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How disturbed are you?

Disturbed feat. Linkin Park
von

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Teil 1

David's POV
 

Ich lief mit schnellen Schritten durch das Einkaufszentrum und stürmte, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hoch. Ich wunderte mich ehrlich gesagt überhaupt nicht, dass die Eltern ihre Kinder auf der Spielwiese am Eingang ließen. Hätte ich selbst Kinder, würde ich es wahrscheinlich auch so machen. Denn die Gefahr, dass die Kiddies verloren gehen könnten, war beachtlich hoch.

Ich hatte gerade ein weißes Hemd ergattert und nun war ich auf der Suche nach meinem Date, Chester Bennington, dem Sänger der Band Linkin Park. Wir hatten einen wirklich sehr genauen Treffpunkt ausgemacht, nämlich schlicht "im Einkaufszentrum". Dumm war nur, dass wir beide nicht gewusst hatten, wie groß dieses wirklich war.

So rannte ich also wie verrückt hin und her, war bestimmt schon das dritte Mal gegen den ausgestreckten Arm einer Puppe gerannt, die mir den Weg zu "Steve's Eisenwaren" zeigte, und langsam liefen mir die Schweißperlen die Stirn herunter. Der Gedanke, dass Chester hier irgendwo herumrennen könnte, wahrscheinlich genau auf der anderen Seite, ließ mich verzweifeln. Klatschnass wie ich war, ließ ich mich auf eine Bank fallen, direkt neben eine Frau, die in einem Magazin blätterte, das wirkungsvolles Abnehmen in zwei Wochen versprach, und ein Mädchen von vielleicht acht oder neun Jahren, vermutlich ihre Tochter. Das Kind musterte mich interessiert von oben bis unten. Als es meine Piercings am Kinn entdeckte, rutschte es weiter nach rechts zu seiner Mutter, die die Zeitschrift zuschlug und sich überrascht umsah, wobei ihr Blick auf mich viel. Bevor sie etwas sagen konnte, kam etwas Blondes die Treppen herauf gehüpft kam und raste schreiend in beachtlichem Tempo auf mich zu: "David!!! Hab' dich endlich!" Chester, heute mit blonden Haaren, stand nun vor mir und wischte sich mit dem Handrücken über die nasse Stirn. "Was soll das denn jetzt? Ich treib' hier Frühsport und du ziehst dir ne Frau an Land?" Ich stand auf und lächelte der Dame entschuldigend zu. Dann packte ich Chaz am Arm und zog ihn einige Meter weiter. "Das nächste Mal treffen wir uns einfach am Eingang", schlug ich vor.

"An welchem?" Ich sah ihn fragend an. "Es gibt mehrere, vielleicht drei oder vier."

"Im Ernst? Ich hab' immer nur einen gesehen."

"Kann auch sein, dass es wirklich nur einen gibt, aber dann bin ich an dem ziemlich oft vorbei gelaufen."

Wir suchten ein Café, das nicht allzu überfüllt war, aber nachdem unsere Suche nach 15 Minuten immer noch kein passables Ergebnis lieferte, gingen wir einfach in das nächstgelegene. Wir setzten uns in eine ruhigere Ecke und bestellten Schokoladenkuchen und Kaffee. Chaz erzählte von seiner Frau Samantha, den Fortschritten ihres gemeinsamen Sohnes Draven Sebastian und dass er sich vorhin noch die Haare hatte färben lassen. Und ich berichtete dafür über den Verlauf unserer Tour und dass Lisa, meinem Hund, soviel Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Sie hatte sich in den wenigen Tagen zum Star hochgearbeitet und überall, wo sie hinkam, wurde sie gekrault, gestreichelt und gefüttert. Dann kam Chester auf die mögliche Zusammenarbeit zu sprechen, dem Grund, weshalb wir uns überhaupt hier saßen. Wir hatten uns schnell darauf geeinigt, dass wir den Text des Duetts gemeinsam schrieben und Chaz die Leadvocals singen sollte. Aber dann fiel mir etwas ein: "Ihr bringt doch ein neues Album raus, nicht? Wir ja auch. Wir könnten theoretisch auch zwei Songs machen, einen für die neue Linkin Park-Scheibe und einen für die Disturbed-Platte. Wie klingt das?"

Chesters Augen fingen an zu leuchten und man musste kein Genie sein, um zu merken, dass ihm die Idee gefiel. "Au ja! Gegenseitige Gastauftritte!" Wir verabredeten uns für den nächsten Tag bei ihm, wo er mir schon einige Texte und Entwürfe zeigen wollte. Seine Frau würde dann mit Freundinnen unterwegs sein, meine Anwesenheit würde sie also nicht stören. Ich trank meinen Kaffee leer und verabschiedete mich von meinem Kollegen. Dieser würde noch ein bisschen shoppen gehen. "Ich brauch' neue Klamotten, in meine alten pass' ich irgendwie doppelt rein." Ich musterte ihn und es wunderte mich nicht, dass ihm seine Hose bis knapp unter den Hintern gerutscht war oder dass sein Shirt aussah, als wäre es mindestens zwei Nummern zu groß. Eine Tour war für alle anstrengend, für Manager, Techniker, Roadies und Rider und natürlich am meisten für die Bandmitglieder selbst. Ich hatte schon einige großen Stars zu Grunde gehen sehen, weil sie auf Tour schlapp machten und dachten, sie könnten sich mit Drogen wieder aufrappeln. Aber meistens war genau das Gegenteil der Fall. Man nehme zum Beispiel nur Scott Weiland, Amerikas berüchtigtster Drogenkonsument. Er war ein großartiger Mensch und ein hervorragender Sänger, aber seine steile Drogenkarriere brachte ihn und leider auch seine Band immer nur in die negativen Schlagzeilen. Irgendwer hatte mir erzählt, er hätte sich jetzt gebessert und käme gut mit den Jungs seiner neuen Gruppe Velvet Revolver zurecht. Ich sah mir Chester noch genauer an. Er wirkte abgemagert und sah richtig ungesund aus. Bevor ich ging, fragte ich ihn, ob er sich gut fühlte. Er bejahte und lachte. Dann stopfte er sich demonstrativ einen Brocken Kuchen in Mund und mampfte zufrieden.

Zu Hause angekommen, sah ich nach Lisa. Sie lag in ihrem Zwinger und gab hin und wieder leise Töne von sich. Ich machte ihr etwas zu Fressen und setzte mich danach hinter den PC. Mit ein paar Spielen vertrieb ich die Zeit, schnappte mir dann aber Block und Stift und setzte mich in den Garten. Den Rest des Tages verbrachte ich damit, durch die Gegend zu telefonieren, Termine auszumachen, mit Lisa zu spielen, die irgendwann gegen Abend zum ersten Mal ein Auge öffnete, und der wenig erfolgreichen Suche nach meiner Muse. Irgendwann musste ich in dem Gartenstuhl auf der Veranda eingeschlafen sein, denn ein kalter Luftzug weckte mich. Es war bereits dunkel und am Himmel blinkten die Sterne. Ich gab Lisa nochmal etwas Fressen und verzog mich dann mit meiner Arbeit ins Schlafzimmer. Das Ergebnis stundenlanges Grübelns befand sich vor mir: ein blankes Blatt Papier. Ich seufzte, sprang unter die Dusche und danach ins Bett.



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