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The Book Of Long Lost Tales

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
"MAMA!!!"
"ist ja schon gut, ich bin ja schon da, hast du auch deine Zähne geputzt?", Alice lächelte sie sanft als ihre Tochter sie anhauchte. Nickend glitt sie zu ihrem Schatz unter die Decke bevor sie nach dem großen recht alten Bruch griff.
"also welche Geschichte möchest du heute hören?"
"Die von Konn..... ähm ich meine die vom Prinzen! Die mit den Ratten du weißt doch!"
Alice lächelte leicht bevor sie zu lesen begann: Komplett anzeigen

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Der Rattenprinz

Es war einmal vor langer Zeit, da lebte in einem kleinen Reich ein König. Der König war alt und er spürte dass seine Zeit bald gekommen war und so machte er sich daran seine Nachfolge zu regeln.
 

Der König hatte vier Frauen gehabt und jede dieser Frauen hatte ihm einen Sohn geschenkt. Seine erste Gemahlin, eine stolze Königin aus dem Reich des Westens hatte ihm seinen ältesten Erben geboren. Ein stolzer, herrlicher junger Mann der wie kein anderer die Würde eines Königs in sich trug.
 

Seine zweite Frau, eine kühle Schönheit aus dem hohen Norden hatte ihm einen Sohn geschenkt dessen Verstand berüchtigt und schärfer war als so manches Schwert.
 

Seine dritte Frau, eine hitzige Nomadentochter aus dem Süden hatte ihm einen Sohn geschenkt in dem die Kampfeslust und die Stärke ihres Volkes brannten.
 

Die vierte, eine sanfte Seele und das Kind einfacher Bauern aus dem Osten, hatte ihm seinen jüngsten Sohn geschenkt. Obschon sie nur eine einfache Frau war, so umgab sie doch ein gewisser Zauber der auf den König für sie gewonnen hatte. Sie war so reinen Herzens dass die Tiere ihr folgten wohin auch immer sie ging und darum bemüht waren ihr zur Seite zu stehen.
 


 

Der Jüngste der Brüder war weder mächtig, noch klug, noch war er kriegerisch wie seine Brüder und oft genug zogen sie ihn deshalb auf. Aber er trug das Herz auf dem rechten Fleck und sein Vater liebte ihn dafür. Auch verbrachte er seine Stunden nicht mit Studien, Kämpfen oder Verhandlungen viel eher verbrachte er seine Zeit in den Straßen und auf den Feldern und obschon er nicht die Gabe seiner Mutter geerbt hatte so konnte er doch nicht mit ansehen wie einem Tier etwas zu leide getan wurde.
 

Oft genug hielt er die Leute davon ab ihren Hund zu schlagen oder nach einer Katze zu treten und selbst die Ratten die sich auf der Straße herumtrieben bewahrte er davor von den Dorfbewohnern erschlagen zu werden.
 

Bald schon verhöhnten ihn nicht nur seine Brüder und man nannte ihn nur noch den Rattenprinz.
 


 

Als es aber danach ging seinen Erben zu bestimmen so war selbst der weiße alte König nicht sicher. Jeder seiner Söhne hatte seine Stärken doch es war ihm fast unmöglich einen davon zu erwählen sein Reich von nun an zu führen und so rief er sie zu sich.
 

Und so kam es dass er sie mit einer Prüfung fortschickte. Ein jeden in eine andere Richtung, sie sollten nach einem Jahr zurück kehren und ein Geschenk für ihr Volk mit sich bringen und jener unter ihnen dessen Gabe für das Volk am wichtigsten wäre, der sollte die Königskrone tragen.
 


 

Der älteste Bruder zog gen Westen denn er hatte von einem sagenumwobenen Schatz gehört der tief in einem verwunschenen Wald lag. Eine Schale welche alles zu Gold verwandelte was man in sie hinein legte.
 

Kein Reich würde reicher werden als das Seine wenn er diesen Schatz für sich gewinnen konnte.
 


 

Der zweite Bruder machte sich auf den Weg gen Norden, denn von seiner Mutter kannte er die Geschichten um jenen stein der die Kraft hatte jeden Boden so fruchtbar zu machen als sei er über Jahre brach gelegen. Ein Herrscher, der ein solches Kleinod besäße, dessen Volk müsste niemals Hunger leiden.
 


 

Der dritte Bruder zog gen Süden in die Heimat seiner Mutter denn von dieser hatte er gehört dass es tief in einer Höhle verborgen ein Schwert geben sollte dass dessen Träger im Kampf übermenschliche Kräfte verlieh. Ein König der ein solches Schwert besaß würde sein Volk gegen jedes Unheil verteidigen können.
 


 

Der jüngste der Brüder schlug den Weg gen Osten ein. Er war nicht mutig noch wusste er warum er ausgerechnet diesen Weg gewählt hatte. Seine Mutter war früh gestorben und so kannte er keine Geschichten von sagenumwobenen Schätzen und selbst wenn er sie gekannt hätte... Er hätte es wohl kaum gewagt einen davon zu suchen.
 

Er war bloß der Jüngste, der Rattenprinz und er wollte seine Brüder auch nicht übertrumpfen. Eines Abends nach dem er einige Tage gegangen war, seine Vorräte waren bereits fast zur Neige gegangen da ließ er sich auf einen Stein fallen und verbarg sein Gesicht in den Händen. Lange schon hatte er den Weg verloren und sein Herz war schwer vor Sehnsucht nach seinem Vater und seinen Brüdern.
 

Ein leises Geräusch ließ ihn aufblicken und neben ihm an seinem Beutel saß eine magere Ratte die sich daran machte an seinem Brot Bündel zu schnuppern.. Der junge Prinz scheuchte sie nicht weg, stattdessen teilte er das wenige Brot auf dass er noch besaß und legte es vor ihr auf den Boden. "Hier meine gute, du siehst aus als hättest du so hunger wie ich", erklärte er bevor er gemeinsam mit der Ratte das wenige Brot verzehrte um sich dann erschöpft und noch immer hungrig schlafen zu legen.
 


 

Als er mitten in der Nacht erwachte musste er jedoch feststellen dass er nicht mehr unter freiem Himmel schlief, stattdessen befand er sich in einem herrschaftlichen Saal. Früher war dieser sicher prachtvoll und majestätisch gewesen, doch jetzt schien es fast als läge ein Zauber darauf der den Palast in einen befremdlichen Schlaf versetzt hatte.
 

In der Mitte des Saals standen vier hohe Sessel und in einem davon saß eine Prinzessin so schön wie der Jüngste noch keine gesehen hatte. Sie war groß und ihr schwarzes gelocktes Haar fiel ihr in das fein gemeißelte Gesicht. Sie lächelte als sie den Prinzen bemerkte und doch erreichte das Lächeln ihre Augen nicht, die so voller Trauer waren dass es den Prinzen schmerzte.
 

Vorsichtig trat er näher und verneigte sich vor der Prinzessin die sich ebenfalls erhob um ihn bei der Hand zu nehmen.
 

"Für dich gibt es keinen Grund sich zu verneigen junger Prinz. Du hast mir und meinem Volk beigestanden wenn wir in größter Not waren"
 

Der Jüngste verstand nicht wovon die junge Frau sprach doch wagte er es nicht sie zu unterbrechen.
 

Sie lächelte wissend und strich ihm durch das dunkle Haar. "hast du uns nicht beschützt wenn man uns erschlagen wollte? Hast du uns nicht davor bewahrt dass man uns ertränkte und hast du nicht mit mir dein letztes Brot geteilt, obschon du kaum selbst noch etwas hattest?", sie lächelte und deutete mit einer Hand auf eine Tür hinter ihr.
 

Sie führte zu einem kleinen Gang, an dessen Ende eine schwere Hölzerne Tür lag. "Dieses Schloss ist durch einen Zauber verwunschen und deine Güte ist es die uns erlösen kann mein Prinz. ", erklärte ihm die Prinzessin bevor sie ihn bei der Hand nahm und durch den Gang auf die Türe zu führen wollte.
 

An den Wänden des Ganges befanden sich drei große Spiegel, der eine golden, der andere silbern und der dritte bronzefarben und es waren keine gewöhnlichen Spiegel. Dies zeigte sich recht schnell als der Prinz an dem goldenen vorbeischritt und einen Blick hinein warf. Der Spiegel zeigte nur für einen kurzen Moment das Bild des Jüngsten Prinzen, dann aber offenbarte er ihm den Blick auf einen tiefen Wald in dessen Mitte auf einem Sockel eine goldene Schale stand.
 

Der Jüngste erkannte die Schale aus den Geschichten seiner Stiefmutter und gerade als er sich fragte wo sein Bruder wohl gerade war erblickte er ihn zwischen den Bäumen. Er hing eingeschnürt in Schlingpflanzen die sich nur enger um seinen Leib zogen je stärker er versuchte sich zu wehren.
 

"Du kannst durch den Spiegel zu ihm gehen", erklärte die Prinzessin und Wehmut lag in ihrer Stimme. "aber ich bitte dich, beeile dich und kehre zurück bevor die Sonne aufgeht ansonsten sind wir für immer verloren. Der Prinz versprach es ihr und trat durch den Spiegel in jenen verwunschenen Wald.
 

Kaum hatte er den Boden betreten wollten die Pflanzen auch nach ihm greifen doch die Prinzessin hatte ihn nicht allein geschickt. Es waren hunderte von Ratten welche die Pflanzen durchnagten und den Prinz sicher zu seinem Bruder geleiteten. Die größte unter ihnen, deren Fell ungewöhnlich braun glänzte machte sich daran den ältesten der Brüder von seinen Fesseln zu befreien und als er auf dem Boden lag so blieb sie bei ihm um ihn weiterhin zu verteidigen.
 

Der Jüngste aber trat in die Mitte der Lichtung um die Schale von ihrem Podest zu heben, doch anstatt sie mit sich zu nehmen, legte er sie seinem Bruder in die Hände um durch den verwunschenen Spiegel zurück zu kehren.
 

Der goldene Spiegel wurde dunkel und der Prinz konnte erkennen dass er einigen Stunden verschwunden gewesen war, denn der Stand des Mondes der durch eines der Fenster schien hatte sich verändert.
 


 

Das Gesicht der Prinzessin war bekümmert aber sie nickte leicht. "auch ich hatte einst eine Schwester deren Hochmut sie mehr kostete als sie je gedacht hätte", erklärte sie ihm bevor sie ihn von neuem an die Hand nahm und mit ihm weiter ging. "Bald wird es morgen werden und wenn du bis dahin das Rätsel nicht gelöst hast, sind wir für immer verloren mein Prinz", erklärte sie ihm, doch kaum hatten sie den silbernen Spiegel erreicht fiel der Blick des Prinzen darauf und er erschrak von neuem.
 

Der Spiegel ließ ihn einen eiskalten See sehen in dessen Mitte eine kleine Insel lag auf der eine Säule stand die einen silbern schimmernden Stein trug. Doch was den Prinzen so furchtbar erschrak war die Gestalt die halb erfroren am Grunde des Sees lag.
 

"Geh zu ihm, auch ich hatte einst eine Schwester die glaubte ihr Verstand könnte die Natur überlisten", doch die Trauer in der Stimme der Prinzessin brach ihm fast das Herz. "Beeile dich mein Prinz" und auch dieses Mal versprach er ihr bald schon zurück zu kehren bevor er durch den Spiegel trat.
 

Er stand am Rand jenes Wassers dass er nicht durchqueren konnte, da kamen ihm von neuen die Ratten der Prinzessin zur Hilfe. Eine große schwarze deren Fell wie Ebenholz schimmerte stürzte sich mit ihren Gefährten in die Fluten. Der Prinz konnte sie nicht zählen und obgleich sie doch kaum größer als herkömmliche Ratten waren gelang es ihnen mit vereinten Kräften den Körper des schlafenden vom Grunde des Sees hervor zu tragen.
 

Die schwarze Ratte legte sich auf seine Brust, sodass sie ihn wärmte und der Jüngste konnte sehen wie das Leben langsam in seinen Bruder zurück kehrte.
 

Während dies geschah trugen die anderen Ratten Hölzer und taue zusammen sodass als bald eine Brücke gebildet war die dem Jüngsten den Weg über den See unbeschadet ermöglichte. Auch den silbernen Stein, wie schon die Schale zuvor behielt er nicht für sich selbst sondern legte sie in die Hand seines Bruders sodass dieser mit ihm zurück kehren konnte.
 


 

Als er durch den Spiegel zurück in das verwunschene Schloss trat konnte er durch ein Fenster erkennen dass der Morgen bereits zu dämmern begann. Das Gesicht der Prinzessin wirkte düsterer und trauriger als noch zuvor. Wortlos führte sie ihn an dem letzten der Spiegel vorbei und obgleich er es nicht wagte, blickte er auch dort hinein.
 

Sein dritter Bruder war dort zu sehen, er stand in einer Höhle, am Rande eines Abgrundes und versuchte sich an der Wand entlang zu tasten denn seine Augen schienen erblindet zu sein. Tief unter ihm in einer Schlucht stand eine Säule die das magische Schwert trug wegen dem er sich in solche Gefahr begeben hatte. "Geh mein Prinz", und musste seine Prinzessin nicht ansehen um zu wissen dass sie weinte.
 

"auch ich hatte einst eine Schwester deren wagemutig sie alles kostete" und obschon er ahnte dass er niemals rechtzeitig zu ihr zurück kehren würde so versprach er ihr doch alles zu tun was in seiner Macht stünde, bevor er durch den Spiegel trat.
 

Die Finsternis umfing ihn augenblicklich und er verstand warum sein Bruder sich bewegt hatte als sei er blind gewesen. Doch kaum hatte er einen Schritt nach vorne gesetzt spürte er auch schon etwas dass sich an seiner Seite bewegte. Die Ratten die seine Prinzessin mit ihm geschickt hatte konnten sich sicher bewegen und sie führten ihn tiefer in die Höhle biss er den dritten seiner Brüder erreichte um ihn davon abzuhalten in den Abgrund zu stürzen.
 

Es war ein rötlich schimmernde Ratte die zu den Füßen des Prinzen zurück blieb als der Jüngste, gemeinsam mit seinen Führern einen Weg nach unten nahm. Der Weg war steil und doch wussten die Tiere genau wie sie ihn zu führen hatten und als er zu seinem Bruder zurück kehrte legte er ihm das bronzeschimmernde Schwert in die Hand und ermahnte ihn den Ratten nach draußen zu folgen, bevor er selbst durch den Spiegel zurück zu seiner Prinzessin eilte um sein Versprechen einzuhalten .
 

Doch er kam zu spät.
 

Das Schloss dass sie vorher umgeben hatte war verschwunden und vor ihm auf dem staubigen Weg saß die magere Ratte mit der er zuvor sein Brot geteilt und in der die Seele seiner verwunschenen Prinzessin ruhte.
 

Schweren Herzens nahm er sie auf und das Herz voller Kummer machte er sich auf den Weg nach Hause zurück zu kehren.
 


 

Als er das Schloss seines Vaters erreichte so war dort alles in Aufruhr. Die Prinzen waren mit ihren Schätzen zurück gekehrt und nicht nur dies. Ein jeder von ihnen hatte eine Prinzessin gefunden, schön und herrlich wie sie im Land noch nicht gesehen worden waren.
 

Der Jüngste freute sich über das Glück seiner Brüder und doch war sein Herz betrübt als er mit staubigen Kleidern vor seinen Vater trat. Er verneigte sich tief vor ihm und bat ihn um Verzeihung dass er ihm kein Geschenk gemacht hatte.
 

Doch sein Vater kam auf ihn zu und zog ihn in seine Arme um ihn zu küssen. "Hast du dem Volk nicht die größten Geschenke gebracht?", fragte er ihn. "Du hast deinem Volk Reichtum geschenkt, du hast dafür gesorgt dass dein Volk niemals wieder Hungern muss und du hast ihm Frieden geschenkt und nicht zu vergessen, einem alten Mann hast du seine Kinder zurück gegeben."
 

Noch bevor der Prinz etwas hätte erwidern könnten legten sich Hände auf seinen Körper und seine Brüder waren es die ihm jene Gaben in die Hand legten so wie er es bei ihnen getan hatte. Der Jüngste von ihnen gab aber jede von ihnen zurück in die Hände in die sie gehörten.
 

"Behaltet sie meine Brüder, ein jeder von euch weiß sie weiser zu nutzen als ich es je könnte", und er schenkte den jungen Prinzessinnen die hinter den Brüdern standen ein sanftes Lächeln. "ich kann mir keine weiseren Herrscher vorstellen für das Reich unseres Vaters denn was wäre ich für ein König ... ein König dem es noch nicht einmal gelingt sein Versprechen zu halten"
 

"Der weiseste von allen. Derjenige der sein persönliches Glück für das Wohl seines Volkes opfert. Etwas dass ich damals nicht zu tun vermochte und das den Zorn des Zauberers auf mich und mein Volk zog und dafür sorgte dass meine Schwestern und ich in Ratten verwandelt wurden", es war seine Prinzessin die sprach und die durch den Gang langsam auf ihn zu schritt.
 

Und so kam es dass der Jüngste der Brüder zum König gekrönt wurde und seine Prinzessin zur Frau bekam, seine Brüder berieten ihn wo sie nur konnten und so kam es dass das Land für viele Jahre in Frieden, Reichtum und Wohlstand leben konnte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Pamuya_
2015-11-12T18:35:21+00:00 12.11.2015 19:35
Hätte nich gedacht, dass sich die Brüder bei ihren jüngsten Bruder bedanken würden. Normalerweise herrscht in Märchen eher der Neid und die Gier. Daher finde ich dieses Märchen sehr schön und gut gelungen.


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