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Der Donnerwolf Konohas

Opfer bringen nur Beschützer
von

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Kapitel 6 Klärendes Gespräch

Möp

So da bin ich wieder. Die Party habe ich gut überstanden. :) Und darum gibt es jetzt auch wieder ein fertiges Kapitel. Und auch wieder ein längeres. :)

Ich danke wieder einmal allen, die diese FF lesen und ihr sogar einen Favo gegeben haben. :) Ich hoffe ja noch immer auf ein paar mehr Feedback schreiber. Immerhin ist das der Lohn für die viele Arbeit, die in solch einer Geschichte steckt.^^
 

@Scorbion1984: Freunde sind echt wichtig, sie bauen einen immer wieder auf. ^^ Ich schätze mal das in diesem Kapitel ist doch schon mal eine gute Richtung oder?^^
 

Aber nun genug gequatscht, viel spaß beim schmökern!
 

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Kapitel 6 Klärendes Gespräch
 

Der Raum war durch eine kleine Nachttischlampe leicht beleuchtet, die Vorhänge waren zugezogen, aber das Fenster war auf Kipp gestellt. Im angrenzenden Flur brannte normales Licht, so dass dieser Teil der Wohnung heller erleuchtet war als das Zimmer.

Stöhnend ließ sich Kakashi auf sein Bett nieder. Er trug immer noch seine ANBU Klamotten, bis auf sein Schwert, das lag auf seinen kleinen Schreibtisch. Seine Rüstung stand regelrecht vor Dreck und Blut, genauso seine Maske, die er als ANBU trug.
 

Aufstöhnend nahm er sie ab und sah sie sich genauer an. Er bräuchte wohl eine neue, sie hatte an einigen Stellen Risse bekommen. Er hatte sich keine leichte Mission ausgesucht, dennoch hatte er mit weniger Widerstand gerechnet. Er drehte die Maske in seiner Hand noch einmal hin und her, ehe er sie mit einem seufzen zur Seite legte.

In Gedanken versunken streifte er sich seine Handschuhe ab, die jeder ANBU trug. Sie waren vorne mit scharfen Spitzen, ähnlich wie Krallen, versehen, damit sie im Notfall immer noch eine Waffe zur Verfügung hatten. Mit einem leisen Klackern, wegen der Spitzen, legte er sie schließlich auf seinen Nachttisch ab. Dabei glitten seine Gedanken wieder zu dem Chunin.
 

Erst gestern hatte er Iruka die kleine Schriftrolle zum Geschenk gemacht.

»Ob er sie angenommen hatte?«

Er wusste es nicht, er hatte sich danach Hals über Kopf in eine Mission gestürzt und seine Unachtsamkeit war auch für sein derzeitiges Aussehen schuld.

Er hatte nicht aufgepasst und war in einen Hinterhalt geraten, das war echt beschämend für einen ANBU, der darauf trainiert war aus dem nichts aufzutauchen und zu morden, oder jemanden verschwinden zu lassen. In der Hoffnung er würde von seinen Problemen abgelenkt werden, hatte er sich die Mission geben lassen. Auch wenn er gelernt hatte Privates von Beruflichen zu trennen, konnte er sich nicht ganz auf seine Arbeit konzentrieren. Immer wieder spukte ihm der Chunin im Kopf herum. Wenn er weiter so Kopflos handeln würde, würde er das noch mal schwer zu büßen bekommen. Sein Gesicht verzog sich mürrisch, ehe es zu verzweifelt wechselte. Seine Situation war einfach sowas von verfahren. Auf einer Seite hatte er einen schlechten Ruf bei dem Lehrer, wollte aber doch sein Freund sein, dadurch würde er ihn aber in Gefahr bringen. Und auf der anderen Seite war dieser Okami, der es geschafft hatte den Lehrer für sich zu gewinnen, ihn aber nun aus seinem Leben strich. Er fuhr sich mit einer Hand über die Augen und legte den Kopf in den Nacken.
 

„Was soll ich nur tun …Iruka …?“
 

Er zog seufzend seine Maske von seinem Gesicht, so dass es endlich unverhüllt war.

Das war sein größtes Geheimnis. Dachten zumindest immer alle, in Wahrheit sollte sie von etwas ganz anderem ablenken.

Er ließ sich einfach nach hinten fallen, ihm war es egal ob seine Bettwäsche dadurch schmutzig wurde oder nicht. Seine Gedanken kreisten wieder nur um den sonst so fröhlichen Lehrer.

Schon lange empfand er etwas für den Anderen und traute sich es ihm aber nie zu sagen, da er davon ausging, das er ihn eh nicht leiden konnte. Was die Anderen wohl davon halten würden, wenn es rauskommen würde, dass der sonst so Icha Icha Paradies verschlingende Kakashi Hatake sich zu diesem Mann hingezogen fühlte? Eigentlich war ihm das herzlichst egal, sollten sie doch denken was sie wollten. So versessen wie er früher auf einen guten Ruf war ist er heute nun nicht mehr. Außerdem brauchte er sich darüber keine Sorgen machen, er wusste es einfach, dass seine Freunde es akzeptieren würden. Es würde sie vielleicht etwas verwundern, dass er nun auf Männer stehen sollte, naja nicht wirklich auf Männer nein nur auf diesen einen.
 

Er wollte ihn damals schon als Freund haben aber Iruka hatte immer abgeblockt und irgendwann hatte er sich mit seiner Rolle abgefunden. Später dann hatte er angefangen Iruka mit Absicht so zu behandeln, dass er nicht gut auf ihn zu sprechen war, das hatte aber den Grund, da er nicht noch einmal den Verlust eines Menschen ertragen konnte, der ihm so unwahrscheinlich wichtig war. Und so wollte er den Braunhaarigen auf Abstand halten. Es war im Grunde reiner Selbstschutz der ihn dazu trieb. Immerhin hatte er schon so viel Verloren.

Sein Sensei war tot, Obito und Rin waren tot.
 

Und er…
 

…er war schuld.
 

Hätte ihn doch damals nur der Stein getroffen und nicht Obito, dann währe alles ganz anders gekommen.

Manchmal glaubte er es wäre so besser gewesen, aber es hatte auch einen Grund warum er noch lebte. Irgendetwas erwartete ihn noch in seinem Leben, er sollte noch etwas erledigen.

Aber als er noch Jung und unerfahren war, konnte er dies wegen seines seelischen Schmerzes nicht sehen. Er war nahezu Blind gewesen. Darum hatte er seine Flucht in Missionen gesucht und hatte sich ohne Rücksicht in jeden Kampf geworfen. Erst über die Jahre hinweg, hatte er wieder gelernt sich anderen Menschen gegenüber zu öffnen und sie an sich heran zu lassen. Er hatte als Kind einfach noch nicht die Reife gehabt. Heute ist ihm klar, dass er vollkommen falsch gehandelt hatte. Trotzdem behielt er seine Angewohnheit bei Iruka zu ärgern. Irgendwie schreckte es ihn doch ab, wenn er daran dachte es könnte ihm etwas zustoßen, nur weil sie sich näher kamen. Anders war es bei Naruto, Sasuke und Sakura. Er hatte einfach das Gefühl sie gehörten zu seiner Familie, auch wenn Sasuke gerade etwas vom Weg abgekommen war. Genau so Yamato, Gai, Kurenai und Asuma. Sie waren einfach seine besten Freunde. Um sie alle musste er sich keine Sorgen machen, er vertraute ihnen. Sie alle waren stark genug um auf sich aufzupassen. Aber Iruka war nur ein Chunin, klar Yamato war nicht mehr, aber er hatte sein Moukoton. Aber was hatte Iruka? Könnte er sich verteidigen, wenn er angegriffen wurde? Natürlich sollte man den Lehrer nicht unterschätzen, er hatte seinen Shinobigrad nicht gerade aus der Wundertüte bekommen, dafür musste man auch schon etwas drauf haben. Und Naruto konnte sich auch gut verteidigen obwohl er noch Genin war.

Er erinnerte ihn so sehr an Minato seinem Sensei, Narutos Vater, und Sakura ein bisschen an Narutos Mutter. Er musste schmunzeln, er hatte oft das Gefühl gehabt eine kleine Ausgabe seines Lehrers vor sich zu haben. Nur war Naruto wesentlich Hitzköpfiger und Emotionsgesteuerter als Minato, wobei wenn sein Sensei von etwas begeistert gewesen war, konnte er auch schon ziemlich erschlagend wirken. Das hatte Naruto definitiv von ihm. Und Kuchina war ein Engel, wie keine andere, aber wenn sie gereizt wurde schlug ihr Gemüt genauso schnell um wie das von Sakura und sie verwandelte sich in den personifizierten Rachegott. Jedoch ihre Angewohnheit zu Sprechen und viele ihrer Arten hatte sie an Naruto weitergegeben.
 

Kakashi seufzte. Wieder glitten seine Gedanken zu dem Braunhaarigen.

Bis heute hatte er nicht den Mut zusammen genommen um etwas an der Beziehung zu Iruka zu ändern. Er wollte ihn so schützen, außerdem hatte er in seiner Kindheit genug dafür getan, dass der Chunin ihn offensichtlich nicht leiden konnte. Er hatte sich im wahrsten Sinne des Wortes mächtig ins Zeug gelegt um möglichst unbeliebt bei einem Menschen zu sein, bei dem das eigentlich unmöglich war. Und als er auch noch Naruto in sein Team bekommen hatte, war die Hölle zwischen ihnen los, immerhin war der Junge für Iruka so etwas wie ein Sohn. Er wollte nicht dass der Lehrer ihn hasste, aber er hatte sich einfach nicht getraut etwas an der Situation bis jetzt zu ändern. Und würde er ihn beschützen können, wenn er durch ihn in Gefahr kommen würde? Er würde sich das nicht verzeihen, wenn wegen ihm der Chunin zu Schaden kommen würde. Das alles war so verdammt schwer und einfach nur verfahren.
 

»Ich bin einfach so ein Trottel Iruka … da hast du recht …« Kakashi wandte seinen Blick zu seinen Vorhängen, die leicht im Wind wehten.
 

„Von wegen Genies sind unfehlbar…“
 

Er hatte einfach keine Ahnung wie er aus dieser Situation wieder rauskommen sollte. Er konnte ja schlecht hingehen und sagen „Hi Iruka-Sensei es tut mir leid was ich die ganzen Jahre gemacht habe, es war nicht so gemeint, ich wollte dich damit nur schützen, denn ich empfinde etwas für dich, das über Freundschaft hinaus geht.“. Der Lehrer würde ihn für bescheuert halten und seine Zurechnungsfähigkeit in Frage stellen. Das wäre doch etwas plötzlich. Dennoch musste er etwas ändern. Es konnte nicht so weitergehen, wie es jetzt lief. Es brach ihm das Herz zu hören, das es Iruka so schlecht ging und das nur wegen diesem …Okami. „Okami ...“ Leichte Eifersucht schwang in der Stimme des Jounin mit. Dieser Kerl hatte das was er sich so sehr wünschte. Und das schlimme war, er kannte ihn auch noch und das nicht gerade wenig. Er hatte immerhin oft genug, wenn nicht schon fast ständig, mit ihm zu tun. Und er sollte nun zwischen diesem Kerl und Iruka vermitteln? Bei dem Gedanken stellten sich seine Nackenhaare auf. Ihm gefiel der Gedanke ganz und gar nicht.
 

Was hatte dieser Kerl, was er nicht hatte? Natürlich war er wesentlich freundlicher zu Iruka und war auch mit ihm befreundet. Dieser ANBU war zwar ab und an mal bei ihm und schenkte ihm ein offenes Ohr, aber wer hatte denn immer auf ihn aufgepasst. Das war er und nicht Okami.

Oft hatte er Iruka an den Gräbern seiner Eltern beobachtet und anschließend wenn er unbemerkt war auch eine Blume hingelegt. Iruka wusste bis heute nicht das er es war, der jedes Mal auch eine Blume an das Grab seiner Eltern legte, wenn er das seiner Freunde besuchte.
 

Er hatte den Eltern nämlich versprochen auf ihren Iruka aufzupassen.

Das hatte er sich geschworen, als er ihn damals als kleines Kind um seine Eltern trauern gesehen hatte. Das war noch am gleichen Abend als der Kyuubi verschwand.

Und selbst wenn er sich dafür bei Iruka unbeliebt machen musste, passte er immer auf ihn auf.

Aber wer sagte denn dass er auf Iruka wirklich aufpassen konnte? Bei Rin hatte er auch versagt und dabei hatte er es Obito versprochen.
 

Seit dem hatte er sich auch fest vorgenommen immer sein Bestes zu geben und möglichst Fehler auszuschließen. Nur heute war wieder so ein Tag, an dem er unvorsichtig wurde.

Und er hatte dafür auch gleich bezahlt. Mit einem stöhnen richtete er sich auf und zog sich seine vor Schmutz stehende Weste aus. Als er die Innenseite betrachtete, konnte er einiges an Blut an der linken Seite erkennen. Er ließ darauf die Weste einfach unachtsam fallen und zog sich auch noch sein Oberteil aus. Prüfend sah er sich seine linke Bauchseite an. An ihr war etwa ein 6 cm langer Schnitt zu sehen. Schnell erkannte er, das der Schnitt nicht weiter schlimm war, er würde ihn gleich kurz behandeln und in ein paar Tagen würde nichts mehr übrig sein. Er konnte auch Sakura fragen, ob sie ihm dabei etwas zu Hand gehen könnte.

Nichts war besser als eine so talentierte Medic Nin im Team zu haben. Er schmunzelte kurz. Er war zwar vorsichtiger geworden im Gegensatz zu früher das hieß aber nicht, dass er unverwundbar war. Oft hatte sich die Rosahaarige darüber beschwert, dass er nicht zu ihr kam, wenn er verletzt war. Um sie zufrieden zu stellen, hatte er ihr geschworen sich bei ihr zu melden, wenn er Verletzungen hatte. Doch heute würde er erst noch einmal selbst Hand anlegen, ehe er sie am nächsten Tag aufsuchen würde.
 

Erst einmal würde er aber duschen und die Wunde reinigen. Auf einmal fiel ihm Pakkun ein, sein kleiner treuer Begleiter hatte ihn wieder gute Dienste erwiesen und sollte auch noch belohnt werden. Immerhin hatte er es ihn versprochen. Durch die Gedanken an den kleinen Mopps fiel ihm wieder die Rolle ein, die er Iruka geschenkt hatte.

Ob ihn der andere überhaupt rufen würde, oder ob er ihn so sehr hasste, dass er nichts mit ihm zu tun haben wollte. Den ersten Schritt hatte Kakashi schließlich mit etwas Nachhilfe getan, aber würde es reichen? Würde der Lehrer seine Hilfe annehmen? Gab es die Möglichkeit, dass sie vielleicht Freunde werden würden? Konnte Kakashi vielleicht doch Irukas Herz gewinnen, das nur für diesen Okami schlug? Konnte er diesen Mann einfach aus Irukas Herz vertreiben und aus seinem Leben verschwinden lassen?
 

So viele Fragen standen im Raum, aber die konnte ihn nur Iruka selbst beantworten.

Kakashi ließ sich wieder auf sein Bett fallen und drehte sich auf die Seite während er auf seiner Unterlippe kaute. Er verspürte Eifersucht und das nicht gerade wenig. Aufstöhnend vergrub er seinen Kopf in der Bettdecke.

Wenn er nur daran dachte, dass dieser Okami ihn gewonnen hatte und er nicht … er verstand es nicht, sie waren nicht verschieden, ja konnten fast ein und dieselbe Person sein. Nur das er ihn ärgerte um ihn zu schützen und gerade das war der springende Punkt.

Wieder seufzte er und drehte sich erneut auf den Rücken und breitete seine Arme neben sich aus, während er an die Zimmerdecke starrte.
 

„Wenn du nur wüsstest Iruka …“ Er schloss die Augen.
 

Auf einmal vernahm er einen Schatten, der kurz das schwache Licht, welches durch den Mond in sein Zimmer schien unterbrochen wurde. Sofort riss er seine Augen auf und sah aus dem Fenster, während er sich den Vorhang vor sein Gesicht hielt.

„Ich könnte schwören da war…“ Misstrauisch sah er nach draußen.

„Habe mich wohl getäuscht, Chakra spüre ich auch keines groß in der Nähe.“ Damit zog er seinen Vorhang wieder zu und machte sich letztendlich daran seine Wunden zu verarzten und sich umzuziehen. Er duschte ausgiebig und ging dann ins Bett, wo er noch länger über alles nachdachte, ehe er in einen mehr oder weniger erholsamen Schlaf glitt, denn seine Gedanken waren bei Iruka.
 


 

Iruka hatte den ganzen Tag wieder nur in den verschiedensten Ecken seiner Behausung gehockt und getrauert. Es ist so, als ob ihn jegliche Lebenskraft genommen wurde. In seiner Hand hielt er dabei die ganze Zeit die Schriftrolle von Kakashi. Irgendwie brauchte er etwas woran er sich festhalten konnte und immer wieder war es eben diese Schriftrolle. Auch wenn er es nicht zugeben würde, diese Geste des eigentlich so verhassten Jounins bedeutete ihm viel.
 

Er überlegte die ganze Zeit, ob er ihn rufen sollte oder nicht. Er könnte natürlich auch zu ihm gehen, aber er wusste nicht, ob er zuhause war. Wissen wo er wohnte tat er schon lange.

Aber warum interessierte es den Anderen plötzlich was mit ihm los war. Mochte er ihn wirklich, wie Naruto es gesagt hatte? Hatte er sich all die Jahre in den Älteren getäuscht? Sollte sein einzig wahrer Freund genau der gewesen sein, mit dem er seit seiner Kindheit auf Kriegsfuß stand?

Iruka musste einmal kurz lächeln. Ja er und Kakashi hatten sich schon grandioses geleistet, wobei er wirklich immer den kürzeren gezogen hatte.

Ihm kam eine Erinnerung hoch, die ihn verwunderte, sie war gar nicht so schlecht wie er gedacht hatte.
 

----///Flashback///----
 

Iruka war knapp 14 Jahre alt, die Katastrophe mit dem Kyuubi war schon 2 Jahre her. Er hatte vor einem Jahr die Geninprüfung bestanden gehabt und hatte nun sein eigenes Team. Leider gab es eines was ihn nicht so sonderlich dabei passte. Er war der Älteste in seinem Team, was an und für sich kein Problem gewesen wäre, aber die beiden die mit ihm in einem Team wahren waren noch 1 Jahr jünger als er und dann auch noch ziemlich schräg. Was nicht heißen sollte, das er sie nicht mochte, doch die beiden hatten genug Chaos angerichtet. Noch dazu war Iruka kein unbeschriebenes Blatt. Zusammen richteten sie oft genug Mist an, der ihrem Teamleiter oft genug ins Schwitzen brachte. Es war zwar nicht so, dass sie sich stritten oder ähnliches, ganz im Gegenteil. Iruka hatte in den Beiden gute Freunde gefunden, die sämtlichen Schabernack mit machten. Na gut Izumo war eher der ruhigere Part und hatte es gerne unkompliziert, noch dazu hatte er einen oft lästigen Sauberkeitstick. Er konnte sich in einen richtigen Putzteufel verwandeln. Kotetsu hingegen war für alles zu haben und liebte den Nervenkitzel, er ließ sich nur zu gerne mit Iruka auf irgendwelche Dummheiten ein.

So war es auch heute.
 

„IRUKA!!!“ Fuchsteufelswild rannte eine Lehrerin hinter dem lachenden Jungen her, der wie der geölte Blitz durch die Straßen fegte. Es war eine junge Lehrerin, Sie hatte den Namen Baranoki und war seit 2 Jahren an der Ninja Akademie. Sie war noch relativ neu und hatte die nachfolgende Klasse von Iruka übernommen. Sie war die Erste, die das Dreiergespann im Lehrerzimmer entdeckt hatte, wo sie angefangen hatten mit dem Kopierer obszöne Bilder zu drucken, die sie sogleich in der Akademie verteilt hatten. Unter anderem waren es Bilder von einem Heftchen, welches Iruka beim dritten Hokage gefunden hatte, der seit dem Todestag seiner Eltern so zu sagen sein Vormund geworden war. Iruka wusste selber nicht warum aber der dritte Hokage hatte sich seiner angenommen, er sagte immer das Iruka sich nicht verstellen bräuchte. Später einmal verstand er was ihm der Hokage damit sagen wollte.

Aber jetzt war er ein Kind, das Schabernack wollte. Er sagte immer es ging ihm gut und so, doch in Wirklichkeit wollte er nur Aufmerksamkeit erregen. Er wollte gesehen werden und nicht als nichts abgeschoben werden.

Er wollte Leben und er wollte allen beweisen, dass er noch lebte, noch da war, das hatte er seinem ANBU-Freund versprochen. Immer wenn er Zeit hatte, kam er vorbei um mit ihm die Nacht, bzw. den Abend zu verbringen. Doch zeigte er ihm nie sein wahres Gesicht. Iruka hatte es akzeptiert und war total begeistert von dem 2 Jahre älteren Jungen, der schon so stark war.
 

Als er gerade um eine Ecke bog und schon das erwartete sah, sprang er mit einem Satz ein gutes Stück vor um noch etwas Abstand zur Lehrerin zu bekommen. Diese rannte gerade um die Ecke und bekam auch direkt eine Ladung eiskaltes Wasser aus einer Waschwanne ab. Über ihr auf einer Laterne hockte Kotetsu, der ihr eine Zunge rausstreckte und lachen davon rannte. „KOTETSUUU!!“

Die Lehrerin war durch den Aufprall der Masse an Wasser umgefallen und saß nun in einer Schlammpfütze. Geiernd liefen die beiden Übeltäter davon, bis sie sicher gehen konnten, dass sie keiner mehr verfolgte. Sie wussten zwar das es nichts brachte, jeder wusste das sie es wahren und am Abend würde es wahrscheinlich eine deftige Abreibung geben, doch sie hatten so die gewünschte Aufmerksamkeit und der unschöne Teil ließ sich sicher noch etwas heraus zögern.
 

Keuchend und nach Luft schnappend hatten sie sich auf dem Trainingsgelände in ein Paar Büsche zurück gezogen. „Meinst du sie folgen uns noch?“ Iruka schielte aus dem Busch und konnte weit und breit niemanden sehen.

„Keine Ahnung, aber selbst wenn, hauen wir einfach wieder ab.“ Kotetsu grinste zuversichtlich. Als sie schließlich die total verdreckte Lehrerin am Trainingsgelände vorbeilaufen sahen, konnten sie sich ein leises Gibbeln nicht verkneifen und amüsierten sich köstlich. Nachdem sie sich wieder gefangen hatten, herrschte noch einige Sekunden Stille, ehe sie ein Rascheln und eine Stimme hinter sich vernahmen.

„Na wovor lauft ihr diesmal wieder weg?“ Erschrocken fuhren beide Jungen herum, verloren ihr Gleichgewicht und landeten auf ihren Hintern. Kopfüber vom Baum hängend sah sie nun ein maskierter etwa 2 Jahre älterer Junge an, der ein dunkelblaues T-Shirt mit grauen breiten Streifen auf den Schultern und eine dunkelblaue Hose trug. Über seiner Brust lagen zwei braune Gürtel gekreuzt und an seinen Armen trug er dunkelblaue Stulpen mit metallenen Armschienen. An seinem Gürtel um der Hüfte trug er die bekannten Shinobibeutel, in denen alles Wichtige enthalten war. Sein linkes Auge wurde von einem metallenen Stirnschutz, der ihn als Shinobi Konohas deklarierte, verdeckt. Alles in Allem blickte der Junge sehr gelangweilt zu ihnen herunter.
 

„Du schon wieder!“
 

Iruka schien sofort in Angriffsstimmung zu sein, doch er wurde plötzlich nur von dem Jungen freundlich mit geschlossenen Augen angelächelt.

„Kakashi?“ Kotetsu sah den Jungen verwundert an. Jeder kannte das Genie aus dem Hatake Clan. Und vor allem Kotetsu und Izumo, da sie ihn gefühlt jeden Tag sahen, außer wenn er mal nicht da war.

„Du tauchst auch immer auf, wenn man dich am wenigsten gebrauchen kann! Verschwinde!“ Iruka legte eine Hand an Kakashis Gesicht und schubste ihn etwas weg.

Iruka hatte jetzt echt wenig Lust auf den Jounin. Er würde ihnen nur wieder die ganze Tour versauen.

„Hast du nicht etwas Besseres zu tun, als Streiche zu spielen?“ Nun sah Kakashi ihn herablassend an. Mittlerweile spürte Iruka wie schon wieder Wut in ihm hochkroch.

„Verzieh dich!“ Etwas lauter holte er nun aus und wollte den Älteren angreifen, doch dieser wich mit einem grinsen aus.
 

„Zu langsam.“ Kam es belustigt zurück.

„Hast du nicht gehört?! Verschwinde!“ Wütend knirschte der Braunhaarige mit den Zähnen.

„Naja wenn ihr Kleinkinder lieber eure Zeit mit so etwas sinnlosem verschwenden wollt.“ Damit sprang Kakashi vom Baum und landete auf der Wiese außerhalb des Gebüschs. Er steckte eine seine Hände in seine Hosentasche, während er mit der anderen irgendein Buch hervorzog, in welchem er mehr lustlos als konzentriert las. Dann entfernte er sich langsam von den Beiden.

Irgendwie passte das Iruka auch wieder nicht. Was glaubte er wer er war? Er hielt sich offensichtlich für etwas Besseres als sie. Erst tauchte er so mir nichts dir nichts auf und dann ignorierte er sie eiskalt, als wären sie keine Bedrohung für ihn.
 

Wütend ballte er seine Hände zu Fäusten, ehe er einfach aus dem Busch sprang und sogleich einen Angriff vorbereitete, indem er einige Kunais warf, die unaufhaltsam auf Kakashi zuflogen, der nicht die Anstalten machte sich auch nur schneller zu bewegen.

»Die müssen ihn treffen, ich habe nicht umsonst meine Treffsicherheit trainiert.« Ein selbstsicheres Grinsen schlich sich auf Irukas Gesicht.
 

Als er jedoch einmal kurz blinzelte und wieder auf den Jungen sah, ging dieser einfach seelenruhig weiter und die Kunais steckten im Boden neben ihm. Überrascht darüber, blickte Iruka zwischen seinen Messern und seinem Opfer hin und her. Er hatte sie mit hundertprozentiger Sicherheit richtig geworfen, da konnte er sich nicht täuschen. Als er genauer hinsah, entdeckte er auch einen Knick in den Fußabdrücken im Gras und er verstand. Kakashi hatte einfach einen Schritt zur Seite gemacht, der die Messer immer noch nahe genug an ihm vorbei fliegen ließ. „Der macht sich echt lustig …“ Wütend biss er auf seine Unterlippe.

Sofort stürmte er wieder los und griff ihn von hinten an. Kotetsu hatte Lunte gerochen und stürmte nun auch aus dem Gebüsch, ehe er unterwegs einfach in den Boden gerissen wurde, so dass er nur noch mit dem Kopf frei lag. Iruka hatte einen schnellen Schlagabtausch mit Kakashi durchgeführt, der immer noch in seinem Buch las, während er ihm einfach nur auswich. Das machte ihn nur noch wütender.

Als er schließlich den Aufschrei von Kotetsu hörte, wandte er sich überrascht um und entdeckte nur noch den Kopf seines Freundes. Erschrocken, weiteten sich erst seine Augen, doch dann erkannte er dass er nur im Boden steckte, da er fluchend herumschrie.
 

Sofort drehte sich Iruka wieder an seinen Gegner, der ihm nun ganz tief in die Augen sah, als er sich umdrehte. Sie waren keine 10 cm voneinander entfernt. Dadurch den nächsten Schreck kriegend, sprang er ein Stück zurück.

Kakashi grinste nur und hatte seine Hände an den Hüften.

Dann verpuffte er.

„Ich glaube ihr solltet lieber zusehen, dass ihr verschwindet.“ Verwundert über den Ursprungsort der Stimme, sah Iruka wieder zu Kotetsu. Neben ihm hockte Kakashi, las weiter in seinem Buch und kraulte den Kopf des eingegrabenen, der darauf versuchte ihn kindisch zu beißen. Es aber schnell wieder aufgab und einfach nur noch angepisst knurrte.
 

„Hör auf dich für etwas Besseres zu halten!“ Schnauzte nun Iruka los.
 

„Mach ich ja nicht!“ Kakashi klappte das Buch zu und steckte es wieder in seine Tasche.
 

„Das macht ihr schon selber.“ Dann deutete er zwischen den beiden Genin hin und her.
 

Verwundert darüber sahen sich beide an.

„Von wegen! Dein eitles Getue kotzt mich einfach an!“

„Ich mache doch nichts.“ Die Antwort kam schnell und ehrlich und im Gesicht des Jounin stand die reine Unschuld geschrieben.

„Doch!“ Bockig verschränkte Iruka seine Arme vor der Brust. Ein Weilchen herrschte Stille, bis sich der Älteste wieder meldete.

„Du solltest ihn vielleicht wieder ausgraben, sonst fängt er noch an zu sprießen.“ Kam es trocken von Kakashi, der auf Kotetsu zeigte.

Das verstand Iruka und lief auf diesen zu um ihn auszugraben.

Wie als würden Iruka und er die Plätze tauschen, entfernte sich der Jounin von dem Eingegrabenen, während Iruka bei ihm ankam. „Und …“ er blieb noch einmal stehen und sah über seine Schultern zurück.

„… ich würde die Beine in die Hand nehmen.“ Überrascht über die Aussage, blickten ihn ein mit Erde übersäter Kotetsu und ein irritierter Iruka hinterher.
 

„Hä?“ doch sie konnten den Jounin nicht mehr fragen, da er gleich in einer Rauchwolke verschwand. Als diese sich lichtete, konnten sie gleich eine riesige Horde von Lehrern sehen, die auf die Wiese gestürmt kam. Ihre Gesichter verzogen sich entsetzt ehe sie um ihr Leben rannten.
 

----///Flashback ende///----
 

Iruka seufzte erneut.

Die Erinnerung war nicht so schlecht, wie sie ihm zu der Zeit vorkam. Kakashi hatte wirklich nicht viel gemacht, eigentlich wirklich nichts. Nach dieser Begegnung hatte Iruka letztendlich das Angebot des dritten Hokage, ihn zu trainieren, angenommen und er hatte angefangen sich zu verändern. Er hatte ein spezielles Training bekommen, immer wenn der alte Sarutobi mal Zeit hatte. Heute konnte er sagen, es hatte etwas gebracht und er hatte sich stark verändert. Klar hatte er danach noch oft Auseinandersetzungen mit Kakashi gehabt, aber auch wenn er immer noch weiter den Kürzeren zog, hatte er oft das Gefühl etwas gewonnen zu haben. Er konnte nur nicht sagen was.

Lag es vielleicht daran, dass er den Jounin eigentlich auch auf eine gewisse Art und Weise mochte und dieser ihm hin und wieder auch einen versteckten Ratschlag gegeben hatte?
 

Seufzend warf er den Kopf in den Nacken und starrte an die Decke.

Er saß derzeit vor seiner Couch auf dem Boden, seine Beine waren unter dem Wohnzimmertisch hindurch gestreckt und seine Arme vor der Brust verschränkt. Irgendwie fühlte er sich so nutzlos, das passte ihm überhaupt nicht, das war total gegen seine Natur. Vielleicht sollte er sich langsam wieder aufraffen und an die Arbeit gehen. Das Leben ging immerhin weiter. Und man brauchte ihn. So nutzlos in der Ecke rumzuhängen passte einfach nicht zu ihm, er war dafür viel zu aufopferungsbereit und liebte den Umgang mit anderen Menschen, besonders Kindern, deswegen war er auch Lehrer an der Akademie geworden.
 

Seine Schüler vermissten ihn sicher schon.

Und besonders Naruto machte sich um ihn sorgen, als er heute Mittag dagewesen war, hatte er sein Chakra unterdrückt, so dass er ihn nicht in der Wohnung fühlen konnte. Und hatte einfach nicht aufgemacht.

Er brauchte im Moment einfach seine Ruhe, bis er dazu bereit war wieder unter die anderen Menschen zu treten. Nicht umsonst hatte er schon so viel überstanden, aber es heißt auch nicht ohne Grund gut Ding will Weile haben. Aber bis er den Mann dem sein Herz gehörte vergessen konnte, würde es noch lange dauern. In ihm machte sich wieder dieser Kummer breit. Ja er Iruka Umino hatte Liebeskummer. Seine Beine anziehend und die Arme darum schlingend, drückte er seinen Kopf in diese und schluchzte leise.

„Okami …“ Es klang wie ein leiser verzweifelter Hilferuf, der aber nicht erhört wurde.
 


 

Eine Woche später hatte sich Iruka dazu entschlossen zum Grab seiner Eltern zu gehen.

Zum Glück hatte er bis jetzt noch großartig keinen getroffen, der ihn aufhielt, da es noch sehr früh morgens war.

Normal würde er erst gleich aufstehen und sich fertig machen um zur Arbeit zu gehen. Aber er war heute einfach schon früher auf und wollte die Zeit nutzen um das Grab seiner Eltern zu besuchen, immerhin war er schon lange nicht mehr dort gewesen. Er hatte, da die Läden noch zu hatten, Blumen von seinem Balkon mitgebracht, die er zu einem hübschen kleinen Straus zusammengebunden hatte.
 

Es war ein schöner Morgen die leichten Sonnenstrahlen, der noch leicht kühle Tau, die frische Luft und das idyllische Vogelgezwitscher machten den Tagesanfang beinahe perfekt. Der Friedhof war wie immer gepflegt, überall an den Grabsteinen fanden sich kleine Vasen mit Blumen, kleine Statuen oder Figuren und Laternen oder Räucherstäbchen. Sein Weg führte ihn immer Weiter über den Friedhof, den Morgen und die Ruhe genießend. Bald würde es wieder laut und hektisch werden. Besonders an der Schule. Deswegen nutze er diese Ruhe um seine Gedanken schweifen zu lassen, hätte es aber gleich wieder bereut, als ihn ein sehr unschöner Gedanke kam.

»Was ist wenn Okami hier auch schon liegt und ich nichts davon weiß.« Tränen wollten sich schon in seinen Augen sammeln, doch er kämpfte sie hinunter. Der Gedanke alleine ließ sein Herz schon stark schmerzen. Als er schließlich auf die nächste Ebene Gräber zugehen wollte, musste er um eine kleine Mauer herum, an dessen Ende ein großer Baum stand. Als er gerade an diesen vorbei treten wollte, hielt er plötzlich inne, als er eine bekannte Aura spürte.

Vorsichtig lugte er am Baum vorbei und sah tatsächlich, den Mann den er gespürt hatte.
 

Vor dem Grab seiner Eltern stand niemand anderer als Kakashi, der gerade eine einzelne Blume ablegte.

Kakashi trug seine ANBU Ausrüstung, nur ohne Maske und Umhang. Er hatte einen engen schwarzen ärmellosen Kampfanzug an, darüber trug er die weißgraue Schutzweste der Einheit.

Seine Hose war eine normale schwarze Shinobihose, wie sie jeder trug, um seinen rechten Oberschenkel war ein Verband gewickelt, seine Schuhe waren verstärkt und nach vorne Offen, auch ein Teil einer typischen Ausrüstung. An den Händen trug er lange schwarze Handschuhe, die ihn bis zur Hälfte des Oberarms reichten.

An seinen Armen trug er noch Armschützer, die nahezu den gesamten Unterarm auf der Außenseite bedeckten. Auf seinem Handrücken war das metallene Emblem von Konoha.

An seinem Gürtel trug er am unteren Rücken seine Shinobitasche, in der das wichtigste enthalten war um zu kämpfen. Und auf dem Rücken trug er ein Samuraikurzschwert.

Um seine langen Handschuhe oben zu halten waren an den Enden jeweils auch noch einmal kurze Stücke von Verbänden drum gewickelt. Auf seinem Oberarm konnte Iruka unverkennbar das Zeichen der ANBU erkennen.

Naruto hatte es ihm zwar erzählt, aber es jetzt doch live zu sehen ist etwas ganz anderes.
 

Iruka musste schlucken.

Er wollte sich an den Baum lehnen und rutschte ab, das hörte Kakashi natürlich und wandte sich erschrocken um. Iruka war dadurch so ins straucheln geraten, das er an dem Baum vorbeiglitt und holprig auf der Straße Halt machte, nur um in Kakashis überraschte Augen zu blicken.
 

„Iruka-Sensei….“
 

„Ich hoffe ich komme nicht ungelegen, ich wollte dich nicht stören. Und ich wollte dich auch nicht heimlich beobachten.“ Versuchte sich der Jüngere gleich zu entschuldigen.

Kakashi musste unter seiner typischen Maske lächeln. „Du hast mich wohl erwischt.“ Kakashi war nicht so einer, der jetzt peinlich berührt davonlief, nein wenn er in einer Situation war, stand er sie auch durch. Meistens jedenfalls …

„Also hast du immer die Blume ans Grab meiner Eltern gelegt?“ Iruka kam langsam auf ihn zu.

»Anscheinend geht es ihm etwas besser, er kommt von alleine schon wieder auf jemanden zu, oder liegt es nur daran, dass ich es jetzt bin?«
 

„Ja.“ Kam kurz und knapp schließlich seine Antwort.
 

Als Iruka neben ihm stand sah er auf den Stein und lächelte. Die kleine weiße Blüte war genau zwischen den Namen seiner Eltern abgelegt, wie er sie immer vorfand. Irgendwie überkam den Lehrer ein warmes Gefühl. Diese Geste bedeutete ihm viel. Er hatte eigentlich immer geglaubt Okami würde die Blume zum Grab bringen, doch dieser hatte es schon einmal verneint. Aber jetzt zu wissen, dass es der Hatake war, der Jahr für Jahr immer mal wieder eine Blume hier hin brachte, lies ihn den Mann in einem anderen Licht sehen.

Iruka hockte sich hin und nahm aus der Blumenvase, die jeder Stein hatte die alten Blumen und stellte die neuen rein.
 

„Danke …“ Kam es leise von Iruka, während er in der Hocke den Grabstein betrachtete.
 

Kakashi sagte nichts, er wusste das sie jetzt keine großen Worte brauchten, sie standen einfach nur gemeinsam dort im stillen Einverständnis und ließen die Umgebung auf sich wirken. Der Morgentau war schon bald nicht mehr zu sehen und die Sonne schob sich immer mehr über den Horizont. Mit schmerzenden Knien stand Iruka schlussendlich auf, er beschloss für sich das er mal wieder trainieren musste, sonst würde er noch wie ein Couchpotatoe enden.
 

Das würde Kakashi sicher wieder für irgendwelche Späße verwenden, doch der stand einfach nur da und beobachtete ihn.

„Ich sehe du hattest eine Mission als ANBU?“

Versuchte Iruka tatsächlich Smalltalk mit ihm zu halten? Kakashi war sehr verwundert. Erst vor einer Woche hatte er ihn verjagt und weggeschickt.

Hatte er doch sein Angebot angenommen? Oder erhoffte er sich über ihn an seine Liebe ran zu kommen? »Ich stelle mir eindeutig zu viele Fragen.« Schallte er sich in Gedanken.

Iruka sah ihn schon komisch an, als er einfach nicht reagierte.
 

„Äh Kakashi?“ Iruka wedelte vorsichtig vor seinem Gesicht herum.

Das holte den Mann dann endlich zurück.

„Oh entschuldige, ich war ein bisschen in Gedanken.“ Kakashi legte eine Hand an den Hinterkopf und lachte leicht entschuldigend.

„Das ist so seltsam mit dir hier so zu stehen, ohne zu streiten oder geärgert zu werden.“ Iruka setzte ein Lächeln auf, doch es wirkte eher unecht, es war nicht das typische Iruka Lächeln, das nur so vor Glück alle Leute erschlagen konnte.
 

Es wirkte einsam …
 

„Wir können auch da weitermachen wo wir aufgehört haben.“ Schlug der Ältere spaßeshalber vor, was aber nicht zur Verbesserung von Irukas Stimmung beitrug.

„Nein danke, im Moment kann ich darauf gut verzichten.“ Der Lehrer hatte die Augen geschlossen und die Arme vor der Brust verschränkt. »War klar das er mit so etwas nun ankommt.« Doch das nächste was er zu hören bekam, ließ ihn erschrocken die Augen aufreißen du den Silberhaarigen mustern.
 

„Ich verstehe.“
 

„Wie du verstehst?“ Iruka war hin und her gerissen, wusste der Mann etwa Bescheid?

„Äh äh …“ Hilfesuchend sah Kakashi einmal von links nach rechts, was den Umino nur in seiner Vermutung bestätigte.

„Lass mich raten … Naruto ja?“ Iruka hatte seine Augen wieder geschlossen und kniff sie leicht zusammen, so dass eine kleine Zornesfalte auf seiner Stirn erschien.

„… ja …“ Kakashi seufzte.

„Der Junge ist unmöglich.“ Nun sprach wieder der tadelnde Lehrer, was den Jounin zu einem Schmunzeln anregte.

„Er ist halt immer um alle besorgt.“

„Also weißt du auch was los ist ja?“

Iruka sah verlegen zur Seite, irgendwie war es ihm peinlich.

Kakashi fand den Gesichtsausdruck seines Gegenübers beinahe niedlich, wenn da nicht diese Trauer sein würde.

»Wie kann ich es nur hinbekommen, dass du wieder so fröhlich bist wie vorher? Na gut ich weiß wie aber will ich das wirklich?« Kakashi atmete einmal tief durch und nickte einfach nur.

„Du findest das jetzt sicher wieder Lustig, dass ich so am Boden zerstört bin. Na los mach endlich deine Späße auf meine Kosten.“ Eine Weile passierte nichts, was den Braunhaarigen doch verwunderte, doch das nächste ließ ihn einmal hart schlucken.
 

„Nein finde ich nicht. Ich fand das noch nie lustig, wenn es dir geschadet hat.“
 

Überrascht sah Iruka zu dem Jounin.

„Ich mochte es wenn du dich aufregst, dann fand ich dich immer, wie soll ich sagen … ganz Süß ...“ Kakashi hatte einen Arm in die Hüfte gestemmt und sah schräg nach oben in den Himmel, während er sich mit einem Finger über die Wange kratzte.

Iruka wurde bei der Aussage aus seiner derzeitigen Stimmung gerissen und sah den Mann entsetzt und total verwirrt an. Dieser hatte aber nur einen leichten Rotschimmer um die Nase, den seine Maske noch ganz gut verdeckte. Erst jetzt fiel Iruka auch auf, das er sein Stirnband gar nicht auf hatte, so wie er es von ihm kannte, also konnte er beide Augen sehen.
 

Und Kakashi hatte auch beide Augen offen. Er sah das Sharingan zwar nicht zum ersten Mal, dennoch war es immer etwas besonderes, besonders seit dem es nur noch Kakashi und Sasuke, sowie dessen Bruder hatten. Und die beiden Brüder waren nicht in Konoha, also war Kakashi der einzige, der es noch in Konoha besaß.

Das Rot seines linken Auges stach gut hervor und das Sonnenlicht spiegelte sich in ihm wieder. Kakashis Haare lagen etwas wüster als sonst, da sie nicht von dem Stirnband in eine Richtung gepresst wurden.

Alles im allen musste Iruka einmal schlucken.

»Der Rotzlöffel hatte sich ganz schön gemacht. Ich würde nur zu gerne einmal sein ganzes Gesicht sehen.« Iruka fuhr mit seinem Blick die sichtbaren Konturen unter der Maske nach um wenigstens erahnen zu können, wie er in Natura aussah.
 

Und die Vorstellung gefiel ihm.
 

Verwundert über sich selbst, japste er einmal auf, was Kakashi dazu veranlasste seinen Blick wieder auf ihn zu legen.

„Alles in Ordnung Iruka-Sensei?“ Der Lehrer wurde hochrot wie eine Tomate, diesmal konnte Kakashi nicht anders als lächeln.

Beschämt sah der Braunhaarige zu Boden. Es dauerte einige Sekunden, bis er seine Stimme wieder fand.

„Kakashi-Sensei?...“ Iruka druckste herum, während ihn der Jounin verwirrt ansah. Irgendwie benahm sich der Lehrer nun merkwürdig. Als dieser nach einer Weile immer noch nichts sagte, erhob Kakashi schließlich seine Stimme.
 

„Ja?“ Durch diese simple ein Wort Frage wurde der Umino wieder aus seinen Gedanken gerissen und sah betreten zu Boden.

„Weist du … es…es tut mir leid.“ Kleinlaut verließen diese Worte seinen Mund.

„Was soll dir leid tun? Das von letztens? Dafür hatte ich doch Verständnis.“ Kakashis Augenbrauen waren nahezu unter seinem Haaransatz verschwunden, als er die Worte gehört hatte.

„Nein allgemein, ich habe es nicht verstanden, das du damals nur für mich da sein wolltest.“

Kakashis Blick ruhte weiterhin auf den Jüngeren, sagen tat er aber nichts dazu. Er musste gerade selber erst einmal seine Gedanken ordnen. Wieder herrschte Stille zwischen ihnen, ehe Iruka erneut etwas sagte.
 

„Weist du … ich war dumm und naiv und war…“ Iruka beschimpfte sich selber, musste aber erschrocken innehalten, als er am Handgelenk gepackt und zu dem Größeren gezogen wurde.

Plötzlich fand er sich in einer Umarmung wieder.

Irukas Herz pochte wie verrückt, er wusste nicht was es war, aber diese starken Arme um ihn, gaben ihn einen gewissen halt, den er die ganze Zeit brauchte. Langsam schloss er die Augen und weinte.

Er schimpfte sich einen Vollidioten innerlich, da er an der Brust des Mannes weinte, mit dem er sich Jahrelang nicht verstanden hatte, zumindest von seiner Seite her.

War das wirklich nur eine einseitige Abneigung gewesen?

Es musste wohl so gewesen sein, denn wieso sollte Kakashi ihn jetzt sonst den Trost spenden, den er so dringend brauchte.
 

Jemand der einen nicht mag, würde so etwas nicht tun.
 

»Ich Trottel.«
 

......
 

Sie standen noch einige Minuten da, ehe sich Iruka sanft von ihm zurückschob und peinlich berührt zur Seite sah.

„Kakashi?“

„Ja?“ Der Jounin hatte immer noch die Hände an Irukas Oberarme gelegt und bedachte ihn mit einem fragenden Blick.

„Wenn ich dich um einen Gefallen bitten würde, würdest du es tun?“ Innerlich aufstöhnend, wusste der Jounin ganz genau was der Kleinere von ihm wollte.

„Ich glaube ich kann mir deinen Wunsch schon vorstellen.“ Kakashi ließ Iruka los und senkte betreten den Kopf, er verspürte wieder diese Eifersucht in sich hochkommen.

„Naruto hat dich das schon gefragt ja?“ Iruka hatte den Mann beobachtet und wusste nicht so recht, wie er diese Reaktion nun einordnen sollte. War es etwas Gutes oder etwas Schlechtes?

„Ja.“ Kurz und knapp kam die Antwort und auf Kakashis Stirn bildeten sich missmutige Falten.

„Würdest du es denn tun? Ich meine würdest du mir seine Identität besorgen?“
 

Erwartend wurde Kakashi von 2 dunkelbraunen Augen angesehen.

Er musste hart schlucken und wollte schon zu einer Antwort ansetzen.

„Ich weiß du wirst sagen das geht nicht, so sind die Regeln, aber ich würde meinen Freund gerne wiedersehen und ihm für alles danken. Und ich würde gerne wissen ob er nicht in einer Mission gestorben ist. Ich will nur wissen, ob es ihm gut geht.“

Daran hatte Kakashi gar nicht gedacht, Iruka musste krank vor Sorge sein. Was eine dämliche Feststellung, natürlich war er das!
 

„Um … Naja …“ War das erste was er heraus brachte.

Erschrocken fiel wieder der Blick des Kleineren auf ihn.

»Heißt das …?!« Ein kleiner Hoffnungsschimmer breitete sich in dem Lehrer aus und ließ sein Herz einen kleinen Hüpfer machen.

»Was soll ich ihm sagen, er sieht mich so abwartend an. Wenn ich es ihm nicht sage, wird er wieder so traurig sein und wenn ich es ihm sage, wird er sich von mir wieder abwenden.« Und wieder war die Eifersucht da.

»Aber wenn man wirklich liebt und das tue ich, muss man auch gehen lassen können oder? Was soll ich nur tun? Ich kann ihn Okamis Identität doch nicht verraten … das wäre …« doch dann kam ihn die Idee.
 

„Ich kann dir nichts zu seiner Identität sagen …“
 

Irukas Blick wurde wieder trüb.
 

„Aber… ich kann für dich nach ihn sehen und Fragen, wenn dir das hilft.“
 

Damit hätte der Lehrer nun nicht gerechnet, das war besser als nichts und vielleicht konnte er seiner Liebe auch so Nachrichten zukommen lassen über Kakashi und ihn so vielleicht noch einmal treffen.

Die Hoffnung kam in ihn zurück und er schenkte Kakashi nun seit langer Zeit sein erstes echtes Lächeln.
 

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So ich hoffe es hat euch gefallen. ^^

Und man liest sich. Vielleicht schreibt mir der ein oder andere ja auch noch einen Kommi. würde mich wie ein Honigkuchenpferd freuen xD *flehendguck*
 

Baba

Bongaonga



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