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Don´t forget the pain

Nur wer den Ausmaß wahrer Schmerzen kennt, hat eine Chance in dieser Welt zu überleben
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hoffe es gefällt! ^^
LG Komplett anzeigen

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Raureif

Langsam verschwand die Sonne hinter den dunklen Bergen am Horizont. Es wurde merklich kälter, je weiter der rot glimmende Feuerball hinabsank. Weit unten, im Tal vor ihm, hatten die Schatten sich bereits ausgebreitet und verbargen die Stadt, die nun im Schutze der Dunkelheit und des alles umhüllenden Nebels darauf hoffte, in dieser Nacht keine Überfälle ertragen zu müssen. Ein breites verächtliches Lächeln stahl sich auf das graue Gesicht des Beobachters, der, umgeben von der sicheren Finsternis, die ihn zu dem Mörder machte, der seinesgleichen suchte, auf seinen Partner wartete. Die ersten Lichter der Stadt wurden angezündet, etwa eine Stunde nachdem die Sonne verschwunden war und die Nacht alles verschlungen hatte. Durch das späte Entzünden der Lampen hofften die Bewohner nicht zu schnell entdeckt zu werden, zumal der Nebel nun doppelt so dicht über den Häusern lag wie am Tage. Es würde wenig nützen. So wenig wie all die anderen Male, als sie trotz Nacht und Nebel stumm und leise in die Stadt eingedrungen waren, ihre Aufträge erledigt hatten und genauso ungesehen wieder verschwunden waren. Die Leichen waren das Einzige, das sie je hinterlassen hatten. Und auch nur weil es ein Befehl gewesen war. Einschüchtern sollten die leblosen verstümmelten Körper die Bewohner, doch selbst er hatte keine Lust mehr, dieses wortlose Spiel seines Auftraggebers noch lange mitzuspielen. Dadurch verloren sie nur Zeit. Kostbare Zeit, die sie anderweitig dringend benötigten.

„Wie lange stehst du hier schon dämlich in der Gegend rum?“

Zabuza drehte sich lächelnd um. „Ich bin nicht zu früh, Kisame. Du bist zu spät, wie immer.“ Und wie immer überging Hoshigaki Kisame die Anschuldigung mit einem grinsenden Blick auf die Stadt. „Haben jetzt schon Schiss.“, meinte er schadenfroh und fuhr sich mit einer Hand durch die aufgestellten dunkelblauen Haare. Zabuza entging jedoch nicht, dass auch die Schadenfreude seines Partners, die gewöhnlich den Charakter des 29 Jährigen bedeutend beeinflusste, zum Teil erzwungen war. Momochi war also nicht der Einzige, dem das lange Aufschieben des eigentlichen Plans gegen den Strich ging.

Kisame lehnte sich gegen einen der gewaltigen Bäume und blickte erwartungsvoll zu Zabuza herüber. „Und wie heißt der arme Kerl, den wir heute aufschlitzen sollen?“ Es lag so wenig Motivation in der tiefen Stimme des Blauhäutigen, dass Momochi schief grinste. „Schlechten Tag erwischt?“

„Sauschlecht. Jetzt spuck`s schon aus! Ich hab wirklich keine enorme Lust, hier allzu lange rumzuhängen. Viel lieber würde ich diesem alten Sack endlich mal die geleckte Fresse polieren!“

Zabuza knurrte zustimmend und holte ein kleines Buch aus seiner Tasche. Die Seite war schnell gefunden. Er hielt Kisame das Bild des Mannes, der darauf mit ausführlicher Beschreibung abgebildet war, hin. „Uchiha Itachi. Wurde von der ANBU geschickt, um die seltsamen Mordfälle aus dieser Stadt zu klären. Gateau will, dass wir ihn einfach beseitigen wie alle anderen vorher.“

Hoshigaki brachte sein Gesicht nah an das kleine Foto aus dem Buch heran, um in der Dunkelheit besser sehen zu können. Seine Raubtieraugen blitzten. „Der ist doch noch ein Junge!“, knurrte er verächtlich. „Hat Konoha keine erwachsenen Rekruten mehr, sodass sie schon Kinder her schicken? Armselig.“

Momochi steckte das Buch wieder zurück. „Uns soll`s recht sein. So haben wir es schnell hinter uns. Der wird uns keine Probleme machen.“ Er strich mit der rechten Hand über den Griff seines mannshohen Schwertes, welches er sich auf den Rücken geschnallt hatte. Kisame und er gehörten zu den sieben Schwertkämpfern Kirigakures. Derzeit arbeiteten sie für den reichen Kaufmann Gateau, der in Kirigakura viele illegale Dinge am Laufen hatte, da er eine gute Einnahmequelle für sie darstellte.

„Der Bengel sieht fast aus wie ne Frau.“, murmelte Kisame, als die beiden den Berg herunterhasteten. Sie verschwammen mit den Schatten der Bäume und Steine, während sie geräuschlos an der äußeren Mauer der Stadt hielten. Der Mond verschwand immer wieder hinter dicken Wolken, doch auch der Nebel ließ das milchige Licht nicht genügend Licht spenden.

„Etwas.“, erwiderte Zabuza monoton. Sie sprangen über die notfalls hergerichtete Mauer aus Holzstämmen, Blech und Müll. Es war eine armselige Stadt und genau deshalb verstand der Schwertkämpfer nicht, warum Gateau sich solche Mühe darum machte. Kisame und er konnten sich der Bewohner dieser Kleinstadt in nur einer Nacht und ohne Spuren zu hinterlassen entledigen.

Der Nebel gab genügeng Schutz, sodass die zwei Männer entspannt an der inneren Seite der Mauer entlangschlichen. Sie wusste nicht genau, wo der junge Uchiha sich aufhielt, doch wahrscheinlich befand er sich in einem der Wachhäuser. Durch seine ANBU-Kleidung fiel er in diesem verarmten Kaff sowieso auf.

Kisame tippte Momochi an die Schulter. Dieser blieb stehen und blickte in die Richtung, die der blaue Finger seines Partners ihm wies. Das östliche Wachhaus. Natürlich brannte dort drinnen eine Fackel und sie konnten, selbst durch die dicke Nebelsuppe, die Gestalten erkennen, die immer wieder als schwarze Silhouetten am Fenster des Holzhauses vorbeischritten.

„Drei.“, zischte Kisame in Zabuzas Ohr, woraufhin dieser nickte und auf die linke Seite des Hauses wies. Lediglich zwei Wachposten befanden sich nächtlich in den Abwehrplätzen, da es in diesem jedoch drei waren, gingen die Schwertkämpfer davon aus, dass der Uchiha sich ebenfalls dort befand. Ein Glückstreffer!

Momochi schlich zum einfach gebauten Holzhaus. Sein muskulöser Körper schien mit dem grauen Nebel zu verschmelzen, kein Geräusch war zu hören. Obwohl sein gewaltiges Schwert ihn eigentlich behindern sollte, bewegte er sich dennoch geschmeidig wie ein Panter während die Waffe ihn in keiner Weise einzuschränken schien. Das Schwert war wie für ihn geschaffen.
 

"Was soll das denn wieder?" Der grob gebaute dicke Mann ließ sich auf einen der schlecht gezimmerten Stühle sinken woraufhin das Holz ächzte. Seufzend und nichts Böses ahnend, als beschütze die schwache notgebaute Mauer sie vor nächtlichen Angriffen, nahm er noch einen großen Schluck Sake. Verächtlich betrachtete Itachi den Mann, rümpfte die Nase als ihm der Gestank des anderen stechend in die Nase drang. Er hatte bereits viele schlecht in Stand gehaltene Wachhäuser und notdürftig hergerichtete Mauern und Anlagen gesehen, doch diese Stadt übertraf alles. Er war alleine auf diese Mission geschickt worden. Viel gab es auch nicht zu tun. Beinahe war der Uchiha beleidigt, dass man ihm eine solch einfache Mission zugeteilt hatte. Es war erniedrigend. Schließlich hatte er schon viel schwerere Aufträge erfolgreich beendet und es gab genug Anfänger, die sich um so etwas kümmern konnten. Das hier war ein Spaziergang. Die Mörder würde er schon erwischen. Hoffentlich kamen sie bereits in dieser Nacht, sonst musste er weitere Tage kostbare Zeit hier verschwenden.

"Ich habe dich etwas gefragt Junge!", fuhr ihn der Dicke unfreundlich an. Itachi blickte ihn ausdruckslos an und schritt zum Fenster. "Ich finde es einfacher, wenn wir die Lichter hier aus lassen.!, wiederholte Uchiha seinen vorherigen Vorschlag. Ihre Sicht war getrübt durch das Licht das im Wachhaus großzügig brannte. Der Nebel draußen machte es nur noch schlimmer.

Itachi legte die schmalen Hände auf das Fensterbrett, blickte mit zusammengekniffenen Augen hinaus. Ein leichter Lufthauch streifte seine Wange und er griff reflexartig nach einem Kunai. Kurz darauf ertönte hinter ihm das laute heisere Lachen des Dicken. "Was sollte das denn schon wieder? Das war doch nur ein Vogel, Junge!"

Entnervt steckte Itachi das Kunai zurück. Es war kein Vogel gewesen, da war er sich sicher. ein weiteres Mal konnt er nicht nachvollziehen, wieso das Dorf solche Idioten in die Wachhäuser stellte. Hilfreich waren der Dicke und sein kleiner Partner, der stumm über ein Brettspiel gebeugt saß, sicher nicht.

Aufmerksam starrte er weiter in die Dunkelheit, Der kalte Nebel drang in das Haus ein, durchnässte langsam aber sicher seine Kleidung. Die Lampen flackerten und warfen lange zitternde Schatten an die Wände und sogar auf die graue Nebelsuppe die das Dorf einhüllte.

"Das ist doch kein normaler Nebel.", murmelte Itachi. Seine Stimme zitterte leicht, kaum vor Angst. Es war der Drang, endlich etwas zu unternehmen. Warum griffen die Ninja nicht an? er wusste doch dass sie dort draußen im Nebel waren. Je schneller sie das begriffen, umso schneller hatte er diese Mission erledigt.

"Bewacht jemand die Straßen?", drang Itachis Stimme durch die anhaltende Stille. Ohne sich umzudrehen wartete er auf eine Antwort. Der Stuhl ächzte, als der Dicke sich vorbeugte und schnaubte. "Nein. Nur vier Wachhäuser. Sonst nichts!"

Nichts? Wenn es sich bei den Mördern um ausgebildete Ninja handelte, und genau das vermutete Uchiha, dann würden die hölzernen Wachhäuser mit ihrer schlechten Besetzung nicht viel ausrichten können. Genau genommen gar nichts.

Itachi wandte sich vom Fenster ab, nahm seinen grauen Mantel, den er über einen der Stühle gelegt hatte. "Ich gehe mal in der Stadt nach dem Rechten sehen.", meinte er lediglich und verließ das Haus, ignorierte dir aufbrausende Stimme des Dicken hinter sich, der ihn versuchte zurückzurufen.

"Was soll das denn wieder? Komm gefälligst zurück…."
 

Zabuza stand nur wenige Meter neben der Tür des Wachhauses, lehnte seinen muskulösen Körper gegen die Bretterwand. Seine Augen waren geschlossen. In diesem von ihm heraufbeschworenen Nebel konnte selbst er nichts sehen. Viel lieber verließ er sich in solchen Situationen auf sein sugeprägtes Gehör, welches ihn zu einem lautlosen Killer werden ließ.

Beinahe hatte der Bengel ihn erwischt. Wenn der Dicke im Haus den jungen Anbu nicht völlig unerwartet ausgelacht hätte, wäre ihr Plan gänzlich daneben gegangen. Es machte ihn wütend so voreilig gehandelt zu haben. Viel zu nahe hatte er sich an das Fenster begeben, war davon ausgegangen, dass der Uchiha nicht so gut ausgebildet worden war, wie sich nun herausgestellt hatte. Unaufmerksamkeit war schon mal etwas, dass Uchiha Itachi nicht besaß.

Eben dieser Junge verließ soeben das Haus. Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken wartete Zabuza, bis Itachi sich einige Meter entfernte, doch das tat dieser nicht. Stattdessen fand er es anscheinend angenehmer, stehen zu bleiben und sein Kunai zu umklammern.

Verdammt! , fuhr es dem Schwertkämpfer durch den Kopf. Er kann es nicht wissen! Es war ihm ein Rätsel, doch Momochi wusste, dass der Junge wusste, dass er hier war. Wie auch immer er es geschafft hatte, die Chakra des anderen gespürt oder er beherrschte ebenfalls Suiton. Völlig lautlos entfernte Zabuza sich von Itachi. Als Flucht war dies jedoch in keiner Weise zu bezeichnen. Keiner von ihnen hatte einen derart gut ausgebildeten Ninja in diesem Kaff erwartet.

Es würde wohl nicht nach Plan verlaufen und höchstwahrscheinlich alles andere als einfach werden.



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