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Die Goldene Käsesemmel

von

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Szene 1: 1.-5.Schüler, 1.Lehrerin, 2.Lehrerin, Führer
 

(Goldene Käsesemmel in Vitrine, 5 Stühle auf den Seiten, Bilder an den Wänden)
 

(Führer kommt von 1.Lehrerin, 2.Lehrerin und 1.-5.Schülern gefolgt in den Saal von hinten)
 

Führer: Und nun kommen wir zum Höhepunkt unserer Ausstellung, Zu ihrer Rechten sehen sie die berühmte goldenen Käsesemmel. Sie stammt aus der Privatsammlung des ehrwürdigen Grafen Felsheim, der diese äußert filigran gearbeitete 24-karätige Hartgoldsemmel am Anfang des 16. Jahrhunderts zu Ehren seiner Lieblingsspeise anfertigen ließ. Sie wurde uns großzügigerweise von seinem Nachkommen, dem Grafen von und zu und hin und weg Schleißheim zur Verfügung gestellt, so dass wir ihnen jetzt diesen großartigen Kulturschatz präsentieren können.
 

Zicke: Das ist ja voll öde.
 

Ökokiffer: Find ich auch, aber hier gibts wenigstens Stühle.
 

Shakespeare: Lasset uns die Stühle zu unser aller Erholung gereichen.
 

Cool: Yo, hocken wir uns hin.
 

(Schüler setzen sich)
 

2.Lehrerin : (entsetzt) Aber Kinder, wir wollten uns doch die Ausstellung anschauen. Interessiert sie euch etwa nicht mehr?
 

Cool: Yo, hat sie auch nie getan.
 

1.Lehrerin: (böse) Du kriegst einen Verweis, wenn du nicht sofort aufstehst! Und dann gibt es für euch dieses Jahr keine so kulturell wertvollen Ausflüge mehr!
 

Cool: (begeistert) Juhu!
 

(1.Lehrerin will auffahren)
 

Flower: (beschwichtigend) Aber Frau Lehrerin, bitte regen sie sich nicht auf. Wir sind müde und unsere Füße tun schon weh. Können wir uns nicht einen Moment ausruhen?
 

2.Lehrerin: Wenn das so ist und euch die Füße schmerzen, könnt ihr ja hier warten, während wir uns den Rest der Ausstellung erklären lassen. Bitte passt auf unsere Rücksäcke auf und stellt nichts an. (Lehrerinnen legen Rucksäcke ab)
 

Führer: Dann sehen Sie im nächsten Raum, direkt hinter der Tür zu ihrer Linken, den wunderschönen seidenbestickten Wandbehang des Königs Randolph des Vierten aus dem frühen 13. Jahrhundert.
 

1.Lehrerin: Das ist ja hochinteressant.
 

(Lehrerinnen und Führer gehen nach links ab)
 

Ökokiffer: Gut gemacht, Kleine.
 

Flower: (schüchtern) Ist nicht der Rede wert. Das hätte jeder in meiner Situation gemacht.
 

Zicke: Seid doch endlich mal still. Ich benötige meinen Schönheitsschlaf und den kann ich echt nicht halten, wenn ihr andauernd hier labbert.
 

(Schüler dösen.)
 

(1.-3.Punk schleichen von hinten nach rechts vorbei.)
 

Szene 2: Vermummte Gestalt, 1.-5. Schüler, 1.Polizist, 2.Polizist
 

(Vermummte Gestalt schleicht zur Vitrine.)
 

Cool: (murmelt) Was isn das für einer? Was schleicht denn der hier rum?
 

Zicke: Ist doch nett, dass er schleicht. Ich brauche jetzt wirklich meine Ruhe.
 

(Vermummte Gestalt schlägt Vitrine ein, Alarmanlage geht los)
 

Zicke: RUHE!!!
 

(Vermummte Gestalt nimmt Käsesemmel und flieht nach rechts)
 

Ökokiffer: Das würde ich noch mal üben. Das hätte ich ja sogar besser gekonnt.
 

Cool: Hey, Alter, klauen ist doch voll uncool.
 

(Polizisten eilen von hinten herein)
 

Zicke: (zeigt nach rechts) Da ist er hin! Schnappen Sie ihn! Er hat meinen Schönheitsschlaf gestört!
 

(Polizisten rennen nach rechts, sehen hinaus, geben die Jagd auf, da die vermummte Gestalt schon lange weg ist und kehren in die Mitte des Raums zurück)
 

2.Polizist: Habt ihr den Täter gesehen?
 

Ökokiffer: Ja, aber nicht sehr genau, weil wir alle gedöst haben.
 

1.Polizist: Wie könnt ihr dösen, wenn eine Scheibe eingeschlagen wird? Warum habt ihr den Diebstahl nicht verhindert? Wegen euch wurde ein höchst wertvolles Exponat gestohlen! (zu 2.Polizist gewandt) Was wars noch gleich?
 

2.Polizist: Ein Bronzebaguette.
 

Shakespeare: Mich dünkt, es war ein güldenes Stüllein.
 

2.Polizist: Was hat er gesagt?
 

Cool: Ihr checkt das echt nich, das war ne goldene Semmel.
 

Zicke: Du hast ja aufgepasst! Du Streber!
 

1.Polizist: Lenkt nicht ab! Könnt ihr mir den Dieb beschreiben?
 

(2.Polizist zückt Notizblock und Kugelschreiber)
 

Ökokiffer: Also, der Dieb hatte eine Baumwollsturmhaube auf, eine tannengrüne wasserfeste Outdoor-Jacke und Birkenstock-Sandalen an.
 

Cool: Und eine BadBoy-Hose mit tiefergelegten Schritt und einer versilberten Mercedes-Stern-Kette.
 

Zicke: Nein, das war ganz eindeutig ein Armani-Anzug. Und außerdem war er groß, schlank und hatte breite Schultern und einen mächtigen SixPack.
 

Shakespeare: Die Kopfbedeckung, welche er zu tragen vermochte, schien mir wie Tusche, welche sich über ein wüllenes Tüchlein ergoß, sein behänder Gang ließ ihn dahinschweben wie die leichte Lied einer Nachtigall in einer lauen Sommernacht.
 

2.Polizist: (unterbricht) Äh, das, äh, war jetzt sehr, äh, aufschlußreich.
 

1.Polizist: (skeptisch) Ansonsten habt ihr nichts bemerkt? Du vielleicht, Kleine?
 

Flower: (verschüchtert) Nein.
 

Zicke: (besserwisserisch) Also ich habe davor aber noch 3 komische Gestalten gesehen.

Ökokiffer: Wenn Sie wollen, kann ich die auch beschreiben.
 

2.Polizist (schnell) Nein danke, wir schaffens auch so. (zögerlich) Oder könnt ihr sie vielleicht ganz, ganz kurz beschreiben?
 

Cool: Punks.
 

1.Polizist: Wir werden jetzt diese 3 Subjekte suchen, während ihr hier auf weitere Befragungen wartet.

(Polizisten ab.)
 

Szene 3: 1.-5.Schüler, 1.Polizist, 2.Polizist, Punk, Goth, Metaler
 

(S1-5 allein im Raum)
 

Zicke: Das war jetzt aber stressig! Ein Glück, dass es vorbei ist, sonst hätte ich vielleicht sogar eine Stressfalte gekriegt!
 

Shakespeare: Mich plagt ein gar heftger Zweifel. Wir hätten diesem ach grausige Verbrechen Einhalt gebieten müssen. Ach wenn uns doch nicht solch süße Träume hinfort geführt hätten. Was für ein schmerzlicher Verlust für den Grafen, welche Schand für uns!
 

Cool: Du musst dir echt keine Sorgen machen. Der Täter landet sicher bald im Knast.
 

Flower: Wir waren einfach zu müde und der Graf ist reich genug um diesen Verlust zu verkraften.
 

Zicke: Du bist wohl der Meinung, dass man das Ding klauen durfte.
 

Flower: (verunsichert) Nein, ich ...
 

Zicke: (unterbricht) Du wolltest die Semmel wohl selber stehlen?
 

Flower: (noch verunsicherter) Aber ich...
 

Cool: (unterbricht) Du könntest sie ja gut gebrauchen, du hast ja immer so wenig Geld.
 

Ökokiffer: Du hast mich letzte Woche sogar angepumpt.
 

Shakespeare: Mich dünkt, diese Anschuldigungen seien wider dem geltenden Rechte.
 

Flower: Danke, Shake. Ich...
 

Zicke: (unterbricht) Und überhaupt: wo warst du als es passiert ist?
 

Flower: Ich war doch hier bei euch und...
 

Zicke: (unterbricht) Also ich hab dich nicht gesehen.
 

Cool: Ich auch nicht.
 

Ökokiffer: Schaut so aus als hättest du keine Zeugen.
 

Shakespeare: Ich kann nicht unbekümmert versichern, dass in jener Zeit dein Antlitz mein Auge berührt. Obgleich ich erwähnen sollte, von der Müdigkeit übermannt gewesen zu sein.
 

Zicke: Wo hast DU dich denn eigentlich aufgehalten?
 

Shakespeare: In jener Beziehung könntet ihr ebenso mit der Befragung meiner werten Kameraden fortfahren. Auch euer Aufenthaltsort, wertes Weib, entzieht sich nicht jedwedem Zweifel.
 

(Die Polizisten kommen mit den 3 Punks von hinten)
 

Cool: Guckt mal, da sind die zwei Polizisten und sie haben die Täter dabei.
 

Ökokiffer: War es nicht eigentlich nur ein Täter? Da sind zwei zu viel!
 

2.Polizist: Sind das die 3 die ihr gesehen habt?
 

Cool: Yo.
 

2.Polizist: Geht jetzt bitte nach nebenan, wir müssen die 3 hier verhören.
 

1.Polizist: Aber geht nicht zu weit weg!
 

(S1-5 nach rechts.)
 

Szene 4: 1.Polizist, 2.Polizist, Punk, Goth, Metaler
 

1.Polizist: Wir haben von diesen Schülern erfahren, dass Sie am Tatort herumgeschlichen sind.
 

Punk: Das ist ein Museum. Hier darf man herumlaufen wie man will.
 

Goth: Solange man leise ist und die Leute nicht in ihrer Andacht stört.
 

Metaler: Und wir waren leise.
 

2.Polizist: Sie werden trotzdem dringend verdächtigt, das Bronzebaguette gestohlen zu haben.
 

Punk: War das nicht ein neongelber Kunststoff-Donut?
 

Goth: Ne, das war doch ein alabasterschwarzes Stein-Croissant.
 

Metaler: Stimmt doch gar nicht. Das war eine Semmel, eine Käsesemmel, eine goldene Käsesemmel.
 

2.Polizist: Egal, was es war Sie werden auf jeden Fall beschuldigt dieses, äh, Objekt gestohlen zu haben.
 

Punk: (genervt) Und wann soll das bitte gewesen sein?
 

1.Polizist: Es ist etwa eine Stunde her, dass das Exponat gestohlen wurde.
 

Metaler: (überrascht) Ach, dann ist sie also weg?
 

Goth: Dann können wir sie ja nicht mehr stehlen.
 

Punk: (leise zu Goth und Metaler) Seid still, die brauchen nicht zu wissen, dass wir sie stehlen wollten!
 

2.Polizist: Wie bitte?
 

Punk: Äh, nichts.
 

Goth: (zu Punk und Metaler) Haben wir sie denn nicht gestohlen?
 

Metaler: (zu Punk und Goth) Also mir war auch so...
 

Punk: (zu Goth und Metaler) Wir wollten bloß, haben aber nicht!
 

1.Polizist: Worüber tuscheln Sie denn die ganze Zeit? Haben Sie noch etwas zu Ihrer Verteidung zu sagen?
 

Metaler: (denkt kurz nach) Wir haben Eintritt bezahlt?!
 

2.Polizist: Es ist zwar sehr schön, dass Sie bezahlt haben, aber was uns jetzt viel mehr interessiert: Haben Sie denn ein Alibi für die Tatzeit?
 

Goth: Wir waren die ganze Zeit zusammen in der Ausstellung.
 

1.Polizist: Das reicht nicht aus, Sie könnten sich ja nur gegenseitig decken wollen.
 

Punk: Da war doch noch diese Putzfrau, die immer wieder versucht hat uns rauszuschmeißen.
 

2.Polizist: Sie wollten wohl randalieren. Das wäre nicht das erste Mal, dass so etwas vorkommt. Ihr Linken seid doch eh alle gleich.
 

Metaler: (sieht verwirrt auf seine Hände) Aber ich bin doch Rechtshänder.
 

Goth: Die Putzfrau wollte nur den Boden wischen. Und da standen wir im Weg.
 

Punk: Aber bei einer so klar formulierten Aufforderung haben wir natürlich gleich das Gegenteil gemacht.
 

(Handy des 2.Polizist klingelt. Er nimmt ab.)
 

2.Polizist: Ja?! (nach kurzer Zeit zu 1.Polizist) Es ist der Georg. (wieder ins Handy) Langsam, beruhige dich. Du hast also einen Verdächtigen aufgegriffen. Schwarz vermummt? Hmm, rennend und nicht weit von hier? Ist ja interessant. Soso, könnte also unser Dieb sein? Gut, ich komme ihn gleich abholen.
 

(2.Polizist geht schnell nach hinten raus.)
 

1.Polizist: Und jetzt wieder zu euch. Dass wir einen neuen Verdächtigen haben heißt nicht, dass ihr aus dem Schneider seid. Wo ist denn diese ominöse Putzfrau?
 

Metaler: Such sie doch in der Ausstellung. Müsste noch irgendwo hier sein. Wahrscheinlich versucht sie gerade die vielen Knoten aus dem Wandbehang nebenan zu kriegen.
 

1.Polizist: So, dann werde ich mal... Obwohl, stop! Ihr haltet euch wohl für besonders klug. Aber nicht mit mir! Ihr wollt doch nur fliehen! Ich bin sicher ihr seid die Mörd, äh, Diebe.
 

(Besitzer eilt von rechts herein.)
 

Besitzer: (verzweifelt) Meine Semmel! Wo ist meine Semmel?
 

1.Polizist: Wer sind Sie? Was fällt ihnen ein hier einfach so hereinzurennen? Das ist ein Tatort!
 

Besitzer: (arrogant) Ich bin Graf Karl-Heinz-Friedrich-Alexander-Daniel von und zu und hin und weg Schleißheim. Ich bin (fängt wieder an zu weinen)... ich war der Besitzer dieser äußert wertvollen Semmel. Wo ist sie? Was habt ihr ihr angetan?
 

Goth: Was ist denn das für ein Snob?
 

Besitzer: Wer seid ihr? Was habt ihr mit meiner Semmel gemacht? Tut ihr nichts an!
 

1.Polizist: Dies, Mylord, sind die Verdächtigen.
 

Besitzer: (rutscht auf Knien vor Punk, Goth und Metaler) Ich hab genügend Geld. Tut ihr nur nichts! Ich geb euch was immer ihr von mir verlangt, gebt sie mir nur wieder zurück! (bricht zusammen)
 

Szene 5: 1.Polizist, 2.Polizist, Punk, Goth, Metaler, Besitzer, Mutter, Auftragsdieb
 

(hinten erscheint die Mutter)
 

Mutter: (schreit) Schnucki Putzi, Flower, wo bist du?! Ich hab jetzt keine Zeit für deine Versteckspiele!
 

(1.Polizist,Punk, Goth, Metaler und Besitzer drehen sich zu ihr.)
 

Mutter: (sieht Besitzer; überrascht) Karl! Du hier?
 

Metaler: (trocken) Nein, da drüben.
 

Mutter: Aber Karl, was machst du denn auf dem Boden? Du wirst deinen Anzug noch schmutzig machen! Komm, steh auf!
 

Besitzer: (wieder gefasst und auf den Beinen) Oh, meine geliebte, allein erziehende Rosalinde! Was für eine Freude dich hier zu sehen! Aber was machst du hier?
 

Mutter: Du kennst doch meine Tochter Flower. Sie ist mit ihrer Schulklasse hier und ich sollte sie abholen. Aber was ist hier eigentlich passiert?
 

1.Polizist: Des Grafen berühmte goldene Käsesemmel wurde gestohlen.
 

Mutter: Oh, das ist aber schrecklich! Karl, wie verkraftest du das nur?
 

Besitzer: Ein Mann muss in solchen Situationen Stärke beweisen. Ich musste schon schlimmere Schicksalsschläge verkraften. Und wenn die Diebe gefunden sind, werde ich ihnen meine Meinung zu dieser Schandtat offen sagen und dafür sorgen, dass sie angemessen bestraft werden.
 

Punk: Das sah aber gerade noch ganz anders aus.
 

Besitzer: Das war nur um euch zu verwirren. Ähm, ich wollte euch zur Herausgabe der Semmel zwingen.
 

Mutter: Das sind also die Diebe?!
 

1.Polizist: Vielleicht, Madame, aber bisher sind sie nur die Tatverdächtigen.
 

(2.Polizist kommt mit Auftragsdieb von hinten.)
 

(Besitzer, 1.Polizist und Mutter umringen sie)
 

Punk: (zu Goth und Metaler) Das ist unsere Chance. Gehen wir.
 

Metaler: (zu Punk und Goth) Was für eine Chance? Und wohin gehen?
 

Goth: (zu Punk und Metaler) Unsere Chance abzuhauen bevor sie uns noch Schlimmeres anhängen.
 

(Punk, Goth und Metaler schleichen nach rechts raus)
 

Mutter: Und wer ist das jetzt?
 

2.Polizist: (stolz) Das ist unser neuer Tatverdächtiger.
 

Besitzer: Wenn das so ist, (wieder verzweifelt) geben Sie mir meine Semmel zurück! Ich flehe Sie an, ich mache was Sie wollen, aber geben Sie mir meine Semmel zurück!
 

Auftragsdieb: Was meinen Sie? Wieso sollte ich ihre Semmel haben? Und überhaupt, wenn Sie Ihre Semmel verloren haben, wieso gehen sie nicht einfach zum Bäcker und kaufen sich eine Neue?
 

Besitzer: (verzweifelt) Aber es war doch eine Käsesemmel!
 

Auftragsdieb: Also, die gibts da auch.
 

1.Polizist: Hören Sie mit diesen Witzen auf.
 

2.Polizist: Sie sind gar nicht so unschuldig wie Sie tun. Ich habe hier ihr Vorstrafenregister (zieht eine ultralange Liste aus seiner Jackentasche und entrollt sie) Sie wurden schon oft anklagt wertvolle Kunstgegenstände gestohlen zu haben.
 

Auftragsdieb: Ich gestehe, ich bin ein Auftragsdieb. (zu Besitzer) Aber Ihre Käsesemmel habe ich wirklich nicht entwendet. Ich habe nämlich erst vor 2 Stunden gegessen.
 

Besitzer: Aber es ist eine GOLDENE Käsesemmel!
 

Auftragsdieb: So was würde ich erst recht nicht essen.
 

2.Polizist: Ich sehe schon, so kommen wir nicht voran. Aber der Herr Graf kann sich voll und ganz auf uns verlassen.
 

Besitzer: Schön, dann kann ich mich mit Rosalinde ja beruhigt ''Frischmachen''.
 

1.Polizist: Wir werden Sie informieren, wenn wir etwas über den Aufenthaltsort der Semmel erfahren.

(Besitzer und Mutter nach rechts ab.)
 

Szene 6:1.Polizist, 2.Polizist, Auftragsdieb, Putze
 

1.Polizist: Sie können uns nicht täuschen, auch wenn Sie uns so große Unwissenheit vorspiegeln.
 

Auftragsdieb: Ich hatte niemals vor Sie zu täuschen. Und auch einen Spiegel habe ich nicht bei mir.
 

2.Polizist: (zynisch) Sehr witzig! Können Sie uns sagen, wo Sie zur Tatzeit, vor etwa 1 1/2 Stunden waren und haben Sie irgendwelche Zeugen für Ihre Aussage?
 

Auftragsdieb: Ich war zu Hause, habe gegessen und war ganz allein.
 

2.Polizist: Also haben Sie kein Alibi. Wissen sie, was das bedeutet?
 

Auftragsdieb: Das Sie heute Überstunden einlegen müssen?
 

2.Polizist: (böse) Sie depperter Depp Sie ....
 

(Putze von links)
 

Putze: Wos hoams gsocht? Wos moachns se übahaubt nuach hia? Wia hoam fei scho gschlossn.
 

1.Polizist: Wie bitte?
 

2.Polizist: Ich nehme an, Sie sind die weibliche Reinigungskraft?
 

Putze: Wenns moin, dess i de Putze hia bin hoams Recht. Etzoad schoans dos se nuaskomman! I muas hia fei noch putzan, (sieht sich kurz um) wos sin denn des fuar Scherbn? Un wosn übahaubt de Medl-Kaasbrezn?
 

2.Polizist: Das könnten wir Sie auch fragen, Sie arbeiten schließlich hier. Haben Sie denn nichts mitgekriegt?
 

Putze: Ned werkli. I hoab de junga Leid, de gschmarriden, ferjoachd.
 

2.Polizist: Wenn Sie diese 3 komischen Gestalten meinen, die da(guckt sich kurz um) ähh, nicht mehr da sind, bestätigen Sie damit deren Alibi.
 

1.Polizist: Oder wollten Sie vielleicht durch den Verkauf der Semmel Ihr Gehalt aufbessern?
 

Putze: Droa woarns werkli. Oba de Semmli koannst ned ferkafn, de will fei koaner hoam. (guckt auf die Uhr) Etzoad oba naus. I hoab Feiaoabnd.
 

2.Polizist: Danke für Ihre Kooperation. Dann werden wir jetzt unseren Alibilosen erstmal in Untersuchungshaft nehmen.
 

Putze: Do soll sech de Noachdwechdoa um de ondan Leid kümman.
 

(Putze macht Licht aus)
 

(Putze nach links, 1.Polizist, 2.Polizist und Auftragsdieb nach rechts ab.)
 

PAUSE
 


 

Szene 7:1.Lehrerin, 2.Lehrerin, 1.-6.Monster
 

(Schwarzlicht)
 

(Lehrerinnen von links)
 

2.Lehrerin: (begeistert) Die Ausstellung war ja sehr interessant und aufschlussreich.
 

1.Lehrerin: Ich glaube hier haben wir unsere Naturfaserrucksäcke stehen lassen. Aber wo sind denn unsere Schüler?
 

2.Lehrerin: Wahrscheinlich wurden sie schon abgeholt, der Führer hat schließlich sehr lange gebraucht. Ich finde unsere Rucksäcke nicht. Wieso ist es denn hier so dunkel?
 

(Lehrerinnen suchen nach den Rucksäcken)
 

1.Lehrerin: (greift in eine Scherbe) Au, verdammt, was ist denn hier passiert? (überrascht) Die Semmel des Grafen ist weg!
 

(leises Kettenrasseln)
 

2.Lehrerin: Oh mein Gott, (hysterisch) wo ist denn hier der Lichtschalter?
 

(lauteres Kettenrasseln)
 

1.Lehrerin: Werte Freundin, mir ist leicht unheimlich zumute.
 

(Bärbel drückt sich an 2.Lehrerin)
 

2.Lehrerin: Geht mir genauso, aber deswegen brauchst du mich doch nicht so fest zu drücken.
 

(Lautes Kettenrasseln)
 

1.Lehrerin: Das tue ich doch nicht.
 

Bärbel: (leise) Mammma.
 

2.Lehrerin: (verwirrt) Aber wer ist das dann? (hysterisch) AAAAAHHHHHHHH!!!
 

(1.Lehrerin macht Licht an und man sieht 2.-6.Monster, die von den Seiten hereingekommen sind, erstarrt)
 

Bärbel: (schreit) Du bist nicht Mama! (rennt zurück zum 3.Monster und drückt sich ganz fest an es)
 

3.Monster: (zum 1.Monster) Du sollst doch hier nicht rumlaufen wenn wir arbeiten.
 

4.Monster: Das nennst du arbeiten? Wir waren auch schon mal furchterregender.
 

2.Monster: Ihr ward noch nie furchterregend. Zu meiner Zeit hätte es so was nicht gegeben.
 

6.Monster: Jetzt euch doch nicht so auf. Beim nächsten Mal wird es schon klappen.
 

2.Lehrerin: Entschuldigen Sie vielmals, ich möchte Sie ja nicht unterbrechen, aber wer sind Sie?
 

Bärbel: Wir sind die sieben Geißeln der sieben Weltmeere. Und wir sind gaaaaanz gruselig.
 

3.Monster: Aber meine Kleine, wir sind doch nur zu sechst.
 

4.Monster: Das kommt davon, wenn man so kleine Monster dabei hat, die noch nicht mal zählen können. Wir sind die sechs Fußgänger der Apokalypse.
 

5.Monster: Das waren aber doch nur vier Reiter und überhaupt wird dieser Titel schon von unseren Onkeln beansprucht.
 

2.Monster: An die kann ich mich ja noch gut erinnern, die haben mir früher immer Streiche und mein linkes Bein versteckt, das mir damals im Krieg von Transylvannien amputiert wurde. Das war nämlich so, dass...
 

5.Monster: (unterbricht) Das interessiert doch jetzt keinen, Opa. Wir sind... Die Sechs Meisterdiebe, die damals, im Louvrè...
 

6.Monster: (unterbricht) (zu Lehrerinnen) Sie müssen ihn entschuldigen, er ist nämlich (hinter der Hand) Kleptomane.
 

2.Lehrerin: Das kann ich gut verstehen. Mein Bruder hatte das auch mal...
 

6.Monster: Jaja, da lässt man alles mitgehen, was nicht bei 3 auf der Palme ist.
 

1.Lehrerin: Dann hat er also die Semmel gestohlen?!
 

4.Monster: Wie können Sie nur so etwas behaupten?! Wir sind ehrliche Monster!
 

Bärbel: Aber er hat doch eine Semmel, oder?
 

3.Monster: Hast du etwa die Semmel genommen?
 

(5.Monster holt betreten die Semmel hervor.)
 

2.Monster: Wenn das deine Oma wüsste! Die würde sich doch glatt im Sarg umdrehen und sich das Knie stoßen. Hast du ein Glück, dass ich schweigen kann. Schon Al Cappone hat das damals sehr an mir geschätzt. Das war nämlich damals, als...
 

4.Monster: Nicht schon wieder Opa. Verschone uns bitte mit deinen langweiligen Geschichten.
 

5.Monster: (gibt Semmel an 1.Lehrerin) Ich hab sie aber nicht gestohlen. Ich hab sie nur gefunden. Sie hat so schön geglitzert.
 

2.Lehrerin: Dann ist ja alles wieder gut. (zum 1.Monster) Na wie heißt du eigentlich, Kleine?
 

Bärbel: (schüchtern) Bärbel.
 

1.Lehrerin: Gar nichts ist gut. Und wenn interessiert schon so ein verzogenes Monsterbalg.
 

Bärbel: (zu 1.Lehrerin) Du bist gemein und blöd und jetzt hab ich dich nicht mehr lieb. Ich gehe jetzt. (zum 2.-6.Monster) Kommt ihr mit?
 

3.Monster: Recht hast du, Kleine.
 

1.Lehrerin: Sie können jetzt aber nicht gehen. Wir haben hier einen Dieb. Wir müssen sofort die Polizei verständigen.
 

2.Monster: Ich kann mich nicht daran erinnern, dass mich jemals jemand aufgehalten hätte.
 

6.Monster: Aber du hast doch eh Alzheimer.
 

2.Monster: Ist doch egal, ob ich mich noch daran erinnern kann, solange es Eindruck auf die Mädels macht.
 

5.Monster: Die Polizei glaubt Ihnen doch sowieso nicht, dass hier Monster sind.
 

(1.-6,Monster nach hinten)
 

1.Lehrerin: Ich kann nicht fassen, was wir hier eben gesehen haben. (starrt fassungslos auf die Semmel in ihrer Hand)
 


 

Szene 8: Flower, 1.Lehrerin, 2.Lehrerin, Besitzer, Mutter
 

Flower: (von hinter der Bühne) Mama! Wo bist du?!
 

Flower: (kommt von rechts)(sieht Lehrerinnen) Sollten wir nicht langsam gehen? (sieht Semmel bei 2.Lehrerin, perplex) Woher hat die denn die Semmel? Die war doch eben noch... (tastet ihre Tasche ab) in meiner Tasche???
 

1.Lehrerin: Habe ich das richtig gehört? Wieso sollte die Semmel in deiner Tasche sein?
 

Flower: Das ist, weil, äh,...
 

2.Lehrerin: (unterbricht) Soll das etwa heißen, dass DU die Semmel gestohlen hast?
 

(Flower nickt.)
 

(Besitzer, Mutter kommen leicht zersaust von hinten)
 

Besitzer: Wer hat was gestohlen?
 

Mutter: (zu Besitzer) Wo sind die denn alle hin?
 

Besitzer: (sieht Semmel) Meine Semmel! Meine Semmel ist wieder da!
 

1.Lehrerin: Wir haben sie gefunden. Sind Sie der Besitzer?
 

Besitzer: Ja (Nimmt Semmel von 1.Lehrerin und streichelt sie) Endlich habe ich meinen Schatz wieder.
 

2.Lehrerin: Sie sind der werte Graf? Kann ich ein Autogramm haben? Ich bin ihr größter Fan!
 

Mutter: (zu 2.Lehrerin) Der Herr Graf ist schon vergeben. Aber nun zu wichtigerem: Wer hat die Semmel denn jetzt gestohlen?
 

1.Lehrerin: (eisig) Ihr ach so liebe Tochter.
 

Mutter: Flower würde so was doch nie tun. Überhaupt: wo ist sie?
 

Flower: (leise) Hier bin ich, Mutter.
 

Mutter: Schleich dich doch nicht so an!
 

Besitzer: DU hast also meine Semmel entwendet! Warum hast du das getan?
 

Flower: Ich weiß es nicht mehr genau. Ich wollte doch nur, dass meine Mama mich wieder mehr beachtet. Dauernd war sie auf Arbeit oder Dienstreisen. Nie hatte sie Zeit für mich. Und seit mein Papa weggezogen ist, hängt sie immer mit diesem doofen adeligen Snob zusammen. Und da habe ich mir gedacht, ich klaue seine oole Stulle und schiebe sie meiner Mama unter damit er sie verlässt. Ich habe dann extra einen professionellen Dieb beauftragt um die Semmel zu entwenden. Aber als er sie mir übergeben hatte, wurde sie mir anscheinend aus meiner Tasche stibitzt. Ich frage mich wirklich, woher meine Lehrerinnen sie haben.
 

2.Lehrerin: (stammelt) Das ist jetzt schwer zu erklären... wir, äh, haben sie gefunden.
 

Besitzer: (zu Mutter) Ich bin schwer enttäuscht von dem Verhalten deiner Tochter. Und folglich auch von deinen erzieherischen Fähigkeiten.
 

Mutter: Aber mein Kind, für so was gibst du dein Taschengeld aus!?
 

Flower: Ich habe mir auch Geld geliehen. Aber darum geht es nicht. Du magst mich einfach nicht mehr!!
 

Mutter: Stimmt. Ich mag Karl viel lieber als dich. Aber da du mir das mit ihm kaputt gemacht hast, werde ich mich erstmal, bis ich den nächsten Millionär aufgerissen habe, mehr mit dir beschäftigen.
 

ENDE



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