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Geschichtenerzähler

von

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Der Reiter

Willkommen, Freunde des guten Horrors, der für uns alle real ist. Zumindest nachts, wenn wir schlafen und träumen.
 

Alpträume kennen und lieben wir. Andere hassen sie und einige von uns wissen sehr genau, dass sie gerade ganz böse träumen.
 

Freut euch auf Ertrinken, herabfallende Fahrstühle, Zahnausfall, Fallträume und so manchen Traum, wo man froh sein kann, dass man diesen so nie erlebt hat. Immerhin verarbeiten wir unbewusst den Tag und da kann es schon passieren, dass wir schockiert aufwachen und uns vorerst sammeln müssen.
 

Mich begleitet ein Alptraum schon sehr lange, er taucht immer wieder mal auf und wenn ich ihn träume, dann ist mir nie bewusst, dass ich gerade träume. Oft merke ich das, aber selbst, dann muss ich diesen Alptraum durchleben und wache erst sehr viel später auf.
 

Dreht euch danach am besten um, denn oftmals träumen wir Träume weiter, wenn wir sofort wieder einschlafen. Das will sicher keiner von uns, wenn wir schlecht träumen.
 

Na, traust du dich in eine Welt voller Alpträume? Hast du den Mut, Monstern und ganz alltäglichen Dingen entgegenzutreten? Oder bist du am Ende froh, andere Alpträume zu haben?
 


 

⚜⚜⚜⚜
 


 

Regen peitschte gegen die Fensterscheibe, ließ mich hochschrecken und kerzengerade im Bett sitzen. Wieder einmal prasselte es derart nieder, dass es an eine Sintflut erinnerte. Die letzten Tage waren scheinbar nicht genug und von Weitem hörte ich bereits das Grollen von Donner. Gewitter. Ein Naturereignis, das ich nicht mochte, mir Angst machte.
 

Abwartend, ob ich richtig lag, sich ein Gewitter ankündigte, legte ich mich zurück in die Kissen und starrte die Decke an. Gespannt lauschte ich in die regnerische Nacht hinein, zuckte in mich zusammen, wenn ein Blitz den Himmel wie weiche Butter durchschnitt und kurzzeitig erhellte. Es war nicht mehr aufzuhalten, das Gewitter kam näher und näher, schürte weiterhin meine Angst.
 

Wie ein kleines Kind verkroch ich mich unter die Decke, schützte meine Ohren vor dem bedrohlichen Donnern, welches lauter und lauter wurde. Es schepperte, knallte und ohrenbetäubende Schläge brachen über mein Elternhaus herein. Begleitet von grellen Blitzen.
 

Zitternd hoffte ich, betete, dass es bald vorbei sein würde, ich wieder einschlafen konnte. Fest drückte ich meinen Teddy, lugte vorsichtig unter der Bettdecke hervor und ärgerte mich darüber, dass mein Bett direkt unter dem Fenster stand. Jeden Blitz sah ich. Jedes Zucken, Aufreißen der Wolken, gefolgt von einem lauten Donnern. Schon faszinierend, wäre da nicht meine Angst, die mich immer wieder ergriff. Dabei wollte ich doch mutig sein, sie endlich überwinden, kein kleines Kind mehr sein.
 

Langsam, aber wirklich nur ganz langsam, schälte ich mich aus meinem kleinen Schutzraum, setzte mich auf und direkt an das Fenster. Mein Herz schlug aufgeregt gegen meinen Brustkorb, während mein gesamter Körper zitterte. Dennoch wagte ich einen Blick gen Himmel, staunte über die Blitze, die alle paar Sekunden die Nacht erhellten. Der Donner aber störte, war mir zu laut und die dunklen Wolken mochte ich genauso wenig.
 

Mir war, als würden sie brechen, aufreißen und ...
 

Ein paar mal blinzelte ich, wollte mich vergewissern, dass ich nicht irrte, mir meine Augen vielleicht einen Streich spielten.
 

Doch ich irrte nicht, etwas kam näher, rauschte gerade runter auf mich zu und schien bereits seine Hand nach mir auszustrecken. Ein Reiter, schwarz, bedrohlich, groß und ich war scheinbar sein Ziel.
 

Ich versuchte mich unter der Decke zu verstecken, versuchte mich still zu verhalten, doch es nützte nichts. Die Decke wurde weggezogen, Hände griffen nach mir, wollten mich packen, zogen an mir.
 

Aus Leibeskräften schrie ich um mein Leben, kniff die Augen fest zusammen und öffnete sie erst, als ich die Stimme meiner Mutter hörte.



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