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Evolition

Hoenn und Tiefen
von
Koautor:  Sas-_-

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Neues Team

Unser Weg führt uns nach dem Tal stetig bergab. Über Stein und Stein geht es den Gebirgskamm wieder hinunter.

Und ich falle immer weiter zurück.

Ich habe natürlich bereits über den Tag verteilt immer mal wieder meine geprellten Rippen gespürt, aber es war in einem Rahmen, der für mich ignorierbar war. Durch die Kletterpartie jetzt, wird das Stechen aber immer schlimmer. Und es nimmt mir mehr und mehr die Luft, was mein Hauptproblem gerade ist. Ich kann nicht so tief Luftholen, wie ich es bei der Anstrengung eigentlich müsste.

„Schon außer Puste, Quietschie?“, werde ich amüsiert gefragt.

„Halt die Klappe. Und nenn‘ mich nicht so“, schnaufe ich. Ich sehe Sam an, der ehrlicherweise mehr beunruhigt wie belustigt aussieht. Ich sehe demonstrativ an ihm vorbei zu den anderen. Der Abstand wird allmählich etwas größer und ich sehe, wie Chief anhält und nach mir Ausschau hält.

So ein Elend. Ich bin schon wieder im Fokus, und das will ich nicht. Ich bemühe ich um ein Grinsen in Richtung Flamara und klettere den Stein hinunter auf dem ich gerade stand.

„Dein Grinsen ist furchtbar, wenn es nicht echt ist“, kommentiert Sam stichelnd. Er sitzt da und begutachtet mein ungelenkes Manöver. „Soll ich dich tragen?“, bietet unvermittelt an.

Mich erwischt das Angebot so auf dem sprichwörtlichen falschen Fuß, dass mein echter Fuß plötzlich ins Leere tappt. Ich gerate ins Straucheln und plumpse den Felsen hinunter, falle und lande … erstaunlich weich.

Im ersten Moment bin ich verwirrt, im nächsten beschämt, im übernächsten sauer (hauptsächlich auf mich selbst).

Ich bin mir sicher, dass Sam einen guten halben Meter weiter links saß vorhin. Aber jetzt sitz, oder besser liegt, er direkt unter mir. Er sagt nichts, wirkt sogar merkwürdig zufrieden. Im nächsten Moment steht er auf und läuft los; mit mir auf seinem Rücken.

Bevor ich mich beschweren oder runter klettern kann, ist Sam mit mir huckepack, den schwierigen Abschnitt mit den ganzen Steinen und Felsen bereits hinunter.

Ich klettere meckernd von Sams Rücken.

Er grinst mich hingegen breit an. „Man sagt Danke, Quietschie.“

Bevor ich etwas antworten kann, sind plötzlich die Flamara und Schnuff bei uns. „Deine Rippen?“, fragt Chief besorgt.

Ich werfe Sam einen „Genau deswegen wollte ich das nicht“-Blick zu. „Nein“, wende ich mich dem Flamara zu, „Wir haben einfach etwas rumgealbert.“

Ja, ich schlage mir direkt danach innerlich vor die Stirn; das Grinsen von Chilli bestätigt mir, dass der Satz etwas unglücklich formuliert war.

Der nächste Bereich ist wieder etwas weniger steil und unwegsam. Generell wird die Landschaft wieder etwas ebener, bleibt aber karg. Wir kommen am frühen Abend an einer kleinen Höhle an, die etwas versteckt an einem Hang liegt. An einem Bachlauf in der Nähe trinken wir erstmal ordentlich bevor wir uns etwas Ruhe gönnen.

Chilli, Schnuff und ich liegen vor der Höhle, während Chief und Sam es sich im Inneren bequem gemacht haben. Nun gut, eigentlich hatte Chief unser neues Mitglied per Blick dazu aufgefordert zu ihm zu kommen; ich vermute er hat etwas mit ihm zu besprechen. Und nein, ich bin überhaupt nicht neugierig, was es wohl sein mag … *hust*

Der Schlotberg ist deutlich näher als „damals“, als wir den Aufstieg zu den Blitzas gemacht haben. Zu dem damaligen Zeitpunkt wirkte er majestätisch und beeindruckend im Schein der untergehenden Sonne. Jetzt hat er aus mir unerklärlichen Gründen eine unheimliche und bedrohliche Ausstrahlung. Die Sonnenabgewandte Seite ist in tiefe Schatten gehüllt, er wirkt dunkel und … einsam. Wahrscheinlich liegt es auch ein wenig daran, dass wir nicht mehr dieselbe Gruppe sind, die ihn betrachtet. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich nicht mehr diesen kindlichen Blick auf die Dinge habe.

Ich betrachte die Aschewolken, die der Vulkan ausspuckt und die Formen die sie bilden, und plötzlich fällt mir wieder etwas ein.

„Sag mal, Chilli? Woher kennt ihr eigentlich Rod?“, frage ich neugierig.

„Wir glaube ich gar nicht. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube die Verbindung läuft über die Aquana.“ Das Flamara sieht mich grübelnd an. „Am besten fragst du Chief, ich vermute er weiß mehr dazu.“

„Hey, seht mal!“, ruft Schnuff aufgeregt außerhalb unseres Sichtbereichs, aber irgendwo in unmittelbarer Nähe.

Er ist scheinbar irgendwann aufgestanden, keine Ahnung wann. Ich vermute er ist davongelaufen, als ich mit dem Flamara geredet habe. Ich mühe mich widerwillig hoch und gehe in die Richtung, aus der seine Stimme kam.

Ich finde meinen Bruder hinter einem Felsen. Er strahl über das ganze Gesicht und tippt wie eine Katze mit der Pfote gegen …

Ähm. Das ist ein Pupance. Ich bin mir nicht sicher, ob das so eine gute Idee ist. Aber ich verstehe Schnuff ein bisschen. Er tippt das Pokémon an einem seiner Arme an und es wippt hin und her danach, wie ein Stehauf-Männchen. Das ist lustig und einen Moment vergesse ich meine Bedenken, während ich meinen Bruder so beobachte.

Unvermittelt kommt aber Leben in das Pupance als mein Bruder es wieder antippen will. Es dreht sich schlagartig und wehrt seine Pfote ab. Überrascht und erschrocken springt Schnuff auf und bringt Abstand zwischen sich und das fremde Pokémon.

Allerdings scheint das Püppchen nicht gewillt meinen Bruder davon kommen zu lassen. Es dreht sich immer schneller und erzeugt einen Sandwirbel. Nicht nur Schnuff wird Angst und Bange bei dem Spektakel.

Hinter uns brüllt es plötzlich bedrohlich. Das Pupance nutzt seinen erzeugten Wirbel direkt zur Flucht und verschwindet weiter den Hang hinunter in der beginnenden Nacht.

Mit großen Augen drehen wir uns um und sehen … Chilli.

Ja, ich bin trotz allem Wissen, das ich dank jahrelangen Pokémon-Zockens habe, überrascht. Natürlich können Flamara Brüller, aber Chilli wirkt so lieb und als könnte sie keiner Fliege etwas antun. Ja, ich habe sie in der Nacht des Überfalls gesehen, wie sie sich auf das Knackrack gestürzt hat und so, aber sie derartig aggressiv brüllen zu hören ist irgendwie etwas anderes.

Das Flamara lacht wegen unserer ungläubigen Mienen und zwinkert uns dann zu. „Kommt schon, wir sollten zurück. Es gibt gleich Essen.“

Wir gehen zurück zur Höhle, wo Chief und Sam bereits das Paket ausgepackt haben. Es gibt Beeren und anschließend gehen wir nochmals zum Bach trinken.

Auf dem Rückweg frage ich Chief nach Rod, so wie es Chilli mir geraten hat.

Das Flamara bläst einen Moment die Wangen auf. „Genau genommen kennen nicht wir Flamara die Wailmer, sondern viel mehr die Aquana“, beginnt er zu erklären. „Du musst verstehen, dass viele Bande zu anderen Pokémon über viele Jahrhunderte geschlagen wurden und viele Verbindungen auf alten Freundschaften und Übereinkünfte fußen.“ Er sieht mich mit einem schiefen Lächeln an. „Ich bin ehrlich zu dir, ich weiß nicht genau, ob die Aquana und Wailmer einen Deal haben oder ob es in der Vergangenheit dazu kam, dass die Aquana den Wailmer aus der Klemme geholfen haben ... Ich weiß es nicht. Da musst du ein Aquana fragen, aber bitte ... nicht wieder in den Fluss springen dafür, und schon gar nicht nach der Entwicklung!"

Schnuff und Sam lachen.

Ich rolle mit den Augen und spare es mir zu erwähnen, dass Scharte ja in den Fluss gefallen ist. Das Ganze ist generell … unbefriedigend, wenn ich ehrlich bin. Meine Neugier ist damit so überhaupt nicht gestillt und ich verziehe ein wenig das Gesicht.

„Du solltest dein Schutzschild noch besser trainieren“, wendet sich Chilli an meinen Bruder. „Falls so etwas wie vorhin wieder passiert, kannst du dich dann besser verteidigen.“

„Wieder passiert?“, fragt Chief argwöhnisch nach.

„Ein Pupance fand es nicht so lustig, von Schnuff als Spielzeug benutzt zu werden“, antwortet sie.

Das Clanoberhaupt seufzt. „Tu‘ mir einen Gefallen, Schnuff: tritt nicht in die Pfotenstapfen deiner Schwester.“

Mir fällt schlagartig noch etwas ein, weil Chilli das Schutzschild erwähnt hat, weswegen ich vergesse mich wegen Chiefs Bemerkung aufzuregen. „Wie finde ich heraus welchem Typ meine Kraftreserve angehört?“, frage ich die Flamara.

„Testen“, bekomme ich die Antwort von Chief der mich angrinst und mit dem Kopf auf eine flache Stelle etwas abseits deutet.

„Hä?“ Ich verstehe nicht, was er meint, und tapse ihm hinter her.

„Du feuerst deine Kraftreserve auf mich und ich versuche aus dem erlittenen Schaden Schlussfolgerungen zu ziehen.“

Ah okay … Moment … Was?!

Ich sehe das Flamara ungläubig an. „Aber … das geht doch nicht.“

Das Clanoberhaupt bleibt stehen, dreht sich zu mir um und sieht mich mit hochgezogener Augenbraue an. „Glaubst du, ich kann deine kleine Attacke nicht aushalten?“, fragt er mich mit einem herausfordernden Schmunzeln.

„Das wollte ich nicht sagen!“, widerspreche ich schnell. „Ich meinte … du bist der Chef und so … und … und …“ Ich breche ab, als ich Chilli hinter mir lachen höre.

„Nun mach schon, die Sonne ist gleich weg“, amüsiert sich Chief.

Ich fühle mich überhaupt nicht wohl damit. Er ist das Clanoberhaupt und ihn anzugreifen, auch wenn es nur zu Testzwecken ist, fühlt sich schlicht und ergreifend falsch an. Auf der anderen Seite macht es aber Sinn, weil er das Clanoberhaupt ist und, ich vermute mal, recht viel Erfahrung hat. Er wird schon unzählige Attacken von allen Typen abbekommen haben.

Ich gehe also in Position, konzentriere mich auf die Energie, bündle sie und nach einigem Zögern feure ich sie auf das Flamara ab. Die Attacke trifft es und explodiert.

Nach einem Augenblick verzieht sich der Staub und zum Vorschein kommt Chief, der mich schräg ansieht. „Interessant“, murmelt er und mustert mich, „Und ungewöhnlich.“ Er kommt auf mich zu gelaufen, stoppt vor mir und lächelt dann eigenartig.

„Und?“, frage ich leise nach einigen Sekunden, weil er einfach nichts sagt.

„Wasser“, antwortet er knapp.

Ich blinzle verdutzt „Wasser?“

Das Flamara nickt und geht an mir vorbei, ich folge ihm grübelnd.

Wasser … Das heißt, nach meiner Entwicklung werde ich ein Feuer-Pokèmon mit einer Wasser-Attacke sein. Das hilft. Ein bisschen zumindest. Hoffe ich.

„Irgendwie passt das zu dir“, quatscht mich Sam grinsend an, „Ein wandelnder Widerspruch.“

„Gut, dass wir Schutzschild können“, lacht Schnuff, „Sonst würde sie uns platt machen nach der Entwicklung.“

Wir blödeln auf dem Rückweg noch etwas herum und verziehen uns dann in die Höhle. Sam, der sonst immer so souverän scheint, wirkt unsicher, als mein Bruder und ich uns zusammen in eine Ecke kuscheln. Ich beobachte ihn kurz und nach einem auffordernden Brummen von Schnuff gebe ich mich geschlagen.

„Wartest du auf eine Einladung?“, murmle ich schon im Halbschlaf.

Kurz darauf spüre ich wie er sich zu uns legt und dann bin ich auch schon im Land der Träume.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Aufgabe:
Nun geht es weiter durch das Gebirge, immer weiter hinunter, aber die Landschaft bleibt karg und der Boden wird immer sandiger.
Es ist Abend, als ihr an einer kleinen Höhle im Hang ankommt. Dort werden die Beeren verspeist und an einem kleinen Fluss getrunken. Danach wird geschlafen, nach dieser anstrengenden Wanderung fällt das Einschlafen euch sicher leicht.
Ob du träumst und wenn ja was, das ist dir überlassen. Komplett anzeigen

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