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Crossed Fate (KakashixSakura)

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo liebe Mitmenschen, es freut mich wirklich meine erste Fanfiction zu veröffentlichen. Das ist mein erstes Mal und ja es so wie es klingt. Ich lese gerne, aber ich habe mich noch nie am Schreiben versucht. Ich hatte immer ein Kopfkino von Geschichten, die mir im Kopf herumschwirrten. Nun endlich bringe ich sie zu Papier. Ich hoffe ich kriege viele Feedbacks, ob gut oder schlecht. Komplimente und Kritik, ich heiße alles herzlich willkommen. Ich hoffe ich lasse Euch in eine neue Welt eintauchen. Und los geht's... Komplett anzeigen

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Die Sonne strahlte zwischen den dunkelgrünen Vorhängen hervor und erhellte mit sanfter Großzügigkeit den Morgen. Unter der Decke bewegte sich hin und wieder eine zierliche Figur. Durch den Raum konnte man den leisen Atem hören. Sakura streckte einen Arm aus der Decke und gab ein lautes Stöhnen von sich. Wieder war sie ruhig. Keine Bewegung.

Plötzlich ging die Tür auf und ein Mann mit sternförmigem dunkelrosa Haar, genau wie sein Bart, stürmte mit Elan durch die Tür.

„Sakura-chan aufstehen!“

 

Unter der Decke regte sich etwas mit Schreck hoch. Sakura sah ihren Vater erst erschrocken, aber dann mit halb verschlafenen Augen an, während sie sich wieder in ihr Bett fallen ließ „Bitte nicht.“

Der Vater huschte zu ihren Vorhängen und sprach „Sakura, was ein Tag! Steh auf! Die Sonne lacht, die Vögel singen, was willst du mehr?“, während er sie aufzog. Sakura zog ihre Decke bis zur ihrem Kinn „Papa, bitte. Was ich will ist schlafen.“ und schloss wieder ihre Augen. Sakuras Vater drehte sich zu ihr um und sprach lachend „Sakura zieh dich an, wasch dein Gesicht und komm runter. Deine Mutter hat dein Lieblingsfrühstück gemacht. Pfannkuchen!“, mit seinen Händen auf der Hüfte. Er drehte sich zurück zum Fenster um es zu öffnen. Danach streckte er seinen Kopf hinaus und atmete einmal, für alle Menschen in einem Umkreis von 10 Metern zu hören, die frische Luft ein. Lachend schlenderte er mit geballten Fäusten aus dem Zimmer. Sakura schlug ihre Augen auf und schnaubte voller Grimmigkeit ihren Frust aus. Sie dehnte einmal ihren Nacken, nach links und nach rechts und warf dann die Decke zur Seite. Sie setzte sich für drei, für sie zu kurze, Sekunden auf ihre Bettkante, bevor sie aufstand. Sie lief über den Flur ins Badezimmer und stand nochmal voller Müdigkeit einige Sekunden vor dem Waschbecken. Sakura war kein wirklicher Morgenmuffel, der einfach nicht aus dem Bett kam und hätte bis zum Mittag weiterschlafen können. Sie war jemand, der nach dem Aufstehen einfach keinen klaren Gedanken fassen konnte. Sie brauchte immer ein paar Sekunden um eine Situation zu realisieren. Sie griff zur Zahnbürste, putzte sich ihre Zähne und als letztes wusch sie sich ihr Gesicht, erst mit warmen, dann mit eiskaltem Wasser. Sobald das kalte Wasser ihr Gesicht berührte wurde sie wach. Sie öffnete weit ihre Augen und betrachtete sich im Spiegel „Guten Morgen.“, sagte sie mit einem angehängten Seufzen. Wieder kam von unten eine laute Stimme „Sakura, beeil dich und komm runter.“, erklang die Stimme ihrer Mutter.

 

Nach einigen Handgriffen für die Haare und frischer Kleidung für den Tag, lief sie die Treppen runter und atmete den Duft des frisch gemachten Frühstücks tief ein „Das riecht so gut. Wieso habe ich das Gefühl heute wird ein guter Tag?“ kicherte sie vor sich hin. Ihr Vater saß bereits am Tisch mit dem Kaffee in der einen Hand und der Zeitung in der anderen. Sogar im Sitzen war seine Statur groß und breit, wie ein wahrer Konoha Shinobi. Sie hüpfte rüber zum Tisch und nahm Platz. Ihre Mutter legte ihr einen Teller mit Pfannkuchen und Obst hin, worauf Sakura ein Gesichtsausdruck voller Verwunderung machte. Auf dem Tisch standen Blumen, es gab Pfannkuchen und alles war tipp topp aufgeräumt. Viel zu aufgeräumt für ihren Geschmack. Denn etwas war anders.

„Pfannkuchen sind ja schon toll. Aber auch noch Obst dazu? Was ist der Anlass?“, beendete sie den Satz mit einem Kichern, dass sie selber nicht ganz überzeugte.

Ihre Mutter lächelte still und ihr Vater ließ ein lautes Lachen raus, dass andere Menschen für einen Augenblick einen Schreck verpassen würde. Sie lächelte gezwungen und ließ ihre Augen von links nach rechts, zwischen ihrer Mutter und ihrem Vater schweifen. Sie pickte mit ihrer Gabel im Obst herum bis sie endlich etwas aufgespießt hatte.

„Nein Mama, Papa, jetzt mal ehrlich. Ist irgendwas? Ist etwas passiert? So einen Aufwand kriege ich sogar an meinem Geburtstag schwer zu Gesicht.“

Nun setzte auch ihre Mutter sich mit einer Tasse Kaffee, die mit Kirschblüten verziert war an den Tisch. Ihr Vater legte die Zeitung zur Seite und Sakura hatte eine Vorahnung darauf, dass sie sich auf etwas gefasst machen musste.

 

 

 

 

Kakashi lag wie eine Mumie gerade auf seinem Bett. Seine silbernen Haare waren durcheinander und einige Strähnen hingen in sein Gesicht. Mit der Decke bis zu den Schultern gezogen, atmete er ganz ruhig im einheitlichen Rhythmus. Sein Bett stand in der einen Ecke seines Zimmers. Daneben eine mittelgroße dunkelbraune Kommode mit Büchern oben drauf. Über den Büchern waren dann nochmal zwei Bücherbretter, die auch voller Bücher oder Zeitschriften waren. In der Mitte der Wand, an der sein Bett seinen Platz hatte, war ein großes Fenster und eine Fenstertür die zum Balkon führte. Seine Einzimmerwohnung war groß, aber es war so karg und grau so, dass es für eine Person, die dort leben sollte viel zu leer war. Um Punkt 6 Uhr klingelte der dunkelgrüne Wecker auf dem Nachtischchen zwischen dem Bett und der Kommode. Nach bereits einer Sekunde streckte er einen Arm aus seiner Decke hervor und schlug auf den Wecker. Er öffnete schlagartig seine Augen, ließ sie über die Decke schweifen und schloss sie wieder. Die Decke schob er zur Seite und richtete sich mit einer ruckartigen Bewegung und einem lauten Grunzen auf. Er stand seitlich zur Kommode und zog die Schublade auf, holte ein schwarzes Stück Stoff raus, ohne auch nur in die Richtung der Kommode zu gucken. Er stülpte das Stück Stoff über seinen Kopf und verdeckte, so wie er bei allen bekannt war, sein Gesicht.

 

Zu Kakashis morgendlichen Ritualen gehörte nicht viel dazu. Etwas Leichtes essen und sich fertigmachen, um rauszugehen. Da er sowieso immer seine Shinobi Kleidung trug, hatte er nicht eine große Auswahl an Kleidung. Mit beiden Händen in den Hosentaschen trat er auf den Balkon und atmete die Morgenbrise ein. An diesem Morgen war nicht viel los. Einige Menschen, die sich auf das Geschäft des Tages vorbereiteten und Katzen und Hunde die ihre Wege gingen.

„Vielleicht lege ich mich nochmal für eine Minute hin.“, er schloss die Tür hinter sich, lief zwei Schritte auf sein Bett zu und ließ sich darauf fallen. Im nu war er wieder im Land der Träume.

 

 

 

 

„Ihr wollt was?“, quiekte Sakura. Sie schlug ihre Hände auf den Tisch und konnte ihr Entsetzten nicht mehr als sonst zurückhalten. Sie riss ihre Augen weit auf und weinte falsch, nur um ihren Frust rauszulassen.

„Das könnt ihr doch nicht ernsthaft tun.“

„Sakura, Liebling, du bist jetzt erwachsen. Da ist doch nichts dabei.“

„Aber, aber, was soll ich jetzt tun?“

„Na du wohnst ab jetzt alleine.“, lachte ihr Vater.

„Aber wieso wollt ihr wegziehen?“

„Naja, wir sind jetzt alt und wir hatten schon immer den Wunsch auf dem Land zu leben. Wir haben genug Geld und wollen uns langsam zur Ruhe setzten. Außerdem bist du alt genug. Du hast auch genug Geld, weil du ja immer mit uns gelebt hast und nie irgendwelche Ausgaben hattest. Es spricht doch nichts dagegen jetzt unabhängig zu werden, oder?“

„Aber...“, Sakuras Stimme wurde leise. Sie seufzte während sie auf ihren Stuhl sank. Sie stopfte sich Pfannkuchen in den Mund und kaute das köstliche Gericht weich.

„Wann soll es denn losgehen?“

„Bereits nächste Woche.“

Sakura hustete auf „Wie bitte?“.

„Ja. Wir haben schon ganz schön viel eingepackt und in den Kisten verstaut.“, sagte ihre Mutter mit einem relativ leeren Gesichtsausdruck. Sakura sah sich um „Ich habe mir schon gedacht, dass es sehr anders aussieht als sonst. Vieles scheint wohl nicht mehr an seinem Ort zu sein.“, sagte sie nostalgisch. Sie konnte es nicht glauben. Sie konnte nicht glauben, dass ihre Eltern sie einfach verlassen und nicht mal auf Gedanken kamen, sie mitzunehmen. In ihrem Kopf warfen sich jetzt viele Fragen auf. Eine Wohngemeinschaft wäre nichts für sie, da sie gerne ihre Ruhe hatte. Obwohl sie ihr eigenes Zimmer hatten, hat das Gelächter und der Lärm ihres großen Vaters sie immer gestört. Sein Stapfen, sein Lachen, ja sogar beim Trinken von Tee war er unglaubwürdig laut. Sakura legte ihr Kopf von einer Seite auf die andere. Die Situation konnte sie sowieso nicht mehr ändern. Also dachte sie nach langem hin und her überlegen, dass es gar nicht so schlecht wäre alleine zu wohnen. Sie liebte es in Unterwäsche rumzulaufen, aber ihre Eltern platzten immer ins Zimmer, also war das eine Sache der Unmöglichkeit. Es waren ihre Eltern und im Endeffekt wäre es egal gewesen, dennoch war sie immer noch eine ehrwürdige Kunoichi, bei der so etwas nicht in Frage kam.

 

Sie ging rauf in ihr Zimmer und entdeckte die gefalteten Kartons vor ihrer Tür. Wann sollen ihre Eltern die bitte da abgelegt haben? Sie packte sie und trug sie in ihr Zimmer. Mit einem Schwung faltete sie sie zusammen und sah um sich herum. Sie stand in der Mitte ihres Zimmers und sah auf ihre Bücher in ihrem Bücherregal, ihre Blumen auf ihre Fensterbank, ihren Kleiderschrank auf den Fotos geklebt waren und letztendlich auf dem Foto, dass auf ihrer Kommode stand. Auf dem sie und das Team 7 abgebildet waren. Sie lief zum Foto hin, nahm es hoch und starrte es einige Sekunden an. Sakura war erwachsen und wohl oder übel musste sie jetzt ihr eigenes Leben beginnen. Alleine. Ohne Sasuke. Jahrelang wünschte sie sich nichts sehnlicher als an seiner Seite zu sein. Doch er gab ihr keine Anzeichen, dass er dies wolle. Sakura war kein Schritt weiter als sie 12 Jahre alt gewesen war. Sie war darüber hinaus ihm nachzuschwärmen oder jede Chance zu nutzen um ihm zu zeigen wie sehr sie ihn eigentlich liebte. Sie war erwachsen, stark und eine wunderschöne junge Frau, doch der Schmerz darüber, wie wenig Rücksicht er auf ihre Gefühle nahm, vergrub sich tief in ihrem Herzen. Eine andauernde Trauer, ein andauernder Schmerz der schon ein Teil von ihr war.

Sie stellte das Foto zurück und fing an zu packen. Sie beschriftete alle Kartons und packte langsam alles ein was sie mitnehmen würde.

 

 

Kakashi öffnete seine Augen und schaute zur Seite auf seinen Wecker„Oh nein.“, hauchte er auf. Raus aus der Balkontür, schoss er über die Dächer von Konoha. Er runzelte die Stirn „Der Hokage bringt mich um.“, sagte er zu sich selbst.

Er stand vor der Tür zum Büro des Hokages und klopfte leise aber fest gegen das Holz. Er öffnete diese, steckte sein Kopf durch die Tür und erschreckte sich durch das laute plötzliche Knallen. Er sah zur Seite und betrachtete wie ein Buch fast ein Loch, ein paar Centimeter weg von seinem Gesicht, in die Wand bohrte. Er hatte nicht nur den Verdacht, sondern war fest davon überzeugt, dass die Hokage sauer war, dass er wieder mal zu spät dran war. Er ging ins Zimmer und kratzte sich am Hinterkopf.

„Tut mir leid, ich habe wohl nicht auf die Zeit geachtet.“

„Mal wieder, Kakashi. Wieso kommst du immer zu spät?“

„Naja…“

„Wenn du das nächste Mal zu spät kommst, breche ich dir alle Knochen so, dass du bei Bewusstsein bist, aber jeden einzelnen Schmerz spürst. Na ist das ein Deal?“

„Tut mir leid Hokage-sama“, sein Gesicht verfärbte sich nahezu zu einem lila schwarzen Ton.  Während er näher an das Pult der Hokage herantrat, kratzte er sich am Hinterkopf.

„Es gibt eine neue Mission für dich. Da du sowieso zu spät gekommen bist. Sei ruhig und hör einfach zu. Es ist sehr simpel. Du wirst als Leiter des Teams eine sehr wichtige Schriftrolle nach Sunagakure transportieren. Hierbei handelt es sich um eine S-Rang Mission. Es geht um geheime Verträge, wie auch geheime Informationen zwischen den Ländern. Diese dürfen auf keinen Fall in falsche Hände geraten. Ich weiß der Wegmarsch nach Suna dauert 3 Tage, aber du musst es in zwei Tagen schaffen.“

„Zwei Tage?“, Kakashi zog das eine Auge, welches für alle sichtbar war weit auf.

„Ja. Ich habe leider vergessen, dass die Dokumente in zwei Tagen in Suna sein müssen. Aber ich verlasse mich auf dich.“, lachte Tsunade lautstark durch das ganze Büro.

„Sakura begleitet dich. Ihr tarnt euch als Paar oder Verheiratete, was auch immer euch lieber ist. Das Budget für die Mission gibt Shizune dir gleich mit. Wenn du das Büro verlässt, informier Sakura über die Einzelheiten der Mission. Dass sie auf eine Mission muss weiß sie bereits. Ihr brecht heute Nachmittag auf.“

Kakashi ließ mit einem Seufzen, welches raus wollte, aber dann doch in einem leichten Schnauben endete, um Tsunade nicht zu verärgern, Kopf und Schultern fallen. Schnell sah er wieder auf und lächelte sanft um zu zeigen, dass er ihre Befehle nicht missachten würde.

 

 

 

Sakura stand am Tor von Konoha und unterhielt sich noch mit Genma und Rai, die ihre Schicht hatten alle Ein- und Ausreisenden zu protokollieren, während sie auf Kakashi wartete. Sie redeten über unwichtige Sachen, aber worüber Sakura eigentlich nachdachte, war wie lange sie heute wohl auf ihren alten Ex-Sensei warten musste. „Hallo Sakura.“, flüsterte Kakashi Sakura von der Seite zu. Sie schrie auf und fuchtelte mit den Händen, welchen Kakashi gekonnt ausweichte. Kakashi lachte mit geschlossenen Augen, während Sakura leicht gereizt Richtung Tor stampfte.

 

„Du bist zwar nicht pünktlich, aber früher als das was du unter richtige Uhrzeit verstehst. Wie kommt es?“

„Tsunade Hokage war heute echt sauer. Habe mich zu ihrem Termin verspätet. Außerdem müssen wir den Weg nach Suna in zwei Tagen schaffen. Bevor du was sagst, ich weiß, ich weiß. Aber es geht nicht anders. Die Schriftrollen müssen in zwei Tagen dort sein, beschwer dich am besten bei deiner Meisterin Tsunade.“

Beide gingen im einheitlichen Schritttempo. Sakura atmete tief ein um nicht zu platzen. Ihre Wut konnte sie nicht an ihrer Meisterin auslassen, aber auch nicht an Kakashi, da er letztendlich keine Schuld daran hatte. Nach dieser Nachricht erhöhte Sakura ihr Lauftempo, woraufhin Kakashi sich anpasste. Mehr als zehn Minuten marschierte sie mit geballten Fäusten um ihre angestauten Gefühle mit den Nägeln, die sich in ihre Handinnenfläche bohrten, auszulassen. Sakura war schon immer sehr temperamentvoll, doch nach dem vierten Shinobi Weltkrieg war sie in der Lage ihre Gefühle besser zurückzuhalten als vorher. Mit alldem was passiert war und mit Sasuke zurück im Dorf, wollte sie die alte Sakura nicht wieder zum Vorschein kommen lassen.

 

Nach einigen Stunden liefen beide nun im normalen Tempo, denn langsam färbte der Himmel sich orange und die Schwere erreichte die Füße beider Shinobis. Kakashi hielt für einen Moment und sah sich um.

„Hier ist ein idealer Platz zum Schlafen. In gut 30 Minuten wird es so langsam dunkel und es gibt auch einen Fluss hier. Wir haben zwar Proviant und Essen, aber wir können uns Fisch fangen und essen. Das wäre doch mal was Leckeres, oder?“, beendete Kakashi mit einem Lächeln in Sakuras Richtung. Diese nickte ihm nur zu. Nicht aus Wut oder Desinteresse, sie war einfach zu müde, um noch große Emotionen zu zeigen. Sakura setzte sich auf einen Stein und legte ihre Ellbogen auf ihre Knie ab. Kakashi machte sich ans Werk und baute das Zelt in einem Versuch auf. Da sie fast jeden Monat eine Mission hatten, bei dir sie Konoha verlassen und sogar über Nacht wegbleiben mussten, war das Aufbauen eines Zeltes eine Sache der Leichtigkeit. Er sammelte Holz und richtete bereits ein Feuer an. Sakura hob ihr Kopf und fand den Schlafplatz bereits vorbereitet auf. Sie stand auf um auch etwas zu tun, aber Kakashi kam bereits mit einem Lächeln und zwei Fischen in seiner Hand von Richtung Fluss zurück. Sie nahm ihm die aus der Hand „Du hast alles gemacht. Die Fische bereite ich dann zu. Kann ja nicht so schwer sein darauf zu achten, dass sie nicht verbrennen.“

Kakashi setzte sich auf den Stein und holte sein Ichaicha Büchlein raus und fing an zu blättern. Ab dem Moment war er so vertieft und sah nicht mehr auf. Sakura bereitete die Fische gekonnt über dem Feuer zu. Zwei Tage auf Mission zu sein war noch in Ordnung, aber in solchen Momenten, erinnert sie sich oft daran, dass sie das Essen zu Hause zu schätzen wissen sollte. Als sie jung war beschwerte sie sich, wenn es Reis mit nur einer oder zwei Beilagen gab. Diese schlechte Gewohnheit legte sie als Genin schnell wieder ab. Sie wusste, dass er so abgelenkt war, dass er nicht mal merken würde, wenn sie einfach schlafen ginge. Aber Sakura wollte mit ihm zusammen Essen, also ging sie mit dem Fisch, welches auf einen Stock aufgespießt war, auf ihn zu und tippte ihm auf die Schulter. Er sah hoch, dann auf den Fisch und nahm ihr den ab „Danke Sakura.“, sprach er wieder mit einem herzlichen Lächeln. Beide saßen sich gegenüber auf Steinen und aßen die Fische ohne viele Worte zu wechseln. Sakura wurde es allmählich zu still. Sie stand auf, ging zu Kakashi rüber „Gib mir mal dein Ichaicha Büchlein.“

„Was?“

„Ich will auch mal darin lesen. Ich möchte wissen, was du daran so faszinierend findest.“

„Sakura, ich denke nicht, dass das eine passende Lektüre für dich ist.“

„Also das kann ich ja wohl noch selber entscheiden.“, sagte sie und klaute ihm das Buch von seiner Seite. Sie dreht ihm den Rücken zu und fing an zu lesen. Sekunden wurden zu Minuten und Kakashi wurde ungeduldig. „Sakura?“

Er stand auf und ging um sie herum, um zu entdecken, mit was für einem schockierenden Gesichtsausdruck Sakura die Seiten anstarrte. Das lustige war, dass sie nicht aufgehört hatte zu lesen. Immer wieder riss sie ihre Augen weit auf und ließ ein kleines erschüttertes Geräusch von sich los. Kakashi sah sie genau an bevor er das Buch langsam in seine Hände nahm.

„Sakura, ich denke es ist besser aufhören zu lesen, oder?“

Sakura sah für einen Augenblick den Boden an, dann Kakashi. Plötzlich wurden ihre Wangen ganz rosa, doch sie war wie gefesselt. Sie war so voller Scham und wollte wegsehen. Auf einmal nickte sie heftig und ließ bejahende Geräusche von sich „Ich glaube ich gehe… Ja, also schlafen. Ja ich gehe zuerst schlafen.“ Kakashis Augenbrauen zogen sich in Verwunderung, aber auch Amüsement nach oben. Als sie im Zelt verschwunden war, lachte er leise vor sich hin.

 

 

Sakura war schon fest auf ihrer Seite im Zelt eingeschlafen. Als ihr Geist schon dabei war ihre Sinne langsam abzuschalten, hörte sie ein Rascheln. Kakashi kroch ins Zelt. Sie hörte die Geräusche des Reißverschlusses und das Klirren seines Stirnbandes, dass er neben seine Weste legte. Er kroch in seinen Schlafsack und auf einmal war Stille im Zelt eingekehrt. Sakura lag mit zugedrehtem Rücken neben ihm. Nach etwa einer Minute, drehte sie sich wieder auf ihr Rücken.

„Sag mal, warum liest du eigentlich so ein Schweinekram?“

„Was meinst du?“

„Bist du einfach nur ein Perversling oder warum liest du das?“

„Naja, ehm… ich bin erwachsen.“

„Ah, ok.“

„Wie soll ich sagen. Vielleicht ist es ein dummer Grund, den andere Leute nicht verstehen. Oder als ganz einfach als lächerlich empfinden, aber wir sind Shinobis“, sagte er mit einer kurzen Pause. „Wir als Shinobis haben die Ehre und die Pflicht die Menschen aus unserem Dorf zu beschützen. Und das habe ich immer gerne getan.“, wieder war er für eine Sekunde ruhig. „Aber alle Leute die uns umgeben, sind auch Shinobis. Das bedeutet, das früher oder später der Fall eintreten wird, dass alle uns verlassen. Und bei mir… Bei mir ist das schon lange her.“

Sakura starrte genau wie Kakashi die Decke an.

„Wir haben nicht viele Freuden im Leben. Wir können uns Freude und Glück durch unsere Freunde verschaffen, aber wenn die uns eines Tages verlasen…“

Kakashi atmete einmal tief ein.

„Bringt das einen Schmerz mit sich, der uns zerstören kann. Nach so einem Ereignis ist es nicht leicht. Manchmal… manchmal sogar wollen wir in unserem Unglück bleiben, weil wir es vielleicht nicht nochmal durchstehen so einen Schmerz durchzumachen. Wenn man erwachsen ist, sieht man alles klarer. Und es gibt manche Sachen, durch die man sich vorübergehen Glück verschaffen kann. Wie soll ich sagen?“

„Sex?“, bei diesem Wort aus Sakuras Mund, stockte Kakashi kurz der Atem.

„Sagen wir doch besser Liebe. Es gehört zur unserer Natur, also können wir es praktisch immer hervorrufen, wenn wir wollen. Es bedarf nicht immer großer Verbundenheit oder Verpflichtungen. Natürlich ist es eine große Sache und ich gehe nicht leichtsinnig damit um. Aber diese Bücher verhelfen mir immer zu einem...“, er zögerte bevor er weitersprach. „Heißgefühl?“

Sakura kicherte darauf.

„Diese Sache kann mir nicht wegrennen oder sterben wie ein Mensch. Sie bleibt an Ort und Stelle.“, sprach er, während er die Augen schloss. „Aber lass uns jetzt schlafen, wir müssen morgen Abend in Sunagakure sein.“

 

Sakura sah weiterhin die Decke an und hörte Kakashis Atmen zu, der wohl schon eingeschlafen war. Sie verstand was er ihr sagen wollte. Sakura konnte nie aus erster Hand sprechen, da alle Personen die ihr wichtig waren, sie nie verlassen hatten. Sie konnte sich nicht vorstellen was für einen Schmerz das bedeuten könnte. Sie drehte ihr Kopf zu Seite um das Gesicht ihres alten Lehrers zu betrachten. Was würde passieren, wenn sie alle Menschen verlieren würde. Sasuke war zwar für eine Zeit weg und doch war er nie ganz weg. Sie bewunderte Menschen die so eine Stärke vorzeigen konnte. Sie drehte ihr Gesicht zurück und schloss ihre Augen „Ein bisschen pervers ist er aber doch.“, sagte sie, während sich unter Kakashis Maske ein geräuschloses Lächeln formte. 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Cosplay-Girl91
2016-11-18T23:03:38+00:00 19.11.2016 00:03
Tolles Kapitel:)
Sehr schön geschrieben.
Dein Schreibtstil ist sehr flüssig und schön zu lesen.
Schau doch auch mal bei meinen FF'S vorbei, wenn du magst.
Mach weiter so.
Lg
Antwort von:  nnsrhndhj
09.12.2016 21:37
Hallo liebes,
sehe den Kommentar erst jetzt. Vielen lieben Dank, ich gebe mein bestes weiterzuschreiben.


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