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Die Farbe Rot

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Sorry für die lange Pause dieser FF. Das Problem bei solche Geschichten wie diesen ist, dass man nicht zu viel verraten darf, aber gleichzeitig muss es vorangehen. Ich habe zur Zeit auch wieder viel um die Ohren, aber ich bemühe mich um Besserung :) Viel Spaß mit Kapitel 2 von "Die Farbe Rot" <3 Komplett anzeigen

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Du schon wieder!

Reno räusperte sich, um Tseng auf sich aufmerksam zu machen. Der Dunkelhaarige hatte regungslos an Elenas Krankenbett gesessen und ihre Hand gehalten, so dass es dem Rothaarigen langsam aber sicher peinlich wurde.

„Was ist, Reno...?“

Tseng war nicht bei der Sache, aber versuchte trotzdem, seine Sorge um Elena kurz zu vergessen, um sich seinem Untergebenen zuwenden zu können, der ihm sonst noch Löcher in den Rücken starren würde.

„Kannst du deine Entscheidung rückgängig machen?“, fragte Reno und noch bevor Tseng zu einer Antwort ansetzte, wusste er, dass die Schlacht schon längst verloren war.

„Nein. Es bleibt dabei, Vincent Valentine wird uns unterstützen, egal, was du davon auch halten magst. Wir sind zu wenige, viel zu wenige, als dass wir uns unsere Verbündeten gerade aussuchen könnten. Wir sollten jede helfende Hand begrüßen.“

Reno ballte die Fäuste und biss sich auf die Unterlippe. Er war so nah daran gewesen, Tseng von seiner Idee zu erzählen und vielleicht ein neues Zeitalter für die Turks einzuleiten. Doch stattdessen musste er sich nun mit einem neuen Partner herumschlagen, um die kriminellen Vorgänge zu untersuchen, die sie alle bedrohten.

„Es wäre mir trotzdem lieber, wenn ich das allein machen könnte. Valentine fällt doch auf wie ein bunter Hund“, murrte Reno, um noch ein letzte Ausrede hervorzubringen, doch Tseng konnte das gerade nicht gebrauchen.

Er fuhr mit einer fahrigen Bewegung herum und spießte Reno mit seinem Blick auf, so dass diesem ganz anders zumute wurde.

„Bist du jetzt fertig damit, dich zu beschweren? Wie du siehst, habe ich gerade ganz andere Sorgen!“

Tsengs zornige Stimme hallte durch den Raum wie ein Peitschenknall und Reno gab sich zerknirscht.

„Es tut mir leid“, sagte er reuevoll.

Tseng gab nur ein unwirsches Geräusch von sich, wandte sich wieder Elena zu und ergriff ihre Hand von Neuem.

„Was machst du überhaupt noch hier? Wolltest du dich nicht umhören?“, fragte das Oberhaupt schließlich und machte Reno bewusst, dass er störte.

Der Rothaarige zuckte ertappt zusammen und biss sich erneut auf die Unterlippe. Er hatte es lange genug hinausgezögert und hatte sich selbst damit zum Narren gehalten, dass er nach seinem Boss und Elena sehen musste, falls diese etwas brauchten. Jetzt musste er an seine eigentliche Arbeit zurück... zusammen mit Vincent Valentine.

Reno schauderte und alles in ihm rebellierte. Er wollte nicht mit diesem Typ zusammenarbeiten, denn niemals konnte jemand von der Gegenseite sein Partner sein.

„Dann gehe ich mal... ich halte dich auf dem Laufenden“, sagte Reno leise und konnte nur mit Mühe und Not ein genervtes Seufzen unterdrücken.

In genau diesen Momenten vermisste er Rude am meisten. Der andere war zwar schweigsam gewesen wie ein Baumstamm, aber immerhin hatte der andere immer verstanden, was Reno bewegte. Diese Art Partnerschaft gab es nur einmal, so war Reno der Meinung und es kam auf keinen Fall in die Tüte, dass Vincent Valentine diesen Platz einnahm, nicht einmal zeitweise.

Reno verließ mürrisch das Zimmer und sein Ärger kehrte wieder, als er den Schützen mit verschränkten Armen im Gang lehnen sah. Als die roten Augen ihn erblickten, richtete sich Vincent auf, als ob er auf ihn gewartet hätte und Reno fluchte leise in sich hinein. Er konnte diesen Typ nicht ausstehen, schon rein aus Prinzip nicht!

„Du solltest lernen, über deinen Schatten zu springen, Reno“, sagte Vincent ruhig, als der andere mit großen Schritten an ihm vorbeimarschierte und seinen Unmut ziemlich deutlich im Gesicht präsentierte.

„Und du solltest lernen, mir aus dem Weg zu gehen. Ich arbeite mit niemanden zusammen, schon gar nicht mit dir!“, sagte Reno und seine Hand wanderte zu seiner Hüfte, wo sein Schlagstock nur auf seinen Einsatz wartete.

„Wir sind im Krankenhaus, vergiss das nicht“, erinnerte Vincent und Reno hätte dem Schützen am liebsten am Kragen gepackt.

„Dann sind wir ja schon an deiner Endstation, ist doch perfekt!“, fauchte er und einen Moment lang sah es wirklich so aus, als würde der Rothaarige seiner Wut nachgeben.

Vincent machte sich darauf gefasst, dem anderen eine weitere Lektion zu erteilen, doch Reno wandte sich plötzlich mit einem verächtlichen Geräusch ab und setzte seinen Weg fort.

„Ich habe keine Zeit für diesen Scheiß. Ich muss den Attentäter finden“, murmelte Reno mehr zu sich selbst als an Vincent gewandt und der Schütze konnte ihm da nur zustimmen.

Hintereinander folgten sie den gewundenen Gängen des Krankenhauses und verließen es schließlich durch einen Ausgang, der ein bisschen versteckter lag und kein gutes Angriffsziel darstellte. Sie hatten sich noch nicht weit vom Krankenhaus entfernt, als Vincents Handy klingelte. Da es Reeve war, bedeutete Vincent Reno, dass dieser schon vorauslaufen konnte und Reno hatte es sogar ziemlich eilig, von Vincent weg zu kommen. Das konnte ja noch heiter werden.

Vincent seufzte und nahm das Telefonat an.

„Vincent? Ich habe von dem Anschlag gehört, ist alles in Ordnung?“, wollte Reeve wissen und Vincent gab ihm ein kurzes Update.

„Ich wünschte, ich hätte mich geirrt“, lautete die Reaktion des WRO-Oberhaupts und der Ex-Turk konnte ihm da nur zustimmen.

„Ich auch. Reno ist nicht sehr begeistert und arrangiert sich mit meiner Hilfe nicht so gut wie Tseng, aber es ist die beste Lösung, um aufzudecken, wer dahinter steckt“, sagte Vincent und rieb sich über die Stirn.

„Hast du eine Idee, wer es gewesen sein könnte?“

„Nein. Es ergibt auch keinen Sinn, warum dieser Anschlag ausgerechnet jetzt passiert ist. Die Turks sind zwar eine Gruppe die Rufus unterstellt ist, aber der Groll auf Shinra ist mittlerweile von vielen fast vergessen, seit die Geostigma verschwunden sind und Rufus sich ruhig verhält. Außerdem gab es keine Anschläge auf Shinra, sondern nur auf die Turks... es ergibt alles einfach keinen Sinn, wie ich schon sagte.“

Reeve gab einen nachdenklichen Laut von sich.

„Vielleicht ein Ex-Turk?“

„Einmal Turk, immer Turk... so ist die Devise, die nur bei mir nicht greift. Das heißt, ich wäre der Hauptverdächtige“, sagte Vincent und er dachte kurz daran, dass Reno diese Erkenntnis bestimmt freuen würde.

Apropos Reno...

„Ich sollte dann langsam los, Reeve. Ich melde mich“, sagte der Schütze schnell, als er Reno auf einmal nicht mehr sehen konnte.

„Natürlich. Und pass auf dich auf“, mahnte das Oberhaupt der WRO und Vincent beendete das Gespräch, um sich auf die Suche nach dem ungestümen Turk mit den roten Haaren zu begeben.
 

Reno hätte am liebsten gelacht, doch er steckte seine Energie lieber in seine Beine, damit diese noch mehr Abstand zwischen ihn und den Schützen bringen konnten. Dass Vincent sich lieber auf ein Telefongespräch konzentriert hatte, war so ein Anfängerfehler gewesen, dass Reno ihn leicht hatte hinter sich lassen konnte.

Er wusste, er hatte seine Befehle von Tseng, doch er konnte ja einfach behaupten, dass sie sich unterwegs verloren hatten und da Reno schon manchmal etwas trottelig war, würde das niemand in Frage stellen.

Der Rothaarige rettete sich nun in eine Seitengasse nahe einer düsteren Spelunke und beschloss, dort zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Er hatte hier ein paar Kontakte, die er befragen konnte, schließlich musste der Anschlag auf Tseng zahlreiche Steine losgetreten haben. Weiterhin konnte er sich dort verstecken, denn so einer wie Vincent Valentine würde wohl nicht dort hineingehen.

Gesagt, getan. Reno betrat die Bar und setzte sich in eine dunkle Ecke, die vom Eingang nicht gut einsehbar war und wo er immer seine Kontakte traf. Es gab einen speziellen Tisch, an den er sich setzen musste, wenn er Informationen wollte und genau das der Rothaarige jetzt. Es dauerte nicht lange, als sich ein hagerer, blasser Mann zu ihm setzte und sich vertraut nach vorne über den Tisch beugte.

„Hallo Reno. Lange nicht gesehen“, meinte er mit einem verschlagenen Grinsen, welches gelbe Zähne entblößte.

Reno erwiderte das Grinsen nicht, dafür hatte er gerade keine Nerven.

„Brave, ich brauche Informationen über den Anschlag“, sagte er stattdessen leise, so dass keiner der anderen Gäste etwas mitbekam.

„Immer direkt zur Sache, was? Na, soll mir recht sein... aber nur, wenn du Geld rüberwachsen lässt“, meinte der Hagere und Reno gab ein Knurren von sich.

„Hör auf mit den Spielchen. Sag mir, was du weißt oder deine Finger machen Bekanntschaft mit dem hier“, sagte er und legte seinen Schlagstock so abrupt auf den Tisch, dass es schepperte.

„Hey, entspann dich mal. Verstehst wohl keine Späßchen mehr?“

„Tseng wurde fast erschossen, Elena ist verletzt und ich habe Vincent Valentine als Partner, um die Sache aufzuklären, also nein, ich verstehe keinen Spaß zur Zeit“, zischte Reno und Braves Augen wurden groß.

„Vincent Valentine sagst du? Und er ist dein Partner?“, keuchte er und seine Gesichtsfarbe wurde noch durchscheinender.

„Unfreiwillig. Ich habe mich abgesetzt und brauche nun Informationen über den Anschlag, erinnerst du dich?“

„Ja... aber verdammt, Vincent Valentine? Der Typ ist ein Monster.“

„Wem sagst du das... aber das ist jetzt unwichtig-“

„Ich hab gesehen, wie er sich in ein Monster verwandelt hat. Riesige Schwingen... und diese leuchtenden Augen, als ob sie wie Laser durch einen durch schauen würden. Es war echt beängstigend... der Typ ist nicht von dieser Welt, ich sag´s dir“, meinte Brave hastig und war nicht vom Thema Valentine abzubringen.

„Brave, zurück zum Thema bitte!“, zischte Reno und endlich wurde der andere wieder ruhiger.

„Ja, wir haben gerade über meine Bezahlung gesprochen.“

„Ich halte dir schon sämtliche Schläger und die Justiz vom Hals, mehr kann ich nicht tun. Und jetzt gib mir das, was ich brauche.“

Brave seufzte. Da arbeitete er schon so lange mit den Turks und hatte kaum etwas davon, schließlich tranken sie nicht einmal was in seiner Bar. Sie kamen nur, wenn sie Informationen von ihm brauchten... aber nun ja, es war besser für sie zu arbeiten, anstatt gegen sie. Er beschloss, sich wie sooft erkenntlich zu zeigen, auch, wenn er nicht viel mehr wusste, als Reno selbst.

„Über den Anschlag auf Tseng und Elena weiß ich in etwa genau so viel wie du, tut mir leid, Reno.“

Der Rothaarige gab einen frustrierten Laut von sich. Wenn nicht einmal Brave etwas gehört hatte, dann standen die Chancen schlecht, überhaupt etwas zu erfahren.

„Allerdings...“

„Allerdings was?“

Reno sprang beinahe über den Tisch. Warum ließ Brave sich nur immer so bitten?

„Nun, ein Chocobo hat mir gezwitschert, dass unmittelbar danach eine Frau die Gegend verließ. Ob sie damit zu tun hat, weiß ich nicht, das konnte mir meine Quelle auch nicht sagen. Aber sie war doch sehr... nun... nennen wir es, einprägsam.“

„Was soll das schon wieder heißen?“

„Sie sah ziemlich abgerissen aus. Dunkle Kleidung, muss mal eine Art Hosenanzug gewesen sein. Schmutziges Gesicht, die Haarfarbe war sehr merkwürdig... sowohl rot als auch grün. Es war als könne sich ihr Haar nicht entscheiden, welche Farbe es annehmen sollte.“

„Wer war sie? Hat sie jemand erkannt?“

„Keine Ahnung. Sie scheint die Haare tief im Gesicht getragen zu haben, so dass niemand sie hätte erkennen können“, meinte Brave nachdenklich.

„Komischer Zufall, meinst du nicht?“, fragte Reno ebenso grüblerisch und Brave stimmte ihm zu.

„Sie ging in Richtung der alten Fabrik im Nordwesten. Vielleicht hilft dir das ja weiter“, sagte der Hagere und Reno nickte.

„Danke Brave, dafür hast du was gut bei mir... und Tseng“, meinte der Rothaarige und erhob sich.

„Dann macht die nächste Betriebsfeier hier, das kurbelt vielleicht mein Geschäft ein wenig an“, grinste Brave und Reno grinste nun doch zurück, ehe sie sich voneinander verabschiedeten.

Reno beschloss, die Bar wieder zu verlassen und Braves Spur nachzugehen. Er sann über die Informationen nach, die er erhalten hatte, doch noch immer ergab das alles keinen Sinn. Warum sollte es eine einzelne Frau auf die Turks abgesehen haben?

//Es kann sich nur um etwas Persönliches handeln... bloß was?//, überlegte Reno und lenkte seine Schritte nach Nordwesten, zur alten Fabrik.
 

Nachdem Shinra auf Atomenergie umgestiegen war, hatte man so einige Fabriken geschlossen. Auch dieses Fabrikgelände, welches sich vor Reno erhob, war da keine Ausnahme. Man hatte die Gebäude nicht weiter verwendet, man hatte sie lediglich geschlossen und sich selbst überlassen und das sah man auch.

Die Maschendrahtzäune waren durch Wind und Wetter kaputt und verbogen, Gras und Unkraut wucherten überall, wo es Lücken gab. Überall war Moos und es schluckte die Geräusche, die Renos Schritte verursachten.

Trotz der scheinbaren Verlassenheit des Geländes ließ sich der Turk nicht einlullen. Er hielt seinen Schlagstock schon in einer Hand, während seine Augen die Lage sondierten. Es war ein offenes, weites Gelände, er gab mit Sicherheit ein gutes Ziel ab. Doch hatte er eine andere Wahl? Wenn er das Attentat aufklären wollte, dann musste er selbst den unwahrscheinlichsten Spuren folgen und diese Frau, die kurz nach der Tat hierher gegangen war, war zwar die verrückteste Spur, jedoch seine Einzige.

Jede Art der Deckung nutzend, näherte sich Reno dem Gebäude und dem weiten Platz davor. Sobald er den Zaun passiert hatte, gab es nichts mehr, was ihn schützen konnte, daher wusste er, dass er schnell sein musste. Reno rannte los, nutzte einen Zick-Zack-Kurs, um kein leichtes Ziel abzugeben und forderte alles von sich ab, bis er sich an die Mauer des Gebäudes gerettet hatte. Er verschnaufte kurz, sondierte wieder die Lage.

Das Gebäude lag weiterhin still und verlassen da, kein Zeichen eines weiteren Eindringlings neben Reno war zu erkennen. Der Rothaarige kam sich komisch vor.

//Vielleicht war an den Informationen doch gar nichts dran und ich verhalte mich umsonst wie ein aufgeschrecktes Huhn//, dachte er und kratzte sich am Hinterkopf.

Schließlich tat er seine Gedanken unwirsch ab und suchte nach einem Eingang. Bald darauf wurde er fündig, denn hinter einem mannshohen Stück Wellblech war ein riesiges Loch zu erkennen. Reno stieß das Blech um und konnte so an den provisorischen Eingang gelangen.

Das Innere des Fabrikgebäudes war genauso verwahrlost wie die Außenseite. Überall wucherten bereits Pflanzen, der Putz bröckelte ab und an von den Wänden und ansonsten gab es nichts Nennenswertes. Reno sah sich trotzdem um, vielleicht gab es ja Hinweise auf die ominöse Frau, doch alles, was er fand, waren Dreck, Insekten und Müll.

Frustriert trat Reno gegen eine Dose und vergrub eine Hand in seine Haaren, um sich diese zu raufen. Das konnte doch nicht alles sein?!

„Verdammt, was mache ich denn jetzt?“, fragte sich der Rothaarige halblaut.

Er überlegte eine Weile und sann noch einmal über seine Möglichkeiten nach, doch letztendlich fiel ihm nichts anderes ein, als den Rückzug anzutreten. Er duckte sich gerade durch den Eingang mit dem Wellblech, als etwas haarscharf an ihm vorbeizischte.

Reno spürte, wie sich ein schmaler Cut an seiner Wange öffnete und er begann, zu bluten.

„Was zum-?!“

Noch einmal zischte etwas an ihm vorbei und er wehrte es gerade so mit seinem Schlagstock ab, doch es war noch lange nicht vorbei. Zwei-, drei- nein, viermal zischte etwas auf ihn zu und er konnte ausweichen, doch konnte er nicht sehen, woher die Angriffe kamen.

„Komm raus, du Feigling!“, rief Reno und schaute sich wieder um, doch nichts und niemand tauchte auf.

Die Angriffe durch die Wurfgeschosse hörten auf, so dass Reno sich schnell herabbeugte und sich eins der Wurfgeschosse schnappte. Mit einer geschickten Seitwärtsrolle entkam er durch das Loch, durch welches er gekommen war und brachte sich in einem Winkel in Sicherheit. Zumindest dachte er das...

Durch sein wild wummerndes Herz hörte er das Ticken nicht sofort. Erst als das Ticken schneller wurde, merkte er, dass etwas nicht stimmte.

„Oh verdammte Sch-!“

Er wollte gerade beiseite springen, weg von der Sprengfalle, die genau hinter ihm an der Wand des Winkels befestigt war, als er von dort weggerissen wurde. Reno landete hart auf dem Boden und ihm wurde die Luft aus den Lungen gepresst. Neben ihm kam ebenfalls ein Körper auf und er sah hin, nur um Vincent Valentine zu erkennen.

„Wa- du?!“

„Kopf runter“, lautete der einzige Kommentar des Schützen und drückte Renos Kopf augenblicklich nach unten, so dass der Turk das Gras schmecken konnte.

„Umpf!“

Reno wehrte sich, doch Vincent hielt ihn unten, während hinter ihnen die Sprengfalle explodierte und einen Regen aus Staub, Stein und Dreck über sie regnen ließ.

Als es vorbei war, ließ Vincent Reno los und sie standen beide auf.

„Was fällt dir eigentlich ein?! Ich hatte alles im Griff!“, wütete Reno und ärgerte sich schwarz darüber, dass der andere ihn gefunden hatte.

„Du bist einfach verschwunden und hattest eben gar nichts im Griff“, erinnerte Vincent und Reno bekam noch mehr Wut im Bauch.

„Lass mich einfach, ich komme alleine klar.“

„Tseng meinte, wir sollen zusammenarbeiten.“

„Ich arbeite allein, kapier´ das endlich! Ich brauche keine Hilfe!“

„Du wärst eben fast durch eine Sprengfalle getötet worden und du sagst, du brauchst keine Hilfe?“

Reno gab ein Knurren von sich, dann drehte er sich einfach um und rannte davon.

„Reno!“

Der Rothaarige hörte nicht, sondern rannte weiter. Dieser Valentine regte ihn maßlos auf, immer wieder ließ er Reno auflaufen und das kotzte den Turk einfach nur an. Er rannte weiter, sich deutlich bewusst, dass der Schütze ihm lautlos, aber schnell folgte.

Erst als sie sicheres Terrain erreichten, machten sie Halt.

„Reno...“

Der Angesprochene fuhr zu Vincent herum.

„Ich wollte nie mit dir zusammenarbeiten! Es ist mir egal, was Tseng oder irgendwer sagt! Ich mache das allein und auf meine Weise!“

„Du bringst dich in Gefahr.“

„Lass das meine Sorge sein“, knurrte Reno erneut, dann wandte er sich ab und stapfte den Weg zurück, den er vorhin gekommen war.

Dass Vincent wieder an seinem Hintern klebte, war höchst unerfreulich, aber bis er das nächste Mal entwischen konnte, musste er das eben ertragen. Grimmig packte Reno seinen Schlagstock weg und wurde sich plötzlich bewusst, dass er noch etwas in den Händen hielt. Er öffnete die Hand und besah sich das, was ihn vorhin attackiert hatte.

Er runzelte die Stirn. Es war ein kleiner Wurfstern, fast ebenso einer, den diese kleine Göre aus Wutai so gern benutzte.

//Das ergibt einfach alles keinen Sinn...//, dachte Reno, während er die Waffe in die Brusttasche seines Hemds wandern ließ.

Er musste dringend an irgendwelche Informationen kommen, bevor die Sache noch völlig kompliziert wurde.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Na, ob die beiden sich noch zusammenraufen können? xD Diese Zusammensetzung macht mir zumindest sehr viel Spaß *hehe* Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  DieLinkeBazille
2018-01-08T15:46:58+00:00 08.01.2018 16:46
Reno ist so gut getroffen. Ich feiere das hier gerade voll. XD
Da wird sich Vincent echt ins zeug legen müssen um das wilde Katerchen aka Reno zu zähmen. XDDD
Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel. (*'▽'*)♪

Antwort von:  Kyo_aka_Ne-chan
08.01.2018 17:43
Hihi, ich freue mich sehr, dass Reno gut getroffen ist, das feiere ich gerade voll, wie gesagt, er war ein kleines Sorgenkind xD
Aber wie kommst du darauf, dass Vincent ihn zähmen soll? Das schafft niemand xD Na obwohl, vielleicht hätte das Schild im Film besser ihn treffen sollen, vielleicht hätte das zu einer Wesensänderung beigetragen xD
Ich bemühe mich, deine Erwartungen weiter zu erfüllen ;)


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