Nami Lindgrens Geduldsfaden überspannte just in dem Moment, in dem ihre Playlist auf ein Weihnachtslied hüpfte.
»It’s beginning to look a lot like-«
»Fuck this~«, übertönte sie den eigentlichen Text, und drückte den Koffer unsanft mit ihrem Knie zusammen.
„Was ist das hier?“ Die Frage, die sie seit einer Weile mit sich schleppte. Eine Frage, die keine zufriedenstellende Antwort erkennen ließ. Nicht so. Nicht durch sie allein. „Zwischen uns?“
»Wildfang, so nannten die Wärter sie, und wie ein aus der Wildbahn gerissenes Tier, tigerte sie Stunde um Stunde durch ihre Zelle; ihr persönliches Gehege.«
Nami und Vivi verband mehr als Freundschaft. Als sich die Wege nach dem Sieg über Crocodile trennen und Nico Robin auf dem Schiff auftaucht, scheint das Gefühlschaos perfekt.
Kampfgebrüll, überall. Klingen, die aufeinanderprallen. Schüsse, die sich lösen. Der Rauch der Bomben erschwerte in großen Teilen die Sicht maßgeblich. Piraten gegen Marine. Die Schlacht entbrannte in Windeseile und das Ende war kaum absehbar.
Ruhe legte sich über die Sunny Go. Ein seltener Zustand, der nicht nur dem Abendessen zu verdanken war. Chopper, rutschte unruhig am Stuhl hin und her, unterdrückte abermals ein aufkommendes Gähnen.
Träge gab Nami ein Brummen von sich, als sich eine vereinzelte Wolke vor die Sonne stahl. Genervt nahm sie ihre Sonnenbrille ab und hoffte den Störenfried mit einem vernichtenden Blick zu verscheuchen. Umsonst.
Kannst du dich noch an eines unserer ersten Gespräche erinnern? Du fragtest mich über meine Kindheit aus. Jahre, über die ich nicht allzu gern ein Wort verliere. Wenn ich daran zurückdenke, so kommt mir mein sehnlichster Wunsch in den Sinn: Erwachsen werden.
Water Seven.
Eine Stadt, die bisher nur Unglück mit sich bringt. Unser Schiff, die Flying Lamb ist irreparabel. Lysop, unser Lügenbaron, verlässt die Bande, fordert Ruffy zu einem Duell auf.
01:34, zeigte die Uhr als Nico Robin diese zum wiederholten Male betrachtete. Für sie keine allzu ungewöhnliche Zeit, um die sie meist noch in der Kajüte, die sie zusammen mit der Navigatorin des Schiffes teilte, ein Buch las und sich nebenbei einen Drink genehmigte.
Das Leben ist nicht vom Kurs abgekommen, wir aber sind es. Es zeigt lediglich die Unbedeutsamkeit meiner Existenz im Gegensatz zum Ganzen, nein, unserer. [R & N]
Schneeflocken, soweit das Auge reichte, nur Schneeflocken. Ein Schiff bahnte sich den Weg, bedeckt von einer weißen Decke. Nur die Totenkopfflagge, geziert mit einem Strohhut, blieb verschont. An Bord herrschte ungewohnte Stille. Es schien als wollte niemand dieser Kälte trotzen.
„Eine wundervolle Nacht, oder?“, ruft sie in meine Richtung und lächelt vor sich hin. Schmunzelnd schüttle ich meinen Kopf und trete ein wenig näher. „Das ist sie“, antworte ich nach einiger Zeit und lasse mich am anderen Ende der Bank nieder.
„Du kannst mich mal!“, fauchte der orangehaarige Dickschädel, schubste Robin grob beiseite, verschwand kurzerhand aus dem gemeinsamen Zimmer. Wutentbrannt und ohne Orientierung lief Nami durch die Gänge der im Moment noch riesigeren Sunny.
„Was interessiert’s dich!? Durch die Trennung von mir, brauchst du nicht mehr zu mir zu kommen und nachzufragen, wenn ich einen weniger glücklichen Gesichtsausdruck hab, klar?“
„Ich kann nicht mehr!“ keuchte der kleine Elch und brach unter der Last der vielen Einkaufstüten zusammen. Bei Namis Shopping Touren war er immer als Packesel mit von der Partie. Heute hatte die junge Navigatorin jedoch die Sucht gepackt, sehr zum Leidwesen des kleinen Elches.
Mein Körper kann nicht aufhören zu zittern. Ich will nicht, ich will nicht sterben, ich will nicht von dieser Welt gehen, ich will nicht, ich WILL ES NICHT!