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Von diesem Tage an ... bis heute.

Vor der Fünf-Jahres-Pause
von

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Beziehungen ( erster Teil )

Chapter 02 : Beziehungen ( erster Teil )
 

Es hätte zu lange gedauert, das Gästezimmer noch am gleichen Tag aufzuräumen, deshalb hatte Katsuya diese Nacht noch bei Yûgi im Zimmer auf einem Futon verbracht. Yûgis Angebot, im Bett zu schlafen, da er ja Gast sei, hatte er ausgeschlagen. Er wollte einfach nur einen Schlafplatz haben und Yûgi dafür auf den Futon zu verbannen, wollte er eigentlich nicht. Im gewissen Sinne war Katsuya ja eh schon ein Familienmitglied, es wirkte also eher, als sei Katsuya vorerst bei Yûgi mit eingezogen, weil mit seinem Zimmer irgendetwas war. Es fiel nicht wirklich auf, dass eine Person mehr im Haus war, schließlich hielt sich diese ,Person mehr' des Öfteren dort auf.
 

Das Aufräumen des Gästezimmers hatten sie sich am Abend allerdings noch für das Wochenende vorgenommen, solange würde Katsuya auf dem Futon bleiben. Sugoroku und Fuyuko (1) hatten dem Vorhaben protestlos zugestimmt und von ihnen war auch der Vorschlag mit dem Wochenendaufräumen gekommen. Natürlich war Katsuya sofort aufgefallen, dass das bedeutete, er könnte so lange bleiben, wie es nötig war. Sonst würde es auch keinen Sinn machen, das Zimmer am Wochenende aufzuräumen, schließlich war dann die von Katsuya geplante Woche fast rum. Also brauchte er sich vorerst nicht nach einer anderen Möglichkeit umsehen, sobald die Woche vorbei war. So konnte er sich wieder voll auf die Schule konzentrieren und sich mit lernen beschäftigen, damit er doch noch den Durchschnitt für ein Jurastudium schaffte. In gewisser Weise war *das* zu seinem derzeit größten Traum geworden, denn so wirklich glaubte er nicht mehr daran, dass er es noch schaffen könnte.
 

Natürlich wurde er ab und zu von den Gedanken um seinen Vater abgelenkt. Dieser hatte sich zwar die letzten Jahre nicht wirklich um Katsuya gekümmert, und hatte den beiden vor allem Probleme eingebracht, aber er war schließlich immer noch sein Vater. Er konnte zwar regelmäßig sagen, dass er seinen Vater hasste, aber so wirklich glaubte er nicht mal mehr selbst daran. Vor allem jetzt, da er spurlos verschwunden war und keinerlei Lebenszeichen von sich gegeben, geschweige denn, sich bei Katsuya gemeldet hatte. Genau *das* war auch das Schlimmste an der Sache, dass er gar~ nichts wusste. Normalerweise konnte Katsuya ja wenigstens ein paar Kneipen angeben, wo er sich rumtreiben könnte. Aber die hatte er doch längst abgeklappert und nichts herausgefunden.
 

Aber jetzt wollte er sich auch nicht weiter damit beschäftigen, demnächst würde sich Yûgis Wecker melden, dass sie aufstehen mussten, um rechtzeitig in die Schule zu kommen. Allerdings war er schon seit einer Weile wach und wartete sogar auf den Weckton, damit er abgelenkt wurde; er wollte einfach nur kurz *nicht* an seinen Vater denken, sich *nicht* mit den üblichen Problemen herumschlagen. Also setzte er sich mit einem Ruck auf und begann, so leise wie möglich, um Yûgi nicht vorzeitig zu wecken, seinen Futon zusammen zu räumen, damit er ihn nachher problemlos im Schrank verstauen konnte.
 

Während er noch damit beschäftigt war, kam Yûgi durch seinen Wecker zu sich und richtete sich langsam auf, sah sich als erstes noch etwas verschlafen um, entdeckte dann Katsuya, wie er mit dem Futon durchs Zimmer lief. Ein wenig erstaunlich war das schon, wenn man genau darüber nachdachte. Katsuya hatte ein erstaunliches Temperament, er regte sich regelmäßig über alles und jeden auf, ganz besonders über Setô, bei dem es Katsuya sogar Spaß zu machen schien. Als würde er sich mit Setô mit wachsender Begeisterung anlegen, auch wenn genau *das* komisch klang, aber wenn man Katsuya beobachtete, merkte man das. Gleichzeitig war er die Ruhe selbst, wenn es notwendig oder von Nutzen war. Seine nächste Aktion war dadurch unvorhersehbar, obwohl Yûgi ihn schon so lange kannte. Er konnte trotzdem nie sagen, wie Katsuya als nächstes reagieren würde. Es war auch genauso unwahrscheinlich, dass er in gleichen Situationen gleich agierte, er wandelte auch das regelmäßig ab.
 

"Morgen, Jôno'uchi-kun.".
 

Der Angesprochene wandte sich lächelnd zu Yûgi um, antwortete mit den gleichen Worten, jedoch passend gewandeltem Namen, beschäftigte sich dann aber damit, sich ein paar Klamotten aus seiner Tasche zu sammeln. Am Vorabend hatte sich Fuyuko noch die schmutzigste Wäsche geben lassen, damit sie diese gleich mit in die Waschmaschine tun konnte. Die Mutter von Hiroto hatte zwar auch einmal seine Sachen mit gewaschen, aber dann nie wieder. Sie hatte sich schlicht und ergreifend geweigert. Hiroto war nicht so begeistert gewesen, aber in gewisser Weise hatte er seine Eltern verstanden. Er war in der Mittelschule einfach ein zu großer Rowdy gewesen. Obwohl das heute anders war, konnte er es gut verstehen. Hirotos Eltern mussten Katsuya länger erleben und mit ihm zu tun haben, um zu merken, dass er sich um fast 180° gedreht hatte. Nicht nur wegen Yûgi, sondern auch aus einer reinen Überzeugung heraus.
 

Da sie Katsuyas Anwesenheit noch nicht in das morgendliche Timing eingeplant hatten, teilten sich Yûgi und Katsuya die Zeit im Bad, die Yûgi sonst allein nutzte, aber er hatte kein Problem damit, er war schließlich sein bester Freund.
 

Beim Zähneputzen vor dem Spiegel war vor allem Yûgi noch etwas schläfrig, man sah ihm deutlich an, dass er die Bewegungen schon automatisiert hatte. Die Augen halb geschlossen, blickte er gedankenverloren in den Spiegel und zeigte ansonsten keine große Regung. Katsuya dagegen legte etwas mehr Elan an den Tag und als er einen prüfenden Blick zu Yûgi in den Spiegel warf, fiel ihm etwas an seinem kleinen Freund auf. Nicht nur, dass das letzte Mal, dass den Jungen derart fertig gesehen hatte, schon eine ganze Weile zurücklag. Er sah genauso aus, wie, als er gerade das erste Mal gegen Pegasus gewonnen hatte und stark angeschlagen das "Reich der Finsternis" verlassen hatte. Er hatte sich danach zwar recht schnell erholt, aber im ersten Moment hatte man ihm die Anstrengung deutlich angesehen. Doch wenn man jetzt davon mal absah, erkannte man noch etwas an Yûgi. Dem Kleinen selbst müsste es eigentlich auch auffallen, aber wahrscheinlich war er dazu noch nicht munter genug.
 

"Kleiner ... bist du gewachsen?".
 

Yûgi sah etwas erstaunt auf, verharrte in der Bewegung und wandte langsam den Blick zu Katsuya um, der weiterhin in den Spiegel sah. Erst jetzt fiel es Yûgi selbst auch auf, er hatte vorher nie so wirklich darauf geachtet, hatte sich auch nie wirklich dafür interessiert, denn der Kleinste zu sein, daran hatte er sich gewöhnt und kam damit klar. Nie hatte er gehofft, irgendwann noch ein paar Zentimeter zuzulegen; im Gegenteil, er hatte sich im gewissen Sinne sogar damit abgefunden gehabt, den Rest seinen Lebens so zu bleiben. Deshalb war er jetzt weder wirklich erfreut, noch sonst etwas. Sein Blick hing nur ausdruckslos an Katsuya, bevor er bemerkte, dass er jetzt Athems Augenhöhe hatte. Athem war vorher immer einen guten halben Kopf größer gewesen, weshalb er immer zu ihm hatte aufsehen müssen. Doch, ob Athem auch den Schub bekommen hatte, konnte er jetzt nicht prüfen. Athem schlief noch und war im Puzzle versiegelt, welches er die Nacht über entweder neben dem Kopfkissen oder in einer Schublade seines Schreibtisches verstaut ließ. Sonst befürchtete er, sich mit dem Band, das jetzt wieder an dem Puzzle war, selbst zu erdrosseln, wenn er unruhig genug schlief. Wenn er im Bad fertig war, würde er sich das Band mit Anhänger wieder um den Hals hängen, dann konnte er Athem wecken und prüfen, wie groß dieser war, wenn es überhaupt noch einen Unterschied gab.
 

Um Katsuya nun zu zeigen, dass er dessen Anfrage mitbekommen und verstanden hatte, nickte er kurz und wandte den Blick dann wieder gen Spiegel. Doch noch bevor er wieder zum Waschen ansetzen konnte, drückte ihm Katsuya eine Hand auf den Kopf und diesen somit nieder. Yûgi hielt sich sofort am Waschbecken fest und sah, so gut es ging, perplex zu Katsuya auf. Dieser hielt seine Hand dort und stauchte Yûgi so auf die bekannte Größe ab, so, wie er den Kleinen kennen gelernt hatte. Für diese neue Größe würde Katsuya wohl länger brauchen, sich daran zu gewöhnen, als Yûgi selbst. Der war ja halbwegs daran gewohnt, war immer damit konfrontiert worden, wenn Athem die Kontrolle übernommen hatte.
 

Katsuya nahm die Hand wieder weg und Yûgi richtete sich erleichtert auf, beendete endlich das Waschen und Abspülen von Becher und Bürste. Katsuya hingegen verließ das Bad bereits und gesellte sich zu Sugoroku und Fuyuko ins Esszimmer, wo er sich es auf dem ihm zugewiesnen Platz gemütlich machte und mit dem Frühstück begann. Yûgi hörte von oben, dass er sich dabei mit Fuyuko unterhielt, die ihn nach ein paar Kleinigkeiten fragte, die sie interessierten. Etwa, wie es Shizuka ging, wenn er das letzte Mal mit seiner Mutter gesprochen hatte und vor allem, wie sich das demnächst mit der Unterkunft vorstellte. Er wusste natürlich, dass er nicht ewig im Hause Mutô bleiben konnte; wenn man es genau nahm, wollte er das auch gar nicht. Yûgi als besten Freund zu haben, war natürlich das Beste, was ihm bisher im Leben passiert war, aber auf ewig bei ihm wohnen, war nicht unbedingt das, was er vorhatte. Der Hauptgrund war natürlich, dass er sich nicht gänzlich von dem Kleinen abhängig machen wollte. Zu oft war ihm aufgefallen, dass genau *das* schon ein paar Mal fast passiert war.
 

Mit einer Schüssel Reis in der Hand (2) wandte er kauend den Blick zur Tür, im Esszimmer, durch die Yûgi kommen würde, sobald er fertig war. Als dieser nach einer Weile noch nicht aufgetaucht war, rief er nach dem Kleinen, der auch sofort munter antwortete und meinte, er würde gleich kommen. Er hatte lange damit zugebracht, Athem zu wecken, doch inzwischen war es ihm gelungen, ihn wach zu bekommen. Halbwegs begeistert stand der Geist Athem jetzt neben ihm und blickte fragend zu ihm.
 

Sie waren tatsächlich gleich groß, Athem blieb also, wie er war, was sicher ab seiner Vergangenheit lag. Als Pharao war er nicht mehr größer geworden, also war die Größe, die Athem jetzt und schon die ganze Zeit hatte, seine Größe als Pharao. Athem selbst veränderte sich demnach in dieser Hinsicht nicht mehr, höchstens noch, wenn Yûgi eine andere Frisur annahm, aber davon wäre Athem sicher nicht sehr begeistert.
 

Seit er die Kette vom Puzzle entfernt und wieder durch ein einfaches Band ersetzt hatte, fragte er sich manchmal, ob es richtig gewesen ist. Aber als er es gemacht hatte, hatte sich Athem nicht beschwert, falsch konnte es also nicht gewesen sein, soviel stand fest. Im Normalfall meldete sich Athem, wenn ihm etwas nicht passte. Trotzdem ... die Frage, ob es wirklich Richtig (3) war, musste er doch noch einmal stellen. Nun im Grunde hatte er sie noch nicht direkt gestellt, sondern sonst immer nur sich selbst gefragt. Doch Athem reagierte sofort mit einem einfachen Kopfschütteln.
 

"Ob es Richtig war, ist im Grunde unerheblich. Wir sind auf jeden Fall verbunden, ganz gleich, wie~. Solange wir das Puzzle niemandem schenken oder freiwillig geben, kann niemand außer dir, meine Kräfte verwenden. Es ist also egal, wie~ wir verbunden sind. Ob nun durch eine Kette oder Band ... Meine Frage wäre ja eher : ,Warum~ ist es -richtiger-, wenn das Band dran ist?' Deinen Aktionen vertraue ich, es ist richtig, das Band zu benutzen. Ich wüsste nur gern ... Warum?".
 

Still und fast regungslos hatte er Athem zugehört, ab und zu genickt und die ganze Zeit auf seine Kette gestarrt. Er staunte immer wieder, wie unterschiedlich sie immer noch waren, obwohl sie so ziemlich eins waren. Jedes Mal, wenn Yûgi sich über etwas Gedanken machte, tat Athem das auch, dieser aber immer mit einem ganz anderen Aspekt. Ein bisschen bewunderten sie sich gegenseitig dafür, dass der jeweils andere auf so etwas kam, obwohl sie so eng verbunden waren.
 

Das Puzzle noch in den Händen, stieg er langsam die Treppe hinab, hatte Athem gern noch mehr erzählt, ihm auch noch mehr gefragt. Etwas, ob er es wirklich immer noch verantworten konnte, dass sich seine Freunde so viel in seiner Nähe aufhielten. Jedes Mal, wenn er Athems wegen mit dem "Reich der Finsternis" konfrontiert wurde, wurden seine Freunde mit hineingezogen, was er eigentlich immer mehr verhindern wollte. Er wollte Sorge dafür tragen, dass den Anderen genau das Gleiche geschah, wie Katsuya, der zwar jetzt grinsend mit einer Schüssel Reis zu ihm sah, als er in das Esszimmer kam, aber vor einiger Zeit stundenlang in 'Reich der Finsternis' gefangen gewesen war. Yûgi war ja der Meinung, dass Katsuya noch immer unter diesen Stunden litt, dass sein Geist sich noch nicht völlig davon erholt hatte, obwohl Katsuya bereits wieder so unbeschwert wirkte, wie es vor dem Vorfall gewesen ist; wie er Katsuya kennen gelernt hatte. Genau, wie Mai und Ryô ...
 

Er erwartete nicht, dass noch einmal jemand kam, der ihnen solche Probleme bereitete, wie es die dunkle Seite Maliks getan hatte, aber er ging jeden Tag davon aus. Würde er es erwarten, könnte er bei einem Eintreffen seiner Erwartung sagen ,Ich wusste es!' und würde seinen Freunden dadurch bereits doppelt Unrecht tun. Zum einen, dass sie wieder in seine Probleme hinein gezogen wurden und zum anderen, dass er sie vorher nicht gewarnt hatte, dass wieder etwas kommen würde. Das hieß, solange er nur davon ausging, dass es noch einmal geschah, konnte er lediglich meinen, dass es hätte sein können, er aber nie damit gerechnet hatte; es nie erwartet hätte, dass es noch einmal geschah.
 

Ruhig setzte er sich zu Katsuya, begann ebenfalls sein Frühstück. Doch Katsuya beendete dies in diesem Moment und ging zurück zum Gästezimmer, wo er sich noch einmal umsah. Rein gedanklich begann er damit, dort aufzuräumen, auch, wenn er sich mit Yûgi abgesprochen hatte, dass sie das Aufräumen selbst, am Wochenende übernahmen. Doch so konnte er sich noch einen ersten Überblick verschaffen, bevor sie in die Schule aufbrachen.
 

Wenn er ehrlich war, war es auch nur sein eigenes Ablenkungsmanöver, sonst würde er nur wieder anfangen, über seinen Vater und seine Beziehung zu ihm, nachzudenken, oder er würde einfach nur wieder hibbelig werden, weil ihm so viel einfallen würde, was er tun wollte, solange er noch bei Yûgi unterkam. Irgendwann musste er schließlich wieder raus.
 

Raus ging er jetzt auch wieder aus dem Gästezimmer; Yûgi rief nach ihm, sie könnten los. So wirklich Lust hatte er ja nicht, nie gehabt, aber solange er an seinem Jura-Vorhaben festhielt und festhalten wollte, sollte er auch mal länger bleiben und mit Yûgi oder einem anderen lernen. Vor allem das, was ihnen in der Schule nicht vermittelt wurde, für das Studium aber nötig war.
 

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(1) Der Name kommt von mir! Wenn jemand weiß, wie Yûs Mutter mit Vornamen heißt, melden, bitte!

(2) Ihr wollt jetzt nicht wissen dass ich erst durch meine Betaleserin bemerkt habe, dass hier sogar in meinen Notizen steht "Mit der Hand in einer Schüssel Reis ... " ... ...

(3) " ... die Frage, ob es wirklich Richtig ist, seht ihr, wenn das Licht angeht ... " ...
 

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Chapter 03 : Geheimnislösungen ( erster Teil )
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Friends
2006-02-14T14:23:43+00:00 14.02.2006 15:23
Cool...
Schon wieder etwas, woran man sich erstmal gewöhnen muss XD
Also, ich meien Yugis Größe ...
Aber sehr gut gemacht,d as Kapi, schön alles beschrieben
Das war supi, ich les auch gleich wieder weiter ^^


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