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Candle on the Water

von

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Zwillinge

Das kleine Pony saß auf einem Hügel, den Blick auf die Berge in der Ferne gerichtet. Im Sonnenlicht funkelten sie so wunderbar und schimmerten in vielen Farben. Ihre Mutter hatte ihr erklärt, dass die Berge ganz aus Kristall bestanden und nicht einfach nur so Kristallberge genannt wurden. Auf der anderen Seite sollte das Meer liegen und weiter im Norden sollte es sogar einmal ein Königreich aus Kristall gegeben haben.

Zu gerne würde sie dies alles einmal erkunden. Die Berge hinauf fliegen und über ihre Gipfel blicken. Von dort oben konnte man sicher über ganz Equestria schauen, dachte sie sich. Sie könnte vielleicht Canterlot sehen, von dem sie schon so viel gehört hatte oder Cloudsdale, in dem noch mehr Ponys mit Flügeln lebten, die Pegasi. Sie seufzte leise.

"Ruby", hörte sie da die Stimme ihrer Mutter, "Ruby Fire, Diamond Sky! Essen ist fertig!" Ruby stand auf und lief den Hügel hinab zurück zum Dorf. Es war ein sehr kleiner Ort, in dem sie lebten, beinah ganz am Rande von Equestria. Dichter an den Kristallbergen lebte kaum jemand und unter den Bewohnern des Dorfes gab es auch nur wenige Ponys. Dies hatte Ruby schon immer gewundert. In einem Land der Ponys lebten sie hier so abseits, umgeben von Eseln, Ziegen und einigen Erdponys.

Ruby wusste, dass es Gründe dafür gab und dass diese Gründe etwas damit zu tun hatten, weshalb ihrer Mutter ein Teil ihres linken Ohres fehlte. Früher hatte sie einige Male danach gefragt, doch der traurige Blick ihrer Mutter jedes Mal, hatte sie schließlich aufhören lassen zu fragen.

Ruby breitete ihre Flügel aus und sprang. Sie glitt über den niedrigen Gartenzaun und landete geschickt auf der anderen Seite. Rasch trabte sie ins Haus und in die Küche. Ihr Bruder Diamond Sky saß bereits am Tisch und ihre Mutter füllte seinen Teller. "Da bist du ja", sagte Primrose und lächelte Ruby zu. Sie füllte den Teller ihrer Tochter und schob ihn ihr über den Tisch zu, ehe sie sich selbst auftat.

Ruby Fire beobachtete sie nachdenklich dabei. Ihre Mutter war ein Erdpony, doch ihr Bruder und sie waren Einhörner. Nun ja, ihr Bruder war ein Einhorn, sie war... ein Einhorn mit Flügeln. Von einigen anderen Erdponys hatte sie das Wort 'Alicorn' aufgeschnappt, doch sie hätte sich niemals selbst so genannt. Alicorne waren die Prinzessinnen. Sie war lediglich ein Einhorn, das aus irgendeinem Grund Flügel besaß. Oder ein Pegasus mit Horn?

Und da sie wesentlich besser fliegen, als zaubern konnte, sah sie sich noch viel weniger als Alicorn. Genau genommen traute Ruby sich nicht, ihre Magie einzusetzen. Immer, wenn sie es versuchte, ging dabei etwas zu Bruch oder sie tat sich selbst weh. Diamond Sky lachte dann immer über sie und behauptete, ihr Horn sei nur zur Dekoration auf ihrem Kopf.

Ihr Bruder hingegen war ein Meister im Umgang mit seiner Magie. Obwohl er noch so jung war, beherrschte er Tricks, die die Dorfbewohner in Staunen versetzten. Diamond Sky ließ niemals etwas fallen, weil er sich nicht genug konzentrierte. Er konnte sogar Dinge aus dem Nebenzimmer heranschweben lassen, ohne hinzuschauen. Ein bisschen beneidete Ruby in dafür.

Aber dafür konnte sie etwas, das Diamond Sky trotz seiner Magie nicht schaffte: Sie konnte fliegen. Ruby war das einzige Pegasuspony im ganzen Dorf und sie hatte eine Weile gebraucht, sich das Fliegen selbst beizubringen. Doch nach vielen Fehlversuchen und Bruchlandungen hatte sie den Dreh rausbekommen, indem sie einfach die Vögel nachgeahmt hatte, welche in der Nähe ihres Gartens nisteten. Inzwischen war sie auch eine richtig gute Fliegerin geworden.

Ihre Mutter sah es allerdings gar nicht gerne. Primrose hatte immer Angst, Ruby könnte abstürzen und sich verletzen. Deshalb flog sie nie besonders hoch, auch wenn sie gekonnt hätte. Doch sie liebte ihre Mutter sehr und der ängstliche Ausdruck in ihren Augen, wenn Ruby zum Start ansetzte, hielt sie davon ab, gewagtere Flugkunststücke auszuprobieren. Wenn sie wirklich abstürzte und sich einen Flügel brach, würde das Diamond Sky auch nur noch mehr Gründe geben, über sie zu lachen.
 

Nach dem Essen halfen die beiden Kinder ihrer Mutter beim Abwasch so gut sie konnten und machten ihre Hausaufgaben. Primrose ließ den Blick über die Hefte der beiden Fohlen schweifen und nickte zufrieden. Sie war stolz auf ihre Kinder. Beide waren viel bessere Schüler als sie jemals gewesen war. Diamond Sky war sogar Klassenbester und Ruby Fire hielt sich ebenfalls im oberen Drittel.

Primrose seufzte innerlich. Sie nannte die Beiden ihre Kinder und fragte sich, wann sie zu ihrer Mutter geworden war. In der Nacht, in der sie Hals über Kopf aus ihrem Dorf geflüchtet war? In dem Moment, als ihr klar geworden war, dass sie niemals wieder in ihr altes Leben zurückkehren würde? Sie wusste es nicht genau. Aber sie erinnerte sich noch sehr genau daran, wie Ruby eines Morgens zu ihr hochgeblickt und sie 'Mama' genannt hatte. In diesem Moment hatte sie Amber endlich verstanden und sie gab sich alle Mühe, den Kleinen eine gute Mutter zu sein. Die Hoffnung, dass sie irgendwann ihre richtigen Eltern finden würde, hatte sie längst aufgegeben. Primrose hoffte nur noch, dass sie in dem kleinen Dorf am nordöstlichen Rand von Equestria sicher waren vor den Schattenwesen und allen anderen, die ihren Kindern vielleicht ein Leid tun wollten. Hier gab es weder Pegasi, noch Einhörner und auch nur wenige Erdponys. Fremde verirrten sich kaum in ihre Gegend, sodass sie auch keine Gerüchte über das kleine Alicorn fürchten musste.

Sie gab Skys Schulheft einen kleinen Schubs mit der Nasenspitze und es klappte zu. "Sehr schön, Kinder. Dann dürft ihr jetzt raus und spielen. Aber..." "... lauft bloß nicht außerhalb des Dorfes herum", beendete Diamond Sky den Satz, welchen er schon unzählige Male von seiner Mutter gehört hatte. "Tun wir nicht", versprach Ruby, schlug ihr Heft ebenso zu und schob es zurück in ihre Schultasche.

Diamond Sky war bereits von seinem Stuhl gesprungen und auf dem Weg nach draußen, seine Schwester beeilte sich, ihm zu folgen. Primrose blickte ihnen nach. Ob sie die Sorge um ihre Kinder irgendwann ablegen konnte? Sie lebten nun schon einige Jahre hier und von den seltsamen Schattenwesen hatte sich keines gezeigt. Dennoch legte sich Primrose selten abends schlafen ohne an die Ereignisse dieser Nacht zu denken, die sie aus ihrem Leben gerissen hatten.
 

Diamond Sky ließ das Gartentor aufschwingen und setzte zum Galopp an. Seine Schwester folgte ihm dichtauf und war bald mit ihm auf einer Höhe. "Wer zuerst am großen Baum ist!", rief Diamond Sky und preschte vor. "Ich gewinne!", entgegnete Ruby und lief schneller, um ihren Bruder einzuholen.

Der große Baum war ein Apfelbaum, welcher an einer Kreuzung am Rand des Dorfes stand. Von hier aus führten Straßen in die entfernten Nachbarorte und zur Hauptstraße, welche ins Zentrum von Equestria führte. Die Kinder des Dorfes trafen sich immer am großen Baum zum spielen. Ihre Freunde waren bereits da und spielten Fangen.

Kornvallmo war eine junge Ziege mit hellbraunem Fell und sehr stolz auf die Hörner, welche ihm langsam wuchsen. Er fühlte sich sehr erwachsen damit und probierte sie gern an allen möglichen Dingen aus, ungeachtet dessen, dass diese Spiele oft mit Kopfschmerzen endeten. Klätterros war eine kleine Eselin von grauer Farbe und die Jüngste der Gruppe. Ihre kurze Mähne stand ihr wild von Kopf und Nacken ab und ließ sie immer so aussehen, als sei sie gerade aus dem Bett gekommen. Tulpan und Mizzle waren Erdponys. Mizzles Fell war zartrosa gefärbt und ihr Schweif und ihre Mähne von einem ebenso zarten Blau. Ruby fand, dass sie wie ein Püppchen aussah, insbesondere durch die großen Schleifen, welche sie immer in ihrem Langhaar trug. Tulpan war die Älteste der kleinen Gruppe. Ihr Fell war leuchtend Gelb wie Butterblumen und ihre Mähne und Schweif von einem kräftigen Rot. Sie hatte auch bereits ihre Cutie Mark: Einen Strauß Tulpen.

Diamond Sky gab alles und machte einen Satz, um den Stamm des Baumes vor seiner Schwester zu berühren, doch Ruby tat es ihm gleich und streckte ihre Vorderläufe aus. Beide Fohlen berührten dem Baum und stießen gegen einander, sodass sie stürzten. Lachend und keuchend blieben Beide im Gras liegen. Die übrigen Kinder liefen zu ihnen hinüber. Ruby war als Erste wieder auf den Beinen und schüttelte sich die Grashalme aus dem Fell.

"Unentschieden... Aber morgen gewinne ich!" "Davon träumst du", erwiderte Diamond Sky und peitschte mit seinem Schweif um ein paar Blätter darin loszuwerden. Klätterros kam mit einem Ball angetrabt und die Kinder formten sogleich einen Kreis. Die kleine Eselin nahm den Ball hoch und warf ihn Tulpan zu, welche ihn gleich mit dem Kopf weiter gab an das nächste Fohlen. Ziel ihres Spiels war es, den Ball möglichst lange in der Luft zu halten. Wer ihn fallen ließ, hatte verloren.

Kornvallmo hüpfte und verpasste dem Ball einen ordentlichen Stoß mit der Stirn. Leider flog der Ball nicht hoch, so wie er es sich gedacht hatte, sondern sehr steil nach unten und würde zwei Schritt vor Diamond Sky im Gras landen. Doch kurz bevor er den Boden berührte, hielt der Ball mitten in der Luft an. Die Kinder schauten kurz irritiert, bis der Ball senkrecht aufstieg und sie die magische Aura besser sehen konnten. Diamond Sky hatte ihn mit seiner Magie gefangen. Selbstzufrieden lächelnd betrachtete er den Ball einen Moment, ehe er ihn seiner Schwester zuwarf.

Etwas zu schwungvoll kam der Ball Ruby entgegen und ihr erster Impuls war, sich zu ducken. Doch ein trotzer Funken in ihr wollte zumindest versuchen, den Ball ebenso zu fangen wie ihr Bruder es getan hatte. Sie konzentrierte sich ganz auf den Ball und man konnte sogar ein leichtes rotgoldenes Funkeln erkennen. Aber es war, als versuche sie einen fallenden Apfel in einem Spinnennetz aufzufangen. Der Ball änderte nicht mal seine Flugbahn und traf sie mitten im Gesicht.

Ruby taumelte und fiel ins Gras, ebenso der Ball. Sie sah kleine violette Flecken in der Schwärze tanzen und als sie die Augen wieder öffnete, waren vier Paar Augen auf sie gerichtet. "Alles in Ordnung, Ruby?", fragte Klätterros und legte den Kopf schief. "Ähm.... Ich denke schon", erwiderte Ruby und strich sich mit der Fessel über das schmerzende Gesicht. Der Ball rollte an ihr vorbei und stieg wieder in die Luft. Diamond Sky hatte sich nicht von seinem Platz bewegt und sah die anderen auffordernd an. "Spielen wir jetzt weiter oder nicht?", fragte er ungeduldig, "Ruby hat verloren..."

Ruby rollte sich auf den Bauch und sah ihren Bruder böse an. "Du hast geschummelt", sagte sie trotzig, "Magie benutzen ist unfair!" Diamond Sky sah sie mit säuerlicher Miene an. "Unfair? Nur, weil du sie nicht beherrschst", gab er zurück, "Hättest du den Ball gefangen, würdest du nicht sagen, dass es Schummeln ist, Magie zu benutzen. Aber du könntest ihn nicht mal halten, wenn ich ihn dir aufs Horn kleben würde. Du bist nur eifersüchtig!"

Ruby blickte zu ihren Freunden, doch die anderen Kinder standen nur da und blickten betreten zu Boden. Skys Magie war eine nützliche Sache, das wussten sie alle und sie zählten gerne auf ihn, wenn es um Streiche ging oder darum, einen Kuchen aus einer Küche zu stibitzen. Ruby wusste, dass sie nichts gegen ihn sagen würden. Sie brummte frustriert und stand langsam auf. "Ich geh heim", sagte sie, "Mein Kopf tut weh... Wir sehen uns morgen."
 

Diamond Sky blickte seiner Schwester nach als sie heimwärts trottete. Sein Blick hing an ihren Flügeln bis sie außer Sichtweite war. Warum war sie ein Alicorn? Sie hatte es gar nicht verdient, so unfähig, wie sie war. Es war einfach nicht fair. Er sollte auch Flügel haben. So gut er mit seiner Magie auch umgehen konnte und so sehr er heimlich übte, zu schweben hatte er bisher nicht lernen können. Außerdem war es doch viel eleganter, mit großen, weißen Schwingen über den Himmel zu gleiten...

Er war zwar ein Einhorn und damit in ihrem abgelegenen Dorf schon etwas Besonderes, aber Ruby war ein Alicorn und stand damit außerhalb aller Ponyarten von Equestria. Diamond Sky hatte viel darüber nachgedacht, warum sie so waren wie sie waren. Ihre Mutter war nur ein Erdpony und nicht mal ein besonders Hübsches oder außergewöhnlich begabtes. Als sie noch sehr klein gewesen waren, hatten sie sich gern vorgestellt, dass Primrose die Geliebte eines Prinzen gewesen war oder zumindest eines Einhornfürsten.

Inzwischen fragte er sich, wie er jemals an so ein kitschiges und dummes Märchen hatte glauben können. Primrose war nicht ihre Mutter, das war einfach nicht möglich. Und wenn dem so war, dann war Ruby sicher auch nicht seine Schwester. Ihre Unähnlichkeit war für ihn der beste Beweis. Doch damit wusste er immer noch nicht, wer er wirklich war und wer seine Eltern gewesen waren. Primrose wich seinen Fragen immer aus, insbesondere nach seinem Vater. Dies ärgerte Diamond Sky fürchterlich.

Er gab dem Ball einen Schubs und warf ihn Mizzle zu. Er machte wieder die Runde von Fohlen zu Fohlen, ohne Ruby. Sky drosch auf den Ball ein, als sei dieser für sein Leid verantwortlich. Wieso musste er in diesem winzigen Dorf leben am Rand der Welt? In Canterlot lebten viele Einhörner, die Elite unter den Ponys, mit ihren Prinzessinnen. Warum konnten sie nicht dort wohnen, wo er hingehörte? Stattdessen lebten sie hier, zusammen mit Eseln, Ziegen und dummen Erdponys. In Canterlot wären er ein Prinz mit seinem Talent und selbst die dumme Ruby wäre eine Prinzessin, allein weil sie ein Alicorn war.

Nachdem sie auf ihr Ballspiel keine Lust mehr hatten, holte Diamond Sky ihnen ein paar Äpfel vom großen Baum herunter, die sie alle mit Genuß verspeisten. Im Schatten des Baumes sitzend glitt sein Blick durch die Runde seiner Spielkameraden - Freunde nannte er sie sicher nicht. Was sie wohl dachten, woher er kam und wer sein Vater war? Die Erwachsenen im Dorf ließen sich nie anmerken, ob sie etwas wussten oder nicht. Vielleicht sollte er einmal direkt bei ihnen nachfragen. Er hatte doch ein Recht zu erfahren, wer seine Vorfahren waren oder etwa nicht? Er würde bei Eglantine anfangen, der Mutter von Klätterros. Sie stammte auch nicht aus dem Dorf und war vielleicht redefreudiger, als als die Urgesteine dieses Kaffs.
 

Ruby wusste nicht, über wen sie sich mehr ärgerte, über ihren Bruder oder ihre Freunde. Irgendwann lernte sie sicher, den Ball mit Magie zu fangen. Aber nicht heute... Und überhaupt hatte Diamond Sky ihn viel zu fest geworfen, da hätte sie ihn nie halten können! Seufzend ließ sie die Ohren hängen. Das waren doch alles nur Ausreden...

Doch sie war sicher nicht eifersüchtig auf Diamond Sky. Sie beneidete ihn hin und wieder um sein Talent, aber eifersüchtig war sie nicht. Denn sein Talent machte ihn arrogant und gemein und so wollte sie sicherlich nicht sein. Außerdem hatte sie etwas, das er nicht hatte: ihre Flügel. Aber das schien für ihn offenbar nichts zu zählen. Um sich seinen Respekt zu verdienen, musste sie ihre Magie irgendwie in Gang bringen. Sie wusste, dass sie da war, irgendwo... Sie hatte den Funken in ihrem Horn gespürt.

Ruby blieb stehen und sah sich um. Vor ihr lag ein Stein auf dem Weg. Sie senkte den Kopf und starrte ihn konzentriert an. 'Schwebe', dachte sie, 'Schwebe! Ich will es so!' Sie legte alle Konzentration in den Stein und ihr Horn. Aber alles was geschah war, dass sich ihr Körper völlig verkrampfte und ihre Flügel zu schmerzen begannen.

"Was tust du denn da, kleine Ruby?", hörte sie eine Stimme neben sich. Der alte Ziegenbock Snabbt Hov hatte den Kopf über seine Hecke gestreckt und beobachtete sie. Snabbt Hov war der älteste Bewohner des Dorfes und hatte früher an ihrer Schule unterrichtet. Ruby blickte zu ihm hoch. "Ich versuche, den Stein schweben zu lassen", erwiderte sie, "Aber meine Magie will irgendwie nicht aus meinem Horn raus." Demonstrativ klopfte sie mit dem Huf dagegen.

Snabbt nickte langsam. "Verstehe... Aber so etwas braucht einfach Zeit. Du bist noch sehr jung und deine Magie ist ebenso noch nicht ausgereift." "Aber... Mein Bruder ist genauso alt wie ich und zaubert schon wie ein Erwachsener! Wieso kann ich nicht mal einen dummen Ball fangen?" Der Ziegenbock ging um die Hecke herum und trat an Rubys Seite. "Das kann ich dir leider auch nicht beantworten. Aber so ist es doch mit allem im Leben: Manche Schüler lernen sehr rasch lesen und schreiben und haben offenbar keine Mühen damit. Andere brauchen bis zur dritten Klasse, bis sie einen Satz flüssig lesen können. Jedes Pony ist eben anders."

Ruby senkte den Kopf und ihre Flügel raschelten. "Bin ich nicht schon anders genug?" Snabbt fuhr ihr mit der Nase liebevoll durch die Mähne. "Irgendwann wirst auch du den Bogen raus haben, wie das mit der Levitation klappt. Du darfst dich nur nicht von Fehlschlägen entmutigen lassen. Übe fleißig und du wirst es schaffen." Zögerlich nickte das kleine Pony. "Ich versuche es..."

Snabbt Hov brachte Ruby nach Hause. Während das kleine Fohlen auf sein Zimmer ging um dort etwas allein zu sein, sprach er mit ihrer Mutter. Sie konnte nicht verstehen, was sie sagten, aber sie konnte sich denken, dass es um sie ging.



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