und Kontakt zu den Gestaltwandlern hat, umso besser wurde sie im Umgang mit Gefühlen und anderen Verhaltensarten. Man konnte mittlerweile nicht einmal mehr sagen das sie je anders war als so. Shikura wurde zu ihrer besten Freundin und kaum ein Blatt passte zwischen die beiden. Kate hatte nun auch keine so großen Probleme mehr, Aufträge anzunehmen die über einen längeren Zeitraum gingen. Da Jim bei diesen immer mit sollte, um Curran seinen Seelenfrieden zu geben, hatte er mit Kate die Abmachung getroffen, dass in dieser Zeit Verena bei ihnen in der Festung bleiben darf. Doolittle kam diese Zeiten immer gut gelegen, denn er verbrachte immer gerne Zeit mit ihr. Wieder einmal war Kate auf einem Auftrag und Verena in der Festung. Den Gestaltwandlern wäre nie aufgefallen, dass Verena keine von ihnen ist, nur ist sie etwas zurückhaltender als es eine Gestaltwandlerin wäre. Des Weiteren gehen die meisten sowieso davon aus, dass sie die Freundin von Derek sei, was er jetzt erst wieder bewusst war nahm.

„Sag mal Derek, ist das nun deine Freundin oder Doolittles?“, fragte einer etwas spöttisch. Derek sah ihn ernst an: „Sie ist eine Freundin. Und lernt von Doolittle. Der ist schließlich viel zu alt für sie.“

„Naja du weißt ja, wo die Liebe hinfällt. Aber wenn sie nur eine Freundin ist, dann könnte ich sie ja fragen ob sie mit mir ausgeht.“ Dereks Blick sagte dem Anderen schon alles, weswegen dieser auch besser die Flucht ergriff. Über die Worte musste Derek nun aber doch nachdenken. Was auch immer zwischen Doolittle und Verena war, er konnte es nicht wirklich zuordnen. So zufrieden und ausgeglichen sah man Doolittle nicht oft. Während er so darüber nachdachte bemerkte er nicht wie Shikura sich neben ihn stellte und dort hin sah wo er hinschaute.

„Also ich bezweifle das Doolittle Verena was tun würde, aber gut das du aufpasst.“, meinte sie grinsend.

„Hm?... Was?“ Sie hatte ihn vollkommen aus der Bahn geworfen als sie anfing mit ihm zu sprechen.

„Jetzt mach mal ein anderes Gesicht, man könnte meinen du willst Doolittle fressen.“

„Ich schau doch gar nicht so.“

„Na, wenn ich nen Spiegel hätte, würde ich dir mal dein Gesicht zeigen. Warum schaust du so böse?“

„Ich habe nachgedacht, vielleicht schau ich so, wenn ich nachdenke. Was wolltest du denn?“

„Eigentlich war ich auf dem Weg etwas zu essen, aber du standst hier so verloren mit einem ziemlich fiesen Blick. Willst du mit essen gehen?“ Er überlegte kurz und dachte sich das Verena auch noch nichts gegessen hatte.

„Ja lass mal was machen, die beiden haben auch noch nichts intus, dann machen wir gleich was für sie mit.“ Shikura grinste und ging schon mal Richtung Küche: „Reden wir wirklich von beiden oder macht dir nur eine der beiden Personen sorgen?“ Derek schubste Shikura etwas nach vorne, die davon nur noch mehr grinste. Nachdem sie etwas zu essen zubereitet hatten, trennten sich ihre Wege dann doch. Derek nahm das ganze Essen mit und begab sich zu Doolittle und Verena, während Shikura Raphael holen ging, damit die Runde etwas lustiger wurde.

„Hey, ihr solltet mal was essen.“ Doolittle sah auf die Uhr: „Oh, wie die Zeit vergeht. Danke, dass du an uns denkst.“

„Also ich weiß ja, dass ihr viel esst, aber so viel?“

„Shiku und Rapha kommen noch.“

„Ah dann passt es.“, meinte Verena lächelnd. Sie half Derek alles auszupacken und verteilte schon einmal das Trinken in den Gläsern, als dann auch die beiden Fehlenden eintrafen. Zusammen begannen sie dann mit dem Essen.

„Das ist echt gut.“, meinte Verena und trank einen Schluck Wasser.

„Hab mir auch Mühe gegeben und Derek ist keine so schlechte Küchenhilfe.“, antwortet Shikura grinsend.

„Was bitte heißt hier keine so schlechte Küchenhilfe…“ Nun mussten die Mädchen etwas lachen.

„Nein, ich mag dein Essen, das ist wirklich gut.“, munterte Verena ihn auf und lächelte vergnügt.

„So klingt es doch gleich viel besser.“, gab Derek aufgemuntert von sich.

„Im Gegensatz zu mir seid ihr alle Meisterköche.“, mischte sich Raphael ein.

„Das ist wohl wahr, Raphael dein Essen ist wirklich nicht das Beste.“, stimmte Doolittle zu.

„Naja, ungefähr so wie Kates.“, gab Derek grinsend von sich.

„Echt? Findet ihr Kates so schlecht?“ Raphael sah Verena gespielt entsetzt an: „Hey, keiner sagte mein Essen sei schlecht.“ Verena sah ihn erschrocken an und hob dabei die Hände vor den Mund.

„Oh Gott, tut mir leid, so meinte ich das nicht, dass sollte ganz anders...“ Sie brach ab, da sie keine Worte dafür fand es besser zu umschrieben ohne es schlimmer zu machen. Raphael lächelte beschämt und legte ihr beruhigend die Hand auf die Schulter: „Alles ok, ich hab nur Spaß gemacht, ich weiß wie du das meinst.“

„Also das mit dem ‚im Spaß etwas meinen‘ müssen wir noch mal üben.“, stellte Derek fest.

„Oh weh, ich glaube auch…“, stimmte Verena beschämt zu.

„Und jetzt mal ehrlich, Kate ist jetzt keine Meisterköchin.“, meinte Derek dann.

„Naja, aber sie musste ja auch hauptsächlich für sich selbst kochen und ich finde es fehlt eigentlich nur an Kleinigkeiten.“

„Findest du wirklich?“

„Weißt du was? Wir testen es einfach, wenn sie das nächste Mal weg muss, frag ich sie ob sie was zu essen macht und ich wette das wenn ich dir ein paar Gewürze dazu mach schmeckt das wirklich gut, sie ist halt ein einfacher Mensch.“ Shikura sah Verena an und wartete auf eine Reaktion weil sie alle ansahen.

„Es war der einfache Mensch oder? Das klang gemeiner als es sein sollte.“ Die Runde nickte bestätigend, jedoch hatten es alle richtig verstanden.

„Ich finde du machst das wirklich gut, es gibt andere die lernen weit aus langsamer als du.“ Verena lächelte Doolittle an: „Danke, das ermutigt mich.“ Shikura stand dann auf und sah zu Verena: „Hilfst du mir das abwaschen?“

„Ja natürlich.“, sie stand auf und sah zu Derek, „Müssen wir dann schon los? Mit mir hat Kate nicht gesprochen. Ich weiß nur dass sie heute wieder kommt.“ Derek sah sie ein wenig verdutzt an: „Wieso hat sie dir das nicht gesagt?“

„Ich hab nicht gefragt.“

„Ja dann wird sie sich melden, denn mir hat sie auch nichts gesagt.“ Shikura grinste etwas: „Na wenn man sich einmal auf dich verlässt Derek…“ Sie schüttelte leicht den Kopf um diesem Sarkasmus mehr ausdruckt zu verleihen.

„Ja…ja… geht lieber Geschirr machen.“ Das hatte nun sogar Verena verstanden, die versuchte sich das Kichern zu verkneifen. Die Mädels wurden von Raphael begleitet der noch nach einem Nachtisch suchen wollte. Während Derek die Decke wieder zusammen legte und Doolittle etwas in seinen Notizen nachsah, bemerkte Derek den Blick von dem Gestaltwandler der vorhin schon einmal blöde Bemerkungen machte. Derek entwich ein leises Knurren was den anderen sofort dazu brachte sich doch lieber wieder rein zu begeben. Wenn er es jetzt auch noch wagte den Mädels nach zu gehen dann könnte er aber echt was erleben. „Alles ok?“, fragte Doolittle etwas verwundert.

„Was? Ach, alles gut, nur kleine Meinungsverschiedenheiten.“ Doolittle klopfte leicht mit einer Hand auf Dereks Schulter: „Nimm es ihnen nicht übel, sie ist nun mal weitaus interessanter als die restlichen Damen hier, da sie so anders ist.“

„Was meinst du?“

„Na sie geht anders, sie ist viel zu höflich, als dass sie einem der anderen sagen würde, dass sie sich unwohl fühlt. Sie riecht auch anders und hat nun mal andere Fähigkeiten. Das schürt ihre Neugierde.“ Derek schüttelte den Kopf: „Das ist es doch gar nicht was mich….“, er hielt mitten in seinem Satz inne und sah Doolittle fixierender an, „Das klingt ziemlich positiv und fasziniert.“ Auf den Lippen des Arztes konnte man einen Hauch von einem Lächeln erkennen: „Vor mir brauchst du keine Angst haben. Ja sie ist faszinierend und lernt unheimlich schnell, was mich ziemlich beeindruckt. Aber um dich zu beruhigen, das Verhältnis wäre eher wie eine Vater-Tochter-Beziehung zu sehen. Aber um dem ganzen auf den Punkt zu kommen, weiß sie denn schon von ihrem Glück?“ Der verwirrte Ausdruck in Dereks Gesicht gab schon Antwort genug.

„Deinem Gesicht nach zu urteilen eher nicht, denn ich halte dich nicht für so unterentwickelt, dass dir an meiner Erklärung etwas zu schaffen macht.“ Sobald diese Worte Ausgesprochen waren, nahm Doolittle Derek die Decke ab, um sie mit rein zu nehmen, auf dem Weg zurück zum Krankenzimmer. Wie bestellt und nicht abgeholt stand Derek immer noch dort draußen und sah in die Richtung in die Doolittle gegangen war. Er dachte über die gesprochenen Worte nach und fragte sich ob er wirklich damit Recht hatte. War es nicht einmal ihm selbst aufgefallen? War es vor allem so offensichtlich? Je mehr er darüber nachdachte, desto unsicherer wurde er. Da er so in seine Gedanken versunken war, bemerkte er nicht wie Verena zu ihm kam. Erst als er ihre Hand an seinem Arm merkte, zuckte er etwas zusammen, „Wou…“ Da sie nicht damit rechnete, dass man einen Gestaltwandler überraschen konnte erschrak auch sie ziemlich; „Das…tut mir leid…“

„Nein, alles ok, ich war in Gedanken, da hab ich dich gar nicht bemerkt, das ist nicht deine Schuld.“, sagte er beruhigend und lächelte etwas. Sie hielt sich die Hand recht mittig auf die Brust und musste erst mal tief Luft holen: „Mein Gott hast du mich damit nun erschreckt, ich hätte nicht gedacht das man sich von vorne an einen Gestaltwandler anschleichen kann.“ Jedoch lächelte sie auch und nach kurzer Zeit beruhigte sich auch ihr Puls wieder.

„Seid ihr schon fertig?“ Verena nickte: „Ja und ich bin Curran begegnet hier her und hab ihm gesagt das wir mal schauen ob Kate und Jim schon zurück sind, da sie uns nichts mitgeteilt hat.“

„Gut, dann gehen wir mal schauen.“ Während sie den Weg zu Kate gingen bekam Derek keinen klaren Gedanken zustande und auch sonst war dieses Mal kein großes Gespräch zwischen ihnen, bis Verena sich zu Wort meldete.

„Bei was hab ich dich denn vorhin gestört?“

„Ach nichts wichtiges, ich hab über was nachgedacht was Doolittle meinte.“

„Oh das kenn ich, manchmal ist das wirklich hohe Wortkunst was er da von sich gibt, aber das finde ich gut, da kommt man nicht so aus der Übung.“, meinte sie lächelnd.

„Ja ein Mann von schwierigen Worten ist unser Doc ganz gerne mal.“, nach einer kurzen Pause bemerkte er, dass sie etwas beschäftigte, „Alles ok?“

„Ja, alles gut. Ich frage mich nur ob alle Gestaltwandler so nett sind.“

„Kannst du das genauer eingrenzen?“

„Naja Doolittle ist so nett und beschäftigt sich mit mir und der Heilkunde und auch sonst mit eher so wissenschaftlichen Dingen. Ich meine er ist doch eigentlich ziemlich beschäftigt und trotzdem nimmt er sich Zeit. Oder eben kamen zwei in die Küche als Shiku und ich abgewaschen haben und haben dann einfach geholfen das Geschirr abzutrocknen. Sie haben sogar angeboten wenn du mal nicht kannst mich nach Hause zu bringen. Ich bin noch keinem begegnet der auch nur ansatzweise böse war. Das meinte ich.“ Sie lächelte etwas und Derek konnte sich genau ausmalen wer da in der Küche war.

„Also, bei uns wirst du mit aller Wahrscheinlichkeit keinen finden der dir wirklich was Böses will. Aber natürlich gibt es auch unter uns schwarze Schafe, wie überall auch. Und sollte ein Gestaltwandler zu einem Loop werden, hast du ganz sicher noch nichts Fieseres gesehen.“, er stoppte kurz und überlegte sich wie er das andere verpacken könnte, ohne das er nun ausfällig wurde, „Das mag dir vielleicht nett erscheinen, dass sie dich nach Hause begleiten würden, sollte ich verhindert sein, jedoch halte dich an Shiku, Rapha, Jim, Doolittle oder Curran wenn ich nicht da bin. Du bist ‚frisch Fleisch‘ und Gestaltwandler sind ziemlich körperlich mit ihren Bedürfnissen, da setzt vielleicht auch mal ein Hirn aus.“ Dass Sein Gesagtes nun doch etwas härter rüber kam als er es wollte bemerkte er erst an ihrem Gesichtsausdruck.

„Ich…bring einiges durcheinander oder?“, fragte sie dann nach und Derek schüttelte etwas schuldbewusst den Kopf, „Nein, das liegt nicht an dir okay. Sie gewöhnen sich schon daran. Du bist nun mal anders als sie Magier kennen und solche, nennen wir es Phänomene, sehen sie halt selten und so etwas regt nun mal Interesse an und Gestaltwandler sind sehr neugierig. Wenn du jetzt nicht auch noch so hübsch dazu wärst, würde das zum Beispiel das Interesse auf die Beschränken die dann auch auf deinen Typ stehen würden. So bist du dann das Aushängeschild schlecht hin, jeder würde gerne sagen du wärst seine Freundin, damit die anderen erstens Ruhe geben und andererseits doch etwas neidisch sind. Das aber du am Ende die Leidtragende sein könntest, soweit denken sie leider nicht.“ Das sie, als er meinte sie sei hübsch, etwas rot geworden ist, bemerkte er gar nicht.

„Ich pass auf, okay?“, gab sie dann von sich und lächelte ihn an. Derek sah sie an und bemerkte auch, dass sie damit versuchte ihn zu beruhigen. Er klang weit aus besorgte als er es bewusst wahrgenommen hatte. Das aber tatsächlich diese beruhigende Lächeln mit dem Schein von Rosa in ihrem Gesicht sogar ihm etwas röte ins Gesicht treiben würde, hätte er nicht erwartet.

//Wie kann man nur so niedlich sein//, dachte er sich und sah wieder gerade aus.

„Ich will damit nicht sagen, dass du dich jetzt strickt von allen fernhalten sollst, aber gut wenn du aufpasst.“ Als sie am Haus ankamen, war noch keiner da.

„Hm, geht dieses Mal aber wirklich lange…glaubst du…“, er leis sie gar nicht erst zu Ende sprechen, „Nein, Jim ist dabei da passiert nichts, vielleicht stecken sie nur auf dem Weg heim fest.“ Verena schien beruhigt zu sein und ging in die Küche.

„Was machst du?“

„Nach sehen ob wir nicht vielleicht einkaufen gehen sollten, damit wir was zu essen machen können wenn sie zurück sind. Sie haben sicher Hunger, Jim zumindest ganz bestimmt.“ Während sie sich die Speisekammer ansah, blieb Derek grinsend im Flur stehen. Sie hatte sich wirklich schon gut an die Gewohnheiten der Gestaltwandler angepasst, wenn sie jetzt noch das Denken umsetzen konnte, brauchte er sich sicher keine Sorgen mehr machen, dass was passieren könnte. Nach dem Verena die Kammer überprüft hatte, beschlossen sie einkaufen zu gehen, dass sie, sobald Jim und Kate wieder zurück waren, etwas kochen konnten. Der Einkauf dauerte seine Zeit und kaum als Derek und Verena wieder am Haus waren, fuhr Kate das Auto auf den Hof. So wirklich gut gelaunt sah sie jedoch nicht aus, denn als sie aus dem Auto ausstieg knallte sie extrem die Autotür zu: „So ein scheiß Auftrag hatte ich echt schon lange nicht mehr.“

„Jetzt komm schon, wir hatten schon schlimmere.“

„Ach…“, Kate sagte nicht einmal Hallo. Sie stapfte wütend ins Haus und lies Derek und Verena einfach stehen.

„Hey ihr, wart ihr grad einkaufen?“, fragte Jim als er zu ihnen trat.

„Ja, ich dachte damit wir was kochen können sobald ihr zurück seid, ich dachte ihr habt sicher Hunger, also du zumindest… ich befürchte Kate nicht wirklich…“ Jim grinste etwas: „Wie lieb, ich werde umsorgt. Ach die fängt sich wieder, spätestens wenn sie dein Essen riecht, bekommt sie Hunger.“ Jim nahm Verena die Taschen ab und trug sie mit Derek rein. Sie folgte den Jungs und schloss die Haustür hinter sich. Immerhin hatte Kate diese offen gelassen und nicht auch noch zu gedonnert. Verena machte sich gleich daran das Essen zu kochen was sie besorgt hatten, damit Jim nicht allzu lange hungern musste.

„Ich versuche mich zu beeilen, aber es wird auf jeden Fall eine Stunde gehen, ehe es fertig ist.“

„Alles gut Kleines, ich falle nicht ohnmächtig um, aber kann man dir vielleicht bei irgendwas helfen?“

„Nein, nein. Du hast dir eine Pause verdient, wenn Kate so drauf ist, strengt das mehr an als ein Job.“ Eigentlich sah man ihr gerne zu, wie viel sie doch selber machte obwohl einiges einfach durch die Luft flog und sich selbst schälte oder so. Derek war die Bezeichnung ‚Kleines‘ nicht entgangen und er musterte Jim etwas.

„Alles klar Derek?“, fragte Jim nach, denn diese Beobachtung war fast etwas gruselig.

„Ja, alles ok, ich denke nur nach.“

„Über das von vorhin?“, mischte sich Verena ein.

„Ja und nein. Irgendwie weiß ich das selber nicht so genau, mein Kopf ist heute sein eigener Herr.“ Nun hielt Verena inne, als Derek das sah war er etwas verwundert. Was hatte sie denn? Mit einem Mal ließ sie kurz vom Essen ab und die Zutaten machten das was sie sollten und holte Milch aus dem Kühlschrank, gab Honig hinzu und kochte beides zusammen in einem kleinen Topf auf. Nachdem es aufgekocht hatte goss sie die Milch mit dem Honig in zwei Tassen und stellte Jim seine vor die Nase und drückte Derek die zweite in die Hand, „Ist heiß, also verbrennt euch nicht.“ Jim lächelte und nickte dankend.

„Was ist das?“, fragte Derek nach.

„Naja Milch mit Honig, aber das wirkt beruhigend und tut der Seele gut.“, gab sie vollkommen überzeug lächelnd von sich. Es roch ziemlich gut obwohl Derek jetzt eigentlich so gar nicht nach Milch war. Kaum hatte er es jedoch probiert dauert es nicht lange bis die Tasse leer war. Jim ließ sich mehr Zeit mit der Tasse, meldete sich dafür zu Wort: „Das ist wirklich lecker und ich finde du hast Recht, es gibt einem eine gewisse innere Ruhe.“ Man sah ihr die Freude an, das Lächeln hätte Polarkappen schmelzen können.

„Ja? Super das es bei euch auch so eine Wirkung hat. Mein Vater hat es mir immer gemacht wenn ich nicht schlafen konnte, zwar mit mehr Magieeinsatz jedoch finde ich schmeckt es selber gemacht irgendwie ein Ticken besser.“ Es war selten, dass sie von ihrem Vater sprach, aber wenn sie es tat, bemerkte man, dass dieser wollte dass sie Gefühle zeigte und nicht so verschlossen wurde wie die anderen. Nun fragte sich Derek jedoch ob sie vielleicht sogar eine Art Projekt für ihn war. Und da war es wieder, sein selbstständiges Gehirn. Um nicht wieder in seinen eigenen Gedanken zu versinken entschloss er sich einfach irgendwas zu machen, in diesem Fall fragte er nach ob er was probieren darf und lies sich von ihr alles zum Probieren geben was es schon gab. Es ging auch nicht mehr lang dann war alles fertig, während Jim schon mal aß und Derek sich doch auch dazu setzte weil es so lecker war, versuchte Verena mit einem Teller voll Essen Kate dazu zu bewegen, auch etwas zu essen.

„Kate?“

„Was?“

„Ich hab hier was zu essen für dich.“

„Keinen Hunger!“ Sie lag auf ihrem Bett und schien ziemlich kaputt zu sein.

„Ich lass es dir trotzdem hier stehen, es hat eine Wärmeglocke drüber. Iss bitte was.“ Ohne auf Antwort zu warten verließ Verena das Zimmer wieder und schloss hinter sich dir Tür.

„Und? Ist sie immer noch so Stur?“, fragte Jim als sie wieder bei ihnen am Esstisch saß.

„Ja aber ich denke sie wird schon essen, ich hab ihren Magen gehört, sie wird.“ Manchmal hatte sie etwas ziemlich berechnendes.

„Ist denn alles ok? Oder gibt’s irgendwo verbesserungsbedarf?“

„Nein, lecker wie immer.“ Zur Antwort bekam Jim nur das zufriedene Lächeln. Nach etwas stand Derek auf und sah zu Jim: „Hey, wenn ich meine Sachen draußen hin leg, bringst du sie mit?“

„Lass sie doch hier für den Notfall…Aber klar wenn du willst nehm‘ ich sie mit.“ Verena schaute etwas verwirrt zwischen beiden hin und her.

„Ich werd‘ dann schon mal gehen, Jim ist ja noch da und ich denke Kate wird sicher wieder schneller normal, je weniger Leute hier sind.“, meinte er dann lächelnd zu Verena. Diese nickte immer noch verwundert über die Sache mit den Klamotten: „Okay…“ Mit einem Nicken verabschiedete sich Derek und begab sich nach draußen. Verena sah Jim immer noch verwirrt an: „Wieso seine Sachen? Was macht er denn?“

„Ich denke er braucht mal wieder etwas Auslauf.“

„Und das heißt?“ Jim musste etwas lachen: „Ihr wart also noch nicht bei den Tieren, na dann mach ich das nun. Er wird sich in seinen Wolf verwandeln und etwas durch den Wald streifen, dafür zieht er seine Klamotten aus, denn die würden bei der Verwandlung dann kaputt gehen, nennen wir es so.“ Am Blinzeln und vor allem super verwundertem Gesichtsausdruck derer seiner gegenüber, konnte es nicht mehr lange dauern bis ihr Gehirn das eben gesagte verarbeitet hatte. Dass sie rot wurde verriet, dass nun alles ankam.

„Aber… aber… aber…“ Verena bekam keinen vollständigen Satz zusammen und Jim konnte sich das Lachen nicht verkneifen.

„Ach Kleines, wir haben da nicht so ein Schamgefühl wie ihr, du kommst nackt zur Welt, also warum sollte das schlecht sein? Besser als andauernd neue Klamotten kaufen oder?“ Und nun ratterte es in ihrem Gehirn, es musste doch eine Lösung geben das sie sich nicht immer entblößen mussten. Kate kam nicht aus ihrem Zimmer heraus. Jim raffte sich jedoch nach dem Essen auf, um auch nach Hause zu gehen. „Kommst du alleine mit ihr klar?“

„Ja klar, aber…sag mal sind das Dereks Lieblingsklamotten oder eher einfach nur welche?“ Jim dachte kurz nach: „Ich weiß nicht mal ob er wirklich irgendwelche Lieblingsklamotten besitzt, aber warum fragst du? Willst sie behalten?“, fragte er grinsend. Irgendwas in Verena verriet ihr doch Tatsächlich wie Jim diese Anspielung meinte und ließ sie wieder leicht rot im Gesicht werden.

„Nein, nicht wie du denkst…“ Aber anstatt ihm zu erklären was sie meinte sah sie sich die Zettel an, während sie ihm die Klamotten gab und merkte sich die Größen.

„Na dann, bis demnächst Kleines.“, grinsend setzte Jim den Heimweg an.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Leons_Heart
2020-05-15T20:05:52+00:00 15.05.2020 22:05
Jaja, nur Freunde ;) ist klar, Derek.
XDDD herrlich, das Kapitel. Musste echt viel lachen.
Schön, wie die Rena lernt und schön, wie leicht man sie doch in Verlegenheit und zum Stottern bringen kann ;)


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