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Love over the borders

Liebe, stärker als die Grenzen von Himmel und Hölle...
von

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Lichtblick

Halli Hallo ;D
 

Wir sind endlich wieder da o__O Und wir entschuldigen uns jetzt schon dafür, dass es sich so hinzieht aber wie gesagt, da ich an einem Roman schreibe und meine Freundin Ura mich tatkräftig unterstützt, haben wir nicht mehr so viel Zeit an der FF zu arbeiten ;D Wobei wir euch keinesfalls vergessen haben T___T

Danke, Danke und nochmals Danke für die tollen Kommis von euch ;D

Sie ermutigen uns immer wieder ein weiteres Kapitel zu schreiben ;D Und glaubt mir, die Geschichte ist noch lange nicht zu Ende ;D
 

Disclaimer: All diese Charas sind von mir und meiner Liebsten selbst erfunden und gehören nicht der Bibel <________< *gggg* Und auch der Papst hat bei uns nichts zu sagen oder zu suchen (der schon gar nicht <. < *knurr* XD)
 

So nun viel Spass beim lesen *_______________*
 

Eure Ela und Ura

*alle knuddel* ;D
 

Kapitel 18
 

Lichtblick
 

Don't you die on me,

You haven't made your peace.

Live life, breathe, breathe!
 

Von der Stelle, an der der Alte mit den Rätseln gewesen war, bis zum Ausgang war kein allzu weiter weg und der Höllenfürst war guter Dinge, denn länger als eine bis zwei Stunden hatte er sicherlich nicht gebraucht. Was er dann allerdings gewahrte, als er die Höhle verließ, ließ ihm das Herz stehen bleiben. Die Nacht brach bereits herein!? Wie konnte das sein? Als er aufgebrochen war, war es erst früher Nachmittag gewesen und nun brach die Nacht herein? Was der Herr der Finsternis nicht wusste war, dass in der Höhle in der er sich befunden hatte die Zeit anders verging als außerhalb der Höhle und so waren die sieben Stunden hier außerhalb der Höhle schon beinahe verstrichen. „Wie kann das sein? Was, wenn ich schon zu spät bin?“, murmelte der Fürst der Finsternis und schüttelte im nächsten Moment den Kopf. Darüber nachzudenken war momentan noch weniger Zeit vorhanden, ehe war es im Moment wichtig in die Hölle zurückzukehren Noch einmal nahm er alle Kraft zusammen und begann einen Spruch in der alten Sprache aufzusagen, der nach seiner Vollendung ein Portal erscheinen ließ, dass den einstigen Lichtbringer direkt zurück in sein Reich bringen würde, was ebenso geschah, als er es durchschritt. „Mein Herr!? Ihr seid verletzt…“, bemerkte eine Wache, die Lucifer plötzlich vor sich stehen sah und doch reagierte der Höllenfürst lediglich etwas gereizt. “Lass mich durch…ich muss in mein Labor…“, murrte er und rauschte im nächsten Moment davon, rannte zu seinem Labor und riss dort die Tür auf und kam, abgekämpft und völlig außer Atem hereingestürzt. “Raphael…bin ich….zu spät?“
 

Raphael sah erschrocken zu Lucifer. „Da bist du endlich!“, rief er und nickte „Gerade noch so, wo hast du die Blume?“, fragte er nervös und als Lucifer ihm die Feuerblume aushändigte, lief er schnell zum Topf und warf sie hinein, rührte schnell mit dem Holzkellen darin. Nach einiger Zeit atmete er erleichtert auf. „Es war in der Zeit….“, sagte er und füllte das Gebräu in eine Glasflasche, reichte sie seinem besten Freund und sah ihn ernst an. „Du musst seinen Mund öffnen und ein paar Tropfen reinträufeln, dann ein bisschen auf die Brust tun wo das Herz sitzt und verreibst es sanft, dann wird es seine volle Wirkung entfalten…Ich werde in der Zwischenzeit zu Uriels Leichnam gehen, denn dieser sollte, wenn du den Herrn wieder erweckt hast, von alleine wieder zum Leben erwachen…“, sagte er und sah Lucifer fragend an. Als dieser bestätigend nickte, eilte Raphael zur Tür, sah aber noch mal zu Lucifer. „Beeil dich….“, sagte er und verließ dann den Raum um zu Uriels Gemach zu gelangen, wo auch Sariel, Zofiel und Camuel weilten.
 

Sariel war der Erste, der aufschaute, als die Tür aufging und Raphael erblickte, der hereinkam. „Hat Lucifer es geschafft die Blume zu besorgen?“, fragte er sofort, denn so ganz konnte er Raphaels Gesichtsausdruck nicht deuten, der eine Mischung von Besorgnis und Erleichterung. Camuel, der nah bei seinem Papa saß und penibel darauf achtete, dass die Decke vernünftig lag und dass es seinem Vater gut ging, wenn man in diesem Zustand davon reden konnte, sah auch zu Raphael und hoffte, dass dieser erzählen würde, dass alles gut werden würde.

Raphael schrak aus seinen Gedanken und setzte ein Lächeln auf. „Ja, er hat es in der Zeit geschafft…und nun…wird er Uriels Leben retten…“, sagte er. Zofiel sah ihn misstrauisch an. „Warum ist er dann nicht hier? Muss er das Elixier nicht Master Uriel einflössen?“, fragte er.

Der Erzengel trat neben den Leichnam von Gottes Sohn und seufzte leise. „Er muss etwas anderes tun, um Uriel wieder zum leben zu erwecken, mehr darf ich dazu nicht sagen…Jedenfalls habt ihr sehr gut geachtet das er nicht kalt wird…“, sagte er und wandte sich dann wieder an Zofiel. „Ich weiß, du hörst nur auf Uriels Befehle, aber ich bitte dich den kleinen Camuel raus zu bringen….Wenn Uriel zum leben erwacht wird er verwirrt sein, weil er eine Weile unten im Hades war, im Totenreich, darum sollten nicht so viele um ihn herumstehen…“, sagte er und strich Camuel sanft über den Kopf. „Das ist nicht böse gemeint Cami, das ist nur zum besten deines Papas, damit er gesund wird, das verstehst du, ja?“, sagte er sanft und sah ihm dann nach wie er mit Zofiel brav mitging, der ihn ins Spielzimmer mitnahm und mit ihm was zu spielen begann, auch um ihn abzulenken, denn trotz allem war er noch ein kleiner Engel. Raphael wandte sich selbst dann Sariel zu. „Ich lasse dich mit ihm alleine…Ich denke…du bist derjenige, der ihm alles erklären kann und auch der, den er am meisten zu sehen wünscht als erstes, nach Camuel…“, sagte er und wartete nicht auf seine Antwort ab, sondern verließ auch den Raum.
 

Er hoffte sehr, dass alles gut gehen würde, während er im Flur auf und ab ging.

Der General sah dem Erzengel kurz nach, ehe er sich auf einen Stuhl neben das Sofa setzte, auf dem Uriel immer noch gut zugedeckt lag und aussah, als wenn er lediglich schlafen würde. “Hoffentlich hat Raphael Recht…und hoffentlich schafft Lucifer es, den Allmächtigen wieder zum Leben zu erwecken…“, wisperte Sariel und griff sanft nach einer von Uriels immer noch kalten Händen, umfasste sie mit seiner und führte diese zu seinen Lippen, küsste den Handrücken ganz kurz. „Hoffentlich gibt es für uns ebenfalls eine zweite Chance, wenn du die Augen öffnest…“
 

Lucifer, der eigentlich gehofft hatte, es würde nun nicht alles so hektisch ablaufen müssen, machte sich, nachdem sein und Raphaels Weg sich erneut getrennt hatten, auf den Weg in das Portalzimmer. Dort, recht abgehetzt angekommen, öffnete er erneut das Portal, das relativ direkt zum Himmelstor führte. Nachdem er es durchschritten hatte eilte er schnell hin zu dem alten Tempel und klopfte sprichwörtlich ans Himmelstor. Erneut schauten die Wachen nur auf die weißen Flügel, die leicht zerfleddert waren, aber nach dem Krieg wunderte sich niemand mehr. Vielleicht war der Engel ja einer, der für tot gehalten worden war und ausserdem war es momentan eh egal, denn das Chaos im Himmel war immer noch vorhanden, da man scheinbar überhaupt nicht wusste, was man ohne den Allmächtigen tun sollte und wen man nun zum Nachfolger des Herrn machen sollte, wo Hagiel nun auch tot war. Lucifer schritt durch Massen von Engeln, die diskutierten, wehklagten und manche sogar weinten. Doch der Höllenfürst ließ sich nicht aufhalten, denn er musste schnell zu Jahwe, musste ihm das Mittel geben. Im Palast rannte er regelrecht, schaltete einige Wachen sogar mit einem Schlafzauber aus, die ihm erzählten, es würde in die Richtung nicht weitergehen, da wäre lediglich das Gemach des Allmächtigen, dass man nicht betreten durfte. Doch Lucifer betrat es, nachdem er sein eigenes Siegel gebrochen hatte…alles war so, wie er es verlassen hatte mit Raphael und Jahwe lag so auch ebenfalls noch so da. Mit lautlosen Schritten ging Lucifer auf seinen einstigen Herrn zu, holte schnell, ohne weiter nachzudenken, das Fläschchen mit dem Lebenselixier heraus, öffnete mit einem Finger sanft den Mund des Allmächtigen und träufelte, wie Raphael es angeordnet hatte einige Tropfen der roten Flüssigkeit hinein, dann setzte er sich an den Bettrand, öffnete Jahwes Gewand und strich es ihm von der Brust, benetzte dann seine eigenen Hände mit dem Elixier und begann die Brust, nahe Jahwes Herz einzureiben. „Bitte…es muss klappen. Mach die Augen auf…lebe…für mich…und für Uriel…“, flüsterte der Fürst der Finsternis, während er sehr genau beobachtete, ob etwas geschah oder nicht.

Der Körper des Allmächtigen begann rot zu glühen und ein leichtes Zittern durchfuhr ihn.
 

Das Herz begann plötzlich wieder zu schlagen und das Blut rauschte wieder durch seine Adern. Dann, ganz plötzlich öffnete er ruckartig seine Augen, als Jahwe seinen ersten Atemzug tat, füllten sich die Lungen wieder mit Luft. Erst nachdem er einige Atemzüge getan hatte, richtete sich sein Blick auf den Höllenfürsten. „Luci…Lucifer…“

Lucifer hatte erleichtert aufgeatmet, als er plötzlich wieder Lebenszeichen bei Jahwe erkannt hatte und als dieser nun seinen Namen aussprach liefen dem Höllenfürsten Tränen der Freude über die Wangen. „Jahwe…du…lebst wieder…“, flüsterte er und in diesem Moment war ihm auch alles egal. Ohne weiter zu überlegen legte er sich halb aufs Bett, sodass lediglich seine Beine noch hinaus baumelten und legte seinen Kopf an Jahwes Schultern, sowie seine Arme um den Allmächtigen. Er wollte so vieles sagen, was davon reichte Jahwe eine gehörige Standpauke zu halten, was er sich dabei gedacht hatte, bis hin einfach zu sagen, dass er froh war, dass der Herr über Himmel und Erde wieder lebte. Und doch schwieg Lucifer in diesem Moment, denn gerade fiel alle Anspannung des ganzen Tages von ihm ab und er weinte einfach nur noch. Der doch von allen so gefürchtete und als kalt und grausam beschriebene Höllenfürst weinte erneut.

Jahwe war zuerst viel zu verwirrt um wirklich zu verstehen was gerade geschehen war, darum legte er seine Arme um seinen geliebten Mondengel, drückte ihn an sich und strich sanft über seinen Kopf. Am meisten verwirrte ihn, dass Lucifer keinen schwarze Flügel mehr hatte und dass er hier war, dass er lebte, denn er wusste noch, er hatte sich selbst bestraft, in dem er den Selbstzerstörungsprozess aktiviert hatte. Dennoch genoss er die Nähe und langsam dämmerte ihm was geschehen sein könnte. „Warum? Warum hast du mich wieder belebt Lucifer?“, fragte er leise, nicht vorwurfsvoll, sondern einfach nur fragend. „Du musst mich wirklich hassen….wenn mein Leben dir Frieden bringen kann, mein Leid…“, wisperte er leise und nun rannen auch ihm Tränen über die Wangen.

Der einstige Lichtbringer schaute auf, direkt in die blauen Augen des Allmächtigen, die ebenfalls mit Tränen gefüllt waren, wie seine eigenen smaragdgrünen Augen und fast verzweifelt anmutend schüttelte er den Kopf.
 

„Warum sagst du das schon wieder? Warum kannst du nicht erkennen, dass ich dich nicht Leiden sehen will!? Und das ich dich noch weniger tot sehen will!? Ich werde dir sagen, warum ich dich wieder belebt habe…weil ich dich liebe…darum. Du wolltest mich auch nicht tot sehen, darum hast du mich unsterblich gemacht…“, sprach der Fürst der Finsternis leise und hob eine Hand, strich dem Allmächtigen vorsichtig und sanft einige Tränen fort. „Ich will doch einfach nur…dass wir wieder zueinander finden…ich will dir und auch mir selbst keinen Hass mehr vorspielen.“

Jahwes Augen weiteten sich einen Moment, doch dann seufzte er. „Lucifer…glaub mir…das was du sagst lässt mich auf keinen Fall kalt…aber ich denke an die vielen Male, an denen ich dich verletzt habe und du mich….diese Dinge können wir nicht einfach wegwischen, als sei nichts gewesen und das weißt du…“, sagte er sanft und strich Lucifer über die Wangen. „Die Zeit in der wir wieder zueinander hätten finden können, ist schon lange vorbei mein Lichtbringer uns bleibt nichts als der Hass und dir? Durch meine Schuld bleibt dir die Ewigkeit…ja ich wollte nicht, dass du durch mich stirbst…Wenn ich vor Wut blind war, hätte ich dich bestimmt schon ein paar Mal getötet, aber im nachhinein hätte ich es zutiefst bereut…Warum hast du mich nicht sterben lassen, du weißt doch genau, dass es nicht gehen kann, nicht wie früher, denn zuviel ist geschehen und zuviel Hass steht zwischen uns…“, wisperte er leise und schloss die Augen, damit er Lucifers Blick besser ausweichen konnte.

Lucifers Blick wurde immer verzweifelter und doch flammte in ihm ein gewaltiger Kampfgeist auf. Er wollte jetzt nicht aufgeben…nicht jetzt, nachdem er sich endlich seine Gefühle eingestanden hatte. Und diesmal war es nicht einfach nur, um Jahwe zu besitzen oder um ihm zu zeigen, dass der Allmächtige ihm, dem Höllenfürsten noch immer hörig war. Diesmal war es wirklich, weil er seine Liebe zurücksehnte…seine reine, unendliche Liebe. “Der Hass steht nur zwischen uns, wenn wir uns diesen Hass weiter einreden.“, entgegnete er leise und legte eine Hand an die Wange seines einstigen Herrn und Geliebten. „Es liegt doch nur an uns, ob die Zeit wirklich vorbei ist, in der wir hätten zueinander finden können…ich meine…niemand setzt uns ein Zeitlimit. Selbst wenn es mittlerweile sicher nicht mehr so leicht ist, aber warum sollte es uns Beide denn stören? Bitte…Jahwe…warum willst du uns denn keine Chance mehr geben? Woher willst du wissen, dass die Zeit vorbei ist? Kann denn die Zeit für wirkliche Liebe jemals vorbei gehen?“, fragte er seufzend und griff nach der Hand des Allmächtigen und drückte sie sanft.
 

Jahwe lag einen Moment da, dann richtete er sich auf und sah gerade aus, nicht zu Lucifer, denn er wollte seine Gefühle in seinem Innern ergründen und doch brauchte er eigentlich nicht lange suchen, denn er wollte wieder mit Lucifer zusammen sein,. Doch er hatte Angst, Angst davor, dass der Höllenfürst nur sein Spiel mit ihm trieb, denn das Vertrauen, dass auch so wichtig für eine Beziehung und Liebe war, war in all den Jahren verloren gegangen. Gerade als er sich umdrehen wollte, um Lucifer Antwort zu geben, klopfte jemand wild an die Tür. „Herr?! Ihr seid doch da drin, oder?! Wir spüren eure Aura wieder! Geht es euch gut?“, rief eine Stimme durch die Tür hindurch und Jahwe seufzte leise. Den Engeln blieb es nicht verborgen, dass er lebte und er selbst spürte, dass der Zauber, der ihn Lucifers Aura nicht hatte bemerken lassen, langsam nach ließ. Langsam stand er auf, noch etwas schwach und doch entschlossen, sprach einen Zauber für ein Portal aus, direkt zur Hölle und sah zu Lucifer. „Schnell, du musst gehen, bevor die Wachen dich hier sehen….“, sagte er und als Lucifer vor ihm stand seufzte er wieder leise. „Ich würde gern meinen Sohn bald sehen…wenn es geht…“, sagte er und ignorierte das Klopfen einfach einen Moment lang.

Obwohl er keine Antworten auf all seine Fragen bekommen hatte, sah der Höllenfürst ein, dass es sicherlich gefährlich war, wenn er noch länger bleiben würde, denn auch er selbst spürte, dass der Trank, der seine eigene Aura veränderte langsam aber sicher seine Wirkung verlor und wenn er bleiben würde, dann würde dass nur Ärger bringen und auch nur den Versuch, wieder zusammen zu finden, schon in der Wurzel ersticken. „Natürlich…lass mir eine Nachricht zukommen, wann genau du ihn sehen willst…ich…werde dann mit ihm auf die Erde kommen.“, antwortete Lucifer dem Allmächtigen und eigentlich war er schon drauf und dran den Himmel durch das Portal zu verlassen, doch dann drehte er sich noch einmal zu Jahwe um und ging zu ihm zurück. „Denk über meine Worte nach…ich meine es ernst diesmal…“, sagte er leise und stellte sich auf die Zehenspitzen, gab dem Schöpfer des Himmels und der Erde einen liebevollen Kuss, ehe er sich dann doch zum gehen aufmachte. Langsam und sogar rückwärts ging der Fürst der Finsternis zu dem Portal hin und als er schon fast hindurch war sah er noch einmal sehnsüchtig und mit Tränen in den Augen zu Jahwe, schloss dann die Augen und war mit noch einem Schritt zurück in dem Portal verschwunden.

Fast hätte Jahwe einen Schritt auf Lucifer zu getan und ihn an sich gerissen, denn der Anblick hatte ihn so sehr geschmerzt. Er wollte nicht, dass seine schönste Schöpfung weinte, doch bevor er ihn erreichen konnte, hatte Lucifer die Augen schon geschlossen und war durch das Portal getreten. Etwas verzweifelt stand der Allmächtige nun da und seufzte leise, das Klopfen ging ihm auf die Nerven. So ging er zur Tür und öffnete sie. „Ich bin hier, hört auf zu klopfen…“, sagte er und ging dann, von einer Engelschar begleitet, hinaus ins Atrium, um eine Botschaft zu schreiben.
 

Nachdem der Allmächtige zum Leben erwacht war, geschah das gleiche zur gleichen Zeit in der Hölle. Auch Uriel wurde von einem roten Schein eingehüllt, und auch sein Herz begann wieder zu schlagen, das Blut durch seine Adern zu pumpen und seine Lungen füllten sich mit süßer Luft. Dennoch verhielt er sich anders. Er öffnete nicht nur ruckartig die Augen, sondern richtete sich erschocken hoch, sah sich fast panisch um, ängstlich und sehr verstört.

Sariel war etwas zurückgeschreckt, denn mit so einer plötzlichen Reaktion hatte er nicht gerechnet. Erst nach einem kurzen Augenblick gewahrte er, dass Lucifer es geschafft haben musste den Herrn wieder zu erwecken und dass dadurch nun auch Uriel wieder am Leben war. „Uriel…Uriel…ganz ruhig…du bist in der Hölle…du lebst wieder.“, sagte Sariel mit sanfter Stimme und vorsichtig beugte sich der General vor und schloss den einstigen Erzengel in seine Arme, strich ihm über den Rücken und über den Kopf. Sicher hatte Raphael Recht gehabt und Uriel musste erst einmal begreifen, dass er nicht mehr im Reich des Hades war, sondern wieder unter den Lebenden weilte.
 

Uriel hörte Sariels Stimme und schon alleine das reichte eigentlich, um ihn zu besänftigen. Er lebte wieder? Er musste nicht mehr im Totenreich umher irren, mit dem schlechten Gewissen, dass er Sariel keine Chance gegeben hatte und dass er einfach alles vermasselt hatte, anstatt das Beste daraus zu machen. Sanft klammerte er sich an den General Lucifers und weinte bitterlich, schluchzte leise, denn er wollte nie wieder da hinunter, nicht mit diesen quälenden Gewissensbissen. Nach einiger Zeit sah er zu Sariel auf, ihm direkt in die Augen, dann streckte er sich ein wenig und legte seine Lippen auf die Seinen und küsste ihn, sanft und voller Liebe und in den Kuss mischte sich auch leise eine salzige Träne.

Der Gefallene erschauderte und sein Herz schien Purzelbäume zu schlagen, als der Engel seines Herzens ihn plötzlich so völlig unvermittelt küsste. Nach dem kurzen Moment der Verwirrung erwiderte Sariel jedoch den Kuss ebenso sanft und voller Zärtlichkeit, legte eine Hand an Uriels Wange und strich mit seinem Daumen vorsichtig eine Träne fort, die sich ebenfalls den Weg hin zu ihren Lippen suchte. Mit der anderen Hand drückte er den einstigen Erzengel sanft an sich, strich auch weiter sanft über Uriels Rücken.

Uriel war in diesem Moment unendlich glücklich, denn er lag in den Armen desjenigen, den er am meisten liebte und sein Vater lebte auch wieder. Nach einer Weile löste er den Kuss und sah Sariel in die Augen, doch die Tränen versiegten nicht. „Es tut mir so unendlich leid…Sariel….so unendlich leid…mir ist in der Unterwelt etwas aufgegangen…und ich hatte tiefe Gewissensbisse…Ich habe dir keine Chance gegeben…ich habe uns keine Chance gegeben und…“, sagte er sanft und seufzte leise. „Das tut mir sehr leid….ich liebe dich doch…und…“, sagte er und wollte weiter sprechen, doch er fand keine Worte mehr, nur ein leiser Schluchzer kam über seine Lippen.
 

Sariels Herz schien erneut schneller zu schlagen, als er Uriel das erste Mal wirklich die Worte ‚Ich liebe dich…’ aussprechen hörte. Sanft lächelnd legte er einen Finger auf die Lippen des einstigen Erzengels und schüttelte den Kopf. „Du warst wütend auf mich…mittlerweile habe ich sehr gut verstanden warum…wenn es mich auch im ersten Moment enttäuscht hat, dass du mich so zurückgewiesen hast. Ich…konnte dich schon sieben Jahre lang nicht aus meinem Kopf verbannen, selbst wenn ich sieben Jahre lang nur deine Augen in meinen Gedanken hatte. Lass…uns jetzt einfach richtig beginnen…ich liebe dich auch Uriel…und ich bin so unendlich froh, dass du wieder lebst…“, wisperte er und nahm dann den Finger von den Lippen des neuen Gefallenen, strich sanft über dessen Wange und durch das silbrige und seidige Haar, ehe er seine Lippen erneut für einen zärtlichen Kuss auf die von Uriel legte.

Der ehemalige Erzengel legte seine Arme um Sariels Nacken und schmiegte sich an ihn. Wie sehr hatte er sich doch das gewünscht? Das sie einfach zusammen finden würden? Und war er es nicht gewesen, der es sich nun zum Schluss verbaut hatte? Doch er wollte nun nicht mehr darüber nachdenken, denn er erwiderte sanft den Kuss und genoss Sariels Nähe, die Wärme und auch den Schutz, den er ihm damit bot. Erst nach einer Weile löste er den Kuss und strich Sariel sanft über die Wangen. „Ich bin so froh….“, sagte er sanft und sah dann zur Tür, die sich ein spaltbreit geöffnet hatte. Der Erzengel des Wassers hatte hineingeschaut und Uriel lächelte ihn sanft an. „Raphael….danke…“, sagte er und löste sich von seinem Liebsten, ging zu ihm und umarmte ihn herzlich. Er wusste, er war der Einzige, der hatte helfen können. „Danke vielmals….“ „Keine Ursache…das ist selbstverständlich“, erwiderte er und ließ ihn dann wieder los. Fragend sah Uriel nun Beide an. „Wo ist Camuel? Und Lucifer?“
 

Sariel hatte sich eben von seinem Platz erhoben und stand nun, nachdem er einige Schritte gegangen war etwas hinter Uriel, falls dieser sich vielleicht doch noch nicht wieder so ganz fit fühlte, dann könnte der General ihn halten. „Also Camuel ist mit Zofiel in seinem Spielzimmer…und Lucifer. Ist er denn noch nicht aus dem Himmel zurück?“, fragte Sariel den Erzengel des Wassers. Der General hoffte schon, dass es für Lucifer ähnlich verlaufen war, wie für ihn selbst, denn Sariel wusste ja auch wohl fast als Einziger in der Hölle sehr genau, wie sich sein Freund fühlte und wie sehr er eigentlich seiner Liebe zu dem Allmächtigen immer noch nachtrauerte.

„Doch, er ist wieder hier, ich spüre seine Aura…Ich hoffe er konnte es regeln…“, sagte er ehrlich. Uriel sah zuerst etwas verwirrt drein, begriff dann aber und nickte auch. „Ich hoffe es, denn ich glaube Beide könnten es gut gebrauchen…“, sagte er und verflocht sanft seine Hand mit der Sariels, drückte sie leicht. „Ich will meinen Sohn sehen…“, sagte er sanft und sah zu Sariel hoch.
 

Dieser nickte verständnisvoll, denn er hatte nichts anderes erwartet, als das was sein Engel da sagte und er würde sich sicherlich nicht anmaßen jetzt ‚Nein’ zu sagen, auch in Camuels Sinne nicht. „Natürlich…komm, wir gehen gemeinsam zu ihm…“, antwortete der General des Höllenfürsten und schaute fragend zu Raphael, ob dieser ebenfalls mitkommen wolle, was er dann auch mit einem verstehenden Nicken bestätigte. So gingen sie zu Dritt in Camuels Spielzimmer, wo der kleine Engel mit Zofiel zusammen auf dem Boden hockte und mit diesem ein Spiel spielte. Als Camuel jedoch bemerkt hatte, wer da eingetreten war, war das Spielen ganz schnell vergessen und hastig stand er auf und rannte zu seinem Papa, flatterte dann auch etwas mit seinen Flügelchen, fiel Uriel um den Hals und schmiegte sich schnell an ihn, als dieser ihn in die Arme schloss. „Papa…..Papa….du bist wieder da…ich hab dich so doll vermisst…“, rief der Kleine, wobei ihm ein paar Tränchen über die Wangen kullerten.

Uriel drückte den Kleinen an sich und auch ihm liefen einige Tränen über die Wangen. „Ach mein kleiner Sohn….Ich habe dich auch vermisst, selbst als ich im Totenreich war…Ich bin so unendlich froh, dass ich wieder hier bin….“, sagte er und sah dann zu Zofiel. „Danke dass du so gut auf ihn aufgepasst hast Zofiel, auch dir bin ich sehr dankbar…“, sagte er. Zofiel, erleichtert und erfreut, dass sein Herr lebte, verbeugte sich. „Ihr braucht euch nicht zu bedanken, Master…Ich bin sehr froh, dass ihr am Leben seid….“, sagte er und alle Anderen nickten, während Uriel strahlend da stand und seinen Sohn im Arm wiegte.
 

Währenddessen eilte ein Dämon durch die Gänge und wollte zu Lucifer und vor seiner Tür stieß er fast mit ihm zusammen. Entschuldigend verbeugte er sich eilig. „Verzeiht Herr, das ist eine Botschaft des Allmächtigen…Ich dachte ich müsse sie sofort zu euch bringen….“, sagte er und hielt Lucifer den Brief hin.

Der Höllenfürst, welcher eben vollkommen in Gedanken gewesen war und den Soldaten nicht mal angeschnauzt hatte, weil dieser ihn halb umgerannt hatte, schreckte schlagartig aus seinen Gedanken auf, als er hörte, dass der Brief vom Allmächtigen kam. Er riss dem Dämon die Botschaft regelrecht aus der Hand und verschwand mit einem dankenden Wink in seinem Arbeitszimmer, schloss die Tür hinter sich zu und öffnete dann den Brief und allein die erste Zeile ließ ein Lächeln auf seinen Lippen erscheinen.
 

‚Lieber Lucifer….

Vielleicht klingt es nun frech, aber ich möchte Uriel so schnell wie möglich sehen, wenn es geht schon heute….

Ausserdem…wollte ich mich noch von Angesicht zu Angesicht bei dir bedanken, dass du mich wieder belebt hast, was in meinen Augen keine Selbstverständlichkeit ist….

Ich warte auf deine Antwort…und freue mich schon euch wieder zu sehen…
 

In Liebe,

Jahwe’
 

Immer wieder überflog der Fürst der Finsternis die Zeilen, als wenn er sich wirklich sicher sein wolle, dass dieser Brief und diese Nachricht kein Traum war. Doch diesmal war es kein Traum und das ließ Lucifer regelrecht strahlen. Schnell ging der einstige Lichtbringer zu seinem Schreibtisch, nahm sich ein Pergament und Feder und Tinte und begann die Antwort an Jahwe zu schreiben.
 

‚Lieber Jahwe…
 

Es klingt keinesfalls frech und ich werde dir deinen Wunsch gerne erfüllen…

Ich werde mit Uriel in etwa eineinhalb Stunden an dem Strand sein…ich denke du weißt, welchen ich meine…

Wir freuen uns auch, dich wieder zu sehen…
 

In Liebe,

Lucifer’
 

Das Pergament rollte er zusammen und versiegelte es mit einem Zauber, sodass nur Jahwe in der Lage wäre es zu öffnen und es keinem anderen Engel in die Hände fallen würde und dieser es lesen würde. Als alles soweit vorbereitet war öffnete der Fürst der Finsternis das Fenster und pfiff einmal kurz und nach einiger Zeit erschien sein Bote, der die Botschaft bis vors Himmelstor bringen würde. Ein Rabe landete auf Lucifers Schulter und krächzte ihm ins Ohr. „Hör gut zu Abraxas…diese Botschaft muss vors Himmelstor. Es ist egal, wer sie erhält, aber achte darauf, dass sie jemand an sich nimmt.“, erklärte er dem pechschwarzen Vogel und gab ihm die Botschaft, die direkt an den Allmächtigen ‚adressiert’ war und auch durchaus ersichtlich von ihm, Lucifer verfasst war. Nachdem der Höllenfürst Abraxas noch mal kurz sein Gefieder gekrault hatte erhob sich dieser wieder in die Lüfte und machte sich daran, seine Botschaft zu überbringen.

Abraxas erfüllte den Auftrag zur Zufriedenheit seines Herrn, denn wie befohlen brachte er die Botschaft vors Himmelstor und machte davor so einen Lärm, dass eine Wache raus kam und die Botschaft sah, sie dann auch aufhob und sie dann sofort dem Allmächtigen brachte.

Jahwe war gerade im Atrium als er die Botschaft bekam und schloss die Tür, denn der Engel, der sie ihm überbracht hatte schaute neugierig, als würde er sie vor ihm öffnen. Doch das würde er ganz sicher nicht tun und so öffnete er sie erst, nachdem er ganz sicher ungestört war. Auch auf seine Lippen stahl sich ein Lächeln, als er die Nachricht seines geliebten Mondengels las. Sofort erhob er sich und eilte in sein Gemach, zog sich um und war dann auch schon auf der Erde, durch ein Portal, verschwunden, wartete an besagtem Strand, auf die beiden Wesen, die ihm am meisten bedeuteten.
 

Uriel und die Anderen saßen im Wohnzimmer, als Lucifer eintrat und es war das erste Mal, dass der ehemalige Erzengel, den Höllenfürsten so ansprach. „Paps…“, sagte er und erhob sich, verbeugte sich zuerst und umarmte ihn dann. „Danke…ich weiß, dass ich nur durch deine und Raphaels Hilfe wieder lebe…“, sagte er. „Was ist mit V….“, wollte er fragen, doch Lucifer unterbrach ihn, als habe er es eilig.

„Dafür brauchst du dich nicht bedanken…“, sagte der Höllenfürst lächelnd und strich seinem Sohn sanft über eine Wange. „Aber neben der Tatsache, dass ich sehen sollte wie es dir geht…hab ich noch eine Überraschung für dich…jetzt sofort, ich denke du wirst dich dafür losreißen können…“, sagte Lucifer, besonders mit Blick auf seinen General, der eben ganz deutlich erkennbar Uriels Hand gehalten hatte. Uriel stimmte zu, selbst wenn er nicht genau zu wissen schien, was Lucifer denn nun vorhatte und was für eine Überraschung ihn erwarten würde. „Zieh dich ordentlich an…es geht nach draußen.“, sagte Lucifer amüsiert und zog selbst seinen schwarzen Mantel über, den er schon über den Arm getragen hatte, wartete bis Uriel sich auch einen Mantel geholt hatte. Nachdem der Fürst der Finsternis allen noch ein kurzes Lächeln geschenkt hatte, sogar Zofiel und Uriel sich von allen erstmal verabschiedet hatte ging Lucifer mit ihm zum Portalzimmer und öffnete dort das Portal, hinter dem ein Strand zum Vorschein kam. „Ich wette die Überraschung wird dir gefallen…“, sprach der Höllenfürst lächelnd und wartete, bis Uriel durch das Portal getreten war, dann trat er selbst, mit einem Lächeln auf den Lippen durch das Portal, welches sich erstmal hinter ihm und seinem Sohn wieder schloss.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Celian
2007-04-02T09:03:54+00:00 02.04.2007 11:03
So, nun mal ein Lebenszeichen von mir und ich hoffe man liesst es ;) Es geht bald weiter, aber verzeiht mir und auch Ura-chan wenn es nicht so schnell geht weil ich mitten im Abschlussjahr bin ;( Darum geht es auch nicht sooo schnell ;) Ich verspreche aber dass ich bald ein Kapitel wieder hochlade!

Eure Ela (und auch Ura ;D)
Von:  -tenderly_honey-
2007-03-31T17:55:44+00:00 31.03.2007 19:55
Geht es bald weiter??? °_______________________° *abkratz*
Von: abgemeldet
2006-10-18T15:51:38+00:00 18.10.2006 17:51
hui, dass ging jetzt schnell! War jedenfalls schön, wieder was von euch zu hören!

Das Kapitel wirkt fast so wie ein Abschluß, freue mich aber trotzdem sehr auf das nächste Kapitel! Danke für die ENS und bis zum nächsten mal.

eure san
Von:  -tenderly_honey-
2006-10-15T15:34:09+00:00 15.10.2006 17:34
Schööööööööööööööön, echt schööööööööööööön!^^ Wenn Jahwe nicht eingesehen hätte, dass Lu ihn liebt und er ihn auch, hätte ich...noch nen Ausraster bekommen! Ernsthaft!!! >_< Zum Glück hat er das ja nicht...*hihihi*
Macht bitte schnell weiter, finde eure FF nach wie vor toll! *///*

LG
-deadly-
Von:  Egnirys
2006-10-14T23:01:53+00:00 15.10.2006 01:01
*~*
wie toll...ich find diese story mit jedem kapitel besser!
y___y'
schämt euch!! ihr habt mich abhängig gemacht! *lach*
<3


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