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Das Finale: Licht der Wahrheit

von

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Tickendes Geständnis Teil 2

Kaum war die Tür zugefallen, begann Conan  fieberhaft in seinen Taschen zu kramen. Es musste da sein! Es musste einfach! Erleichtert zog er die Brosche der Detective Boys hervor, stellte Ais Sequenz ein. „Ai? Ai, hörst du mich?“

Nichts als Stille.

„Ayumi? Genta? Mitzuhiko?“

Nichts als Leere auf der anderen Seite. Das Abzeichen hatte keinen Empfang.

 

Er holte tief Luft, zwang sich zur Ruhe. Es galt nachzudenken. Er musste einen Fluchtweg finden. Wenn nicht für ihn, dann wenigstens für sie. Er konnte nicht zulassen, dass sie hier mit ihm…Er sah sie an, beobachtete ihr bleiches Gesicht, umrahmt von dunklem Haar. Er würde um ihr Leben kämpfen! Er würde nicht zulassen, dass sie starb.

 

Er ging zu der Bombe hinüber. Ein Blick auf das blinkende Display sagte ihm, dass noch fünfzig Minuten verblieben. Beständig wurden es weniger. Vorsichtig öffnete er den Deckel, erstarrte, als er die Drähte darin entdeckte. Sie alle waren schwarz. Zitternd vor Verzweiflung und Wut ballt er die Hand zur Faust, schlug auf den Boden. „Verdammt! Verdammt! Verdammt!“

 

Er sprang auf, riss ein Holzstück aus den grob gehauenen Kisten, kümmerte sich nicht darum, dass er sich dabei die Finger aufriss. Er rannte zur Tür, führte vorsichtig das Holz in das Schloss. Er musste es herausfinden! Den Mechanismus öffnen, der sie in diesem Raum gefangen hielt. Er fand einen Widerstand, drückte dagegen. Etwas brach. Es war das Holzstück.

 

Mit zitternden Händen zog er den kläglichen Rest hinaus, versuchte das abgebrochene Stück aus dem Schloss zu befreien. Nach etlichen Versuchen gelang es. Er suchte ein neues Holzstück, probierte es erneut. Nach dem dritten Versuch musste er einsehen, dass das Schloss gesichert war. Es gab kein Entkommen. Shinichi Kudo hatte seinen Meister gefunden. Er war geschlagen.

 

Neben Ran sackte er zusammen. Es gab so viel was er noch tun, ihr noch sagen wollte. Nun würde es wohl nicht mehr dazu kommen. Sie begann sich zu regen, blasse Lider zitterten, öffneten sich schließlich. Sie setzte sich auf. „Conan? ...Wo sind wir?“

Er sah sie an, versuchte die Resignation aus seiner Stimme zu verbannen. „In einem alten Fabrikgebäude. Wie geht es dir?“

Sie fasste sich an den Kopf. „Mein Kopf tut weh. Ich glaube, man hat mich von hinten nieder geschlagen.“

Er nickte. „Das haben sie auch mit mir gemacht.“

Sie blickte sich um, sah die Eisentür, erblickte das Gerät in der Mitte des Raumes. Er beobachtete wie sich ihre Augen weiteten, sich ihr Mund zu einem stummen Schrei des Entsetzens öffnete. „Das ist…eine Bombe!“ Ihr Blick wanderte noch oben, suchte Fenster wo keine waren. Keuchend sprang sie auf, die entschlossenen Augen auf die Tür gerichtet. Sie holte Schwung. Einen Herzschlag später dröhnte das Metall unter einem kraftvollen Tritt. Ran stöhnte. Dennoch schwang ihr Körper herum, sie trat ein weiteres Mal. Die Tür regte sich nicht.

Conan senkte den Blick. „Ran…das hat keinen Sinn.“

„Sag so etwas nicht!“ Tränen hatten sich in ihren Augen gebildet. „Ich will das nicht hören!“ Ein weiterer Tritt. Diesmal schwächer. Sie sackte zurück. „Au…“ Sie umfasste ihr Bein, er spürte, dass sie ihm nicht zeigen wollte, wie sehr es sie schmerzte. Dann kehrte das Leben in ihre Augen zurück „Na so was. Ich bin ja dumm. Ich habe doch ein Handy.“

Sie zog es hervor, wählte eine Nummer. Conan wusste, was passieren würde, noch bevor er ihr erschrockenes Gesicht sah. Sie hatte keinen Empfang. Natürlich nicht. Die Organisation beging keine Fehler. Sie hatten für alles vorgesorgt.

 

Er sah auf die Bombe. Ihnen blieben noch vierzig Minuten. Sie wandte sich zu ihm um. Tränen glitzerten in ihren Augen. „Warum, Conan? Warum haben sie das getan?“

„Es war eine Falle“, murmelte er. „Von Anfang an.“

Sie ging zur Wand, ließ sich an ihr zu Boden sacken. Er nahm war, dass sie humpelte. „Das ist ungerecht! Warum stellen sie dir eine Falle?! Du bist doch ein Kind!“ Nun weinte sie wirklich. Ihre Schultern bebten unter ihren Tränen. Unschlüssig was zu tun, blieb er stehen, wo er war. „Ran…“ Das Wort war nur ein leises Flüstern.

 

Stille senkte sich über sie. Immer wieder sahen sie hinüber zu der Bombe, suchten Halt in dem Blick des Anderen. Unvermittelt huschte ein trauriges Lächeln über Rans Gesicht. „Weißt du, Conan? Ich hatte mir so sehr gewünscht, dass ich ihn noch ein Mal sehen könnte. Dass ich ihm sagen könnte, wie sehr ich ihn liebe…Sie hob den Blick, wischte die Tränen fort. „Aber was rede ich da. Es hat ja keinen Sinn, oder?“

Conan erstarrte. So lange hatte er es geheim gehalten, sie so lange belogen. Doch welchen Grund gab es jetzt noch? Er konnte sie nicht schützen. Nicht mehr. In dreißig Minuten würde alles vorüber sein. Warum sollte er ihr nicht diesen letzten Gefallen tun? Es würde auch seine Seele erleichtern. Seine kleine Hand ballte sich zur Faust als er einen Entschluss fasste.

 

Ran hatte die Augen geschlossen. Das war es also. Das Ende. Entführt von unbekannten Männern. Aus welchem Grund wusste sie nicht. Conan! Warum habe ich dich nicht retten können? Erneut füllten sich ihre Augen mit Tränen. Ungeduldig wischte sie sie fort. Sie musste stark sein. Wenigstens das konnte sie noch für ihn tun. Ihm trösten, wenn es denn einen Trost gab. „Ach Shinichi…, dachte sie. „Du warst immer so viel stärker als ich. Was würdest du tun? Würdest du einen Ausweg finden?

„Ran…“, sie hob den Kopf. Diese Stimme…es konnte nur ein Traum sein. Wie sollte er hierher gekommen sein? Aber dennoch…sie musste es wissen.

„Sh-Shinichi?“ Ihre Stimme klang heiser.

„Ja, Ran. Ich bin es.“

Suchend blickte sie sich um, sehnte sich danach, in seine Augen zu blicken, aber alles was sie sah, waren undeutliche Schatten. Sie versuchte aufzustehen, ihm entgegenzulaufen, doch ihr Fuß knickte unter ihr ein. Stöhnend blieb sie, wo sie war. „Wo bist du, Shinichi? Ich kann dich nicht sehen.“

„Ich bin ganz nah bei dir. Ich war es die ganze Zeit.“

„Was?“

Seine Stimme klang warm. Ganz ohne den überheblichen Unterton, den sie so gut kannte. Ran...ich liebe dich auch.“

Ihr Herz begann wie wild zu pochen. „W-woher weißt du…“

Er lachte leise. „Du hast es mir gesagt. Damals, als ich dich im Flugzeug angerufen habe, weißt du noch?“

Ihr Gesicht färbte sich rot. „I-ch dachte, das wäre Kaito Kid gewesen…“

„Nein. Ich war es.“

„A-aber dann warst du ja die ganze Zeit in dem Flugzeug.“

„Ich war immer bei dir Ran.“

Ein Ausdruck der Verwunderung bildete sich in ihren Augen. „Wie?“

„Weißt du noch, wie wir uns damals im Tropical Island trennten?“

Leichter Ärger zeichnete sich in ihrem Gesicht ab. „Ja, natürlich. Du bist einfach weggerannt und hast mich stehen lassen.“

„Nun…ich bin einem dieser Männer in schwarz gefolgt. Du weißt ja, auch sie waren Verdächtige bei dem Mord auf der Achterbahn.“

Sie nickte. „Ja…“

„Ich beobachtete einen von ihnen bei einem Erpressungshandel. Dabei bemerkte ich den Zweiten nicht, der mich von hinten niederschlug. Sie betäubten mich. Und…sie flößten mir ein Gift ein.“

„Ein Gift!?“ Ran versuchte sich aufzurichten, scheiterte erneut.

„Es… hatte nicht die gewünschte Wirkung…damals dachte ich, ich hätte Glück. Jetzt wünschte ich, ich wäre damals gestorben.“

„Sag so etwas nicht!“ Ihre Stimme hallte von den Wänden wieder.

„Ran…“, wie verzweifelt seine Stimme klang. Es schnürte ihr die Kehle zu. „Ich tat das alles nur um dich zu beschützen. Um dich in Sicherheit zu wissen. Und nun ist es dennoch passiert. Du bist hier…wegen mir.“

Wütend ballte sie die Fäuste. „Das stimmt doch gar nicht! Ich bin Conan gefolgt! Mit dir hatte das gar nichts zu tun!“

„Seit der Einnahme des Giftes bin ich auf der Suche nach dem Gegenmittel. Hätte ich dir davon erzählt und sie hätten es herausgefunden, sie hätten auch dich getötet, Ran. Das konnte ich nicht zulassen.“

Eine plötzliche Erkenntnis trat in ihre Augen. „Das heißt, der Fall, von dem du mir nie Genaueres erzählen wolltest…“

„Ja…“

„Ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Oh, Shinichi. Ich hätte dir geholfen. Es wäre mir nicht wichtig gewesen, dass…“

„Aber mir ist dein Leben wichtig, Ran“, sagte er sanft. „Viel mehr als du dir vorstellen kannst.“

Ihre Lippen hatten sich leicht geöffnet. Ihre Augen leuchteten. „Shinichi…“

Dann trat erneut die Angst in ihre Augen. „Das Gift…was bewirkte es?“

Sie hörte ein Lächeln in seiner Stimme. „Weißt du es nicht schon? Du bist mir schon allzu oft auf die Spur gekommen. Immer ausgefallenere Tricks musste ich mir einfallen lassen, um dich doch vom Gegenteil zu überzeugen.“

Verständnislos blickte sie um sich. „Was meinst du, Shinichi?“

„Ist dein Vater nicht quasi über Nacht zu einem berühmten Detektiv geworden? Direkt nachdem ein Grundschüler namens Conan in der Detektei einzog?“

Ihre Augen weiteten sich. „Nein.“

„Es war für mich die beste Möglichkeit, um an Informationen über die Organisation zu gelangen. Um die Zeit zu verkürzen, in der ich andere in Gefahr bringe…Außerdem… konnte ich so in deiner Nähe sein, Ran.“

Sie schüttelte den Kopf. „Nein!“

Aus dem Schatten löste sich eine Silhouette. Langsam gab das Zwielicht die Umrisse eines Kindes preis. Die Brille, die solange sein Gesicht verborgen hatte, lag nun neben ihm auf dem Boden. Bisher hatte er noch eine rote Fliege vor den Mund gehalten. Nun ließ er sie sinken.

Rans Augen weiteten sich. „Conan…“

Er senkte den Blick. „Es tut mir leid, Ran.“

Tränen rollten ihre Wangen herab. „Du hast mich belogen!“

„Nur so konnte ich dich schützen. Ich…ich hätte es nicht ertragen können, dich zu verlieren.“

Sie schwieg. Blickte ihn an. „Oh, Shinichi…“

Er trat zu ihr, wischte ihr die Tränen aus den Augen. Doch sah sie, dass auch in seinen Augen Tränen schimmerten. Sie hatte ihn noch nie zuvor weinen sehen. „Und nun habe ich es doch getan“, sagte er leise. „Nun habe ich dein Leben doch in Gefahr gebracht. Alles war umsonst, ich habe versagt!“

Ihre Hand schnellte vor, traf ihn unsanft an der Wange. „Was soll das heißen? Hätte ich dir denn folgen müssen?! Es ist meine Entscheidung, dass ich hier bin!“ Ein trauriges Lächeln lag auf ihren Lippen. „Und ich bereue diese Entscheidung nicht.“ Sie sah ihm ins Gesicht, erkannte seine, Shinichis, Augen hinter der kindlichen Fassade. Wie hatte er sie nur so lange täuschen können?

Er sah sie an, seine Augen leuchten hoffnungsvoll. „Kannst du mir verzeihen, Ran?“

Sie? Ihm verzeihen? Schon so oft hatten sie sich gestritten. Später hatte sie noch nicht einmal mehr gewusst, worüber. Diesmal war es nicht anders. Verzeihen? Natürlich konnte sie. Sie hatte ihm längst verziehen. Sie lächelte ihm zu, nickte. Ihrer Stimme traute sie nicht.

Er mied erneut ihren Blick. Die verzweifelte Geste rührte sie. „Ich hatte immer vor, es dir zu sagen, Ran. Wenn die Gefahr gebannt wäre, wenn ich mit meinem richtigen Körper hätte vor dir stehen können. Das war mein Traum.“

Sie zog ihn an sich. „Du bist bei mir. Das ist alles was zählt.“ Sie genossen die Wärme des anderen, während die Minuten wie Sand durch ihre Finger rannen. Als die letzten Sekunden anbrachen, schlossen sie die Augen.

 

 

Die untergehende Sonne warf ihr Licht bereits über den Bakerpark und fing sich in den ruhig dahinströmenden Fluten eines Flusses, als sich vier schlecht gelaunte Kinder auf den Heimweg machten. „Das war ja wieder mal typisch“, meinte Mitzuhiko ernst. „Erst werden wir von der Polizei rausgeschmissen und dann können wir noch nicht mal Conan oder Ran finden.“ Er seufzte. „So viel zu unserem tollen Tag auf dem Jahrmarkt.“

„Genau!“, murrte Genta. „Dabei habe ich mich so auf das Essen gefreut, das Ran uns ausgeben wollte! Wisst ihr was?! Am besten gehen wir zu den Moris und zwingen Ran uns etwas zu kochen, wenn sie wiederkommt. Das hat sie verdient!“

„Mitzuhiko nickte. „Genau! Das machen wir! In einem können wir direkt Conan zur Rede stellen. Es ist unfair, dass er immer alle Fälle allein löst!“

Ai warf einen Seitenblick zu Ayumi. Das Mädchen hatte, seit dem sie den Jahrmarkt verlassen hatten, kein Wort mehr gesprochen.

„Was ist los?“, fragte sie leise. „Du bist so ruhig.“

Ayumi wandte den Blick ab. „Eigentlich nichts. Ich wünschte nur…wir hätten einmal ein bisschen Zeit mit Conan verbringen können, ohne das wieder so etwas passiert.“

Ai lächelte ihr aufmunternd zu. „Ihr seht euch doch morgen in der Schule.“ Sie zwinkerte ihr zu. „Vielleicht kann ich die beiden anderen für ein paar Momente ablenken. Dann hast du ein wenig Zeit mit ihm allein.“

Ayumi strahlte. „Das würdest du tun? Du bist eine echt tolle Freundin, Ai!“

Die Wissenschaftlerin blieb überrascht stehen. Dann schwand das Lächeln auf ihrem Gesicht. Wann würde Ayumi wohl lernen, dass ihre Liebe zu Conan aussichtslos war? Sie seufzte. Aussichtslos wie ihre eigene.

Ein Mann kam ihnen entgegen. Er wirkte nervös. Schweiß lief ihm in Strömen über das Gesicht, klebte ihm das kurze schwarze Haar in die Stirn. Ein ungutes Gefühl machte sich in Ai breit. Der emporkommende Nebel der Angst, der ihre schwarzen Schritte stets begleitete. Der ihnen folgte, wie ein schlechtes Parfum. Sie zog ihre Kapuze hoch, schaute zu Boden. Hoffte das die Schatten ihr Gesicht verberge würden. Da hörte sie vor sich einen wütenden Aufschrei. „Pass doch auf wohin du läufst, Junge!“

Sie hob den Blick. Genta schien mit dem Mann zusammen geprallt zu sein. Nun saß er auf dem Boden und rieb sich sein beanspruchtes Hinterteil. „Passen Sie doch selber auf!“, sagte er trotzig. Dann fiel sein Blick auf etwas, dass dem Mann aus der Tasche gefallen war. Das Gerät ähnelte einer Fernbedienung. Zahlreiche Knöpfe waren darauf zu erkennen. Der Blick des beleibten Jungen hellte sich auf. „Wow! Ist das eine Fernbedienung? Darf ich mal?“

Bevor der Mann ihn aufhalten konnte, hatte er bereits einen der Knöpfe gedrückt. Entsetzt wollte der Mann nach dem Gerät greifen, doch Genta wich ihm aus.

„Genta!“, sagte Ai ruhig. „Wirf das weg.“

Er warf ihr einen enttäuschten Blick zu. „Wieso?“

Du hältst den Fernzünder einer Bombe in der Hand. Wirf ihn weg!“

Voller Panik starrte der Junge auf das Gerät in seiner Hand. Dann warf er es mit einem Schrei von sich. Das ungerichtete Geschoss vollzog einen hohen Bogen, landete mit einem leisen Platschen im nahen Fluss. Für eine ewige Sekunde starrten sie alle dem Gerät nach. Dann packte den Fremde Genta am Kragen. „Weißt du, was du da angerichtet hast!?

Ungerührt griff Ai nach ihrem Handy. „Kommissar Megure? Wir haben einen Verbrecher im Bakerpark, nahe dem Fluss, gefunden. Er trug eine Fernzündeinrichtung für Bomben bei sich. Er ist recht klein, trägt kurzes schwarzes Haar, sowie eine Brille. Kleidung? Ein schwarzer Mantel. Beeilen sie sich. Er flieht.“

Die letzten Sätze hatte der Mann nicht mehr mitbekommen. Er hatte Genta wie einen reifen Apfel fallen gelassen, hatte begonnnen, wie von Sinnen zu rennen. Ai schaltete das Handy ab. Wer würde ihn wohl zuerst kriegen? Die Polizei oder die Organisation? Er konnte nur hoffen, dass es die Polizei war.

„A-Ai?“ Gentas zitternde Stimme riss sie aus ihren Gedanken.

„Was gibt es?“

„Welchen Knopf habe ich da vorhin gedrückt?“

Sie lächelte. „Du hast die Bombe deaktiviert. Du bist ein Held, Genta.“

 

Die Sekunden wurden zu Ewigkeiten. Wer hätte gedacht, dass sie sich so dehnen konnten? Hier saß er nun. Hielt seine Ran im Arm, konnte ihr endlich in die Augen schauen, ohne eine Lüge darin zu sehen. Und nun sollte es alles zu ende sein? Alles? Er würde sie vermissen. Sie alle. Genta, Mitzuhiko, Ayumi…Ai. Trotz allem waren sie seine Freunde, hatte zahlreiche Abenteurer mit ihm bestanden. Beinah musste er schmunzeln. Ja, selbst den alten Kogoro würde er vermissen. Er mochte ein schlechter Detektiv sein und ein Hochstapler obendrein, doch das Herz hatte er am rechten Fleck. Auch wenn man das erst auf den zweiten Blick sehen mochte. Und seine Eltern? Professor Agasa? Wie würden sie auf das hier reagieren? Würden sie vermuten was wirklich geschehen war? Sein Vater wahrscheinlich. Doch was würde es nützen? Es war nicht wichtig. Alles, was zählte, war Ran. Sie durfte nicht sterben! Nicht wegen ihm! Alles hätte er getan, um sie leben zu sehen, ihr wenigstens einen weiteren Tag zu schenken. Nun starb sie durch seine Schuld, durch ihn, der sie doch immer beschützen wollte. Warum musste es so enden? Die Sekunden verstrichen. Hatte das ganze denn nie ein Ende? Wann war es endlich soweit? Er konnte, wollte es nicht mehr ertragen, diese Gewissheit des nahenden Todes.

„Shinichi?“ Ihre Stimme erreichte ihn wie durch einen Nebelschleier. Sie klang unsicher, ungläubig.

„Ja?“, er hob den Kopf.

Ihre Stimme zitterte. Ein seltsamer Ausdruck lag darin. Er folgte ihrem Blick, sah hinüber zu der Bombe. Die Anzeigetafel stand auf zwei Sekunden. Sie war stehen geblieben.

 



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