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Hinter den Wänden aus Eis

von

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Macht

Macht
 

Als Ian aus seinem Bett stieg war die Sonne noch nicht aufgegangen. Vorsichtig tastete er sich in seinem Zimmer herum, kramte in den Schubladen nach Kleidern die er anziehen konnte. Unter die Dusche wollte er sich jetzt nicht stellen - das Wasser war in den frühen Stunden, wenn es überhaupt mal aus den Leitungen kam, eiskalt. Nachdem er seine Schuhe angezogen hatte, schlurfte er nach draußen. Als er in den Speisesaal der Abtei kam, und sein Tablett mit einer großen Schüssel Müsli holte, setzte sich der kleine Mann an einen Tisch in der Nähe des Fensters.

Draußen im Hof liefen einige lachende Kinder vorbei, Ian waren sie schon oft aufgefallen. Er vermutete, dass sie aus den umliegenden Dörfern kamen. Eines der Kinder winkte Ian zu, der blauhaarige reagierte nicht, wandte den Blick ab und starrte auf sein Müsli.

Spencer setzte sich ihm gegenüber, auf seinem Gesicht war ein leichtes lächeln zu sehen.

"Seit wann grüßt du die nicht mehr?", der blonde Russe, während er die Rosinen aus seinen Brötchen pickte. Ians Augen ruhten auf den Rosinen, er hasste sie.

"Wie kannst du so was nur fressen?", Spencer grinste, kratzte sich am Hinterkopf und atmete tief durch.

"Meine kleine Schwester liebte die Brötchen über alles. Jeden Morgen bin ich früh zum Bäcker gegangen und habe ihr welche mitgebracht.", Ian sah dem Größeren in die Augen. Er sprach gewöhnlich nie über seine Familie und seine Vergangenheit.

"Ich nehme an, du hast diese ekligen Rosinen dann auch irgendwann geliebt?", murrte Ian, der blonde kicherte. Ein eindeutiges Ja.

Spencers blaue Augen blickten aus dem Fenster, er schloss die Augen und senkte den Kopf.

"Ihr Lächeln ist das einzige, was mich das hier alles ertragen lässt.", Ian bemerkte, dass Tala sich ihren Tisch näherte - vor ihm würde Spencer nicht weiter sprechen, was dem kleinen blauhaarigen auch ganz Recht war, er wusste nie recht was er in solchen Momenten sagen sollte und hielt es deshalb für klüger den Mund zu halten.

Talas kalte Augen bohrten sich in die Spiegelbildaugen Spencers.

"Kai ist zurück.", den blonden schien diese Mitteilung wenig zu interessieren. Ian sah fragend zu den rothaarigen.

"Wer ist dieser Kai?", Tala seufzte und nahm ebenfalls am Tisch Platz.

Der rothaarige begann Ian von Kais Vergangenheit, die er selbst erst gerade von Boris erfahren hat, zu erzählen.
 

Kai Hiwatari war, anders als die restlichen Jungen in der Abtei, kein Waise. Er besaß beide Eltern, die sich zu Blaublütern zählen durften. Sein Großvater, und das war wohl der Grund warum Kai damals in der Abtei trainierte, war Voltaire, welcher der Leiter der Biovolt Corporation war.

Die Organisation entwickelte in der Abtei Möglichkeiten Bit Beasts zu perfektionieren - und genau deshalb saßen die Demolition Boys hier und durften sich zur Elite zählen. Nicht jeder ist in der Lage die extreme Macht zu beherrschen. Kai, was Tala besonders beunruhigte, beherrschte die neueste Entwicklung, Black Dranzer.

Der rothaarige sprach so deutlich, dass sich einige Köpfe der Jungen zu den Demolition Boys wandten.

Black Dranzer war hier seit Jahren berüchtigt dafür, dass keiner seine Macht beherrschen konnte. Und offenbar hatte Voltaire großen Wert darauf gelegt, dass sein Enkel Kai diesen Blade beherrschte. Etwas, das wie Spencer bemerkte, so sehr an Talas Stolz kratzte, dass man fast sein Innerstes hätte sehen können.
 

Die nächsten Tage waren für Tala und die Demoltion Boys eine neue Geduldsprobe. Für Bryan, Ian und Spencer, weil der rothaarige seinen Frust während des Trainings freien Lauf ließ. Ständig gerieten er und Kai aneinander und immer wieder ließ Boris den Leader, der bis dato sein absoluter Liebling war, spüren, dass er weit hinter Kai stand.

Als wäre das nicht ausreichend, demonstrierte der blauhaarige auch immer wieder, was er von dem sogenannten Teamwork der Russischen Blade hielt, indem er allein trainierte, sich lauthals über die Schwächen der Bit-Beasts amüsierte und selbst Boris auf der Nase herum zu tanzen schien.
 

Talas Zorn ließ nicht nach. Er stand in seinem Zimmer, rammte die Fäuste gegen die Wände, schrie seinen Frust heraus, trat gegen die Möbel, welche im Zimmer kreuz und quer herumlagen.

Ein klopfen an der Tür riss ihn aus seiner Rage.

"Ich will meine Ruhe!", brüllte Tala, er hob die Möbel und Bücher auf und ließ sein Raum als habe er nie die Beherrschung verloren.

Als die blauen Augen des rothaarigen zur Tür wanderten, spannte sich sein Körper an. In ihm brodelte der Zorn erneut auf als er in das breite Grinsen des kleinen Jungen sah, welchen er gestern eliminiert hatte.

"Sieh an, sieh an", höhnte Aristarkh, langsam ging er im Zimmer umher. Tala atmete tief durch.

"Raus hier!"

Aristarkh machte keine Anstalten den Befehl des rothaarigen zu befolgen, statt dessen ging er, darauf achtend einen großen Abstand zu seinem Gegenüber zu haben, im Zimmer umher und besah sich die letzten Spuren des Wutausbruches.

"Was hat dich denn so wütend gemacht? Doch etwa nicht ...", der kleinere hielt kurz inne und genoss den Ausdruck in Talas Augen. Es war Hass, und genau dieser Hass sollte dem Demolition Boy zum Verhängnis werden. Aristarkh setzte sich auf die Bettkante und verschränkte die Arme.

"Kai Hiwatari, huh?"

Talas Hand schloss sich zur Faust, die er nur mit Mühe davon abhalten konnte sie in das Gesicht des kleineren zu drücken.

"Raus hier!", die Stimme des rothaarigen war nunmehr ein tiefes grollen. Doch schien es den kleinen vollkommen unbeeindruckt zu lassen.

"Hör mal, ich bin nicht hier um mit dir zu streiten", Tala schnaubte, sagte jedoch nichts.

"Ich kann dir helfen! Wieder deinen alten Lieblingsposten bei Boris zu bekommen.", die roten Brauen zogen sich nach oben, doch sein Mund war immer noch geschlossen.
 

Mit einer überdramatischen Gestik begann Aristarkh Tala einen Deal vorzuschlagen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo Freunde der Beyblade-Unterhaltung!
Heute mal ein, recht kurzes, Kapitel über die weitere Entwicklung der jungen Russen!
Das Kapitel wird vielleicht ein wenig lahm sein - aber dafür versuche ich demnächst die Spannung die sich aufbauen wird, so weit zu zuspitzen, dass sie euch von den Stühlen reißt (hoffentlich! Also legt schon mal Flauschige Kissen bereit!)
Und nun lehnt euch zurück und habt viel Spaß bei dem kleinen Lückenfüller :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Phetonix
2013-08-24T20:55:05+00:00 24.08.2013 22:55
Oh, ob sich Yuriy auf die Idee so eines "Frischlings" in der Abtei einlässt..?
Wobei, durch seine Wut könnte sein klarer Verstand getrübt werden und, wie da steht, zum Verhängnis werden...ich kann es trotzdem irgendwie nicht glauben.
Ich bin echt gespannt, wie sich die Beziehung zwischen Kai und Yuriy noch entwickelt und vor allem auch irgendwie wie Kai das Ganze sieht.
Ich mag die Stellen mit Ivan und Spencer immer total gern, sie bringen so ein bisschen Normalität und Menschlichkeit in das ganze rein. ^-^
Hat mir wieder Freude bereitet, es zu lesen, ich freue mich schon auf das nächte Kapitel :)
Von:  AyshaMaySezaki
2013-08-21T19:15:38+00:00 21.08.2013 21:15
auch das kapitel ist echt klasse geworden.
auch wie hier in wenig text viel spannung aufgebaut wird, finde ich klasse.
bin schon gespannt wie es weiter geht. mach weiter so.
Von:  Ray-chan
2013-08-21T16:05:58+00:00 21.08.2013 18:05
Auch, wenn das Kapitel kurz ist, umfasst es genug Inhalt, um eine gewisse Spannung aufzubauen. Wieder sehr schön geschrieben und ich bin gespannt, was die zwei aushecken und welche Rolle Kai noch spielen wird.


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