Es beginnt
Hallo Ihr Lieben,
es geht endlich weiter. Ich muß gestehen, dass ich in den letzten Wochen kaum
am Rechner gesessen habe. Das schöne Wetter hat mich rausgezogen.
Damit ist alles, was Geschichten, Kommis und ähnliches anbelangt etwas ins
Hintertreffen geraten. "Etwas" ist gut gesagt. Völlig aus den Fugen geraten
ist wohl der bessere Ausdruck.
Doch ich gelobe Besserung.
Auf jeden Fall geht es hier erst mal weiter.
Dieses Kapitel trägt einen bezeichnenden Namen, denn mit ihm beginnt nun der
endgültige Kampf um das Shikon no Tama und das Schicksal unserer Freunde.
Ich muss zugeben, dass mir gerade dieses Kapitel viel Mühe gemacht hat. Es ist
etwas anderes einen Kampf zu beschreiben mit nur zwei oder drei Personen, aber
so viele in Action zu versetzen, war doch sehr schwierig.
Doch genug der langen Vorrede...
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Es beginnt
Die Waffe wirbelt in einem großen Bogen auf Naraku zu. Kurz bevor sie ihn
erreichte, wurde sie abrupt aufgehalten und fiel wirkungslos zur Erde. Einige
Tentakel hatte sich von Naraku’s Rücken gelöst und die Waffe schon im Anflug
gestoppt.
"Sango!", schrie Miroku laut.
"KIRARA!"
Mit einem Fauchen verwandelte sich die kleine Katze in ihre dämonische Form.
Sango sprang mit einem eleganten Satz auf ihren Rücken und schoss auf Naraku
zu.
Der Bumerang lag unweit auf dem Boden.
"Sango, pass auf!", Shippou hatte bemerkt, das die Tentakel auf Naraku's
Rücken sich wieder verlängerten und in die Richtung der Dämonenjägerin
zuckten.
Kirara tauchte ab und flog knapp über den Boden entlang.
Sango beugte sich weit hinunter, um den Hiraikotsu zu greifen.
Miroku’s linke Hand lag auf der Gebetskette, bereit das Kazaana zu entfesseln.
Doch Sango war zu nahe an dem verhassten Feind. Und aus den Tiefen der Halle
kam auf einmal das dunkle Summen von riesigen Insekten auf sie zu.
"Saimyosho!", fluchte Miroku und nahm die Hand von der Gebetskette. Mit diesem
Schachzug wollte ihn Naraku außer Kraft gesetzt. Er konnte es nicht riskieren
diese Masse von Insekten einzusaugen. Das Gift würde ihn lähmen und dann wäre
er nicht mehr in der Lage in den Kampf eingreifen zu können.
Seine Hand fuhr unter seine Kutte und als er sie wieder hervorzog, hatte er
Bannzettel zwischen seinen Fingern.
Zielsicher warf er sie auf die Insekten. Jeder war ein Treffer. Kleine
Rauchwolken wirbelten in die kalte Luft, als sich die dämonischen Tiere
auflösten.
"KAZE NO KIZU!", die Wirbel der Windnarbe schossen in nur kurzem Abstand über
Sango und Kirara hinweg.
Die Tentakel von Naraku, die kurz davor waren die beiden zu ergreifen, wurden
aufgelöst.
So weit wie möglich lehnte sich Sango von der Seite Kirara’s hinab. Mit einem
festen Griff hob sie ihre Waffe vom Boden auf und Kirara flog so schnell wie
möglich aus der unmittelbaren Reichweite von Naraku.
Sesshomaru griff ebenfalls in den Kampf ein. Doch jede Verletzung, die er
Naraku zufügte, schloss sich sogleich wieder. Die Tentakel schossen auf den
Hundelord zu.
Mit einem gewaltigen Satz entging er ihnen. Noch bevor seine Füße wieder den
Boden berührten, schlug er zu.
Die gleißenden blauen Wirbel huschten auf Naraku zu.
Trennten ein Teil aus dessen Körper, doch kaum abgetrennt, änderte es die
Richtung und kehrte zu dem Körper des Dämons zurück und vereinigte sich mit
ihm.
Voller Sorge betrachtete Miroku die Samiyosho, wie sie näher kamen. Plötzlich
griffen einige Sango und Kirara an.
Sango bemerkte die Gefahr, wandte Kirara von Naraku ab und ließ den Hiraikotsu
in die Wolke der giftigen Insekten hineinwirbeln. Ohne Gnade räumte der
Bumerang zwischen ihnen auf, doch Miroku sah, das noch mehr aus dem
Hintergrund der Halle her auf sie zukamen.
Die Sorge um die Frau, die er liebte, bewog ihn zu handeln. Mit einer einzigen
Bewegung entfernte er die Bannkette und entfesselte die alles verschlingende
Macht des Kazaana.
"SANGO, WEG DA!", schrie er.
"Miroku, tu das nicht.. Du wirst dich vergiften!", schrie Shippou hinter ihm
panikerfüllt auf.
Die Dämonenkatze warf sich in der Luft herum und entkam dem tödlichen Sog.
Die Insekten jedoch nicht. Der wirbelnde Luftstrom zog sie unwiderstehlich in
das schwarze Loch in Miroku’s Hand. Der Mönch zuckte vor Schmerz zusammen, als
er die Auswirkungen spürte. Das Gift breitete sich unaufhaltsam von seiner
Hand ausgehend in seinem gesamten Körper aus.
"HÖR AUF!", der angstvolle Ruf von Sango erreichte ihn nicht.
Doch diesmal wollte Miroku alle erwischen, diesmal würde er bis an seine
Grenzen gehen. Er würde nicht zulassen, dass ihn seine Angst um sein eigenes
Leben davon abhielt seinen Freunden zu helfen.
Er fühlte das Zittern, das seine Beine erfasste. Rote Wirbel tanzten vor
seinen Augen. Mühevoll behielt Miroku die Augenlider offen und sah, wie die
letzte der dämonischen Insekten in dem Kazaana verschwand. Mit einer
unmenschlichen Anstrengung hob er die Linke, wand die Gebetskette um seine
verfluchte Hand und bannte damit das Kazaana.
"Du verdammter Idiot!", Inu Yasha sprang an Miroku’s Seite und fing ihn in
letzter Sekunde auf, bevor der Mönch zusammenbrach. Schweiß stand in schweren
Tropfen auf Miroku’s bleichem Gesicht. Behutsam ließ der Hanyou seinen Freund
auf den Tempelboden gleiten.
Der junge Mönch richtete sich ungeachtet der Schmerzen, die in seinem Körper
tobten leicht auf. Fest umklammerten seine Hände den Priesterstab. Weiß traten
die Knochen unter seiner Haut hervor aufgrund der Anstrengung.
"Geh, Inu Yasha, vernichte diesen Mistkerl und befrei Kagome", keuchte Miroku
leise.
Bei dem Namen der Miko zuckte Inu Yasha zusammen, rasch hob er den Kopf und
seine goldenen Augen suchten die junge Frau. Sie stand noch immer an Naraku’s
Seite und hob nun erneut den Bogen. Ein Pfeil lag auf der Sehne. Weit wurde
der Bogen gespannt und dann die Sehne losgelassen.
Der Pfeil schoss in Richtung Sesshomaru. Nur die dämonisch schnellen Reflexe
des Youkai verhinderten, dass er getroffen wurde. In buchstäblich letzter
Sekunde fing er den Pfeil mit einem Schlag von Tokijin ab.
Inu Yasha blinzelte geschockt. Er hatte genau gesehen, wie Kagome diesmal auf
seinen Halbbruder geschossen hatte.
"Bring dieses Weib endlich unter Kontrolle", schrie Sesshomaru erbost auf.
"Ihr Name ist Kagome!", schrie Inu Yasha wütend zurück. Er warf noch einen
raschen Blick auf Miroku. Der junge Mönch lag mit schwerem Atem auf dem Boden,
doch vielleicht würde er es schaffen. Schon oft hatte er dieses Gift
überstanden. Inu Yasha konnte nur noch hoffen. Wenn es etwas gab, mit dem er
seinem Freund helfen konnte, dann war das die Vernichtung Naraku’s und damit
die Aughebung des Fluchs des Kaazanas.
Dann sprang er vorwärts.
Geschickt wich der Hanyou den Tentakeln aus, die Naraku nun immer wieder in
seine Richtung schoss. Er duckte sich oder schlug mit Tessaiga zu. Leider
waren die Verletzungen, die er dem Gegner zufügte nicht von langer Dauer. Die
abgetrennten Teile vereinigten sich in kürzester Zeit wieder mit dem Körper.
Fast hatte er Kagome erreicht, als er sah, dass sie wieder einen Pfeil auf die
Sehne legte und in seine Richtung zielte.
Mit einem wahren Panthersprung warf Inu Yasha sich auf sie zu. Die Spitze
Tessaiga traf ihren Bogen und zerriss ihn.
Kagome schrie hell auf, als die hölzerne Waffe in ihren Händen förmlich
explodierte. Dann war Inu Yasha heran. Blitzschnell steckte er Tessaiga weg,
packte sie an den Schultern und schüttelte sie heftig.
"Wach auf, Kagome!", schrie er, doch ihre Augen blieben leer.
Sie hob die Hände und stieß ihn gegen die Brust. Unwillkürlich lockerte er
seinen Griff und sie taumelte einige Schritte zurück.
Zwischen ihren Händen begann sich eine Kugel aus reiner Energie zu bilden.
Inu Yasha durchzuckte der Schrecken. Er wusste, wenn ihn diese Kugel traf,
dann war er ernsthaft in Schwierigkeiten. Kagome’s Miko-Kräfte waren so stark,
das sie sogar einem Youkai von dem Format Sesshomaru gefährlich werden
konnten.
Von ihm als Hanyou ganz zu schwiegen.
"NICHT... KAGOME!", versuchte er sie noch mal zu erreichte, doch es war
vergebens. Er ließ sich in dem Moment zu Boden fallen, als die Kugel Kagome's
Hände verließ und auf ihn zuschoss. Gerade noch rechtzeitig.
Die Kugel verfehlte ihn und schlug mit lautem Getöse in einer der Säulen des
Tempels ein.
Inu Yasha hechtete vorwärts. Er traf Kagome mit beiden Händen an der Hüfte und
warf sie zu Boden. Er packte ihre beiden Hände und sprang auf.
Mit einem Ruck zog er sie ebenfalls hoch und warf sie sich kurzerhand über
die Schulter.
"Pass auf, Inukoro!", warnend erreichte ihn plötzlich die Stimme von Koga.
Rasch warf Inu Yasha einen Blick über seine Schulter und sah, wie einige
Tentakeln von Naraku zielstrebig auf ihn zuschossen.
Mit Kagome auf dem Arm konnte er nicht so schnell reagieren. Naraku würde sie
mit Sicherheit treffen. Gedanklich bereitete er sich schon auf den Aufprall
vor.
Aus den Augenwinkeln sah Inu Yasha den Schatten heran schießen. Scharfe
Krallen zerrissen den Tentakel, der ihn fast erreichte hatte. Koga stand wie
eine Mauer, zwischen dem Hanyou und Naraku. Rasch warf der Wolf Inu Yasha
einen Blick zu. Die beiden Rivalen um Kagome sahen sich einen kurzen Moment
stumm an.
"Verschwinde, bring sie in Sicherheit!", knurrte Koga, bevor er sich wieder
Naraku zuwandte.
Mit einem gewaltigen Sprung brachte Inu Yasha sich aus der Reichweite. Erst
als er genügend Abstand zwischen sich und die Kämpfenden gebracht hatte, ließ
er Kagome wieder auf den Boden gleiten.
Sofort begann sich das junge Mädchen gegen ihn zur Wehr zu setzen.
Koga bekam inzwischen die volle Wut von Naraku zu spüren. Mit der Kraft der
Verzweiflung kämpfte er gegen die Überzahl der Tentakel, die sich immer wieder
neu bildeten. Selbst die Angriffe von Sesshomaru konnten das nur geringfügig
eindämmen.
Es genügte eine kleine Unachtsamkeit und das Verhängnis nahm seinen Lauf.
Einer der Tentakel durchbrach die Deckung des Wolfs und wickelte sich mit
Macht um seinen rechten Arm.
Er bekam keine Möglichkeit mehr, seine Waffe einzusetzen.
Ein zweiter schlang sich um eines seiner Beine.
Koga wurde in die Höhe gehoben und mit einer plötzlichen Bewegung der Tentakel
wurde er durch die Luft geschleudert.
Der Schwerkraft hatte er nichts entgegenzusetzen.
Mit ungeheurer Wucht wurde er an die steinerne Säule auf der linken Seite
geschleudert. Mit einem Stöhnen rutschte er an der Säule in die Tiefe.
Die massiven Steinblöcke, aus denen die Säule bestand, erzitterten durch den
Aufprall und lösten sich aus dem Verband. Die Säule brach in sich zusammen.
Die schweren Deckenbalken, die auf ihr geruht hatten, zerbarsten und fielen
ebenfalls in einer Wolke aus Staub und Stein zu Boden.
Koga kam nicht mehr rechtzeitig weg.
Seine Gestalt verschwand zwischen den herab stürzenden Trümmern.
Entsetzen bannte die Kämpfer auf der Stelle.
Selbst Naraku hielt inne. "Ein Narr weniger!", kam es höhnisch von ihm.
Mit einem Knurren wandte sich Sesshomaru ihm wieder zu. "Du bist der Narr,
Naraku, wenn du denkst, du überlebst das hier."
"Das werden wir sehen, du Hund."
Das Getöse ließ Miroku sich herumwälzen und nach hinten blicken. Seine dunklen
Augen weiteten sich entsetzt, als er die Trümmer sah. Nirgends konnte er den
Wolfsyoukai entdecken.
Sein Blick suchte Sango. Die Dämonenjägerin schwebte mit Kirara schräg über
Naraku. Ihr Gesicht schimmerte bleich in dem Halbdunkeln der Halle.
~Buddha beschütze sie!~, durchfuhr es ihn. Zur Hilflosigkeit verdammt,
richtete sich seine Aufmerksamkeit auf Naraku, der den Kampf mit Sesshomaru
wieder aufgenommen hatte.
Voller Schrecken hatte Inu Yasha beobachten müssen, was dem Wolf passierte.
Koga hatte sein Leben dafür gegeben, das er Kagome außer Reichweite von Naraku
hatte bringen können. Er hoffte aus tiefster Seele, dass dieses Opfer nicht
umsonst gewesen war.
"Kagome!", rief Inu Yasha und die Verzweiflung war deutlich aus seiner Stimme
zu hören, als er versuchte die tobende junge Frau zu beruhigen.
Mit unerwartet großer Kraft setzte sich Kagome seinem Griff entgegen. Er
spürte, wie sie ihre Kräfte sammelte.
"Nein! Hör auf damit!", rief er und schüttelte sie heftig an den Schultern.
Wenn sie ihre Miko-Kräfte einsetzte, wenn sie ihn direkt berührte, konnte sie
ihn damit töten.
Kagome wurde durch seine Aktion verwirrt. Heftig riss er sie in seine Arme und
drückte ihren Körper fest an sich. Fast meinte er ihren Herzschlag an seiner
Brust zu spüren.
"Tu es nicht Kagome... Komm zu mir zurück... besinne dich."
Er fühlte, wie sich ihr Körper zuerst versteifte, dann in sich zusammensackte,
als ob jedes Leben sie verlassen hätte.
Er löste seine Umarmung ein wenig und betrachtete voller Sorge ihr bleiches
Gesicht. Sie hatte ihre Augen geschlossen. Ihre langen Haare hingen ihr wirr
in das Gesicht. Behutsam strich er mit seinem Finger die Strähnen zurück.
Angst hielt sein Herz wie eine eiserne Klammer umschlossen, als er keine
Reaktion von ihr bemerkte.
Kikyou hatte sich bisher in dem Kampf zurückgehalten. Sie fühlte, wie ihre
Kräfte mehr und mehr schwanden, schon bald würde es ihr unmöglich sein sich
weiter zu bewegen.
Mit ungerührtem Blick hatte die Miko beobachtet, wie Inu Yasha Kagome von
Naraku wegholte und wie er verzweifelt versuchte, sie wieder zu Bewusstsein
zu bringen.
Kikyou’s Körper, geschaffen aus ihrer Graberde und ihren Knochen, vermochte
keine Gefühle zu empfinden.
In ihrem Leben gab es keinen Hass mehr, keine Verzweiflung, keine Traurigkeit...
keine Liebe.
Doch sie besaß die Erinnerungen an eine Zeit, in der das anders gewesen war.
Sie erinnerte sich an die Gefühle, die sie damals vor fünfzig Jahren,
Inu Yasha gegenüber empfunden hatte. Und die Erinnerung an diese Zeit ließ sie
handeln.
Sie ging zu den beiden hinüber und ließ sich an der Seite des Hanyou auf den
Boden nieder. Er wandte den Blick, als er sie bemerkte.
"Kikyou....."
Sie legte wortlos ihre Hand auf Kagome's Stirn und schloss die Augen.
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Ende Kapitel 14
Ich weiß, ich bin wieder gemein. (Mich in die Ecke stell und schäm). Genau
hier endet mal wieder ein Kapitel.
Das nächste Mal heißt es „ Gefangen im Ich“.
Es findet noch ein Kampf stand. Dieser Kampf hat nur einen Gegner, den
schlimmsten von allen. Das eigene Ich.
Doch als Entschädigung für das lange Warten geht das nächste Kapitel schon
in einer Woche online.
Liebe Grüße
chaska