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Immer der Freiheit entgegen

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Widerwillen

Widerwillen
 

„Captain!“, die Spadepiraten hatten sich nicht von der Stelle gerührt, viel zu geschockt blickten sie zu ihrem Captain, der bewusstlos am Boden lag. Die Wenigen, die sich in Bewegung gesetzt hatten, wurden unmittelbar von den anwesenden Piraten angegriffen und in Schach gehalten. Whitebeard selbst hatte den Jungen hochgehoben und trat näher zu der Bande, die leicht verängstigt zu dem Riesen schaute. „Lass unseren Captain in Ruhe!“, rief der wohl tapferste von ihnen, wich aber zurück, als er den Blick des Kaisers auf sich spürte. Der Hüne lachte nur und verkündete: „Lasst uns aufs Schiff!“
 

Seine Kinder setzten sich in Bewegung und wiesen die Spadepiraten an, sich ebenfalls mit aufs Schiff zu begeben. Widerwillig gingen sie der Aufforderung nach und jeder grübelte im Stillen für sich, was nun auf sie zukommen würde. Whitebeard selbst übergab den jungen Rookie einem seiner Männer, welcher ihn auf die Krankenstation brachte.
 

Undeutliches Gemurmel war von den Piraten zu hören: „Was haben sie mit uns vor?“, „Will er uns vielleicht der Marine ausliefern?“ Von Marco kam nur ein: „Geht endlich weiter“, denn die kleinere Bande lief nur verlangsamt auf das Schiff, voller Ehrfurcht darauf, was auf sie zukommen würde. Die Gruppe wurde weiter gedrängt bis sie letztlich vor dem Thron standen, in dem Whitebeard bereits Platz genommen hatte.
 

Mit einem genüsslichen Seufzer ließ er die Flasche sinken, von der er gerade einen kräftigen Schluck genommen hatte. Mit einem einschüchternden Blick schaute er zu den verängstigten Piraten. Doch dann begann er zu lachen, was die Gruppe völlig perplex aufblicken ließ. „Gurarara! Ihr seid herzlich willkommen bei uns“, erklärte der Alte und trank wieder. Nach ihm bestand kein Bedarf, den Männern zu erklären, warum und weshalb er sie nun aufnehmen wollte. Sie sollten es einfach hinnehmen und sich damit abfinden, dass sie nun zu ihnen gehörten.
 

Einer von ihnen fand seine Stimme als erster wieder: „Aber.. warum?! Du hast unseren Captain erledigt und jetzt willst du, dass wir dir beitreten? Niemals!“ Genervt verdrehte der Kaiser die Augen, die Loyalität des Mannes alles in Ehren, dennoch sollte man wissen, wann man still sein sollte. Nun fanden auch Andere genügend Mut und meldeten sich zu ebenfalls zu Wort: „Genau! Und überhaupt, wir wollen gar nicht beitreten“, „Wir stehen hinter unserem Captain!“, „Er würde das auch nicht wollen.“ Die Piraten gingen mit voller Überzeugung gegen den Eintritt an. So langsam wurde es dem alten Hünen zu viel.
 

„Genug!“, rief er und war dabei aufgestanden. Jeder von ihnen erstarrte unter seinem zornigen Blick. „Ich stehe euch nicht als ein Feind gegenüber, nehmt es hin oder werdet Seekönigfutter“, Whitebeard hatte sich wieder auf den Thron niedergelassen und schenkte den Piraten keinen Funken Beachtung. Sie waren wieder kurz davor zu rebellieren, doch war der erste Kommandant vor sie getreten und erklärte: „Ihr werdet insgesamt einer Division zugeteilt, Essen gibt es immer morgens, mittags und abends. Lio wird euch zu eurer Gemeinschaftskajüte bringen“, dabei deutete er auf die Rothaarige, die etwas verlegen lächelte. Ihr war klar, dass die Piraten noch nicht ganz mit der Situation zufrieden waren, wollte ihnen aber verdeutlichen, dass es gar nicht mal so schlecht war, wie sie vielleicht dachten.
 

Die Gruppe sagte nichts und nickte nur, sie folgten der Rothaarigen, die sie unter Deck führte. Keiner von ihnen sagte ein Wort und Lio fühlte sich ein wenig unbehaglich. „Wisst ihr.. es ist gar nicht mal so übel, wie ihr vielleicht denkt“, versuchte sie die Stimmung zu lockern. Im Gegensatz dazu dachten viele von ihnen, dass sie die Chance nutzen und das Mädchen als Geisel nehmen könnten, um ihren Captain als Austausch zu bekommen. Die Männer tauschten verschwörerische Blicke aus und nickten, einige von ihnen griffen bereits an ihre Waffe. Die Rothaarige spürte sehr deutlich, dass etwas im Anmarsch war, doch führte sie unbeirrt den Weg fort. Was dachten die Piraten sich eigentlich? Dass sie ihnen völlig unterlegen war?
 

„'n Scheiß!“, rief einer von ihnen und zog sein Schwert, um das Mädchen anzugreifen. Auch die Anderen hatten nach ihren Waffen gegriffen, doch war es bereits zu spät. Die bläulich schimmernde Klinge des Mädchens befand sich einer gewissen Kehle sehr nahe und bedrohlich sah sie den Mann an, der gesprochen hatte.
 

„Tch“, kam es abwertend von ihr. Ihr Blick ruhte auf dem Piraten, der ihr die Wut darin nur zu deutlich ansah. Die Gruppe sah schockiert zu dem Mädchen, welches ihrem Kameraden das Schwert an den Hals hielt. Allerdings ließ sie dieses sinken und schließlich völlig in der Scheide verschwinden, verblüfft sah man sie an. „Ihr solltet aufhören zu denken, dass wir eure Feinde wären..“, sie legte eine kurze Pause ein und sagte dann mit einem leichten Lächeln: „Wir sind doch alle Kinder der See.“
 

Einige Tage später:
 

Die Spadepiraten hatten sich mittlerweile daran gewöhnt auf dem Schiff des Piratenkaisers zu leben. Sie bemerkten recht früh, dass man sie nie als einen Feind betrachtet hatte und so schlossen sich schnell einige neue Freundschaften. Nur ihr Captain war noch nicht wieder zu Bewusstsein gekommen und man fragte sich von Tag zu Tag, wie er wohl darauf reagieren würde, wenn er erst mal erfahren hatte, dass sie zu dem Kaiser gehören sollten.
 

~*~
 

Mit einem kräftigen Ruck hatte der Rookie sich aufgesetzt. Voller Schock lief ihm der Schweiß von der Stirn und er blickte sich um. Er saß auf einem Bett, um ihn herum standen einige Fässer und Kisten, es musste eine Art Lagerraum sein. Durch die Bullaugen erkannte er, dass es zumindest Tag war. Das Schwanken zeigte ihm deutlich, dass er sich auf einem Schiff befand. Hatte man ihn etwa mitgenommen? Vielleicht befand er sich ja sogar schon auf einem Marinekriegsschiff? Nein, das konnte nicht sein, sonst hätte man ihm schon längst Handschellen angelegt. Was war nach dem Kampf nur mit ihm passiert und wie lange musste er bewusstlos gewesen sein? Und vor allem, wie ging es seiner Crew? Konnten sie flüchten? Zu viele Fragen und keine Antwort auf nur eine davon. Der Beschluss stand fest, er musste herausfinden, was passiert war.
 

Nur langsam stand er auf. Der Kampf mit dem Samurai hatte ganze fünf Tage gedauert und ihm völlig die Kraft entzogen. Da war es von vornherein klar, dass er einem Kampf mit dem Kaiser niemals hätte standhalten können. Einige Schrammen waren noch an Armen und Beinen zu sehen, dazu kam, dass er sich in diesem Moment völlig schwach fühlte. Wie lange hatte er da bloß gelegen? Er trat näher zur Tür und öffnete sie.
 

Das gleißende Sonnenlicht ließ ihn in seiner Bewegung erstarren, zum Schutz davor hob er seine Hand und blickte in den strahlend blauen Himmel, in dem einige Wolken, aber auch Möwen zu sehen waren. Der Pirat trat näher zur Reling und blickte auf das Meer, welches ruhig vor sich hin existierte. Es war wahrlich ein wunderschöner Tag auf der Grandline, doch er verstand nicht. Er verstand nicht, wie das möglich war. Dass er auf der Moby Dick war, hatte er bereits bemerkt, doch er verstand den Grund dafür nicht. Wieso war er hier? Wieso war er überhaupt am Leben? Mit einem Seufzer sackte er zu Boden und lehnte mit dem Rücken an der Reling. Mit beiden Händen hielt er seinen Kopf, zu viele Fragen und keine Antwort.
 

„Hey!“, eine freundliche männliche Stimme ließ ihn aufblicken. Vor ihm stand ein Mann mit einem Kinnbart und einer sehr fragwürdigen Frisur. Der Brünette stellte sich vor: „Ich bin Kommandant der vierten Division“, er trat dabei einen Schritt zurück und breitete seine Arme aus: „Mein Name ist Thatch.“
 

Ace hatte allerdings keine Worte dafür. Warum war der Mann so freundlich? Er war doch ein Kommandant von Whitebeard, den er doch versucht hatte umzubringen. Thatch sprach weiter: „Wenn du dich uns anschließt, sollten wir Freunde werden“, dabei hatte er auf der Reling Platz genommen und die Beine überschlagen. Innerlich brodelte der Rookie bereits, wie konnte die Haartolle auch so leicht von Freundschaft sprechen? „Halt den Rand!“, gab der Pirat von sich und wandte den Blick ab. Die Situation ließ ihn verzweifeln, wieder vergrub er seinen Kopf in den Händen.
 

Thatch lachte „Du bist also schlecht gelaunt, wenn du aufstehst?“, selbstverständlich wusste er, dass das nicht der Grund für seine Laune war und er sprach weiter: „Oh ja, willst du wissen, was passiert ist, nachdem du ohnmächtig geworden bist?“ Natürlich wollte der Pirat es wissen, doch antwortete er nicht. Der Brünette sprach unbeirrt weiter: „Deine Crew ist gekommen, um dich zurückzuholen, also haben wir sie grün und blau geprügelt. Aber sie sind nicht tot. Sie sind auch auf diesem Schiff.“ Eine gewisse Erleichterung machte sich in ihm breit, zumindest ging es seiner Crew gut, aber was machten sie auch auf dem Schiff, waren sie nun alle Gefangene? „Musst du mich nicht in Ketten legen oder fesseln?“, fragte Ace und sah wieder zu dem Kommandanten auf, der über die Frage nur grinsen musste „Fesseln? Die brauchen wir nicht!“ Wutverzerrt sah der Schwarzhaarige den Piraten an, nahm man ihn und seine Stärke überhaupt nicht ernst?!
 

~*~
 

Lio hatte bereits gehört, dass der Captain der Spadepiraten endlich aufgewacht war, trotzdem hatte sie ihn noch nicht zu Gesicht bekommen, wenn man das Mal außen vor ließ, als er bewusstlos am Boden lag. Nach Thatch musste er wohl schlechter gelaunt sein, als seine Kameraden, die sich doch recht gut eingelebt hatten. Die Rothaarige war nur zu gespannt darauf, den Rookie endlich kennenzulernen.
 

~*~
 

Es war spät in der Nacht und das Mädchen hatte die ehrenvolle Aufgabe, Nachtwache zu halten. Mit ihr war noch ein Anderer der ersten Division anwesend und gemeinsam hockten sie schon seit mehreren Stunden im Krähennest. Wie meist, gab es nichts auffälliges und sie spielten ein Spiel, bei dem man eine Person durch Beschreiben identifizieren musste. In diesem Moment war Leo derjenige, der raten musste. „Bist du.. etwa Marco?!“, die Rothaarige nickte nur und beide konnten sich das Lachen nicht mehr verkneifen. Denn das Einzige, was Lio zur Erklärung gegeben hatte, war das Wort 'Ananas'. Mit Absicht hatte sie so eine deutliche Beschreibung gegeben, denn irgendwie amüsierte es sie, sich über Marco ein wenig lustig zu machen, auch wenn er nicht anwesend war.
 

*Zur gleichen Zeit in Marcos Kajüte: „Hatschi“, kam es von dem Blonden, der bereits am Schlafen war, aber durch den Nieser wach wurde. Er rieb sich die Nase und murmelte in sein Kissen: „Bekomm ich jetzt etwa eine Erkältung?“, wobei er selbst doch wusste, dass er nie krank wurde. Müde schlief er wieder ein.*
 

Gerade wollte Leo eine Beschreibung für seine ausgewählte Person abgeben, doch hörten sie ein lautes Krachen, was unmittelbar von unter ihnen kam. „War zur..?!“, sie waren beide aufgesprungen und blickten hinunter zum Deck. Es kam ihnen unmöglich vor, dass sich jemand auf das Schiff geschlichen hatte, obwohl sie doch einigermaßen wachsam Ausschau hielten. Ihre Besorgnis war jedoch schnell verflogen, als sie den Rookie sahen, wie er am Boden saß und sich die Nase hielt. Zwei ihrer Nakamas standen ebenfalls dort und man hörte sie sagen: „Hey hey, was machst du da?“, „Weißt du, wie spät es ist?“
 

Lio sah hinab zu dem Rookie, das war er also.. Seine Nase blutete ja? "Moment mal..“, hörte sie Leo sagen und er sah sie grübelnd an. „Kam er etwa..?“, die Rothaarige nickte „Jep, aus Vaters Kajüte.“ Kopfschüttelnd setzte sich Leo wieder und begann zu grinsen „Er hat tatsächlich versucht Vater anzugreifen, unglaublich“, „Dabei sollte ihm ja eigentlich klar sein, dass das nichts wird.“ Beide lachten und spielten ihr Spiel fort.
 

~*~
 

Das war nun sein 62. Versuch den Piratenkaiser zu töten, doch bisher hatte es kein einziges Mal geklappt. Soviel Zeit war schon vergangen und er sah nicht ein, dass er nun unter dem Kommando von Whitebeard segeln sollte. Immer wieder versuchte er es, den Kaiser zu schlagen, doch war er nach wie vor erfolglos geblieben. Vielleicht hatte er ja nun die Chance..
 

Whitebeard saß in seinem Thron, um ihn herum waren nicht viele anwesend, dazu zählten nur zwei Krankenschwestern und zwei Kommandanten, von denen er einen bereits namentlich kannte. Wenn Ace es geschickt anging, könnte er unbemerkt zu dem Alten und ihn angreifen. Noch hielt er sich versteckt, doch er entschied sich, seinen Angriff endlich auszuführen. Wenn er es nicht mit seiner Teufelskraft schaffen konnte, würde es vielleicht so klappen. Energisch lief er auf den Piratenkaiser zu und kurz vor ihm holte er mit der riesigen Axt aus. Whitebeard hatte ihn also noch nicht wahrgenommen und er selbst war nun nah genug, sodass ein Eingriff von den Anderen nichts mehr bringen würde. Siegessicher grinste er. Doch zu früh gefreut.. Der Kaiser hatte ihn schon längst bemerkt und mit einer einfachen Bewegung seiner Hand durch die Reling ins Wasser geschickt.
 

Geschockt blickte Ace hinauf und sah, wie es immer dunkler wurde. Er sah das Wasser, spürte es auf seiner Haut, doch konnte er keinen Finger rühren, verzweifelt versuchte er, wieder hoch zu kommen, doch nichts klappte. Er war wie ein Stein, der ins Wasser gefallen war. Wie sollte er wieder heraufkommen? Die Wahrscheinlichkeit, dass einer von den Piraten ihn retten würde, war ziemlich gering, zumal er doch ständig versuchte, ihren Captain zu töten. Vielleicht war es auch besser so.. Er schloss die Augen.
 

Lio hatte bereits unter Deck gehört, wie etwas krachte und sie konnte sich denken, was passiert war. Ace musste mal wieder versucht haben, Vater zu töten. Sein wievielter Versuch das wohl war? Sie lief die Stufen hinauf an Deck und hörte schon einige Nakamas sprechen: „Männer, er ist über Bord gegangen“, „Er kann nicht schwimmen“, stellte ein Anderer fest, doch half selbst nicht. „Jemand muss ihm helfen“, kommentierte er und grinste in die Runde.
 

Genervt seufzte sie, was stellte die Feuerfaust nur an? Sie trat näher an den Teil der Reling, der zerstört war. Man sah immer noch die Ringe im Wasser. Es musste die Stelle sein, an der er gefallen war. Mit einem gezielten Kopfsprung war sie in das Wasser getaucht und suchte nach dem Rookie. Er war bereits einige Meter hinabgesunken, seine Augen waren geschlossen. War sie bereits zu spät? Unmöglich, sie hatte doch vor nicht einmal einer Minute das Krachen gehört. Sie schwamm tiefer und griff nach dem Oberarm des jungen Mannes.
 

Als er den Griff um seinen Arm spürte, öffnete er die Augen, jemand rettete ihn also wirklich. Wer war es? Er erkannte nicht viel, nur die roten Haare, die wirr im Wasser schwammen.
 

Sie durchbrachen die Wasseroberfläche und Lio schwamm mit dem Piraten im Griff näher an das Schiff, man hatte ihnen eine Leiter hinabgeworfen. Die Rothaarige half ihm noch näher, doch hatte sie nicht die Kraft, ihn vollständig aus dem Wasser zu heben. Abwartend sah sie den Schwarzhaarigen an, der sie perplex anstarrte. Was hatte er denn jetzt? Wartete er etwa darauf, dass sie zuerst ging?
 

„Nun geh schon“, sagte sie zu ihm, doch er hielt sich zurück. „Worauf wartest du?“, fragte sie etwas genervter, doch er schwieg weiterhin. Von oben hörte man jemanden rufen: „Oih!“, die zwei Piraten sahen auf. Thatch war an die Reling getreten und sprach zu ihnen: „Worauf wartet ihr beiden Turteltauben denn?“, Lios Augen weiteten sich ein wenig und sie schaute kurzzeitig zu dem Schwarzhaarigen, der sie ebenso schockiert ansah. Sofort wandte sie den Blick von ihm ab und spürte, wie ihre Wangen rot wurden. „Geh schon“, murmelte sie verkniffen und sah aus ihren Augenwinkeln, wie er endlich die Leiter hochkletterte. Sie ließ ihm einen Vorsprung und folgte ihm dann.
 

Thatch grinste die Zwei, die gerade über die Reling geklettert waren, an. „Hat aber ganz schön gedauert, was habt ihr denn noch so schönes gemacht?“, fragte er und konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. Die Rothaarige trat näher zum Smutje und boxte ihm sacht aber genügend stark in den Bauch „Gar nichts haben wir gemacht“, sagte sie grummelnd und begann zu grinsen, als der Brünette sich den Bauch hielt. „Ist ja gut, war doch nur Spaß“, redete der Kommandant sich raus und sagte etwas leiser: „Früher warst du mir lieber.. Als deine Schläge nicht so wehtaten.“ Sie hatte es zwar gehört, fragte dann aber mit erhobener Faust: „Wie war das?“, verzweifelt lächelte der Smutje und kratzte sich am Hinterkopf „Nichts nichts.“ Lio begann zu lachen und auch einige Andere stimmten ein. Nur Ace sah die Runde entgeistert an. Er trat zur Rothaarigen vor und sagte leise aber deutlich: „Danke“, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, war er unter Deck verschwunden.
 

Perplex schaute sie ihm hinterher. Das war das erste Mal, dass sie ihn hat reden hören. Wobei reden ja eine ziemlich übertriebene Bezeichnung für nur ein Wort war. Generell betrachtet, hatte sie bisher auch noch kein Wort zu ihm gesagt, außer die Wenigen eben. Vielleicht sollte sie etwas auf ihn einreden, dann würde er endlich merken, dass er hier auf dem Schiff willkommen war. Seine Crew hatte es doch auch schon lange eingesehen, wieso war er immer noch so scharf darauf, Whitebeard zu töten, obwohl dieser ihn verschont hatte? Sie sollte unbedingt mal ein Wort mit ihm wechseln.
 

~*~
 

Planlos lief er durch die Gänge des Schiffes. Er wusste nicht wohin und es war ihm auch egal. Jemand hatte ihn wirklich gerettet und er verstand nicht weshalb. Wieso sollte ihn auch jemand retten wollen, schließlich versuchte er jedem hier ihren Captain zu töten. Was dachte er überhaupt.. Gegen den Kaiser hätte er niemals eine Chance und das wusste die Bande sicherlich, weshalb sie sich auch keine Mühe machten, ihn bei seinen Mordversuchen aufzuhalten. Doch wieso behielt man ihn auf dem Schiff? Wieso hatte man ihn gerade gerettet? Das Mädchen hatte er erst wenige Male gesehen, sie dürfte etwa in dem Alter seines jüngeren Bruders sein, vielleicht auch älter, so genau konnte er das nicht beurteilen. Wieso hatte sie ihn gerade aus dem Wasser gezogen? Wie es schien, hatte sie nicht einmal gezögert und war ihm unmittelbar nach seinem Fall ins Wasser gefolgt. Wieso? Er hatte es doch nicht verdient gerettet zu werden..
 

~*~
 

Nach über 100 Versuchen hatte Ace aufgegeben. Es war einfach unmöglich den Kaiser zu töten, niemals könnte er es schaffen.
 

Es war früher Abend und es herrschte eine heitere Stimmung auf der Moby Dick, nur der Rookie saß verzweifelt und entkräftet auf dem Boden mit dem Rücken zur Reling gelehnt. Noch immer verstand er nicht und Antworten auf seine vielen Fragen hatte er auch noch nicht bekommen.
 

Ace hörte Schritte und wie etwas vor ihm auf den Boden abgestellt wurde. Der Kommandant ließ dem Piraten seine Ruhe und war einige Schritte gegangen. Der Schwarzhaarige blickte auf die dampfende Schale, die mit einer Suppe gefüllt war. Unzählige Fragen schwirrten in seinem Kopf und er sprach den Blonden an, um eventuell endlich zu verstehen: „Hey, du..“
 

Der Kommandant war stehen geblieben und sah abwartend zu dem Piraten. Dieser fragte: „Warum.. nennt ihr ihn Vater?“ Marco musste über diese Frage nicht lange nachdenken und erklärte lächelnd: „Weil er uns als seine Söhne bezeichnet.“ Er erklärte ergänzend: „Wir werden alle von der Welt gehasst. Deshalb macht uns das glücklich. Ich weiß, dass es nur ein Wort ist.“ Mit einem breiteren Lächeln wiederholte er: „Aber es macht uns trotzdem glücklich.“
 

Ace vergrub sein Gesicht zwischen seinen Armen, verzweifelt sah er hinab. Die ganze Welt hasste die Piraten und es machte sie glücklich, jemanden wie Whitebeard zu haben, der sie als seine Kinder bezeichnete? Wie konnte es sein, dass diese simplen Worte sie so glücklich machten, wenn es ihn selbst doch so voller Hass erfüllte? Wenn er nur an seinen leiblicher Vater dachte, spürte er den Zorn in sich aufsteigen. Er trug das Blut eines Dämons in sich..
 

Marco sah den verzweifelten Blick des Jüngeren und entschied sich, ihm ein wenig mehr zu erklären. Er hatte vor Tagen mit Lio gesprochen. Sie hatte gemeint, dass sie, sobald ein geeigneter Zeitpunkt erreicht war, mit dem Rookie sprechen würde. Er brauchte nur eine passende Erklärung und würde sicher bald verstehen, dass er hier ein Zuhause hätte, wenn er sich nur darauf einlassen würde. Da nun ein guter Augenblick war, entschloss der Vize sich, mit ihm zu sprechen.
 

Der Blonde trat näher und ging in die Knie, damit sie in etwa auf Augenhöhe waren. „Wirst du hiermit weitermachen, nachdem dein Leben so oft gerettet wurde? Du musst eine Entscheidung treffen! Du bist nicht in der Lage, ihn zu töten. Entweder kommst du von diesem Schiff runter und fängst von vorn an.. oder du bleibst hier und.. trägst das Whitebeard-Logo auf deinem Rücken.“



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