Szene 3
Dasselbe Setting wie in Szene 1. Der Einschub hat das Gespräch nur unterbrochen; nichts hat sich verändert. Nur die Stimmung ist irgendwie geladen; Spannung hat sich aufgebaut.
Ina: Eine Vorbereitung. Auf was denn bitte?
Mariana: Auf das Leben. Das Abi. Du weißt schon.
Ina: Nein Mariana, ich weiß gar nichts. Genau wie du. Genau wie wir alle. Sie wirkt fast verzweifelt, dennoch wird sie gehässig.
Hat es denn geholfen? Diese Vorbereitung?
Mariana schweigt betreten.
Siehst du. Jetzt ist es vorbei, und alles was bleibt, ist die Angst vor der Zukunft. Von wegen "nicht befreiend"! Eine Strafe ist er, dieser Abschluss.
Mariana: Werden wir jetzt wieder negativ?
Ina: Nenne mir einen Grund, weshalb nicht.
Mariana: Es ist nur das Ende der Schule, Ina. Kein schönes Ende, aber das Leben geht weiter.
Ina: Ja. Leider.
Mariana: Das Leben ist schön.
Ina: Das Leben ist schön? Was Besseres fällt dir nicht ein? Ach, ich vergaß ja, du...
Mariana: unterbricht sie, sarkastisch Ich habe den Film zitiert, Ina. Mehr nicht.
Ina: abfällig "Das Leben ist schön..."
Mariana: Verdammt, was zur Hölle hast du eigentlich? Natürlich geht das Leben weiter. Du tust so, als hätten wir die Zeit unseres Lebens hier verbracht und müssten jetzt zur Strafarbeit nach Sibirien! Wir sind mit der Schule fertig, die Welt wartet auf uns - wir sollten uns freuen, anstatt so ein Drama daraus zu machen. Was passiert ist, kann man nicht mehr ändern.
Ina: düster Stimmt, ein Drama passt wirklich nicht - lieber eine Tragigkomödie, oder?
Mariana seufzt.
Mariana: Denkst du das wirklich?
Ina: Du nicht? Nach allem, was passiert ist?
Mariana: Nein.
Ina: Doch.
Mariana: Was willst du machen, dich künstlich aufregen? Einen Streit vom Zaun brechen? Das kannst du gut, Dramaqueen, das wissen wir. Aber es ändert nichts.
Die Mädchen starren sich an, dennoch entspannt sich die Situation ein wenig.
Ina : Das wissen wir auch, nicht wahr?