Zum Inhalt der Seite

Gothica

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

"Hey, wach auf, Spike! Es gibt Frühstück!" - "Uaah...bist du das, Mike?" Spike öffnete nur sehr langsam seine Augen und schaute Mike an. Er hatte bereits den Tisch gedeckt. "Komm schon, essen.", sagte er und strich ihm über den Kopf. Spike rieb ich mit den Handflächen die Augen. Er war noch im Halbschlaf.

Als Mike ihm Kaffee eingoss, fragte er ihn: "Und, wie haste geschlafen, die Nacht?" Spike antwortete nur mit einem verschlafenem: "Nicht gut..." - "Hast du schlecht gelegen?" - "Nein...ich bin ständig wieder aufgewacht...ich hatte Angst..." - "Ben?" Spike nickte nur noch und trank aus seiner Tasse. Doch kaum wollte er einen Schluck nehmen, hielt er sie sogleich wieder weg: "Das ist ja kochend heiß!" - "Na ja, kalten Kaffee konnte noch niemand brühen..." - "Was hast du vor, dass uns Ben in Ruhe lässt?" - "Ich habe 'ne Vermutung, womit ich ihn auf Distanz halten kann." - "Wird es gefährlich?" - "Vielleicht..." Spike klammerte sich an ihn: "Nein, dann tu's nicht, lass uns abhauen!" - "Das hat keinen Sinn...er wird uns finden..." Stumm aß Spike weiter. Und auch Mike sagte kein Wort mehr.

Schließlich gingen sie nach draußen. Es war noch ein wenig kühl und die ersten Blätter fielen von den Bäumen. Und auf einigen Straßen rannten die Kinder durch die Laubhaufen und traten in sie hinein. Das Laub verteilte sich kreuz und quer auf der Straße und der Mann, der bis eben noch gefegt hatte, rannte nun den kleinen Kindern mit seinem Besen hinterher. Eigentlich war es ein heiterer Tag, aber die Tatsache, dass Ben zurückkommen würde, trübte Spikes Laune. Mike schien eher gelassen zu sein. Er schlenderte locker durch die Straßen.

Sie gingen wieder zum Treffpunkt der Gothica. Ein Mädchen aus der Gruppe hatte herausgefunden, wann Den entlassen werden sollte: Schon Ende nächste Woche!

Am Abend war die Stimmung noch mieser als zuvor: Mikes Schwester war wieder da. Sie konnten nicht mehr zusammen einschlafen. Und dazu noch Ben...das war einfach zuviel für Spike. Er klammerte sich an Mike. Doch der wusste wie immer die richtigen Worte. Zu seiner Schwester sagte er, sie würden noch ein wenig am Computer sitzen und zu Spike sagte er: "Wie wär's, wenn du nicht die Zeit siehst, die uns bevorsteht? Junge, wir haben noch über eine Woche, ist dir das klar? In der Zeit sind wir sicher! Ben kommt nicht vor Ende nächster Woche raus, du hast Merle doch gehört!" - "Schon, aber..." - "SPIKE!!! Uns wird sowieso kein besserer Plan einfallen, wie wir gegen Ben ankommen! Hey..." Er umarmte Spike. "Tu' mir en Gefallen! Vertrau' mir und bleib ruhig! Bitte...mach' dir keine Sorgen, okay?" Spike nickte. Er legte sich näher zu Mike. Irgendwann schliefen sie ein, nachdem Mike ihn wieder beruhigt hatte.

Die Woche verging für Spike mehr als schnell. Am Ende dachte er, es sei nur ein Tag gewesen. Soviel Abwechslung hatten sie nicht; sie besuchten die Gothica und schliefen abends miteinander. Für beide war es schön und trotzdem hatte jeder den Gedanken an Ben irgendwo tief vergraben und verdrängt im Hinterkopf.

Und schließlich war es soweit: Ben wurde entlassen. Spike geriet fast in Panik, als er ihn sah. Er flüchtete hinter die nächste Ecke und hoffte, dass ihn Ben nicht entdecken würde. Und Ben würde ihnen auch vorerst nicht in die Quere kommen...vorerst.

Nach einer halben Woche hingen überall in der Stadt Plakate aus. Auf ihnen waren Bilder der Gothica abgebildet und darunter stand in klarer Handschrift: "Es gibt drei Regeln für diese brutale Gruppe: Erstens: Sprich' nie einen aus der Gothica an, wenn du ihn auf der Straße siehst! Zweitens: Wenn du es doch getan hast, werden sie dich verfolgen, denn sie wissen mehr über dich, als dir lieb ist. Drittens: Folge ihnen nie, oder du wirst mit ansehen, welche Rituale und verbotene Dinge sie in der Freizeit tun! Gezeichnet, ein geschädigter der Gothica."

Als Mike das sah, rastete er vollkommen aus. Er schrie laut und riss so viele Plakate wie möglich von den Wänden: "Dieses Schwein!!! Verdammt!!! Er soll warten, bis ich bei ihm bin!!!" - "Warte doch, Mike!", hielt ihn Spike zurück. "Das will er doch! Er wird dich zusammenschlagen! Bitte...tu's nicht..." Spike hielt ihn fest und umarmte ihn. "Spike..." - "Nein, das darfst du mir nicht antun, dann endet es wieder so wie letztes Mal! Bitte, versprich' mir, dass du dich da raushältst!" - "Ich habe dir gesagt, ich weiß, was ich tu'!" - "Aber was willst du tun?" Mike beruhigte sich wieder, nahm Spike an der Hand und ging mit ihm ins Haus: "Ben ist auch schwul. Er muss sich als Lehrer einmal in mich verliebt haben, aber was will ich mit so einem alten Sack, hä? Na ja, auf jeden Fall hab' ich ihn abgeschrieben. Das hat ihn wohl so verzweifelt und auch wütend gemacht, dass er angefangen hat zu trinken. Und nun will er Rache, weil er uns beide damals in der Gasse gesehen hat." - "Und was bringt's ihm? Er verletzt den, den er liebt!" - "Na ja, das hab ich mit ihm auch gemacht, indem ich ihm gesagt habe, dass ich nix von ihm will..." - "Aber du hast ihn nicht geliebt!" - "Tja, mir ist das alles auch zu hoch...ich möchte mit ihm reden..."

Und einen Tag später lag vor Bens Haustür ein Zettel: "Ich möchte dich sprechen. 23 Uhr, Friedhof. Sei pünktlich! MfG, Mike."

An diesem Abend kam Ben zum Friedhof. Er war schon vor 23 Uhr da, aber Mike ließ ich erst um Punkt 23 Uhr blicken, als die Kirchenuhr anschlug. "So bist du, was?", sagte Ben, "Immer auf den Schlag genau...nun sag schon, was willst du?" - "Ich habe vorsichtshalber jemanden mitgebracht. Sie warten im Gebüsch: Die Gothica. Damit ich mich wirklich in Ruhe mit dir unterhalten kann." - "Du bist doch irre, was soll das jetzt schon wieder?" Ben wurde langsam wütend. "Immer mit der Ruhe:", sagte Mike. "Ich habe ihnen gesagt, erst einzugreifen, wenn du auf mich oder einen von ihnen losgehst." - "N, wenn's anders nicht geht, du Feigling...was willste nun?" - "Dich bitten, aufzuhören, uns zu belästigen!" - "Warum?", entgegnete Ben herablassend. Mike schaute ihm direkt in die Augen: "Weil wir uns nicht unterwerfen lassen!" - "Aber ICH musste das, oder?" - "Du hast es doch provoziert!" - "Aber nicht, als ich dich geliebt habe...ich tu's immer noch...und dich mit diesem Typen zu sehen, was denkst du, wie sehr das schmerzt, hä?" - "Wir haben nicht gewusst, wo wir lagen!" - "Lass die Ausreden!"

Plötzlich kam Spike aus dem Gebüsch hervor: "Wenn du jemanden anschnauzen willst, tu es mit mir, aber lass Mike in Ruhe!" - "Da bist du ja, du Arschloch!" Ben zückte eine Pistole. "Wo hat er die her?" - "Keine Ahnung..." - "Vielleicht noch von der Zeit, bevor er ins Gefängnis kam?" Plötzlich kam überall aus dem Gebüsch Gemurmel. Ben richtete die Waffe auf Spike. "Was? Was tust du?", rief Mike. "Das wirst du gleich sehen!", lachte Ben und entsicherte die Waffe. Mike rannte schnell vor Spike: "Ich liebe ihn mehr als dich! Wenn du ihn erschießen willst, so musst du erst an mir vorbei!" Ben hielt inne. Er dachte nach...was sollte das jetzt schon wieder? Mike blieb dort stehen. "Mike, bitte, bitte geh weg!", flüsterte Spike. Doch Mike stieß ihn nur zurück: "Einer wird heute sterben..." Dann wandte er sich wieder en zu: "Na, wie siehts aus, du Großmaul? Auf meinen Freund losgehen ist keine Sache, mich zu schlagen wohl auch nicht, aber wenn du mich töten sollst, wirst du schwach, was?"



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück