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Ai shiteru

von

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Teil 2

"Verdammt! Spinn ich total? Was ist bloß los mit mir?" Screw lag auf seinem Bett und guckte an die Decke. "Ach, Cross... wenn ich dir nur sagen könnte, was in mir vorgeht... Aber was würdest du sagen? Würdest du mich abstoßend finden? Nein, das kann ich nicht riskieren..." Tränen traten Screw in die Augen, doch er unterdrückte sie.

"Ich heul hier doch nicht rum...", dachte er sich und schloss die Augen.

Wenigen Minuten später schlief er ein.
 

Cross lag zur gleichen Zeit in seinem Bett und dachte an Screw.

Was war bloß los mit seinem Kumpel? Konnte er ihm irgendwie helfen?

Cross spürte, dass es ihm wehtat, Screw leiden zu sehen - warum auch immer er leiden mochte. Doch er konnte sich nicht erklären, warum es ihm so wehtat.

"Vielleicht, weil er die einzige Person auf dieser beschissenen Welt ist, die mich wirklich versteht? Ja, das wird's sein...." Er stand auf und sah wieder auf die Uhr. Es war 15.30 Uhr.

Er beschloss noch kurz zu dem Arzt, dessen Praxis um die Ecke war, zu gehen und so schnappte er sich seine Jacke, einen Wohnungs- und Hausschlüssel und ging aus der Wohnung.
 

Als er nach einer dreiviertel Stunde wiederkam, ging er erst Mal ins Bad.

Der Arzt hatte ihm eine Salbe gegeben, die er drei Mal am Tag eine Woche lang auftragen sollte. Cross schnaubte verächtlich. Er hasste Ärzte.

Er wusste selbst nicht warum, aber es war so.

Er legte die Salbenpackung auf die Ablage über dem Waschbecken und ging zurück ins Wohnzimmer. "Nanu, nichts von Screw zu hören? Er muss doch langsam mal zur Arbeit!", dachte sich Cross und entschloss sich in Screws Zimmer zu gehen.

Ohne Anzuklopfen platze er ins Zimmer und fand Screw friedlich schlafend in seinem Bett vor. "Wie süß er aussieht, wenn er schläft! Wie ein Engel...", dachte Cross.

"Soll ich ihn wirklich wecken?" Er betrachtete Screw.

Sein langes, weißes Haar hing vom Bettrand runter, sein hübsches Gesicht lag zu Cross gewandt. Einige Zeit stand Cross einfach nur im Raum und beobachtete, wie Screws Gesichtszüge sich bei jedem Atemzug etwas veränderten und wie sich sein Brustkorb langsam auf und ab bewegte. Zögernd ging er auf das Bett und dem darin schlafenden Screw zu. Er kniete sich vor das Bett und legte seine Hand an Screws Wange. Langsam streichelte er sie sanft mit seinem Daumen. Ein warmes Kribbeln durchfloss seinen gesamten Körper. Ein paar Sekunden verharrte er in der Situation, bis ihm schlagartig klar wurde: "Was mach ich denn da?" Erschrocken von sich selbst, zog er die Hand zurück und verhedderte sich in der Hektik mit Screws Haaren.

"Scheiße!" Er zog daran und als er sich endlich befreit hatte, schlug Screw plötzlich die Augen auf und hielt sich am Hinterkopf. "Cross, was machst du hier?", fragte er wütend.

"Ich...ähm...ich...wollte dich wecken!", stammelte Cross, was ja auch zumindestens nicht gelogen war. "Und noch sanfter ging es nicht, oder wie?", fuhr Screw ihn an.

Cross sah ihn erschrocken an und wusste einen Moment lang nicht, was er sagen sollte.

Er fing sich jedoch schnell wieder und meinte lässig: "Kann ich was dafür, wenn du verpennst und von nichts anderem aufwachst?"

Screw sah ihn fragend an. "Hab ich so fest geschlafen?" "Ja!", sagte Cross, als wäre dies selbstverständlich. "Na ja, zumindest ist er wirklich nicht von meinem Streicheln aufgewacht... zum Glück!"

Screw lächelte. "Wenn das so ist, dann tut es mir Leid, dass ich dich so angefahren hab...", murmelte Screw seine Entschuldigung zurrecht und wurde wieder etwas rot.

Cross kratzte sich am Hinterkopf und stand auf. "Ist schon ok... ich geh... dann mal... in mein Zimmer..." Schnell stand er auf und ging aus Screws Zimmer, denn er wollte nicht, dass Screw merkte, wie rot er wurde.
 

Screw stand eine Weile verlassen in seinem Zimmer und sah immer noch auf die Tür, durch die Cross gerade verschwunden war. "Habe ich etwas Falsches gesagt?", fragte er sich.

Er sah auf die Uhr: 16.30Uhr. "Verdammt! In einer halben Stunde beginnt meine Schicht!"

Schnell rannte er zu seinem Kleiderschrank, holte sich ein weißes Hemd und eine schwarze Hose raus und verschwand damit im Badezimmer. Im Eiltempo zog er sich um, bürstete sich sein Haar, band es zu einem Zopf und wusch sein Gesicht. Danach sprühte er sich mit Deo ein und lief aus dem Bad. Im Wohnzimmer begegnete er Cross. Kurze Zeit sahen sie sich einfach nur in die Augen und sagten nichts. Screw wollte gerade einen Schritt auf Cross zugehen, als dieser meinte: "Musst du nicht los? Es ist schon 16 Uhr 45..."

"Ja...ja, du hast Recht, Cross! Ähm...kommst...du...später...?", fragte Screw zögernd.

"Klar, wo soll ich mich sonst gratis durchfressen?", stellte Cross eine Gegenfrage.

Screw lächelte, griff nach dem Schlüssel und ging aus der Wohnung.

Cross atmete tief durch und setzte sich auf das Sofa, das in einer Absenkung in der Mitte des Wohnzimmers stand. Er schaltete den Fernseher ein, doch er konnte sich nicht darauf konzentrieren. Immer wieder schweiften seine Gedanken zu Screw.

"Wieso fühle ich mich so zu ihm hingezogen? Ich mein, er ist mein bester Freund, mein eigentlicher Großonkel und er ist ein Junge! Aber...er ist so...süß, hübsch... Mann! Wieso denke ich so? Bin ich dabei mich in ihn zu verlieben? Oder bin ich es vielleicht schon?"

Nervös knabberte er an seinen Fingernägeln. "Ach...was denke ich hier? Und selbst wenn... ich würde es ihm...nicht sagen...denk ich! Ich mein, er wird es ekelig finden...

Außerdem liebt er doch immer noch seine Snow White..."

Cross traten Tränen in sein Auge. Auch wenn er selbst nicht verstand warum, tat ihm sein Herz weh. Er schloss sein Auge und ließ seinen Tränen freien Lauf...
 

Screw war mittlerweile im Café Valentino Café angekommen. "Sorry, dass ich so spät bin!", sagte er zu der anderen Bedienung hinter der Theke und band sich seine Schürze um die Taille. "Schon ok, Kleiner!", sagte seine Kollegin und machte zwei Cola-Gläser fertig. "Die kannst du gleich zu Tisch 4 bringen!"

Screw nickte, nahm ein Tablett, stellte die zwei Gläser drauf und ging zu Tisch 4.

Er stellte die Gläser ab, sagte geistesabwesend "Bitte" und ging zurück zur Theke.

"Was ist mir dir los?", fragte seine schwarzhaarige Kollegin. "Du siehst verliebt aus!"

"Was? Wer? Ich? Ich...ich denke nicht, dass ich verliebt bin..., Jennifer", stammelte Screw.

"Danach sieht es aber nicht aus" Jennifer sah ihn scharf an.

"Es ist aber so!", sagte Screw, der keine Lust dazu hatte, das Gespräch zu vertiefen und sich hinterher als 'Schwuchtel' abstempeln zu lassen.

Er nahm sein Caféportmonee und ging ohne ein weiteres Wort zu Tisch 6, der zum Zahlen gewunken hatte.
 

Als Cross nun wieder mal auf die Uhr sah, war es genau 21 Uhr.

Er richtete sich auf und konnte gar nicht fassen, dass es schon so spät und Screw schon seit vier Stunden weg war. Er stand vom Sofa auf und ging in sein Zimmer. Dort zog er sich um, richtete seine Augenklappe und sah in den Spiegel. Wie sehr wünschte er sich, auch sein zweites Auge zu haben. Das würde ihn wesentlich attraktiver machen, fand er.

Mit fünfzehn Jahren nur noch ein Auge zu haben - das hörte sich an, wie die Geschichte eines Jungen in einem schlechtem Piratenfilm. "Ok, ich hätte noch ein Auge haben können, aber wer viel schon eins von G.E.R.A...?", fragte er sich selbst und schüttelte den Kopf.

Er ging aus seinem Zimmer und schnappte sich seine Lederjacke.

"Ich denk, ich geh jetzt mal ins Café!", dachte er sich, als er den Schlüssel einsteckte und durch die Tür nach draußen ging.

Auf seinem Weg zum Café, welches zwei Straßen weiter lag, war er mit seinen Gedanken nur bei einem Thema: "Liebe ich Screw oder nicht? Bin ich schwul?"

Die Frage stellte er sich wieder und kam dabei auf die obskursten Antworten wie: "Vielleicht bin ich einfach nur heiß und will was zum...vögeln haben...", "Vielleicht machen es seine langen Haare... ich denke vielleicht, er sei ein Mädchen!" oder "Vielleicht hab ich weibliche Gene in mir...vielleicht bin ich so was wie Transvestit....ich bin ein Junge, der sich wie ein Mädchen fühlt, welches aber in Jungenkleidern rum rennt, weil ihr die engen Klamotten zu blöd sind...gibt ja genug Mädchen, die so rumlaufen wie ich", aber eine war dümmer als die andere und Cross plagten Kopfschmerzen (er ist solche Anstrengung halt nicht gewöhnt), als er im Café ankam.

"Hallo Cross!", begrüßte Jennifer, die Bedienung, ihn.

"Hi, Jenny! Gib mir mal ne Cola!", sagte Cross schroff und setzte sich an die Theke.

Jennifer verzog das Gesicht, sagte jedoch nichts und stellte Cross eine Cola vor seine Nase. "Screw ist gerade in der Küche, falls du ihn suchst!", sagte sie tonlos.

Cross nickte nur.
 

Als Screw aus der Küche wiederkam, sah er Cross bereits an der Theke sitzen. Er blieb in der Tür stehen und sah Cross dabei zu, wie er seine Cola trank und sich mit Jennifer unterhielt.

Er lächelte. "Cross ist wirklich sehr, sehr süß...", schoss es ihm durch den Kopf.

Er ging zurück zur Theke, jedoch ohne den Blick von Cross zu wenden.

"Hallo, Cross...", sagte er und stellte sich gegenüber von ihm.

Cross hob den Kopf und sah ihn an. "Hi!", sagte er lächelnd.

Eine Weile lang sahen sie sich schweigend an. Jennifer beobachtete sie aus den Augenwinkeln und schmunzelte. "Und ob er verliebt ist...", dachte sie sich und brachte zwei Mal Pommes Rot-Weiß zu einem Tisch im Café.

"In 40 Minuten hast du Schluss, oder?", fragte Cross. Screw sah ihm immer noch in das Auge und sagte geistesabwesend: "Ja..." "In welchen Film willst du denn?", fragte Cross und musterte Screws Gesicht. Screw schluckte und wandte den Blick ab. Cross fühlte sich zurückgestoßen. "Hab ich was Falsches gemacht oder gesagt?", dachte er betrübt.

"Wir wäre es, wenn wir in diesen Piratenfilm gehen?", fragte Screw, während er völlig sinnlos die, ohnehin schon saubere, Tischplatte säuberte.

"Ja...da pass ich sicher gut rein...", sagte Cross schmollend.

Screw sah erschrocken wieder hoch. "So hab ich das nicht gemeint!"

Cross sah ihn lächelnd an. "Ich weiß..." "Wenn es dir unangenehm ist, können wir auch gerne in einen anderen Film gehen..." "Nein, nein! Es ist schon ok... Ich hab da keine Probleme mehr mit, denk ich... Ändert sich ja auch nichts dran, wenn ich daran vergammeln würde, oder?" Cross lächelte wehmütig. Screw strich ihm sanft über die Wange.

Sofort fing es wieder an, in seinem Magen zu kribbeln. Eine wohlige Wärme breitete sich in ihm aus, je länger er Cross' Wange streichelte und ihn ansah.

Cross sah zu Screw hoch. Sein Magen vibrierte förmlich. Er genoss Screws Berührungen. Er spürte das tiefe Verlangen nach einem Kuss, doch sein Verstand hielt ihn zurück. "Nein, Cross... das darfst du nicht...", dachte er verbissen und zog seinen Kopf zurück. Screw fühlte sich verletzt und zog seine Hand sofort weg.

"Ähm...ja...möchtest du was essen, Cross?", fragte Screw und tat sein Bestes, so zu tun, als ob es ihm gleichgültig gewesen wäre, was gerade zwischen ihnen passiert war.

Cross räusperte sich. "J - ja...Pommes rot-weiß!" Screw nickte und verschwand in der Küche.

"So, da bin ich wieder!", sagte Jennifer, die nun wieder hinter die Theke ging.

"Wo warst du so lange?", fragte Cross und tat so, als würde es ihn interessieren.

"Oh, die Jungs an Tisch 10 machen mich immer an... und du weißt ja: Als Bedienung immer schön nett bleiben und sich mit den Gästen beschäftigen..." Sie seufzte.

"Ich hab gehört, du bist wieder mal gefeuert worden, Cross?", fragte sie und sah ihn durchdringend an.

"Ja", sagte dieser knapp. "Warum?" "Weil ich keine Lust hatte den Laufboten zu spielen und meinem Chef sagte, er könnte selbst laufen, denn er sei eh zu fett!"

Jennifer sah ihn mit aufgerissenen Augen an. "DAS hast du gesagt?", fragte sie entsetzt.

"Ja, hat er!", antwortete Screw, bevor Cross dazu kam und stellte ihm den Teller hin.

"Danke!", sagte Cross mit vollem Mund zu Screw. Dieser sah ihn empört an. "Hast du eigentlich irgendwelche Manieren?" "Nö!", antwortete Cross, schluckte das Essen runter und grinste. Screw seufzte und Jennifer lachte.
 

Nach zehn Minuten kam der Satz, auf den Screw schon seit Cross' Ankunft gewartet hatte.

Er hielt Screw am Arm fest... "Weißt du, ich hätte jetzt gerne einen..."

"...Nachschlag!", führte Screw den Satz zu Ende. Cross sah ihn einen Moment erstaunt an.

"Ja! Genau!", sagte er dann. Screw grinste und bestellte nochmal dasselbe.

Cross war noch erstaunter. "Seit wann gibt er mir einfach so Nachschlag?", fragte er sich. Doch plötzlich schnellte eine Hand auf ihn zu und zog ihm eine über den Kopf.

"Aua!", meckerte Cross. "Wohl verdient!", grinste Screw, "du frisst mir noch die Haare vom Kopf!" "Wieso? Der Schuppen gehört ja nicht dir..."

Screw rollte die Augen. Cross sah ihm dabei zu und wurde erneut rot. "Er sieht so richtig süß aus, wenn er die Augen rollt." Screw, der sich abgewandt hatte, um Bier zu zapfen, bemerkte davon nichts.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2003-09-19T22:04:41+00:00 20.09.2003 00:04
"Schwul oder nicht schwul... das ist hier die Frage" ^^ Das war ja echt niedlich geschrieben, wie Cross sich so Gedanken über Screw gemacht hat!! Jetzt fängt das altbekannte Sprichwort "Liebe macht blind" wieder an zu wirken XD Die merken so schnell nicht, dass sie sich gegenseitig lieben ^________^ Vorallem Cross... Der ist ja meistens so einfühlsam wie ein Elefant ^^°°° Naja... muss Jenni eben nachhelfen ^.^ Der Teil war wirklich super und ich freu mich natürlich wieder auf den nächsten!!! Passiert einem von beiden eigentlich noch was Schlimmes??? Ich hoffe doch *ggg*

Aya-chan *smile*

Ps: Tut mir Leid wegen dem Jungen aus der Parallelklasse...


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