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Brüder - Segen oder Fluch

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Kapitel 2 Es braut sich was zusammen

Nachdem Merlin auch das letzte Stückchen Brot endlich herunter geschluckt hatte fielen ihm die Augen zu. Obwohl er es eigentlich nicht wollte. Doch sein Körper ließ ihm keine Wahl.
 

Als Arthur merkte, dass Merlin eingeschlafen war, seufzte er auf. "Na schläft unser Sorgenkind endlich?", fragte Gwaine, als er das Seufzten hörte. "Ja endlich. Der Sturkopf hätte auch noch weiter dagegen angekämpft, wenn er nicht so schwach gewesen wäre.", erwiderte Arthur und strich Merlin eine Strähne aus dem Gesicht. Jetzt, wo dieser schlief, sah man, dass es ihm gar nicht gut ging. Sein sonst schon blasses Gesicht war jetzt kreidebleich. Seine Atmung war immer noch unregelmäßig und schneller als normal, aber doch besser als vorher. Seine Körpertemperatur stieg auch langsam wieder. Dennoch mussten sie ihn so schnell wie möglich zu Gaius bringen.
 

"Hat einer von euch von seinen Narben und Verletzungen gewusst?", fragte Elyan die Anderen. Als alle die Köpfe schüttelten, sahen sie sich überrascht an. "Also weiß keiner, woher Merlin diese Verletzungen hat?!", grollte Arthur gefährlich leise und sah auf den Schlafenden in seinen Armen. Da hatte definitiv dieser einiges zu erklären, wenn es ihm wieder besserging. "Ich kann mir denken, wo er vielleicht einige herhaben könnte.", warf Gwaine ernst ein. Als er sich sicher war, alle Aufmerksamkeit zu haben, sah er Arthur ernst an. "Erinnert ihr euch noch, wo ich verbannt wurde aus Camelot, Prinzessin?", fing dieser an. Arthur nickte. "Ja ihr hattet Gastritter angegriffen und diese wollten Genugtuung. Obwohl sich später herausstellte, dass es gar keine Ritter waren. Aber worauf wollt ihr hinaus?" "Ich will darauf hinaus, dass ich Merlin damals vor diesen beiden falschen Rittern verteidigt und gerettet habe. Merlin wollte damals beweisen, dass diese Ritter, die Gauner aus der Taverne waren, wo wir uns kennen lernten und falsche Schwerter benutzten. Doch als er nicht wiederkam, machte ich mir Sorgen und suchte ihn. Als ich ihn fand, nahmen diese Bastarde ihn gerade in die Mangel. Wenn ich mich recht erinnere, steckten sogar ein paar Dolche neben ihm in der Wand. ... Was ich sagen will ist, was ist, wenn andere höher Gestellte Merlin genauso schikanieren.", erläuterte Gwaine seinen Verdacht. Die anderen hatten alle still zugehört, doch sah man die Wut auf ihren Gesichtern. Jeder konnte sich vorstellen, was Merlin wiederfahren wäre, wenn Gwaine nicht eingegriffen hätte.
 

"Warum seid ihr nicht gleich zu mir gekommen? Vertraut ihr mir nicht genug?", fragte jetzt Arthur. Allein die Vorstellung, Merlin in so einer Situation zu wissen, ließ ihn den Schwarzhaarigen noch näher an sich drücken. Doch er war auch gekränkt, dass sie damals nicht zu ihm gekommen waren. Gwaine seufzte. "Natürlich vertrauen wir euch Prinzessin. Aber bis auf Merlins Beobachtung, hatten wir keine Beweise, dass diese Bastarde mit falschen Schwertern betrügen. Wie hättet ihr uns da glauben können oder etwas unternehmen.", erklärte dieser. "Ich denke, dass Merlin euch auch aus der ganzen Angelegenheit heraushalten wollte. Merlin denkt doch immer zuerst an andere, als sich selbst. Vielleicht, wenn Gwaines Verdacht stimmt, wollte er uns nicht mit seinen Problemen belästigen. Schließlich weiß er genau, wie wir auf so etwas reagieren.", warf Lancelot in die Runde. Er selbst war ebenfalls erschüttert und sauer auf Merlin, dass dieser ihn nicht wenigstens ins Vertrauen gezogen hatte. Aber so, wie es um diesen stand, konnte es einfach nicht weitergehen. Schicksal hin oder her. Merlin brauchte jetzt Hilfe, ob er selbst wollte, oder nicht und dafür würde Lancelot sorgen. Und so, wie er die Ritter und den Prinzen sah, welcher Merlin besitzergreifend und schützend an sich drückte, war er sicher, dass diese genauso dachten.
 

"Ich kann Merlin auch zu einem kleinen Teil sogar verstehen", fing Leon an, "Diener haben unter Uther keine Stimme. Egal ob das Anliegen wahr war oder nicht, spielt keine Rolle. Die Stimme eines Adligen zählt immer mehr. Wenn Merlin also zu uns gekommen wäre und wir die Schuldigen angeprangert hätten, wäre Merlins Aussage bedeutungslos. Man hätte es unter Züchtigung der Dienerschaft verkaufen können, da Merlin frech geworden wäre. Ich denke Merlin wollte uns deswegen nicht ins Vertrauen ziehen. Aber das erklärt nicht alle seine Verletzungen." Alle nickten betreten. Leon sprach die unschöne Wahrheit aus. Irgendwie mussten sie doch Merlin schützen können vor solcher Willkür.
 

"Wenn ich König bin, werde ich den Dienern eine Stimme geben. Ich will nicht, dass so etwas weiter geschieht. Auch wenn Merlin gerne vorlaut ist, hat er solche Strafen nicht verdient.", sagte Arthur fest entschlossen. Die Anderen nickten ihm anerkennend und stolz zu. Leiser fügte er aber noch an: "Das erklärt aber auch, warum er sich so oft in der Taverne betrinkt." Ungläubig sahen die Anderen ihn jetzt an. Jeder hatte seine leisen Worte gehört. "Bitte was?! .... Merlin und sich betrinken? Bei aller Liebe, wenn ich Merlin einmal im Monat mit in die Taverne bekomme, ist das schon viel. Er lässt sich jedes Mal eine andere Ausrede einfallen. Sei es noch Aufgaben für euch Prinzessin oder für Gaius. Und unter uns. Merlin verträgt überhaupt nichts. Der ist schon von einem Krug Ale betrunken. Wo bitte habt ihr diesen Mumpitz her?!", regte sich Gwaine mit Händen und Füßen auf. Selbst die anderen Ritter sahen verwirrt zu Arthur. Wussten sie doch von Merlins seltenen Tavernenbesuchen.
 

Arthur dagegen fühlte sich vor den Kopf gestoßen. Merlin sollte so selten in der Taverne gewesen sein! Dass diese Aussage stimmte, glaubte er Gwaine aufs Wort. Dieser war ja fast täglich in der Taverne anzutreffen. Aber wohin verschwand Merlin dann immer bitte? Selbst Gaius hatte ihm diese Ausrede schon aufgetischt. Steckten diese etwa unter einer Decke? Aber wofür logen sie Arthur so ins Gesicht? ...
 

Plötzlich schreckte der Prinz aus seinen Überlegungen auf, als eine Hand vor seinem Gesicht wedelte. Merlin murmelte etwas Unverständliches aber wachte zum Glück bei Arthurs Zusammenzucken nicht auf. "Arthur geht es euch gut. Ihr wart plötzlich wie weggetreten.", sprach Elyan besorgt. "Nein, nein alles gut. Ich war nur in Gedanken. Merlin und Gaius benutzen diese Ausrede - wie es jetzt scheint - sehr oft. Wenn ich Merlin suche und Gaius nach ihm Frage, bekomme ich immer diese Antwort. Und Merlin hat diese auch schon oft benutzt.", erklärte Arthur. Allen war jetzt klar, irgendwas verheimlichte Merlin und Gaius schien ihn zu decken. Doch so, wie Merlins Körper aussah, schien es gefährlich zu sein und keine Mädchengeschichte.
 

"Wie es scheint, gibt es nur einen Weg, Merlin von Ärger oder besser Verletzungen fern zu halten. Er darf nicht mehr ohne Aufsicht sein. Wir sollten ihn im Auge behalten und so könnten wir auch heraus bekommen, was er uns verheimlicht. Denn ich glaube nicht, dass er uns freiwillig etwas verrät.", sprach jetzt Persival das erste Mal. Dabei hatte er seine Augen nicht von ihrem schlafenden Sorgenkind genommen. Erstaunt sahen die Anderen ihn an. Dieser Vorschlag war nicht schlecht. "Gute Idee. Merlin wird das alles zwar nicht gefallen aber das ist irrelevant. Er kann nichts dagegen tun. Sobald wir wieder in Camelot sind, teilen wir ein, wer wann ihn bewacht. Aber auch wenn Merlin nicht reden will. Er wird. Sobald es ihm besser geht, hat er Rede und Antwort zu seinen Verletzungen zu stehen. Und wenn ich ihm Zimmer- oder Kerkerarrest geben muss, dass er redet. Er wird reden. Da ertrage ich sogar George.", antwortete Arthur entschlossen. Ein Schmunzeln legte sich auf die Gesichter der Ritter, als alle sich bildlich vorstellten, wie Merlin versuchte sich zu drücken und kläglich scheiterte.
 

"Den Kerkerarrest würde ich nicht empfehlen. So dünn wie seine Kleider sind, holt er sich da unten den Tod zu dieser Jahreszeit.", gab Leon zu bedenken. "Wie meinst du das? Hat er keine dicken Winterkleider?", fragte jetzt Lancelot verwirrt. Leon schüttelte den Kopf und gab den anderen Merlins nasse Kleider zum betrachten. Jeder besah sich die Kleidungsstücke genau und der Befund war eindeutig. Merlins Kleider waren für den Ausflug mehr als ungeeignet. "Sollte sich herausstellen, dass er nur solche dünnen Sachen hat, werde ich ihm beim Schneider passende, für alle Jahreszeiten, anfertigen lassen. So kann das doch nicht weiter gehen... Und ich glaube kaum, dass er genügend isst. So weit wie die Kleider sind, fällt es nicht auf, wenn er mager wird.", kam es entschlossen von Arthur. Gwaine zog aber jetzt eine Augenbraue hoch. "Und was wollt ihr dagegen tun? Ihn zu jeder Mahlzeit zwingen oder beaufsichtigen?" Arthur grinste jetzt fies auf seinen nichtsahnenden Diener herab ehe er zu Gwaine sah. "Erraten. Merlin muss mir sowieso immer meine Mahlzeiten bringen. Da kann er auch zwei Tabletts tragen und mit mir speisen. Auch wenn es nicht den Etiketten entspricht. So haben wir unter Kontrolle, dass dieser Tunichtgut vernünftig isst." Als den Anderen Arthurs Worte bewusst wurden, lachten sie leise. Oh, da braute sich einiges über dem jungen Zauberer zusammen. Wenn die Ritter alle ihre Ideen in die Tat umsetzen, würde es sehr schwer werden, für Merlin sein Schicksal zu erfüllen.



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