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Immer der Freiheit entgegen

von

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Verarsch mich nicht!

Verarsch mich nicht!
 

Es war schon eine Woche vergangen und die Piraten hatten sich dazu entschlossen, endlich dem Samurai hinterher zu reisen. Der Captain der Bande freute sich bereits unheimlich auf das Treffen mit dem hitzköpfigen Rookie. Er war gespannt darauf, wie der Kampf gegen diesen und Jimbei verlaufen war und wie die Feuerfaust wohl darauf reagieren würde, dass seine Bande und er den Whitebeards beitreten sollten.
 

Als das Schiff losfuhr, befand Lio sich unter Deck in ihrer Kajüte und lag erschöpft auf ihrem Bett. Sie war ausgelaugt, wobei sie rein körperlich betrachtet fast wieder topfit war. Durch den Kampf mit Vista hatte sie nicht wenige Schnittwunden davon tragen müssen, doch verheilten sie recht schnell und gut, weshalb es auch nicht mehr von Nöten war, Verbände zum Schutz zu tragen. Der Grund weshalb sie so erschöpft war, war allerdings ein Anderer.
 

Seit einem längeren Gespräch mit dem fünften Kommandanten, hatten sie festgelegt, das Training mehr auf Fernangriffe auszulegen. Fürs Erste sollte sie sich schneller auf die Aura ihres Gegenübers konzentrieren, damit sie zumindest mithilfe des Hakis Angriffe voraussehen konnte. Dazu hatte sie immer wieder versucht, ihre Kameraden untereinander zu unterscheiden und deren Aura festzulegen. Zusätzlich sollte sie üben, ihr Schwert mit Haki zu verstärken und den Angriff über die Luft zu übertragen. Allerdings klappte es in den meisten Fällen leider nicht und raubte ihr stattdessen Unmengen an Kraft. Was schließlich auch der Grund war, weshalb sie nun so erschlagen in ihrem Bett lag.
 

Die Rothaarige bemerkte, wie das Schiff losgefahren war, ließ dennoch ihre Augen geschlossen. Sie dachte an die Tage zuvor. Nach dem doch recht erfolgreichen Kampf gegen Vista, hatte sie endlich Shanks angerufen. Seit sie sich das letzte Mal gesehen und gesprochen hatten, waren nicht einmal zwei Wochen vergangen und doch vermissten sie sich beide gleich stark. Es tat gut sich mit ihm auszutauschen und ihm auch davon zu berichten, was bisher ohne ihn passiert war. Ebenfalls sprach sie stolz von ihrem Kampf gegen den Zylinderträger und ihrem ersten geglückten Fernangriff. Darauf jubelte ihr Vater stolz und stellte zufrieden fest, dass sein Kind doch wirklich unsagbares Talent hatte, welches es unscheinbar von ihm geerbt haben musste. Von dem Piratenkaiser hatte sie ebenfalls erfahren, dass er ein interessantes Gespräch mit dem Rookie geführt haben soll. Allerdings hatte er ihr keine wirklichen Informationen über den Jungen gegeben, schließlich sollte sie sich ein eigenes Bild von der Feuerfaust machen.
 

Ihr Magen grummelte und ließ sie seufzen. Sie schlug ihre Augen auf und sah an die Decke ihrer Kajüte. Sollte sie nun aufstehen und in der Kombüse nach etwas Essbarem suchen oder doch einfach liegen bleiben und warten bis es offiziell Mittagessen geben würde? Die Uhr zeigte zwölf, im Normalfall müsste Thatch bereits am Werkeln sein. Langsam erhob sie sich und setzte sich an den Rand ihres Bettes. Schlapp stand sie auf und zog sich ihre Sandalen an.
 

Gemächlich schlenderte sie durch die Gänge der Moby Dick und erreichte sogar den Essenssaal, der noch völlig leer stand. Durch die Tür zur Kombüse getreten, beobachtete sie den Smutje und einige Männer seiner Division, wie sie das Mittagessen vorbereiteten. Mit völliger Ruhe trat sie näher und setzte sich schließlich auf einen der Stühle, die an der Theke standen.
 

„Hallo Lio“, begrüßte sie einer der Piraten und schnitt die Gurke weiter in Scheiben. Sie lächelte ihn recht müde an und nickte, zu mehr konnte sie sich gerade nicht durchringen. Ihr Blick ging nach rechts und sie sah, wie Thatch gerade dabei war, Fleisch in der Pfanne zu braten. Es lag ein köstlicher Geruch in der Luft und dem Mädchen lief das Wasser im Mund zusammen. Wie auf Kommando knurrte ihr Magen. Einige Männer hatten es gehört und schmunzelten daraufhin. Einer von ihnen stellte ihr einen Salat vor die Nase und meinte: „Damit du nicht verhungerst.“ Dankbar lächelte sie und griff umgehend zur Gabel. Keinen Wimpernschlag später war die Schale mit dem Grünzeug geleert und hoffnungsvoll blickte sie denjenigen an, der ihr etwas zu essen gegeben hatte. Allerdings schüttelte er lächelnd den Kopf.
 

Thatch holte das Fleisch aus der Pfanne und legte es auf einem Teller ab, dabei ließ er einen Blick durch die Kombüse schweifen und musste verblüfft feststellen, dass eine gewisse Rothaarige schmollend auf einem Hocker saß. „Lio, was machst du denn hier? Zum Helfen bist du wohl nicht gekommen was?“, er grinste sie an und ignorierte ihren leicht mürrischen Blick.
 

„Ich hab Hunger“, erklärte sie und sah ihn mit großen Augen an. „Kannst du mir vielleicht etwas machen?“, fragte sie schließlich und hoffte, dass ihr Blick ziehen würde. Der Smutje sah den Blick des Mädchens und konnte sich ihm nicht widersetzen. „Na gut, aber nicht zu viel. Schließlich gibt’s bald Essen“, zufrieden nickte die Rothaarige und bestaunte den Teller, der vor ihr abgestellt wurde. Darauf war eine Portion mit Kartoffeln zu sehen, dazu ein Stück Fleisch, Salat und eine cremige Soße. Gespannt probierte sie und schloss genießerisch die Augen nach einem ersten Happen. Froh nickte Thatch und begab sich wieder an seine Arbeit.
 

Nachdem Lio das Essen verspeist hatte, säuberte sie den Teller und schaute, ob sie noch irgendwie helfen konnte. Der Brünette wies sie allerdings nur auf den Geschirrwagen hin, welchen sie schon mal in den Essenssaal schieben sollte. Dort stellte sie erstaunt fest, dass schon einige zu sehen waren, die auf das Mittagessen warteten. Sie trat zurück in die Kombüse, doch schickte Thatch sie wieder zurück, ihre Hilfe war nicht von Nöten.
 

Im Saal begab sie sich zu dem Kommandantentisch, an dem bereits der Großteil saß. Viele Gespräche waren zu hören, wobei man allerdings keinen Inhalt wirklich verstehen konnte. Am Tisch angekommen, setzte sie sich und begrüßte die Anwesenden.
 

„Wir sollten in einigen Wochen dort sein“, erklärte Marco ihr und sie nickte. Ihr war bereits klar, dass die Reise ein wenig dauern würde, doch war sie schon ziemlich gespannt auf den Rookie. „Es gibt viele Beiträge über ihn in der Zeitung“, sagte Jozu, Haruta ergänzte: „Und wie es scheint, soll er schon ziemlich stark sein.“ Fragend zog die Rothaarige ihre Augenbrauen „Denkst du etwa, dass er Jimbei besiegen könnte?“ Die Kommandantin zuckte mit den Schultern: „Möglich wär's.“
 

Das Mittagessen verlief ziemlich ruhig und Lio gesellte sich zum Abwasch mit in die Kombüse und half der Truppe, die diese Woche dafür zuständig war. Thatch dagegen stand wieder an der Theke und rührte in einer Schüssel herum. Was er wieder am Schaffen war, konnte das Mädchen noch nicht einschätzen.
 

Irgendwann war der Abwasch erledigt und die Männer verschwunden, übrig blieben Lio und der Smutje, der immer noch über der Schüssel hing. Argwöhnisch trat sie zu ihm und versuchte ihm über die Schulter zu gucken, um herauszufinden, was er dort eigentlich tat. Allerdings bekam sie keinen Blick darauf und trat schließlich um die Theke herum. Er dagegen gönnte ihr keinen Blick und drehte sich mit der Schüssel weg. Gerade wollte sie nörgeln, da drehte er sich wieder zurück und präsentierte ihr die Schüssel hochgefüllt mit Pudding. Diese und einen Löffel drückte er ihr in die Hände.
 

Mit großen Augen sah sie vom Pudding zu ihm und wieder zurück. Wie sehr hatte sie es doch vermisst, ihren geliebten Pudding! „Danke!“, stieß sie überglücklich aus und schaufelte sich die Masse in den Mund. Thatch konnte darüber nur den Kopf schütteln, das Grinsen konnte er sich aber auch nicht verkneifen. Pudding war wirklich einer ihrer größten Schwächen. Er ging ebenfalls um die Theke und setzte sich auf einen Hocker neben sie. Sie so unbeschwert und glücklich zu sein, machte ihn froh, sehr sogar. Allerdings hatte er ein Thema, was er doch schon vor einiger Zeit ansprechen wollte..
 

~*~
 

„Das ist ein Witz oder?“, „Nein, natürlich nicht!“, „Verarsch mich nicht!“, „Tu ich nicht!“
 

Völlig geschockt sah Lio ihren Sitznachbarn an. Konnte es wirklich wahr sein, was er gerade gesagt hatte?
 

„Ich hab meine Kindheit mit ihr verbracht, genauso wie mit ihrer Schwester. Sie waren so unterschiedlich wie Tag und Nacht“ berichtete Thatch in Gedanken schwelgend. Er hatte vor etwas längerer Zeit erfahren, dass seine damalige Kindheitsfreundin Lios Mutter war. Am liebsten hätte er sich dafür geohrfeigt, sie nicht erkannt zu haben..
 

„Aber das heißt ja, dass du sie eine Ewigkeit kennen musst?!“, der Brünette nickte. Die Rothaarige hatte schon recht. Lina und er waren zu Anfang zwar nicht die besten Freunde, doch mit der Zeit verband sie eine starke Freundschaft und ein gemeinsames Ziel. Dass er sie seit damals nicht mehr gesehen hatte und sie nun sogar verstorben war, frustrierte ihn ungemein. Genauso war es auch mit der älteren Schwester Anna. Zwar baute ihre Freundschaft auf etwas anderem, doch letztendlich mochte er die Zwei wirklich sehr, dass es umso trauriger war, dass es sie beide nicht mehr gab.
 

Thatch erzählte Lio eine Kurzfassung der Geschehnisse und erklärte auch, weshalb die Drei sich damals trennen mussten. Ihm selbst tat es im Nachhinein unheimlich weh, die Beiden zurückgelassen zu haben. Eigentlich hätte er bei ihnen bleiben müssen, doch hatte er das Angebot der Whitebeardpiratenbande beizutreten nicht ausschlagen können. Seit seinem Eintritt in die Crew, trennten sich die Wege zwischen ihm und den Geschwistern. Der Kontakt war nach diesem Tag völlig dahin und manchmal bereute er es noch heute, sich gegen sie entschieden zu haben.
 

Damit hätte Lio nun wirklich nicht gerechnet. Thatch kannte ihre Mutter und war sogar noch mit ihr befreundet? Wieso war es ihm nie aufgefallen, warum hatte ihre Mutter nie etwas aus ihrer Vergangenheit erzählt? Dass der Smutje nicht wusste, dass Lina ihre Mutter war, verstand sie ja noch einigermaßen, schließlich hatte sie nie darüber gesprochen und selbst wenn, nie den Namen erwähnt. Die Rothaarige bemerkte dafür, dass sie eigentlich fast nichts über ihre eigene Mutter wusste. Ebenfalls hatte diese ihr nie erzählt, dass sie doch eine Schwester hatte und Lio damit eine Tante! Über ihren Vater hatte sie auch nie ein Wort verloren. Wieso hatte sie eigentlich nie etwas gesagt?
 

„Du siehst ihr wirklich sehr ähnlich“, sagte der Brünette und holte Lio aus ihren Gedankengängen. Sie erwiderte allerdings nur knapp: „Das höre ich öfter..“
 

Das Gespräch hatte einige Aspekte aufgewirbelt und die Rothaarige verstand nicht, warum ihre Mutter so gehandelt hatte. Eigentlich wollte diese doch immer nur das Beste für ihr Kind, aber wieso hatte sie denn nie etwas erzählt? Von ihrem Vater hatte sie zum Geburtstag ein Logbuch bekommen. In diesem Zeitraum war Lina der Crew beigetreten und beim Lesen fragte sich das Mädchen öfter, ob das wirklich ihre Mutter war. Klar, sie konnte wirklich temperamentvoll sein, doch die beschriebene Person wirkte doch ganz anders als ihre ruhige fürsorgliche Mutter. Es schien, als hätte Lio sie nie wirklich kennenlernen dürfen..
 

„Alles in Ordnung?“, hakte Thatch nach, als er merkte, dass das Mädchen gedanklich mit irgendetwas beschäftigt war. Erst überrascht und dann energisch sah sie ihn an und nickte schließlich. „Ja, alles bestens“, sagte sie etwas zu schnell und stand schwungvoll vom Hocker auf. Sie verabschiedete sich mit einem „Bin mal an Deck“ und war auch schon verschwunden, ehe der Kommandant etwas darauf erwidern konnte. Was hatte sie denn so plötzlich? Irgendwas musste sie beschäftigen, doch wusste er nicht, was es war. Die Art wie sie reagiert hatte, zeigte ihm nur zu deutlich, dass etwas nicht stimmte. Aber wie es schien, wollte sie nicht darüber reden, also sollte er ihr vielleicht etwas Ruhe geben.
 

Die Rothaarige hatte sich an Deck begeben und sah in einen strahlend blauen Himmel. Das Wetter auf der ersten Hälfte der Grandline war wirklich viel schöner als das in der Neuen Welt, zumindest war es nicht so unberechenbar.
 

Manche ihrer Nakamas begrüßten sie und sie nickte höflich zurück. Ihr Ziel war der Walkopf, auf den sie sich schon so oft gesetzt oder gelegt hatte. Sie setzte sich in den Schneidersitz darauf und sah geradewegs auf das Meer, welches sie völlig umgab. Ein Blick in den Himmel und wieder stellte sie sich die Frage, ob sie ihre Mutter wirklich jemals gekannt hatte. Es kam ihr alles andere als so vor und sie verstand nicht, weshalb das der Fall war. Von den Erzählungen her, konnte sie nicht das Bild ihrer Mutter darin sehen. Zu ihr war sie immer liebevoll und so fürsorglich, nur selten war sie ungestüm, wie ihr die Anderen erzählt hatten.
 

Lio legte sich zurück auf den Rücken und verkreuzte die Arme hinter ihrem Kopf. Wie es ihrer Mutter wohl ging, wo sie nun war? Hoffentlich gut.
 

~*~
 

Die Zeit verging und es würde nicht mehr lange dauern bis die Insel in Sichtweite war. Lio hatte in den vergangenen Wochen viel nachgedacht. Es war ihrer Ansicht nach sinnlos, darüber zu schmollen, nichts wirkliches über ihre Mutter zu wissen. Stattdessen hatte sie es in Angriff genommen und längere ziemlich unterhaltsame Gespräche mit Thatch geführt. Außerdem rief sie des Öfteren auch ihren Vater an und erkundigte sich nach seinem Befinden. Mit ihm hatte sie auch einige sehr aufschlussreiche Gespräche geführt und so langsam setzte sich ein scharfes Bild zusammen. Ihre Mutter war nicht nur eine liebevolle und fürsorgliche Frau, nein. Sie war auch eine unglaublich ehrgeizige Person, die immer alles bis zum letzten Atemzug versucht hat. Ihren Freunden gegenüber war sie stets loyal. Sie war letztendlich ein wundervoller Mensch, der voll und ganz hinter seinen Prinzipien stand. Lio war mehr als stolz darauf, eine so wundervolle Mutter gehabt zu haben. Lina war wahrlich ein Vorbild.
 

Ein Großteil der Crew hatte sich an Deck des Schiffes gesammelt, vor nicht einmal fünf Minuten hatte man bereits die Insel gesichtet, auf der der Kampf zwischen Jimbei und dem Rookie stattfinden sollte. Marco stand bei seinem Vater am Thron und fragte: „Ob er schon besiegt ist?“, Whitebeard dagegen trank in Ruhe und musste lachen. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass er so schnell verloren hat!“
 

Jeder Kommandant hatte seiner Division Anweisungen gegeben, wie sie zu handeln hatten, wenn sie auf der Insel ankamen. Es sollte Ruhe bewahrt werden, denn der Captain höchstpersönlich wollte sich um den jungen Rookie kümmern. Man sollte erst eingreifen, wenn es denn von Nöten war. Dennoch zweifelte jeder daran, dass ihr Vater irgendwelche Probleme bekommen würde.
 

Das Schiff war schon recht nah und man sah zwischen den Baumkronen immer wieder Feuerballen in die Luft fliegen. Der Kampf war also noch im vollen Gange. Wie lange die Zwei schon am Kämpfen waren?
 

Der Kahn der Whitebeardbande kam immer näher und stoppte schließlich als sie nah genug am Ufer waren. Der Piratenkaiser erhob sich aus seinem Thron und lief zum Bug des Schiffes, um sich kampfbereit auf den Walkopf zu platzieren. Die Kommandanten folgten ihm, hielten sich allerdings noch im Hintergrund, um im Nachhinein sich neben ihren Vater zu stellen. Lio und einige ihrer Kameraden warteten ebenfalls darauf, sich an der Reling zu positionieren, sobald Whitebeard einige Worte an den Piraten gerichtet hatte.
 

Da das Schiff nun nah genug war und man schon einige der Piraten ausmachen konnte, sprach Whitebeard: „Wer von euch möchte mich töten?“ Keine Antwort folgte und der alte Hüne ließ einen Blick über die Kampfstelle schweifen. Recht schnell hatte er den Rookie gefunden, wie er völlig niedergeschlagen am Boden lag. Nicht weit von ihm, sah man auch Jimbei, wie er ebenso reglos am Boden lag.
 

„Ich werde kämpfen, so wie du es wünschst“, verkündete der Piratenkaiser und seine Kinder traten aus dem Hintergrund, um sich neben ihn zu platzieren.
 

Ein Gemurmel ging durch die Spadepiraten, sie hatten erkannt, um wen es sich bei den Ankömmlingen handelte. „Whitebeardpiraten!“, mit voller Ehrfurcht hatte einer von ihnen den Namen ausgesprochen und Angst verbreitete sich in der Runde. Ihr Captain lag niedergeschlagen am Boden und nun war der Kaiser bei ihnen. Ihre Situation schien aussichtslos.
 

Mit vollster Überzeugung versprach der Hüne: „Ich werde euch mit nur einer Hand fertigmachen.“ Er war um an Land zu kommen von der Galionsfigur gesprungen und lief nun auf den Rookie zu. Dieser hatte endlich mitbekommen, dass er Besuch hatte und dazu keinen erfreulichen. Nur mit großer Mühe hatte der junge Pirat sich in eine sitzende Position erheben können.
 

Keine fünf Meter trennten nun ihn und den Piratenkaiser. Ohne eine Vorahnung attackierte Whitebeard die Crew des Rookies, welche den Boden unter den Füßen verlor. Ace konnte dagegen nichts tun und nur zuschauen. Vor Schock und Angst rief er: „Jungs!“ Dem Piraten war es alles andere als recht, dass der Kaiser seiner Crew Schaden zufügte, da er doch derjenige war, gegen den Whitebeard kämpfen sollte.
 

Mit seiner letzten Kraftreserve erhob Ace sich vollkommen und rief: „Enjomo!“ Ein Feuerzaun umgab nun vollständig den Kaiser und ihn selbst, um seiner Crew die Chance zu geben, zu flüchten. Dennoch blieben sie an Ort und Stelle und riefen nach ihrem Freund: „Captain!“, ein Anderer fragte, was die Attacke bezwecken sollte. Sie wollten ihren Captain schließlich nicht zurücklassen. Dennoch bestand der Rookie darauf und schrie: „Lauft!“ Keiner von ihnen reagierte darauf und sie riefen nach ihrem Captain, ohne ihn wollten sie nicht verschwinden. Sie hätten es eh nicht gekonnt..
 

Gespannt hatte Lio den Rookie und seine Crew beobachtet. Dass er es tatsächlich nochmal auf die Beine geschafft hatte, verdiente ihren Respekt. Dennoch bestand absolut keine Chance, Whitebeard zu besiegen. Selbst in einem besseren Zustand würde er es niemals schaffen, den mächtigsten Mann der Welt zu schlagen!
 

Als die Whitebeardpiraten sahen, dass der Junge sich erhoben und einen Feuerzaun gebildet hatte, waren viele von ihnen ebenfalls vom Deck gesprungen. Sie wollten zwar nicht kämpfen, aber die Piraten zumindest vor dem Fliehen abhalten. Immerhin hatte Whitebeard noch einiges mit ihnen vor.
 

Der alte Hüne war schon ein wenig davon beeindruckt, dass der Junge noch solch eine starke Attacke ausüben konnte und das auch noch, um seine Crew zu schützen. Doch wo war der Kampf, den er so sehnlichst wollte? „Was ist los? Schreckst du letzten Endes doch zurück?“, fragte der Kaiser und erwartete eine ehrlich Antwort, die er auch bekam: „Lass meine Crew entkommen, dafür.. bleibe ich hier!“ Beinahe Verzweiflung stand in dem Gesicht des Jungen. Er stellte das Wohl seiner Crew über sein eigenes.
 

Whitebeard konnte über die freche Art des Rookie nur provokant grinsen. „Du rotznäsiger Bengel! Wie unverschämt bist du eigentlich?“, er bekam keine Antwort mehr darauf, denn der Junge begab sich schon in Position und griff an. Erst überrascht reagierte Whitebeard darauf und konterte schließlich den Angriff seines Gegners. Er griff zu seiner Naginata und verwundete den Jungen, der blutend zu Boden ging. Er regte sich nicht mehr. Etwas enttäuscht blickte Kaiser hinab. Von dem Kampf hatte er sich schon ein wenig mehr erhofft, aber das waren sicherlich die Folgen, die er von dem Kampf zuvor mit Jimbei davon getragen hatte. Ein Wunder, dass der Junge überhaupt aufstehen konnte.
 

Das Feuer um sie herum hatte sich aufgelöst und ließ nun einen Blick auf die Kampfstelle zu. Lio war ebenfalls an Land gegangen und stand der Feuerwand entgegen, durch die sie leider keinen Blick werfen konnte, um herauszufinden, was im Inneren davon ablief. Allerdings sah man nun zu deutlich, wie der Rookie am Boden lag und Whitebeard nicht weit von ihm stand.
 

Argwöhnisch sah dieser, wie die Feuerfaust angestrengt versuchte, sich noch irgendwie aufzurappeln. Er erhob seinen Kopf und sagte entkräftet: „Das ist also der Typ, der die Herrschaft über die Meere für sich entschieden hat.“ Endlich verstand er, dass er niemals eine Chance gegen den Kaiser hatte. Dennoch versuchte er mit allen Mitteln, sich wieder zu erheben. Im Aufstehen sagte er: „Ich werde nicht..“, doch zu mehr war er nicht in der Lage.
 

Erstaunt über die Ausdauer und den Willen des Jungen, lachte der Hüne. „Du hast immer noch den Willen zu kämpfen?“, fragte er. Es war wirklich verblüffend, wie stark sein Gegenüber an seinem Willen hing, auch wenn die Aussicht auf einen Sieg so unverkennbar gering war. Der Junge warf ihm einen wütenden Blick zu, doch war er viel zu erschöpft, um sich überhaupt zu erheben.
 

„Du bist zu viel wert, um dich jetzt sterben zu lassen, Junge“, erklärte Whitebeard ihm und sah den geschockten Blick seines Gegners. Sein Angebot folgte: „Wenn du auch unter mir ungezügelt über die Meere ziehen willst..“ kurz stoppte er und der Junge wandte seinen Blick von ihm ab. Umso schockierter war er, als er sah, wie der Hüne vor ihm in die Knie gegangen war und ihm die Hand ausstreckte. „Dann werde mein Sohn!“, beendete Whitebeard letztendlich. Empört schrie der Rookie ihn an „Verarsch mich nicht!“, jedoch verbrauchte sein Ausruf seine restliche Kraft, weshalb er erschöpft wieder zu Boden ging.



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