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Stille Wasser gründen Tief

Die Tod ist eine Frau
von

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Das grausame Erwachen: (Jeder kennt es)

Am Rande der Erschöpfung stand Kisa auf dem Wasser der wild wogenden See. Blut und Salzwasser ließen den Griff um ihre Ochsenherde glitschig werden und die klammen Hände taten das ihrige dazu. Sie konnte ihre Ochsenherde kaum noch halten, aber es musste sein. Blut rann aus ihrem Mundwinkel, doch sie hatten nicht die Kraft es weg zu wischen. Die nächste Welle die über ihr zusammenbrach spülte es ohnehin weg. Was das Stehen auf dem Wasser unter normalen Bedingungen schon schwer, war das hier die Hölle.

Den Hippogreif mit ihrem neuen Kollegen hatte sie schon lange aus den Augen verloren. Sie fasste ihre Ochsenherde vorne bei den Kugeln. Diese Art der Haltung war sie zwar nicht gewohnt, aber wenn ihre Waffe nun dem Griff entglitt, würde sie versinken und Arito sterben. Das durfte nicht passieren, schließlich war sie die stolze Erbin den Inuzukaclans. Sie richtete sich ein letztes Mal auf und begann ihre Ochsenherde kreisen zu lassen. Normalerweise benötigte man für diese spezielle Jutsu Erde oder zumindest Stein, ... aber sie hatte keine Wahl.
 

Erster Schlag!
 

Drei zum Opfer!

Zwei zur Bitte!

Ich flehe euch an,

Lenkt eure Schritte.
 

Zweiter Schlag!
 

Eilet schnell herbei

wie Schall so geschwind,

es winselt der Welpe,

es Bettelt das Kind.
 

Dritter Schlag!
 

Das Wissen der Wölfe

Der Kern unsres Seins!
 

Vierter Schlag!
 

Keiner ist einsam,

DAS RUDEL IST EINS!
 

Mit letzter Kraft schlug sie zum letzten Mal mit den fünf Kugeln auf das Wasser und versank. Ihre Kraft war endgültig am Ende angelangt. Die Ochsenherde entglitt ihren blutigen Fingern und sank langsam und gemächlich in die Tiefen der unendlichen See.

...

...

...

Hiashi wanderte unruhig in seinem Arbeitszimmer hin und her. Er war lange als Hauptdiplomat zwischen Kiri und Konoha tätig gewesen und der riesige Wandel im Verhalten, der sich vor nun 3 - 4 Jahren dort getan hatte beunruhigte ihn noch immer. Zuerst war er nur froh gewesen und als auch noch Kaito hier aufgetaucht war, hatte er tatsächlich gehofft alles würde gut werden. Aber das Verhalten von Shadime passte so gar nicht zu seinen Worten.

Natürlich durfte er Hinata nur unter der Aufsicht der Lehrerin besuchen. Hiashi dachte an sich und seine Frau früher ... DAS hatte sie niemals aufhalten können, aber Kaito hielt sich strickt an diese Anweisung obwohl ... oder weil ... er Tag und Nacht von den Wächtern der Hyuga unaufällig beobachtete wurde. War er so gehorsam? Wenn sich das Oberhaupt der Hyuga an seine früheren Besuche beim Mizukagen erinnerte ... nein, das konnte es nicht sein. Er erinnerte sich noch gut an ein Bankett, an dem Kaito entgegen dem Befehl seines Vaters nicht erschien, weil er auf Kopfgeldjagd gewesen war. Warum also?

Und dann noch seine fünf Begleiterinnen ... in JEDEM Bericht stand, dass er noch NIE irgendwo ohne die fünf, fast völlig identischen Schönheiten aufgetaucht wäre. Aber seit Naruto die fünf beim Eingang von Konoha erblickt hatte, hatte niemand sie mehr gesehen. Warum nicht? Wo waren sie? Was hatte Kaito zu verbergen? Der letzte Punkt betraf Hinata. Hiashi konnte sich nicht helfen. Er hatte den Eindruck, dass Hinata nicht gerade glücklich über diese Wahl war, auch wenn sie versuchte es zu verbergen. ...

Und obwohl diese ganzen Fragen ungeklärt waren, hatte der Rat beschlossen Kaito zwei Wochen vor der Hochzeit, also Morgen, die Macht über das Siegel der Nebenhäusler zu geben. Er hatte versucht unauffällig auf die ehrenwerten Ältesten einzureden, aber es hatte natürlich wieder nichts gebracht. Stöhnend barg er seinen Kopf zwischen den Händen. Draußen war es Nacht ... er kannte NATÜRLICH jeden Schleichweg rein und raus.

Zehn Minuten stand eine dunkel gekleidete Gestalt vor dem Hotel in dem Kaito angeblich seit seiner Ankunft ein Zimmer gemietet hatte. Das interessante daran war, dass er es nie nutzte. Aber das hatte er ja auch nicht nötig, schließlich war er im Haupthaus der Hyuga selbst untergebracht. ... Wozu also dieses Zimmer?

"Byakugan!" zwei weiße Augen wurden von angestrengten Äderchen umringt. Die Küche. ... sie war unberührt, nicht einmal Lebensmittel im Kühlschrank. Wohnzimmer ... auch dort nicht's verdächtiges. Schlafzimmer. Scharf zog Hiashi die Luft ein. Dort lagen fünf, offensichtlicht tote Frauen. Ihre Körper waren ordentlich gestapelt worden und mit einer Decke bedeckt. Die Gesichter waren so ähnlich, wie es nur bei Geschwistern der Fall war. "Causa Mortuum Occideo!" zitierte er ein altes Sprichwort aus dem Hyugaclan und kniff wütend die Lippen zusammen.

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Naruto hörte wie etwas gegen die Balkontüre geworfen wurde. "WAS ZUM GEIER!" Er hatte auf dem Bett gelegen und gelesen. Schnell sprang er auf und betrachtete misstrauisch den Gegenstand, der da vollkommen unschuldige vor der Türe lag. Ein Brief. ... ein sehr dicker Brief ... fast schon ein Paket. Er öffnete die Türe und schnüffelte misstrauisch an dem Ding herum. Kein Chakra, kein Sprengstoff. Immer noch nicht ganz überzeugt nahm er die Post in die Hand und sah sich um, aber natürlich konnte er nichts auffälliges erkennen.

Der Blondschopf zuckte mit den Achseln und ging wieder ins Haus. Natürlich stand kein Absender drauf ... war ja wieder Mal klar. ... aber eine seltsame Adresse. In einer ordentlichen und sauberen Handschrift war "Für meine Tochter!" drauf geschrieben worden. Naruto grinste schräg und sah an sich herunter. Nun eines war er sicher nicht ... eine Tochter. Also musste der Brief falsch zugeordnet worden sein und da er nicht wusste, wie er den richtigen Adressaten sonst finden sollte, öffnete er ihn.

Ein dicker Stapel zusammengelegtes Papier rutschte ihm in die Hände, mit dem, ebenfalls sehr ordentlich geschriebenen Hinweis oben auf, 'Bitte nicht weitergeben'. Nun ... dazu war es jetzt natürlich zu spät. Blaue Augen wurden zusammengekniffen und eines der Papiere auseinander gefaltet. Das ... Naruto riss die Augen auf. Das waren Blaupausen vom gesamten Anwesen der Hyuga, mitsamt handschriftlichem Vermerk wer wo wohnte ... und Wachpläne ... und die Routen der Wächter! So unglaublich der Verdacht auch war ... er glaubte fast, dass dieses Paket gar nicht falsch zugeliefert worden war.

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Kaito setzte sich im Schneidersitz hin. Er war ausgesprochen gut gelaunt. Endlich war er in das Geheimnis des Siegels eingeweiht worden. Jetzt konnte eigentlich nichts mehr schiefgehen, denn für den Notfall hatte er ab jetzt über 20 Geiseln. ... und sie konnten nicht's dagegen tun! Zufrieden rieb er sich die Händen. Er musste sich nur noch vergewissern, dass Kisa und dieser Arito endgültig Tod waren. Es war eine Schande, welche Talente hier in Konoha so achtlos verschwendet wurden.

Er konzentrierte sich und lies seinen Geist schweifen. Eine Armee von Wasserleichen, Tiere und Menschen, taucht vor ihm auf ... aber niemand, der den beiden Ninjas auch nur ähnlich sah. ... Vielleicht hatte er sie übersehen. ... er suchte fast die ganze Nacht, bis er sicher war, dass sie nicht tot waren ... erstaunlich! ... aber nichts ernstes. Erneut konzentrierte er sich und eine Sekunde später huschte eine ruhelose Armee von Ratten suchend den Strand von Konoha ab.

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"Nie wieder Salz!" Langsam begann Arito seine Umgebung wieder wahrzunehmen, was er nicht gerade als angenehm empfand. Er wollte, dass ihn das warme und angenehme Dunkel wieder in die Arme nahm. Er fror erbärmlich und seine Haut, ganz zu schweigen von seinen Augen, waren salzverkrustet. Arito fühlte sich als hätte er Tonnen von Salzwasser geschluckt und dennoch ... oder gerade deswegen hatte er erbärmlichen Durst. Außerdem war es hier ziemlich zugig. Einmal strich ein warmer Wind über ihn, nur dass kurz darauf ein eiskalter Hauch ihn erneut quälen konnte. Außerdem hatte er dauernd dass Gefühl, dass sein Bett sanft schaukelte ... und die Bäume rauschten heute wirklich laut! ... draußen musste ein Sturm toben.

Verschlafen tappte er nach der Bettdecke um sie sich erneut über zu ziehen. Ah da! Spitze! Sogar eine Heizdecke! "Besser!" Ein warmer Windhauch fegte zornig über den selig lächelnden Iwa hinweg. "HEEE! LACHHH MEIHE HUNE IN RHHE!" Die Stimme, obwohl sie sanft klang, war dröhnend laut. Arito riss die Augen auf ... und schloss sie geblendet wieder. Er rieb sich das Salz aus den Augen und blinzelte müde in die untergehende Sonne. Gott war das Grell! Glücklicherweise sass er im Schatten. Seit wann war seine Bettdecke denn von so einem ekligen rosa? ... und nass war sie auch ... und diese komischen Stalaktiten ...

Er riss seinen Kopf nach oben und stieß ihn sich an. ETWAS RIESIGES WAR GERADE DABEI IHN ZU FRESSEN! Blitzschnell schwang er sich aus dem Maul auf die Schnauze des ... Wolfes. Jetzt fiel seine Kinnlade nach unten. Er stand auf dem Maul eines riesigen Tieres der Rasse Lupus der im gestreckten über die Wasseroberfläche des Meeres preschte. Aber das war noch nicht alles. Neben ihnen rannten, in ordentlicher V- Formation, vier weitere Wölfe, je Sturmauge, die Ochsenherde von Kisa und Sturm tragend. Auf dem Kopf eines sehr zernarbten Individuums, hockte die Inuzuka selbst im Schneidersitz und winkte ihm strahlend zu.

Der Boden unter ihm wackelte und Arito brachte sich erstmal zwischen den Ohren in Sicherheit. Die sanft, laute Stimmer erklang erneut, begleitet von einem leisen Knacken, als ein großes Kiefer wieder eingerenkt wurde "BOAAAH! Endlich kann ich meinen Mund wieder zu machen! Ich hab schon gedacht meine Zunge trocknet aus ... Bäääh! Du schmeckst stark nach Salz Menschling!" Da ihnen die wilden Tiere anscheinend nichts böses wollten, wagte Arito es sich tiefer in das dichte und warme Fell zu kuscheln. "Äh ... wer seid ihr ... wenn ich fragen darf?"

Ein tiefes Knurren erklang, das man mit viel Phantasie als leichtes Lachen deuten konnte. "Wir sind die Ahnen der Inuzuka! Ich bin Jagd, das Alphaweibchen. Das da drüben sind Sprung, Lauf, Hatz und Fang ... und du bist also der Freund von Kisa?" Vor Schreck wäre Arito beinahe den Hals nach hinten hinunter gekugelt. "Äh ... nein, nein! Ich habe der wehrten Dame nicht's getan. Ich bin nur ein Ninja aus Iwa!" zwei gewaltige Lefzen wurden nach oben verzogen.

"Soso ... nur ein Ninja aus Iwa! Dafür lässt du dich von unserem jungen Welpen aber ganz schön in Schwierigkeiten bringen! Hast du wenigstens einen Namen Kleiner?" Arito warf der lachenden Kisa einen giftigen Blick zu, antwortete aber brav. "Mein Name ist Arito Kosamui!" Erneut erklang das leise Lachen der Wölfin "Mein Herrchen hatte mal ein Kaninchen, das genauso hieß! ... leider durfte ich es nie fressen!"

Unaufhaltsam presche das Rudel voran. "Wohin bringt ihr uns überhaupt, wenn ich fragen darf?" Zwei Augen so groß wie Monde, zwinkerten kurz. "Bis zur Küste, denn unsere Zeit auf Erden ist für jeden Mond eng begrenzt! ... sonst würde ich meine kleinen Welpen doch nie im Stich lassen! Wenn es dunkel ist, werden wir etwa eine Meile vor der Küste stehen bleiben und euch los fliegen lassen, damit der Feind euch nicht finden kann." Arito hob die Augenbrauen und grinste, als er sich die drei Inuzuka- Brothers vorstellte. ... soso ... kleine Welpen also?

Kisa landete mit einem großen Sprung gekonnt hinter ihm. Sie war schon erstaunlich. Grün um die Nase wenn man zwei Meter über dem Boden flog, aber wenn sie auf acht Meter hohen Wölfen über das Meer getragen wurde hatte sie keine Hemmungen wie ein Affe darauf herum zu klettern. "Sag mal ... weißt du bis wann die Hochzeit angesetzt ist?" Arito runzelte die Stirn und versuchte sich an den Anschlag zu erinnern. "Äh ... wenn ich's richtig im Kopf habe ... in zwei Wochen ... dass schaffen wir NIE rechtzeitig!" Seine Begleiterin knurrte "Wir müssen wohl!"

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Naruto ging zurück zur Höhle, wo er seinen Rucksack deponiert hatte, falls sich seine Freunde zu etwas unbedachten hinreißen lassen würden. Er runzelte die Stirn ... Alles war weg! Und statt dessen lag da ein verknitterter Zettel. Der Blonde griff danach und las ihn durch. "1/2 Stunde, von deinem Haus aus ... mach's besser du Anfänger!" Statt einer Unterschrift waren nur ein paar Hundetatzenabdrücke darunter gesetzt worden und das ganze Ding roch furchtbar nach Kakashi! Naruto grinste breit und steckte das Ding ein. Als er heim kam, stand, wie erwartet, ein abgetragener Rucksack brav wieder in seinem Wohnzimmer.

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Naruto lachte hämisch und pflückte den Zettel aus dem Briefkasten. "Keine Ahnung ... gut gemacht! (Zwei Tage gesucht ... keine Lust mehr)" und darunter ein paar Hundetatzenabdrücke. Tja ... er hatte lange überlegen müssen, bis ihm eine einfache, aber passende Lösung eingefallen war.

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Aufgeregt rast ein Diener in das Gemach von Hiashi und riss ihn aus seiner Arbeit. "Schnell mein Herr, Hinata!" Ohne Fragen zu stellen sprang das Oberhaupt auf und eilte der Ordonanz hinterher. Die Haushilfe berichtete, während sie die Gänge entlang rasten. "Die junge Herrin war in letzter Zeit immer blasser und müder geworden, aber obwohl sie sehr viel schläft und noch mehr isst, wurden die Augenringe immer tiefer und jetzt ist sie umgekippt! Einfach so! Die Lehrerin hat gerade mit ihr die Hochzeit morgen geprobt und im nächsten Augenblick fiel sie mit geschlossenen Augen zu Boden. ... Der Herr Verlobte ist auch schon da!"

Sie kamen in das Zimmer, in das man Hinata verfrachtet hatte. Vor der Türe hielt ein sichtlich erschrockener Neji eisern seine Wache. Dann erblickte das Oberhaupt der Hyuga seine Tochter. Ihr Gesicht war bleich und der Atem ging stoßweise und unregelmäßig. Mit einem tieftraurigen Blick sass Kaito an ihrer Seite und hielt ihre Hand in den seinen. Der Leibarzt erhob sich gerade von der Untersuchung und schüttelte den Kopf. "Es tut mir leid ... sie ... ist einfach nur zu Tode erschöpft." Hilflos zuckten zwei Schultern nach oben.

"Normalerweise würde ich Ruhe und viel Schlaf verordnen ... aber ... es gibt nichts von dem eure Tochter dermaßen erschöpft sein könnte. ... ich werde meine Collegae konsultieren und hoffentlich eine Lösung finden!" Mit diesen Worten verneigte er sich vor seinem Herrn und verließ gemessenen Schrittes das Zimmer. Hiashi kniete neben seine Tochter nieder und strich ihr die Haar aus dem Gesicht. "Hinata! He!" Doch Kaito schüttelte erschöpft den Kopf ... "Ich habe es auch schon versucht ... sie ... sie reagiert einfach nicht."

Im inneren des Sohn des Mizukagen sah es derweil völlig anders aus. Er war STINKSAUER! Diese blöde Kuh wagte es, einen Tag vor ihrer Hochzeit schlapp zu machen! Der Ring musste sie mehr aufgefressen haben als er geschätzt hatte! Während er vorgab ihre Hand zu streicheln lockerte er das Zeichen ihrer Verlobung etwas. Er nahm es nicht ganz, ab, nur so, dass er es jeder Zeit wieder anstecken konnte, aber sie musste sich unbedingt bis morgen erholen und das würde sie nur, wenn sie wenigstens Teilweise von der Macht des Rings befreit werden würde.

Konzentriert beobachtete er ihr Gesicht. Wenn sie auch nur ein leichtes Anzeichen von Widerstand zeigte, würde er den Ring wieder auf dem Ringfinger platzieren. Doch bereits nach kurzer Zeit atmete die Erbin mit dem ruhigen Luftholen eines Schlafenden. Kaito kniff die Augen zusammen und beobachtete sie weiterhin. Er war erstaunt, wie schnell sich die Hyuga erholte. Bereits nach fünf Minuten zeigte sich wieder das erste rosa auf ihren Wangen. Sie war erstaunlich stark und würde sich tatsächlich bis morgen erholt haben ... noch eine halbe Stunde und dann konnte er sich wieder um seine eigenen Geschäfte kümmern ... er hatte die Leichen von Kisa und Arito noch immer nicht gefunden.

Hinata indessen träumte. Sie stand vor einem großen Abgrund er schien bodenlos zu sein und glitzerte schwarz- silbern Ein starker Wind pfiff um sie herum und riss an ihrer Kleidung. Auf der anderen Seite stand Anubis. Doch sie war mit einer Leine fest an den Boden gekettet worden. Verzweifelt versuchte sie der Hyuga etwas zu zurufen, doch der starke Wind riss ihr den Schrei aus dem Mund und wehte ihn ins Nirgendwo. Nur vereinzelte Wortfetzen gelangten an ihr Ohr. "Du .... los ... Rin ... Ka ... tu .... ing ... ach ...weg ...!". Wie verrückt zerrte sie an der Kette, doch diese schnürte ihr fast die Luft ab. Sie schloss die Augen und versuchte die schwarze Hündin mit ihrem Geist zu erreichen, ... wie sie es eben gewöhnt war! Sie prallte auf eine unsichtbare Mauer, doch sie kämpfte dagegen an. DA! "...NG! DER RING! MACH IHN ...!"

Dann brach der Kontakt wieder und Hinata wachte auf. Sie fühlte sich erholt. Eine warme Hand strich ihr über den Kopf und eine andere hielt die linke fest zwischen warmen Händen. "Kaito ... Vater!" Hinata versuchte sich aufzurichten wurde jedoch sofort wieder zurück in das Kissen gedrückt. "Bitte Hinata du musst dich ausruhen! ... Kaito ... wenn ihr uns bitte entschuldigen würdet!" Shadime stand auf und verbeugte sich in Richtung des Oberhauptes. "Was immer ihr Befehlt!"

Hinata wusste nicht was sie sagen sollte. Allein die Tatsache, dass ihr geliebter Vater neben ihrem Bett kniete machte sie mehr als verlegen. Hiashi seufzte einmal tief. "Hinata ... ich ... wollte dir nur sagen ... ich habe diese Hochzeit nicht befürwortet und ... ich bezweifle, dass diese tatsächlich eine Verbesserung des Klimas zwischen unseren Städten bewirkt." auch er stand nun auf und blickte ihr mit weißen Augen ernst ins Gesicht. "Ich werde dich immer lieben, egal was du auch tust oder wie du dich entscheidest. ... seltsam ... das habe ich deiner Mutter auch einmal gesagt." Er schüttelte den Kopf und verneigte sich förmlich. "Mach's gut meine Große!" Zurück blieb eine nun vollkommen verwirrte Hinata.

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Sie war allein. Wie so oft in letzter Zeit. Nur der Mond schien herein und beobachtete sie mit seinem kalten Licht. Hinata war sich nun sicher, dass der Ring dafür sorgte, dass Anubis weg blieb. Sie war vollkommen verwirrt. War diese Tat von Kaito beabsichtigt gewesen? Was sollte sie nur tun? Offensichtlich wollte ihr Vater eine weiter diplomatische Verschlechterung zwischen Konoha und Kiri in Kauf nehmen, wenn sie Kaito nicht heiraten wollte. Aber sie wollte das nicht. ... oder? Die Erbin der Hyuga wusste sich nicht mehr zu Helfen. Zu ihrer ständig wachsenden körperlichen Erschöpfung kam nun auch die geistige Unsicherheit hinzu.

Sie wollte diese Hochzeit nicht, aber sie musste ... oder? Wenn selbst ihr Vater nicht für diese Verbindung war ... konnte sie es dann wagen? Aber der Familienrat! Weiße Augen irrlichterten durch die Nacht. Was tun? Die Dämonenprinzessin könnte ihr helfen ... aber ... die war eingesperrt ... durch den Ring. Und sie war daran schuld, dass Anubis nun seit der Verlobung grausamst festgehalten wurde. Würde sie jetzt überhaupt noch mit ihr reden können ... oder gar wollen? Hinata seufzte auf ... sie würde ALLES tun um sich jetzt mit der schwarzen Hündin unerhalten zu können. Die erfahrene Dämonin würde wissen, was zu tun wäre.

Hinata sass im Schneidersitz vor dem Spiegel neben ihrem Bett und sah auf ihre Hand. Dort lag ... klein und unschuldig als könne sie keiner Fliege etwas zu leide tun, eine schwarze Perle, ... eine Soldatenpille. Wieder einmal war sie in einer auswegslosen Situation und wieder würde dieser kleine schwarze Gegenstand ihr helfen. Das Medikament würde dafür sorgen, dass sie trotz der Schmerzen bei Bewusstsein blieb. Sie hatte Angst. Ihr fiel der Satz der Iwaninja mit dem Blumentopf wieder ein. "Ich finde sehr mutig, was du tun wirst!" Jetzt wusste sie wie es gemeint war ... und doch hoffte sie, sie hätte es nie herausfinden müssen. Endlich nahm sie ihr Leben in die Hand. Tränen versuchten ihr in die Augen zu steigen, doch sie drängte diese tapfer zurück. Sie brauchte jetzt eine klare Sicht. Fest schloss die Erbin der Hyuga ihre Augen, murmelte leise "Für Naruto-kun!" und schluckte die Pille in einem Stück herunter.

Sie wusste, dass sie zehn Minuten warten musste, bis das Medikament seine Schmerz blockierende Wirkung vollkommen entfaltet hatte. Still starrte sie auf die Uhr, während Sekunden sich zur Ewigkeit dehnten und Minuten nicht vergehen wollten. Dann griff sie ruhig nach dem Kunai das vor ihr lag und beugte sich über die Schussel, die sie vorsichtshalber hergerichtet hatte. Auch Verbandszeug lag schon bereit. Sie würde nie wieder einen Verlobungsring tragen ... von wem auch immer.

Sie war Ninja ... ja sogar ausgebildete Chunin. Sie wusste wo sie zu treffen hatte. Ihre Hände waren seltsam taub ... das musste die Soldatenpille sein. "Verzeih mir Naruto, ich werde dich nicht noch einmal enttäuschen! Ich werde stark sein!" Ein sauberer Schnitt, Blut färbte das Wasser in der Schüssel mit roten Schlieren und ein leises Platschen erklang, als ein kalter, grauer Ring in die rot gefärbte Flüssigkeit fiel. Schnell griff sie nach dem danebenliegenden Verbandszeug um die Blutung zu stillen. {Anubis? Kannst du mich hören}

[Na ENDLICH ich hab schon gedacht ich müsste den Rest deines Lebens da drin versau... WAAAH! DU IRRE! WAS HAST DU GEMACHT! Du sollst den Ring doch nicht SO entfernen! Bist du total KRANK? Ich kann zwar deine Wunden heilen lassen, aber doch nicht ganze Körperteile nachwachsen lassen! Ein Wunder, dass du dir nicht gleich die ganze Hand abgehackt hast! WAS hat dieser Kaito mit dir angestellt, dass du das gemacht hast? Ich bring den Kerl um! OK! Jetzt bin ich ernstlich SAUER!]

Tränen der Erleichterung rannten Hinatas Wangen herunter. Sie war so glücklich die bekannte und vertraute Stimme der Dämonenprinzessin toben zu hören, dass sie am liebsten laut losgelacht hätte. Längst vergessene Hoffnung strömte wie eine Flut in ihr Herz. Erst jetzt merkte sie wie sehr sie sich an die schwarze Hündin gewöhnt hatte und wie groß die Einsamkeit der letzten Wochen gewesen war. Endlich konnte sie wieder daran glauben, dass alles gut werden würden. Ein Teil ihrer Gedanken registrierte, dass die Wunde sich geschlossen hatte, doch es war nicht wichtig. Sie war nicht mehr alleine!

{Es ist gut, dass du wieder da bist!} Doch Anubis tobte unberührt weiter. [Jetzt bring ich dich aus diesem Irrenhaus hier raus, dann hol ich Kralle und dann verheiz ich diesen Kaito bis er Asche ist! Der soll mich mal kennen lernen!] Hinata hob abwehren die Hände. {Nicht! Er hat doch nichts Böses getan!} Die Dämonenprinzessin riss die Augen weit auf vor Überraschung.

[Ich glaub ich hör nicht recht! NICHTS BÖSES? Der Kerl hat mich absichtlich in diesen Ring gesperrt! Ich hab Leute schon für viel geringere Vergehen getötet! ... aber na gut ... machen wir einen Deal! Ich schnappe mir Kralle und verfolge ihn dann. Wenn ich ihm NICHTS nachweisen kann, darf er weiterleben und ich schick ihn nur mit einem Schock, dass er nie wieder daran denken wird gegen Konoha zu arbeiten, und einem ordentlichen Fußtritt dorthin zurück, wo er herkam. Wenn er dagegen, wie ich behaupte, ein gerissener Verbrecher ist ... oder sogar ein Nekromant, ... dann darf ich mit ihm machen, was ICH will! Und jetzt lass uns Knochen, Kiefer und meine Fänge holen und dann geht's los. Ich muss mich mal ernsthaft mit dem süßen Schoßhündchen der Dämonenjägerin unterhalten ... ich habe das leise Gefühl eine Menge verpasst zu haben!]

Hinata konnte nur Nicken. Sie war zu sehr erleichtert endlich wieder jemanden zu haben, der sie unterstützte. Sie war nicht mehr allein und das war ihr zur Zeit genug. Zu einsam war sie die letzte Zeit gewesen. Viel zu oft hatte sie gut gemeinte Ratschläge allzu schroff abgewiesen, aus der bangen Hoffnung heraus nicht selbst schwankend zu werden. "Es tut mir leid Kaito!"



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