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The great talent of always making things more complicated

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No Cheerleading in Japan

~30. Januar~

„Ich hab gehört, dein Bruder hat Freitag einen Gig?“

T.K. Zuckte zusammen, als er auf einmal Kari neben sich stehen sah. Seufzend schlug er seine Spindtür zu. „Sag mir bitte nicht, dass du auch zu der peinlichen Fraktion gehörst, die während seiner Konzerte pink bemalte Plakate hochhält und sich die Seele aus dem Leib kreischt?“

Kari sah ihn belustigt an. „Also wenn dann nur, um dich zu nerven.“

T.K. Seufzte schwer, während sie nebeneinander den Korridor entlangliefen. Für ihn war es mittlerweile normal, ständig auf seinen Bruder angesprochen zu werden. Meistens waren es nur irgendwelche Mädchen, die seine Nummer haben wollten, aber ab und zu hörte er auch ziemlich merkwürdige Geschichten über Matt, die entweder Drogen, Alkohol oder Sex beinhalteten. Nur die Wenigsten von ihnen glaubte T.K., aber aus ebendiesen Gründen hatte sich das Verhältnis zu Matt fortlaufend verschlechtert. Dass sie getrennt voneinander lebten, verstärkte dies nur noch.

„Wirst du denn hingehen, auch, wenn seine Fans dich nerven?“, fragte Kari schließlich.

„Vielleicht. Allerdings ist der Gig im Florida, und ich hab keinen Plan, wie wir da reinkommen wollen.“

„Du kannst locker Matts Ausweis nehmen! Du siehst ihm so ähnlich...“, schlug Kari vor, doch T.K. Blieb extra stehen, um sie mit gehobener Braue anzusehen.

„Oh ja, kommt bestimmt super, wenn er dann auf der Bühne steht und ich mit seinem Ausweis reingehe.“

Kari schnaubte belustigt. „Okay, sorry, blöde Idee. Aber ich will da auch irgendwie rein...“

T.K. Sah aus, als würde er ernsthaft darüber nachdenken. „Gib mir ein wenig Zeit, ich denke darüber nach“, sagte er, und dann klingelte es auch schon zur ersten Unterrichtsstunde.
 

-
 

„Ich fasse es einfach nicht, dass es an dieser Schule keinen Cheerleading-Klub gibt!“ Wütend klatschte Mimi ihr Tablett auf den Tisch, und sofort sahen Tai, Matt und Sora verwirrt zu ihr auf, während sie sich zusammen mit Izzy zu der Clique setzte.

„Bitte?“, hakte Matt verwirrt nach.

Mimi begann sofort, wütend mit der Gabel auf ihre Salatblätter einzustechen. „Es gibt keinen Cheerleading-Klub!“, wiederholte sie beleidigt. „Dabei dachte ich eigentlich, die Staaten wären Japan in nichts voraus...“

„Wow, fahr' mal deine Krallen wieder ein“, gab Tai belustigt zu bemerken.

„Nein!“, entgegnete sie direkt.

Izzy, der Mimis schlechte Laune bereits in den Japanischstunden zuvor hatte ertragen müssen, schnappte sich seufzend ein paar Reiskörner mit seinen Essstäbchen. „Wenn es so schlimm ist, kannst du notfalls selber 'nen Klub gründen“, informierte er sie. „Aber ich habe damals damit aufgegeben, weil das so viel Papierarbeit war...“

„Was für einen Klub wolltest du denn gründen?“, fragte Mimi interessiert.

„Einen Computerklub.“

Mimi verzog das Gesicht. „Also in Amerika waren die Leute aus dem Computerklub immer die Nerds, die für ewig Jungfrau bleiben würden... Jetzt nichts gegen dich, Izzy.“

„Warum willst du überhaupt in einen Klub?“, fragte Matt nun. „Sei doch froh, wenn du diese Schule so selten wie möglich sehen musst.“

Mimi runzelte verwirrt die Stirn. „Also früher waren die Leute, die keinen Klub besucht haben, immer die totalen Opfer...“

„Daran hat sich auch nichts geändert“, bestätigte Tai optimistisch grinsend.

Matt seufzte schwer. „Wie wär's dann mit dem Zölibatklub?“, schlug er mit einer vor Sarkasmus triefenden Stimme vor.

„Du kannst natürlich auch Matts Fanclub beitreten“, setzte Sora schnell hinterher, und grinste erst Mimi, und dann Matt an.

Mimi sah verunsichert zu Matt herüber. „Den gibt es nicht wirklich, oder?“

„Erschreckenderweise schon“, murmelte dieser, und goss sich noch ein neues Glas Wasser ein.

Mimi seufzte. Auf ihrer alten Schule hatte sie das Cheerleading geliebt, und es war irgendwie mit der Zeit selbstverständlich geworden, dass sie dreimal die Woche an dem Training teilnahm und am Wochenende die Basketball- und Footballspiele der Jungs besucht hatte. Allerdings lag Japan nun einmal am anderen Ende der Welt, und genau das bekam sie hier zu spüren.

Matt stand schließlich auf, denn er schien sich nicht weiter das ganze Gerede über seinen Fanclub anhören zu wollen. Bevor er allerdings sein Tablett wegbrachte, informierte er seine Freunde noch: „Freitagabend, um 22:00 Uhr im Gravity. Wenn ihr nicht kommt, werdet ihr es bereuen!“

„Ich werde es eher bereuen, wenn ich komme, weil ich dann nämlich Kopfschmerzen wegen den ganzen kreischenden Mädchen haben werde“, erwiderte Tai grinsend, doch da war Matt bereits verschwunden.

„Du warst trotzdem immer da“, sagte Sora schließlich.

„Ja, aus Mitleid.“

„Du willst einfach nur nicht zugeben, dass du neidisch auf ihn bist“, murmelte Sora grinsend, und sah dann zu Mimi und Izzy herüber. „Ihr müsst übrigens auch kommen, alles andere wird Matt nicht akzeptieren.“

Mimi musterte Sora eindringlich. „Ist seine Band denn gut, oder wird das eher peinlich?“ Das Gespräch zwischen Sora und Tai vorhin hatte sie nämlich ziemlich verunsichert, was das anbelangte.

Sora lachte. „Du solltest nicht immer auf Tai hören. Sie sind nämlich wirklich unglaublich gut... na ja, zumindest, wenn man auf Rock steht.“

Auch Sora stand nun auf, und lief Matt hinterher, dicht gefolgt von Tai.
 

-
 

Kari warf einen Blick auf die Uhr. Es war bereits eine Viertelstunde vergangen, und schon wieder hatten sie nichts geschafft. Normalerweise störte sie es nicht, aber nun würden sie in wenigen Wochen einen Tanzwettbewerb haben, und wenn sie nicht mal langsam dafür übten, würde es eine Blamage werden. Zum Glück aber schien auch ihre Trainerin das so zu sehen, da sie sich nun endlich vom Boden erhob. Bevor allerdings auch alle anderen aufstehen konnten, richteten alle ihre Aufmerksamkeit auf einen Jungen, der quer durch die Halle gehuscht kam. Sofort begann die Gruppe zu tuscheln, denn es war ziemlich außergewöhnlich, dass sich jemand vom anderen Geschlecht in ihre Tanzstunden verirrte.

„Entschuldigung“, sagte der Junge mit einem Lächeln, „Aber ihr seid wahrscheinlich der Tanzklub, oder?“

„Ja“, bestätigte die Trainerin Saki nickend. „Stimmt, wir bekommen heute ein neues Mitglied... allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, dass es ein Junge sein wird. Würdest du dich vielleicht mal kurz vorstellen?“

Die Mädchen begannen zu tuscheln, denn wie Kari zugeben musste, sah der Junge nicht schlecht aus mit seinen goldblonden Locken, den grünen Augen und den vereinzelten Sommersprossen auf seinen Wangen. Sein Teint war deutlich gebräunter als der eines durchschnittlichen Japaners, und er trug ein lässiges Tanktop und eine kurze Shorts.

„Ich bin Shin Hayazaki, bin fünfzehn und komme aus Los Angeles. Meine Eltern sind Japaner, aber ich bin in Amerika geboren und aufgewachsen“, versuchte er offensichtlich, jeglichen Fragen bereits vorzubeugen.

Das Tuscheln wurde lauter, bis Kari schließlich nach vorne trat. „Dann herzlich Willkommen in Japan und in unserem Klub“, sagte sie lächelnd.

Shin erwiderte ihr Lächeln. „Danke.“



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