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Als Problemfall: Liebe!

Fortsetzung von AfL ohne Epi ^^
von

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Die Gala

Okay, okay...

wenn es überhaupt noch jemanden geben sollte der das hier liest, dem sei gesagt: Ich wollte euch garantiert nicht solange zappeln lassen -.-

Ich war einfach zusehr beschäftigt, da ich auch beruflich an Bücher arbeite, mussten die Vorrang haben.

Auch an meine Freundin dickes Sorry, vor allem für sie war die Geschichte und auch sie musste nun ewig warten.

Ich hoffe ihr vergebt mir noch ein letztes Mal und habt viel Spaß an der Geschichte zwischen Cindy und Noyn.

Lg eure Urbena
 

Als Problemfall: Liebe
 


 

16. Kapitel
 

Die Gala
 

Derweil begann sich mein Bewusstsein daran zu erinnern, dass ich noch lebte und ich schlug die Augen auf. Zu meiner Verwunderung war bereits der nächste Tag angebrochen und was noch verwunderlicher war. Ich lag in meinem Bett. Ruckartig schlug ich die Decke zurück und betrachtete meinen Körper. Alles war noch genauso wie am Abend zuvor. Als ich in dieser dunkeln Ecke der Stadt verloren gegangen war. Da stellte sich mir doch so langsam die Frage, wie ich hierher kam? Ich konnte mich nur an den dunklen Schatten erinnern, danach war alles Schwarz. Verwirrt stand ich auf und untersuchte mein Zimmer. Nix! Alles war so wie ich es verlassen hatte. Es war zum aus der Haut fahren. Vielleicht wussten Chiaki und Marron ja mehr. Ich konnte ja schlecht durchs Fenster zurück sein.
 

Doch ich wurde eines besseren belehrt. In der Küche saßen Natsuki und Chiaki noch beim Frühstück und Marron bereitete das Pausenbrot zu. Als ich sie betrat, wünschten mir alle einen wunderschönen Guten Morgen und alle machten den Eindruck als wäre überhaupt nichts Ungewöhnliches passiert. Verwirrter als zuvor setzte ich mich zu den beiden an den Tisch und sah sie skeptisch an. „Warum seid ihr alle so gut drauf?“, wagte ich einfach den Vorstoß und Chiaki ließ verwundert seine Zeitung sinken: „Warum sollten wir denn nicht, Cindy? Ist irgendetwas passiert?“ Auch Natsuki und Marron sahen mich überrascht an. Mir lief es eiskalt den Rücken runter. Denn wenn sie nichts wussten, dann musste mich dieser Fremde tatsächlich zurück gebracht und in mein Bett gelegt haben oder ich war selber wieder aufgewacht und war zurückgekommen. Wobei ich mir letzteres weniger vorstellen konnte. Ich war viel zu weit vom Haus entfernt gewesen um mich nicht daran erinnern zu können. Der Gedanke von dem Fremden berührt und ins Bett gelegt wurden zu sein, verursachte in mir Übelkeit und als Marron fragte, was ich denn Essen wolle? Entschuldigte ich mich hastig und rannte auf die Toilette.

Als ich mir Wasser ins Gesicht spritze fiel die Anspannung ein wenig von mir ab. Trotzdem blieb letztlich die Frage, wer die fremde Person gewesen war? Seufzend lehnte ich mich an das Waschbecken und starrte in mein blasses Spiegelbild. „Na Klasse, so kann ich unmöglich auf einen Ball“, zog ich eine Grimasse und massierte meine Wangen, damit sie ein wenig Blut ab bekamen und klatschte leicht darauf. Es brachte nicht wirklich etwas und so verließ ich geknickt das Badezimmer. Um mir frische Sachen anzuziehen und letztlich doch eine Kleinigkeit zu essen. Ich half niemanden damit, jetzt mit einer Diät zu beginnen.
 

Bei Noyn herrschte wie auch bei den Nagoyas eine Grabesstimmung. Silk hatte gestern bei Cindy Wache halten sollen. Jetzt wo der Teufel ernst zu machen begann. Galt seine erste Vorsicht ihrer Sicherheit. Doch wie am Tag zuvor war Silk nicht aufgetaucht und eine Verbindung konnte er auch nicht aufbauen. Das hieß entweder hatte er das Land verlassen oder gar die Oberfläche. Doch er lebte, dass spürte sein Meister ganz deutlich. Das war zumindest eine gute Nachricht, wenn er an den vorigen Abend dachte. Statt Silk hatte er einen anderen niederen Dämon nehmen müssen und Dämonen die frisch der Hölle entstiegen, waren zwar noch nicht komplett jemanden zu getan, aber ein Risiko waren sie trotzdem und dieses Risiko hätte Cindy gestern beinahe das Leben gekostet. Wenn er nicht misstrauisch geworden und dem Dämon gefolgt wäre. So war der vergangene Abend kompletter Stress geworden, er wollte gar nicht an heute Abend denken. Wenn der Ball liefe würde ein Chaos ausbrechen. Doch er konnte nix dagegen tun. Ihm waren die Hände gebunden, vor allem seitdem sie da war. Sie war schlimmer als jeder Dämonritter und sie hätte keine Skrupel Cindy auf der Stelle zu töten. Es sei denn er tat was sie wollte.
 

Der Rest des Tages verging im Flug und da der Ball um 19 Uhr beginnen sollte, begannen Marron und ich bereits gegen fünf Uhr mit den Vorbereitungen. Nach einer Ausgiebigen Dusche zog ich mich in mein Zimmer zurück und kramte die Einkäufe hervor. Das lange Kleid war noch im Schutzsack und ich würde es zum Schluss rausholen. Also erstmal das Make-up und die Haare. Sollte ich es offen oder Hochgesteckt tragen? Nachdenklich betrachtete ich mich im Spiegel. Hochgesteckt würden mein Hals, die Ohrringe und die Kette wunderbar zu Geltung kommen. Offen hatte es aber auch seinen Reiz. Seufzend stützte ich mich auf der Frisierkommode ab und konnte mich nicht entscheiden. Leise klopfte es und auf mein „Herein“ trat Marron ein. „Habe ich doch richtig gehört“, lachte sie leise und trat neben mich. „Was ist das Problem?“ Ich ließ die Schultern hängen. „Ich weiß nicht wie ich mein Haar tragen soll“, rief ich verzweifelt und sah sie traurig an. Marron lachte lauter. „Aber das ist doch kein Problem! Ich helfe dir, setz dich“, befahl sie und ich tat wie mir geheißen. Sie spielte für einen Augenblick mit einigen Strähnen und schien dann die Idee zu haben. Mit einigen geübten Bewegungen steckte sie einige Strähnen nach oben und zauberte mir eine elegante Frisur hervor. „Voilà!“, mit einer einladenden Geste ließ sie mich in den Spiegel schauen und ich bekam große Augen. „Das sieht ja super aus“, strahlte ich und betrachtete das schnell und eigentlich leicht gemachte. Marron hatte die Strähnen nach hinten so gesteckt, das sie wie eine Hochsteckfrisur schienen. Aber das lange Haar noch immer offen wirkte. „Und bist zu zufrieden?“, neugierig sah sie mich an, ihr Haar hatte sie schon Hochgesteckt. „Ja vielen Dank“, freute ich mich und konnte den Blick nicht abwenden. „Dann ist ja gut. Also weiter geht’s, wenn wir uns nicht verspäten wollen, sollten wir uns sputen“, trieb sie mich an und ich nickte. Nun konnte ich mein Make-up auftragen und den Schmuck anlegen. Es war kurz nach Sechs Uhr als ich mein Kleid anzog und Natsuki mir den Reißverschluss zuzog. Die elegante dunkelrote Seide umspielte meine Figur und die Augen des Mädchens leuchteten. „Du bist fast genauso hübsch wie Mama“, bekannte sie und ich lächelte. „Danke! Aber nur fast? Das ist nicht gerade schmeichelhaft“, erwiderte ich gutherzig und schlüpfte in die zum Kleid passenden Sandalen. Natsuki grinste keck, während sie aus meinem Zimmer lief um ihrer Mutter weiter zu helfen. Ich blickte zum Tischchen und betrachtete zweifelnd mein Kreuz. Sollte ich auf Liels Worte hören und es mitnehmen oder war es blinder Alarm? Wehmütig dachte ich an den Engel und wünschte sie wäre hier. „Wo bist du nur Liel?“, fragte ich leise und steckte das Kreuz in meine kleine Handtasche.
 

Kurz nach Halbsieben verließen wir das Haus und fuhren zum teuersten Hotel der Stadt. Indem die Gala stattfinden sollte. Marron sah aber auch wirklich hinreißend in ihrem blattgrünen Kleid aus. Es war am Nacken zusammengehalten und ließ ihre Haut strahlen. Der Rock war wie bei mir weit geschwungen und ließ genug Beinfreiheit über. Als ich meine Jacke abgab fühlte ich mich das erste Mal ein wenig nackt. Da mein Kleid Schulterfrei war und das Glitzern im Kleid alle Aufmerksamkeit auf sich zog. Zum wirklich ersten Mal bereute ich meine Wahl und das Noyn es nicht sehen würde ließ mich den Kopf hängen. „Kommst du Cindy?“, Chiaki führte mich und Marron an einen Tisch, an dem bereits Miyaco und Yamato saßen und uns erfreut begrüßten. „Ihr seht beiden wundervoll aus“, sprach Yamato sein Kompliment aus und wir bedankten uns freundlich. Aber auch Miyaco und die Herren sahen toll aus. Miyaco in ihrem farbig schillernden Kleid mit den weiten Ärmeln und Chiaki und Yamato im dunkeln Smoking. Überhaupt wirkte hier alles Edel. Alle Anwesenden waren elegant und teuer gekleidet. Als eine der Kellnerinnen an den Tisch trat um nach unserem Getränkewunsch zu fragen, entschlüpfte mir ein überraschter Ausruf: „Amelie! Was machst du denn hier?“ Die Rothaarige grinste frech in ihrer weißen Bluse und den schwarzen Rock. „Na was wohl. Arbeiten, du Dummchen! Denkst du das Geld in der Bar reicht?“, erwiderte leichthin und nahm unsere Bestellungen entgegen. Als sie an mir vorbei ging flüsterte sie: „Was macht eigentlich dein süßer Freund. Gar nicht dabei?“ Kopfschüttelnd sah ich ihr nach. Rücksichtslos direkt wie immer. Aber wie sollte ich erklären das Noyn nicht mitkommen wollte? Seufzend wandte ich mich den anderen wieder zu und bald lachten und redeten alle durcheinander.
 

Um Punkt Neunzehn Uhr, wurden die Lichter runter gefahren und die ersten Reden begannen. Dem folgten einige Dankesreden und Auszeichnungen. Zum Schluss galt dem Direktor der Nagoya Klinik das Wort. Chiakis Vater trat in einem weißen Anzug auf das Podest und ging unter den anhimmelnden Blicken vieler weiblicher Gäste zum Redner Pult.
 

„Liebe Gäste, es freut mich…“, begann er seine Rede und hinter ihm wurde etwas großes Verhängtes hineingerollt. Gespannt lauschten alle dem was jetzt kommen würde und Kaiki drehte sich halb um. Mit einer weit ausholenden Handlung deutete er auf das Unbekannte Teil. „Nun ist es mir eine Ehre Ihnen unsere neue Skulptur des Lebens zu präsentieren“, rief er und das Tuch wurde weg gezogen. Unter vielen „Ahs“ und „Ohs“ zeigte sich nun die Statur einer Frau, die im Arm ein Baby hielt. Zur gleichen Zeit als es enthüllt wurde, gingen bei meinem Kreuz die Alarmglocken. Entsetzt fasste ich nach meiner Tasche und als ich mich versichert hatte dass niemand zu mir schaute, öffnete ich sie rasch und sah das helle Blinken des Steins. „Na Klasse“, nuschelte ich und stand leise auf. Marron drehte sich mir kurz zu und blickte Fragend auf mich. Ich erzählte ihr, dass ich mal eben Wohin müsse und verließ den Tisch. Zum Glück war es so dunkel das keiner auf mein Gehen reagierte und als ich den Festsaal verlassen hatte, brach der Tumult los. Erschrocken drehte ich mich um und sah wie ein dunkles Leuchten aus dem Mund der Figur drang und sich zu seltsamen Wesen manifestierte. „Dämonen!“, keuchend musste ich mit ansehen, wie der Qualm und diese Wesen, einen nach den anderen Bewusstlos werden ließen und ich sah zu, dass ich hier wegkam, dass ich dabei amüsiert beobachtet wurde merkte ich nicht. So schnell ich konnte suchte ich mir ein unbemerktes Plätzchen und zog mein Kreuz heraus. „Oh Liel auch wenn du nicht hier bist. Bitte steh mir bei!“ Dann drückte ich mein Kreuz an mich und rief mit zusammen gekniffenen Augen die magische Formel:
 

„Stark!“

„Bereit!“

„Unbesiegbar!“

„Schön!“

„Entschlossen!“

„Mutig!“
 

Sanft landete ich mit den Füßen wieder am Boden und sah ob mich auch keiner bemerkt hatte. Zum Glück war dies offenbar nicht der Fall und vorsichtig suchte ich mir meinen Weg zurück zum Festsaal. Dort war es inzwischen Totenstill. Alle Gäste und Angestellte für den Abend, lagen oder saßen bewusstlos rum. Als ich ein Stück hineingegangen war schaute ich mich zweifelnd um. Die seltsamen Wesen waren verschwunden, doch der Nebel lag noch dicht über den Boden. „Ich weiß nicht, was das hier für ein Spiel werden soll. Aber ihr habt euch den falschen Tag, die falsche Veranstaltung und den falschen Gegner ausgesucht!“, rief ich wütend und ließ mein Kreuz ein Schwert werden. Aus einer Ecke drang das hohe Kichern einer Frau. Blitzschnell drehte ich mich dem zu und hielt mich in Angriffsposition. „Wer ist da? Los, zeig dich!“, mein Ton war überaus gereizt und meine Nerven zum zerreißen gespannt. „Warum denn so böse? Ich bin doch nur hier um dir meine Aufwartung zu machen, Gotteskind“, sprach die Fremde und trat hervor. Ich sag euch, mir blieb fast die Spucke weg. Es war die Schwarzhaarige mit der ich am Tag zuvor Noyn gesehen hatte. Aber nun trug sie keine normalen Klamotten, sondern irgendeinen engen Hosenanzug aus Leder. Ihre Schuhe konnte ich durch den Nebel nur ahnen. Aber ich ging einfach mal von Stiefeln aus. Allein der Gang hatte etwas von einer Katze. Nur hatte diese hier auch Krallen. „Wer bist du?“, wiederholte ich langsam. Die Frau kam noch näher auf mich zu und blieb nur ein paar Meter von mir entfernt stehen. „Mein Name lautet Arcana. Es wundert mich nicht, dass dir mein Name nix sagt. Keiner erwähnt ihn gerne. Da man mich auch die Blutskatze nennt“, stellte sie sich arrogant vor und ich dachte nur, welche Ironie. „Blutskatze? Welch lächerlicher Name, seid ihr so Einfallslos da unten?“, dabei deutete ich mit dem Daumen nach Unten. Ihr Lächeln war falsch, als sie lässig zum Tisch meiner Freunde ging und zu Marron trat. „Weißt du, ich würde ja gerne mit dir plaudern. Aber leider wurde mir das verboten“, seufzte sie traurig und griff in Marrons Haare. Mit einem Ruck drehte sie den Kopf der Brünetten so, dass sie ihr locker die Kehle durchschneiden könnte. „Also machen wir es kurz. Gib uns dein Leben und deine Macht, dann lasse ich sie vielleicht am Leben“, rief sie in einem ganz anderen Ton und ihr Gesicht sagte dass sie keinen Spaß verstand. Gut, ich auch nicht. So schon gar nicht. „Lass sie in Frieden. Sie hat doch gar nichts getan!“, entsetzt starrte ich auf die wehrlose Marron und Arcana runzelte die Stirn. „Nichts getan? Das ist so wohl nicht ganz richtig. Lange Zeit hat sie unsere Untertanen gejagt und gebannt. Das nennst du nichts getan?“, fragend sah sie mich an. Ich fühlte mich etwas verkohlt. „Das ist doch ewig her, jetzt bin ich euer Gegner also lass sie bitte frei!“, meine Erwiderung entlockte ihr ein Lächeln. Wie angewidert schmiss sie Marron beiseite und kam wieder auf mich zu. „Stimmt, du bist meine Aufgabe und ich werde es genießen dich zu töten“, säuselte sie und ich wich zurück. Stück für Stück kam sie näher und ich drohte gegen die Wand zu prallen. Also gut, fliehen hat eh keinen Zweck fangen wir an. Mit einem Sprung, der Arcana vollkommen überraschte, sprang ich über sie hinweg und landete hinter ihr auf den Füßen. Ohne nach ihr zu sehen, rannte ich zum Podium und auf die Statur zu. „Da du die kompliziertere Aufgabe bist, ziehe ich es vor. Zuerst die Leichte zulösen. Schachmatt!“, ehe sie was sagen konnte steckte das Schwert im Inneren der Skulptur und der Qualm schoss aus ihr heraus um gleich darauf zu verschwinden. Grinsend hielt ich ihr eine Schachfigur vor die Nase. „Einer erledigt bleibt nur noch einer“, meinte ich frech und wurde von einer mir Bekannten Stimme unterbrochen. „Ich muss dich leider enttäuschen, aber es sind noch immer zwei“, verkündete diese und ich fiel beinahe vom Podest. Zwei Schocks an einem Tag, konnte es noch schlimmer kommen? Ich sage gleich, ja konnte es. Noyn tauchte neben Arcana auf und die schien gar nicht Glücklich darüber. „Noyn, ich habe gesagt ich will das Alleine machen“, quengelte sie und Noyn fuhr ihr über den Mund. „Dann arbeite auch und schwing keine Reden. Du kennst deine Pflicht“, knurrte er sie an und Arcana zuckte zurück. Ohne zu widersprechen nickte sie und in ihrer Hand erschien eine violette Kugel. „Schade, hätte gerne noch weiter mit dir gequatscht. So bleibt mir nur noch Lebe wohl zu sagen!“, rief sie und ich noch immer unter Schock stehend konnte nicht schnell genug reagieren und wurde direkt von der Blitzkugel getroffen. Mit lautem Krachen landete ich in der Wand und hatte die Statur nur knapp verfehlt. Mein Glück, sonst hätte ich das hier wohl nicht überlebt. Für einen Augenblick blieb ich reglos liegen und wagte nicht mich zu bewegen. Das war zuviel für meine Nerven. Das musste Noyn also erledigen und da er nicht wusste wer ich war, dachte er wahrscheinlich ich läge unter den anderen. Mein Verdacht wurde bestätigt als Noyn laut schrie: „Wo ist sie? Du hast gesagt du lässt sie am Leben, wenn ich euch helfe!“ Arcana die mich im Auge behielt keifte zurück: „Ich habe deiner Tussi auch nichts getan! Was weiß ich, wo die steckt!“ Das war meine Sekunde. Unter stöhnen fing ich an meine Glieder zu bewegen und ein paar der Zerbrochenen Dekorationsteile fielen von mir ab. Durch das Geräusch aufmerksam gemacht, fielen die Blicke der beiden zurück auf mich. Ganz zaghaft richtete ich mich auf und mein Blick traf den von Noyn. Dieser schien zu verstehen und wie vom Blitz getroffen wich er zurück. Arcana stand nun vollkommen neben sich und sah sich zu ihrem Begleiter um. „Was ist denn jetzt los? Warum weichst du zurück? Ein Treffer noch und sie ist erledigt!“, rief sie genervt und ließ eine neue Kugel entstehen. Ich kam langsam wieder auf die Beine und lachte humorlos auf. „Du weißt es nicht wahr, Noyn Claude?“, meine Worte trafen ihn wohl in Mark und Bein. Wie erstarrt blickte er auf mein Rapuniertes Aussehen und als Arcana Schulter zuckend ihres Amtes tat. Entschlüpfte Noyn ein Schrei und ehe ich mich versah wurde ich beiseite geschleudert und lag wieder auf den Boden. Ein schmerzhaftes Stöhnen kam von meinem Retter und verdutzt starrte ich auf Shinji. „Was… was machst du denn hier?“, geschockt sah ich den Jungen an, der sich Abstützend aufrichtete. „Ich darf doch nicht zulassen das dir was geschieht. Fin konnte ich damals nicht retten, aber ein zweites Mal versage ich nicht“, grinste er frech, das Gesicht schmerzhaft verzerrt. „Du dummer Junge!“, ich war nahe daran los zu heulen. Aber vorher hatte ich noch ein Hühnchen zu rupfen. Arcana hielt sich entgeistert über einen zweiten Gegner an ihrer Stelle, während Noyn langsam hinter sie trat. Während ich ruhig auf sie zuging, hob ich mein Schwert auf und zischte: „Das war jetzt ein ganz dummer Fehler, Arci. Mich töten zu wollen ist die eine Sache, aber nicht meine Freunde!“ Wütend ließ ich mein Schwert auf sie hinab sausen. Zwar versuchte sie mir auszuweichen, doch Noyn hielt sie von hinten fest. „Was soll das Noyn? Hast du vergessen, wem du zu gehorchen hast?“, ihre Stimme schrillte laut in unseren Ohren wieder. Und als mein Schwert sie berührte, stieß sie einen noch schrilleren Schrei aus. Dann war sie verschwunden. Schwer atmend starrten Noyn und ich auf die Stelle, an der sie eben noch gestanden hatte. „Ist…ist sie tot?“, fragte ich und sah den Dämonenritter an. Dieser sah missmutig auf die Stelle und schüttelte den Kopf. „Ich fürchte nein. Sie ist zu mächtig als das ihr ein einzelner Streif den Tod bringen könnte. Aber sie wird verletzt und geschwächt sein“, antwortete er und sah mich an. Dann schwiegen wir beide. Ich sah ihn mit einem Hauch von Verachtung und Verletztheit an und auch an ihm ging das ganze nicht Gefühllos vorbei. „Du hättest es mir sagen sollen“, war das einzigste was ich heraus brachte, dann wandte ich mich ab und ging zu Shinji.

„Du musst dringend zu einem Arzt“, befahl ich ihm und beachtete Noyn nicht weiter. Doch der Junge schüttelte den Kopf. „Nicht nötig. Etwas Ruhe, ein wenig der Himmelsmedizin und ich bin wie neu. Hätte Natsuki mich nicht gebeten. Ich wäre wahrscheinlich gar nicht gekommen“, stöhnte er und als Noyn doch neben mich trat, fuhr er fort: „Kannst du mich zu den Nagoyas bringen? Natsuki wartet.“ Der Dämonenritter nickte stumm und stützte Shinji beim aufstehen. Shinji grinste leicht: „Du hast ne ganz schöne Scheiße gebaut, Mann.“ Noyn verzog das Gesicht. „Wem sagst du das.“ Mit einem letzten Blick auf mich, lösten sich die beiden in Luft auf. Endlich konnte ich tief durchatmen. Das alles war einfach zuviel für mich. Seufzend zog ich mein Haarband heraus und stand wieder in Abendrobe im Saal. So langsam kamen auch wieder die anderen zu sich und ich beeilte mich bei den anderen wieder am Tisch zu sitzen bevor sie aufwachten.
 

Es dauerte noch gute zehn Minuten ehe alle wieder wach waren und das laute Gemurmel losbrach. Keiner wusste was so genau passiert war. Niemand außer mir, Shinji, Noyn und dieser Arcana. Doch bald legte sich die Aufregung wieder, da die Ärzte von irgendeiner seltsamen Problematik im Gehirn erzählten. Die wohl mit der Luft und dem Licht in Verbindung stand. Ärzte eben, für die gibt es immer eine logische Erklärung. Sei sie nun Logisch oder nicht. Also ging der Abend weiter und bald wurde der Nebensaal zur Tanzfläche erklärt.
 

Ich hatte inzwischen mit Chiaki und Yamato getanzt, ja sogar mit Kaiki, der zu uns gestoßen war. Aber so langsam ging mir Lust aus. Denn der einzigste mit dem ich trotz aller Widerstände tanzen wollte war nicht anwesend. Seufzend wollte ich nach meinem letzten Tanz mit einem anderen Gast zurück zum Tisch. Als sich vor meinen Augen etwas Sonderbares zutat. Die Frauen begannen schon wieder zu tuscheln und als ich mich neugierig umsah, stockte mir der Atem.

Wie als wenn die Leute wussten zu wem er wollte, machten sie ihm Platz. Bis er vor mir stehen blieb und seine Hand ausstreckte. „Darf ich um diesen Tanz bitten?“ Schmerzlich bewusst dass er mich belogen hatte, konnte ich aber nicht anders als Noyn verzaubert anzublicken. Er sah aber auch zu Attraktiv in seinem schwarzen Smoking aus und er wollte mit mir tanzen. Ich konnte nicht anders als zu nicken und seine Hand zu ergreifen. „Sehr gern“, antwortete ich leise und gemeinsam kehrten wir zum Tanzparkett zurück.

Als er seine Hand auf meine Hüfte legte und wir gemeinsam über die Fläche schwebten. Fühlte ich mich wie im siebten Himmel. Die Blicke der anderen interessierten mich schon gar nicht mehr, als er mich näher zog und wir weiter ausschritten. Der Klang der Musik hatte uns schon längst verzaubert. Sanft drehten wir uns im Kreis und ich fühlte mich glücklicher als je zuvor, doch irgendwann meinte Noyn leise: „Du hättest es mir aber auch sagen sollen?“ Schmerzhaft sah ich ihn an und erwiderte: „Ich tat es nicht, weil ich Angst hatte du würdest mich doch in einen Topf mit den anderen stecken.“ Der Mann schüttelte den Kopf. „Du Schussel. Ich habe doch gesagt was ich fühle. Warum hast du mir nicht vertraut?“ Ein raues Lachen entrann meiner Kehle. „Du redest von Vertrauen? Du hast es auch nicht, hättest du mir nur gesagt dass du wieder dem Teufel dienst. Ich hätte…“ Abwartend sah er mich an und schwang mich wieder herum. „Du hättest was?“ Seufzend schwieg ich weiter, was Noyn aber nicht zulassen wollte. „Antworte mir Cindy. Was hättest du dann?“ Mit Tränen in den Augen sah ich zu ihm auf: „Ich hätte mich nicht so sehr in dich verliebt.“ Meine Worte drangen langsam in ihn ein und als er sie verstanden hatte blieb er stehen. „Ich verstehe. In dem Fall solltest du mir besser aus dem Weg gehen. Denn ich kann nicht für meine Gefühle garantieren“, meinte er und löste sich von mir. Erschrocken faltete ich meine Hände vor der Brust und konnte nicht anders als ihm dabei zu zusehen, wie er den Saal wieder verließ.

Die tanzenden Paare um mich herum nahm ich nur durch einen Schleier wahr.
 

Fortsetzung folgt…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-04-06T20:38:54+00:00 06.04.2009 22:38
Wooow... Das Kapi ist super wie alle Anderen ^^
Aber ich finde das Ende auch traurig. Aber hatte Noyn Cindy nicht auch seine Liebe gestanden(in Kapi 13)? Oder hab ich mir des falsch gemerkt? Aaaah, ich bin verwirrt ^^

glg, knubbelchen
Von: abgemeldet
2009-04-05T18:10:31+00:00 05.04.2009 20:10
oooh das ende ist aber traurig. Klar Noyn hat viel Schmerz erfahren, doch ich glaube er hat auch Gefühle für Cindy.
lg Providence


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