Dennoch typisch
Nirgends Anzeichen von Menschen, nicht einmal Schornsteinrauch oder ähnliches war zu sehen. Stattdessen nahm das Rascheln von Blättern zu und die Orangehaarige fühlte sich zunehmend mehr beobachtet. Die Nackenhaare stellten sich ihr auf.
Wie froh sie war, dass sie nicht alleine war, wie froh sie war, dass ihr Nakama bei ihr war.
Bei ihm fühlte sie sich wohl und sicher.
Doch war sie sich nicht sicher, ob er überhaupt noch wollte, dass sie in seiner Nähe war, schließlich hatte sie ihnen ja das ganze erst eingebrockt.
Schuldgefühle plagten sie die ganze Zeit.
Sicherlich war er nicht begeistert über diese Situation, einzige positive war, dass er die Küchenschabe nicht ertragen musste, auch wenn ihm im Geheimen die Streitereien irgendwo Freude bereiteten. Aber das war eine andere Sache, etwas dem er sich widmen konnte, wenn es soweit war und sie wieder bei den Anderen sein würden.
Erstmal mussten sie herausfinden wo sie waren und dann möglichst schnell ihre Freunde her lotsen oder irgendwie zu diesen gelangen.
Gut das er nicht alleine gestrandet war.
Er wäre wohl nur im Kreis gerannt, wäre er alleine angekommen. Doch würde er das nicht zugeben, hatte er doch auch seinen Stolz.
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Es wurde langsam Abend, die Sonne war schon fast gänzlich unter gegangen und erfüllte den abendlichen Himmel mit verschiedensten Rottönen. In anderen Situationen wäre der Anblick romantisch gewesen.
Die Beiden hatten beschlossen sich erstmal einen Platz zu suchen an dem sie die Nacht verbringen konnten, so suchten sie eine Stelle, die möglichst nicht weit von einer Stelle entfernt war, an der sie sich trinkbares Wasser organisieren konnten.
Doch das schlug fehl. Die Beiden konnten keinen See und auch keinen Fluss entdecken, geschweige denn einen Bach. Auf ihren bisherigen Weg hatten sie nichts dergleichen finden können, erst recht nicht nachdem die Beiden sich auf die direkte Suche danach gemacht hatten.
Da mussten sie sich wohl was anderes einfallen lassen.
Der Grünhaarige hatte inzwischen etwas Holz gesammelt und zurecht gelegt für ein Lagerfeuer, die Orangehaarige versuchte das Holz zu entzünden, indem sie zwei Steine aneinander schlug. Es wollte nicht so recht klappen. Sie hatte, seit dem sie hier gestrandet waren, nicht einmal gemeckert, war außergewöhnlich ruhig gewesen, wenn man bedachte wie sie sonst immer war. Zwar störte Zorro dies nicht, doch machte ihn das auch in gewisser Weise Sorgen.
Schließlich hatte sie nicht beabsichtigt sich und ihn in diese Lage zu bringen.
An einen Baum saß er und lehnte sich an diesen, beobachte die kläglichen Versuche von ihr. Er grinste.
Als sie seinen Blick auf sich spürte, gereizt von der Tatsache das es nicht klappen wollte mit den Steinen ein Feuer zu entfachen, blickte sie zu ihn auf und sah ihn giftig an. "Was gibt's 'n da zu glotzen?!" keifte sie ihn an, schlug dabei die Steine fester aneinander, als sie es vorher schon tat.
"Scheint du hast's geschafft" er deutet mit einem Kopf nicken auf das Holz. Verwirrt folgte sie seinen Blick.
Tatsächlich!
Da war ein Funken übergesprungen und war auf dem Holzhaufen gelandet!
Bevor der Funken verglühen konnte, pustete sie diesen an, wollte ihn so dazu bringen das Holz richtig an zu machen. Nach einer Weile hatte es auch geklappt.
Etwas außer Atem ruckte sie dann etwas vom Feuer weg, ehe dieses zu groß werden konnte und mit den Flammen an ihr hätte lecken können.
Ihr Blick fiel dabei auf ihn zurück. Nami hatte ihn bisher noch gar nicht dafür gedankt, dass er sie gerettet hatte. Sie ließ es auch bleiben, hatte sie ihm bisher doch auch nicht gedankt, zumindest nicht mit Worten. Auch wenn er es nicht bemerkte, so hatte sie sich immer in einer nicht all zu auffälligen Art und Weise bei ihm bedankt.
Wenn er es nicht bemerkte, war es sein Pech.
Bevor sie ihn zu lange ansehen würde, ließ sie ihren Blick auf das inzwischen lodernde Feuer sinken. Sie hatte die Beine eng an den Körper gezogen und die Arme um ihre Beine gelegt, den Kopf leicht auf den Knien abgestützt.
Er saß immer noch genauso da. An den Baum gelehnt, die Schwerter an sich gelehnt, ein Bein leicht angewinkelt aufgestellt, das Andere auf dem Boden ausgestreckt. Er schien die Gelassenheit zu verkörpern. Äußerlich hatte es zumindest diesen Anschein. Wie es in seinen Inneren aussah wusste sie nicht.
Langsam stand Zorro auf, sah dabei so aus, als hätte er keine Lust sich zu bewegen. "Ich besorg mal was zu essen" Ohne auch nur der Anderen eine Chance zu geben, in der sie hätte widersprechen können, ging er los, seine Schwerter an seinen Gürtel befestigend.
Jetzt war sie alleine...
Sie schluckte schwer. Hatte sie eben noch Zorro etwas an den Kopf klatschen wollen, so war dies nun vergessen.
Was, wenn jetzt ein Angreifer kam?
Oder ein wildes Tier, das nicht vom Feuer fern gehalten wurde?
Namis Griff verfestigte sich an ihrem Klimataktstock, den sie nun hervor geholt hatte. "Na warte, mich einfach allein lassen! Wenn er wiederkommt, kann er was erleben!"
Nami versuchte sich abzulenken von dem Gedanken, das sie allein war. Doch brachte es nicht viel. Zögerlich stand sie auf, hoffte nur darauf, dass Zorro wieder kam, bevor etwas geschah.
Wieder raschelten die Blätter. War es doch hier wie ein Dschungel, überall Bäume, Büsche und dergleichen.
Jedoch war es diesmal anders als die letzten male.
Diesmal war das Rascheln der Blätter in unmittelbarer Nähe.