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Drachenherz

von

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...und der Wiedergeburt

Er erwachte mit dem wunderbaren Gefühl eine erhebliche Dauer entspannenden Schlafes hinter sich gebracht zu haben. Gähnend, eine wenig desorientiert richtete er sich auf, streckte seine schmerzenden Glieder, die verspannten Muskeln und verkanteten Knochen. Erst dann, als er wirklich die Augen öffnete, wurde ihm klar das seine Gestalt nicht mehr die seine wahr – jedenfalls nicht so, wie es sein sollte. Er war kaum größer als eine Katze – und als wäre das nicht seltsam genug, so steckte er auch im Leib eines kleinen, schwarzen Drachens. Blinzelt blickte er über die Schultern, starrte erst sein elegantes Flügelpaar mit den scharfen Kanten an, dann die brüchigen, feucht glänzenden Eierschalen hinter ihm.

Stunden später – nach einigen recht interessanten Augenblicken, die er damit verbracht hatte, dass Gehen mit vier Beinen zu erlernen, trottete er durch die Gebirgslandschaft welche ihn umgab. Über ihm trohnte ein klarer, blauer Himmel über den quälend langsam eine gleißende Sonne zog. Dennoch störte ihn die Mittagshitze nicht, wennsgleich er sie in seinem... früheren Leben stehts gemieden hatte. Mit seiner schmalen Reptilienzunge leckte er sich über die Lefzen, ließ die Gedanken kreisen. Leise raschelnd entfaltete er die ledrigen Schwingen auf seinem Rücken, deren Spannweite seine Länge, selbst wenn man den dürren Peitschenschwanz und den langen Schlangenhals mitrechnete, doch um einiges überragte. Wahrlich ein imposanter Anblick, wenn er nicht ärgerlicherweise Katzengröße hätte...

Die wenigen, eher prüfenden Flügelschläge brachten jedoch nichts viel anderes als ein wenig Staub und trockene Erde aufzuwirbeln. Kritisch beäugte er eine Mücke die ob des Windstoßes ins Trudeln geriet und zwischen zwei Felsen verschwand. Nur mit Mühe konnte er ein Niesen unterdrücken als die erdige Wolke in zur Gänze einhüllte und ihm die Sicht nahm bis er schließlich einen Satz nach vorn machte. Und auch wenn er noch weit davon entfernt war, vom Boden abzuheben... immerhin bildete er sich ein zumindest ein paar Handbreit Gleitflug hinbekommen zu haben.
 

Unter stetigem, schnurrenden Summen setzte er seinen Weg fort, unbeirrt von der Monotonie um sich herum. Natürlich beschäftigte sich ein Teil seines Geistes mit der Frage was um alles in der Welt geschehen war – er erinnerte sich allzugut an die Hinrichtung, den selbstgewählten Fall ins Nichts...

Doch war es unerklärlich wie er hier gelandet war, auch wenn er eindeutig froh war sein weiteres Dasein nicht als feuchter Fleck auf dem felsigen Grund des Weltentors fristen zu müssen. Und kaum hatte er den Gedanken beendet, erstarrte er.

War dies die Lösung?

Hatte er das Tor durchschritten... war es überhaupt ein Tor?

Er blickte in den wolkenlosen Himmel, schnupperte die Luft, die voller unbekannter Aromen war, kostete die Welt um sich herum die ihm vertraut und fremd zugleich erschien.

Ja, wurde ihm klar. Er war frei.



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