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Wie Phoenix aus der Asche

28 Wohnungen, 7 Etagen, 1 Haus
von

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Nicht um mein Leben könnte ich dich lassen

Kapitel sieben
 

(zur Erinnerung Dienstag, 16. September)
 

Mad Eye Moody stürzte durch die Haustür vom Feldweg 7.

Harry und Cathleen versuchten ihn aufzuhalten, doch ein wütender und zu allem entschlossener Moody, ließ sich nicht aufhalten.

Parvati und Mireille sahen erstaunt, dem Auror nach und auch einige andere kamen auf den Flur.

Mill hielt Harry auf.

"Was will der hier?", zischte sie.

"Wenn ich das wüsste.", gab dieser zurück.

Moody kam vor 7A zum stehen. Er zückte den Zauberstab und sprengte unnötigerweise die Wohnungstür von Blaise weg.

Er blieb angewurzelt stehen und Draco, der, von wegen Lärmbelästigung, auf den Flur trat, pfiff durch die Zähne.

"Ich habe es gewusst.", fluchte Moody und zeigte auf Harry.

"Du bist dafür verantwortlich, Potter."

Harry wollte etwas erwidern, doch Cathleen schüttelte den Kopf.

Dann starrten sie wieder in die Wohnung.

Sie war vor allem eins.

Leer.

Moody trat in die Räume, in der seine Schritte widerhallten. Auf dem Fensterbrett stand eine Topfpflanze, die er misstrauisch beäugte. Er verzog angewidert das Gesicht.

"Verräterin.", zischte er.

"Die Pflanze hatte sie zum Einzug mitgebracht.", sagte nun Laureen und nickte zu Moody, der immer noch das Grünzeug in der Hand hatte.

"Wie war das?", fragte er.

"Erinnerst du dich, Cath?" Sie drehte sich zu ihrer Schwester um.
 

***
 

Knapp zwei Monate zuvor
 

Juli
 

Antonin sah die Hauswand hinauf.

Das ist also Feldweg 7, dachte er.

Ihm missfiel eine Tatsache ganz besonders. Die männlichen Mitbewohner waren eindeutig zu gut aussehend.

"Ich habe meine Meinung geändert.", sagte er leise zu Blaise. "Du siehst dort nicht ein."

Diese sah ihn verwundert an.

"Was? Wieso nicht?"

"Weil ich das nicht will."

"Angst, irgendjemand könnte dich in den Schatten stellen?" Nun musste die junge Hexe doch lächeln. Das war das erste Mal, das Antonin so was wie Eifersucht an den Tag legte.

"Nun, eines haben sie dir tatsächlich alle voraus, sie sind eindeutig jünger."

Antonins Miene versteinerte noch mehr.

"Hey, Ich würde dich nie gegen einen jüngeren eintauschen." Ihr Grinsen wurde immer breiter, doch Antonin schien beschlossen zu haben zu schmollen.

Blaise zog ihn zu sich hinunter.

"Versprochen." Sie drückte ihm einen Kuss auf die Lippen und er knurrte etwas Unverständliches.

"Geh jetzt. Bevor dich noch jemand hier sieht." Sie schob ihn tiefer in die abgelegene Gasse und nachdem er disappariert war, trat sie fröhlich in den Hausflur.

Sie schloss ihre Wohnung auf, darauf bedacht die Pflanze in ihrer Hand nicht fallen zu lassen, das einzige, das sie in die neue Wohnung noch hineinbrachte und sah zu der Nachbarstür. Dort wohnte noch niemand, aber sie hatte diese Wohnung trotzdem nicht mieten können.

Eine Tür weiter, schwebte gerade eine Kiste heraus.

"Hallo.", sagte Blaise unverbindlich.

"Hallo." Das Mädchen dahinter, ließ den Karton sinken.

"Du musst Blaise Zabini sein. Mill sagte schon, dass du heute einziehst. Ich ziehe übrigens auch gerade um."

Blaise hob interessiert die Augenbraue.

"Zu meiner Schwester. Ist doch ein Zufall oder, da mieten wir unabhängig von einander eine Wohnung und dann auch noch neben einander. Ich zieh jetzt zu ihr. Das ist einfacher und spart Geld."

Blaise nickte. "Dann ist deine ja jetzt frei.", murmelte sie.

"Ja, bin ja gespannt wer da rein kommt. Vielleicht ja noch jemand aus deiner Klasse."

"Laureen Flint, richtig?", fragte nun Blaise, die die ganze Zeit überlegt hatte, woher sie das Mädchen kannte.

"Ja, das stimmt."

"Ist es nicht anstrengend unter den wachsamen Augen von seinem großen Bruder zu wohnen?"

"Cathleen und ich haben schon gesagt, wenn er nervig wird, werden wir ihn verkuppeln."

Blaise grinste. "Verstehe."

"Vorher wohnte dort übrigens ein Justin, oder so. Habe ihn aber nicht näher kennen gelernt."

"Bei mir? Ach wirklich." Blaise hob scheinbar überrascht die Augenbrauen.

"Laureen.", rief da jemand aus der Dreiraumwohnung und die andere Schwester von Marcus kam heraus. "Wo bleibst du denn. Oh, hallo. Du ziehst dort ein?"

Cathleen nickte Blaise freundlich zu.

"Na dann herzlich willkommen im Chaos. Hübsche Blume."
 

***
 

Gegenwart (Dienstag, 16. September)
 

"Das ist keine Blume.", knurrte Moody.

"Was ist es dann?" Die anderen waren verwundert.

Das Ding hatte Blüten, Blätter und steckte in der Erde. Wenn das keine Blume war, dann wussten sie auch nicht.

Moody sah sich finster um. Sein Blick blieb an Draco hängen.

"Malfoy.", zischte er nur und ging dann die Treppen hinunter.
 

***
 

"Verdammt Blaise, wo warst du?" Antonin lief aufgebracht im Kaminzimmer auf und ab.

"Ich habe deinen Arsch gerettet.", zischte sie. "Wie konntest du sie verfluchen? Hast du auch nur ein Mal..." Sie schrie nun und hielt inne, um sich zu beruhigen. "Hast du auch nur ein einziges Mal.", fuhr sie nun leiser fort. "Überlegt, was deine Handlung für Konsequenten haben kann? Du bist doch irre."

"Ich habe sie nicht gebeten, mich zu verfolgen.", rechtfertigte er sich. "Deine Tarnung ist aufgeflogen, Schätzchen. Was glaubst du was jetzt passiert?"

"Wenn du dich nicht eingemischt hättest, gar nichts. Ich hätte schon eine Geschichte erfunden. Jetzt liegen die vier im Krankenhaus, nicht ansprechbar. Was glaubst du wie eine Rechtfertigung jetzt aussieht?" Sie funkelte ihn wütend an.

Er richtete sich auf und atmete tief durch.

"Werden sie es überstehen?"

"Ja, aber nicht dank dir."

"Dann ist es am besten, wenn du dort ausziehst."

"Nein."

"Was?" Er sah sie entgeistert an. Blaise hatte ihre Arme verschränkt.

"Was soll das heißen, nein?"

"Ich sagte, ich werde nicht ausziehen."

"Es wird dir nichts anderes übrig bleiben. Sie wissen, dass du spionierst."

"Noch wissen sie gar nichts." Sie sah ihn bedeutungsvoll an. Das Moody sie enttarnt hatte, verschwieg sie wohlweißlich.

Antonin hatte vollkommen Recht. Das bestritt sie nicht. Doch inzwischen wollte so wissen um was es sich bei dieser Wohngemeinschaft handelte.

Irgendwas war da im Gange und interessanter weise offenbar sowohl gegen den dunklen Rat als auch gegen die Phoenix Order.

Sie würde ausziehen, aber erst wenn sie wusste, was es war.

"Sie werden dir etwas antun.", warnte Antonin.

"Sie sind keine Death Eater.", gab Blaise ungerührt zurück.

"Doch, einige schon."

"Wer?"

"Wenn du eine bessere Spionin wärst, wüsstest du es.", stichelte er.

"Das reicht." Sie zeigte zur Tür.

"Das wagst du nicht." Kalt lachte er sie an.

"Raus." Ihre Stimme war bedrohlich leise. "Und zwar sofort."

Er trat näher zu ihr heran und hob mit einem Finger ihr Kinn. "Überleg dir, wenn du dir zum Feind machst.", raunte Antonin.

Blaise hob kühl eine Augenbraue.

"Du solltest eins bedenken. Wenn du mir was antust, stehen 33 Magier hier auf der Matte. Die vier sind bewusstlos, nicht tot und ihr Death Eater seid für die invisible courses bekannt."

"Du drohst mir?", fragte er.

"Das, Antonin, würde ich nie wagen, doch sollte es doch auch in deinem Interesse sein, zu erfahren, warum die andere zusammenhalten. Es muss einen Grund geben, warum Potter und Malfoy zusammenarbeite und sich nicht umbringen."

Antonin trat einen Schritt zurück.

"Du bist klug." Er lächelte.

"Ich weiß. Und jetzt geh. Denn ich denke, das hier bald jemand auftauchen wird."

Der Zauberer nickte und war kurz darauf im Kamin verschwunden.

Blaise sank halb ohnmächtig auf einen Sessel.

Ihr war kotzübel. Sosehr hatte sie sich noch nie bedroht gefühlt.

Sie überlegte, ob Antonin seine Drohung war gemacht hätte und sie wusste eins. Leichtfertig sollte man keinen Death Eater herausfordern, selbst dann nicht, wenn man mit ihm Tisch und Bett teilte.
 

***
 

Millicent sah sich finster um.

"Bringt sie her.", sagte sie nur und augenblicklich waren Ron und Mireille verschwunden.
 

***
 

Hermione betrat den Hausflur und sah zu der Wand, von der sie wusste, dass dahinter eine Treppe hinunter in den Keller führen würde.

Sie sah sich um, doch niemand war zu sehen. Sie tippte mit dem Zauberstab gegen die Wand und schon schwang sie auf. Als sie das erste Mal den Gang hinter gegangen war, hatte jemand die Tür schlampig geschlossen.

Von außen war normalerweise nichts zu sehen.

Einzelte Fackeln flammten auf, sobald sie an ihren vorbeikam und leuchteten ihr den Weg.

Auch diesmal vernahm sie auf halber Treppe Schritte hinter sich, doch diesmal war es nicht Draco, sondern Alicia.

"Wie geht es ihnen?", fragte sie.

"Besser. Es sah wohl schlimmer aus, als es ist."

"Dem Merlin sei dank.", atmete die andere auf. Dann verfinsterte sich ihr Gesicht. "Wenn ich den erwische. Wer glaubst du wer es war?"

Herm zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung. Aber Mill hat nach Blaise suchen lassen. Wir werden es wohl bald erfahren."

"Es wäre nicht schlecht, wenn wir Veritaserum hätten.", murmelte Alicia.

"Das hat Millicent auch gesagt. Ich habe angefangen etwas zu brauen."

"Echt? Das kannst du?"

"Snape hat es mir mal als Strafe aufs Auge gedrückt. Hat wahrscheinlich gehofft, ich bekomme es nicht zusammen." Hermione grinste und schnippte mit dem Finger. "Da hat er sich getäuscht. Wegen einem kleiner Fehler konnte ich aber leider nicht triumphieren."

"Welchen Fehler?"

"Ich habe Kornblumen mit rein getan. Das beeinträchtigt zwar nicht die Wirkung, aber es verfärbt sich dadurch blau."

"Eine merkwürdige Strafarbeit.", schüttelte Alicia den Kopf.

"Aber nützlich." Hermione stieß die Tür am Ende des Ganges auf.

Die Kerzen brannten hell, im Keller und der Raum war voll.

Alle waren anwesend, bis auf Fred, George, Lisa und Angelina, die nach wie vor im Krankenhaus lagen.

Ron und Mireille waren Blaise abholen.

"Hast du alles zusammen, was du brauchst?", fragte Marcus Herm.

"Ja und ist auch schon aufgesetzt. In einem Monat können wir verhören wen wir wollen.

"Das verstößt gegen das Gesetz.", mischte sich nun Draco ein.

"Halt die Klappe, Death Eater.", zischte sie.

Er wollte etwas erwidern, wurde aber unterbrochen, als die Tür erneut aufgestoßen wurde und Ron und Mireille mit Blaise hereinkamen.
 

***
 

Blaise zog unwirsch ihre Arme aus Ron und Mireilles Umklammerung.

"Danke für die nette Begleitung.", zischte sie.

"Gerne.", gab Mireille zuckersüß zurück.

Ron setzte sich auf seine Stuhl und funkelte Blaise böse an.

"Wer hat meine Brüder umgebracht?", knurrte er.

"Soviel ich weiß, sind sie nicht tot, sondern nur im Koma.", gab sie ungerührt zurück.

"Wer?", fragte nun auch Alicia.

Blaise hob demonstrativ den Kopf und verschränkte die Arme.

"Spiel nicht mit uns.", warnte nun Gregory.

"Netter Raum.", sagte Blaise. "So hübsch dekoriert." Sie sah an die Decke, wo sich dichte Wolken zuzogen.

"Ah, wir haben schlechte Laune.", lächelte Blaise und sah nun zu Millicent.

"Du bist doch der Kopf, von dieser Bande von Amateuren, oder, Mill? Das habe ich so ziemlich als erstes raus gefunden."

Sie drehte sich weiter zu Harry. "Ist es nicht unter deiner Würde den Lakaien für eine Slytherin zu spielen, Potter? Und Goyle. Kriech ihr nicht zu tief in den Arsch. Sei froh, dass du dich endlich von Malfoy befreit hast."

Vincent war aufgesprungen und packte Blaise am Hals.

"Überleg dir genau was du sagst, Zabini.", zischte er.

Blaise senkte die Augen und sah dann wieder erstaunt auf.

Das dunkle Mal schaute nur zum Teil aus dem Ärmel heraus, doch die junge Hexe kannte es ganz genau.

"Du also."

Sie schob seine Hand weg und sah sich weiter um.

"Wenn sie einen Trottel wie Crabbe aufnehmen, dann werdet ihr doch scher auch Death Eater sein." Sie sah nun zu Theodor und Draco.

"Kluges Mädchen.", nickten diese kalt.

"Und da du dich ja so gut mit Death Eatern auskennst." Draco sprach, ohne aufzusehen. "Solltest du auch wissen, was diese mit Verrätern tun. Das haben wir heute Morgen nur zu gut erlebt, nicht wahr Blaise? Die vier wurden doch von einem angegriffen."

"Wer war es?", fragte Theodor.

"Das werde ich euch nicht sagen.", zischte sie.

"Das brauchst du im Grunde auch nicht.", mischte sich nur Hermione ein.

"Wir wissen wer es nicht war. Da bleiben nicht mehr allzu viele übrig. Ich tippe auf Antonin Dolohov."

Blaise ließ sich nichts anmerken.

Es herrschte Stille im Raum. Alle starrten zu der feuerroten Hexe.

"Das Schweigen sagt alles.", sagte Ron schließlich und sank in seinen Stuhl.

"Warum, Blaise?" Millicent beugte sich vor und versuchte die in Augen der anderen zu blicken. "Warum? Ich dachte wir wären Freunde? Warum fällst du uns dann in den Rücken?"

Blaise blieb stumm. Sie kniff die Lippen aufeinander.

Sie schüttelte leicht den Kopf und sah zu Ginny und Ron, die blass auf ihren Stühlen saßen.

Sie konnte ihre bittere Wut verstehen.

"Es tut mir Leid, ich wollte nicht, dass so etwas passiert. Aber..." Sie sah wieder zu Mill. "Ihr hättet mich auch nicht beschatten dürfen. Jetzt frage ich warum?"

"Du hast uns versucht auszuspionieren, richtig? Für den dunklen Rat?" Theodor sah sie an.

Diese schüttelte den Kopf. "Nein, nicht direkt." Sie schluckte und dann begann sie zu erzählen. Warum, wusste sie selber nicht. Vielleicht einfach nur, weil sie eben doch noch die Freundin aus der Schulzeit war.

Antonin hatte Recht. Sie war eine ganz schlechte Spionin.

"Die Auroren schleichen, seit Antonin vor..." Blaise legte eine Pause ein und schien zu rechnen. "...ja, vor dreieinhalb Jahren plötzlich in meinem Haus stand, um die Zabinivilla.

Es war in den Weihnachtferien in der sechsten Klasse. In dem Jahr, als meine Eltern gestorben sind. Als wir bemerkten, dass noch jemand gegen den dunklen Rat agierte, wurde ich nervös. Ich weiß ihr könnt das nicht verstehen, aber ich liebe Antonin und ich würde alles tun, damit er und ich zusammen bleiben können. Woher soll ich wissen, was ihr vorhabt? Mir sagt ja keiner was."

Millicent sah auf und nickte: "Wir hatten vor dich einzuweihen. Aber wir waren uns nicht sicher, ob wir das Risiko eingehen konnten. Du hast vollkommen Recht. Wir arbeiten gegen den dunklen Rat."

"Mill, nicht.", warnte nun Mireille.

Auch die anderen sahen warnend auf.

"Warum nicht?", fragte da Adrian. "Vielleicht versteht sie es, wenn wir es ihr erklären und wenn nicht..." Er ließ den Satz unausgesprochen, aber Blaise wusste was er meinte. Sie kannte seinen Job.

Padma nickte. "Adrian hat Recht."

"Natürlich hat er Recht.", sagte Parvati sarkastisch.

"Hast du irgendwas zu sagen, Parvati?", giftete der Zwilling.

"Nein, nichts. Macht doch was ihr wollt. Mir ist es gleich, ob die Death Eater gerettet werden oder nicht.", grummelte sie.

Blaise runzelte die Stirn. "Sagtest du nicht gerade ihr agiert gegen den dunklen Rat?"

"Ja, richtig, aber ich war noch nicht fertig. Wir arbeiten auch gegen die Phoenix Order."

"Aber zuerst erzählst du.", forderte sie nun Blaise auf und diese nickte.

Sie lehnte sich zurück und begann sich zu erinnern.
 

***
 

rote iris
 

Nicht um mein Leben könnte ich dich lassen. Wie eine Hurrikan tratest du in mein Leben und ich habe es erst bemerkt, als mein Herz bereite gestohlen und meine Seele verkauft war.

Ich gebe alles für dich.
 

Würdest du dafür selbst deine Freunde belügen?
 

"Verlasst euch auf unsere Verschwiegenheit. Wir werden keine Namen nennen."
 

***
 

Dreieinhalb Jahre zuvor
 

Dezember (sechstes Schuljahr für die Helden.)
 

Blaise Zabini schreckte aus ihren Traum auf. Sie brauchte eine Weile um zu registrieren, wo sie war. In ihrem Zimmer. Sie seufzte. Richtig. Vor einer Woche war die Beerdingung ihrer Eltern gewesen und seit dem war sie allein.

Allein in diesem Haus.

Ihr Hauslehrer hatte ihr angeboten sie nach Hogwarts holen zu lassen, doch sie hatte dankend abgelehnt.

Sie war müde. Und versuchte auf andere Gedanken zu kommen.

Ihre Eltern waren tot.

Kalt, tot und begraben.

Sie war ganz allein.

"Ganz allein auf dieser Welt.", murmelte sie und schlief wieder ein.
 

***
 

Ein dunkler Schatten löste sich von der Mauer. Gehetzt sah der Mann sich um. Allein seine Augen funkelten.

Er kniff sie zusammen, als er zwei Magier auf sich zukommen sah.

Verdammter Moody, dachte er.

Er könnte ihn verfluchen, ja das könnte er, aber auf keinen Fall wollte er die Aufmerksamkeit des Auroren auf sich lenken.

Im Augenblick schienen sie ihn nämlich verloren zu haben.

Er sah sich vorsichtig um.

Er stand vor einem Gartentor. Weiter oben war eine Villa. Er überlegte kurz, ob er es wagen könnte, war dann aber schon den Weg hinauf.
 

***
 

Mühsam öffnete Blaise ihre Augen. Irgendwas war da.

Gähnend und noch halb schlafend stand sie auf und tapste die Treppe hinunter. In der Linken Hand hielt sie ihren Zauberstab.

Man konnte ja nie wissen.

Erneut hämmerte es gegen die Tür.

Sie lehnte sich dagegen und schloss probeweise die Augen, währen sie fragte, wer da war.

"Miss Zabini! Machen sie auf.", rief Jemand und holte das Mädchen aus dem Dämmerzustand.

Dafür wirst du sterben, dachte sie noch und riss ihren Umhang vom Hacken gleich neben sich.

"Wer sind Sie?", fragte sie gereizt.

"Alstor Moody.", erwiderte der Zauberer vor ihr.

"Schön. Und warum wecken Sie mich mitten in der Nacht?" Nun wurde sie wütend. "Entschuldigen Sie, Miss."

"Nein, das tue ich nicht!", wetterte sie nun, wütend genug es mit einer ganzen Rhinozerosherde aufzunehmen.

"Das ist die erste Nacht, in der ich endlich schlafen kann und Sie kommen daher und verlangen dass ich entschuldige? Wenn nicht mindestens die Welt untergeht, entschuldige ich gar nichts."

"Wir haben einen flüchtigen Death Eater in Ihr Haus gehen sehen.", sagte Moody nun knapp.

"Aha. Und das ist alles? Ein flüchtiger Death Eater." Sie hob genervt die Augenbraue und Moody hatte das Gefühl, das die Nachricht nicht wirklich zu ihr durchgedrungen war, was auch der Fall war, denn der Schlaftrunk begann seine Wirkung wieder aufzunehmen.

Blaise war alles egal. Sollten sie sich doch umsehen, Hauptsache sie konnte schlafen.

"Alles? Ist ihnen eigentlich klar, was das bedeutet, Miss?"

"Nein, ist mir schnurz, aber bitte, tun Sie sich keine Zwang an und durchsuchen Sie das Haus."

Sie schob die Tür weiter auf.

"Haben Sie die Tür abgeschlossen?"

"Fluchsicher. Dafür hat mein... Vater gesorgt."

"Wo ist Ihr Vater?"

Blaise sah ihn in einem wieder wacheren Moment erstaunt an. "Wie bitte?"

Noch ehe der andere Auror Moody aufhalten konnte, hatte dieser die Frage bereits wiederholt.

"Sie finden ihn neben der Kirche, gleich neben meiner Mutter. Ist ausgeschildert."

Dann warf sie die Tür vor deren Nasen zu.

Ihre Schultern sackten zusammen und sie hatte Mühe sich wach zu halten.

Blaise gähnte und zog den Umhang wieder aus.

Benommen stapfte sie die Treppe wieder hinauf, das Klopfen an der Tür überhörend.

Wenn sie nicht zu müde gewesen wäre, sie hätte sich elend gefühlt.

Plötzlich stutzte sie und drehte sich erneut um.

Im Schein einer Kerze stehend blinzelte sie nach unten in den Flur.

Dort stand jemand und sah sie an.

"Sie sind also der Gesuchte?" Sie deutete mit dem Kinn zur Tür. Das Klopfen hatte aufgehört.

Er blieb stumm.

"Ich kenne Sie irgendwoher." Blaise nickte und gähnte erneut.

Es trat Stille ein.

"Können Sie auch reden oder hat man Ihnen so zugesetzt, dass Sie für immer verstummt sind?"

Nun sah sie doch etwas wie ein Grinsen.

Na immerhin schien er sie zu verstehen, dachte sie.

"Da ist eine Couch." Sie deutete Richtung Kaminzimmer. "Machen Sie was Sie wollen, ich gehe jetzt schlafen." Damit drehte sie sich um und verschwand endgültig.
 

***
 

Gegenwart (Dienstag, 16. September)
 

"Er hat dich nur angestarrt?", Susan schüttelte ungläubig den Kopf.

"Es war Antonin, richtig?", mischte sich nun Terence ein.

"Ja, das stimmt. Wenn ich damals wacher gewesen wäre, hätte ich bestimmt nicht zugelassen, dass er im Haus bleibt. Aber in dem Moment wollte ich nur noch eins, schlafen."

"Aber das er nichts gesagt hat.", wunderte sich auch Blaise.

Millicent legte den Kopf schief.

"War das, das Weihnachten, in dem du den Entenpyjama bekommen hast?"

"Ja, den haben mir Mom und Dad kurz vor dem Unfall gekauft. Ich habe ihn immer noch.", nickte die andere.

"Und du hast ihn in der Nacht angehabt.", fragte Millicent weiter, böses ahnend.

"Ja, warum?"

"Ja, warum?", fragte nun auch Theodor. Er kannte dieses Unikat auch, wie alle Slytherins.

"Zugegeben, die Enten waren etwas kindisch.", wandte Vincent ein.

Doch Mill schüttelte den Kopf.

"Dieser Pyjama hatte die Eigenschaft aufzugehen, sobald sie sich drehte und wenn sie schlaftrunken durch ein, für sie leeres Haus läuft, hat sie garantiert nicht darauf geachtet, ob alle Knöpfe von der Jacke zu waren. Ich kenn doch Blaise, sie wäre sogar halb angezogen raus gelaufen, als Snape damals wegen dem überschwemmten Gemeinschaftsraum uns alle geweckt hatte, wenn ich sie nicht aufgehalten hätte."

"Warum hast du sie aufgehalten?", grinste da Theodor und Parvati warf ihm einen Stift gegen den Kopf.

"Wer war das eigentlich mit der Überschwemmung?", überlegte Vincent laut. Die Weasleyzwilling sahen in den Kamin.

Blaise dachte kurz darüber nach und nickte schließlich. "Ja, das könnte sein. Ich dachte immer er mag die Enten nicht."

"Das war deine einzige Sorge? Er hätte dich ausrauben können, verfluchen oder ermorden.", rief Ginny nun entsetzt.

Blaise sah sie irritiert an.

"Er saß über fünfzehn Jahre in Azkaban. Allein. Er hätte...sonst was tun können. Du warst allein und mit Schlaftrunk voll gepumpt.", nickte nun auch Padma.

"Oh, nein, da bestand keine Gefahr. Glaub mir. In dieser Hinsicht war er ekelhaft anständig."

"WAS?!", riefen nun die anderen entsetzt.
 

***
 

Vergangenheit (Dezember)
 

Antonin lief nachdenklich im Kaminzimmer der Zabinivilla auf und ab.
 

Habe ich es gerade richtig gehört?

Ich kann bleiben?

Was war das für ein Haus?

Was war das für ein Mädchen!?
 

Er blickte noch einmal die Treppe hinauf, doch dort war alles still.
 

Antonin!

Du wirst jetzt gehen!

Sofort!
 

Er ging Richtung Tür.
 

Sehr schön. Mach sie auf und verschwinde.

Die Kleine muss irgendwie wahnsinnig sein. Haben ihre Eltern ihr denn gar nichts beigebracht? Man lässt nicht einfach so einen flüchtigen Death Eater ins Haus.

So einer könnte wer weiß was mit ihr anstellen.

Wenn er wollte. Natürlich.
 

Er... wollte aber nicht.

Seine Hand umschloss bereits die Klinke, als er draußen Stimmen hörte.
 

Verdammte Auroren. Können die denn nicht einsehen, dass ich nicht in diesem Haus bin?
 

Er grinste.

Langsam, die Tür im Auge behaltend, ging er wieder zurück ins Zimmer und spähte durch die Gardine nach draußen.
 

Ja, da stehen immer noch die beiden, die ... wie hat Moody sie genannt? Miss Zabini?

Moment, Zabini.

Mhmmm, der Name sagt mir was.
 

Er hörte Schritte, die sich vom Haus entfernten.
 

Na endlich, wurde aber auch Zeit, verdammt.
 

Er setzte sich auf die Couch um nachzudenken.
 

Was sollte ich jetzt tun?
 

Sein Blick verirrte sich auf den Tisch, wo diverse Zeitungen lagen. Ganz zu oberst der Tagesprophet.

Er schlug sie auf und blickte in die Gesichter von einem älteren Ehepaar.
 

Was heißt hier alt, schüttelte er über seinen Gedanken den Kopf.

Sie waren kaum älter als du selber.
 

Darunter stand deutlich Zabini.
 

Aha, ihre toten Eltern.

Todesursache unbekannt?

Ja, sicher.

Wenn da steht Todesursache unbekannt, bedeutete es nur eins. Das Ministerium hatte seine Finger im Spiel. Jetzt erkenne ich sie auch.

Ich bin ihnen mal begegnet, auch wenn es inzwischen bald zwanzig Jahre her ist.

Sympathische Menschen, begabte Magier.

Antonin, was tust du hier?

Wer spricht da?

Mein Gewissen?

Gewissen, ha, so was besitze ich gar nicht mehr.

Du gehst jetzt.

Jetzt sofort.

Du bringst das Mädchen nur in Schwierigkeiten und sie hat es weiß Gott schon schwer genug die Tage.

So allein.

Allein auf der Welt.
 

Er stand wieder im Flur und sah die Treppe hinauf.
 

Allein und unbeschützt. Kann ich das überhaupt verantworten? Wenn nun ein flüchtiger Schwerverbrecher hier eindringen würde? Wer sollte sie beschützen, mit der Menge an Schlafmittel, die sie anscheinend intus hat, anders kann man sich ihren geistigen Zustand nicht erklären.
 

Er ging wieder zurück zum Sofa.

Er musste sich die Sache einmal gründlich überlegen.

Ja, genau, überlegen, was zu tun ist.

Er lehnte seinen Kopf an die Lehne der weichen Couch und schloss die Augen.
 

Ich sollte wirklich überl.... (schnarch)
 

***
 

Blaise blinzelte in das Sonnenlicht. Warum war es so verdammt hell?

Sie stand auf und tapste zum Fenster. Eine dicke Schneeschicht hat sich über Nacht gebildet.

Sie legte ihre Stirn gegen das kalte Glas und schloss die Augen.

Irgendwas war letzte Nacht, aber sie konnte sich beim besten Willen nicht erinnern.

Nachdenklich schloss sie die Jacke von ihrem Pyjama.

Warum geht dieser Mist eigentlich jedes Mal auf, fragte sie sich und schlüpfte in ihre Schuhe.

Morgen worden sie wieder nach Hogwarts fahren. Sich streckend und gähnend ging sie die Treppe hinunter und blieb plötzlich stehen.

Das war es!

Letzte Nacht hat es geklopft. Irgendwelche Leute haben irgendjemand gesucht und dann....

"Verflucht!", reif sie und tastete nach ihrem Zauberstab, der natürlich nicht da war.

Vorsichtig ging sie die Treppe wieder hinauf.

Was wenn der Typ noch da war?

Sie griff den schmalen Holzstab und ging genauso leise wieder hinunter.

"Hey.", rief sie, in der Tür vom Kaminzimmer.

"Kommen Sie heraus, ich weiß, dass Sie da sind!" Doch nichts rührte sich. Sie ging in den Raum und sah sich wild drehend um, doch hier war niemand.

Ebenso wenig in der Küche oder sonst wo im Haus.

Schließlich zuckte sie mit den Schultern. "Das werde ich mir wahrscheinlich eingebildet haben.", murmelte sie und goss sich Kaffee ein.

Ins Kaminzimmer zurückgehend, fiel ihr Blick auf die Zeitungen. Sie runzelte die Stirn.

Warum waren sie aufgeschlagen. Sie ging näher und schob die Blätter zur Seite. Ein paar Geldstücke kullerten zu Boden und Blaise sprang auf. Der Kaffee in ihre Hand schwappte auf den Boden.

"Was sind das für kranke Scherze?" Erneut sah sie sich um.

Was soll das?
 

***
 

"Geldstücke? Wofür? Hat er für die Übernachtung bezahlt?", fragte Padma.

"Nein, für den Umhang von meinem Vater, den er hat mitgehen lassen. Seiner war wahrscheinlich zu fadenscheinig."

Hermione schüttelte den Kopf. "Das ist mir zu hoch."

"Ach?"

"Und weiter?" Lisa beugte sich vor und sah Blaise erwartungsvoll an.

Diese seufzte. "Na ja. Sehr viel gibt es da nicht mehr zu erzählen. Oder um mindest nicht sehr viel mehr, das euch interessieren dürfte, oder das ich erzählen will."

"Versteh schon."

"Wann hast du ihn wieder getroffen?"

"Zu Ostern. Ich bin nach Hause gefahren und da war er."

"Einfach so?" Parvati sah skeptisch auf.

"Wir hatten das abgemacht."

Nun waren alle irritiert, bis Millicent aufschrie: "Die Briefe, von dem Unbekannten, waren von Dolohov?"

"Ja."

"Wie kam es das ihr zusammen kamt? Er ist doch sooo...", Susan suchte nach dem passenden Wort.

"Alt?", half Terence ihr.

"Nein, bösartig, wollte ich sagen, aber alt trifft es natürlich auch."

"Als die Schule zu Ende war."

"Nach der sechsten Klasse."

"Nein, nach der siebten."

Vincent zählte mit seinen Fingern. "Das ist über ein Jahr. Und du bis in allen Ferien nach Hause gefahren."

"Ich weiß." Blaise verdrehte die Augen. "Death Eater können so widerlich anständig sein."

Da hörte man es an manchen Ecken hysterisch auflachen.

"Nein, wirklich!", versicherte nun Blaise.

"Tut mir Leid, aber das glaube ich nicht.", schüttelte Hermione den Kopf.

"Damit hat sie aber Recht.", warf nun Draco ein und alle starrten ihn an.

"Wie jetzt?"

"Dolohov war an irgendeinem Tag, während der Sommerferien bei uns und hat irgendwas von... 'sie ist noch so jung und er werde warten, bis sie den Abschluss hat', gefaselt. Ich war ja der festen Meinung, der Mann hat voll ein am Rad laufen, aber egal. Dad war voll genervt."

"Was für ein Idiot.", murmelte nun Blaise und alle sahen sie erstaunt an.

Doch diese ließ sich nicht mehr dazu herab, irgendwas zu erzählen.

"Na gut.", beendete Millicent die Diskussion und sah ernst zu Blaise. "Die Frage ist jetzt, wie wirst du dich entscheiden?"

"Ihr habt noch nicht erzählt, was ihr vorhabt, außer den dunklen Rat und die Phoenix Order zu hintergehen und ich weiß auch noch nicht, was mir das bringen soll."

Mill sah zu Adrian und Harry, die nickten.

"Gut. Das ist der Plan...
 

...Dr. Loreley Black hat eine Möglichkeit gefunden, Tote wie der Phoenix aus der Asche wieder auferstehen zu lassen. Hermione und ich, können diesen Trank so manipulieren, das der dunkle Lord, den der dunkle Rat damit wiedererwecken will, nicht für immer, sondern nur für einen Monat lebt.

Die Phoenix Order wird einen Trank brauen, der wirkungslos sein wird. Heißt also, es werden drei Tränke gebraut.

Der vom dunklen Rat, nach Dr. Blacks Rezeptur.

Unsere mit der Einschränkung, das Voldemort nur einen Monat lebt und

Der von der Phoenix Order, der den Geist für immer vertreiben wird.

Die Phoenix Order wird ihren am Tag X austauschen und den vom dunklen Rat vernichten.

Wir werde ihnen aber zuvor kommen und nicht nur unseren gegen den vom dunklen Rat tauschen, sondern auch den der Phoenix Order vernichten.

Wenn nun der dunkle Herrscher seine ganze Macht wieder hat, wird er von seinen Anhängern gestürzt und die Death Eater rehabilitiert. Ganz einfach."
 

Millicent lehnte sich zufrieden zurück.

"Woher wisst ihr, dass die Anhänger vom dunklen Lord mitmachen?"

"Das brauchen sie vom Prinzip gar nicht. Voldemort stirbt nach einem Monat. So oder so. Wir werden die Eltern zu ihrem Glück zwingen."

"Dann dürfen die Death Eater aber nichts davon erfahren und die Phoenix Order auch nicht."

"Dafür ist gesorgt. Wir halten sie bei Laune."

Blaise sah sie fragend an und grinste dann. "Diese Pseudoüberwachung, ist also auch Teil vom 'bei Laune halten'?"

"Schon. Aber woher weißt du das das Pseudoüberwachung ist?", fragte nun Ginny.

"Es ist auffällig, wenn Marcus dir bescheid sagt, das er aus dem Haus geht und bei Theodor und den Zwillingen ist es doch genauso."

Die angesprochenen kniffen beleidigt die Lippen zusammen.

"Was spielt es für eine Rolle.", mischte sich nun Alicia ein. "Die Frage ist doch eher. Wo stehst du?"

Blaise lehnte sich nachdenklich zurück. "Wenn das klappt..."

"Es wird klappen.", fuhr Laureen dazwischen.

"Okay. Also, wenn das vorbei ist, dann kann ich mit Antonin zusammen bleiben, ohne, das ständig irgendwelche Auroren vor der Tür stehen?"

"Ja."

"Und welche Garantie gibt es dafür?"

Nun grinste Cathleen und sah auf. "Zum Beispiel die Garantie von der zukünftigen Generation Auroren. Die zukünftige Generation im Ministerium, Der Presse, der Archive... such dir was aus. Egal, was. Wir sind über all."

Doch Blaise sah immer noch nachdenklich drein. Wenn sie sowieso alle über all waren, warum dann der Aufwand?

Hermione stand nun auf und ging zum Kamin.

"Du fragst bestimmt, was das soll, oder?", fragte sie, ohne sich umzudrehen.

"Das habe ich mich auch gefragt, aber sieh es mal so. Wenn Voldemort an der Macht ist, werden alle Muggel und Muggelgeborene gejagt. Wenn die Phoenix Order gewinnt, alle Death Eater und Schwarzmagier. Wir machen aus den unterschiedlichen Gründen mit, aber..." Sie drehte sich nun zu Blaise um und sah sie an. "...aber im Grunde wollen wir doch das gleiche. Vor allem Ruhe vor Machtkämpfen, Streit und Krieg. Du kannst vor allem eins. Du kannst gewinnen, wenn du dich uns anschließt. Vor dir sitzen 33 Freunde."

Die anderen waren schwer beeindruck von Hermiones Rede und Blaise lächelte sie an.

"Okay. Was soll ich tun?"

Millicent lehnte sich lächelnd nach vorne.

"Du sorgst dafür, dass der dunkle Rat nach wie vor seine Informationen über Dolohov bekommt."

Blaise nickte.

Die anderen waren längst gegangen, nur Millicent und Blaise standen noch in dem hohen Raum.

"Es gibt einen Sache, die ich mich die ganze Zeit frage.", wandte sich Mill der anderen zu.

"Du wusstest, dass Justin nicht mehr in diesem Haus wohnt, noch ehe wir es wussten. Warum. Weißt du was mit ihm passiert ist?"

Blaise senkte die Augen.
 

***
 

Knapp zwei Monate zuvor
 

Juli
 

Justin Finch-Fletchley ging die Strasse entlang und besah sich im Gehen die neuesten Fotos, die er gerade abgeholt hatte.

Er musste bei einem lächeln, auf dem ein hübsches braunhaariges Mädchen zu sehen war, das fröhlich in die Kamera winkte.

Er seufzte. Er würde nie den Mut haben, sie zu einem Kaffee oder so einzuladen.

Er kannte sie noch nicht lange und doch hatte sie ihm, das Herz gestohlen, noch ehe sie ihm ihren Namen genannte hatte.

"Anne.", murmelte er und blieb stehen, um sich das Foto näher zu betrachten. Ein vorwitziger Wind riss es ihm aus der Hand und er sah erschrocken auf, versuchte das Foto noch zu greifen, doch es segelte höher und in eine Gasse hinein.

Schließlich hielt konnte er es doch greifen und strich es glatt.

"Hübsches Mädchen, deine Freundin?", fragte da jemand hinter ihm und Justin erstarrte.

Die Stimme drang ihm durch Mark und Bein.

Er tastete nach seinem Zauberstab.

"Na, na, du willst doch gegen mich kämpfen?"

Justin drehte sich langsam um und in zwei dunkelbraune Augen in denen violette Tupfen funkelten.

Der Zauberer lächelte eiskalt.

"Du hast etwas, was ich brauche. Zu dumm aber auch."

Justins Gedanken rasten. Er kannte das Gesicht. Er kannte es genau. Vor seinem inneren Auge erschienen Fahndungsfotos.

"Dolohov.", flüsterte er.

"Ja, das ist richtig. Nur schade, das du das keinem mehr erzählen kannst."

Justin stellte sich bereit. Seinen Zauberstab nun gezückt.

"Warum?", fragte er grimmig.

"Du hast heute Morgen eine so hübsche kleine Wohnung bezogen. Die letzte, wie ich gehört habe."

Justin war irritiert. Wieso die letzte? Die eine neben ihm war doch auch noch frei.

"Wegen der Wohnung? Aber es gibt doch noch ein Zimmer in 7D. Und 7B ist auch noch nicht vermietet.", rief er nun verzweifelt.

"Irrtum.", meldete sich nun eine weibliche Stimme hinter ihm. "7B steht aus nicht erfindlichen Gründen mehr frei und ich will mir keine Wohnung teilen, das ist nicht zweckdienlich."

Justin brauchte sich nicht umzudrehen, er wusste auch so, wer da hinter ihm stand.

"Was wollt ihr?"

Antonin lachte. "Wonach sieht es denn aus? Natürlich werden wir dich töten, jetzt wo du zu viel weißt."

"Ich sage nichts. Du kannst die Wohnung...", weiter kam Justin nicht.

Die Hexe hinter ihm hatte ihn mit Silencio belegt.

"Ich kann dieses Gestammel nicht ertragen.", sagte sie. "Also, Obliviate, oder hast du etwas Besseres?", fragte sie nun den Zauberer.

"Ich kenne was Besseres. Avada Kedavra." Der grüne Lichtstrahl schoss auf den jungen Zauberer zu und dieser starb, noch ehe er auf dem Boden aufschlug.

"Na großartig." Die Hexe verdrehte die Augen. "Ging es nicht unauffälliger?"

"Nein, Blaise. Ging es nicht.", lächelte Antonin. Verwandelte Justin in eine Topfpflanze und überreichte sie seiner Freundin.

"Zum Einzug."
 

***
 

Gegenwart (Dienstag, 16. September)
 

Millicent sah die andere prüfend an, als diese den Kopf hob und entschuldigend mit den Schultern zuckte.

"Nein, keine Ahnung."

Die Tür fiel hinter Blaise ins Schloss.



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2004-08-01T15:12:07+00:00 01.08.2004 17:12
Das ist eine Lüge! Ich schreibe sehr wohl! Du bist ja nur beleidigt weil du die Wette verloren hast!
*diskutieren das per E-mail aus*
Bis zum nächsten mal!
Von: abgemeldet
2004-08-01T15:10:29+00:00 01.08.2004 17:10
Blue so gut wie tot, jetzt kann ich hierzu auch was sagen.
Super geschriebn, nur ein paar Rechtschreibfehler drin!
*Antonin/Blaise Fähnchen schwenk*
Man schreib weiter, ich brauch was zu lesen!
Gloomy schreibt ja nicht!
Von: abgemeldet
2004-08-01T15:07:01+00:00 01.08.2004 17:07
So!
Blue erfolgreich zusammengeschissen, jetzt können wir uns wichtigeren Dingen zu wenden!
Schön weiterschreiben, das Kapi is super!
Von:  Natsuko
2004-07-18T12:27:16+00:00 18.07.2004 14:27
Super Story!! *grad zu einer meiner liebsten auserkoren hat* Die Story gefällt mir, auch wenn ich eigentlich keine FF mag, die nach der Schulzeit spielen... diese mag ich! Und ich glaub, ich hab heute davon geträumt o.O ... jedenfalls war der Traum ähnlich. ^^"
Naja, eins noch: BITTE, BITTE, SCHREIB SCHNELL WEITER!!

Natsuko
Von: abgemeldet
2004-07-15T21:41:08+00:00 15.07.2004 23:41
es ist warm ... ungewöhnlich warm.. und die Eiskristalle am Fenster lassen wir einfach mal außer Acht, ja?!!!!

HÄÄÄÄÄÄ?!

Muss ich nicht verstehen ne.. obwohl ich mir den Grund schon denken kann...
Also am Anfang hab ich da aber überhaupt nicht durchgesehen, aber das hat sich mit der Zeit gelegt.
Die Story gefällt mir, bin schon auf die Fortsetzung gespannt....


byebye
Von: abgemeldet
2004-07-13T19:48:35+00:00 13.07.2004 21:48
Hey^^
Hab grade deine Story komplett gelesen.Ich muss schon sagen,sie ist sehr kompliziert aufgebaut und wahnsinnig gut durchdacht.Ganz am Anfang hab ich echt gar nichts verstanden^^ Aber langsam wirds ja immer verständlicher ;)Dann schreib ma bitte schnell weiter^^
mfg
Von: abgemeldet
2004-07-11T11:16:45+00:00 11.07.2004 13:16
Bin stolz auf dich und bin auch bald zurück aus dem Urlaub!
Bis dahin schön auf alles achten und nichts vermassel. (Wenn du noch Prüfungen schreiben musst... mein Beileid!)
Wenn du Zeit hast schön weiterschreiben!

Mein herz.
Von: abgemeldet
2004-07-07T12:09:43+00:00 07.07.2004 14:09
Guter Cut! Auch wenn er unmöglich ist! Kannst du nicht mal 'ner anderen Stelle abbrechen? Außerdem... fehlt da nicht noch die Szene mit....


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