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Die Diener der Dunkelheit

von

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Der Zorn der Wölfin

Kapitel 3 Der Zorn der Wölfin
 

Geschafft!

Erleichtert verfolgte Filia, wie das Shouki um sie langsam wieder entwich und verschwand.

Ein scharfer Schmerz zog durch ihre rechte Hand, aber sie war sich sicher, ansonsten in Ordnung zu sein und fähig, den Palast zu verlassen bevor die Decke über ihr einstürzte. Was nach dem Knarren zu urteilen nicht mehr lange dauern würde.

"Das wirst du bezahlen!" ertönte plötzlich eine kalte Stimme hinter ihr und ließ sie erstarren.

Mühsam drehte Filia den Kopf und erblickte Zeras Metallium, die aus den dunklen Schwaden des Trümmerstaubs auf sie zugeschritten kam, bleich vor Wut und mit einem mörderischen Glanz in den Augen. Mit jedem ihrer Schritte schien eine unbarmherzige Kälte näher nach Filia zu greifen und ihr wurde schlecht vor Angst.

Sie hatte Zeras Plan zunichte gemacht, was auch immer er genau gewesen war. Sie hatte ein Vorhaben verhindert, dass so wichtig gewesen war, dass Greater Beast persönlich dazu anwesend gewesen war. Plötzlich wurde sich Filia mit der Grausamkeit des Unabänderlichen bewusst, dass sie ihr Todesurteil gefällt hatte.

Taub und starr vor Angst blickte sie Zeras entgegen.

"Wie konntest du es nur wagen dich hier einzumischen? Ich werde Monate brauchen um den Schaden wieder zu beheben, den du verursacht hast!" sagte Zeras mit vor Wut zitternder Stimme.

Sie griff nach Filias Schulter und riss sie in die Höhe vor ihr Gesicht.

"Nun lass mich überlegen...", sagte sie und Filia war ihr so nahe, dass sie ihre messerscharfen Zähne sehen konnte. Ein heftiger Schmerz durchzuckte sie, als sich Zeras lange Fingernägel in ihre rechte Schulter bohrten, wie Dolche. Ihr Arm wurde taub vor Schmerz.

"Was ist die schlimmste Strafe, die ich mir für eine Ryuzoku wie dich aussuchen kann?" Die Stimme kam von unendlich weit her.

Durch einen Schleier von Schmerz, der inzwischen ihren ganzen Körper ausfüllte, sah Filia Zeras kalte, lilafarbene Augen; und hinter ihr aus dem Schatten Xellos auftauchende Gestalt mit glühenden, grausamen Augen und Gleichgültigkeit im Blick.

"Ah, ja...", sagte Zeras und ihr Mund verzog sich zu einem Lächeln.

"Ich weiß."

Und dann war Filias Körper nicht mehr gefühllos, sondern schrie vor Schmerz. Eine Macht floss durch Zeras Hand in sie so dunkel und grausam wie nichts, was sie kannte. Es brannte in ihren Adern, unter ihrer Haut, in ihren Knochen, ihrer Seele und riss alles mit sich, was gut gewesen war.

Und schließlich spürte sie durch ihre Schreie und ihre Qual und die Dunkelheit hindurch, die sie zu verschlingen drohte, wie sie etwas verließ, etwas, dass sie zudem machte, was sie war und nichts zurückließ, außer einer Schwärze, die sich breit machte und sie nie mehr verlassen würde.

Eine Ewigkeit schien zu vergehen, dann ließ Zeras sie los und sie fiel zu Boden. Durch einen dunklen Schleier sah sie Zeras hohe Gestalt über sich aufragen, das Gesicht noch immer bleich und zornig und grausam, aber auch ruhiger und zufrieden mit ihrem Werk. Lange blickte sie auf ihr Opfer nieder bis ihre Züge gleichgültig wurden und sie verschwand und Filia allein ließ in der Kälte.

Langsam versuchte Filia sich zu bewegen und kauerte sich schließlich auf dem von Geröll übersäten Boden zusammen. Jede Sekunde, jeder Atemzug brachte ihr neue Schmerzen. Dumpf registrierte sie, dass sie noch lebte und versuchte sich mit aller Kraft auf einen Heilzauber zu konzentrieren.

Es klappte - und sie schrie erneut vor Schmerz und Verzweiflung.

Die Magie, welche sie gerufen hatte, war nicht heilig, sondern schwarz wie die Nacht und verbrannte sie weiter, jetzt sogar noch schneller, während das Leben aus ihr wich. Sie wusste, dass sie in dieser Qual sterben würde und ließ es schwarz um sie werden, während Bilder vor ihr aufstiegen, von Jiras und Grabos, und einem kleinen Drachenei...

"Filia"

Eine Stimme zerriss die Schleier und Filia sah Xellos vor sich knien, die Hände auf ihren tauben Schultern und das Gesicht dicht vor ihrem.

"Filia", sagte er eindringlich und mehr in ihrem Geist als mit Worten "Ich kann dich noch retten und vor dem Tod bewahren, wenn du willst. Aber dafür musst du mir deine Seele öffnen. Filia, hör mir zu!"

Sie verstand kaum noch, was er sagte, in der Müdigkeit, die sie umfing und Ruhe versprach, und doch spürte sie irgendwo in sich noch einen letzten Funken Überlebenswille. Und weil sie nichts mehr zu verlieren hatte, öffnete sie ihren Geist und Dunkelheit umfing sie erneut.
 

***
 

Gespannt betrachtete Xellos die Magie, die Filias Körper durchdrang und nun wie ein offenes Buch vor ihm lag. Seine Meisterin hatte ihr ein bemerkenswertes Chaos hinterlassen, welches er beim besten Willen nicht beheben konnte. Was er auch gar nicht wollte. Schließlich war Xellos nicht so lebensmüde, die Bestrafung, die Zeras verhängt hatte, einfach zu revidieren.

Aber es gab ja auch noch andere Wege.... Filia würde gewiss gestraft bleiben und unfähig solch ein Desaster zu wiederholen. Doch wenn er Glück hatte, würde die tatsächlich unterhaltsamste Ryuzoku, die ihm je begegnet war, noch etwas länger leben und womöglich ließe sich zum Schluss auch noch ein Nutzen aus der ganzen Sache ziehen.

Langsam und vorsichtig begann Xellos mit der Rettung der Ryuzoku, während sich ein wohlbekanntes Grinsen auf sein Gesicht stahl. Das zumindest wäre dann auch in Greater Beasts Sinne...
 

***
 

Würde ein außenstehender Beobachter die Szene im Palast betrachten - was sich aufgrund diverser herabfallender Decken als schwierig herausstellen könnte, vorausgesetzt man möchte das Ganze überleben - so würde er zwei Gestalten erkennen, kniend zwischen Trümmern und Staub, umhüllt von einem Schutzschild. Der eine hätte die Handflächen auf die Schultern der anderen gekrümmten Gestalt gelegt, während beide ein schwarzes Nebelfeld umhüllte. Kleine Blitze zuckten immer heftiger um sie auf, wie ein Miniaturgewitter.

Und zwischen den Blitzen und dem phosphorzierenden Licht des Schildes und dem Staub, der auf sie niederprasselte, wäre ein Glühen zu erkennen, von katzenhaften, violetten Augen, unmenschlich und furchteinflößend.

Und wäre der Beobachter ein Magier so hätte er vielleicht eine graue, verblassende Aura erkannt, die langsam wieder erstarkte, in der ein letzter goldener Hauch starb und die immer schwärzer wurde wie die Nacht und die andere Aura die sie umschloss. Und schließlich, als beide Auren keine Farbnuance mehr trennte (und unser mysteriöser Beobachter sicher längst erschlagen wurde) schlossen sich die Mazokuaugen und die Gestalten verschwanden, während der Ort, den sie verließen, von Trümmern bedeckt wurde.
 

***

Zeras Metallium war gerade damit beschäftigt in ihrer Heimstatt eine Unmenge von Wein hinunterzukippen, als Xellos vor ihr erschien. Missgelaunt und wütend blickte sie ihm entgegen.

"Ich hoffe, du hast eine gute Erklärung für dein Verhalten, Xellos."

"Es ist ein Experiment, Meister", antwortete er nachdem er sich verbeugt hatte "Ich war der Meinung die Ryuzoku könnte noch nützlich für uns sein."

Zeras steckte sich mit missbilligender Miene eine Zigarette an "Ach ja? Einige scheinen zwar der Meinung zu sein, dass es von Vorteil wäre einen Diener aus den Reihen der Gegner zu haben, aber ich kann nicht sehen, was Valgaav Gaav genützt hätte. Was soll ich mit einem Drachen anfangen?"

"Valgaav wurde von Gaav zum Mazoku gemacht", begann Xellos sachlich "Er konnte als Drachen keinen Nutzen mehr bringen, sondern nur durch die unheilvolle Mischung aus Mazoku- und Ancientmagie. Mit Filia ist das anders, ich habe sie nicht erst getötet."

"Sie war dazu bestimmt zu sterben. Von mir!"

Vorsichtig begegnete Xellos dem erneut aufwallenden Zorn in Zeras Stimme "Nun, mit ihrer neuen Existenz ist sie vielleicht noch mehr gestraft, als wenn sie gestorben wäre."

Juu-ou blickte ihn einen Moment lang forschend an, dann lachte sie plötzlich auf und Xellos entspannte sich innerlich. Im nu hatte sie sich erneut ein Glas Wein eingeschenkt.

"Wir werden sehen. Du wirst mir später ausführlich deinen hoffentlich guten Plan erklären. Fürs erste darfst du dein Spielzeug behalten. Sieh jetzt zu, dass es dir nicht doch noch wegstirbt!"

"Sehr wohl Meister."



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2008-09-13T19:59:45+00:00 13.09.2008 21:59
*ggg* Xellos hat ein neues Spielzeug xD
Bisher find ichs super ^^
Achte etwas mehr auf die Grammatik und umschreibe mehr Sachen. Die Story scheint gut zu werden ^.~
Von: abgemeldet
2006-02-07T12:47:21+00:00 07.02.2006 13:47
Langsam, aber sicher begeistert mich diese Geschichte.
Genau nach meinen Geschmack^-^

Xellos verhält sich leicht Out-of-Charakter, indem er Filia retten will, aber erfüllt somit alle Ansprüche auf eine F/X-Story. Es entwichelt sich sehr gut, sodass ich wirklich gespannt auf das nächste Kapitel bin.

(Was wohl Xellos mi Filia gemacht hat/machen wird?xD)
Akari^^
Von: abgemeldet
2005-09-17T17:52:40+00:00 17.09.2005 19:52
Ey! :-D
Echt gut geworden! Beschreib noch n bissl mehr was Unwichtig is... Das is gut um Spanjnung aufzubauen (und nerv die Leser XD). ~.^


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