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Stadt der Finsternis - Sidestory

Die Stimme des Schicksals
von

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Familiengeschichten

Beim Frühstück saßen sich die beiden Schwestern gegenüber und Kate rührte in ihrem Kaffee herum.

„Ist alles ok?“

„Rena, ich weiß das du dieses Thema am Anfang umgangen bist, aber du hast kein Wort darüber verloren, warum ich nur noch alles an Familie bin was du noch hast.“, Kate sah sie an, „Was ist mit deinem Vater passiert?“ Sie hatte Recht, die Schwarzhaarige hatte ganz bestimmt keine Lust darüber zu reden. Ohne zu antworten, trank Verena ihren Kakao aus, stand auf und verließ die Küche. Kate saß nun da wie bestellt und nicht abgeholt: „Hey, lass mich doch hier nicht einfach so sitzen!“ Zur Antwort bekam Kate nur das knallen einer Tür zu hören. „Super…“, gab sie leicht seufzend von sich. Was war nur passiert? Verena kam den ganzen Tag nicht aus ihrem Zimmer und hatte es sogar versiegelt, denn einen Schlüssel hatte Kate noch nicht gefunden.

„Verena, mach doch bitte die Tür auf. Es tut mir leid, ich hätte nicht fragen sollen.“ Kate bekam jedoch keine Antwort. In der Hoffnung, dass sie sich schon wieder beruhigen würde, lies Kate sie erst einmal in Ruhe. Als Verena aber nach drei Tagen immer noch nicht aus ihrem Zimmer kam, machte sie sich ziemliche Sorgen. Kate hoffte, dass sie wenigstens nachts raus kam, wenn sie schlief. In ihrer Verzweiflung hatte sie Derek hergebeten, da er einen anderen Draht zu ihr hatte.

„Was ist passiert?“

„Ach, ich hab sie vor drei Tagen nach ihrem Vater gefragt, weil ich gerne wissen möchte was passiert ist. Aber dann hat sie ihren Kakao ausgetrunken, ist aufgestanden und seit her nicht mehr aus ihrem Zimmer gekommen.“ Derek sah Kate verdutzt an: „Drei Tage! Und du fragst erst jetzt nach Hilfe?“

„Mach einfach was Klugscheißer!“, dass sie nun sichtlich gestresst war, hörte Derek nicht nur an ihrem Ton, es war sogar fühlbar für ihn. Er ging nach oben und klopfte an Verenas Tür: „Hey Rena alles ok? Magst du nicht vielleicht aus dem Zimmer kommen?“ Doch auch er bekam keine Antwort. Er hörte sie sich nicht einmal bewegen. Nachdem er fast 10 Minuten ohne Antwort auf die Tür eingeredet hatte, ging er wieder runter.

„Sorry Kate, aber das sitzt wohl tiefer. Ich bekomme auch keine Reaktion.“

„Super… und was nun? Ich hab keine Ahnung wann sie das letzte Mal was zu essen hatte.“ Derek dachte nach, bis ihm eine Idee kam. „Lass uns ein paar Häppchen machen.“ Kate hatte keine Ahnung was er nun ausbrütete, jedoch machte sie einfach mal mit. Sie hatten die Häppchen fast fertig, als Shikura durch die Hintertür rein kam: „So wo drückt denn der Schuh?“ Derek hielt ihr die Häppchen und was zu Trinken in einem Korb entgegen: „Schnapp dir den Korb Rotkäppchen und bring der Grummeltante da oben, am besten durch das Fenster, etwas zu essen.“ Shikura zog eine Augenbraue nach oben: „Rotkäppchen…durch das Fenster…und ich soll auf den großen bösen Wolf hören… ihr habt sie doch nimmer alle.“ Trotz dieser Worte schnappte sich Shikura den Korb und kletterte durch das offene Fenster von Verenas Zimmer.

„Großmutter Grummeltante, der große, böse Wolf schickt mich mit Essen und Trinken. Also mal davon abgesehen das ich nicht einmal etwas Rotes anhabe, aber der Wolf der das Rotkäppchen mit Essen losschickt? Abstrakt…“ Verena sah Shikura verwirrt an.

„Was ist los? Wenn du keinen Besuch willst, solltest du das Fernster zu machen.“, meinte die Blonde, stand auf und schloss das Fenster. Verena saß immer noch sprachlos auf dem Bett. Shikura packte den Korb aus: „Nicht mal eine Decke also wirklich. Willst du lieber mit Wurst oder Käse?“ Dieser fragende Blick holte Verena aus ihrem Starrsinn. Sie ging an die Truhe am Ende ihres Bettes und holte eine Decke heraus. Sie machten es sich auf der Decke gemütlich.

„Halbe, halbe?“, fragte Verena dann und Shikura grinste etwas. Die Häppchen wurden verteilt und ohne über das unangenehme Thema zu reden, genossen die Mädchen einfach die Zeit. Sie quatschten über dies und das und lachten sogar. Als alles leer war, hatten sie sich auf das Bett bequemt.

„Magst du mir sagen warum du dich hier einschließt?“

„Kate war zu neugierig.“

„So, so, zu neugierig…“ Schweigen machte sich breit. Nach kurzem sah Shikura sie an.

„Du weißt, ich bin eine Gestaltwandlerin…von Natur aus neugierig…du weißt worauf ich hinaus will, oder?“ Verena schwieg weiterhin und Shikura setzte sich auf.

„Jetzt komm schon. Weißt du, Dinge werden nicht besser wenn man sie in sich hinein frisst. Sowas hat Derek bestimmt auch schon mal erwähnt. Wir sind doch für dich da, keiner von uns will dir was Böses. Du solltest wirklich darüber reden.“

„Ist es nicht offensichtlich?“, fragte die Schwarzhaarige nach. Shikura war nun etwas überrumpelt und wusste nicht wirklich was sie für eine Antwort erwartete.

„Also…ich würde mal sagen nein. Ich weiß doch nicht einmal was Kate für eine falsche Frage gestellt hat.“

„Warum sie nur noch alles von meiner Familie sei, was ich noch habe.“ „Ach so…“ Erneutes Schweigen machte sich breit, solange bis Shikura seufzte.

„Also da du so reagiert hast gehe ich davon aus, das er nicht mehr hier ist und das tut mir wirklich leid, aber manchmal… naja tuen Personen Dinge die einen so stören, dass man sie nie wieder sehen will. Man sagt dann, dass die Person für einen gestorben wäre, was sie aber nicht wirklich ist.“ Verena dachte offensichtlich nach.

„So schlimm könnte eine Person sein, dass man behauptet sie sei tot dabei lebt sie noch?“

„Ja manchmal passiert etwas so schreckliches. Nimm mich, ich bin in der Festung aufgewachsen und habe keine Erinnerung an meine Eltern. Entweder ist etwas passiert was so schrecklich war, dass ich mich daran nicht mehr erinnern kann oder aber sie haben mich einfach allein gelassen.“ Die Hexe war sichtlich entsetzt, wie konnten Eltern denn nur so etwas tun? Shikura hingegen lächelte leicht: „Alles ok, irgendwann finde ich heraus was passiert ist, aber ich wäre schon längst daran zu Grunde gegangen, wenn ich alle Fragen und Sorgen in mich hinein gefressen hätte.“ Verena verstand langsam worauf Shikura hinaus wollte.

„Er… ist tot…und mein Zuhause besteht nur noch aus Asche.“

„Hast du es gesehen?“

„Nein… sonst wäre ich wahrscheinlich auch nicht mehr.“

„Das ist schrecklich…aber du hast ja noch Kate und jetzt auch noch uns alle, also so schwer der Verlust ist, ein bisschen können wir das doch ausgleichen oder?“ Shikura nahm die Schwarzhaarige in den Arm und kuschelte sich an sie ran. Verena war dieses Mal nicht zum Weinen zu mute, sie musste lächeln, weil dieses Gefühl der Umarmung mehr Geborgenheit hatte als Mitgefühl.

„Ja, diese Tatsache lässt es wirklich ausgeglichener wirken.“ Die Mädels blieben noch eine Weile so zusammen auf das Bett gekuschelt, bevor Shikura die Schwarzhaarige überreden konnte wieder aus dem Zimmer zu gehen. Kate war so froh, dass Verena endlich wieder aus dem Zimmer kam, dass sie gar nicht mehr wissen wollte was wirklich passiert war. Hauptsache sie nahm es ihr nicht länger übel, denn irgendwann wenn sie so weit war, würde sie es bestimmt erzählen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Leons_Heart
2020-05-11T21:05:40+00:00 11.05.2020 23:05
XDDD
Rotläppchen... böser Wolf... Großmutter Grummeltante
*lach*
Ich kann nicht mehr XDD Der Wolf, der Rottkäppchen mit Essen los schickt XDD
"Neugierig, so so...", sprach sie zur Gestaltwandlerin... XDDDD ich krieg mich nicht mehr ein.


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