Zum Inhalt der Seite

Einzelposting: Freiwillig Außenseiter sein?


Links hierher: http://www.animexx.de/forum/thread_5390245/-1/13591541127073/
http://desu.de/N0CViQO




Von:   abgemeldet 25.01.2013 23:48
Betreff: Freiwillig Außenseiter sein? [Antworten]
Avatar
 
Hm, ich denke da müsste man erstmal schauen, wer überhaupt als „Außenseiter“ gilt.
Ich kenne manche Leute, für die ist jeder, der nicht mindestens 300 Freunde bei Facebook hat und nicht in jedem Club der Stadt Stammgast ist, ein Außenseiter.
Aber es gibt nun mal Leute, die nicht so viele andere Menschen um sich herum brauchen und mit 2, 3 guten Freunden vollkommen glücklich sind.
Genauso gibt es ja auch richtige Aussteiger, die wirklich die Einsamkeit suchen. Mein Großonkel lebt zum Beispiel seit vielen Jahren total abgeschieden in Kanada. Für mich wär’s nix, aber er ist glücklich so, sonst hätte er sich wohl nicht freiwillig dazu entschieden.
Genauso kenne ich mittlerweile viele Menschen, die einfach extremer drauf sind.
Und zwar nicht, weil sie irgendwelche Freaks sind, die eigentlich kein Ego haben und sich nur was einreden, sondern weil sie wirklich so drauf sind.
Die kommen natürlich auch nicht mit jedem so klar, wie es andere, „normale“ Menschen tun, aber deshalb müssen sie auch nicht unglücklich sein.
Viele dieser Menschen wollen es ja genau so.

Ich persönlich war vor einigen Jahren einen Teil meiner Schulzeit über Mobbingopfer, was ja auch wieder was anderes ist, aber natürlich war ich somit AUCH eine Außenseiterin in der Schule.
Ob unfreiwillig oder nicht, ist schwer zu sagen. Natürlich wurde ich nicht gerne gemobbt und ausgeschlossen, ich glaube, das mag niemand.
Aber irgendwann wollte ich auch wirklich nicht mehr zu dieser Gruppe gehören.
Und ich fand und finde ehrlich gesagt auch nicht, dass diese Leute normal drauf waren - und was ich heute weiß, hat mich darin nur bestätigt. Ich bin nämlich mittlerweile wieder mit genug Leuten befreundet, die damals Außenstehende (=/= Außenseiter) waren und sich bei den Mobbern beliebt gemacht haben. Und die hatten dadurch auch keine schöne Zeit.
Letztendlich war es zwar scheiße, damals gemobbt zu werden, aber im Nachhinein bin ich froh, mir treu geblieben zu sein. Dafür habe ich jetzt umso mehr Freunde und Bekannte, bei denen ich mich nicht anbiedern muss.
Von daher ist das so ein Zwischending.

Es kommt eben auch immer darauf an, warum man Außenseiter ist.
Wenn man zum Beispiel aufgrund seiner Überzeugungen ausgeschlossen wird, sollte man diese zwar schon mal hinterfragen und schauen, ob das berechtigt ist, aber wenn man nach ordentlicher Prüfung zu dem Schluss kommt, dass dies wirklich die richtige Überzeugung für einen ist, dann wird es einem leichter fallen, auf diese Leute zu verzichten und auch besser tun, als sich bei ihnen anzubiedern, nur um bloß kein Außenseiter zu sein.

Wie immer gibt es mehr als schwarz und weiß. Es gibt genug Menschen, die unfreiwillig Außenseiter sind und darunter auch sehr leiden, dann gibt es welche, die es eben hinnehmen, weil es das geringste Übel ist und wieder andere suchen ganz bewusst nach der Abgrenzung von anderen.
Ich persönlich bin jemand, der Menschen um sich herum braucht. Es müssen keine 300 sein und ich muss auch nicht in jedem Club mindestens ein bekanntes Gesicht finden können, aber an sich bin ich einfach ein kontaktfreudiger Mensch und lieber in Gesellschaft als alleine.
Bei anderen ist das aber eben nicht so (oder noch viel extremer ausgeprägt).
~sleep all day, party all night,
never grow old, never die,
it`s fun to be a vampire(69)~

Zurück zum Thread