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Keine ahnung, mir doch egal

Eine kleine FF über Liebe und Selbstfindung <3
von

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Mein Gnom namens Schwester

Scheiße, war das Erste, was ich dachte.
 

Und Schmerz, das Erste, was ich fühlte.
 

Das war komisch, normalerweise tat Aufwachen nicht weh. Noch nicht ganz da, öffnete ich meine Augen, nur um meinen persönlichen Hausgnom ins Gesicht zu sehen. Dieser wollte es sich nicht nehmen lassen auf mir rumzuspringen, um mich zu wecken. Das erklärte den Schmerz.
 

„Paula, ist gut!“, schnell setzte ich mich auf, um sie an den Schultern zu packen und aus meinem Bett zu schmeißen, wobei sie eine Sanfte Landung hatte.
 

„Ich bin wach.“, der Gnom lächelte mich unschuldig an und rannte zur Tür. Paula war zwar süß, aber ich hoffte, sie würde bald mit der 'auf dem Bett rum hüpf'-Nummer aufhören. Mit ihren 10 Jahren wurde sie langsam zu schwer dafür.
 

Gerade wollte ich mich zurück in mein weiches, warmes Bett sinken lassen, als sie sich an der Tür noch einmal umdrehte und mich angrinste. Es war nicht dieses süße Grinsen, was Kinder, vor allem Mädchen oft hatten. Sondern ein boshaftes Lächeln, welches nichts Gutes ahnen ließ. „Ach ja.“, Ihr grinsen wurde breiter. „Marcel wartet vor der Tür.“ Damit rannte sie aus dem Zimmer. Geschockt blickte ich zu meinem Wecker, der mich so eiskalt im Stich gelassen hatte. Ich hatte verschissen nochmal verschlafen. Das bestätigte mir noch Marcel, indem er bei uns sturmklingelte.
 

Schnell sprang ich auf, zog mir eine Hose an und rannte zur Tür. Im Vorbeirennen sah ich noch meine Schwester, wie sie seelenruhig ihr Müsli aß. Manchmal frage ich mich, wieso. „Hättest du ihm nicht wenigstens schon mal die Tür aufmachen können?“ „ Nö, is' doch dein Freund.“ sprach's und aß weiter. Mist Ding.
 

Ich rannte weiter zur Tür, öffnete sie und, gelobt sei der Herr, daraufhin hörte Marcel auf zu klingeln. Meine Ohren bedankten sich.
 

Marcel sah mich recht verwirrt an, verständlich. Ich stand hier in Unterwäsche und ungewaschen, wo wir doch eigentlich um diese Uhrzeit zur Schule fuhren. Er setzte gerade zum sprechen an, ich konnte ihm ansehen, dass das, was er sagen wollte, nicht gerade freundlich sein würde. Also unterbrach ich ihn schnell, „Hi, komm rein, gib mir fünf Minuten.“, damit drehte ich mich um und rannte nach oben, um mich alltagstauglich herzurichten. In Rekordzeit zog ich mir die beschissene Hose an, die so gar nicht wollte, wie ich es gerne hätte, rannte ins Bad und tat, was getan werden musste.
 

Nur eins fehlte noch, das Stück Stoff, das sich mein T-Shirt schimpfen durfte! Wohin war das scheiß Teil nun wieder abgetaucht? „Paula, hast du mein T-Shirt gesehen?“. Nicht, dass ich nur eins hatte, aber heute wollte ich dieses spezielle anziehen, warum auch immer. „Ja, hab ich!“, kam die äußerst hilfreiche Antwort des Gnoms. Genervt ging ich in Richtung Küche „Und wo bitteschön?“. Marcel kam mir entgegen und schmiss mir ein T-Shirt ins Gesicht. „Hier nimm das, das riecht nicht und wir müssen jetzt los, also halt dich ran!“. Ich Zog das T-shirt an und guckte an mir runter. Hey, es war sogar das, was ich gesucht hatte.
 

Hallejulia
 

Ich schnappte mir also meinen Rucksack, scheiße schwer das dumme Teil, und wir führen los. Schneller als sonst, aber auch ganz ohne Platten.
 

Wir kamen gerade noch rechtzeitig, um die letzten Personen ins Gebäude gehen zu sehen.

So konnten wir noch ohne Probleme zu unserem Unterricht, jedenfalls hatte ich das vor, wusste aber spontan nicht mehr, wo ich jetzt hin musste. „ Ey, Marcel! Was hab ich jetzt?“ „Deutsch! Du musst in euren Klassenraum.“. Ich nickte ihm als Dankeschön zu und trat den langen Weg an, die Treppe zu erklimmen. Deutsch war eins der wenigen Fächer, die ich nicht mit Volker hatte, schade, dann würde ich ihn erst in der Pause sehen. Der Unterricht war mit Volker einfach nicht so Arsch langweilig wie ohne ihn.
 

Zum Glück, oder Pech, wie man‘s nimmt, war unser Lehrer spät dran und ich war doch nicht zu spät.
 


 

Als er uns in den Raum ließ, setzte ich mich auf meinen Platz neben Nick und Henrike.

Wir hatten gerade einer dieser affengeilen Unterrichtsphasen, in der wir machen durften, was wir wollten, Hauptsache wir schafften unsere Aufgaben und waren nicht allzu laut.
 

Gerade war ich dabei die letzte Aufgabe zu beenden, als ich plötzlich von Ivana angesprochen wurde.
 

„Hey, Jonas. Ich versteh die zweite Aufgabe nicht, kannst du die mir mal erklären?“. Warum fragte sie mich das? Und warum musste sie dabei ihren Busen über meinen Tisch verteilen? Das ging doch wirklich humaner. Außerdem war Nummer Zwei nur eine Zusammenfassung des Textes, so dumm konnte sie doch gar nicht sein.
 

„Du musst nur den Text zusammenfassen, ganz easy.“ Warum fragte sie mich das überhaupt? Henrike, 30 cm neben mir, war viel besser als ich darin und sogar mit Ihr befreundet. Konnte sie die nicht nerven? „Aha, zeig mal, wie hast du das denn gemacht?“. Mit diesen Worten beugte sie sich über die Tischplatte, ihre Brüste sprangen dabei fast aus ihrem BH, echt mal. Musste das sein? Doch Rettung nahte, als sich Justus, bei dem Versuch nicht auf die Fresse zu fliegen, quer durch den Raum beförderte.
 

Sofort ging Ivana zu ihm, um ihn auszulachen. Komisches Weib. Was mich allerdings wunderte, war, dass Henrike zu diesem Vorfall noch nichts beigetragen hatte, war sie doch eigentlich recht redselig. Ich sah zu ihr rüber: Sie las wieder einen ihrer komischen Comics, die man falsch herum lesen musste.
 

Interessiert beobachtete ich ihre Augen, die von rechts nach links huschten, ganz gebannt auf den Text starrten. Was zum Teufel konnte so spannend sein, dass man nicht merkte, wenn sein bester Freund auf die Fresse fiel? Und das auch noch ziemlich lautstark?
 

Neugierig geworden, lehnte ich mich etwas nach hinten, um in das Ding mit hineinschauen zu können.
 

Ich verstand, ehrlich gesagt, nicht viel. Es ging anscheinen um zwei Jungs, sie stritten sich. Worüber konnte ich nicht mehr lesen, stand wohl auf einer anderen Seite. Henrike blätterte weiter und die Jungen küssten sich. Halt, warum taten sie das? Ich dachte, die mögen sich nicht? Völlig verwirrt sah ich die Seiten an.
 

Da war das Comicteil wohl zu Ende, denn Henrike klappte die Seiten zu und sah mich belustigt an. „Na, Jonas? Willst'e auch mal lesen?“. „Ne, lass mal stecken. Aber warum sind die Schwul?“, verwirrt blickte Henrike mich an, mit so einer Frage hatte sie wohl nicht gerechnet. Nun, ich auch nicht. „Na, wie wollen die wissen, dass die schwul sind?“ Sie begann zu überlegen. „Naja, in den meisten Mangas wissen die das einfach schon, oder sie merken es halt einfach irgendwann.“ Mit diesen Worten packte sie den Manga weg und nahm sich den nächsten raus.
 

Nachdenklich ließ ich meinen Kopf auf die, jetzt gerade total ungemütliche, Tischlerplatte fallen und dachte nach.
 

Ich wusste jetzt zwei Dinge. Erstens, die Teile hießen Manga und Zweitens, Henrike schien nur Manga dabei zu haben. Ich war noch verwirrter als vorher. Wie sollte man denn merken, dass man schwul ist? War ja nichts so, dass ich mir Nick ansah und mir dachte, kaboom, ich bin schwul.

Nick, der uns schon die ganze zeit Musik hörte, nahm auf einmal die Stöpsel aus den Ohren und sah mich direkt an „Henrike meint wahrscheinlich, dass sie sich einfach zueinander hingezogen fühlen, oder so.“, damit steckte er sich die Teile wieder ins Ohr, um sein Gehirn wieder mit Musik voll zu zudröhnen. Alter? Was zum Geier war das denn jetzt für 'ne Ansage?
 

Der Junge verwirrte mich immer wieder. Doch bevor ich genauer darüber nachdenken konnte, klingelte es und wir alle stürmten aus der Klasse.
 

Leider war es im Treppenhaus mehr als nur überfüllt...Stagediving wäre doch jetzt mal 'ne coole Idee.
 


 

Auf dem Hof angekommen, ging ich direkt in Volkers Richtung, als Nick mich ansprach

„In dem Neuen Level, welche Waffe nimmst du da immer?“, gerade wollte ich diese dumme Frage beantworten, ich nahm immer die gleiche Waffe, da kam Volker bei uns an.
 

„Ey, sag mal, sitzt Ivana in Deutsch neben dir?“, Nick sah Volker, ebenso wie ich, verwirrt an. Die Frage kam jetzt unerwartet. Langsam, noch immer von der schlichten Sinnlosigkeit dieser Frage betäubt, antwortete ich ihm.
 

„Nein.... Ich sitze zwischen Nick und Henrike. Aber die sitzt neben Ivana. Warum?“ Ich legte meinen Kopf schief, um meine Verwirrung auszudrücken. „Ach … nur so“. Okay, auch egal.

Ach ja, Nicks Frage. „Die gleichen wie immer, nur halt frisiert, warum?“, er seufzte „Ich komm da einfach nicht weiter, an der einen Ecke krieg' ich die einfach nicht umgelegt.“
 

Ich erklärte ihm noch die Taktik an dieser Stelle, als es zur nächsten Stunde klingelte. Ich quälte mich durch die langweiligen Stunden und aß zusammen mit Freunden zu Mittag. Illegal vom Schulhof entfernt, aber egal. Das Essen da war zum Kotzen. Zum Schluss lag nur noch Englisch vor uns. Das Fach hatte ich, wer hätte es gedacht, wieder mit Volker, da freute ich mich drauf, das wurde wenigstens nie langweilig.
 

Und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Wir saßen seit ungefähr einer halben Stunde im Raum, als Volker plötzlich seinen Kopf ungebremst auf die Tischplatte fallen ließ und laut aufschrie.

Henrike und ich sahen uns geschockt an, dann fing sie auf einmal an, hemmungslos zu lachen. Ich, ein wenig mitleidig, versuchte, mein Lachen noch zu unterdrücken. Scheiterte dabei jedoch kläglich, als Volker sich noch schmollend meine Mütze schnappte sie unter seinen Kopf zu legen.
 

Unser Lehrer, derartige Aktionen schon gewohnte, machte einfach weiter, ohne uns großartig zu beachten. So blieb mir Zeit, Volker zu beobachten. War der Sack doch tatsächlich eingeschlafen! Auch in Englisch bekamen wir einen miefigen Text zum bearbeiten.
 

Ich fing also an den Text zu lesen, zu dem es Aufgaben zu bearbeiten gab und stutze. Der Text war echt Kacke.
 

„Herr Finger? Der Text ist ziemlich langweilig, können wir nicht einen anderen bekommen?“ Henrike stimmte mir zu. Ich las den Text zu Ende.
 

„Scheiße ist der! Einfach nur scheiße der Text!“
 

Aber Herr Finger, so lieb er auch sein mochte, ließ uns, wie die Sklaven an diesem stinkenden Stück arbeiten.
 

Während Volker einfach friedlich weiter ratzen durfte. Er war ja schon niedlich beim schlafen.
 

Nach Englisch wollte der Örkel einfach nicht aufwachen, bis Henrike anfing, seinen Nacken zu kraulen. Irgendwie, wenn es sonst jemand gewesen wäre, hätte ich die Hand weg geschlagen, aber Henrike hatte einen Freund, außerdem, wie sähe das denn jetzt aus, würde ich tatsächlich ihre Hand wegschlagen? „Volker, Englisch ist vorbei.“, er murrte nur kurz und war schon wieder am einschlafen.
 

War ich seine Mutter, oder was? Ich hatte verdammt nochmal Hunger! „Los jetzt, beweg' dein Arsch! Ich will noch nach Hause. Wegen dir verhunger' ich noch!“, sein Kopf ging langsam nach oben. Super, der feine Herr war dann auch mal wach. Also packte ich weiter meine Tasche en um anschließend mit ihm hinaus zu gehen.
 

An den Fahrrädern erwartete uns auch schon Marcel. Ich grinste ihn frech an. Er war bestimmt sauer, weil er schon wieder warten musste … „Ging jetzt auch nicht noch langsamer!“, ich fing an zu lachen, ich hatte also recht gehabt. Marcel verdrehte nur genervt die Augen. „ Wenn der Kerl auch einschläft!“, mit diesen Worten zog ich Volker die Mütze vom Kopf und mir selber auf, ohne Mütze war es halt zu kalt. Warum hatte er die überhaupt an gehabt?
 


 

Wir trennten uns auf dem Nachhauseweg an der üblichen Stelle. Kurz darauf kam Nick neben mich gefahren. „ Jonas? Kann ich heute kurz mit zu dir? Kein Bock auf Zuhause.“, das war nicht unüblich für Nick, also nickte ich nur kurz und wir fuhren zusammen zu mir. Wenn Nick da war, hielt auch das kleine Monster still, vielleicht mochte sie Nick nicht, war mir egal. Hauptsache, ich hatte meine Ruhe.
 

Den ganzen Abend verbrachte ich noch mit Nick. Als er schließlich ging, begleitete ich ihn noch zur Tür. Als ich mich gerade umdrehte, sah ich meine Schwester, wie sie am Fenster klebte und anscheinend Nick nachsah.
 

Ich sah meine Schwester grinsend an. „Sag nicht, du stehst auf Nick!“, sofort wurde sie rot und sah vom Fenster weg. Ertappt! „Laber doch keinen Mist!“, ich ging zu ihr und stieß ihr meinen Ellbogen leicht in die Seite „Ey, so wie du den gerade angeschmachtet hast, kannst du mir nichts erzählen.“, wütend drehte sie sich zu mir um, „Na und? Wenigsten steh ich aufs andere Geschlecht!“. Verwirrt blickte ich sie an. „Worauf willst du hinaus? Denkst du ich bin schwul oder was?“, „Na warum solltest du sonst keine Freundin haben?“, mit diesen Worten drehte sie sich um und ging in ihr Zimmer.
 

Super! Jetzt dachte meine kleine Schwester ich sei schwul, woher kannte sie das Wort überhaupt? Sie ist 10, sie sollte sich mit Puppen und dem ganzen Mist beschäftigen!
 

Überhaupt, warum hatte im Moment in meinem Leben eigentlich so viel mit meiner Sexualität zu tun? Gefrustet und Übermüdet vom Zocken und vielem Denken, fiel ich schließlich in mein Bett und schlief ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  angel_of_sand
2012-09-21T07:38:50+00:00 21.09.2012 09:38
Henrike liest shonen-ai/Yaoi-Mangas?
jetzt habe ich sie noch lieber xD
Von:  _t_e_m_a_
2012-07-07T13:36:37+00:00 07.07.2012 15:36
Uh, die Geschichte gefällt mir und dein Schreibstil ist toll <3
Ich freue mich auf das nächste Kapitel!


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