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Die Wege des Schicksals

von

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Kapitel 2

~Kapitel 2~
 

Summend stand Kari in der Küche, packte den Korb fertig und lauschte der Musik, die aus dem Radio kam. Takeru war gerade im Bad und machte sich fertig, damit sie bald los konnten. Wie jeden Samstag hatten sie den Tag damit begonnen, ausgiebig auszuschlafen. Danach waren sie schnell einkaufen gefahren und nun machten sie sich fertig, um bald zu Tai und Mimi fahren zu können. Matt und Sora sollten sie dort treffen, denn auch die zwei wollten den Nachmittag mit ihnen verbringen. Zufrieden schloss Kari den Korb und stellte ihn schon mal in den Flur, damit sie ihn auch ja nicht vergaß. Takeru kam aus dem Bad und rubbelte sich nebenbei die Haare mit einem Handtuch trocken.
 

„Haben wir eigentlich eine Zeit ausgemacht oder fahren wir einfach los?“, fragte er seine Freundin und sah ihr nach, als sie wieder in die Küche lief. Er folgte ihr und lehnte sich gegen die Anrichte.
 

„Tai meinte, wir sollen dann einfach los gehen. Sie sind ja sowieso da, also von daher“, zuckte Kari mit den Schultern und öffnete ihre Handtasche, um zu gucken, ob sie auch alles drin hatte, was sie nachher brauchen würden. Nach einem kurzem Überprüfen schloss sie diese wieder und drehte sich zu Takeru. Sie schlang die Arme um ihn und lehnte ihren Kopf gegen seine Brust, atmete seinen Duft tief ein. Er schlang die Arme um ihre Taille und legte sein Kinn auf ihren Kopf ab.
 

„Ich bin eigentlich so gut wie fertig und du?“, fragte Takeru und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn, als Kari ihn anblickte. „Ich bin startklar.“ Er nickte mit dem Kopf und löste sich von seiner Freundin. „Ich beeil mich!“ Er gab Kari noch einen Kuss auf den Mund und verschwand dann wieder ins Bad. Keine fünf Minuten später kam Takeru wieder raus und war startklar. Kari griff nach ihrer Handtasche, schnappte sich eine Jacke und verließ mit Takeru die Wohnung.
 

Kari setzte sich schon einmal ins Auto, während Takeru den Korb in den Kofferraum tat und dann ebenfalls einstieg. Er schnallte sich an und fuhr los. „Ob Matt und Sora schon da sind?“, fragte er und blieb an einer Ampel stehen. Kari zückte ihr Handy, tippte ein paar Tasten und lächelte gleich darauf. „Sie sind schon da. Sora meinte, wir sollen uns beeilen, es ist kaum auszuhalten mit Tai und Matt.“ Takeru schmunzelte, als er wieder aufs Gas drückte. „Haben sich die beiden wieder besonders lieb heute, was?“ Seine Freundin seufzte und sah nach vorne. „Du kennst doch die beiden. Mit denen wird das Leben nie langweilig.“ - „Ganz bestimmt nicht.“
 

Nach einer halben Stunde im Auto erreichten Takeru und Kari das Haus, in dem ihr Bruder Tai mit seiner Frau Mimi wohnte. Letztes Jahr haben die beiden ihre Traumhochzeit gehabt und Kari hatte als Brautjungfer fungiert und zusammen mit Mimi die Hochzeit geplant. Sie stiegen aus dem Auto. Takeru lief schnell zum Kofferraum und holte den Korb raus, während Kari schon das Tor öffnete und klingelte. Kurz darauf wurde ihnen von Mimi geöffnet.
 

„Da seid ihr ja endlich“, lächelte Mimi und umarmte Kari und danach Takeru. „Wir hatten schon angst, wir müssen Tai und Matt alleine ertragen“, verdrehte Mimi die Augen und lief wieder ins Wohnzimmer, wo schon deutlich die Stimmen von Tai und Matt zu hören waren. Kari schlüpfte aus ihren Schuhen und folgte Mimi ins Wohnzimmer. Als Tai seine kleine Schwester erblickte, stand er auf und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. „Wo hast du denn deinen Freund gelassen?“
 

„Der bringt den Korb in die Küche“, sagte Kari und umarmte danach Matt und Sora und pflanzte sich auf das Sofa. Wie aufs Stichwort betrat danach Takeru das Wohnzimmer und begrüßte seinen Bruder und dessen Freundin und danach Tai. Er setzte sich neben Kari und legte einen Arm um ihre Schulter. Automatisch legte Kari ihre Hand auf den Oberschenkel von Takeru. Es waren kleine Gesten, die inzwischen ganz automatisch passierten.
 

„Ihr habt ja noch eure Köpfe dran. Nach der SMS von Sora, hatte ich mindestens einen Kopf auf dem Boden erwartet“, kam es von Takeru, als er seinen Bruder und dann zu Tai sah und die beiden frech angrinste.
 

Wütend funkelte ihn der Braunschopf an. „Wir können ja mit deinem Kopf anfangen, Zwergnase!“ Takeru lachte nur über die Worte von Tai und schüttelte schließlich den Kopf.
 

„Du bist unmöglich, Taichi!“, rief seine Frau entrüstet und schlug ihm gegen den Arm und sah ihn entsetzt an. Sie strich sich eine Haarsträhne hinter das Ohr und konnte nicht fassen, dass ihr Mann wirklich so frech war. Doch sie wusste auch, dass dies alles nur Spaß war. „Wenn du seinen Kopf abreißt, kannst du die Sauerei nachher wegmachen.“ Tai nickte nur mit dem Kopf und grinste breit.
 

Takeru ließ sein Glas sinken und sah Mimi an. „Moment mal! Ich dachte, du bist auf meiner Seite?“ Mimi zuckte nur mit den Schultern und verschränkte die Arme vor ihrer Brust. „Ich will nur kein Blut auf dem schönen Teppich sehen. Der Rest ist mir egal.“
 

„Hallo?“, fragte Takeru entsetzt. Er sah zu seiner Freundin, die nur kicherte. Anscheinend hatte sie großen Gefallen daran, dass ihr Bruder und ihre Schwägerin ihn grade ziemlich mobbten. „Was lachst du da denn so? Hilf mir lieber.“
 

Kari schüttelte den Kopf und hob ihr Hände nach oben. „Das hier ist Tais und Mimis Haus. Ihr Haus, ihre Regeln.“
 

„Das heißt, wenn wir jetzt bei uns zu Hause wären und ich Tai eins mit der Bratpfanne überhauen würde, wäre das in Ordnung?“
 

Kari zuckte mit den Schultern. „So lange du dafür nicht unsere gute Pfanne nimmst.“ Zufrieden nickte Takeru mit dem Kopf und sah jetzt zu Tai, der alles andere als begeistert aussah. „Tolle Schwester habe ich da.“ Jetzt war es Takeru, der mit den Schultern zuckte. „Sie ist halt meine Freundin.“ „Und meine Schwester! Sie müsste zu mir halten!“
 

„Ich zieh euch einfach beide eins über die Rübe. Dann habe ich endlich meine Ruhe“, sagte Matt und setzte sein Bier an den Mund. Eine Weile hatte er stumm beobachtet, wie Takeru und Tai sich mit Worten belegt hatten und fieberhaft überlegten, wie sie den anderen endlich ruhig stellen konnten. Er fand die Idee gar nicht so schlecht, beiden eins überzuziehen. Die Ruhe wäre bestimmt himmlisch. Bevor er weiter denken konnte, hatte er ein Kissen gegen den Kopf bekommen. Erschrocken blickte Matt zu Tai, der nur fies grinste und was von Rache sagte. Matt stand auf und warf mit voller Wucht das Kissen zurück zu Tai.
 

„Jungs, jetzt hört auf damit. Bei meinem Glück schafft ihr es noch, eine Vase zu zerstören. Und nur damit ihr es wisst: Ihr kriegt dann beide von mir Hausarrest und dürft euch nicht mehr sehen“, drohend hatte Mimi einen Finger gehoben und sah beide nun ernst an. Das fehlte ihr noch, dass Beide ihre Wohnung auseinander nahmen.
 

„Und du meinst, du schaffst es, dass die beiden sich nicht sehen?“, fragte Sora und zog eine Augenbraue nach oben. Sie wusste selbst, dass Tai und Matt ein starkes Band verband und das Mimi es wirklich schwer haben würde, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen.
 

Mimi seufzte und pustete sich eine Strähne aus dem Gesicht. „Natürlich weiß ich, dass ich es nicht schaffen würde.“ Tai und Matt nickten mit dem Kopf und die beiden Mädchen seufzten. Manchmal waren ihre Männer einfach unmöglich.
 

„Wollen wir dann mit dem Grillen anfangen? Ich kriege langsam Hunger.“ Kari sah in die Runde. Wenn nicht, würde sie sich einfach über den Salat hermachen, den sie zu Hause zubereitet hatte. Erleichtert nahm sie zur Kenntnis, wie auch Matt und Tai mit dem Kopf nickten.
 

„Los, komm mit. Du kannst uns helfen. Außerdem ertrage ich Tai alleine nicht“, sagte Matt an seinen Bruder gewandt, als Tai nach draußen in den Garten ging. Takeru nickte mit dem Kopf, drückte Kari einen Kuss auf die Lippen und verschwand dann mit seinem Bruder nach draußen.
 

„Und jetzt genießen wir mal fünf Minuten diese Ruhe“, seufzte Mimi, lehnte sich nach hinten und schloss die Augen. Sie liebte Tai, aber manchmal konnten er und Matt wirklich anstrengend sein. Sie öffnete ihre Augen und richtete sich auf und sah zu ihrer Schwägerin. „Du kannst froh sein, dass Takeru nicht ganz so durchgeknallt ist wie dein Bruder.“
 

Kari nickte mit dem Kopf. „Ich bin mit ihm aufgewachsen. Ich weiß genau, was du meinst und fühle mit dir. Tai hat wirklich Glück, dass er so eine tolle Frau wie dich an seiner Seite hat. Wahrscheinlich hätte jede andere schon das Handtuch geworfen.“
 

Sora lachte und schüttelte den Kopf. „Ihr seid echt gemein. So schlimm ist Tai jetzt nun auch nicht“, nahm sie ihren besten Freund in den Schutz und wischte sich die ersten Lachtränen weg. Zum Glück hatte Tai sich gebessert und war nicht mehr ganz so schlimm wie früher. Der Wirbelwind war langsam erwachsen geworden, was wahrscheinlich auch an Mimi lag, denn sie hatte einen positiven Einfluss auf ihn. Und egal wie oft sie sich neckten, man konnte deutlich spüren, wie sehr die beiden sich liebten.
 

„Wollen wir auch langsam nach draußen gehen? Wer weiß, was passiert, wenn wir nicht aufpassen. Vielleicht landet am Ende einer der Jungs auf dem Grill.“ Kari stand auf, nahm das Glas von Takeru in die Hand und folgte Mimi in die Küche, um ihr beim Tragen zu helfen.
 

Mimi packte alles in einen Korb und drückte Kari schon einmal das Besteck in die Hand. Sora nahm die Teller in die Hand und folgte Kari nach draußen. Kari und Sora stellten alles auf den Tisch, während die Jungs mit dem Grill beschäftigt waren.
 

„Jetzt hör doch mal auf das Fleisch alle zwei Minuten zu drehen. So wird das nie durch“, fluchte Matt seinen besten Freund an und riss ihm die Zange aus der Hand, um sicher zu gehen, dass Tai es nicht gleich wieder umdrehte. Tai schubste seinen besten Freund leicht und lachte dann. „Wie die kleinen Kinder“, seufzte Takeru, verdrehte die Augen und sah sich hilfesuchend nach seiner Freundin um. Kari lief zu ihm und schlang einen Arm um ihn. „Pass auf, sonst landest du gleich auf dem Grill“, hob Matt drohend die Zange und fuchtelte damit vor seinen Augen rum.
 

„Da müsst ihr aber erst einmal an mir vorbei“, sagte Kari und drückte Takeru einen Kuss auf die Wange. „Brav“, murmelte Takeru und hauchte Kari einen Kuss auf die Lippen.
 

„Mein Gott, nehmt euch ein Zimmer“, kam es genervt von Matt, der die beiden angrinste.
 

„Hör auf. Ich bin froh, dass ich es halbwegs verkraftet habe, dass die beiden zusammen gezogen“, seufzte Tai und steckte seine Hände in die Hosentaschen seiner Jeans. Noch immer war es für ihn komisch, dass Kari jetzt mit Takeru zusammen wohnte und er hatte sich nur langsam daran gewöhnt. Für ihn war sie immer noch das kleine Mädchen, mit dem er sich damals ein Zimmer geteilt hatte. Aber Kari war erwachsen geworden und Tai musste sie ziehen lassen. Und er wusste, dass Takeru gut auf sie aufpassen würde.
 

„Ich könnte dich jetzt weiter ärgern, aber ich lass es.“ Matt schüttelte seinen Kopf. Er liebte es, seinen besten Freund zu ärgern, aber er hätte mir seiner Aussage, die ihm im Kopf herumschwirrte, auch seinen Bruder und dessen Freundin in Verlegenheit gebracht und das wollte er verhindern. Bei den drei Mädchen konnte man nie wissen, wann man, natürlich ganz aus Versehen, in den Pool geschubst wurde.
 

„Jetzt hört endlich damit auf und kümmert euch um das Essen. Wir haben schließlich alle Hunger!“, sagte Sora und half Mimi dabei, den Tisch zu decken.
 

„Ist ja okay.“ Tai und Matt verdrehten die Augen und kümmerten sich dann darum, dass Sora und die anderen schnell etwas zu essen bekamen. Am Ende würden sonst die beiden selbst auf dem Grill landen.
 

*
 

Gesättigt saßen die 6 im Garten und waren in ein Gespräch über die Zukunft vertieft. Sie sprachen über ihre Wünsche und darüber, was sie schon alles im Leben erreicht hatten. Natürlich kam das Thema auch auf die Vergangenheit. Denn es war eine gemeinsame Vergangenheit, die sie alle geprägt hatte.
 

„Du kannst froh sein, dass Mimi noch immer mit dir verheiratet ist. Es ist bestimmt nicht gerade leicht für sie“, zuckte Matt belustigt mit den Augenbrauen, als Tai auf die Hochzeit zu sprechen kam.
 

„Ach, halt die Klappe!“
 

„Jetzt geht das schon wieder von vorne los“, verdrehte Mimi genervt die Augen. „Ishida, benimm dich! Ansonsten habe ich dich heute das letzte Mal eingeladen.“ Matt rollte mit den Augen. Irgendwie bekam er das fast andauernd von Mimi an den Kopf geworfen und saß zwei Tage später trotzdem wieder in ihrem Wohnzimmer.
 

„Ich glaube, bei euch beiden wird das auch nicht mehr so lange dauern, bis ihr heiraten werdet“, sagte Sora und sah Kari und Takeru an. Tai verschluckte sich an seinem Getränk und hustete stark. Mimi sprang sofort auf, um ihrem Mann zu helfen, indem sie ihm auf den Rücken klopfte.
 

Der Wind spielte mit Karis Haaren, als sie erst zu Takeru und dann zu Sora sah. „Ach, das hat alles noch Zeit. Wir sind ja noch recht jung.“
 

„Danke“, keuchte Tai und Kari war sich nicht sicher, ob das seiner Frau oder ihrer Aussage galt.
 

Takeru griff nach ihrer Hand und streichelte sanft darüber. Sie sahen sich in die Augen und Kari spürte sofort, dass er das Gleiche dachte wie sie. Sie liebten sich und waren unsagbar glücklich zusammen. Aber sie genossen das, was sie gerade hatten.
 

„Ja, schon, und ihr solltet das auch alles nicht überstürzen. Aber für mich war es irgendwie immer klar, dass ihr eines Tages zusammen kommen werdet. Das hat man früher schon gemerkt. Ihr wart immer sehr um den anderen besorgt, habt aufeinander aufgepasst und wolltet, dass es den anderem gut ging.“
 

„Sora hat recht. Es war Schicksal, dass ihr zusammen gekommen seid!“, nickte Mimi mit dem Kopf und lächelte die beiden an. Jeder hatte es damals schon gesehen, dass die beiden mehr füreinander empfanden. Jeder, außer die beiden selbst. Es hatte seine Zeit gedauert, bis auch Kari und Takeru zu ihren Gefühlen gestanden haben. Aber seitdem waren sie glücklich.
 

Schicksal, dachte Kari verträumt, als sie Takeru ansah. Ja, vielleicht war es ja wirklich ihr Schicksal, dass sie mit Takeru zusammen gekommen und so glücklich mit ihm war. Auf jeden Fall hatte das Schicksal es verdammt gut mit Kari gemeint. Denn sie war sich sicher, dass ihre Beziehung zu Takeru ewig halten würde.
 


 

Das Schicksal ereilt uns oft auf den Wegen,

die man eingeschlagen hat, um ihm zu entgehen.

Jean de La Fontaine



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