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Wie es sein sollte

Werden Hinatas Vorstellungen ihrer perfekten ersten Liebe erfüllt?
von

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Willkommen im "Unterlaubingen" Gymnasium

Wie immer während der Unterrichtsstunden schien die leere Eingangshalle des Gymnasiums in Unterlaubingen mit ihren Treppen fast ausgestorben. Nur wenn man genau hinhörte, oder an einer Türe vorbei kam, konnte man Stimmen, Husten, das Rollen von Kugelschreibern auf Papier, oder sogar Gelächter vernehmen. Im vierten Stock, welcher für die Fachschaft Biologie reserviert war, hing neben einer Türe ein Namensschild welches mit „Herr Yamato“ beschriftet war. Durch diese schalldichte Türe drang die gedämpfte Stimme des Lehrers:

„Anhand eines Blattquerschnittes lässt sich auch auf den Standort der Pflanze schliessen, in der sie wächst.“
 

Er legte eine Folie auf den Hellraumprojektor welche ein Mikroskopie-Bild zeigte. Der Aufbau und die Lebensart von Pflanzen sind Teil des Lehrplans für die ersten Klassen der Vertiefungsrichtung Biologie.

„Der Querschnitt sieht anders aus, als von den Beispielen, die wir uns schon von gewöhnlichen Pflanzen in unseren Breiten angeschaut haben. Was ist an diesem Blatt anders?“
 

Der braunhaarige Lehrer schaute erwartungsvoll in die Klasse. Die meisten Schüler schienen eher desinteressiert oder planlos. Tenten, ein Mädchen mit zwei Zöpfen chattete lieber auf ihrem Handy herum als sich über die Frage Gedanken zu machen. Ein dicklicher Junge namens Choji beschäftigte sich lieber heimlich mit seinen Chips, die er erfolglos unter dem Pult zu verstecken suchte und Kankuro schien lieber irgendwelche Karikaturen in sein Heft zu kritzeln… Und Shikamaru verschlief wie so oft jede Schulstunde, die ihn intellektuell unterforderte.
 

„Choji! Hier drinnen wird nicht gegessen! Versorg die Chips! Und Shikamaru, pass endlich auf!“, donnerte Yamato die beiden an. Die genannten schraken auf. Ein wild wirkender Junge mit einer schwarzen Lederjacke rief mit einem ironischen Grinsen: „Sie wollten uns doch bloss demonstrieren, was am lebensnotwendigsten für alle Lebewesen ist.“ Die Klasse kicherte.

„Kiba…“, flüsterte ihm mahnend ein unauffälliges Mädchen mit langen, violetten Haaren zu, welches neben ihm sass. Er sah zu ihr rüber. Sein Grinsen wandelte sich zu einem müden Lächeln. Hinata hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, Kiba wegen seiner stürmischen Art ins Gewissen zu rufen, wenn es mal nicht angebracht war.

Herr Yamato seufzte: „Biologie ist die Grundlage allen Lebens. Sie ist das wichtigste Schulfach von allen… Also, kann mir jemand sagen, was an diesem Blatt speziell ist, und wo diese Pflanze wachsen könnte?“

Ein blondes Mädchen hob stolz die Hand: „Die Spaltöffnungen befinden sich hier nur an der Oberseite, obwohl sie sich normalerweise unten befinden. Dadurch verdunstet das gespeicherte Wasser viel schneller. Deswegen denke ich, muss die Pflanze an einem feuchten Ort wachsen. Das Schwammgewebe hat ausserdem grosse Luftlöcher, was das Blatt leicht werden lässt. Oder in diesem Fall; schwimmen lässt. Es ist nämlich ein Seerosenblatt.“

„Hm, das war klar…“, murmelte Shikamaru unmerklich. Einige der Klasse wunderten sich über Inos tadellose Antwort.

„Sehr gut Ino! Da das Seerosenblatt auf dem Wasser schwimmt, können sich die Spaltöffnungen zum Atmen und zur Wasserverdunstung nur an der Oberseite des Blatts befinden“, ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass die Stunde gleich vorüber war, „Bitte löst auf nächstes Mal das Aufgabenblatt, dass ich euch verteilt habe. Bis nächste Woche…“
 

Da klingelte schon die Schulglocke und die Schüler packten langsam ihre Sachen. Kiba gähnte demonstrativ, was auf das Ende des Schultages hindeutete. Er stopfte sein Schreibzeug in sein mit Filzstift bemaltes Etui, welches er in seinen Schulsack drückte.

Als er aufstand fragte er seiner Banknachbarin: „Kommst du mit auf den Schulhof? Shino hat auch noch Zeit mit uns die Aufgaben durchzugehen.“ Sie nickte und versorgte ihre Stifte ordentlich in ihre Schultasche.
 

Das Gymnasium lag auf einem recht grossen Gelände, auf welchem einige grosse Bäume mit ihrem Laub den Schülern Schatten spendeten, welche sich während der angenehmen Frühlingstemperaturen gerne draussen aufhielten. Eine Dreiergruppe sass an ihrem Stammplatz bei einer Bank und erledigte die Aufgaben der letzten Stunde.
 

„Ich frage mich, woher Ino das mit dem Blattquerschnitt wusste! Ich meine, sie ist ja auch sonst nicht grade die Hellste unserer Klasse“, meinte Kiba skeptisch, „nicht einmal wir zwei wären drauf gekommen, obwohl wir ja die Besten in Bio sind, oder Shino?“

Shino war ein schweigsamer Zeitgenosse und wirkte durch seinen vermummenden Kleidungsstil, seiner Kapuze und seiner Sonnenbrille, die er nur im Unterricht auszog, recht verschlossen und (für einige Fremde) auf unangenehme Weise mysteriös. Wenn es aber darauf ankam, fand er die richtigen Worte. In diesem Fall hielt er ein knappes „Naja“ für passender.
 

Hinata bemerkte: „Inos Eltern führen einen Blumenladen. „Yamanakas Blumenladen“. Sie hilft dort auch manchmal aus und hat von ihren Eltern sehr viel darüber gelernt.“

„Oh cool, wusst ich gar nicht. Das weiss aber vermutlich auch nicht jede Floristin, was Ino vorhin erzählt hat. Aber ich finde Pflanzen sowieso nicht so spannend wie Tiere. Ich hab gehört, die aus der Dritten durften mit Herrn Yamato mal Rindsherzen sezieren! Man, das wär doch mal was!“

Und Shino fügte hinzu: „Oder Insekten, die sollen im zweiten Schuljahr drankommen.“

Hinata lächelte, dann wurde ihr Ausdruck nachdenklich: „Ihr zwei habt beide Hobbies, und Schulfächer in denen ihr besonders gut seid. Ino auch. Kiba, du hast Akamaru, die Hundezucht deiner Familie und kannst Gitarre spielen, und Shino, du hast zu Hause Terrarien und kennst dich super mit Insekten aus. Und ich…“. Sie senkte ihr Gesicht.

„Ach Hinata, du findest sicher irgendwann ein Hobby dass dich genauso interessiert! Du hast zwar keine klaren Stärken, aber dafür hast du kein Fach, in dem du grottenschlecht bist. Shino ist zum Beispiel die grösste Niete in Deutsch und Musik.“

„Du bist auch nicht gerade durchschnittlich in Französisch, n’est pas…?“, murrte der Gemeinte.

„Ich verstehe sowieso nicht, wie man in der Muttersprache eine Ungenügende schreiben kann, tse“, warf Kiba ihm einen drohenden Blick zu. Bei diesem Pokerface wusste man allerdings nie wirklich, ob es ihm irgendwo in seinem Inneren traf. „Jedenfalls brauchst du dir deswegen keine Gedanken zu machen. Stimmt‘s Shino?“

„…Je suis d’accord avec Kiba“

„He?! Was…? Hm, jedenfalls – Hast du eigentlich ein Hobby: und zwar mit uns rumzuhängen – und du liest doch so viel - und du magst Blumen und hast doch diese riesige Sammlung an getrockneten Blumen. Ah, und kochen kannst du auch super gut! Das Rindsgeschnetzelte gestern war ein Traum!“, zählte Kiba auf. Mit jedem Satz konnte sie ihr verhaltenes Lächeln immer schlechter zurückhalten. Da sie ein wenig peinlich berührt war, lenkte sie vom Thema ab, weswegen die Drei sich wieder den Hausaufgaben zuwandten.
 

Als Hinata kurz ihren Kopf hob, bemerkte sie ein rosahaariges Mädchen vorbeilaufen, welches ebenfalls Teil ihrer Klasse war. Sie schien in Gedanken versunken. Auch Kiba bemerkte sie und rief sie kurzerhand herbei: „Oi, Sakura! Möchtest du mit uns die Aufgaben lösen?“

Sakura schaute langsam in ihre Richtung und entgegnete: „Tut mir leid. Ich treff mich mit Ino… Ein andermal.“

Da trippelte ihr auch schon Ino hinterher, die sich noch mit anderen Mädchen unterhalten hatte. Ihre unglaublich langen, platinblonden Haare, welche sie zu einem Zopf gebunden hatte, und eine Strähne ihr rechtes Auge verdeckte, war ihr Markenzeichen.
 

„Ah, da ist ja unser Blumenfräulein“, rief Kiba.

Selbstbewusst stütze sie eine Hand in die Hüfte: „Tja, das hättest du wohl nicht von mir gedacht, dass ich mich in einem Gebiet so gut auskenne?“

„Nein, wieso auch?“

„Hm. Komm Sakura, wir gehen“, brummte Ino genervt und zog die sprachlose Sakura mit, „viel Spass mit deinem Flohbeutel!“

Kiba winkte übertrieben freundlich: „Danke, werde ich haben! Und er heisst Akamaru!“

Als Ino sich umdrehte streckte ihr Kiba die Zunge raus. Hinata seufzte: „Kibaaa, wieso bist du zu Ino so fies?“

„Ich war fies? Ich hab doch nur Blumenfräulein gesagt. Für sie klingt doch eh alles was ich sage wie eine Beleidigung. Ach, ich mag solche Zicken nicht.“

Hinata blickte zu den zwei Mädchen, die sie von weitem noch erblicken konnte: „Sakura tut mir leid. Sie sah heute irgendwie traurig aus“

„Wär ich auch, wenn ich mit Ino zusammen sein müsste“, scherzte Kiba.

„N-nein das meine ich nicht!“, wehrte sie mit wedelnden Handbewegungen ab, “Sakura war doch früher so oft mit Sasuke und Naruto zusammen. Aber jetzt…“

„Stimmt. Die Drei waren früher immer zusammen, wie wir drei. Sasuke ist etwa vor zweieinhalb Jahren spurlos verschwunden. Und darauf Naruto… Offiziell macht er einen Auslandsaufenthalt. Aber das glaube ich nicht. Ich glaube, er sucht nach ihm, auch wenn es sich verrückt und aussichtslos anhört. Ich hätte das Selbe getan“, er blickte entschlossen zu Hinata, die ihn schweigend ansah, „Sakura muss sich ziemlich verlassen fühlen. Aber wir können nichts tun ausser für sie da zu sein. Wenigstens hat sie noch Ino.“

„Ich frage mich, wann Naruto wieder zurückkehrt…Ich hoffe es geht ihm gut“, meinte Hinata.

„Bist du immer noch verknallt in ihn? Mit dir muss man ja genauso Mitleid haben!“, neckte Kiba sie und schupfte sie sanft mit der Schulter.
 

Daraufhin verfiel Hinata in grosse Verlegenheit und stotterte einige unverständliche Sätze, was Kiba recht belustigte. Er wusste, wieviel Naruto ihr bedeutete. Sie machte sich grosse Sorgen um ihn und Kiba mochte es nicht, sie so betrübt zu sehen. Er streichelte ihren Arm und sagte, diesmal mit einem gewissen Ernst: „Ihm ist sicher nichts Schlimmes zugestossen! Um ihn brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Ich vertraue darauf, dass er zurückkommt.“

Kiba beobachtete ihren sanft betrübten Gesichtsausdruck. Wie konnte sie sich so um Sakura kümmern, wenn sie doch selbst vor einiger Zeit ihre Mutter verloren hatte? Der Mensch, der ihr wahrscheinlich am nächsten stand. Der sich um sie gekümmert hatte. Was man von ihrem Vater nicht behaupten konnte. Dieser kümmerte sich ja bloss um ihre kleinere Schwester, welche angeblich intelligenter sei als Hinata. Allein dieser unbegreifliche Gedanke setzte Kiba in Rage. Wie konnte ein Vater seine eigene Tochter so abweisen?!
 

Kiba schlug sein Buch zu und sagte mit ernster Miene: „Ich hab keine Lust mehr. Morgen schreibe ich von euch ab“

Ohne zurückzublicken hob er zum Abschied noch die Hand. Wortlos sahen die beiden ihm nach.

„Was ist dem denn über die Leber gelaufen?“, fragte Shino.

Achselzucken seitens Hinata.
 

Natürlich beendeten Hinata und Shino brav ihre Aufgabe und verabschiedeten sich dann voneinander. Hinata war auf ihrem Weg nach Hause, als sie hinter sich zwei unbekannte Jungs reden hörte: „Haha, guck mal die komische Tasche die sie da anhat.“

Hinata schaute zuerst unsicher auf ihre Tasche, traute sich allerdings nicht zurückzusehen. „Oh nein, was sind das für Typen? Ich muss sie einfach ignorieren“, sagte sie zu sich selbst. Ihr wurde immer unbehaglicher zumute, als sie sie immer näher kommen hörte. Mit jedem Meter den sie näher kamen schlug ihr Herz vor Angst schneller. „Bitte lasst mich einfach in Ruhe, einfach in Ruhe“ wiederholte sie innerlich.

„Das ist doch die Hyuga! Die sollte sich doch was Besseres leisten können als so einen Fetzen!“ Mit diesen Worten streckte er seine Hand nach ihr aus.


Nachwort zu diesem Kapitel:
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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Veboshi
2015-03-25T12:26:06+00:00 25.03.2015 13:26
Also ich hab bisher kaum eine FF gelesen, aber die hier ist echt toll! :D
Abgesehen von ein paar minimalistischen Fehlerchen, die jedem passieren können, schreibst du auch 1A!
Und ich musste ein paar mal kichern xD Kiba ist so genial xDD

Bezüglich der unterschiedlichen Sichtweisen habe ich hier noch nicht viel mitgekriegt, weil sie ja Dialoge führen... Ausser am Ende, als aus Hinatas Sicht erzählt wird. Daher kann ich dazu noch nicht viel sagen, weshalb ich gleich mal weiter lese, um darauf auch noch Feedback geben zu können :P
Von:  Mika-cha
2015-03-14T12:09:23+00:00 14.03.2015 13:09
So ... spannend omo xD
Ich les gleich weiter xD Dein Schreibstil ist echt gut o.O

Gut gemacht! ♥
Antwort von:  by_my_side
14.03.2015 13:21
Wuaaa du liesst eine ff von mir?! Merci c:
"Dein schreibstil ist echt gut" > vielen dank für die blumen. ^^'
Ein herz für den ersten kommentar meiner ff <3


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