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Rote Augen, weißes Haar

Kreuzzüge der Kindheit
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Im ersten Kapitel geht es noch um eine Art "Vorgeschichte". Es mag vielleicht etwas langweilig erscheinen, aber ich hoffe das ich spätestens ab dem vierten Kapitel die Spannung heben kann ;)
Also viel Spaß beim Lesen! :D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So! Hier kommt Kapitel 2~
Heute sag ich mal nichts zum Kapitel, also lasst euch überraschen ;P

Viel Spaß beim Lesen! :D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Viel Spaß mit dem traurigem Kapitel 3 Q.Q!! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ach der kleine Gil ...
Im letzten Kapitel war ich ein Monster xD Aber jetzt wird zum Glück alles wieder besser ;3

Viel Spaß beim Lesen! :D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Weiter geht es mit Kapitel 6 :D
Es wird recht kurz sein, es ist wie eine art Zwischenkapitel.

Trotzdem wieder viel Spaß beim lesen! :3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Bald neigt es sich den Abenteuer zu, bevor die aber kommen, gibt es aber erstmal dieses Kapitel ;)

Viel Spaß beim Lesen!~ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Weiter gehts mit Kapitel 8 :D
Gil muss eine Entscheidung treffen >< Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Bei diesem Kapitel gab es dezente Probleme ö_ö
Ich hatte sehr viele Schreibhänger! xD Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich wünsche viel Spaß bei Kapitel 11! ;3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Da es diese Schlacht wirklich gab, und es unter den Lesern sicherlich ein paar gibt, die sich für Geschichte interessieren (hoff ich zumindest mal) gibts hier einen Link dazu :3
Leider muss ich auch sagen das es sich hier nur um die Schlucht handelt :(
http://de.wikipedia.org/wiki/Imbros-Schlucht Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Es geht weiter!
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen von Kapitel 13. ;3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Und weiter gehts mit Kapitel 14!
Ich wünsche euch viel Spaß ;) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht das meine Fanfic so lange wird xD
Und ich bin nicht einmal beim Ende!
Deshalb hoffe ich das euch auch wieder dieses kapitel gefällt und es nicht allzu langweilig wird! >3<
Viel Spaß!♥

PS: Es könnte stark sein das noch Schreibfehler drinne sind ._. Ich bitte um Vergebung xD Ich werde sie bald beheben. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Weiter mit Kapitel 16 :3
Ich hoffe dieses hier wird besser ><

Eine Zeit lang erzählt es aus der Sicht von Johannes, aber ich denke das ist ja nicht so schlimm :3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Jetzt kommt die Rache! HAHAHAH
Viel Spaß mit dem Kapitel xD Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Machen wir's mal Lustig~
Ich wünsch euch viel Spaß beim lesen ;D

PS: Ich weiß das Gilbert am 18. Januar Geburtstag hat...aber...es ist eine Fanfic! xD Machen wir mal eine Ausnahme und er hat im Herbst Geburtstag ´v`" Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Nah ich weiß nicht ob die Kapitelüberschrift so richtig passt :/
Ich werde es umändern sobald mir etwas besseres einfällt!;3
Aber ihr könnt mir auch liebend gerne in den Kommis eure Ideen sagen!

Viel Spaß beim lesen und überlegen! ^3^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ab gehts nach Rom! ;D
Und kaum denke ich daran schon hab ich lust auf Pasta und Pizza...
Okkkaaaayyyy fangen wir lieber mal mit de Kapitel an!
Viel Spaß :3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich hab so lange gewartet diese Kapitelüberschrift zu machen! xD
Ich wünschte wieder viel Spaß beim lesen :3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So das wars! Das letzte Kapitel Q.Q
Ich wünsche euch wieder viel Spaß beim lesen!

Und ein fettes Dankeschön an meine tolle Kommi-schreiberin Julchen :3 Danke das du meine erste FF so schön kommentiert hast! xD Das freut mich immer total~ Komplett anzeigen

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Ein Perfekter Tag

Frühes Mittelalter in Europa
 

Ein kleiner Albino namens Gilbert wurde geboren. Seine roten Augen funkelten wie blutrote Rubine, seine Haare waren weiß wie frisch gefallener Schnee. Die Mutter liebt ihren Sohn, doch der Vater, Germanien, war skeptisch. Er wusste jetzt schon das dieses Kind ärger bereiten wird.

Die Leute redeten von einem Anti-Christen. Sie beschimpften ihn als Hexer, Dämon oder sogar als den Teufel im Körper eines Kindes. Gilbert verstand diese ganze Aufregung nicht, schließlich war er noch ein Kleinkind.

Aber auch 5 Jahre nach seiner Geburt redete das Dorf hinter der Familie. Sie tuschelten und gaben abwertige Blicke auf den Albino hinab. Aber man konnte wenigstens sagen, das nicht mehr alle Leute glaubten er sei der Teufel. Er hatte nie etwas schlimmes angestellt, war ein recht ruhiger und zurückhaltender Junge. Nun ja...NOCH.
 

Es war ein warmer, angenehmer Sommer. Gilbert verabschiedete sich von seiner Hochschwangeren Mutter. Er verschwand mit einem breitem Lächeln im Gesicht in Richtung Waldrand. In der Nähe gab es eine Wiese mit einem alten Apfelbaum der inmitten der ganzen Blumen stand. An ihm hingen den ganzen Sommer lang saftig rote und gründe Äpfel. Hier war der Ort an dem der Albino seine meiste Zeit verbrachte. Er hatte im Dorf niemanden zum spielen, dazu waren die anderen Kinder zu verängstigt. Also vertrieb er sich die Zeit hier. Lag im Gras und schaute in den Himmel, dachte nach, oder pflückte für seine Mutter Blumen, da sie die einzige war, die ihn wirklich liebte. Ab und an schaffte er es sogar auf den großen Baum hinauf zuklettern und einen Apfel zu holen. Meist um ihn selbst zu essen, oder ihn wieder seiner Mutter zu bringen. Abends wenn er wieder Heim kam, war sein Vater wieder von seinen Beschäftigungen da. Er war ein groß angesehener Mann. nicht nur hier, sondern in der ganzen Umgebung. Gilbert schaute immer zu ihm auf, er wünschte sich innerlichst das er mal so groß und stark sein kann wie sein Vater. Doch irgendwie schien es so als hätte der Germane etwas besseres zu tun. Immer wieder fragte Gilbert ihn, ob er ihm beibringen kann zu Jagen, oder seine Sinne richtig ein zusetzten. Doch er wies es ab. Nach einer Zeit lies der kleine Junge diese Fragerei auch, aber es juckte ihn trotzdem in den Fingern.
 

Gilbert setzte sich an den großen Baumstamm und lehnte sich an ihn. Wie gewöhnlich schaute er wieder die Wolken an, sah die Vögel im Himmel umherfliegen. Alles war ruhig.

Plötzlich erschrak er.

Geräusche drangen aus dem Wald die er noch nicht wirklich zuordnen konnte. Es hörte sich an wie...etwas rennendes. Langsam stand er auf und lief dem Geräusch entgegen. Als er erkannte das Pferde aus dem Wald rannten, machte er einen Sprung zur Seite. Er sah den Tieren nach wie sie über die Felder rannten. Gilbert bemerkte ebenfalls, dass die Pferde gesattelt waren, aber niemand darauf saß. Das einzige was er noch erkennen konnte war, dass die Pferde Blutreste an ihren Rücken hatten. Es glänzte im Schein der Sonne. So wie es aussah war dies auch nicht ihr eigenes. Gilbert schauderte kurz. Er wollte besser nicht wissen wie diese Geschichte anfing und endete...

Er linste kurz in den Wald, aber jemanden sehen konnte er nicht. Gott sei Dank, den in dieses Thema will er sich nicht einmischen.

Aus der Angst das etwas aus dem Wald kommen würde, das etwas schlimmes anrichten könnte, setzte er sich in Bewegung und rannte nach Hause. Hinter sich schloss er die Tür und kaum hatte er sich beruhigt, hörte er einen Schrei. Sofort erkannte der Albino die Stimme seiner Mutter und rannte zu ihr. Sie lag im Schafzimmer auf dem Bett und ihr Gesicht war schmerzvoll verzogen. Erschrocken lief Gilbert zu ihr und fragte mit einem leichten Hauch von Panik " M-mama! Was ist los, tut dir etwas weh? Kann ich helfen?!"

Leicht neigte sie ihren Kopf zu Gilbert. Ein krampfvoll und gestresstes lächeln legte sich auf ihre Lippen "Gilbert mein Junge. Bitte hol einen Eimer Wasser, einen Lappen und ein Messer..." Leicht schmerzerfüllt legte sie ihre Hände an ihren Bauch. Sie atmete tief ein und aus, sichtlich angestrengt. Dieser Tag konnte gar nicht mehr schräger werden!

Gilbert nickte nur heftig und wuselte los. Und kaum hatte er die Sachen zu seiner Mutter gebracht stürmte auch schon der Vater hinein. Anscheinend hatte er den Schrei seiner Frau auch gehört. Der Germane schien gespannt zu sein. Nun ja, wer wäre das auch nicht bei einer Geburt eines neuen Menschen?
 

Nach langen Stunden lag endlich ein gesunder, kleiner Junge mit wenigen blonden Haaren in den Armen der Mutter. Der Vater schien sichtlich stolz und erleichtert zu sein...So einen Blick hatte er seinem erstgeborenem Kind, Gilbert, nie geschenkt. Kurz etwas eifersüchtig schaute er zu dem Baby. Wie gerne er nur blonde oder braune Haare hätte, statt dieses abgrenzende Schneeweiß. Und wie viel lieber er eine andere Augenfarbe hätte, statt seine rubinroten Augen. Jeder hatte angst vor ihm, aber er tat doch nichts schlimmes!

"Gilbert, willst du deinen kleinem Bruder mal im Arm halten?"

Völlig aus den Gedanken gerissen schaute er seine Mutter an. Etwas verdutzt sah er nochmals zu dem Baby. Langsam und auch etwas kleinlich nickte er. Ganz vorsichtig nahm er den Säugling in die Arme und musterte ihn. Ein lächeln zierte Gilberts Gesicht. Mit dem Finger streichelte er kurz über die Wangen des Babys. Als er ihn wieder wegzog öffnete es die Augen. Leicht nahm es den Finger von Gilbert und umklammerte ihn mit der Hand.

"Mama...was macht er da?" fragte Gilbert leicht irritiert. Fragend schaute er zu seiner Mutter die leicht verschwitzt und außer Kraft immer noch im Bett lag. Sie lächelte sanft " Wenn er deinen Finger umklammert heißt es das er ihn wieder haben will~ Wahrscheinlich will er das du seine Wange weiter streichelst." Kicherte sie leise zum Schluss.
 

Nachdem jeder den kleinen Jungen mal im Arm hatte, und er schließlich versorgt im Bett landete, wusch sich die Mutter mit dem restlichem Wasser. Gilbert lag nun auch schon im Bett. Er war glücklich. Er plante jetzt schon was er mit seinem kleinem Bruder später unternehmen könnte.

Aber er wusste ja noch nicht, was auf ihn zukommen wird...

Eifersüchtig

Die Sonnenstrahlen schienen durch den dünnen Stoff, der als Vorhang diente. Gilbert schlug langsam die Augen auf und streckte sich einmal genüsslich bevor er aus dem Bett kroch. Er gähnte leicht als er auf dem kühlem Steinboden zum Schlafzimmer seiner Eltern wanderte. Leise schob er die Tür auf. Manchmal war Gilbert gerne bei seinen Eltern am Morgen, und so wollte er auf das Bett klettern und zwischen seiner Mutter und seinem Vater noch etwas schlafen. Bevor er aber die Tür richtig aufmachen konnte, bemerkte er das seine Eltern ja schon wach waren, und das Baby im Arm hatten. Langsam schlich er rein, ging ans Bett und linste neugierig zu ihnen hoch " Mama...warum seit ihr schon so früh wach?" murmelte er verschlafen. Germanien sah Gilbert kurz böse an und legte signalisierend den Finger auf seine Lippen um zu vermitteln das er ruhig sein soll. Die Mutter wiegte das kleine Kind auf ihrem Arm leicht hin und her und Summte ein Liedchen. Gilbert kannte es, sie hat es ihm früher auch immer vorgesungen . Ein Weilchen schaute er dabei zu, dann wandte er den Blick ab und legte sich zu ihnen ins Bett. Der hob den Kopf und beugte sich ein klein wenig über das Baby. Als es ihn mit kleinen Verschlafenen blauen Augen ansah und lächelte neigte Gilbert den Kopf. leise Kicherte er und streckte wie gestern den Finger an seine Wange, strich langsam darüber. Das Baby gab ein wohlfühlendes brummen von sich. Kurz überlegte er. Dann sah er zu seiner Mutter und fragte neugierig "Wie heißt er denn jetzt überhaupt?..."

Sie lächelte. Kurz schaute sie zu Germanien bevor sie ihren neugierigen Sohn wieder ansah "Wir dachten uns, das Ludwig ein schöner Name wäre~ Gefällt er dir auch?" schnell schaute Gilbert zu seinem kleinem Brüderchen.

Dann grinste er breit und meinte "Perfekt!".
 

Den ganzen Morgen über lag der kleine Ludwig noch mit ihnen im Bett. Als Gilberts Vater schließlich los musste standen auch sie auf. Mit einem riesigem Kohldampf setzte er sich an den Holztisch und schaute zu seiner Mutter. Sie machte immer das Essen, und sie aßen bis jetzt auch immer zusammen. Ja...bis JETZT. Ludwig fing an zu quengeln und schließlich heulte er auch noch. So verzog sich Gilberts Mutter auch nur ohne ein Wort zu sagen wieder ins Schlafzimmer und ihn zu beruhigen. Etwas irritiert schaute der kleine Albino ihr hinterher. Er hatte das Gefühl als hätte sie ihn nicht einmal gesehen. Leise seufze er und stand wieder auf. Gut, dann aß er eben mal nichts zum Frühstück. Er überlegte kurz was er Heute tun soll. Schon wieder an diese Wiese zu gehen langweilte ihn auch irgendwann. Er braucht mal etwas Neues! Aber was? Nach einem kurzem Blick nach draußen viel ihm dann auch schon etwas ein. Warum geht er mal nicht in den Wald? Er durfte da nie alleine hin, aber wenn sein Papa ja so oder so den ganzen Tag weg ist, und seine Mutter ja nicht weg kann wegen Ludwig...

Ludwig.

Ein wenig traurig schaute er auf den Boden vor sich. Ihm ist aufgefallen das sein Vater ihn ziemlich genervt angesehen hat, wenn er bei Mama und dem Kind war. Aber wieso? Störte es ihn etwas wenn Gilbert in der Nähe war?

Es schauderte ihn. Er sah auf und ging in Richtung Schlafzimmer, da wo seine Mutter hinein verschwunden war. Er konnte Ludwig immer noch quengeln hören. Erst schielte er kurz ins Zimmer hinein, bevor er ganz rein kam und zu ihr lief.

"Mama?" fragte er. Es kam keine Antwort. Sie sah Gilbert nur kurz an. Danach huschte ihr Blick wieder zu Ludwig. Verdutzt legte der junge Albino den Kopf schief. Nochmals fragte er "Mama?". Diesmal etwas lauter, da er schon den verdacht hatte, seine Mutter hatte ihn nicht gehört bei dem Geheule seines Bruders. Erwartungsvoll schaute er sie an. Sie jedoch sah... nun ja, dezent gestresst aus und so schob sie Gilbert aus dem Zimmer hinaus. Das einzige was sie noch zu ihm sagte bevor die zu Tür zu machte war " Gilbert. Tut mir bitte einen gefallen und sei nicht so Laut. Ich bin sehr Müde und das Baby weint." Dann war die Tür zu. Enttäuscht starrte er auf die geschlossene Türe vor sich. Was war das denn eben? Er hatte sie doch nur etwas fragen wollen! Seit gestern verhielten sich seine Eltern irgendwie seltsam. Das lag bestimmt an Ludwig.

Ein wenig unsicher was er jetzt tun sollte schaute er durch die Gegend. Nach einigen Minuten beschloss er dann raus zu gehen, in den Wald.

//Wenn Mama mich wegschickt, dann brauch sie sich später auch keine sorgen um mich machen...Hmpf!// Dachte er etwas traurig und wütend. Er stapfte in Richtung Wand. Der Albino konnte sich noch gut an gestern Nachmittag erinnern, als die drei mit Blut verschmierten Pferde aus den Gebüschen gerannt kamen. Aus irgendeinem Grund zog es ihn förmlich dazu herauszufinden was passiert war. Auch wenn er angst hatte. Gilbert ging vorsichtig auf die stelle zu an der er die Pferde gesehen hatte. Bis plötzlich unter seinem Fuß etwas knackte. Kurz zuckte er zusammen und sah auf den Boden. //Ein Pfeil...// stellte er fest und hob ihn auf. Er war dadurch dass er daraufgestanden war nun in der Mitte gebrochen. Auf der silbernen Pfeilspitze war ein Tatzenkreuz eingraviert. Dieses Zeichen kannte er doch...

Nachdenklich hielt er den Pfeil noch eine weile in der Hand bevor er eine Hand mit kräftigem Druck auf seiner Schulter spürte. Erschrocken keuchte er auf und drehte sich zu der Person um. ein Mann stand vor ihm. Kurz musste Gilbert ihn zuordnen. Doch dann erinnerte er sich. Dieser Mann hatte ihn als Anti-Christ beschimpft, und ihm einen noch schlechterem Ruf verpasst als er schon hatte. Er hatte den Namen Paulus. Und ja, so wie der Name sich anhört, war er auch - Christlich. Mit ihm war es nun die dritte Generation die hier im Dorf lebte. Seine Familie stammte aus Italien, deswegen der stark christliche Name.
 

Eingeschüchtert schaute Gilbert ihn an. Was wollte er den von ihm?

Mit einem bösen Augenfunkeln drückte er seine Hand noch mehr auf Gilberts Schulter "Du..." brummte er böse mit seiner dunklen Stimme. Sein Blick fiel auf den Pfeil. Leicht stutzte er, sah Gilbert dann aber noch böser an. Ein weiterer dieser Pfeile steckte auch in der Schulter eines der drei Pferden. Als sie aus dem Wald stürmten liefen sie in das Dorf hinein, wo man sie schließlich aufhielt.

"Das warst bestimmt du mit den Pferden!!", schrie der Mann den kleinen Albino an. Dieser zuckte zusammen. Verwirrt und ängstlich schaute er zu ihm hoch.

"Ich wusste es! Du hast bestimmt die drei Reiter der Pferde ermordet! Wer würde so etwas sonst tun? Und schließlich habe ich dich gesehen, wie du am Waldrand standest, alleine, als die Pferde weg rannten! Nur der Teufel erledigt solche Schandtaten.", knurrte er bedrohlich. Während er diese Worte sagte krallte er seine Hand immer weiter in Gilberts Schulter. Am Ende tat es dem jungen so weh das er einen kleinen, schmerzverzerrten Ton von sich gab. Er blickte in die Augen von Paulus. Dieser wandte aber sofort das Gesicht ab "Ich werde dem Teufel nicht ins Gesicht schauen!"

Mit diesem letzten Satz drehte er sich um und stampfte ins Dorf zurück. Noch ein wenig paralysiert sah Gilbert ihm nach //Oh Gott...//. Er legte seine Hand langsam auf die Stelle an der Schulter, an der er festgehalten wurde. Sie tat weh, sehr. Es schauderte ihn von oben bis unten. Wie er diesen Mann doch hasste, aber andererseits hatte er so viel angst vor ihm...

Nach einem Moment der Stille erinnerte er sich, dass er noch den Pfeil in der Hand hatte.

Eigentlich war er zu schön mit dem eingraviertem Kreuz in der Spitze, und den schönen schwarzen Federn am Ende um ihn wegzuwerfen. Als Gilbert in den Sinn kam, das er ja schon immer Bogenschießen lernen wollte, spielte er mit dem Gedanken den Pfeil wieder zusammenzubasteln und einen Bogen dafür zu machen! Die perfekte Idee! Jetzt musste er sie nur noch umsetzten. So konnte er die Sache mit diesem gruseligen Typen schneller vergessen.
 

Er machte sich auf die Suche nach einem Stock. Vielleicht hatte er schon eine Krümmung, oder er muss einen Finden der elastisch genug dazu war...ODER : Er nimmt einfach den Bogen seines Vaters! Gilbert weiß das Germanien mehrere Bögen besitzt, benutzt aber nur einen einzigen. Er flitzte zu sich nach Hause, schnappte den Bogen und schlich mucksmäuschenstill zur Tür um wieder zu gehen. Er hörte Ludwig immer noch schreien. Kurz blieb Gilbert stehen, ging dann nach einem kurzem Moment einfach raus. Wieder hatte er angefangen über seine Familie nachzudenken. Auf dem Weg zu Wiese mit dem Boden und dem Pfeil wurde er durch das nachdenken wieder wütend, aber auch traurig und eifersüchtig. Er hatte seinen kleinen Bruder lieb, aber es machte ihn traurig zu sehen wie seine Eltern ihn einfach 'wegscheuchten'. Gilbert schnaufte kurz gestresst und blieb ein paar Meter vor dem großem Apfelbaum stehen. Er starrte den Stamm an. Mit ein wenig Faden das er mitgenommen hatte verbindet er die zwei Stücke des Pfeiles bis es gut festhielt. Noch immer verspürte er Wut (und wie jeder weiß kann sich Wut auch super in Zielstrebigkeit umwandeln xD). Gefasst legte er den Pfeil an den Bogen, spannte ihn etwas. Langsam zielte er. Es brauchte eine Zeit, dann war er sich sicher. Er zog den Pfeil nach hinten und lies los.

Er traf...wen auch nicht an die Stelle wo er es wollte.

Aber es war zumindest noch der Baumstamm! Schnell lief Gilbert zu dem Baum und zog den Pfeil wieder raus. Er übt es einfach weiter. Schließlich macht nur Übung den Meister, und da noch Vormittag war, hatte er jede menge Zeit dafür.
 

Es vergingen einige Stunden, der junge Albino lernt schnell und traf mittlerweile schon da wo er es wollte. Die Rinde des alten Baumes hatte in der Mitte schon ordentliche Schrammen, an manchen Stellen war auch schon gar keine mehr, da er immer wieder darauf zielte. Etwas müde ging er zu dem Baum und lehnte sich an ihn. Die Hitze lullte ihn etwas ein und keine 15 Minuten später nickte er ein.

...

Nach geraumer Zeit vernahm er ein Geräusch. Es waren nicht die Vögel und es war nicht die laue Sommerbrise. Nein...irgendjemand lief über das Gras zu ihm. langsam öffnete er die Augen, kurz darauf fuhr er heftig zusammen "W-?! Erschreck mich nicht so!....Wer bist du überhaupt?". Verdattert sah er ein Mädchen mit braunen Haaren an. Ihre grünen Augen starrten Gilbert an und sie legte den Kopf schief bevor sie schmunzelte "Komm runter! Hehe...Ich bin Eliza!~", sie grinste leicht vor stolz. ganz selbstverständlich setzte sie sich neben Gilbert und musterte ihn eindringlich. Etwas überrumpelt sah er sie an.

Er war es überhaupt nicht gewohnt das sich einfach jemand zu ihm gesellt - außer seiner Mutter natürlich -. Dann fiel ihm auf das diese 'Eliza' ihn musterte "...was ist?", fragte er. Er konnte es sich es eigentlich schon vorstellen warum sie das tat. Das er anders war sah man ja schon von 3 km Entfernung an seinen schneeweißen Haaren...

"Du...siehst speziell aus.", murmelte sie nachdenklich. "Aber du hast eine tolle Augenfarbe! Das hab ich noch nie bei jemand anderem gesehen!", meinte sie erstaunt. Jetzt wurde Gilbert etwas rot. Noch nie hatte jemand so etwas zu ihm gesagt - mal wieder außer seiner Mutter- "Ich äh...danke..", nuschelte er leise. "Hast du denn keine Angst vor mir?", fragte er neugierig. Als Antwort gab Eliza nur ein knappes "Nein, warum sollte ich denn? weil du rote Augen hast?".

Einen Moment herrschte Stille. Sie sahen sich beide an. Gilbert senkte leicht den Blick und sagte bedrückt "Weißt du...Die Leute denken ich seie sowas wie der 'Anti-Christ' weil ich eben diese roten Augen habe, die helle Haut und weißen Haare...Ich bin auch eigentlich immer allein hier, weil die Kinder im Dorf denken ich tu ihnen was an oder so...". er sah zu Seite. Die Ungarin hingegen lächelte leicht und knuffte Gilbert "Ach was! Du scheinst doch nett zu sein, mh? Dann willst du vielleicht etwas mit mir unternehmen Heute, solange ich hier bin?", sie grinste wieder. Der Albino schaute ihr in die Augen. Wieder wurde er rot, da er es nicht gewohnt war so freundlich behandelt zu werden...und das von einem fremden Mädchen! Kurz überlegte er, dann nickte er schließlich und lächelte sie an "ja~ Ich unternehme gerne was mit dir!".

Gilbert stand auf und legte sich den Bogen um, den Pfeil befestigte er mit einer komplizierten Konstruktion am Bogen. Er reichte ihr die Hand und meinte schon etwas aufgemunterter " Ich zeig dir einen tollen Platz! ich finde es dort sehr schön~".

Es sah aus als würde Eliza kurz überlegen, dann aber nahm sie die Hand von Gilbert an. Sie klopfte kurz ihre Klamotten ab und schon machten sie sich auch auf den Weg.

Es war Gilberts Lieblingsplatz, aber oft hin konnte er nicht.

Er war etwas weiter weg, und seine Eltern hatten es nicht gern, wenn er weit weg ging. Aber Heute war es ihm egal.

Vorbei an ein paar Feldern, und verdeckt von einem kleinem Waldstück lag eine große Wiese mit hohem Gras und ein paar Bäumen. Ein schmaler Bach hatte sich aus den letzten Regenfluten gebildet. Damit es nicht über die Flächen der Wiese läuft hatten Bauern den Weg für den Bach geschaufelt.

An besonders warmen tagen ging Gilbert hier hin um sich am Bach abzukühlen.

"Woah...das ist schön!" hörte er Eliza hinter sich rufen. Er kicherte leise. Er setzte sich bei dem Bach hin und schaute den zwei, drei Fischen zu, die gerade weg schwammen.

Eliza setzte sich neben Gilbert und hob die Füße in Wasser "Sag mal... wie heißt du eigentlich?", fragte sie neugierig. Der Albino sah sie an. Es stimmt, er hatte sich ihr noch gar nicht vorgestellt. Lächelnd hob er ihr die Hand hin "Ich heiße Gilbert~". Irgendwie fühlte er sich glücklich als Eliza seine Hand kurz schüttelte.

//Endlich jemand, der mich so mag wie ich bin...// dachte er auch etwas traurig.

Da Gilbert sie nicht kannte, und sie auch nicht so aussieht als würde sie von dieser Gegend hier stammen, fragte er sie was sie hier so tut, was sie vorhat.

Kaum hatte er die Frage gestellt erzählte Eliza ihm die spannendsten Geschichten die sie schon erlebt hatte auf dem Weg hier her. Danach hatte Gilbert mit ihr eine Wasserschlacht angefangen, da die Ungarin in den Bach hineingefallen war und er gelacht hatte.

Es wurde am Ende doch noch ein schöner Tag, und ehe Gilbert sich versah, war es schon dunkel. Ihm viel ein das er wahrscheinlich schrecklichen Ärger bekommen wird, wenn er nicht bald nach Hause kommt.

Und so verabschiedete er sich von Ungarn, in der Hoffnung das er sie vielleicht bald wieder sieht. Er rannte nach Hause. Als er die Tür öffnete und rein ging, sah er wie zwei eisblaue Augen ihn wütend anstarrten.

Jetzt würde Gilbert richtig ärger bekommen...

Schickschalsschlag

Dieser eiskalte, aber gleichzeitig auch feurige Blick...

Gilbert schluckte schwer als er das Gesicht seines Vaters sah.

Erfreut sah anders aus...

Schnell huschte der Blick zu seiner Mutter die angerannt kam. Leicht hektisch kniete sie sich zu ihrem Sohn "Gilbert! Wo warst du denn mein Junge..? Warum warst du so lange weg?!", fragte sie besorgt. Klar, sie war auch etwas wütend auf ihren Sohn. Immerhin durfte er nie länger als Sonnenuntergang wegbleiben, da auch Wölfe aus dem Wald kamen. "Ich...ich war so lange weg weil ich mit jemandem gespielt hab...", murmelte er leise "Aber ich wollte dir ja eigentlich auch sagen das ich raus gehe, aber du hast mir nicht zugehört!", gerechtfertigte er sich bei seiner Mutter. Immerhin war er immer noch etwas enttäuscht über das Geschehnis am Morgen. Bevor die Unterhaltung zwischen Mutter und Sohn weiter gehen konnte, legte sein Vater auch ein paar Wörtchen dazu. "Was fällt dir eigentlich ein? Wir haben es dir Verboten so spät noch draußen zu sein! Hörst du uns denn nicht zu?!", zischte er wütend. Gilbert und seine Mutter schauten zu ihm. Er mochte es nicht so von seinem Vater behandelt zu werden. Er sah kurz zu seiner Mutter die gerade aufstand und sich neben Germanien stellte.

Etwas Allein gelassen stand Gilbert seinem Vater gegenüber. Wenn er seinen Sohn anschrie hielt seine Mutter meist den Mund. Kleinlich schaute Gilbert auf den Boden. Warum ist ein Vater so böse und abweisend zu ihm? Dabei schaute er doch regelrecht zu ihm auf! Er war mal sein Vorbild!

"Gilbert, antworte mir!", knurrte er weiter. Er zuckte zusammen und sah seinen Vater an. Dann packte ihn plötzlich die Wut und alles platz aus ihm heraus "Warum Papa?! Warum krieg ich immer die schlechte Laune ab?!", schrie er laut zurück. "Nicht einmal wenn ich alles richtig machen würde, selbst dann würdest du mich verabscheuen! Es liegt daran das ich so aussehe, oder?! Gib es doch zu... Du magst mich nicht, weil ich dir eine Schande bin!" es drängte förmlich aus Gilbert hinaus. Er konnte es nicht länger zurück halten.

"Und seit Ludwig auf der Welt ist, bist auch du so komisch zu mir, Mama!", meinte er nun etwas leiser. In seinen rubinroten Augen konnte man sehen wie sich kleine Tränen bildeten. Die Mutter sah ihn erschrocken an. Das dachte ihr Sohn? Sein Vater hingegen sah nur noch wütender aus. Gilbert konnte ihm aber ansehen das er ihn mit seiner Meinung über ihn ertappt hatte. Nur weil er diese roten Augen hatte, war er eine Schande für ihn. Was für ein erbärmlicher Vater.

Etwas rot vor Wut ging Germanien zielstrebig auf Gilbert zu und nahm seinen Arm "Du gehst jetzt besser ins Bett, hast du mich verstanden!? Bevor du nur noch mehr Ärger machst!". Nicht sehr freundlich zog er den kleinen Albino in sein kleines Zimmer. Hinter ihm knallte sein Vater die alte Holztür zu. Dabei zuckt der Albino leicht zusammen. Jetzt konnte er nicht mehr. Die Tränen liefen ihm die vor Wut geröteten Wangen runter. Was hat er denn gemacht, damit er so behandelt wird? Er tut doch niemandem weh...

Gilbert kletterte auf sein Bett und starrte in die Dunkelheit, wobei ihm immer wieder Tränen auf das Kissen kullerten. Eine Zeit lang hörte er nur wie Ludwig durch die Schreierei weinte. Nach ein paar Minuten konnte er dann noch die Stimmen von seinen Eltern vernehmen, die nicht gerade leise redeten...

Er hörte wie Germanien über ihn schimpfte. Er hörte wie er ihn als unnütz beschimpft...als Plage...Als etwas das es zu nichts bringen wird. Seine Mutter hörte er nur selten. Aber sie verteidigte ihn wenigstens noch etwas.

Und immer noch schrie das Baby. Gilbert konnte es nicht mehr ertragen. Er nahm die Steppdecke und zog sie sich über den Kopf. Die Hände presste er auf die Ohren und weinte. Dies ging bis tief in die Nacht weiter, bis er dann durch Müdigkeit einschlief.
 

Nächster Tag.
 

Gilbert wachte auf. Er bemerkte wie schwer er seine Augenlider sind. Sie waren träge und noch etwas feucht von dem weinen. Er blinzelte einmal, zweimal. Dann erinnerte er sich was Gestern passiert war.

Die Decke zog er mit dem Fuß von sich runter. Gerade war er am überlegen was er tun sollte wenn er jetzt aufsteht. Bei was er sich auf jeden Fall sicher war ist das er seinen Vater ignorieren wird. Er hasste ihn. Ein wenig dachte Gilbert noch über Gestern nach, bevor er sich mit Mühe aus dem Bett schwang. Er hatte keinen Hunger, und er wird heute auch nicht in das Bett seiner Eltern klettern. Nein.

Dadurch das er sich Gestern nicht ausgezogen hatte als er ins Bett ging, nahm er einfach seinen Bogen und lief zur Wiese mit dem Apfelbaum. Dort angekommen lehnte er sich erst einmal an den Baumstamm und starrte in monotoner Traurigkeit in den Horizont. Die Sonnte stand noch nicht lange am Himmel, sie schien gerade noch über die Baumwipfel der Wälder hinweg.

Nach dem er eine Zeit lang zugesehen hatte wie die Morgenstunden vergingen stand er auf und übte weiter am Bogenschießen. Er hatte bemerkt das ihn das ablenkt, und er nicht seine Gedanken an die letzten zwei Tage verschwenden muss. Nun ja, zu abgelenkt sollte man auch nicht sein. Gilbert bemerkte nicht das er beobachtet wurde, und das schon die ganze Zeit über als er mit dem Bogen übte.

Eine ganze Zeit lang traf er den Baum ohne ein einziges mal das Ziel zu verfehlen. Nur als er wieder über etwas nachdachte, verfehlte er den Baum. Trostlos seufzte er. Er wollte gerade den Pfeil aufheben, als er bemerkte das Jemand vor ihm Stand. Leicht erschrocken schaute er hoch. Ein mysteriöser Mann, mit weißem Umhang und tief ins Gesicht gezogener Kapuze stand vor ihm. Gilbert versuchte sein Gesicht zu erkennen, aber die Kapuze verdeckte das meiste davon.

"Wer sind Sie?...", fragte Gilbert schüchtern. Er wusste nicht ob er ihn als gut, oder böse einordnen sollte. Schnell griff er nach dem Pfeil und richtete sich auf.

"Ich sehe, du hast einen meiner Pfeile.", gab der fremde Mann als Antwort. Das war nicht das , was Gilbert hören wollte.

"Wo hast du ihn denn her, mein Junge?", fragte dieser weiter mit einem ruhigem Ton. Der Albino schaute auf den Pfeil in seiner Hand, dann aber wieder zu dem Mann "Ich hab ihn Gestern gefunden, und seit dem übe ich damit Bogenschießen...", murmelte er leise. Das Gefühl, dieser in weiß gehüllte Mann könnte böse sein, schwindet als dieser den Albino anlächelte. Das einzige komische an ihm war, das man die obere Hälfte seines Gesichtes nicht sehen konnte, da die Kapuze einen dunklen Schatten über die Augen warf.

Der Fremde kniet sich zu Gilbert "Du brauchst keine Angst vor mir zu haben. Ich beiße nicht.", gab er frech. Gilbert grinste leicht. Vor so einem netten Mann muss er wohl wirklich keine angst haben. "Also... das ist Ihr Pfeil?", murmelte der Albino weiter "Haben Sie etwas mit den drei Pferden zu tun?". Neugierig , aber vorsichtig stelle er die Frage. Der Mann nickte daraufhin und meinte "Ja. Auf diesen drei Pferden, saßen Betrüger. Sie haben diese Pferde gestohlen. und sie haben nun für ihr Vergehen gebüßt.".

Für Ihr Vergehen gebüßt? Das hieß in dem Fall wohl, dass sie mit dem Leben büßten. In der Feststellung musste dieser Mann ein Mörder sein...wiederum hat er aber nur das getan um an das zu kommen was er besitzt. Unschlüssig was er denken soll, schaute er wieder auf den Pfeil. Ihm fiel wieder das Kreuz auf. Jetzt ging ihm ein Licht auf!

"Entschuldigen Sie...sind Sie ein Kreuzritter?". der Mann nickte stumm. Gilbert machte große Augen. Liebend gerne hätte er gefragt "Wirklich?!" aber das käme etwas dämlich rüber wenn dieser Fremde doch eben sagte, er sei einer. Der kleine Albino wusste das Ordensritter einen hohen Stand in der Gesellschaft hatten. Sie waren mächtig, hatten Ruhm und Reichtum. Und er, ein unbedeutender kleiner Junge, der zudem noch aussah als wäre er aus der Hölle gekrochen, redet mit einen von ihnen.

Nun ja, wenn er schon mit einem Kreuzritter reden konnte, dann würde er auch diese Chance nutzen.

"Uhm, darf ich Sie denn um einen Gefallen bitten?", fragte er lieb mit einem kleinem lächeln auf den Lippen. Der Kreuzritter nickte kurz "Und welchen?"

Gilbert zeigte auf den Pfeil in seiner Hand "Würden Sie mir denn helfen, besser im Bogenschießen zu werden?". Der Mann lachte kurz auf und ging aus der Hocke "Sicher, mein Junge.".

Der kleine Albino strahlte förmlich und rannte zurück an den Baum. Dort erklärte ihm der Ordensritter wie er zielt, und schießt. Eine Demonstration durfte nicht fehlen, mit einem präzisem Schluss durchbohrte er einen Apfel der am Baum hing. SO gut war Gilbert nun auch wieder nicht, das er so etwas nach zwei Tagen schaffen kann.

Bei seinen eigenen Versuchen verbesserte ihn der Kreuzritter bis er es konnte. Gilbert hatte unglaublichen Spaß daran, aber umso trauriger war er, als der Mann wieder ging. Doch kaum war dieser weg trainierte Gilbert mit den Ratschlägen die er von ihm bekam weiter. Seine fast schon depressive Verhaltensart von heute morgen hatte sich verdünnisiert.

Und ehe er sich mal wieder versah, war schon Abend. Die Sonne war gerade untergegangen. Wirklich sehen konnte er nichts mehr, deswegen hörte er auch auf Bogenschießen zu üben. Auf dem Heimweg überkam ihn ein unwohles Gefühl, als würde gleich etwas schlimmes passieren.

Und das tat es auch...

Kaum kam er nach Hause, stand seine Mutter vor ihm. Ihr Blick sah beängstigt und besorgt aus. Bis zum jetzigem Zeitpunkt wusste Gilbert nicht wieso.

"Gilbert...Nimm Ludwig und versteckt euch!", die Stimme seiner Mutter zitterte. Sie legte ihm Ludwig in die Arme, der in eine Decke eingewickelt war. So wie es aussah, schlief dieser noch.

Gilbert sah seine Mutter an "Mama? Was ist los? Warum soll ich mich mit Ludwig verstecken?...". Am liebsten hätte er sie tausend Sachen gefragt, aber das wäre nun sehr unpassend gekommen. "Im Dorf haben sie einen Scheiterhaufen vorbereitet...Paulus ist immer noch der Überzeugung das du ein Anti-Christ seist. Und hinter mir sind sie nun auch her. Also renn mit Ludwig weg! Und pass bloß auf das euch zwei nichts passiert!", hauchte sie leise. Sie strich Ludwig kurz über die Stirn und gab Gilbert ein Küsschen, bevor sie ihn losschickte.

Irritiert aber auch ängstlich rannte er aus dem Haus in Richtung Wald. Er wusste das man sich nirgends besser Verstecken konnte, als dort. Er blickte kurz in die Richtung, in der er eine Lichtquelle vernahm. Erschrocken stellte er fest das die Dorfbewohner unter Paulus Führung die Heuballen angezunden hatten. Mit Fackeln und Heugabeln in der Hand standen alle versammelt auf dem kleinem Marktplatz. Schnell blickte er wieder in Richtung Wald, wo er hin rannte, machte aber abrupt halt als zwei Männer vor ihm standen. Durch den schreck kiekste Gilbert leicht auf und so wurden auch die Anderen auf dem Marktplatz aufmerksam. Sofort konnte man Paulus Stimme hören "Haltet ihn fest!". Keine Sekunde lang zögerten die Männer und hielten Gilbert fest. Der Albino zappelte was das Zeugs hielt, aber los kam er dennoch nicht. In der Zeit als sie ihn zum Feuer schliefen bekam er gar nicht mit wie weitere zwei Dorfbewohner los sind und seine Mutter aus dem Haus zerrten. Dies wurde ihm erst klar als er sie schreien und flehen hörte. Erschrocken sah er sie an.

"M-mama!!", rief Gilbert zu ihr. Hilflos sah er zu wie sie seine Mutter zu einem Holzpfahl schleppten. Er zuckte kurz zusammen als er bemerkte das sein kleiner Bruder anfing zu heulen, kurz darauf nahm man ihm Ludwig ab und man brachte ihn weg. Völlig verzweifelt und überfordert schrie und zappelte er. Was stellen sie nun mit ihnen an? Was werden sie mit Ludwig machen?!

Sein blick huschte wieder zu seiner Mutter. Ihm stockte der Atem als er sie festgebunden an dem Pfahl sah und wie Paulus Bibeltexte gegen die Absolution vortrug. Gleichzeig schaufelten Bauern die brennenden Heuballen zu seiner Mutter, platzierten sie um sie herum.

Sie fing an zu schreien. Diese Schreie hörte man höchstwahrscheinlich noch durch den ganzen Wald. Gilbert sah mit an wie seine Mutter verzweifelt versucht wegzukommen, dem Feuer zu entweichen das sie einkreiste. Er sah, wie ihre Kleidung Feuer fing und man nur noch ihr Gesicht Sah, der Rest wurde vom Feuer verschlungen. Ihre verzweifelten Schreie hallten immer wieder in Gilberts Kopf nach.

"NEEEIIINNNN!!!", rief er." MAMA!...MAMA!!".

Seine Augen füllten sich mit Tränen. Er hörte keinen Ton mehr von seiner Mutter, nur noch das knistern des Feuers. Er sah zu Paulus. Er hatte aufgehört von der Bibel zu lesen und sah zu Gilbert "Jetzt ist er an der Reihe!"

Erschrocken keuchte er auf. Nein! Das können sie vergessen.

Er biss so fest er konnte dem einen Mann der in festhielt in den Arm, dieser lies los. Schnell nahm er den perplexen Moment den zweiten Mannen und zerrte den anderen Arm von ihm weg. Jetzt rannte er in Richtung Wald. In das Gebüsch hinein, das noch am Waldrand wuchs, danach in den dichten Laubwald. Er hielt sich so gut wie möglich von Wegen fern, da er Angst hatte, das die Dorfleute noch weiter nach ihm suchen würden.

Vollkommen ausgepowert sah er am nächsten Baum eine kleine Baumhöhle. dort setzte er sich hinein und atmete tief durch. Kaum hatte er Zeit wieder richtig Luft zu holen, fing er an zu weinen. Er versuchte dabei wenigstens leise zu sein.

Nachdem er dann rund zwei Stunden von der angst geplagt still vor sich herweinte, war er sich sicher, das ihn niemand mehr suchte. So lehnte er sich an das Baum innere und versuchte sich auszuruhen. Ein schluchzen ertönte ab und zu mal wieder, aber kurz vor dem Morgengrauen verstummte es. Gilbert war eingeschlafen...

Neuanfang

Zusammengekauert lag Gilbert in der Baumhöhle. Die Wangen mit Tränen übergossen, und zitternd durch die Kälte aber anderseits auch durch das schreckliche Erlebnis von Gestern Abend. Er schlief nicht wirklich, es war mehr ein dösen.

Es ging nicht lange, ein oder zwei Stunden, dann hörte er etwas. Es war kein Mensch, eher ein Tier. Er hörte deutlich wie immer wieder vier dumpfe Laute erklangen. Schnell schlug er die Augen auf. Er sah raus und vor ihm hielt ein pechschwarzes Pferd, der Reiter auf dem stattlichem Ross war in weiß gehüllt. Gilbert brauchte einen Moment bis er erkannte, dass es der Kreuzritter war dem er am vorherigen Tag begegnet ist.

"Komm, steig auf.", sagte der dieser mit ruhiger Stimme. Sie klang so vertraut, und das obwohl er ihn eigentlich gar nicht kennt. Gilbert sah zu der Hand, die sich zu ihm streckte. Einen kleinen Moment überlegte er ob er es annehmen sollte, befand es dann aber als besser, wie hier alleine im Wald zu sein. Zögerlich nahm er die Hand des Ordenritters an und zog sich auf das Pferd hinauf. Er befolgte die Anweisung das er sich an dem Geschirr festhalten soll.

Gilbert starrte hoch in den Himmel. Die Sonne ging auf. Träge lehnte er sich an den Mann, dann schloss er die Augen...
 

Der Albino öffnete die Augen. Es war weich und warm...einen Moment mal!

Hektisch setzte er sich auf, und musterte die Umgebung. Er lag in einem Stall im Heu. Irritiert rieb er sich die Augen und stand auf. Als er das schwarze Pferd sah das in seiner Box stand kam auch wie aufs Stichwort der Kreuzritter mit einem Eimer voll Wasser "Gut, du bist Wach. War ziemlich anstrengend hier her zu reiten als du geschlafen hast.". Der Mann lächelte. Gilbert sah ihn noch ein wenig kleinlich an. Wo war er hier? Und wieso half ihm der Templer?

Dieser stellte den Eimer ab und musterte Gilbert. Der Albino schien nachzudenken.

"Hör zu...", fing der Mann an " Ich weiß was passiert ist. Und ich habe dich hier mit hergenommen auf eine Ordensburg, damit du in Sicherheit bist. Zurück in das Dorf wirst du nicht können."

...Wahre Worte. Gilbert schluckte leicht, nickte verstehend. "Ich hab so viele Fragen...", meinte er leise. Ihm war es unangenehm. Mit großen Augen schaute er dem Mann ins Gesicht. Noch immer war die Hälfte davon unter dem Schatten der Kapuze.

"Du hast alle Zeit der Welt. Du kannst mir alle deine Fragen stellen, vielleicht weiß ich ja eine Antwort, mh?", stellte er bereitwillig dar. Gilbert nickte nur kurz, dann fing er an seine Fragen zu stellen.

Was sollte er jetzt tun? Wo kam er unter? Und warum half gerade ein Kreuzritter ihm? Warum gerade er?...
 

Was wird jetzt mit ihm passieren?
 

Es waren sicherlich einige Stunden, indem der Ordensritter dem kleinem Gilbert alles erklärte. Nun hatte er kein zu Hause, unterkommen konnte er hier. Mit der Bedingung das ihn der Priester aufnimmt.

Der Priester hier auf dieser Burg war ein offenherziger Mensch. Mehr als nur das. Er selbst in Person war es, den auch den hilfsbereiten Ritter aufnahm als er als kleines Kind aufgefunden wurde.

Gilbert würde hier ein neues Leben anfangen. Es war seine zweite Chance.

Besser gesagt seine Erste. Er hatte davor noch nie irgendwelche Chancen bekommen...
 

Gerade als sie aus dem Stall traten, blieb Gilbert stehen und zupfte an dem Umhang des Mannes "Ich weiß ja noch gar nicht ihren Namen!".

Der Ordensritter sah zu dem Albino runter, bevor er seine Hand hinstreckte und sagte "Mein Name ist Johannes.". Johannes also? Klingt nett. Gilbert strecke ihm die Hand zu bevor er sich im ebenfalls vorstellte "Ich heiße Gilbert!". Dankbar schüttelte er die Hand.

Schon etwas aufgemunterter liefen sie über den Burghof. Sie strebten auf eine Meter hohe Holztür zu. Dahinter mussten sie gigantische Treppen aus Stein bezwingen um an ein Zimmer zu gelangen das am Ende des Ganges lag.

Erstaunt sah sich Gilbert auf dem Weg dorthin um. Alles so groß und protzig... Das kannte er gar nicht.

Er blieb stehen als Johannes die Tür zu einem Zimmer öffnete. Etwas scheu verstecke sich der Albino hinter dem Ritter. Als sie in das Zimmer liefen sah er wie jemand in einem großem Bett lag. War dies etwa der Priester von dem Johannes redete? So wie es aussah war er Krank. Warum sollte er auch sonst im Bett liegen, wo doch so schönes Wetter war draußen?

"Na los, lauf zu ihm...", meinte Johannes als er hinter sich zu Gilbert sah. Der Albino schaute zu ihm hoch, und lief dann etwas kleinlich vor zu dem Bett.

"Priester, ich habe dir jemanden mitgebracht. Sieh ihn dir doch bitte einmal an, und sage mir dann, ob er hier bleiben darf...", hörte man Johannes zu ihm rufen, als er die Tür hinter sich schloss.

Daraufhin kam Gilbert an dem Bett an. Er hatte angst, musste er sich eingestehen. Wie wird der Priester denn gleich reagieren wenn er den Albino sah?

Dieser sah ihn an. Keine böse Miene lag in dem Gesicht des kirchlichen Mannes. "Nun mein Sohn...Johannes hat mir schon erzählt was passiert ist. Du bist also der Junge, der kein Dach über dem Kopf hat, mh? Es ist mir auch zu Ohren gekommen wieso." Gilbert sah etwas traurig zur Seite als der Priester dies ansprach. Seine Mama war tot, sein Bruder ist verschwunden und von Vater will er gar nichts mehr hören. Es war schon schlimm genug das er ausgerechnet an dem Tag so spät Heim kommen musste.

"Du siehst nicht gerade aus, als würdest du von dem Teufel besessen sein. Und du siehst auch nicht so aus, als würdest du jemandem einfach so aus Absicht weh tun wollen. Ich sehe es dir an. Wenn du es möchtest, kannst du gerne hier bleiben.", bot der Priester freundlich an. Gilbert war überrascht. Diese Menschen waren doch so Christlich! Und trotzdem behandelten sie ihn so gut auch wenn er rote Augen hatte "I-ich danke Ihnen sehr!". Als könnte der Priester Gedanken lesen sah er auf seinen Schoss. Er hatte einen weißen Hasen darauf gebettet. Der ist Gilbert gar nicht aufgefallen...

"Dieser Hase ist wie du, sieht du? Er hat weißes Fell, wie du deine weißen Haare, und rote Augen, wie du deine. Das heißt nicht, das er aus Satans Brut kommt. Es gibt eine menge Tiere, die das gleiche haben wie du. Aber bei Menschen ist das so selten, das man es auch missverstehen könnte. Und das tun sie auch. Keiner ist automatisch böse, wenn er anders aussieht. Davon sind wir alle hier auf dieser Burg überzeugt."

Gilbert hörte dem Priester mit wachsendem Interesse zu. Es war fast zu schön um das zu glauben. Das wird heißen, er wird voll akzeptiert sein, wenn er hier bleiben würde. Keiner der ihn als 'Anti-Christ' beschimpft, oder sich über sein aussehen lustig macht. Seine Mutter hätte es sicherlich gewollt, wenn er hier bleiben würde. Er wusste sie liebte ihn, sie hätte alles getan um ihn zu schützen.

Er konnte sich nicht zurückhalten. Gilbert umarmte den Priester fest, bevor er realisierte was er da gerade tat. Schnell lies er wieder ab und Entschuldigte sich. Beide Männer lachten auf. der Albino hingegen wurde einfach nur rot. Immerhin war ihm das eben Peinlich!

Gerötet sah Gilbert auf die Bettdecke. Der Priester sah ihn lächelnd an "Wie heißt du denn, mein Sohn?" . Leise antwortete der Albino mit "Gilbert, mein Herr.".

"Mein Name ist Lorenz. So nennen mich alle hier auf dieser Burg.", sagte er sanft und legte eine Hand auf Gilberts Haar. Sie waren sehr struppig und auch etwas dreckig, da er die Nacht im Wald verbrachte.
 

Als sie wieder das Zimmer verließen fühlte sich Gilbert um einiges Besser. Johannes der den Albino nun in den Waschraum brachte ( das mittelalterliche Badezimmer xD) erzählte ihm auf dem Weg dorthin das er die nächsten paar Wochen erst einmal Aushelfen wird. dabei würde er super die Burg und ihre Bewohner kennen lernen.

Eine gute Idee, fand Gilbert, es wäre eine Gelegenheit mal etwas von seinen Gedanken los zukommen. Könnte das Geschehene etwas verdauen.

Wieder blieben sie vor einer Tür stehen. Als sie in das Zimmer eintraten roch es nach Kräutern und verschiedenen Blumen wie Flieder, oder Rose. In der Mitte stand ein großer Kupferbottich.

So wie der Aussah durften da auch nur die rein steigen die es sich verdient hatten.

An der linken Seite konnte man Wasser an einer kleinen Quelle holen um sich zu waschen. Das war in dem Fall dann für Gilbert bestimmt. Fragend sah er zu Johannes. Dieser sah aus als könne er die Gedanken des kleinen Lesen, er nickte.

Der Albino ging zu der kleinen Quelle. Neben dran stand ein Eimer, darin füllte er das Wasser. Es war kühl und klar. Kurz schaute er in den Eimer und sah die Spiegelung von sich im Wasser an. Er seufze. Er nahm einen Lappen der auf einem kleinem Tisch lag und fing an sich erst einmal das Gesicht zu säubern. Danach zog er sich aus und wusch sich gründlich. Johannes war in der Zeit vor die Tür gegangenen, Gilbert war ja nicht so hilfebedürftig das er zum waschen Hilfe brauchte.

Der Albino nahm ein großes Stofftuch um sich abzutrocknen. Nachdenklich sah er auf seine schmutzige und halb kaputte Kleidung. Ob er den Ritter um ein paar frische Klamotten bitten durfte? Ein versuch war es wert. Langsam schob er die Tür auf und schielte zu Johannes "Könnte ich vielleicht frische Kleidung bekommen?", fragte er leise. Der Ordensritter nickte daraufhin nur und verschwand schon hinter der nächsten Ecke.

Wartend sah Gilbert in den Gang. Hier würde er nun leben...

Wie werden denn überhaupt die anderen Ordensritter auf ihn reagieren wenn sie ihn sehen? Werden sie auch so nett sein wie Johannes und Lorenz? Zugegeben, etwas ängstlich war er schon, aber der Priester versicherte ihm ja, dass alle sehr nett seien. Nun ja , dann werden wir mal hoffen.
 

Gedankenverloren sah er auf einen Punkt im Gang. Abwesend nahm er große Schritte wahr, die neben ihm hielten. Er blinzelte etwas und sah dann auf die Klamotten im Arm von Johannes. Gilbert zwang sich kurz zu einem lächeln, nahm die Kleidung an während er sich bedankte und lief wieder in den Waschraum zurück um sich neu einkleiden zu können.

Das Stofftuch legte er neben den Eimer. Skeptisch sah er die Kleidung an. Nun ja... in den anderen Sachen konnte er ja nicht hier rumlaufen. Er zog sich eine Hose an, und ein mantelartiges Teil, das er nicht entziffern konnte bis er es schließlich über den Kopf gezogen hatte. Es war eine schwarze Kutte wie die eines Mönches. Auf der Brust war ein Kreuz eingestickt. Die Ärmel krempelte er etwas zurück, damit er wenigstens seine Hände sehen konnte.

Er packte seine alten Klamotten zusammen und trat aus dem Raum. Er sah zu dem grinsenden Kreuzritter hoch der sich wahrscheinlich ein gerade ein Lachen verkniff. Das lag wohl daran das Gilbert halb in der Kutte versank. Er wurde leicht rot und zog den Kopf ein bevor er "Wo soll ich das hinbringen..?" nuschelte.

Johannes räusperte sich kurz das grinsen vom Gesicht und nahm Gilbert die dreckigen und kaputten Sachen ab. "Geh doch schon mal in den Hof runter, ich komme gleich nach.", sagte er und lief den Gang entlang. Der Albino sah ihm kurz nach und machte sich auf den Weg in den Burghof zu gehen...und das möglichst ohne über die Kutte zu stolpern.

Genervt nahm er das seilartige Teil, dass er um den Bauch hatte, und schnürte es fester zu damit es nicht runterrutschte. Etwas zufriedener stolzierte er den Rest der großen, steinernen Treppe hinunter. Ihm begegneten drei Templer die ihn verdutzt musterten. Nicht verachtend, oder böse...einfach nur etwas überrascht. Gilbert wusste ja nicht, das hier eigentlich keine Kinder aufgenommen wurden.

Er zuckte kurz auf als er Johannes Hand an seiner Schulter spürte. Leicht erschrocken sah er ihn an. Und das war schwer, denn er konnte ihm durch die Kapuze nicht in die Augen sehen...

Gilbert stellte sich die Frage warum er eigentlich die ganze Zeit über seine Kapuze nie vom Kopf gezogen hat...

"Soll ich dir zeigen, wo du schlafen wirst?", riss Johannes ihn aus den Gedanken. Gilbert blinzelte kurz bevor er die Frage wahrnahm. Er nickte und sah den Mann erwartend an.

Dieser lief los -natürlich dackelte Gilbert hinterher- ging auf der anderen Seite des Hofes auf einer weiteren großen Tür zu. Als sie eintraten liefen sie einen langen Gang entlang. In regelmäßigen Abständen war eine Tür nach der anderen. Stehen geblieben an einer dieser, öffnete sie Johannes und machte Gilbert den Platz frei, damit er an ihm vorbei ins Zimmer laufen konnte.

Ein großes Fenster lies viel Licht in den Raum fallen. Es sah recht gemütlich aus, dachte sich Gilbert als er alles musterte. Ein Bett, ein großer Tisch und eine art Schrank worin er seine Sachen verstauen konnte. An der Wand hing ein Flickenteppich. Er war gewöhnlich weiß, mit einem schwarzem Kreuz darauf verseht. Das gleiche, was er auch auf der Kutte hatte.

Er drehte sich zu Johannes um und bedankte sich. Wieder lag ihm eine Frage auf der Zunge. Er war sich nur unsicher, ob er die auch stellen sollte. Schüchtern sah er zur Seite.

"Ist etwas?", fragte er während er sich zu Gilbert kniete. Kurz sah der Albino zu ihm. Na ja, was sollte schon passieren wenn er ihn fragte?

"Ich wollte dich fragen, warum du immer die Kapuze über den Kopf gezogen hast...na ja, ich würde gerne in die Augen des Mannes sehen, der mir geholfen hat~", lächelte er leicht. Johannes schien gerade zu überlegen, aber wieso sollte er es nicht tun.

Langsam zog er die Kapuze von seinem Kopf, Gilbert klappte fast der Mund auf. Er starrte in die blutroten Irden von Johannes.

"D-du ...ah.." Gilbert fehlten die Worte. Er musterte die Augen von dem Ordensritter. An dem rechten Auge hatte er eine Narbe, wovon sie wohl stammen mag?

"Weißt du kleiner, du bist mir ähnlicher als du denkst~", meinte er mit ruhiger Stimme und wuschelte kurz über Gilberts Haare. Dieser starrte ihn nur an.

Es war so unglaublich! Er hätte nie gedacht das er mal jemanden trifft der so wie er!

Gilbert fing plötzlich an breit zu lächeln. Er weiß jetzt schon, das er viel Zeit mit Johannes verbringen wird. Jetzt wo er weiß, dass es ihm Früher gleich ergingen sein musste, fühlte er sich mit ihm verbunden. Aber wieder viel sein Blick auf die Narbe an einem Auge. Sie scheint alt zu sein, aber es musste sicherlich schmerzhaft gewesen sein, die zu bekommen. "Was ist da am Auge passiert?...", fragte Gilbert. Er legte den Kopf leicht schief und sah Johannes fragend an.

Dieser strich mit dem Finger über die Narbe. Er senkte leicht den Blick und meinte etwas traurig "Diese Narbe...Nun ja. Als ich ein Baby war, hat mich jemand Ausgesetzt. Der Priester hatte mich später gefunden und sich um mich gekümmert. Und als ich das erste mal aus der Burg wieder raus durfte, in ein Dorf, hatten mich einige Leute verletzt...". Er drückte es einigermaßen mild aus, immerhin musste Gilbert ja nicht alles wissen.

Es herrschte kurz eine leicht unangenehme Stille. Johannes sah Gilbert an. Er sah deutlich wie nah es ihm ging. So wie es aussieht hatten die beiden ein fast gleiches Schicksal hinter sich.

"Also Gilbert. Ich muss meinen Pflichten noch nachgehen. Tob dich hier für den Rest des Tages aus.", sagte der Templer knapp, stand auf und zog sich die Kapuze wieder über den Kopf als er raus ging. Die Tür lies er offen. Etwas erschrocken über die schnelle Handlung blieb Gilbert mutterseelenallein stehen. Er seufzte kurz. Ehrlich gesagt hatte er genug Zeit die Burg zu erforschen wenn er hier Aushilft. Jetzt geht er lieber erstmal etwas schlafen.

So schloss er die Tür und kletterte auf das Bett. Seine Kutte zog er aus und legte sie behutsam auf das Bettende. Danach legte er sich hin.
 

Erst starrte er an die Decke, danach lag er mit dem Gesicht zur Wand. Wieder dachte er über die letzten drei Tage nach...Über seine Mutter, seinen Bruder, das, was passiert ist...

Der Kloß in Gilberts Hals wurde immer größer. Er konnte spüren wie sein Gesicht heiß wurde, und die Augen bei jedem blinzeln eine Träne auf das Bett runterliefen lassen. Doch es ging nicht lange, und Gilbert schlief ein. Dieser Druck dem ihm schon seit der Geburt seines Bruders auf der Seele lastete machte ihn müde.

Wunder und Überraschungen

"Gilbert? ..."

Der Albino nahm eine Stimme wahr.

"Gilbert?"

Er spürte eine Hand auf seiner Schulter die ihn leicht rüttelte. Langsam schlug er die Augen auf und musste erst einmal realisieren das er Gestern in seinem neuem Bett eingeschlafen war. Verschlafen drehte er sich auf den Rücken um zu sehen wer ihn da aus dem Schlaf holte. "Ah...Johannes?", sagte Gilbert leise. Er rieb sich über die Augen.

"Du musst aufstehen, kleiner. Die Arbeit ruft.", der Ritter grinste leicht. Gilbert nickte nur und zog sich müde die Kutte über. Wie früh war es denn? Er sah aus dem Fenster. Völlig entsetzt sah er Johannes an. Es war Sonnenaufgang, und der Templer holte ihn aus dem Bett. Das wird hoffentlich nicht jeden Tag so sein...

Nun gut, er musste sich eingestehen das dies hier um einiges besser war, als wenn er jetzt noch im Wald herumirren würde. Genüsslich gähnte er und hopste vom Bett.

"Fertig? Sehr gut. Das erste was für Heute vorgesehen ist, ist die Pferde zu versorgen. Hilfst du mir dabei?", fragte Johannes während er schon auf dem Weg zur Tür war.

Gilbert nickte leicht und folgte ihm. Auf dem Weg zum Stall lies sich Gilbert die Sonne ins Gesicht scheinen. Die angenehme wärme tat so gut~

Er konnte von weitem einige Pferde wiehern hören. Im Stall dann angekommen gab Johannes ihm einen großen Korb mit Karotten. Er soll jedem Pferd zwei Stück zum Fressen geben, und als Gilbert die einzelnen Boxen der stattlichen Tieren durchging blieb er stehen. "Oh..", sagte er leise und neigte den Kopf. Er ging in die hintere Ecke und kniete sich zu einem Fohlen herunter, das so wie es aussieht gestern Nacht auf die Welt gekommen sein musste. Der Albino suchte aus dem Eimer eine kleine Karotte und hob sie vorsichtig zu dem Fohlen.

"Gilbert? wo bleibst du denn?", fragend sah Johannes in jede Box hinein und suchte seinen kleinen Freund. Als er an die Box mit dem Fohlen kam sah er wie Gilbert versuchte dem Fohlen eine Möhre zu geben. Er musste leise lachen "Gilbert, das Fohlen kann noch keine feste Nahrung zu sich nehmen...Es braucht noch Muttermilch~". Johannes setzte sich zu Gilbert. Dieser sah ihn an "Wirklich?", fragte er überrascht. Das wusste er gar nicht.

Er legte die Karotte wieder zurück in den Eimer. Eine Weile sah er das Fohlen an, nur ganz zögerlich traute er sich dann schließlich es am Kopf zu streicheln. Es gab einen kleinen Ton von sich und leckte Gilberts Hand mit seiner großen Zunge ab.

"Gilbert, komm beeil dich, es warten noch andere Sachen die zu tun sind. Du darfst später noch einmal hier hin, ja?", sagte Johannes und wuschelte Gilberts Haare. Er stand auf und nahm den Eimer gleich mit. Der kleine Albino streichelte das Tier nochmals kurz über den Kopf und ging wieder aus der Box hinaus. Er sah zu Johannes "Kann ich denn sonst noch was tun?", fragte er ihn während er seine Hände abklopfte. Er bekam keine Antwort, nur eine Heugabel in die Hand gedrückt "Du kannst neues Heu verteilen...wenn du das kannst, hehe.", triezte er Gilbert. Er wusste das man Kinder somit anstacheln kann.

Er stellte den Eimer weg und linste dabei grinsend zu dem kleinem.

"Hah! Du wirst schon sehen was ich kann und was nicht! Das ist Kinderkram!", Er baute sich auf, aber das konnte man leider nicht erkennen bei dieser übergroßen Kutte. Schnell lief er zu dem Heu und versuchte es auf die Gabel zu häufen. Allein schon hier hatte er Schwierigkeiten. Nach der Suche nach der richtigen Balance lief er zur ersten Box, dort legte er das Heu hin und versuchte es irgendwie darin zu verteilen. Tja, das wäre einfacher wenn dabei nicht immer ein Pferd davor stehen würde.

Nach einer gefühlten Stunde war er dann fertig....mit der ersten Box.

Seufzend ging er zum Heuhaufen, stutzte aber leicht als er den dösenden Johannes darauf sah. Grummelnd piekte er ihn mit dem Holzstab der Heugabel. daraufhin zuckte der junge Mann zusammen "Ah-? Oh...du bist fertig?", fragte er ihn überrascht. Gilbert wurde nur rot und nuschelte leise "Mit der ersten Box schon, ja...".

Johannes lachte kurz und nahm Gilbert die Heugabel ab "Ist schon gut, ich mach das später." Grinsend ging er mit dem kleinem Albino hinter die Burg, dort war ein ehemaliges Ackerfeld. Es war schon lange mit Gras überwuchert, so dass die Ordensritter es für Trainingseinheiten nutzen. Auf der einen Seite sah man wie einige übten mit dem Schwert umzugehen, dann sah man noch wie ein Paar versuchten mit Waffen auf dem Pferd zu reiten, auf der anderen Seite sah man Bogenschützen. Gilbert hing mit dem Blick dort fest.

Seine Augen wurden groß als er sah wie geschickt sie alle mit Pfeil und Bogen umgehen konnten. Selbst auf einer weiten Distanz hatten sie in die Mitte der Ziele getroffen.

Leicht zupfte er an dem Umhang von Johannes und sah ihn bettelnd an "Darf ich ein wenig zuschauen wie die Bogenschützen trainieren? Mh? Biiittteeee~", Er machte einen Schmollmund und hing förmlich an Johannes Beim bis dieser Nachgab und ihn zu den Anderen lies. Siegerisch grinste Gilbert und rannte hin.
 

"Woah...", machte er erstaunt als er das alles aus der Nähe betrachten konnte. Er sah die Ritter an, wobei ihm auffiel das sie gar nicht richtig Zielen mussten um da zu treffen wo sie wollten. //Sowas will ich später auch können...//, dachte er begeistert.

Es erläutete ein Glockenschlag, der Albino fuhr kurz zusammen. Alle Männer hörten mit ihren Übungen auf und machen sich auf den Weg in die Burg. Irritiert sah er ihnen hinterher. Schnell wuselte er zu Johannes "Ist etwas passiert? wieso gehen alle zurück in die Burg?", fragte er neugierig. Der schmunzelte nur kurz und meinte "Es ist nichts, es gibt nur Frühstück, weißt du?". Verdattert lief Gilbert mit Johannes in den großen Speisesaal. Er hatte wirklich gedacht wenn sie alles so stehen und liegen lassen, dass etwas schlimmes passiert sei. In dem Fall hatten aber anscheinend alle nur Kohldampf. Sie saßen an einen der großen Tafeln. Gespannt was es hier so zu Essen gab versuchte auf den Teller von seinem Nachbar zu schielen. Er konnte eine Scheibe Brot erkennen, etwas Butter und ein wenig Speck. Allein bei dem Anblick lief ihm das Wasser im Mund zusammen. Hungrig leckte er sich über die Lippen. Als er sich gerade wieder zu Johannes drehen wollte war dieser verschwunden. Verwirrt sah sich Gilbert um, konnte ihn aber nicht entdecken. Kleinlich blieb er sitzen und starrte auf den Tisch vor sich. Er wird warten bis Johannes wieder kommt. Plötzlich hielt ihm jemand ein Stückchen Speck vor Nase. Gilbert hätte es am liebsten gleich so von der Hand gegessen. Er sah zu der Person die es ihm hinhielt. Es war ein Mann der ihm gegenüber saß "du siehst Hungrig aus, Junge...so wie es aussieht braucht Johannes mal wieder lange um das Essen zu holen.", sagte er neckisch. Der Albino lächelte und nahm dankbar das Stückchen Speck an. Er knabberte daran und sah sich wieder nach Johannes um. Dieser kam einige Zeit später mit zwei Holzbrettchen angelaufen, auf denen das Essen lag. Mit großen Augen sah Gilbert sein Frühstück an. Wenn er jetzt den Mund aufmachen würde, lief mit Sicherheit der Speichel raus. Er beherrschte sich natürlich, schließlich saßen hier auch Mönche und angehende Priester neben den Rittern.

Das Brettchen nahm er gleich entgegen als es ihm zugereicht wurde "Danke!", sagte er zufrieden. Gleich nahm er das Brot in die Hand und aß es. Wenn man bedenkt, dass Gilbert seit dem Abend des Geschehnisses nicht mehr zu essen hatte, war ihm das eine richtige Wohltat.

Johannes setzte sich neben ihn. Natürlich zog er hier seine Kapuze runter. Dann nahm er sich ein paar Trauben aus der Schale und fing an zu essen.

der Mann gegenüber fing an zu lachen. Fragend sahen beide zu ihm. Was war so witzig?

"Mensch, wenn man euch so sieht könnte man meinen ihr seit Brüder~", meinte dieser schmunzelnd.

Gilbert legte das Brot hin und schluckte den Rest im Mund hinunter. Er sah zu Johannes, dieser grinste nur und wuschelte ihm die Haare. Gilbert musste lächeln. Er mochte es wenn man seine Haare wuschelte...er wusste

nicht wieso, aber er mochte es.

Zufrieden aß er sein Brot weiter.

Johannes sah Gilbert noch aus dem Augenwinkel an //Wenn ich ihn so sehe erinnert er mich glatt wieder an mich selbst...Ich hoffe dir bleibt einiges erspart was ich erleben musste, kleiner.//, dachte er sich. Er seufzte kurz und schob sie eine Traube in den Mund.
 

Nach dem Essen durfte Gilbert helfen die Pferde zu Satteln. er hatte gehört das einige Ritter von hier lange reisen müssen. Er fragte sich wohin sie wohl gehen.

Danach war eine kleine Pause, in dieser Zeit erzählte Johannes Gilbert was die Kreuzritter taten, was sie waren, was sie vor hatten, und warum sie das tun. Zudem erzählte er ihm auch wie die Tagesverläufe hier waren. Und vor allem was man hier durfte, und was nicht.

So sei es Beispielsweise Gang und Gebe an bestimmten Tageszeiten einmal zu Beten. Gilbert hörte ihm mit Interesse zu.

"Später will ich auch ein Kreuzritter sein! So wie du...", meinte der kleine Albino aufgeregt. Nachdem was Johannes ihm gerade erzählte, fand er es unglaublich, welche Abenteuer die Ordensritter erleben. Natürlich wusste er, das es heißen wird dass er in den Krieg ziehen müsse. Anderseits, wozu lebt man denn sonst? Wenn man keine Chancen nutzt sich das Leben abwechslungsreich zu machen, dann ist es nichts Wert. So sieht das zumindest einmal Gilbert.

Johannes sah ihm in die Augen.

//Dieser Junge...Nach all dem was ihm passierte kann er noch so glücklich sein, so optimistisch. Du lernst um einiges schneller als ich es tat.//, dachte er betrübt. Er schluckte leicht und lächelte Gilbert etwas gespielt an. "Na komm, machen wir die restlichen Erledigungen für Heute fertig...", murmelte er etwas ermüdet zu Gilbert. Dieser nickte. Er fühlte sich schon um einiges besser als zu Anfang. Kurz dachte er darüber nach, ob er später in die Kapelle sollte. Immerhin hieß es, Gott könnte man alles anvertrauen. Vielleicht wird er seine Gebete erhören...
 

Gilbert machte sich mit Johannes auf den Weg. Sie liefen auf den alten Acker. Er hatte für Gilbert eine Überraschung geplant. Wenn er Gilbert ansah, sah er sich in ihm. Er würde ihn aufmuntern, da er nicht wollte dass er sich so fühlen sollte wie er damals.
 

Etwas verwirrt sah sich der junge Albino um. Warum waren sie wieder hier? Hatte er denn nicht schon alles erledigt hier? Fragend sah er zu Johannes hoch. Dieser grinste und lief mit Gilbert an die Stelle an der die Bogenschützen Heute morgen trainierten. Dort angekommen zog der Ordensritter hinter dem Rücken, unter dem Umhang einen kleinen Bogen heraus, lächelnd streckte er ihn Gilbert zu.

"Für mich?", fragte der kleine mit großen Augen. "Natürlich. Schau, da vorne sind Pfeile, geh und schau ob du mit dem Bogen gut schießen kannst.", antwortete Johannes.

Schnell rannte Gilbert an ihm vorbei und nahm ein paar Pfeile, eine ganze Weile übte er damit bis es dunkel wurde. Etwas enttäuscht seufzte er. Er hätte noch so gerne weiter gemacht. Aber gut, Zeit wird er sicherlich wieder finden um das nachzuholen. Mit einem breitem lächeln im Gesicht sah er zu Johannes "Ich danke dir sehr!", sagte er glücklich.

Zufrieden nickte dieser zurück "Du solltest jetzt schlafen gehen, mh? Du siehst noch recht müde aus.", schlug er Gilbert vor.

Etwas schmollig sah Gilbert ihn an. Seufzte dann aber und nickte. In die Kapelle würde er eben morgen gehen. Jetzt geht er erst einmal schlafen...

Kirchenstunde mit Lorenz

Gähnend drehte sich Gilbert in seinem Bett um...

"Wah-!"

Der Albino lag am Boden. Tja, zu viel gedreht. Er rieb sich den Hintern und stand auf. Brummelnd sah er aus dem Fenster. Erschrocken stellte er fest das es schon recht Hell war. Schnell zog er seine Hose an, wobei er fast hinfiel. Danach zog er die Kutte über den Kopf.

Er streckte gerade die Hände durch die Ärmel als er aus der Zimmertür gelaufen kam. Warum hatte in denn Johannes nicht geweckt?

Wo man schon von Teufel spricht~

Dieser kam gerade angelaufen und lächelte selig "Na? Auch schon wach?". Gilbert musterte ihn kurz prüfend "Ohm...Ja. Warum hast du mich denn nicht geweckt? Ich hab total verschlafen! Du sagtest doch ich solle dir helfen...", nuschelte er noch etwas verschlafen. Der Templer grinste kurz " Du weißt das Heute Sonntag ist? Heute kannst du dich ausruhen.".

Er konnte sehen wie Gilberts Gesichtszüge kurz entgleisten. Anscheinend war er heute für umsonst so hektisch aufgestanden. Johannes musste lachen. "Komm, es wird gleich Frühstück geben. Wenn wir glück haben, kriegen wir noch etwas von dem frisch gebackenem Brot!". Nach einem genüsslichem strecken setzte sich Gilbert in Bewegung und lief mit Johannes den Gang entlang. Aber dem ging es sichtlich zu langsam...

"Gilbert?", er fing an zu grinsen. "Mh? Ja?", sagte er leise und sah zu Johannes hoch.

"Wer als erstes im Speisesaal ankommt, der kriegt das Frühstück des Verlierers!"

Kurz stutze Gilbert. Was? Niemand nimmt sein Frühstück weg, das weiß er zu verhindern! Er rannte Johannes gleich hinterher. Raus aus dem Burgteil, auf den Hof, auf die andere Seite, eine Treppe hoch um Gilbert abzuhängen, und wieder einer runter. Mönche und andere Ritter sahen den beiden fragend hinterher. Als sie die Treppe runter rannten stolperte Gilbert über seine viel zu große Kutte. "Ahh!", kiekste der Albino auf. Ein paar Stufen fiel er runter und landete auf dem harten Steinboden.

"Au...", nuschelte er leise und setzte sich auf. Schmerzend hielt er sich den Kopf fest, während er zu Johannes sah. Dieser stand kurz erschrocken da, ging dann aber besorgt zu Gilbert "Hmm...hab wohl etwas übertrieben, was?", meinte er schuldig. Er strich Gilbert über die kurzen Haare und half ihm auf.

Das wollte er eigentlich nicht erreichen...

"Du kriegt eine Extraportion, ja?", versuchte der junge Ordensritter den kleinen aufzumuntern. Im Speisesaal angekommen setze Gilbert sich an den nächst beliebigen Platz und wartete bis das Frühstück kam. Er fühlte an eine Stelle auf den Kopf wo er vorhin auftraf. Es schmerzte noch ein bisschen. Das gab bestimmt eine Beule.

"So! Eine große Portion für einen großen Jungen~", sagte er und sah Gilbert an. Er stelle das Essen vor Gilbert hin. Dieser lächelte etwas gequält an "Danke.", sagte er noch bevor er anfing zu essen. leise seufzend setzte sich Johannes hin und aß sein Brot.
 

Nachdem Gilbert ja sozusagen "Frei" hat, beschloss er in den Stall zu gehen und nach dem Fohlen zu sehen. Er mochte es. Es war schwarz mit einer dunkelbraunen Mähne, ein schönes Tier.

Am Abend fiel ihm schließlich ein, dass er noch zur Kapelle wollte. Mittlerweile hatte er in der Abwesenheit auch angefangen wieder über seine Familie nachzudenken. Jedes mal wenn er daran dachte fühlte es sich an als würde sein Herz zerspringen. Noch immer konnte er die Schreie seiner Mutter in den Ohren hallen hören als sie starb.

In der Kapelle angekommen, sah er wie ein großes Kirchenfenster mit der Abbildung Marias die warmen Sonnenstrahlen auf den Altar warf. Noch nie in seinem Leben war er in einer Kirche.

Er war alleine. Langsam ging er auf die erste Reihe zu und kniete. Die Hände faltete er. Gilbert sah auf die Abbildung Marias.

Er schloss die Augen und fing an zu Beten.

//Gott, wenn du mich hören kannst...erhörst du mein Gebet? Also...wenn ja, dann würde ich dich gerne bitten, meine Mama im Himmel aufzunehmen. Und das es meinem Bruder gut geht, falls er noch Lebt...// Gilbert bemerkte gar nicht wie sich langsam Tränen den Weg runter bahnten. Einer nach der anderen tropften sie auf den Marmorboden.

//Ich würde dich auch gerne bitten, mich stark zu machen...Ich will nicht immer wegrennen! Ich-//

Gilbert zuckte zusammen. Er öffnete die Augen uns sah sich um. Er erblickte den Priester Lorenz, der in die Kapelle eingetreten war. Jetzt erst bemerkte er seine Tränen, Schnell wischte er sie mit seinem Ärmel weg.

"Habe ich dich beim Beten gestört?", fragte der Priester und schloss die große Tür.

"I-ich..Nein.", gab Gilbert zurück. Er schauderte kurz. Er hörte eine Zeit lang nichts von Lorenz, bis er seine Hand auf der Schulter spürte.

"Willst du reden, mein Sohn?", fragte der Priester mit einer ruhigen, aber auch sorgenden Stimme. Gilbert überlegte schnell, nickte dann aber ein bisschen.

Lorenz setzte sich neben ihn. Er wusste ja was bei Gilbert vorgefallen war. Er konnte es verstehen.

"Dir drückt alles etwas auf deine Seele, nicht wahr?". Der Priester sah zu Gilbert. "Ja...", antwortete dieser.

"Ich hab das bedrückende Gefühl wenn ich an meine Familie denke, das mein Herz irgendwie zerspringt... Es fühlt sich so schrecklich an. Und mir wird auch klar, ich kann nicht immer nur trauern. Ich fühl mich schwach...", meinte Gilbert leise. Er sah auf den Boden.

Lorenz hörte dem Albino zu. "Ich denke ich weiß wie du dich fühlen musst. Ich verspüre den Schmerz nicht selbst, aber ich kann mir gut denken, dass es für dich schwer sein muss. Und du hast recht, Gilbert. Man kann nicht immer trauern, manchmal sollte man vergangenes in der Vergangenheit lassen, und sich auf das JETZT konzentrieren. Dies wird auch passieren, vielleicht nicht in den nächsten Tagen, oder Wochen, aber es wird passieren. Für deinen Bruder kannst du Beten. Für deine Mutter natürlich auch, aber sie lebt allein durch dich weiter. Du bist ihr Sohn, du hast Erinnerungen an sie. Und du wirst sie nie vergessen.", meinte Lorenz überzeugt.

Gilbert sah zu ihm. Es Stimmt schon was der Priester sagt...

"Ich bin Heute das erste mal in einer Kirche, und ich hab Heute das erste mal zu Gott gebetet. Und zwar für Mutter und meinen kleinen Bruder. Meinst du, Gott erhört mein Gebet? Wird er mir helfen?", hoffnungssuchend blickte er an das Kirchenfenster, mit der Abbildung Marias.

"Natürlich wird er das. Der Allmächtige ist für jeden da. Aber es liegt auch an dir selbst, mein Junge. Ich merke, dein Stolz, dein Selbstbewusstsein ist mit den zahlreichen Beschimpfungen und Demütigungen immer mehr verschwunden, das lässt dich schwach fühlen, da du an das glaubtest was die Leute sagten, nicht wahr? Aber dies stimmt nicht. Nur weil du ein anderes Aussehen hast, bist du nicht böse. Viele Menschen mögen das nicht verstehen. Aber genau deswegen bist du etwas besonderes. Ich bin mir sicher, aus dir wird ein großer, starker Knabe.", versicherte Lorenz.

Es herrschte kurz Stille.
 

"Könnt ihr mir helfen stark zu werden? Ich will nicht immer wegrennen. Ich will keine angst mehr haben...

Ich will ein Kreuzritter werden."
 

Mit diesem Satz hatte sich Gilbert gerade ein Fundament gebaut das sein Leben verändern wird. Er schauderte kurz, war sich aber 100% sicher, dass er diesen Weg entschieden hat.

Der Priester sah ihn an "Eine große Entscheidung. Du weißt das dich viel erwarten wird?", fragte er warnend. Gilbert antwortete ihm mit einem einfachen "Ja. Das ist meine Entscheidung...".

Lorenz nickte "Nun gut. Dann sag mir doch, bist du Gesegnet?"

Gilbert sah ihn verwirrt an "Gesegnet?...". Das hieß wohl nein. der Priester ging zum Altar vor, nahm einen Kelch und füllte ihn mit Weihwasser das in einem Becken war. Er winkte Gilbert zu sich.

Kleinlich lief er vor. Hatte Lorenz jetzt etwa vor ihn zu Segnen? Auf die Aufforderung das er sich hinknien solle, und die Hände falten soll, befolgte er dies. Er sah zu dem Priester auf. Die Abendsonne strahlte so durch das Fenster, das Gilbert die Wärme spürte. Er schloss die Augen.

Lorenz redete in einer komplett fremden Sprache als er den Finger in das Weihwasser tauchte und damit ein Kreuz auf Gilberts Stirn auftrug. Danach das gleiche mit Asche. "Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.", beendete er. "Gilbert, du bist Gesegnet. Nun bist du ein Christ, und kannst dem Orden der Kreuzritter beitreten.", fügte Lorenz dazu.

Der Albino öffnete die Augen. Dankend nickte er und stand auf. Mit weiterem Weihwasser wusch er die Aschereste von Gilberts Stirn. Danach stelle er den Kelch zur Seite.

Nachdem Gilbert mit Lorenz ein Abendgebet gesprochen hatte, lief er zu seinem Zimmer. Er fühlte sich befreit, anders als sonst.

Ins Bett gekuschelt sah er aus seinem Zimmerfenster. Er sah den Mond an und schwor sich, stark zu werden. Etwas zu erreichen, und sich nicht fertig machen zu lassen. Zielstrebig zu werden.

Zufrieden mit dem Gedanken schlief er ein. Ab Morgen wird er sein Leben verändern..

Ausbildung zum Templer

Einige Wochen später...

"Gilbert? Du musst aufstehen, es ist Zeit.", sprach eine morgenmüde Stimme zu ihm. Als der Albino die Augen öffnete stand Johannes in seinem Zimmer und wartete, das dieser aufstand. Er nickte leicht während er sich die Augen rieb. Gähnend hüpfte er aus dem Bett.

"Ich warte im Hof auf dich.", meinte Johannes gelassen und wuschelte Gilberts Haare beim vorbeigehen.

Die Zimmertür fiel zu und der Albino zog seine Kleidung an, danach machte er sich auf den Weg zum Burghof.

In den letzten Wochen hatte er sich grundlegend verändert. Er hatte gelernt mit seinen Gefühlen einigermaßen umgehen zu können. Er weinte anfangs ab und zu mal wenn er abends im Bett lag und wieder an seine Familie dachte. Doch mittlerweile hatte sogar das aufgehört. Er weiß er kann nichts mehr daran ändern. Passiert ist passiert. Nach dem Abendbrot ging er auch so gut wie jedes mal mit, in die Kapelle und betete mit den anderen.
 

Als Gilbert im Hof vor Johannes stand, wusste er das wieder die gleiche, routinierte Arbeit vor ihm stand wie sonst auch immer. Erst einmal die Pferde füttern, und die Ställe säubern. Komischer weiße musste immer Gilbert den Mist wegmachen, und Johannes flüchtete um die Karotten für die Tiere zu holen. Feiges Huhn.

Immer würde er die Arbeit auch nicht tun.

"Puh...", machte Gilbert erschöpft "Ich bin fertig mit dem Stall!".

Johannes sah zu ihm. Es war ihm aufgefallen das sich Gilbert sehr veränderte. Seine Haltung wurde stärker, und Selbstbewusstsein legten sich in die Züge des jungen Knaben. Er war stolz auf ihn.
 

Nach dem es für das Frühstück geläutet hatte, und alle mit dem Essen fertig waren, machten sich die zwei Rotäugigen wieder an die Arbeit. Heute stand Ackerarbeit auf dem Plan. Sie mussten mit der Sense das Gras schneiden, das schon langsam an den Hüften von Gilbert kitzelte.

Doch hier konnte er noch nicht mitmachen. Die Sensen waren viel zu groß und zu schwer, dass er sie richtig halten könnte. Lieber nahm er einen kleinen Sichel, und machte die kleinen Überreste des hochgewachsenen Grases an den Burgmauern weg.

Als dies alles schließlich am späten Nachmittag fertig war , hatten sich die beiden (wohl eher Johannes) den Feierabend verdient. Sie saßen mit zwei butterbeschmierten Broten im Stall und genossen wie die Abendsonne alles mit wärme bestrahlte.

"Johannes, ist es denn ein gutes Gefühl ein Tempelritter zu sein?", fragte Gilbert und biss in das Brot.

"Mhh...Na ja. Ich sag es so, du wirst vieles Erleben. Vieles was dein Leben prägen wird. Aber es gibt auch grausame Momente, und das solltest du wissen.", murmelte er und sah zu Gilbert.

"Ich weiß, das sagtet ihr mir alle schon. Aber ich will ein Ordensritter werden! Ich will auch etwas dazu beitragen, ich kann nicht einfach mein Leben lang hier rumsitzen und die Burg sauberhalten...", meinte der Albino leicht verteidigend. Er konnte mal wieder nicht in die Augen von Johannes sehen. Es war irgendwie schade, zudem er eigentlich gerne in die Augen seines Gesprächspatners sehen würde.

"Gilbert. Du bist noch Jung...Du wirst bestimmt vieles noch in deinem Leben mit ansehen. Bist du nicht ein wenig zu voreilig mit dei-", der Templer wurde unterbrochen.

"Nein!", meinte Gilbert entschlossen. "I-Ich kann das einfach nicht. Ich habe mir das Versprechen gegeben, eines Tages Ordensritter zu werden. Und ich will so schnell wie möglich damit anfangen! Ihr alle sagt mir das es nichts besonderes sei. Ihr sagt das als würdet ihr es nicht gern machen! Aber keiner na ja...außer dir, weiß wie es ist wenn man sein Leben lang beschimpft und durch den Dreck gezogen wurde. Ich will endlich ein neues Leben anfangen können. Und dazu brauche ich gewisse Grundlagen.", er seufzte kurz.

"Und dazu will ich eben ein Templer werden. Verstehst du?", sagte der Albino leise und sah zu Johannes auf.

Es war nicht gerade höflich das Gilbert ihn unterbrach, aber es musste sein.

Es herrschte Stille. Eine reichte Zeit lang hörte man nichts außer das wiehern und schnauben der Pferde.

"Nun gut. Wenn es dein Wunsch ist und du damit ein neues Kapitel in deinem Leben aufschlagen kannst...dann...dann werde ich dich Ausbilden.", meinte Johannes zögernd. Dennoch vertraute er Gilbert das er die nötige Verantwortung tragen kann. Dieser sah ihn mit großen Augen an. War das sein ernst? Hatte er jetzt wirklich die Zusage? Ein breites Lächeln legte sich auf Gilberts Lippen.

"Danke!", sagte er voller Freude und umarmte überstützt Johannes, der aufpasste das er nichts von dem Butterbrot auf seine Kleidung bekam. Er seufze tief. Diese Entscheidung wird sicherlich noch einen Haken haben.

Er blickte zu Gilbert der ihn immer noch glücklich umarmte. Langsam nahm er die Butterbrote und legte sie auf das Holzbrettchen, auf dem er sie hier her getragen hatte. Dann legte er die Arme um Gilbert. In den wenigen Wochen in denen Gilbert hier war, fühlte sich Johannes wie ein großer Bruder, oder wie ein Vater. er hat Gilbert eine Unterkunft gegeben, sich um ihn gekümmert. Irgendwie ein schönes Gefühl, für jemanden da sein zu können.
 

Als Gilbert am nächsten Tag mit der Ausbildung anfing musste er Lesen lernen, nicht nur in Deutsch... Auch Latein und Hebräisch. Manch italienisches Wort lernte er auch, da Priester Lorenz aus Neapel kam und ihm half zu lernen.

Gilbert musste erlernen diese Sprachen flüssig zu sprechen und zu schreiben. Konnte dies dann beherrschen, las er Unmengen an Büchern. Sei es über Kampfstrategien oder das Heilige Buch Salomos*. Nach unzähligen 'Religionsstunden' und 'Templerkunde' war es an der Reihe Gilbert auf Kämpfe vorzubereiten. Natürlich zählte hier "Lieber stärke im Kopf, statt im Körper.". Oft musste Gilbert bei Scheinkämpfen mitmachen um das richtige Verhalten zu lernen, und wichtige Entscheidungen zu treffen. Es dauerte lange, bis er jede einzelne Technik kannte, aber letzten Endes würde es ihm nur helfen. Da nun dies ebenfalls getan war, waren nun Umgang mit den Waffen auf seinem Stundenplan.

Schwert, Pfeil und Bogen, Morgenstern, Dolch, Armbrust, Kämpfe auf den Pferden, das abwehren mit dem Schild. All dies musste Gilbert beherrschen.

Johannes sah wie sich der Junge anstrengte. Er rackerte sich Tag für Tag aufs neue ab, um sein Ziel zu erreichen. Und das über Tage...Wochen... Monate und schließlich Jahre.
 

Gilbert stützte verschlafen den Kopf auf seine Hand und sah zum Altar vor. Er unterdrückte sich ein gähnen.

"Gilbert, wärst du so nett, und würdest die Stelle 'Das Urteil des König Salomos' Vortragen?", bat ihn Lorenz der hinter dem Altar stand und gerade seine Sonntagspredigt hielt. Am liebsten hätte der Albino nein gesagt. Wie oft hatte er das schon machen müssen! Er seufzte kurz und stand auf. Er lief vor und nahm das Heilige Buch entgegen, richtete sich auf die Masse an Templer zu, die in den Reihen der Kapelle saßen.

"...

Damals kamen zwei Dirnen und traten vor den König. Die eine sagte:

„Bitte, Herr, ich und diese Frau wohnen im gleichen Haus, und ich habe dort in ihrem Beisein geboren. Am dritten Tag nach meiner Niederkunft gebar auch diese Frau. Wir waren beisammen; kein Fremder war bei uns im Haus, nur wir beide waren dort. Nun starb der Sohn dieser Frau während der Nacht; denn sie hatte ihn im Schlaf erdrückt. Sie stand mitten in der Nacht auf, nahm mir mein Kind weg, während deine Magd schlief, und legte es an ihre Seite. Ihr totes Kind aber legte sie an meine Seite. Als ich am Morgen aufstand, um mein Kind zu stillen, war es tot. Als ich es aber am Morgen genau ansah, war es nicht mein Kind, das ich geboren hatte.“

Da rief die andere Frau: „Nein, mein Kind lebt, und dein Kind ist tot.“

Doch die erste entgegnete: „Nein, dein Kind ist tot, und mein Kind lebt.“
 

Man brachte es vor den König.
 

So stritten sie vor dem König.
 

Da begann der König: „Diese sagt: 'Mein Kind lebt, und dein Kind ist tot!' und jene sagt: 'Nein, dein Kind ist tot, und mein Kind lebt.'“

Und der König fuhr fort: „Holt mir ein Schwert!“

Nun entschied er: „Schneidet das lebende Kind entzwei, und gebt eine Hälfte der einen und eine Hälfte der anderen!“

Doch nun bat die Mutter des lebenden Kindes den König – es regte sich nämlich in ihr die mütterliche Liebe zu ihrem Kind: „Bitte, Herr, gebt ihr das lebende Kind, und tötet es nicht!“

Doch die andere rief: „Es soll weder mir noch dir gehören. Zerteilt es!“

Da befahl der König: „Gebt jener das lebende Kind, und tötet es nicht; denn sie ist seine Mutter.“

..."*

Die ganze Textstelle, las der nun 13 Jahre alte Gilbert in perfektem Hebräisch auf, ohne sich zu verhaspeln. Das Buch gab er zurück in die Hände von Lorenz. Gilbert wusste genau was jetzt kommen würde. SINGEN. Blargh. Es schauderte ihn schon.

Das einzige was er daran interessant fand, wie der Priester sang. Er hatte eine Lupenreine Stimme. Kein einziges mal wenn er gesungen hatte, lag ein Ton schief, oder verschluckte sich an den ausländischen Worten.

Er fing an. Die ersten Worte waren noch leise, doch sie wurden immer Lauter, immer majestätischer, fand Gilbert. Er kannte dieses Lied so gut. Im Refrain summte er ab und zu mal die drei Lateinischen Worte mit "Memoria in aeterna". Es bedeutet "In ewiger Erinnerung".

Dieses Lied erinnerte ihn sehr an seine Mutter. Wie sehr er sie doch nur noch ein einziges Mal sehen würde...
 

Nach der Predigt war noch genug Zeit um einen Ausritt zu machen, fand Gilbert. Als er und Johannes am Stall vorbei liefen zog der Albino den Templer einfach in den Stall und drückte ihm grinsend das Geschirr seines Pferdes in die Hände.

"Dir sind lehrreiche Kirchenpredigten viel zu langweilig, nicht wahr?", meinte Johannes während er schmunzelnd auf das Geschirr sah. Wiederwillig da er selbst müde geworden ist durch die Predigt, sattelte er sein Schwarzes Pferd. Der Albino wanderte in eine andere Box und legte sein Geschirr an das ehemalige Fohlen, das nun zu einem stattliches Ross herangewachsen war.

Sie stiegen auf die Pferde und ritten aus dem Burghof zum großen Tor. "...Ich werde als erstes an der Wiese sein.", meinte Gilbert gespielt hochnäsig und schritt mit seinem Pferd vor wie eine alte, tuddelige Maid. Seine imaginären langen Haare schüttelte er mit anmut, und richtete sie mit einer Hand, danach sah er zu Johannes der ihn verdattert ansah "Kommst du jetzt endlich?", rief Gilbert und musste bei dem Ausdruck von dem Templer lachen.

Nachdem sie im Schritttempo an den Waldrand liefen sahen sich die zwei noch kurz an und dann zogen sie die Zügel der Pferde. Sie Galoppierten davon und mussten aufpassen, dass sie nicht irgendwelche Leute umrannten, da der Waldweg doch recht schmal war für zwei Rennende Pferde und ein entgegenkommender Mensch.

Gilbert musste lachen als Johannes Geäst und Blätter von einem Baum ins Gesicht bekam, da er ja noch größer war wie Gilbert, und sein Ross ebenfalls wie das, des jungen Albinos.

Wer wird wohl diese Wette gewinnen?...

Schwierige Entscheidung

Lachen hallte durch Wald und Wiese.

Gilbert lag im Moment noch mit der Nase vorne. Wer gewinnt dieses Rennen? Der Junge Albino war sich sicher das sein Wilder freund ihn ins Ziel reitet.

Voller Elan näherten sie sich der Wiese mit den großen Kirschbäumen. Bevor die aber erreichbar war, mussten sie einen Bach überqueren. Klar, es gab eine kleine Brücke, aber das war doch viel zu langweilig für Gilbert. Schnell trieb er sein Pferd schneller an und Sprang kurz vor knapp über den Bach. Siegerisch grinste er vor sich hin als er zielstrebig an den Baum ritt. Einen Moment mal...

Er sah zu Seite. Johannes holte ihn langsam mit seinem Schwarzem Ross auf. Wie konnte das den passieren...

Gilbert sah wieder nach vorne. Gleich würde er es schaffen! Ja, nur noch ein Stück!! LOSSS!

Doch Johannes' Pferd wurde immer schneller, und überholte Gilbert schließlich ganz. Grimmig erreichte er den Baum.

Sie stiegen von den Pferden und das erste was passierte war, dass Gilbert Johannes erstmal in die Seite pikste. Lachend saß er sich neben seinen kleinen Freund "Ich hab die Wette gewonnen~ Ich werd mir was für dich überlegen was du gar nicht gerne tust.", schmunzelte er vor sich hin. Was hasste Gilbert denn am meisten? Die Böden in der Burg zu säubern? Oder den Nachmittag bei David, einem sehr altem Mann zu verbringen? Johannes weiß nämlich ganz genau das dieser Gilbert immer die Ohren von früheren Zeiten zudröhnt. Ach ja, es gab so vieles~

Doch da kam Johannes ein Geistesblitz.

"Gilbert.", meinte er noch mit einem ernstem Gesicht. Dann musste er aber schmunzeln " Du wirst mein Zimmer auf Hochglanz bringen und meine Klamotten waschen!". Er lachte.

Gilbert nicht...

Ungläubig sah der zu dem Templer hoch "Das ist bitte nicht dein Ernst...". Ein genervtes stöhnen konnte er nicht unterdrücken. Ihm wird schon irgendwas einfallen, damit er sich davor drücken kann, hehe.

Er legte den Kopf in den Nacken und sah dadurch Automatisch hoch in das Geäst des Baumes. Saftig rote Kirschen hingen an ihm. Da lief ihm fast das Wasser im Mund zusammen. Der Albino stand auf und kletterte auf den Baum. An den Ästen klammernd zupfte er ein paar Kirschen ab und sprang runter. Als er die erste in den Mund nahm und den Kern spürte, viel ihm was ein.

"Du Johannes, machen wir doch noch eine Wette!", Er spuckte den Kern aus und hielt dem Templer ein paar seiner Kirschen hin.

"Wenn ich es schaffe die Kerne weiter zu spucken als du, muss ich dein Zimmer nicht putzen und deine Wäsche nicht waschen...was ich wahrscheinlich auch so nicht gemacht hätte.", grinste er schelmisch.

Misstrauisch sah der Templer ihn an "Na ja gut, was soll's." Er griff nach einer Kirsche und aß sie. Dann spuckte er den Kern rund 2 Meter weit weg. Danach war Gilbert an der reihe.
 

Als die Sonne bereit war unter zu gehen war der Halbe Baum ohne Kirschen und die beiden Ordensritter hatten Bauschmerzen. Gilbert hatte es zwar um ein paar Zentimeter nicht geschafft, doch Johannes lies die Wette - so Gutherzig wie er doch war - fallen. Das einzige was sie jetzt wollten war nach Hause auf die Burg und sich hinlegen. So viele Kirschen zu essen war nicht gerade gut, stellten sie fest.

Den Bauch haltend stiegen sie wieder auf Ihre Pferde und ritten im Schritttempo zurück. der junge Albino lehnte sich vor und legte sich sozusagen auf sein Pferd. Arme und Beine baumelten an den seiten runter und das Pferd folgte einfach dem Ross vornedran.

Bei Dämmerung kamen sie am Burgtor an. Lustlos brachten sie die Pferde in den Stall. Kaum waren die Boxen geschlossen machten sie sich auf in ihre Zimmer und legten sich ins deren Betten. Mal hoffen das die Bauchschmerzen morgen weg sind.
 

Der Nächste Tag war angebrochen und Gilbert musste wie gewohnt früh Aufstehen. Mittlerweile hatte er gelernt mit der Sonne aufzustehen. Johannes musste ihn gar nicht mehr wecken. Und die Bauchschmerzen von Gestern waren auch weg.

Er zog sich an und schlurfte in den Hof. Üblicher Treffpunkt für jeden Morgen. Doch Johannes war gar nicht da...und überhaupt, er hat heute noch gar keinen gesehen! Normaler weiße liefen ihm immer ein paar Templer oder Mönche über den Weg, nur heute nicht. Verwirrt irrte er herum in der Hoffnung mal jemanden zu sehen.

Er durchsuchte alle Gänge , doch niemand zu sehen. Bis er mal an einer großen, und zwar wirklich großen Tür vorbei lief. Er konnte Stimmen wahrnehmen, viele. Es hörte sich etwas durcheinander an, bis einer etwas Lauter wurde. Dann wurde es ganz Still...

Sich Umschauend, ob Jemand den Albino sehen könnte, lehnte er den Kopf an die Tür und lauschte den Gesprächen. Wirklich erkennen konnte er nicht wirklich etwas.

Seufzend lies er ab und entschloss sich einfach vor der Tür zu warten. Hätte er gewusst wie lange diese Sitzung dauerte, wäre er in der Zeit in die Burgküche geschlichen und hätte sich da was zu Essen geholt.

Denn bis der Türflügel sich öffnete war schon Nachmittag. Halb eingeschlafen richtete Gilbert sich wieder auf. Er suchte mit den Augen nach Johannes und kam ihm gleich entgegen als er ihn sah.

"Ist etwas passiert, dass ihr euch alle so lange unterhalten habt?", fragte der kleinere gleich nach. Er versuchte den Gesichtsausdruck von Johannes zu lesen. Da man seine Augen oftmals nicht zu Gesicht bekommt, hat Gilbert gelernt die Mimiken zu lesen.

Er bemerkte das die Mundwinkel sorgvoll nach unten hingen. Was war denn los?

"Gilbert, es wird wahrscheinlich an der Zeit sein, dass wir in Richtung Süden und Osten müssen, um zu Kämpfen...", meinte der Templer etwas bedrückt.

Er wusste nicht was er mit Gilbert anfangen soll. Sollte er mit? Oder sollte er doch lieber hier bleiben? Aber wenn er hier bleibt, wird er nur bei den Mönchen sein. Was würde er denn tun?

"Nun ja... Da du jetzt ein Ordensmitglied bist, aber dennoch Minderjährig, hast du die Entscheidung mitzukommen oder hierzubleiben. Morgen früh werden wir mit den Pferden abreisen, bis dahin musst du dich Entschieden haben.", meinte er und sah Gilbert an. Dieser war schon fast fassungslos. Eine Religionsschlacht und Gilbert sollte vielleicht dabei sein? ...Und dann sollte er sich auch noch bis Morgen entscheiden?!

Sichtlich verwirrt sah der Junge Albino Johannes an. Dieser hatte diese Reaktion schon erwartet...
 

Als Gilberts Abends immer noch Unentschieden im Bett lag fragte er sich was besser wäre.

Hier zu bleiben und sein Versprechen zu brechen dem Orden zu dienen, und Abenteuer zu erleben?

Oder lieber mitgehen, vielleicht über Monate weg zu sein von der Heimat und dabei vielleicht noch umzukommen?

Aber wenn er nicht mitgeht, wäre vielleicht eine einmalige Chance weg...

AAAAAHHHHH!!!

Was sollte er bloß tun?

Er verzweifelte innerlich. So lang er noch Stunden im Bett und konnte deswegen nicht schlafen.

....
 

Gilbert rannte schnell zum Hof hinunter und blieb keuchend vor Johannes und seinem Pferd stehen.

"Ich komme mit!", sagte er außer Atem. Der Templer nickte.

Gilbert rannte in den Stall und holte sein Pferd. Er sah das die Ordensritter los wollten, also beeilte er sich lieber schnell.

Und so ritt er mit den Templern erstmal in Richtung Süden. Auf dem Weg fragte Gilbert wo denn der erste Halt wäre.

Darauf gab Johannes ihm nur die Antwort "Rom". Also nach Italien? Aufgeregt dachte Gilbert nach wie es dort so sein würde. Man hörte viel über Italien, vor allem über Rom, oder auch Venedig, oder Neapel.

Es musste dort auch recht warm sein! Der Priester berichtete von langen Sommern und wintern in denen es manchmal gar nicht schneit. Und Außerdem sollte es da gutes Essen geben!

Johannes gab irgendwann mal den Kommentar das Gilbert aufpassen solle. Es würden viele Diebe in Rom herumrennen und auch viele Frauen an den Straßen stehen, die ihre Keuschheit auf die Kippe bringen.

Bei den Frauen wurde Gilbert rot. Er war doch so oder so noch zu Jung um das zu tun, obwohl er ein - zwei Jahre älter aussah als er ist. Und wenn, er ist Ordensritter! Er hat einen Schwur auf Keuschheit gegeben, den darf man doch nicht einfach brechen!

Ewige Diskussionen zogen sich in seinem Kopf ab.
 

Was wird auf Gilbert bloß zukommen wenn er in Rom ankommt?...

Benvenuti a Roma!

WILKOMMEN IN ROM!
 

Träge saß Gilbert auf seinem Pferd. Tagelang waren sie Unterwegs ohne eine Pause zu machen. Man konnte sehen das man nun in Italien war. Die Häuser sehen anders aus, und die Leute sprachen eine fremde Sprache. Nun gut, das ist eben so in einem anderem Land. Aber er wusste das er in Rom genauso auch Latein reden konnte. Man würde ihn schon verstehen.

Das einzige was Gilbert massiv zu bedenken gab war wie die Leute sie anstarrten, je näher sie der Stadt kamen. Er hörte sie Tuscheln...

Er bemerkte aber das es komischer weiße nicht an seiner Erscheinung lag. Eher waren die Leute über das ganze Pack an Templern irritiert. (*)

Johannes meinte das man sie einfach ignorieren sollte...
 

In Roma angekommen brachten sie erst einmal die Pferde unter. Danach Teilten sich die Templer auf und erforschten sie Stadt. Gilbert ging mit Johannes los um etwas zu Essen. Er hatte das Gefühl noch nie so großen Hunger gehabt zu haben. Er musste sich wirklich mächtig beherrschen nicht einfach an den nächsten Stand zu gehen.

"Gehen wir doch auf einen Markt, mh? dann können wir uns das leckerste Aussuchen.", murmelte Johannes und sah währenddessen nach Vorne, da die Straße echt voll von Menschen war.

Dort angekommen sah man nur bedingt Stände mit Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch. Bei fast jedem Blieb Gilbert fasziniert stehen, da er solche arten von Essenszubereitung noch nie gesehen hat. Eingelegte Oliven mit den verschiedensten Gewürzen.

Alles roch so unglaublich lecker~

Dann nahm er war das Johannes ihm einen Apfel in die Hand drückte. EINEN APFEL. EINEN STINK MORMALEN APFEL. Dabei stehen hier so leckere Sachen rum!

Seufzend biss er rein. Immer noch besser als nichts, versuchte er sich einzureden.

Besser lief er schnell lief er von den Ständen weg und aß den Apfel während er mit Johannes auf der Spanischen Treppe saß.

Er musste zugeben, die Stadt war beeindruckend. Noch nie hatte er so viele Menschen auf einem Haufen gesehen. Und alles roch so lecker nach Essen...

Da knurrte doch gleich Gilberts Magen wieder. Schnell presste sich Gilbert die Hand darauf und sah zu Johannes. Dieser grinste nur doof tätschele Gilbert kurz als wäre er ein Hund.

"Weißt du was? Ich gebe dir jetzt ein paar Münzen mit, und dann darfst du dich hier Erkundigen, alles klar? Aber pass ja auf und wo wir Unterkommen weißt du ja, also komm dort einfach hin.", entschloss der Templer und fischt ein paar seiner Münzen aus der Tasche. Gilbert steckte sie in ein kleines Beutelchen und machte sich danach auf den Weg.

Natürlich ging er wieder zum Markt! Er will mal etwas Essen was er noch nie hatte.

Er hatte eine Auswahl von normalen Tomaten zu frischen Salaten bis wunderbar marinieten Fleisch.

...

Letzen Endes nahm er ein Gericht das aus Gemüse und Fleisch bestand (ähnlich wie eine Gemüsepfanne mit Putenstückchen). Nachdem er bezahlte machte er sich auf den Weg ein ruhiges Plätzchen zu finden. Und das war gar nicht mal so leicht.

Es war Vormittag und es sah aus als wär ganz Italien unterwegs. Gilbert bahnte sich de Weg durch die Mengen. An einer Kirche vorbei, an einem zweitem Markt, durch eine kleine Gasse. Und immer wieder wurde er von Frauen angesprochen. Zum Glück wusste er ja jetzt was sie von ihm wollten.

Als Schon fast Nachmittag war, wurde es auf einmal ganz leer. Nur noch wenige Menschen waren zu sehen. Aber warum?

Etwas schüchtern ging Gilbert auf einen Mann zu und fragte ihn wieso alle auf einmal weg sind. Als Antwort bekam er, dass die Menschen jetzt oft Essen und danach ein bisschen schlafen, bevor sie sich wieder in die Stadt wagen.

Ein Mittagsschläfchen also? Komisches Volk. Aber wenigstens hatte Gilbert ein ruhiges Plätzchen gefunden und setzte sich auf eine Mauer. Ungestört konnte er nun Essen und sich etwas umsehen. Er sah eine Zeit lang zu wie ein kleines Mädchen wischen musste. Süß. Sie sang ein Italienisches Lied dem er lauschte, doch es verstummte bald. Ein kleiner Junge im schwarzen Gewand stand bei dem Mädchen.

Bei genauerem hinsehen sah dieser fast schon aus wie Ludwig...

Nein, das konnte nicht sein! Wie hätte Ludwig es denn nach Italien schaffen können? Immerhin wäre er doch jetzt noch zu jung...

Bedrückt aß Gilbert sein Essen auf und hopste von der Mauer. Er sollte sich die Kirchen etwas ansehen, immerhin muss er auch etwas Lernen wenn er schon hier ist.

Während er an den zwei Kindern vorbei lief schaute er kurz zu dem Jungen hinunter. Als dieser seinen Blick erwiderte, kam es ihm wie eine Wenigkeit vor, in denn sie sich in die Augen sahen. Dennoch...die Zweifel dass es nicht sein kleiner Bruder ist, sind zu stark.
 

Schlendernd lief er durch die nun ruhigen viertel von Rom. Er bemerkte nicht, das ihm jemand folgte...er konnte nur plötzlich ein kleines Zupfen an seiner Kleidung verspüren. Verwirrt drehte er sich um als er schnelle Schritte hörte. Erschrocken sah er seinen Beutel mit dem Geld in den Händen des Fremden, sofort rannte er nach.

"Bleib stehen!", rief der Albino wütend. Er verfolgte den Dieb über Gassen und Marktplätzen. Bis dieser irgendwann nicht mehr rennen konnte. Keuchend blieb der Dieb stehen und stütze sich auf den Knien. Er dachte eigentlich er hätte Gilbert abgehängt, und konnte sich jetzt ausruhen, doch er spürte etwas kaltes, messerscharfes im Nacken, das ihm Gänsehaut machte.

Der Albino zückte sein Schwert und legte es dem Mann in de Nacken.

"Weißt du das stehlen eine Sünde ist? Weißt du, was man mit Sündern tut? Und weißt du auch, Wer ICH bin?", murrte Gilbert mit leicht atmenloser Stimme.

Nach einem Moment der Stille rief Gilbert wieder "Hast du mich gehört?! Ich will mein Geld zurück, und wenn nicht, das hast du eine Sünde begangen. Dann werde ich dich mit Gottes Wort bestrafen.". Leicht drückte er die klinge mehr an den Nacken. Der Dieb sprang erschrocken auf und warf den Beutel mit dem Geld hin. Er rannte diesmal nicht weg, nein. Gilbert konnte Angst in seinen Augen sehen. Erschrocken steckte er das Schwert weg, und hob den Geldbeutel auf.

"Warum stiehlst du?", fragte er ruhig. Er hatte komischer weiße ein schlechtes Gefühl den Mann so zu sehen, auch wenn er gerade versuchte ihn zu beklauen.

Dieser Antwortete ihm "Ich habe leider keine Arbeit, und meine zwei Kinder sind sehr Krank. Wir haben kein Geld für Medizin."

Man sah ihm an welche Sogen er um seine Kinder haben muss. Gilbert zögerte erst, griff dann aber in seinen kleinen Beutel. Er gab ihm zwei Goldmünzen "Ich hoffe, dass sie damit etwas holen können.", meine Gilbert etwas bedauernd und sah zur Seite. Der Mann sah ihn fassungslos an, bedankte sich schnell und lief weg.

Jetzt fühlte er sich schon viel besser, wenn er weiß, dass er jemandem Helfen konnte. Er kann verstehen das dieser Mann Geld klauen wollte um seiner Familie zu helfen...

Er machte sich auf den Weg zu der Unterkunft. Er verlief sich ein paar mal auf dem Weg, aber schließlich hatte er ja dann gefunden was er suchte. Und so ging der Tag auch dann zu Ende.

Benvenuti a Roma! Teil 2

Der nächste Tag in Rom war angebrochen. Heute Mittag würden sie wieder Abreisen und sich in Richtung Osten bewegen.

Bevor das aber passierte, war Gilbert schon wieder zum Markt gelaufen und hatte sich mit dem Restlichem Geld von Johannes etwas zu Essen geholt. Jetzt konnte er sich noch den Magen vollschlagen, denn er weiß nicht wie lange sie auf den Pferden sitzen werden.

So aß er gut eine Stunde mit ein paar Templern rum und kaute auf den Köstlichkeiten herum. Danach wollten sie sich eigentlich auf den Weg zur Unterkunft machen, doch etwas sehr unangenehmes kam dazwischen...
 

Vor einer Kirche , auf einer art Hof, hatten sich Unmengen an Menschen gesammelt. Ganz vorne sah man wir ein Holzgerüst aufgebaut war, und neben dran ein Mann mit schwarzer Maske stand. Irritiert was jetzt passieren würde versuchte Gilbert über die Menge hinwegzusehen, doch es gelang ihm kaum. Er seufzte und lief weiter.

"Willst du dir das etwa ansehen?", fragte ihn Johannes der genau so wenig sehen konnte. Der Albino nickte. Der Templer grinste leicht und zog Gilbert mit in die Kirche. Dort gingen sie die Treppen in den Turm hinauf. Vorsichtig kletterten sie zur Glocke hinauf und sahen runter zu dem Schauspiel am Hof. Geschockt blieb Gilbert der Atmen stehen als er sah, dass gerade Hinrichtungen stattfanden. Die Leblosen Körper trugen ein paar Leute auf einen Karren und bedeckten diese mit einem einfachem Tuch.

Danach wurden die nächsten hoch gezerrt und das Seil um den Hals gebunden. Einen Moment mal...

Bei genauerem hinsehen, sah einer dieser Menschen aus dieser Mann von Gestern! Der, der in eigentlich bestehlen wollte.

Bei dieser Feststellung weitete Gilbert die Augen.

"Questo uomo è un peccatore!", fing der Priester an zu reden, als er auf den Mann von Gestern zeigte.

"Ho visto con i miei occhi come ha dato il suo bambino malato streghe birra! Mi ha pagato il denaro non avrebbe mai potuto avere!",rief der Priester. die Menschenmenge schimpfte, so hörte es sich zumindest einmal an.

Verwirrt und besorgt sah Gilbert zu Johannes "Was sagte er denn gerade?". Der Templer überlegte kurz und meinte "Er sagte, das dieser Mann ein Sünder sei. Er hätte seinen Kindern Hexengebräu gegeben, damit sie wieder Gesund werden. Und das er es mit Geld bezahlte, das er niemals in Besitz haben könnte." Irritiert wieso Gilbert das unbedingt wissen wollte fragte er ob der kleine Albino nicht etwas damit zu tun hätte.

"Ich habe ihm mein Geld gegeben! Er sagte mir er hätte keine Arbeit, und so auch kein Geld womit er seinen Kindern etwas zum Gesund werden kaufen könnte...Er tat mir so Leid...", sagte Gilbert mit unhörbarer Traurigkeit. Er bekam so unglaubliche Schuldgefühle. Wird dieser Mann nur gehängt weil er ihm geholfen hatte?

Nein, das weiß er zu verhindern!

Schnell machte er sich auf den Weg runter auf den Hof. Er quetschte sich an den Leuten vorbei, die ihm einen gehässigem blick hinterher warfen.

"Nein, Nein! Bringt ihn nicht um!", rief er zu dem Hänger und dem Priester hoch. Er war noch rechtzeitig gekommen, aber er wurde nur verwirrt angesehen. Er hatte die Worte in Hektik in Deutsch gesagt. Er sollte es lieber in Latein versuchen.

"Miserere huic! Qui non est peccator!" ( "Habt Erbarmen mit diesem Mann! Er ist kein Sünder!" ) , sprach Gilbert mit schriller Stimme. Er konnte froh sein im Moment seine Kapute über gezogen zu haben, sonst würde ihm wahrscheinlich keiner Glauben bei seinem Aussehen. Böse sah ihn der Priester an. Man konnte sehen wie er zum sprechen ansetzte, dann aber von Johannes unterbrochen wurde.

Was sie dann sagten, konnte Gilbert nicht verstehen. Es war Italienisch, kein Latein. Dann wurde er von dem Priester angesprochen. In Lateinisch fragte er ihn "Nun gut Junge. Wieso sollte dieser Mann kein Sünder sein?" Gilbert sah sich etwas misstrauisch um bevor er sprach "Nun...Ich habe es gesehen, dieser Mann sorgte sich nur um das wohl seiner Kinder! Ich war es, der ihm das Geld gegeben hatte, bitte verurteilt ihn nicht! Sie können diesem Mann doch ganz genau ansehen, das er niemals "Hexengebräu" kaufen würde. Seien sie ehrlich."

Der Priester sah kurz etwas verblüfft umher. Er biss sich leicht auf die Lippe. Er traute den Templern nicht so, aber sie waren sehr Mächtig. Er kann nicht gegen den Willen Gottes sprechen, hier, vor aller Öffentlichkeit. "Nun Gut. Lasst diesen Mann ziehen...", brummte er mit seiner hochnäsigen Stimme. Der Henker löste den Stick um dessen hals und der Mann rannte von dem Podest hinunter, zu Gilbert und Johannes wo er sich auf die Knie warf "Ich danke dir! Ich danke dir! Möge dich Gott immer schützen!", er sah Gilbert an als sei er ein Gott für ihn. Es brannte ihm aber noch eine Frage auf der Zunge "Mein Sohn, darf ich in die Augen meines Helfers sehen?"

Die frage war äußerst Unangenehm. der Albino sah zu Johannes. Dieser machte keine Anstalten Gilbert aus der Situation zu helfen. Mist.

Unsicher legte er die Hand an seine Kapute. Er zögerte. Die Menge um ihn starrte ihn an. Er konnte die Augen spüren wie sie ihn durchlöcherten. Er schluckte leicht, zog dann seine Kapute runter. Schweigen.

Der Mann starrte ihn an "Rubrum oculos..." ("Rote Augen..."), brachte er leise heraus. Wie konnte er das Gestern nur übersehen? Stand die Sonne so tief unten, das seine Augen braun wirkten und seine Haare Hellblond?

Aber die Tatsache änderte nichts daran, das er ihm half. Verwirrt blinzelte er und sah weiter in Gilberts rubinroten Irden.

Die Leute machten einen beachtlichen Schritt zurück und hielten sich von Gilbert fern.

"Tutto ciò che si può vedere è l'esterno ma non l'interno." ("Alles was ihr sehen könnt ist das Äußere aber nicht das Innere."), hörte man Johannes Stimme sagen. Es waren weiße Worte, aber nicht jeder mochte sie auf Anhieb verstehen.

Damit meinte man jemand nicht richtig kennen zu können, wenn man nur das Äußere in betracht zieht, mann muss auch die inneren Werte kennen lernen um zu sehen, wie eine Person wirklich ist.

Der Mann sah Johannes an, danach Gilbert. Er nickte und gab die gleichen Worte wie vorhin wieder "Möge Gott dich weiterhin schützen." Danach stand er auf und ging. der Albino sah ihm nach. Als sein Blick zum Priester haschte, blickte er über zahlreiche verblüffte Gesichter. Auch das, des Kirchenmannes. Man konnte ihm förmlich ansehen wie er Gilbert gerne hier hoch zerren würde, und hängen würde, durch seine unnatürlichen roten Augen. Es brachte Gilbert leicht fies zu grinsen, da er weiß, dieser Mann konnte ihm nichts tun. er war ein Templer. Er war mächtiger als dieser Priester.

So zog er seine Kapuze wieder über und verschwand mit Johannes. Nachdem sie einige Straßen überquerten hielten sie.

"Das hast du gut gemacht Gilbert, ich bin stolz auf dich!", meinte der Größere mit einem breitem grinsen im Gesicht. Er tätschelte den kleinen leicht. Das puschte natürlich Gilberts Ego, dass sich in den letzten Jahren ansammelte. Mit zufriedener Laune machten sie sich auf den Weg zurück zur Unterkunft, an der die Templer schon ungeduldig warteten. Mit einer Backpfeife fürs zu spät kommen, schwangen die beiden sich auf ihre Pferde. Nun hieß es Abschied nehmen von Rom. Aber Gilbert war sich sicher, hier nochmal herzukommen. So ritten sie aus Rom, Hoch an den Rand der Alpen und bewegten sich in Richtung Osten, wo sie den nächsten Halt in 'Budapest' machen würden. Gilbert fragte sich wo das liegt...

Ein kurzer Besuch bei Elíza

Nach wenigen Tagen erreichten die Ordensritter die Stadt Budapest. Sie war um einiges kleiner als Rom, aber man hörte von vielen Gewürzen aus Asien. In der ganzen Stadt lag ein Duft von gebratenem Fleisch und Paprika. Gilbert lief schon wieder das Wasser im Mund zusammen. Sie hatten einen guten Zeitpunkt erwischt, denn so wie es aussah, gab es ein großes Fest.

Mit ihren stattlichen Pferden hinterließen sie bei den Kindern großes Ansehen. Die älteren schienen die Ritter schon zu kennen.

Sie wollten hier eigentlich nur ihren Proviant nachfüllen, und sich für ein paar Stunden aufs Ohr hauen, danach geht es weiter. Hier war die letzte Haltestelle bevor sie in die Schlacht zogen und Gilbert war sehr nervös. Aber er durfte keinen Rückzieher machen, immerhin durfte er Entscheiden ob er mitkämpfen will oder nicht und er entschied sich für das Kämpfen. An einem Hof baten sie um einen Stellplatz für Ihre Tiere, danach ging so gut wie jeder erstmal zu dem Fest sich den Bauch vollschlagen.

Mit ein paar Goldmünzen in der Tasche machte Gilbert sich auf den Weg. Er holte sich das Nationalgericht 'Gulasch' oder wie es hieß. Danach suchte er sich wie in Rom ein ruhiges Plätzchen. Er musste zugeben er mochte es nicht in aller Öffentlichkeit herumzuhocken. Die Angst das ihn wieder jemand mit Worten oder Taten verletzt war immer noch nicht verschwunden. Er überlegte sich ob er nicht ein wenig auf diese Lichtung gehen sollte, die sie vorhin im Wald überquerten. Es war recht ruhig und er konnte sich auf einen großen Felsen setzten, dann hatte er Sicht auf die schöne Landschaft~

Er verlor keine Sekunde und lief zu der Lichtung hoch, setzte sich auf den Fels und betrachtete die Landschaft während er aß.

"Heh du! Weg da!", rief eine genervte Stimme hinter Gilbert. Erschrocken drehte er sich um. Er blinzelte einmal, zweimal. Das konnte nicht sein. Er neigte den Kopf und sah sich das Mädchen genauer an.

"Hallo? Bist du Taub? Ich hab gesagt runter!", brummte sie wütend.

Gilbert zog die Kapuze vom Kopf und fragte "Bist du das Elíza?...". Das Mädchen hob die Augenbrauen erstaunt hoch und musterte den Albino. Sofort kam ihr der Junge am Apfelbaum in den Sinn. Wie hieß er? Gilbert...

"Gilbert?...", fragte sie zögernd. Sie musterte seine Augen. In dem Gesicht des Jungen Templers konnte man ein breites grinsen wahrnehmen. Er lachte kurz auf und sah Elíza wieder an "Du hast dich nicht wirklich verändert in den Jahren~"

Nun musste auch die Ungarin lachen "Ja, kann sein. Aber DU! Du hast dich ja echt ins Zeug gelegt.". Sie tätschelte Gilberts Schulter.

Dann musste Gilbert aber schnell etwas feststellen.

"Was fällt dir denn ein deinen alten Freund so von hinten anzupampen?! Du hast mich ziemlich erschreckt.", nuschelte er während er seine Hände in die Hüfte stemmte. Er hasste es wenn er nicht mitbekommt wie jemand ohne seine Erkenntnis anwesend ist. Die Ungarin grinste kurz überlegen und zog Gilbert dann am Mantel mit hoch auf den Fels wo sie sich hinsetzten.

"Was machst du denn überhaupt hier? Sag schon!", meinte Elíza aufgeregt und beugte sich zu Gilbert rüber. Sie bestach ihn mit Rehäuglein....

"Ohm...Wir machen hier ein paar Stunden halt um uns Auszuruhen. Später müssen wir nach Imbros, und im Namen der Christlichen Kirche kämpfen, gegen die Muslime.", sagte Gilbert etwas müde. Er war genauso angeschlagen von der Reise wie die anderen Templer auch.

Elíza sah ihn staunend an "Wow, wirklich? Dann pass dort mal gut auf dich auf!". Ja, das sollte er wirklich wenn er dort ist. Muslime sind nicht gerade schwach, und ihre Waffen sind ebenso gut wie die der Templer.

Gilbert sah in die Abenddämmerung hinein. Bei Sonnenaufgang würden sie morgen schonauf ihren Pferden sitzen.

Er seufzte kurz. Die Ungarin musterte ihn "Hmm...du solltest wohl besser die paar Stunden noch ruhen, die du Zeit hast. Schade eigentlich! Ich hätte gerne noch was mit dir unternommen, aber ich denke man sieht sich irgendwann wieder, haha!", sie sah etwas enttäuscht aus, aber dennoch genauso fröhlich wie immer. Der Albino musste kichern. "Sicherlich! Aber du hast recht, ich sollte schlafen. Beigleitest du mich noch zur Stadt?", fragte Gilbert während er vom Felsen kletterte. Nickend folgte ihm Elíza und sie liefen wieder hinunter in die Stadt wo man schon von weitem Gelächter wahrnehmen konnte und den duft des Essens. Das Fest musste wohl echt im Gange sein. Bei der Unterkunft der Templer blieb Gilbert mit ihr stehen. Sie verabschiedeten sich mich einer Umarmung, aber ein knuffen auf den Oberarm konnte sich Elíza wohl nicht abschlagen lassen. Gilbert mochte ihre jungenhafte Art, es war lustig da er noch nie so ein Mädchen wie sie gesehen hatte.

Als der Albino später im Bett lag dauerte es auch nicht wirklich lange bis er einschlief. Dieses lange reisen macht ihn müde, und dazu noch diese Nervosität gegenüber dem Kampf. Aber er glaubt an sich. Er glaubt daran, das er die Muslime bekämpfen kann.
 

"Gilbert, aufstehen, es geht los.", meinte eine leise Stimme zu ihm. Er bemerkte das Schulternrütteln. Er öffnete die Augen und blinzelte ein paar mal bis er Johannes erkennen konnte, der noch recht müde aussah. Wie befohlen stand der Albino auf und zog sich an um Abfahrbereit zu sein. Gähnend saß er wenige Minuten später auf seinem Pferd und ritt mit den Templern weiter. In ein zwei Tagen werden sie die wüste erreichen wenn sie den Zeitplan einhielten.

Die Nächste waren kalt und die Tage unerträglich warm. Als sie die Wüste erreichten, würde es noch schlimmer. Noch nie hatte jemand von ihnen so eine schlimme Hitze ertragen müssen.

Fast 50°C am Tag wenn nicht mehr und gefährliche Minus grade in den Nächten.

Nach rund drei Ewig vorkommenden Tagen in der Wüste erreichten sie die Schlucht von Imbros. Hinter dieser Schlucht wartete die Templer Armee auf ihre Unterstützung. Bis jetzt hielten sich noch alle fern von dem Gebiet das später als Schlachtfeld dienen wird. Viele bereiteten ihre Waffen vor. Schliffen die Schwerter, spitzten die Stacheln des Morgensterns oder schauten ob die Rüstung noch gut war. Andere wiederum schliefen um gut ausgeruht zu sein.

Als Gilbert die gewaltige Menge an Christen sah musste er schlucken. Es mussten Tausende sein!

Er zuckte kurz zusammen als Johannes seine Hand an seine Schulter legte. Er strich ihm kurz über die Haare, danach ging er zu den anderen Ordensrittern und packte die Waffen aus, die sie an den Seiten der Pferde in Beuteln hatten.

Abwesend starrte Gilbert zu dem Hügel, hinter welchem er morgen vielleicht sterben wird...

Die Schlacht von Imbros

Es war noch früh am morgen. Die Sonne strahlte die ersten Gipfel der Sandhügel an und Gilbert lief nervös hin und her während er ständig an den Verlauf seines Schwertes tippte. Immer wieder schaute er zu dem Hügel hinter dem die Schlacht in wenigen Minuten anfängt. Er hatte angst, gab es aber nicht zu. Der Albino sah im Augenwinkel wie Johannes zu ihm lief.

"Es geht gleich los, bist du bereit dafür?", fragte er und legte dabei seine Hand an Gilbert Schulter. Dieser antwortete leicht hektisch "Ich...ja. Aber steht in der Bibel nicht es ist Falsch zu töten? Begeht man nicht eine Sünde?". Als hätte Johannes gewusst was er sagen würde antwortete er gleich "Nein. Muslime sind gegen Gott. In ihrer Religion ist töten auch falsch, aber sie tun es trotzdem.".

Gilbert seufzte.

Er sah wieder zu dem Hügel. Sein Blick huschte automatisch zu dem Mann der naher die Angaben geben wird. Wann wir in Stellung gehen, wann wir anfangen zu Kämpfen. Und es schien als würde dies genau jetzt anfangen...

Es schauderte ihn von Oben bis Unten. Er holte seine Waffen und stellte sich zu den anderen Ordensrittern. Einige bekamen ein Pferd, doch diese wurden Systematisch in die Gruppen gestellt.

Und Gilbert musste am Boden kämpfen... Wenn ihn die Pfeile nicht treffen hat er schon die größte Hürde überstanden. Danach hieß es Schwerter schwingen, und Pfeile schießen.

Doch dann die Erlösung.

"Gilbert!"

Da er der jüngste von allen war, und man ihm auch irgendwie ansehen konnte, das er nervös war bekam er den Befehl sich nach Hinten zu den Schützen zu Stellen und Pfeil und Bogen zu bedienen. Doch wenn die Pfeile ausgehen mussten sie genauso Kämpfen. Gilbert nickte. Er war einer der Besten, es war eine gute Entscheidung ihn zu den Schützen zu schicken.

Er atmete einmal tief durch, dann stellten sich alle auf und der Albino war in der ersten Reihe.

DIE ERSTE REIHE.

kurz bevor man ihre Köpfe sehen konnte legten die Bogenschützen die Pfeile an. Es ertönte ein schrilles wiehern des Pferdes und der erste Mann ritt mit gezogenem Schwert den Hügel hinunter Tausende Templer folgten ihm, und das war das Zeichen.

Gilbert zielte und schoss den Pfeil in die Menge der Muslime, die ebenfalls hinter den Sanddünen zum Vorschein kamen. Im Takt zogen sie Neue Pfeile aus dem Beutel, zielten und schossen.

Er war glücklich auf dem Gipfel zu stehen, da keiner der Muslime es bis hierhin schaffte.

Einen Blick runter in die Schlacht und Gilbert erschrak. So etwas hatte er noch nie gesehen! Wie sie alle aufeinander losgingen, die schreie wenn jemand das Schwert in sein Leib bekam. Einfach nur schrecklich, und er war dabei. Auf einer Seite konnte er sehen wie Muslime es schafften durch die Templer hindurch zustürmen und auf dem Weg hoch zu ihnen waren. Schnell sagte er den anderen bescheid und zielte zu den Männern hinunter. Natürlich mussten gerade diese mit einem Pferd unterwegs sein, da war es besonders schwer richtig zu zielen, und sie waren um einiges schneller.

Nur wenige trafen sie und schließlich hatten es die andersgläubigen zum Gipfel geschafft. Gilbert lies den Bogen fallen und zückte das Schwert. Er starrte den Mann vor ihm an, er stieg von seinem Pferd und kam mit seinem Dolch angerannt. Gilbert konnte sich gerade noch ducken aber der Dolche hatte den Umhang zerrissen und die Kapuze rutschte vom Kopf. Das war eine Haarscharfe Sache...

Der Muslim drehte sich zu Gilbert um und blieb kurz überrascht stehen. Nicht nur weil Gilbert rote Augen hatte, sondern weil er noch ein Kind war!

Der Mann überlegte kurz, sollte er ihm etwas antun? Einem Kind? Was sollte er mit ihm anstellen?

Da die Schützen beschäftigt waren zu Kämpfen konnte keiner Acht nehmen wie Gilbert trotz seiner gelernten Kampfmethoden gefesselt wurde. Zeter und Mordio schreiend verfrachtete ihn der Muslim auf das Pferd und ritt mit ihm runter. Er versuchte anscheinend den Albino zu entführen, aber das lies er bestimmt nicht zu!

Den es gab ja noch Trick 17 und so angelte Gilbert seinen kleinen Dolch aus seinem Bund mit dem er so schnell er konnte das Seil das ihn fesselte durchtrennte. Er sprang von dem Pferd ab und landete unsanft mitten in der Schlacht. Das Schlimmste realisierte er erst jetzt. Er hatte keine Waffen mehr die ihn schützten! Sie lagen alle oben auf dem Gipfel. Er sah sich um und das erste was er erblicken konnte war ein Andersgläubiger der mit seiner Waffe schon ausholte. Erschrocken rollte sich Gilbert zur Seite und rappelte sich auf. Er konnte sich an eine Übungsstunde erinnern und wie er gelernt hatte geschickt auszuweichen und den anderen zu verletzen. Er tat es nicht gerne, aber er musste.

Er wartete bis der Gegner wieder ausholte, in dem Moment griff Gilbert blitzschnell an das Handgelenk und drehte es während er einen Schritt hinter den Mann machte um. Er konnte genau spüren wie das Handgelenk brach. Es schauderte ihn kurz. Danach versetzte er dem Gegner einen Tritt in die Kniekehle damit er auf die Knie fiel. In der Zeit schnappte der junge Templer sich die Waffe die der Muslime nur noch schwer in seiner Hand halten konnte.

Der Albino holte aus. Was er jetzt tat wird ihn wahrscheinlich noch sein leben lang verfolgen.

Er schloss die Augen und Durchbohrte den Gegner mit der Waffe. Tot.

Als Gilbert die Augen öffnete sah er überall Blutspritzer an sich. Er musste es ignorieren, denn schon der nächste griff an, doch viel zu schnell für Gilbert.

Mit einem tiefen Schnitt im Arm fiel er zu Boden. Unterdrückend einen Schrei aus der Kehle zu lassen hielt er sich sichtlich schmerzend die Wunde und sah hoch. Er blickte direkt in die Augen des Gegners doch dieser hielt inne als er die von angst verfressenen und kindlichen Augen sah.

Der Albino fühlte sich der Ohnmacht nahe, erstens durch die große Wunde an seinem Arm und zweitens da er gerade schon einen Durchlauf seines Lebens vor den Augen hatte.

Die zwei starrten sich einen kurzen Moment einfach nur an, bis ein zweiter Muslime dazu kam. Er schien den anderen anzuschreien und sah auch ziemlich wütend aus als er Gilbert musterte. Im nächsten Moment weitete er die Augen als er den Dolch in der Hand des wütenden Mannes sah. In einer art Schockstarre konnte er nur zusehen wie der Dolch auf ihn zuschnellte. Gilbert presste die Augen zusammen.

Ein Rumpeln ertönte unter den unendlich vielen klirrenden Schwertern und den Kampfgeschrei der Männer. Als der Albino die Augen wieder öffnete musste er erstmal unter dem aufgewirbeltem Sand erkennen was passierte.

Er sah Johannes wie er die beiden zur Strecke brachte. Er musste zugeben es sah verdammt gruselig aus wenn er Menschen umbrachte. Aber wenn Johannes nicht wäre, würde er wahrscheinlich tot sein.

Schnell versuchte Gilbert aufzustehen, doch unter dem großem Blutverlust an seinem Arm war das gar nicht mal so einfach. Ihm wurde schwindelig und übel und es drehte sich alles im Kopf. Ein widerliches Gefühl.

Er schwankte kurz und sah verschwommen zu Johannes der zu ihm eilte und ihn stützte. Mit viel Beherrschung schaffte er es nicht wegzuknicken. Er brauchte einen Moment, dann riss er ein Stück von seinem verfetzen Umhang ab und schnürte es über der Wunde zu. Er wollte Johannes und auch den anderen Templern zeigen das er nicht so schnell aufgibt. Er war Gilbert Beilschmidt! Er war etwas besonderes, und das wird er jetzt zeigen.

Er machte sich mit Johannes wieder auf in den Kampf. Eine ganze Zeit lang musste er aufpassen das er nicht noch umkippte, bei seinem schwindel, doch nach und nach passte sich wieder alles an. Die Templer waren im Begriff zu siegen, und die wenigen Muslime die noch überlebten fliehten nach ewigen Stunden.

Die Schlacht war gewonnen und Gilbert stand in Mitten von Leichen. Muslime wie auch Templer. Er hatte inzwischen auch schon einige Wunden mehr an seinem Körper, doch jetzt wo er wusste das alles vorbei ist, konnte er nicht mehr. Er sackte zusammen und fiel ihn Ohnmacht. Bleich von dem Blutverlust und überall Blut an einer Kleidung. Lange hätte er es nicht mehr durchgehalten.

Da noch die unerträglich Hitze der Sonne dazukam, die jetzt schon fast untergegangen war, mussten sich die Templer beeilen und die Schwerstverletzten vor der angehenden Kälte der Nacht schützen.

Dazu gehörte auch Gilbert, der behutsam von zwei Ordensrittern weggetragen wurde und später in decken eingewickelt neben Johannes lag. Die Überlebenden mussten sich jetzt erst einmal ausruhen bevor sich sich auf die Suche nach einem Ort machen konnten, in dem sie verarztet werden konnten.

Hoffentlich hält es Gilbert bis dorthin noch aus. Denn es kann nicht ausgeschlossen werden, dass noch einige an ihren Verletzungen sterben werden...

Alexandra und ihre Anziehungskraft

Der Nächste Tag brach an.

Die Sonne strahlte die ersten Spitzen der Sanddünen an. Es war glücklicher weiße noch recht kühl, da war es nicht so eine Qual sich fertig zu machen um weiter zu reisen.

Nachdem gestern Abend ja die Schlacht gewonnen war hatten sich alle erst einmal aufs Ohr gelegt. Bevor die Sonne aufging hatten sich die meisten schon abreise fertig gemacht und Wertsachen der Toten mitgenommen. Etwas abstoßend wie Gilbert fand, als er noch in den Decken eingewickelt auf dem Boden lag. Er war so müde...

Er entschloss sich noch etwas zu dösen bevor auch er gehen muss. Abwesend hörte er zu was die Templer so zueinander sagten.

"Die Truppen werden wieder getrennt."

Konnte er hören. Etwas anfangen konnte er aber nichts damit. Und schon schlief er wieder ein. Wenige Stunden später wurde er geweckt und Gilbert musste sich auf sein Pferd schwingen, das ebenfalls ein paar Schrammen bekam. Behutsam und belohnend streichelte er dem Tier über den Hals. Seine Wunden taten noch weh, vor allem die am Arm und die später dazukommende Wunde an seiner linken Seite. Es war zwar erträglich, doch wenn er seine Muskeln anspannte durchströmte eine Schmerzschwelle seinen Körper.

Stunden vergingen. der Albino folgte einfach nur seinen Vordermännern. Die Hitze wurde mit jeder Stunde schlimmer und schlimmer. Während dieser Stunden musste Gilbert immer wieder mit ansehen wie welche der Templer vom Pferd fielen. Manche standen wieder auf, andere nicht...

So wie es aussieht hatte ihnen der Hitzschlag noch den Rest gegeben. Seufzend sah er weiter nach vorn. Er musste es einfach unterdrücken, ignorieren, dieses Gefühl von Angst gemischt mit Sorge.

Nach dieser ganzen Sache, jetzt wo er schon so viele Tote sah, fiel es ihm nicht schwer mit anzusehen, wie sie die Toten einfach liegen ließen. So ist der Kreislauf des Lebens.
 

Und wieder vergingen Stunden. Plötzlich hörte man jemanden rufen "Dort in der Ferne ist ein Kloster! Wir haben es gleich geschafft!"

Gilbert fühlte sich wieder hellwach und ritt mit Neugierde nach vorne zu Johannes um das Kloster zu sehen. Er hob etwas die Kapuze nach Oben die ihn bis jetzt vor der Hitze schützte. Er staunte als er das große Gebäude sah. Endlich eine Unterkunft!
 

Dort angekommen stiegen sie von den Pferden und liefen in den Innenhof. Sie wurden von den Nonnen erschrocken angesehen. Einige eilten weg, hatten sie etwa angst?

Verwirrt blieb Gilbert lieber mal etwas hinter den Templern stehen, die Kapuze zog er sich ein Stückchen weiter ins Gesicht. Kurze Zeit später kam eine Nonne angelaufen. Sie sah schon etwas Älter aus, vielleicht 50?

Aber einen Moment mal...

Gilbert sah sich um, überall Nonnen...keine Mönche. Nur Nonnen. Dann war das ein Frauenkloster? Super.

Er schielte zu dem Ordensritter der neben ihm stand. Dieser schien sichtlich gefallen daran zu haben, bei den Frauen zu sein. Pf.

Gilbert hingegen fand es eher unangenehm bei so viel weiblicher Gesellschaft zu stehen. Er wusste nicht wieso und warum, aber es lies ihn irgendwie..nun ja...'kleinlich' dastehen.

Der Albino schaute sich mit den Augen um. Er wurde rot um die Nase als er ein paar Frauen sah, die ihn schon von weitem Anhimmelten. Gott, nur weil er das einzige Kind war? Frauen sind so komisch...

Schnell sah er wieder zu der Nonne und Johannes, die gerade fertig waren sich zu Unterhalten. Er hatte gar nicht mitbekommen was sie sagten, aber alle brachten ihre Pferde vor das Kloster, also hieß es wir werden hier bleiben können.

Einmal das Pferd angebunden und schon folgte er wieder den Templern. Sie wurden in die Schlafgemache der Nonnen geführt die extra ihre Zimmer räumten, so lange sie hier blieben.

Blöder weiße gab es nicht sehr viele davon, also musste man sich das Zimmer teilen. Gilbert entschloss sich gleich bei Johannes unterzukommen, die Anderen waren ihm irgendwie auch nach Jahren des Zusammenlebens sehr...suspekt.

Doch bevor sie sich ausruhen konnten, wurden sie von Schwestern versorgt die ihre Wunden reinigten und verbunden. Danach bekam man etwas zu trinken und zu essen. Und nochmals zu trinken.

Erst dann konnte es sich Gilbert in dem Zimmer gemütlich machen, wenn da nicht ein gewisser Johannes wäre der ihm den Platz im Bett wegnahm.

"Mach dich doch nicht so breit!", brummelte Gilbert müde und stieß den Templer mit dem Fuß etwas von sich weg. Es ertönte ein brummen von ihm. Gut, wenn er es eben nicht anders wollte!

Halb quer auf Johannes liegend schlief Gilbert letztendlich ein. Es war ausgesprochen bequem mit dem Kopf auf Johannes Bauch und den Armen über ihm verteilt. Das musste zwar bescheuert aussehen, war aber wirklich entspannend.

Doch dann in der Nacht...

Gilbert riss die Augen auf und bekam bald eine Macke. Er drehte den Kopf zu Johannes Gesicht und verengte die Augen, wie er es doch hasste wenn er Schnarchte. Schnaufend nahm er einen Teil der Decke und zog sie sich über den Kopf, schon viel besser. Auch wenn jetzt der andere kalte Füße bekommen wird...
 

Der nächste Morgen brach an. Johannes öffnete verschlafen die Augen und spürte ein Gewicht auf seinem Körper, verwirrt schaute er an sich runter. Er verdrehte die Augen als er Gilbert mit der decke um sich gewickelt auf ihm liegen sah. Der Templer konnte sich kaum bewegen. "Runter von mir, Giftzwerg!", murrte er und schob Gilbert von sich runter. Dieser wurde wach und gähnte genüsslich "Mh?". Er linste aus der Decke hinaus. Als er Johannes vielsagendes Gesicht sah musste er leicht grinsen.

Letztendlich endete es so, dass Gilbert aus dem Bett gezerrt wurde um sich frisch zu machen. Immerhin mussten sie ihre Waffen säubern und die Pferde pflegen. Außerdem werden sie sicherlich nicht untätig bleiben wenn die Frauen ihnen schon so nett die Unterkunft anboten und ihre Wunden versorgten.

Die Wunden...

Da fiel Gilberts Blick auf die Stelle am Arm. Zum Glück musste er nur den Ärmel hochkrempeln, sonst hätten sonst hätten sie seine Augen gesehen...

Seufzend liefen sie zum Innenhof wo schon einige der Ordensritter ihre Waffen an den kleinen Brunnen stellten um sie später zu säubern, Momentan waren sie mit den Pferden beschäftigt.

Doch was sollte Gilbert denn jetzt tun? Sein Pferd wurde mit ein paar weiteren von Nonnen versorgt, und seine Waffen waren ja nicht schmutzig da er sie dummer weiße nicht im Kampf benutzen konnte. Ging ja auch kaum wenn sie oben auf dem Hügel rumlagen!

Er schielte zu seinem Kumpel. Was war das denn? Irritiert sah er in das grinsende Gesicht von Johannes.

...?

"Gilbert~ Wenn du schon nichts zu tun hast, kannst du unsere Waffen säubern!", meinte er fies und verzog sich dann schnell, bevor er Gilberts Gemaule noch anhören müsste. Dieser stand jetzt allein da. Dieses Feige Huhn! Immer muss er die Drecksarbeit machen.

//Gott Verdammt.//, Fluchte er innerlich. Laut würde er das hier lieber nicht sagen.

Genervt und müde setzte er sich an den Brunnen und fing an mit einem Lappen die Rüstungen und Waffen von Blut und den daranklebenden Sand und Dreck zu befreien. Bis er damit fertig ist, wird er wahrscheinlich zwei Jahre älter sein.
 

Den ganzen Tag hing er am Brunnen und ging nur weg, wenn es etwas zu essen gab. Und schließlich wurde später nachmittag.

Immer wieder wurde er von den vorbeigehenden Nonnen angelächelt. Als wäre er ein stück Zucker...

Gruselig.

Als Gilbert bemerkte das ihn jemand beobachtete, sah er auf. Er wurde leicht rot als er ein junges Mädchen, wahrscheinlich in seinem Alter entdeckte. Sie hatte wunderschön funkelnde grüne Augen und leicht lockiges, braunes Haar. Sie hatte eine typische, schwarze Nonnenkutte an. Der Albino schluckte als sie zu ihm lief.

Das Mädchen blieb vor ihm stehen und neigte den Kopf. Aus Anstand rappelte sich Gilbert von den Knien auf und wischte seine nassen Hände kurz an dem Mantel ab.

"Du sitzt schon den ganzen Tag hier, musst du denn alle Waffen alleine waschen?", fragte das Mädchen überrascht. Die Gedanken von Gilbert schmolzen schon förmlich bei ihrer weichen Stimme. So eine schöne Stimme hatte er noch nie gehört!

"Also...mir wurde nicht gesagt das ich es tun muss, aber ich weiß wie müde und fertig die anderen Templer sind, deswegen mach ich heute so viele ich kann...", meinte der Albino schüchtern. Verdammt, warum wurde er so scheu? War er doch sonst eigentlich auch nicht...

"Oh, das ist aber lieb von dir! Die Tempelritter müssen dich wirklich zu schätzen wissen!", meinte sie erstaunt und grinste breit.

//Irgendwie süß...//, dachte sich Gilbert und lächelte. Einen Moment lang herrschte Stille zwischen den beiden, bis sich Gilbert einen ruck gab und nach ihrem Namen fragte.

"Alexandra, mein Name ist Alexandra~", sagte sie und streckte ihre Hand zu Gilbert.

"Wie heißt du denn?", meinte sie noch neugierig dazu.

Der Albino sah zu ihrer Hand."Gilbert.", meinte er schlicht und schüttelte sie.

Alexandra also? Gilbert fand das war ein schöner Name, er passte zu ihr!

"Es ist schade, ich seh ja dein Gesicht kaum. Darf ich dir denn nicht in deine Augen sehen?~ Du bist doch sicherlich ein hübscher Junge, hab ich recht?", neckte sie leicht und beugte sich zu Gilbert vor, dieser wurde einfach nur knallrot und wich ein kleines Stück nach hinten.

"I-ich also...",fing der Albino an zu stottern. Was stellte dieses Mädchen eigentlich mit ihm an? Er fühlt sich komplett neben der Rolle!

Sie kicherte leise. Anscheinend fand sie es lustig wenn er kein rechtes Wort mehr aus dem Mund brachte. Das machte ihn nur noch verlegener...

Er schluckte leicht und fasste sich. Mal hoffen das sie normal reagiert...

"Bitte erschrecke nicht oder so...", warnte Gilbert sie leise vor. Er legte die Hand an die Kapuze und zog sie langsam runter. Gespannt sah er zu Alexandra.

Diese machte große Augen. Sie hatte beim Beten oder den Predigten immer gehört, rote Augen seien ein Symbol des Bösen, aber wie konnte Gilbert denn böse sein? Er war doch so zurückhaltend! Außerdem war er ein Templer, und die wissen ja sicherlich auch wie er aussieht. Also gäbe es bestimme keinen Grund zur Sorge. Sie lächele einfach nur erstaunt und beäugte Gilbert etwas mehr.

"Das sind echt schöne Augen, und deine Haare! Unglaublich~", Sie hob die Hand und strich Gilbert kurz fasziniert über die weißen Haare.

Dieser schauderte. Er wurde noch roter, ging das überhaupt? War das Anatomisch möglich?! Es fühlte sich an als würde sein Gesicht glühen. seit Jahren hatte er sich mit keinem Mädchen mehr unterhalten.

Perplex sah er sie an. Das sie gleich so zutraulich war...

Fast schon wie Elíza, nur ...um einiges weiblicher.

"Soll ich dir mal etwas zeigen?", meinte Alexandra und fing an zu grinsen. Der Albino neigte den Kopf "Und was?",fragte er skeptisch.

Als Antwort zog sie Gilbert leicht mit und lief in die Kirche hinein, hoch zu dem Glockenturm. Er war um einiges größer als der in Rom, aber man hatte eine unglaublich schöne Aussicht auf die Untergehende Sonne hinter den hohen Sanddünen. Als er sich umsah viel dem jungem Templer etwas ins Auge.

Nicht weit weg war eine Stadt! Nur ein paar Hundert meter entfernt. Gilbert hatte sich schon gewundert wie hier ein Kloster mitten im Nirgendwo stehen konnte.

Er sah zu Alexandra die sich auf die Steinmauer setzte und neben sich patschte. Natürlich gesellte er sich zu ihr.

"Ich hatte ja doch Recht~ Du bist ein hübscher Junge.", sagte sie leise und sah zu dem Albino.

Wieder wurde Gilbert rot, musste aber lächeln. Er spürte ein komisches kribbeln im Bauch als er realisierte das er hier einen Sonnenuntergang allein mit einem Mädchen ansah. Er sah leicht zur Seite. Oft sagt man das kribbeln im Bauch 'Schmetterlinge' sind...also ein Zeichen das man verliebt sei, aber ist er das denn? Er hatte sie doch erst kennen gelernt.

Der Albino beließ es dabei und sah mit Alexandra einfach den Sonnenuntergang an.

Auf einmal zuckten beide höllisch zusammen als hinter ihnen die Kirchenglocke anfing zu läuten. Das war so unglaublich schallernd laut das sie die Beiden glatt die Ohren zuhalten mussten. Ein lachen konnten sich Beide nicht verkneifen. Schnell gingen sie wieder runter um dem Lärm nicht ausgesetzt zu sein. Doch als sie aus der Kirche liefen wurde Gilbert von vielen entsetzten Augen angestarrt.

Na ganz toll.

Hätte er doch lieber seine Kapuze aufgelassen. Vielleicht würden ihn dann nicht so viele Nonnen anstarren...

Ertappt!

Der Albino schluckte tief.

Die Schwestern starrten ihn entsetzt an. Was sollte er jetzt tun?

"Ein Dämon!", kreischte eine Nonne. Mist, wie sollte er das denn so gläubigen Menschen erklären?

"E-es ist nicht so wie ihr denkt! Ich bin kein Dämon!", versuchte Gilbert zu erklären, doch er wurde gleich von einer Schwester unterbrochen.

"Schweig!", schimpfte sie und hielt ihr Kreuz an Gilbert. Überrascht stellte sie fest das es ihm gar nichts ausmachte. Die Nonnen sahen erstaunt her.

"Lassen sie mich es erklären, bitte!", bat der Albino. Doch wieder wurde er unterbrochen.

Diesmal wurde aber nicht er angeschrien, sondern Alexandra. Perplex sah er zu.

"Alexandra! Wie konntest du nur mit ihm mitgehen?! Was haben wir dich denn gelehrt? Das du dich in Verbindung mit dem Bösen setzten sollst?! Auf keinen Fall!",sagte sie streng und sah Alexandra böse an.

Doch bei dem Satz "Mit dem Bösen in Verbindung" machte es bei Gilbert Klick. Es war wie eine Art Sensor die auf rot schaltete. Wütend nahm er das Mädchen hinter sich und hielt der Schwester eine Standpauke.

"Wie können sie es wagen mich, einen reinen Templer, als 'Dämon' und 'Das Böse' zu beschimpfen!? Ich mag zwar nicht nach dem Ideal der Kirche aussehen, aber mein Herz ist reiner als das eines mach Anderen! Sie können mich nicht nach dem Aussehen beurteilen, Fräulein.", knurrte er selbstsicher. Doch er wurde leicht rot um die Nase als er realisierte das er eine ältere Dame angestaucht hatte.

Alle sahen ihn perplex an, selbst Alexandra. Er sah zur Seite. Es wäre wohl besser wenn er jetzt lieber die Waffen weiter sauber macht.

"Es tut mir leid...", nuschelte Gilbert während er zum Brunnen lief.

Die Nonnen sahen ihm entgeistert an. Das Mädchen musste lächeln. Niemand bisher hatte sich mit Schwester Katharina angelegt.

Alexandra warf noch einen Blick zu Gilbert, der ein Schwert mit dem Lappen von Blut befreite, bevor sie mit den anderen Schwestern in die Kirche ging um das Abendgebet zu sprechen. Natürlich wurde sie dort nochmal auf den Albino angesprochen.

Als später alle wieder raus kamen, sahen sie zu Gilbert der inzwischen eher gelangweilt mit dem Wasser spielte, als die Waffen zu säubern. Er bemerkte nicht wie sie ihn alle ansahen.

Es war schon Dunkel, eigentlich wäre jetzt Bettzeit, doch Alexandra blieb stehen als alle anderen zu ihren Zimmern liefen. Sie legte den Kopf schief und sah eine Weile den Albino an. Er war anders als die Jungen die sie kannte. Wozu man aber auch sagen muss, dass sie nicht viele kennt, und eher nur Geschichten von den Schwestern erzählt bekam. Alles in einem hatte sie Jungs als egoistisch und dumm eingestuft, doch bei Gilbert sah sie etwas anderes.
 

Der Albino sah in die Sterne hoch. Er sah den großen Wagen, und den kleinen...

Der Mond hier war so hell das es den ganzen Innenhof mit Mondlicht bestrahlte. Sonst konnte er die Hand vor Augen nicht sehen bei sich zu Hause, aber wir war alles Wolkenfrei.

Er seufzte kurz und lehnte sich an die kleine Mauer des Brunnens und schloss die Augen um etwas Nachzudenken.

Leise konnte schritte hören die näher kamen, als er die Augen aufschlug spürte er etwas auf der Wange. Schnell sah er zu der Gestalt die neben ihm stand und wurde rot.

Es war Alexandra die ihm ein Küsschen auf die Wange gedrückt hatte.

Sie sahen sich eine Ewigkeit in die Augen, fand Gilbert, bis er aufstand und kurz zur Seite sah.

Er kratze sich am Nacken.

//Ich denke ich sollte ihr auch ein Küsschen geben...//, überlegte er während er roter wurde.

Zögernd näherte er sich er ihr und küsste sie flüchtig auf die Stirn. Fragend sah er sie an, als hätte er gerne eine Antwort ob es okay war oder nicht. Doch als er in ihre Augen sah kam es ihm vor als würde um sie herum alles verfallen. Diese strahlend grünen Augen in denen gesprenkelt sandbraune Tupfer waren.

"Wahnsinn...", flüsterte Gilbert leise, es waren eher laut ausgesprochene Gedanken. Fragend sah Alexandra ihn an "Wahnsinn?"

Der Albino stutze. Hatte er das wirklich laut gesagt?

"Ich meine deine Augen...Sie sind...nun ja, ich finde sie schön...", murmelte er immer leiser und wurde dabei roter im Gesicht. Er redete sich immer ein das es an der Sonne liegen würde, er wollte sich nicht eingestehen das er rot wurde weil er verlegen war. Aber das wäre jetzt eine schlechte Ausrede wenn der Mond scheint.

Das Mädchen musste kichern "Du bist ein komischer Junge, aber ich mag dich sehr~", sagte sie leise. Gilbert bemerkte das sie ungewöhnlich nahe aneinander standen. Und wieder bekam er dieses kribbeln im Bauch...

Ob sie genauso fühlte? Das wird er gleich sehen...

Er atmete einmal tief durch und näherte sich ihr, wenn auch zögernd. Soweit Gilbert weiß sind Küsse keine Sünde, sie verletzten nicht die Regel des Keusch seins.

Er sah ihr in die Augen. Sie spiegelten leicht das Licht des Mondes wieder, einfach unglaublich.

Kurz bevor sich ihre Lippen trafen hätte er fast noch einen Rückzieher gemacht, aber das wollte er jetzt durchziehen!

Alexandra erwiderte den Kuss, das freute Gilbert sehr! Immerhin wusste er jetzt, das sie auch Gefühlte für ihn haben musste.

Nach einer gefühlten Ewigkeit ließen sie voneinander ab.

Verlegen sahen sich Beide an. Gilbert musste lächeln bei dem Gedanken das er gerade seinen ersten Kuss hatte, und dann auch noch mit so einem hübschem Mädchen wie sie! Er fragte sich ob es auch ihr erster Kuss war.

Alexandra schien ihm gerade etwas sagen zu wollen, als sie plötzlich erschrocken stutzte.

"Oh, ich muss gehen Gilbert! Die Schwester wird bestimmt böse sein wenn um diese Zeit nicht in meinem Zimmer bin!", meinte sie kleinlich.

"Ich bring dich noch hin. Ich denke danach sollte ich auch gehen...", sagte Gilbert mit einem glücklichem Lächeln.

Sie nickte.

So begleitete er sie zu ihrem Zimmer. Als Beide davor standen sah Alexandra nochmal zu dem Albino. Sie schien zu überlegen, doch kurz bevor Gilbert fragen konnte was los sei, bekam er wieder ein Küsschen aufgedrückt. Überrascht hielt er die Hand an die Stelle.

"Gute Nacht~", meine Alexandra noch leise und verschwand in ihrem Zimmer.

Überglücklich machte er sich auf den Weg zu seinem Zimmer. Er musste leise sein, sonst wird er bestimmt noch Johannes wecken.

Leise machte er die Tür auf, schlich rein und schloss sie langsam wieder. Als er sich umdrehte sprang er einen Schritt zurück.

"Johannes! Erschreck mich doch nicht so du Schrank!", brummelte der Albino schmollend. Johannes grinste blöd.

"Soso, gerade einen Tag hier und schon am knutschen? Tz, also Gilbert." Der Albino wurde sofort knallrot.

Hatte Johannes die Beiden etwa gesehen?

Dieser grinste einfach nur weiter und tätschelte Gilbert Kopf.

"Aus dir wird noch was, um Himmels Willen.", meinte er und lachte auf. Danach legte er sich ins Bett. Gilbert kam dem ebenfalls nach.

Er zog den Mantel aus und kletterte unprofessionell über seinen Kumpel. Danach machte er es sich wieder gemütlich. Johannes konnte nichts anderes tun als dem rumgekrackle von Gilbert zuzuschauen.

"Aber du bist dann auch bald mal damit fertig, oder?", meinte der Templer vielsagend. Gilbert sah zu ihm und grinste kurz. Nur noch kurz den Arm über das Gesicht von seinem Freund und gut. Die perfekte Pose zum schlafen!

"Gilbert...", fing er wieder an.

"Wenn du deinen Arm nicht aus meinem Gesicht nimmst, beiß ich rein.", drohte er dem jungem Ordensritter. Dieser schien das zu ignorieren. Aber wer nicht hören will muss fühlen!

Kurz darauf hörte man im ganzen Flügel mit den Zimmern einen kleinen Schrei von Gilbert.

"Du hast in meinen Arm gebissen! Bist du ein Tier?!", meinte Gilbert mit überschlagener Stimme und rieb sich die Stelle. Kleinlich quetsche er sich an die Wand und legte sich wieder hin. Johannes lachte auf. Er streichelte kurz über das Haar von Gilbert und sagte ein zufriedenes "Gute Nacht." und legte sich schlafen.

Der Albino zögerte und sagte ebenfalls leise ein kleines "Gute Nacht...", er musste gähnen. Er schloss die Augen konnte aber auch nach langer Zeit nicht einschlafen. Seine Gedanken kreisten um Alexandra, ihre fast schon verzaubernden Augen, ihre Stimme, den ersten Kuss....Oh man. Er war in sie verknallt. Ob er sie je wieder sehen wird wenn sie wieder abreisen?

Gilbert drehte sich hin und her im Bett, er konnte einfach nicht mehr aufhören an sie zu denken. Und das, wo er doch so müde war, nachdem er den ganzen Tag diese blöden Waffen sauber gemacht hatte.

Er sah zu Johannes. Dann musste er leicht lächeln.

Wäre er nicht gewesen, wäre Gilbert nun Tot. Er hätte nicht die Chance gehabt solch nette Leute kennen zu lernen. Er hätte nicht die Möglichkeit gehabt, ein neues Vorbild zu finden. Er war für ihn wie ein großer Bruder, oder ein Vater. Ihm konnte er alles anvertrauen.

Vielleicht ist es ja mal wieder an der Zeit das...

Gilbert checkte kurz ob Johannes auch wirklich schon schlief. Er wurde leicht rot. Es sind schon Jahre vergangen als er das zum letzten mal gemacht hatte.

Er rutschte näher an den Templer heran und umarmte ihn leicht. Den Kopf legte er müde auf Johannes Brust ab und sah ihn an.

//Könntest dich echt mal wieder rasieren.//, dachte er als er das Gesicht von ihm so musterte.

Er konnte sich an das eine mal erinnern, als Johannes sich mit dem scharfen Messer rasierte, und Gilbert nichts besseres zu tun hatte, als ihn andauernd mit seinem Gequassel zu nerven. Am ende sah er aus als wäre er mit dem Gesicht durch eine Dornenhecke.

Schöne Erinnerungen~

Während er weiter über die letzten Jahre nachdachte, nickte er ein. Schließlich schlief er ganz ein und konnte doch noch ein paar Stunden schlafen bevor er aufstehen musste...

Böse Überraschung

Johannes wurde am nächsten Morgen durch die warmen Sonnenstrahlen geweckt. Er gähnte leise und bemerkte etwas an sich. Er sah runter und entdeckte Gilbert der ihn umarmte. Das war schon recht lange her als er das zum letzten mal machte. Es ist nicht das Johannes es nicht mochte! Es freute ihn sehr.

Er wuschelte über Gilberts Haare. Kurz wusste er gar nicht wie er aufstehen sollte wenn der kleine so an ihm hing, entschloss sich dann einfach die Arme von sich wegzuschieben. Die Decke legte er wieder über ihn, danach zog er sich an und ging aus dem Zimmer raus. Keine fünf Minuten später wurde Gilbert wach. Er musste erst realisieren das er alleine war.

//Ich hab sowas von keine Lust aufzustehen...//, dachte er verschlafen und brummte in das Kissen rein.

Nach einigen weiteren Minuten stand der Albino auf und streckte sich genüsslich. Er zog seine Kleidung an bevor er sich auf den Weg zum Innenhof machte. Er sah sich nach Alexandra um, doch sehen konnte er sie nicht.

"Entschuldigung, wissen sie so Alexandra ist?", fragte Gilbert schließlich bei einer Nonne nach. Diese sah ihn nur kurz irritiert an. Dann schien ihr ein Licht aufzugehen und sie lächelte breit.

"Alexandra ist Momentan noch in ihrem Unterricht. Der wird aber bald vorbei sein~"

Verwirrt sah Gilbert der Schwester hinterher als sie weiter ging. Gilbert konnte ja nicht wissen das sie Gestern ebenfalls gesehen hatte wie die Beiden umher turtelten.

Der Albino setzte sich an die kleine Mauer des Brunnen und wartete. Er musste an den vorherigen Tag denken. Er wusste gar nicht das ein Mädchen seine Gedanken so verstellen kann. Es war einfach unglaublich!
 

"Gilbert!", rief eine Stimme.

Der Albino sah auf. Er sah Alexandra die angelaufen kam. So wie es aussah war jetzt ihr Unterricht vorbei.

Gilbert lächelte und stand auf. In der Zeit in der er hier saß hatte er sich etwas überlegt, hoffentlich gefiel die Idee auch Alexandra.

"Ich hab mir gedacht wenn du Heute nichts mehr zu tun hast, könnten wir einen kleinen Ausflug machen?", meinte der junge Templer und streckte ihr die Hand hin.

Alexandra machte große Augen und nickte. Ein Ausflug klang spannend! Sie legte ihre Hand auf Gilberts und war gespannt wo er sie hinbringen würde.

Natürlich erstmal zu seinem Pferd. Gilbert half Alexandra auf sein stattliches Ross zu kommen und setzte sich dann hinter sie. Lächelnd legte er ihr die Zügel des Pferdes in die Hände.

Etwas nervös sah zu dem Albino nach hinten "Gilbert, ich kann kein Pferd reiten! Ich hab das noch nie gemacht..."

"Ich helf dir.", meinte er beruhigend und legte die Hände mit an die Zügel.

"Und jetzt spannst du sie leicht und sagst dem Pferd es soll los~", er klärte Gilbert als sei es die einfachste Sache der Welt.

Und Alexandra befolgte auch diese Anweisungen, doch Gilbert wusste ja nicht das sein ach so toller Hengst sich gerne einen Spaß erlauben will...

Kaum hatte Alexandra fröhlich dem Pferd "Los!" befohlen, schon raste dieses los. Mit lauten wiehern rannte das Pferd stur gerade aus, mitten in die Wüste hinein. Nicht, das sich Alexandra hier nicht auskannte, sie wusste perfekt wie man sich hier Orientieren konnte, doch es machte ihr erhebliche angst wie schnell sie doch waren.

Gilbert zog die Zügel streng nach hinten und abrupt blieben sie stehen. Kleinlich rutschte Alexandra von dem Pferd hinab und blieb auf wackligen Beinen stehen. Erschrocken schaute sie zu Gilbert hoch der nach vorn rutschte und wieder die Hand zu ihr streckte "Ich denke...ich halte die Zügel. Du kannst dich dann an mir festhalten, mh?", bot er freundlich an obwohl ihn diese Aktion von seinem sonst immer so gutem Pferd ebenso erschreckt hatte.

Der Kroatin* konnte man ansehen das sie es sich noch erst überlegte. Aber sie vertraute Gilbert ja schon ein ganzes Stück, also nahm sie das Angebot auch an. Sie setzte sich wieder nervös hinter Gilbert und schlang gleich ihre Arme um dessen Bauch. Der Templer schauderte leicht. Es fühlte sich ungewohnt an.

Langsam legte er die Zügel wieder an und ging vorsichtig ins Galopp. Es war schön endlich mal wieder Wind zu spüren.

Als Gilbert einen Blick nach hinten warf sah er wie sie Alexandra an ihn anschmiegte, schnell sah er wieder nach vorne. Auch wenn sich wieder diese gewisse röte in sein Gesicht schlich musste er lächeln.

Er beschloss auf eine Sanddüne zu reiten, doch als sie oben ankamen blieben Beiden der Atem stocken. Von weitem konnte man sehen wie Muslime auf ihren Pferden angaloppiert kamen. Wahrscheinlich haben sie gesehen wie die Templer im Kloster Unterkunft suchten...

"Schnell, wir müssen es den Anderen sagen!", meinte Gilbert erst und drehte sofort um. So schnell das Pferd rennen konnte ritten sie zurück ins Kloster und alarmierten die Ordensritter und die Schwestern.

Die Ritter schnappten ihre Waffen während sich die Frauen ihn ihren Zimmern einschlossen damit niemand einbrechen konnte.

Dann kam der Moment.

Man hörte die Muslime grölen und in den Innenhof reiten. Blitzschnell war ein Kampf angezettelt.

Dummerweise waren es mehr Gegner als Gilbert vermutete und einige konnten in das Gebäude eindringen.

Wenige Zeit später hörte man Schreie der Schwestern. Und wieder machte es bei Gilbert klick. Er huschte zu den Zimmern und sah wie einige Andersgläubige versuchten die Türe einzubrechen, bei machen hatten sie schon die Nonnen aus den Zimmern gezerrt. Was hatten sie bloß mit ihnen vor?!

der Templer sah zu dem Zimmer von Alexandra. Erschrocken sah er wie einer die Tür einbrach und darin verschwand.

"Alexandra!", rief Gilbert bevor er ihren Schrei vernahm. Schnell rannte er hin. Als er dort ankam sah er wie dieser Muslim sie auf ihr Bett drückte, und einen Sebel an den Hals drückte.

Dieser Widerliche...

Wenn er wirklich das mit ihr vorhat was Gilbert denkt...NEIN.

Schnell zückte Gilbert sein Schwert und ging auf den Muslim los. Es tat ihm Leid das Alexandra alles mit ansehen musste. Doch was blieb ihm denn anderes übrig?

Kaum war es geschehen schnappte der Albino Alexandra und wollte mit ihr aus dem Zimmer huschen, doch bevor das geschah musste sich Gilbert wieder durch Muslime kämpfen.

Schützend nahm Gilbert das Mädchen in den Arm und versuchte die Gegner mit dem Schwert von ihnen fern zuhalten.

Ein schluchzen ertönte. Der Templer sah zu Alexandra die in seinen Armen anfing zu weinen. Sie tat ihm so unglaublich Leid...

"Biz barış içinde bırakın.Çocuklar hala vardır." ("Lassen wir sie in ruhe. Das sind ja noch Kinder.") , sagte einer der Muslime und zog mit dem anderem ab.

Allein war Gilbert nun mit Alexandra im Zimmer. Er lies sie los und schob ihren Schrank mit aller Kraft vor die Tür damit nicht nochmal was passieren konnte. Danach lief er wieder zu seiner am Boden zerstörten Freundin.

"Alles wird gut! Ich verspreche es dir, niemand wird dir mehr weh tun.", versicherte Gilbert und versuchte sie zu Trösten.

Etwas unbeholfen nahm er sie wieder in den Arm. Das Trösten fiel dementsprechend schwer da man draußen immer noch schreie hören konnte. Er hoffte das es bald alles aufhören wird...

"Alles wird wieder gut, du brauchst dir keine Sorgen machen, wir passen auf euch auf.", murmelte Gilbert immer wieder um Alexandra zu beruhigen. Doch sie hörte einfach nicht auf zu weinen. Konnte er auch irgendwo verstehen...

Er drückte ihr ein Küsschen auf die Stirn und wartete einfach bis alles vorbei war, solange müssten sie eben hier verweilen.

Abschied nehmen?

Langsam wurde es immer stiller. War es jetzt vorbei?

Gilbert lies Alexandra los und schob vorsichtig ihren Schrank von der Tür weg. Einen Blick nach draußen und er sah einige Leichen, zum Glück nicht von den Schwestern, oder von den Templern.

"Es ist vorbei.", sagte Gilbert erleichtert und nahm die aufgelöste Alexandra an der Hand.

Ihm blitze auf das er sie ja nicht einfach an den frischen Leichen vorbeiführen kann.

"Halte dir die Augen zu, bis ich dir bescheid gebe, ja?", vorwarnend sah er Alexandra an. Die musste sich erst einmal die Augen frei wischen, dann schließlich nickte sie.

An der Hand zog der Albino das Mädchen zum Innenhof, in dem alle versammelt waren. Die Templer sahen ziemlich erschöpft aus.

Der Blick huschte zu Johannes. Gilbert weitete die Augen als er ihn sah.

"Ah- Johannes!", er lies Alexandras Hand los und rannte zu ihm. Er lehnte sitzend an einem Pfeiler und wurde von zwei Ordensrittern wach gehalten. Es war sehr gefährlich in Ohnmacht zu fallen wenn man schwer verletzt ist.

"Was ist mit ihm passiert?!", fragte Gilbert entsetzt und kniete zu seinem Freund nieder.

"Ein Muslim hat ihn mit dem Sebel durchstochen...", meinte einer der Templer. Der junge Albino starrte auf die Blut durchtränkte Kleidung, deren Fleck immer größer und größer wurde.

Gilbert fühlte sich den Tränen nahe, jetzt wo er solche angst um seinen Freund hatte. Was wenn er sterben wird? Der fast schon einzige Mensch der sich mit ihm Verbunden fühlt? Eine Welt würde für ihn zerbrechen.

Eine Träne bahnte sich den Weg über Gilberts Wange.

Weinte er wirklich? Nach so einer langen Zeit in der er es unterdrücken konnte...

Verlegen wischte er sie schnell mit dem Ärmel das feuchte von den Augen, doch dann zuckte er zusammen.

Er sah auf und bemerkte wie Johannes recht schwach seine Hand auf Gilberts Haare legte und versuchte sie zu streicheln.

So ein Anblick tat Gilbert weh im Herzen. Dieses gequälte Lächeln das Johannes sich nur für Gilbert aufsetzte um ihn von den Sorgen wegzulenken. Es tat so weh...

"Jetzt weine doch nicht...", sagte Johannes leise und legte eine Pause ein um zu husten.

"...So schnell wirst du mich schon nicht los, das verspreche ich dir."

Fast schon weinerlich griff der kleine Albino nach Johannes Hand und hielt sie ein wenig. Hinter ihm kam Alexandra zum Vorschein. Die hatte er schon ganz vergessen...

Als sie in Gilberts Gesicht schaute, sah sie einen komplett anderen Mensch. Man sah ihm an, das er Angst hatte. Das er leicht verzweifelt war.

Und was wo er sonst so einen starken Eindruck machte, so selbstbewusst. Ganz anders.

Sie kniete sich zu den Beiden und umarmte Gilbert leicht. Sie wusste es würde nicht viel bringen, aber Gilbert sollte wissen, das jemand für ihn da war in diesem Moment.
 

Johannes schlug ungewohnt ermüdet die Augen auf. Wo war er?

Es dauerte eine Zeit bis er realisierte das er in dem Krankenzimmer des Klosters lag. Er erinnerte sich gleich an das geschehene von Gestern und tastete nach seiner Wunde. Sie war gesäubert und gut verbunden. Sie wird bald verheilt sein.

Und er erinnerte sich an Gilbert, wie er um ihn weinte...

Betrübt über den Gedanken setzte er sich schwerlich auf. Erst jetzt bemerkte er den jungen Albino wie er bei ihm saß und am Bett lehnte. Er schien zu schlafen.

Überhaupt, Johannes hatte gar kein Zeitgefühl mehr, wie spät war es denn?

Einen Blick aus dem Fenster erzählte ihm das es Nachmittag sein musste. Seufzend versuchte er aufzustehen, doch das war schwerer als er es sich erhofft hatte.

"Verdammt...", fluchte er leise. Schnell setzte er sich wieder auf dem Bett ab.

"Mhrrh...", hörte er hinter sich murmeln. Er warf einen Blick zu Gilbert der wach geworden war. Erschrocken sah dieser zu Johannes auf.

"Du musst doch noch schmerzen haben, wie kannst du da denn schon vorhaben aufzustehen?", sagte der junge Templer und lief zu Johannes rüber. "Komm, ich helf dir...", murmelte er müde. Er sah ihm nicht ein einziges Mals in die Augen, aber Johannes konnte genau sehen wie rot wie vom weinen waren. Wäre es wirklich so schlimm für Gilbert wenn er sterben würde? Ihn so zu sehen tat einem ja schon fast Leid.

"Ich hab gehört das wir heute Abend abreisen sollen...", nuschelte der jüngere. Man hörte etwas trauriges aus seiner Stimme heraus. Das war bestimmt wegen diesem Mädchen, an dem Gilbert so hing.

Vorsichtig stützte Gilbert den verletzten Templer und lief mit ihm runter in den Hof. Sie würden schon bald abreisen, lange wird es nicht mehr dauern.

Nach dem Angriff der Muslime wollten sie es nicht riskieren weitere Verletzte zu gewinnen, oder die Schwestern noch länger in Gefahr zu bringen. Immerhin hatte es auch einige von ihnen getroffen.

Johannes setzte sich vorsichtig an die kleine Mauer des Brunnen und hielt die Hand an seine Wunde.

Gilbert blieb an seiner Seite. Er fand es rührend wie sich Gilbert um ihn kümmerte. Doch er machte sich jetzt eher Sorgen um die Heimreise...

Es wird wieder Wochen dauern bis sie auf der Burg waren. Immerhin musste man ja auch immer wieder die Lebensmittel holen, und sich ausruhen. Auch die Pferde.

Und auf die musste man besonders aufpassen. Sie waren stark geschwächt von all dem. Dem Wetter, der Last die sie tragen mussten, einfach wegen allem.

"Gilbert...!", hörte man Alexandra rufen.

Der junge Albino sah auf. Er wusste genau was jetzt kommen würde.

Abschied nehmen.

Er setzte sich ein trauriges Lächeln auf und lief zu ihr. Gleich wurde er umarmt.

"Ich werde dich vermissen...", sagte Alexandra leise.

"Ich dich auch, aber ich bin mir sicher, wir werden uns wieder sehen! Man sieht sich doch immer zweimal im Leben, oder?". Gilbert versuchte sie mit diesen Worten etwas aufzumuntern und strich ihr so liebevoll wie möglich über die Wange. Und es klappte! Ein kleines, zierliches Lächeln spielte sich auf das Gesicht von Alexandra.

Jetzt wurde er wieder rot. Das war nicht auszuhalten, kaum sah dieses Mädchen den Templer an, fiel er innerlich zusammen. Fast schon ein Hexenwerk. Aber auch nur weil Gilbert sich nicht eingestehen will das er Verlegen wurde.

"Also Templer, schwingt euch auf die Pferde, wir reisen ab!", rief ein Mann. der Albino sah kurz hin, und wieder zu seiner Freundin zurück. Er druckste rum, er wollte einfach noch nicht gehen! Aber besser er macht es jetzt oder nie.

Schnell drückte er Alexandra ein Kuss auf die Lippen und sagte ihr eilig "Ich hab dich lieb!", danach huschte er auf sein Pferd. Einen Blick warf er noch zu ihr, bevor er schließlich mit den Anderen durch das Tor ritt und verschwunden war.

Hinterblieben war die perplexe Alexandra die sie an die Lippen fasste. Einige Nonnen um sie herum quetschen sie naher glatt mit fragen über Gilbert aus. Ob wer auch wirklich so lieb war, wie er aussah, obwohl das irgendwie verweichlicht klang...

Nun gut, Gilbert selbst musste diese Fragerei ja nicht mitmachen! Er war auf dem Weg nach Hause...

Ob sie sich wirklich jemals wieder sehen werden?

Beide Hofften es.

Wiedersehen macht MORDLUST

Nachdem die Templer wieder über wenige Wochen auf dem Heimweg waren, kamen sie auch endlich auf der Burg an. Das erste was sie taten war erstmal zu baden und danach einfach nur noch schlafen. Die Mönche kümmerten sich in der Zeit um das Vieh.

Es dauerte zwei Tage bis wieder alle ihren gewohnten Kreislauf in sich hatten. Endlich keine Hitze mehr, und auch keine Kämpfe mehr gegen irgendwelche Muslime.
 

Gilbert war gerade fertig mit dem Frühstück als der raus auf den Hof lief, was er da hörte lies ihm wieder Wut und Trauer in die Adern steigen.

Er lauschte zwei Templern die sich unterhielten.

"Hast du schon gehört? In dem Dorf aus dem Gilbert kommt soll wieder etwas passiert sein!"

"Wirklich? Wieso?"

Der eine sah sich um ob er Gilbert sah und meinte dann etwas leiser zu dem anderem "Anscheinend hat dieser Paulus zwei Frauen verbrannt, da sie der Hexerei beschuldigt waren...ziemlich komisch, nicht wahr?"

Gilbert schluckte. Er bemerkte wie sein Herz anfing zu rasen. Das konnte er doch nicht einfach so mitanhören.

Keine fünf Minuten vergingen und Gilbert ritt mit der Kapuze tief ins Gesicht gezogen aus der Burg hinaus. Die zwei Templer sahen ihm überrascht hinterher.

"Ich glaube das hat er gehört...", meinte einer und sah den anderen besorgt an. Wer weiß was Gilbert jetzt anstellen wird! Schnell holten sie Johannes und ritten Gilbert nach. Die konnten nur vermuten das er in sein altes Dorf ritt.
 

Fest umklammerte der Albino den Bügel und spornte das Pferd an noch schneller zu rennen. So wütend wie jetzt war er noch nie. Er hatte das Gefühl innerlich zu brennen.

Aus dem Wald raus, galoppierte das Pferd über die Wiese, auf der Gilbert früher immer spielte. An dem Apfelbaum waren immer noch Kerben zu sehen von seinen Übungen als Bogenschütze.

Er wusste noch genau wo Paulus Haus stand, und wenn dieser nicht da ist, würde er warten bis er wieder kommt.

Und die Leute sahen ihm hinterher. Sie erkannten ihn nicht, da er ja die Kapuze überhatte.

Auf dem kleinem Marktplatz blieb er stehen. Er stieg von seinem Pferd und sah sich um.

"Wo ist Paulus?!", rief er.

"Sie suchen mich?", ertönte es aus einer Richtung. Bei der Stimme platzten Gilbert die Nerven. So viel unkontrollierbare Wut...er muss sich in Grenzen halten.

Der Templer drehte sich in die Richtung der Stimme und erblickte ihn, dieses widerwärtige Geschöpf eines Menschen.

Gilbert zog die Kapuze von seinem Kopf, die Leute schreckten zurück.

In Paulus Gesicht zeigten sich Ausdrücke von Wut, gemischt mit Angst.

"D-Der Dämon hat überlebt!", rief dieser mit dem Zeigefinger auf den Templer gerichtet.

Die Leute wussten in diesem Moment gar nicht was sie tun sollten.

Sollten sie wieder Paulus glauben? Oder sollten sie sich aus dieser Sache lieber zurückhalten?

Immerhin hatte Gilbert Kleidung eines Templers an. Wenn er die nicht von jemandem geklaut hat, heißt es das er sie locker ins Gefängnis bringen kann, wenn nicht sogar töten!

Die Blicke blieben auf ihnen haften.

"Du...du widerwärtiges kleines stück Mist!", sagte Gilbert mit einer vor Wut zitternden Stimme. Er legte die Hand an den Griff seines Schwertes. Er zog es aus der Hülle hinaus.

"Du hast meine unschuldige Mutter getötet, und mir meinen Bruder weggenommen!"

Langsam aber sicher verspürte er eine große Lust das alles einfach zu beenden und Paulus sein Schwert ins Herz zu rammen. Er ging auf ihn zu.

"T-töte mich nicht!", meinte der hoch Gläubige und umklammerte das kleine Kreuz von seiner Kette. Je näher Gilbert kam, umso mehr Abstand wollte er haben.

"Gib mir einen Grund warum ich dich verschonen sollte!", Gilbert hob sein Schwert für eine Hieb an. Doch bevor der für ihn ersehnte Schlag kam wurde er gerufen. Verwirrt sah er über seine Schulter.

"Gilbert!"

Johannes und zwei weitere Templer trafen in Dorf ein und stiegen von ihren Pferden.

"Was machst du da?", fragte Johannes während er zu ihm lief.

Daraufhin bekam er nur einen mehr als eindeutigen Blick von dem Jüngerem. Die Menschen aus dem gesamten Dorf hatten sich nun auf dem Marktplatz versammelt und beobachteten das Geschehen. Gilbert bemerkte bis jetzt noch nicht das ihn ganz bestimmte zwei blaue Augen ansahen.

Verdutzt sahen die Templer auf den Mann vor dem Gilbert stand.

"Ist das etwa dieser Paulus?", fragte Johannes mit ernster Stimme. Der Jüngere nickte.

Die Gesichtszüge aller Ordensritter verzogen sich.

"Dieser Mistkerl war er der meine Familie auseinander gerissen hat! Schon von Anfang an!", sagte Gilbert mit brüchiger Stimme. Er Erinnerte sich noch ganz genau wie es in jener Nacht passierte. Es trieb ihm die Tränen in die Augen als er wieder und wieder die Schreie seiner Mutter in seinem Gedächtnis hörte.

"Elendiger Mörder...", hauchte Gilbert leise und wollte wieder zum Hieb ausholen, doch die Templer hielten ihn zurück.

"Lasst mich los! Johannes, ich will das selbst zu Ende bringen! Dieser Mistkerl hat es verdient zu sterben!", fauchte Gilbert wütend. Seine Fäuste zitterten und die Tränen liefen ihm über die Wangen.

"Schon gut Gilbert. Er wird die Strafe erhalten, die er verdient. Und ich hoffe du weißt, lieber Paulus, was mit Leuten passiert die Morden...", Johannes Stimme wurde immer verheißungsvoller. Doch Gilbert war das nicht genug, er weiß das sie ihn jetzt töten werden, aber es wird ihn nicht ruhen lassen, bis er es selbst gemacht hat.

"Ich mach das.", knurrte der Albino. "ICH werde die Strafe durchführen."

Erschrocken sah Paulus zu ihm. Das konnte nichts Gutes bedeuten. Nur wenige Minuten später stand Paulus an einen Pfahl gefesselt und bat um erbarmen. Heuballen um ihm herum. Er sollte so sterben wie es seine Mutter musste.

Verbrennen bei lebendigem Leibe.

"Zündet das Heu an.", meinte Gilbert und sah mordlüstern zu dem Schuldigen.

Die anderen drei Templer, warfen die Fackeln auf den Heuhaufen.

Alle sahen zu wie sich das Feuer erst auf dem ganzen Heu verteilte, und dann langsam den Pfahl hoch kroch. Plötzlich fing Paulus an zu schreien, das Feuer hatte seine Kleidung angezündet. Jetzt gab es kein zurück mehr.

Er zappelte, schrie, doch das Feuer kreiste ihn immer mehr und mehr ein. Bis er verstummte.

Endlich war es vorbei. Sie löschten das Feuer und brachten die Leiche weg.

"Es ist vorbei Gilbert, mh?", meinte Johannes und legte ihm die Hand auf die Schulter. Gilbert nickte.

Sie wollten sich gerade auf den Weg zurück zur Burg machen als Gilbert aufgehalten wurde. Verwirrt drehte er sich um.

"W- ...Papa?", der junge Templer weitete die großen als er seinen Vater vor sich stehen sah. Er schluckte.

"Gilbert, nach Jahren sehe ich dich wieder...wo warst du?", Germanien sah zur Abwechslung mal besorgt aus.

Johannes musterte Gilberts Vater sehr eindringlich. Immerhin hatte Gilbert ihm mal erzählt wie wenig er sich um ihn gekümmert hatte.

der Albino sah seinen Vater fassungslos an.

"Wie...wie kannst du es wagen nach all dem was passiert so zu tun als wäre nichts gewesen? Du hast mich damals komplett verachtet! Ich war dir nichts Wert, ich hab es doch gehört als du mit Mama darüber diskutiert hattest!", fauchte Gilbert mit verteidigendem Unterton. Nein, sein Vater brauchte sich jetzt nicht bei ihm einzuschleimen weil er jetzt ein Teil der mächtigen Templer war. Einzig un allein der Ruf ist ihm wichtig.

"Ich will dich nie wieder sehen, bleib mir bloß fern!"

Mit diesen letzten Worten wandte sich Gilbert von seinem überraschten Vater ab und steig auf sein Pferd. Schließlich ritt er mit den Templern wieder zur Burg und hinterließ einen mehr als deutlichen Eindruck auf das Dorf. Nie wieder wird er hier zurückkehren.

Auf dem Heimweg sah Johannes zu Gilbert.

"Ich bin stolz auf dich, kleiner." , meinte er mit einem Lächeln auf den Lippen. Mit einem Gefühl der Erleichterung kehrten sie in den Burghof zurück. Das Grauen mit Paulus hatte ein Ende und endlich hatte es Gilbert geschafft seinem Vater die Stirn zu bieten. Er musste zugeben, er war schon etwas stolz auf sich selbst. Und zudem war auch bald sein Geburtstag! Irgendwie musste das gefeiert werden.

Aber darum musste sich der Albino keine sorgen machen, denn er weiß ja nicht das Johannes mit den anderen Templern gerade plant eine Feier für ihn zu schmeißen~

Schließlich ist er ein guter Templer geworden und er hat den krieg überlebt! Da passte es perfekt das er bald noch Geburtstag hatte.

Jetzt wird alles gut.

Alles Gute! Aber bitte kotz mich nicht voll...

Gilbert öffnete die Augen. Er fühlte sich vollkommen glücklich seitdem er die Sache mit seinem Dorf abgeschlossen hat. Zudem war Heute auch sein 15. Geburtstag!

Mit sichtlichen Elan schwang sich Gilbert aus dem Bett und zog seine Kleidung an. Seufzend sah er an sich runter und bedauerte das diese durch den Kampf und das Reisen ganz schmutzig war und auch recht kaputt. Er sollte vielleicht mal fragen ob man das in Ordnung bringen kann.

Doch erst rief die Arbeit.

Es war wieder so wie immer. Gilbert musste runter auf den Hof zum Stall und die Pferde versorgen. Doch überraschender weise kam er nur Mönche entgegen, aber keinen Templern. Und es roch auch irgendwie komisch...

Egal, die Arbeit wird nicht von allein gemacht.

Nachdem er den Stall ausgemistet hatte und die Pferde gefüttert aß er sein Frühstück, doch auch hier im Speisesaal war es so gut wie leer, von den Mönchen abgesehen. Wo waren die Templer? Und woher kam dieser komische Geruch?

Da sich der Albino erstmal keine großen Kopf darum machte, erledigte seine Aufgaben von Heute. Danach machte er sich auf die Suche woher dieser Duft kam.
 

Er wusste nicht wie lange er auf der Burg herumirrte, aber letzten Endes stand er vor dem Konferenzsaal stehen. Hier war der Geruch am stärksten und er konnte auch leises Geflüster wahrnehmen.

Aber ehrlich gesagt wusste der Albino nicht ob er da rein gehen sollte, immerhin durfte er hier noch NIE rein....Ach was, Heute ist sein geliebter Geburtstag, man wird es ihm verzeihen.

Langsam schob er die Tür auf und schielte in den Raum.

"Ehh..."

Gilbert musterte die Horde an Templern die mit jeweils einem Krug in der Hand an dem großen Tisch versammelt waren. Und das was die da tranken, das musste so komisch riechen!

"Gilbert! Komm, setz dich zu uns!", rief Johannes von weit hinten.

Der Albino setzte sich etwas kleinlich neben ihn und schielte in seinen Krug.

"Was ist das denn für ein Gesöff?"

Johannes fing an breit zu grinsen "Das ist Bier! Die Mönche brauen das unten im Keller. Probier doch mal! Es ist zwar Alkohol, aber du bist ja auch kein kleines Kind mehr." Und schon schob dem Albino jemand einen Krug voll mit diesem 'Bier' zu ihm.

Sollte er das wirklich probieren? Es sah komisch aus...und roch auch so.

//Nah, was solls.// Gilbert nahm eine großen Schluck davon, doch er stellte es gleich wieder auf den Tisch.

"Das ist total bitter!", zeterte er und schauderte von Oben bis Unten. Die Anderen lachten nur. Wie konnten die das bitte einfach so trinken?! Das schmeckt doch so...so...naja.

Im Nachhinein schmeckt das gar nicht so übel...

Verstohlen nahm Gilbert noch einen Schluck aus seinem Krug. Irgendwie machte es durst.

Und nach noch einen Schluck.

Und noch einen...

und nochmal einen.

Da auch noch diese gute Stimmung war, viel es dem Albino gar nicht auf das er schon bald das zweite Bier in der Hand hatte, wenig später schon das dritte.

Doch die anderen Templer waren da nicht zurückhaltender! Es Grenzte schon an einem Wunder das die Fässer noch nicht leer waren...

"Gilbert!", meinte ein angetrunkener Ordensritter.

"Alles Gute! Von uns allen! Du hast viel erreicht!", rief er und alle hoben ihren Krug und stießen auf Gilbert an.

Und dieses Getrinke ging über Stunden, bis in die Nach hinein. Zum Glück war morgen Sonntag...

Doch auch bei dem Geburtstag von Gilbert muss die Party irgendwann aufhören!

So machten sich gegen morgen die Templer auf den Weg in ihre Zimmer..wenn sie diese fanden.
 

"Hey Gilli! Nommal alles Gude von mia! Aber pass auf daste mich nich vollkotzt...", lallte Johannes und verschwand hinter irgendeiner Tür. Das war bestimmt nicht sein Zimmer.

Jetzt musste nur noch der Albino zu seinem Zimmer kommen. Doch wie es das Schicksal wollte kamen ihm haufenweise Hindernisse auf den Weg dorthin~

Mal sei es eine Wand die komischerweise ganz plötzlich vor Gilbert auftauchte, oder eine Treppe die ebenfalls aus mysteriösen Gründen einfach mal Schuld war weshalb er hinfiel.

Nur mit viel mühe die Übelkeit nicht aus sich rauszulassen kam er heile im Bett an. Und dort schlief er auch gleich ein.

So wie es aussieht hatte Gilbert sein Lieblingsgetränk gefunden...

Der Tag danach

Grummelt wurde Gilbert wach. Er lag samt seinen mit Bier vollgesüfften Kleidungsstücken im Bett. Sein Kopf war schwer wie ein Stein und dröhnte was das zeug hält.

"So ein Bockmist...", brummte er lustlos und bemerkte das sein Kissen weg war. Irritiert sah er sich im Bett um, bis er erblickte das es zwischen seinen Beinen klemmte.

"Oh gütiger Gott, ich war voll."

Langsam und vorsichtig stieg er aus seinem Bett hinaus. Das erste was er jetzt tun wird ist erstmal was richtiges zum anziehen finden! Er konnte doch nicht wie eine wandelnde Brauerei herumlaufen... Da tropfte das Bier schon aus der Kleidung wenn er nur seine Arschmuskeln zusammenkneifen würde.

Seufzend wickelte er sich in der Bettdecke ein und lief aus dem Zimmer. Als hätte er tagelang kein Licht gesehen kniff er die Augen zusammen und tastete seinen Weg ab. Er konnte sich noch erinnern das Johannes in den Waschraum gegangen ist als die Feier vorbei war...

Vollkommen ermüdet watschelte er mit der Decke um über den Burghof, vorbei an den Mönchen die ihm aus dem Weg gingen damit sie nicht von dem Albino angerempelt wurden. Und wer hätte es gedacht, er hat es bis zum Waschraum geschafft ohne hinzufallen oder zu erbrechen! Ganz anders als Heute früh.

Langsam schob er die Tür auf und blieb abrupt stehen. Mit dem Gedanken gleich wieder weg zugehen sah er wie Johannes nackig in der Kupferwanne lag und gemütlich im Wasser schlief. Wie um Himmels Willen hatte er es in stockbesoffenem Zustand geschafft noch seine Klamotten auszuziehen und ohne einen Unfall in die Wanne zu steigen? Sah ja schon ulkig aus mit einem Bein über dem Wannenrand und dem Bierkrug auf dem Boden.

"Johannes..!", brummelte Gilbert und schloss die Tür hinter sich. Diesen Anblick wollte er den Anderen wirklich ersparen!

Aber nachdem der Templer nicht reagierte schlurfte Gilbert zu ihm an die Wanne und nahm den Krug.

Die Decke wickelte er sich schnell um den Kopf und schlug heftig mit dem Bierkrug gegen das Kupfer. So einen schönen, lauten Gong~

Das musste bestimmt noch viel schlimmer sein wenn man in dem Teil drin saß, und so reagierte Johannes auch.

Aufgeschreckt und in 'WO-IST-DER-FEIND-POSE' sah er sich mit einem halben Herzkasper um. Dann erblickte er den jungen Gilbert der nur dreckig vor sich hingrinste.

"Du!-", schnell hielt sich Johannes den Kopf. Es dröhnte so...

"Johannes, kannst du mir helfen neue Klamotten zu holen? Sie sind jetzt schon so alt, und kaputt, und jetzt voll mit Bier und Dreck...", bettelnd sah der junge Albino seinen Freund an. Er musste sich wirklich sehr konzentrieren in das Gesicht zu schauen, und nicht sonstwo...er sollte sich wirklich langsam mal etwas anziehen...

"Ohm..sicherlich. Lass mich nur schnell was anziehen.", nuschelte der Ältere und stieg unprofessionell aus der Wanne. Schnell zog er sich seine Hose an und packte die restlichen Sachen zusammen.

"Dann gehen wir mal nachsehen..."

So verschwanden sie aus dem Waschraum und liefen zu seinem Mönch der die Kleider schneiderte.

Endlich neue Sachen! Die Erlösung.

Doch bis die dann fertig geschneidert waren, konnte es noch ein paar Wochen warten. So viel Handgemachtes wie die Handgestickten Tatzenkreuze auf der Brust bedeutete viel Arbeit!

"Toll, jetzt muss ich noch weitere Wochen in dem Fummel rumrennen...", murrte Gilbert während er allein auf dem Weg zur Kapelle war.

Es war immerhin Sonntag, da musste man doch beten!

Doch als er dort ankam sah er gähnende Leere. Gilbert konnte sich schon denken das die Anderen noch tief schlummerten.

Verschlafen lief er zur ersten Reihe der Bänke und kniete nieder. Danach folgte die übliche Prozedur.

//Hallo Gott. Ich weiß, ich weiß, du denkst ich hab übertrieben was? Das hast du auch Recht. Aber du warst so gnädig und hast mich wenigstens keinen Unfall bauen lassen. DANKE. Schönen Tag noch, Gott.//

Der Albino sah auf und blieb noch eine Weile sitzen bevor er sich zurück auf den Weg ins Zimmer machte. Es ist wahrscheinlich besser wenn er noch ein Weilchen seinen Kater ausschläft...
 

Frühling 1340.

"Hör auf das Essen so anzustarren...Du machst mich ganz wuschig! Es ist viel zu Teuer und kaufen werde ich dir das nicht!"

Zeternd versuchte Johannes den jetzt 17. jährigen Gilbert von dem Obststand wegzuzerren. Doch das konnte er lange versuchen, den Gilbert hatte Heute noch nicht gefrühstückt!

"Jetzt lass mich doch, ich hab Hunger!", brummte der Albino. Er schielte zu dem Verkäufer.

"Junge, legst du nur einen Finger an mein Obst ohne gezahlt zu haben, hau ich dir deine Griffel ab." Johannes und Gilbert sahen den Verkäufer geschockt an. Nein dem Albino waren seine Finger viel zu wertvoll um sie wegen Obst zu verlieren, auch wenn er verdammt hunger hatte...

Grummelnd zogen sie weiter über den Markt und der Verkäufer konnte sich anderen Kunden widmen.

Doch Gilbert wäre nicht Gilbert wenn er sich nicht durchsetzten würde! Nachdem Johannes bemerkte das der Albino gar nicht mehr neben ihm lief, dreht er sich um.

"G-Gilbert!", rief Johannes gedrückt um den Verkäufer nicht auf sich Aufmerksam zu machen. Dieser kam mit Obst auf dem Arm angelaufen und biss gerade genüsslich in einen Apfel hinein.

"Ist was?~", meinte er grinsend und sah in das bleiche Gesicht seines Freundes. Was? Schockte es ihn so sehr das er sich mal ein paar Lebensmittel stibitzt hatte?

Doch dann bemerkte er das sein Blick an ihm vorbei ging. Er sah über seine Schulter und erblickte den wütenden Verkäufer und wie er mit einem Küchenmesser angerannt kam.

"Kleiner, fieser Dieb! Gib das Obst her, oder ich hack dir deine Finger ab!", rief er und hob bedrohlich das Messer. Jetzt war wohl einer dieser Momente im Leben wo man als Templer lieber davon rannte...

Und wie sie rannten...

Kaum hatten sie sich auf die Pferde geschwungen flog das Küchenmesser an Gilbert vorbei. Wie der Wind flüchteten sie in einen anderen Stadtteil, denn DEN wollten sie jetzt bestimmt nicht mehr besuchen.

Und sofort schoss es Gilbert durch die Gedanken //Oh Herr Allmächtiger, bitte vergib mir denn ich habe ANGST VOR OBSTVERKÄUFERN!//

"Gilbert, wenn du schon dein Frühstück zusammen klaust, dann bring mir nächstes mal gefälligst etwas mit. Du hast das ganze Essen fallen lassen, und deinen angesabberten Apfel werd ich nicht einmal mit dem kleinem Finger anfassen.", brummte Johannes der momentan auch schon Hunger bekam. Nun ja, jetzt werden sie wohl warten müssen bis sie Heute Abend auf der Burg ankommen und es Abendbrot gibt.

Und das war eindeutig zu lange...

Schon eine gefühlte Stunde bevor überhaupt das Essen angerichtet wurde, standen beide mit gierigem Blick in der Küche. Letzten Endes bekamen die beiden ihr Essen schon früher. Wenigstens ETWAS.

"Sag mal Gilbert...", fing Johannes an "Willst du denn mal wieder nach Rom?"

Der Albino sah sofort auf und machte große Augen. Natürlich stimmte er gleich zu! Rom war eines der spektakulärsten Plätzchen in denen er war.

"Gut, denn ich habe einen Auftrag aus Rom bekommen. Er wird wahrscheinlich rund zwei Wochen dauern, willst du mitkommen?"

Gilbert strahlte seinen Freund an.

"Da fragst du noch? Natürlich komm ich mit!"

Johannes grinste kurz "Gut, wir werden Übermorgen schon losgehen, damit wir nächsten Sonntag in Rom ankommen, ja?"

Wieder nickte Gilbert bereitwillig. Endlich wieder ein größerer Ausflug! Und dann noch in das schöne Rom. Gilbert sah jetzt schon das gute Essen vor seinen Augen.

German-Sparkle-Modus

Tag der Abreise.

Früh Morgens waren Gilbert und Johannes schon auf ihren Pferden und verließen die Burg. Mit genügend Proviant für die nächsten paar Tage waren sie komplett ausgerüstet.

"Gilbert, darf ich dir etwas zeigen?", fragte Johannes während er zu dem Albino sah. Gilbert nickte, doch er fragte sich warum Johannes ihn so komisch ansah. Als ob er wissen wolle ob es okay für ihn sei...

Irritiert ritt Gilbert seinem Freund hinterher und schon nach wenigen Minuten erkannte er schon wo sie waren.

Er blieb stehen.

"Ich geh da nicht mehr hin...vergiss es."

Der Albino hatte sich doch geschworen nie wieder in dieses Dorf zu gehen. Er konnte es einfach nicht, es war mit zu viel Schmerz verbunden...

"Komm einfach mit. Ich denke sogar es wird dich freuen.", meinte der Templer und ritt einfach weiter. Kurz etwas unentschlossen blickte er ihm nach, bis er sich überwand und einfach mitging. Verlieren konnte er hier ja nichts mehr, trauriger weise.

Sie kamen an der Wiese mit dem Apfelbaum an. Der Platz an dem Gilbert immer herumlungerte und wo er zum ersten mal Johannes getroffen hatte. Es waren auch irgendwo schöne Erinnerung, aber allein der Gedanke das Gilbert wieder in seinem alten Dorf war, zog seine Laune runter. Und das wo er sich heute Morgen noch so freute und glücklich war.

"Wieso bringst du mich hier her? Ich wollte endlich mal mit diesem Thema abschließen...", murmelte der Jüngere und stieg ebenfalls wie Johannes von seinem Pferd. Widerwillig wurde er am arm leicht mitgezogen.

Vor dem Baum blieb Gilbert mit großen Augen stehen.

"Wir, also ich und...ein paar andere Templer haben uns entschlossen ein kleines Denkmal für deine Mutter zu setzten. Nachdem du uns so oft erzählt hast, wie viel sie dir bedeutete.", sagte Johannes und sah zu Gilbert.

Unfähig was zu sagen kniete der zu dem Grab nieder und musterte es.

Ein großes Steinkreuz mit eingraviertem Namen. Drumherum waren viele Blumen, die, die seine Mutter so liebte.

Sie hatte es verdient wenigstens ein Grab zu bekommen.

"Und? Ist es gut, bist du zufrieden damit?", fragte Johannes und legte ein Hand an Gilbert Schulter. Einen Moment lang reagierte der Albino nicht, dann erst stand er auf und umarmte ihn.

"Danke...", nuschelte er in dessen Schulter.

Gilbert war ihm wirklich Dankbar. Wenn Johannes nicht wäre, was wäre bloß aus ihm geworden?
 

Sie wussten nicht wie lange sie noch an dem Grab standen, doch als sie wieder auf die Pferde stiegen war schon später Mittag. Viele Stunden Verzögerung, die musste Johannes später erstmal dem Auftraggeber verklickern. Doch es war es wirklich wert! Gilbert war wieder glücklich, und das war ja wohl wichtiger als dieser Auftrag.
 

Wenige Tage später erreichten sie die Grenzen Italiens, danach Milano, Florenz, Perugia und am Ende erreichten sie Rom.

Das Klima hier war jetzt schon in den Frühlingswochen sehr hoch. 25° Grad, wenn nicht noch mehr.

Zum glück bekamen die Beiden eine Unterkunft wo sich die Luft nicht gleich so anstaute, oder so stickig warm wurde. Und die Pferde wurden von einem Dienstjungen versorgt. Gilbert konnte sich vorstellen das der Auftraggeber schwer reich sein musste. Nicht jeder hat ein Dienstjunge...

"Du Johannes, wie viel kriegst du denn für diesen Auftrag? Der Mann muss ja heftig Protzig sein...", flüsterte Gilbert zu seinem Kumpel rüber, während sie in einer großen Kirche auf diesen warteten.

Johannes fing an zu grinsen.

"1000 Goldmünzen~", säuselte er sichtlich erfreut. Gilbert klappte fast der Unterkiefer unter.

"Du miese Kuh, davon gibst du mir aber was ab. Immerhin bin ich NUR WEGEN DIR hier her mitgekommen.", Gilbert räusperte sich noch hochnäsig und schielte zu Johannes. Dieser schlug ihm kurz den Ellenbogen in die Rippen. Zwar als Spaß, aber es reichte aus das Gilbert sich die Stelle noch nach fünf Minuten hielt.

Schmollig drehte sich Gilbert um und lief aus der Kirche "Ich seh mich etwas um! Mach du nur deinen Auftrag." Und verschwand hinter der großen Eingangstür.

Keine paar Minuten später stand er auf dem Markt und sah sich nach Essen um. Das musste sein! Italienisches Essen machte einfach Hunger wenn man es nur ansah, oder roch.

Er blieb an einem Obst- und Gemüsestand stehen, sofort erinnerte er sich an das letzte mal auf einem Markt und lief gleich weiter. Er muss zugeben, er hat wirklich angst vor Obstverkäufern bekommen...

Wenig später bemerkte er das es hier so viel Auswahl gab, das er sich wahrscheinlich so oder so nicht entscheiden könnte.

Also nahm er das Essen, was er auch bei dem letzten Besuch hier in Rom hatte~

Und jetzt wartete er noch noch ab. Er setzte sich auf die spanische Treppe und sah zu wie die Leute nach einiger Zeit verschwanden um ihr ...wie war das nochmal? Ihr 'Mittagsschläfchen' zu halten.

Immer noch ein sehr suspektes Volk, wie Gilbert feststellte.

Als er sich während dem essen mit den Augen so umsah hätte er fast geglaubt Nonnen aus dem Arkadi-Kloster gesehen zu haben, da sie eine recht eigene Kutte hatten. Doch das war wahrscheinlich nur Einbildung...

Auch wenn Gilbert es erhoffte. Seine Gedanken kreisten wieder um Alexandra. Wie oft er an sie gedacht hatte, seitdem er sie das letzte mal sah. Eine Zeit lang war es fast schon so als würde er unter Liebeskummer leiden.

Der Albino konnte immer noch nicht fassen was ein einzelnes Mädchen mit Gedanken von Männern anrichten konnte. Unglaublich.

....Damit meinte er nicht die leicht bekleideten Frauen aus den Gassen Italiens...

Er dachte auch gar nicht daran mal mit so einer Frau zu schlafen. Seine Keuschheit würde nur an eine gehen die ihn genauso lieben würde wie er sei.

//Ich bin so kitschig...// dachte Gilbert beschämt und aß sein Essen fertig.

So, was sollte er jetzt tun? Ein kleiner Rundgang durch sie Stadt ist vielleicht was tolles.

Etwas rumstolzieren und gut aussehen, das ist perfekt. Und schon machte Gilbert sich auf den Weg. Mit der neuen Templerkleidung sah er glatt doppelt so gut aus, wie in seiner letzten. Und er hatte auch viele neue Möglichkeiten damit~

In einem Lederband am Unterarm war platz für einen kleinen Dolch, ebenso wie bei seinen schwarzen Stiefeln. Und einen tollen neuen Gürtel um andere Waffen und sonstiges anzuhängen, einfach Praktisch! Warum hatte er diese Kleidung nicht schon vorher?

Er sah doch jetzt schon wie ihm die italienischen Frauen nachsahen! Aus den schattigen Gassen, aus den Fenstern. Gilbert fühlte sich ALLMÄCHTIG!

//Ich bin so gut~//

Ja, noch nie hatte sein Ego ein größeres Maß. Johannes hatte sich auch schon beschwert das Gilbert ihn schon in den Schatten stellte.

Einfach ein tolles Gefühl.

Und das hielt den ganzen Tag an, bis Gilbert sich zur Unterkunft begab und dort in seinem Bett weiter glitzerte - zu Johannes Leid.

"Du bist so schrecklich, Gil.", murrte der Ältere und drehte sich von dem Albino weg um zu schlafen.

"So viel Sonne wie du raus lässt ist eindeutig zu viel..."

Gilbert musste lachen, doch auch er war müde, vielleicht sollte er sein 'German-Sparkle-Modus' ausschalten und schlafen. Ja, das war wahrscheinlich das Beste.

Und so ging ein glorreicher erster Tag in Rom vorbei.

Gute Nacht~

1000 & eine Nacht

Vormittag in Rom. Gilbert wurde langsam wach und lungerte noch etwas in seinem Bett herum. Mit dem Blick starr an der Decke fragte er sich was er Heute so tun sollte.

Auf jeden Fall ein leckeres Frühstück auf dem Markt holen! Solange es sein Geldbeutel zuließ.

Und danach?

"Hm...", machte der Albino nachdenklich. Nun ja, er könnte mal wieder etwas Action vertragen. Ach, es wird schon was passieren! Das hier ist schließlich Rom, einer der größten Städte Europas!

Mit mäßigem Elan schwang sich Gilbert aus dem Bett. Er schnappte sich etwas Geld aus Johannes Geldbeutel und lief zum Markt im Stadtzentrum.

Es war unglaublich überladen. Man konnte sich kaum bewegen und musste förmlich seinen Vordermann vor schubsen um weiter zu kommen. Nicht zu fassen das es hier wahrscheinlich jeden Morgen so zuging.

//Ich krieg hier gleich einen Wutanfall wenn das so weiter geht!// knurrte es in seinen Gedanken. Er sah sich nach einem geeignetem Stand um für sein Essen, doch stattdessen sah er etwas ganz anderes.

War die angebliche Einbildung von Gestern doch wahr? Er sah Eindeutig wieder Nonnen aus dem Arkadi Kloster!

Schnell versuchte er zu ihnen zu gelangen doch er verlor den Überblick. Sie waren weg.

Leicht verzweifelt sah er sich um. Wo waren sie? Kurz bevor er die Hoffnung aufgab erblickte er sie wieder. Ohne sie auch nur einmal aus den Augen zu lassen quetschte er sich durch die große Menge an Italienern.

Er legte eine Hand an die Schulter einer dieser Nonnen.

"Entschuldigen sie! Sind sie von dem Arkadi Kloster?"

Brennend vor Neugierte sah er wie die Frau erst sehr erschrocken zusammen fuhr, sie zu ihm drehte und sich erstmal erleichtert ans Herz fasste.

"Um Himmels Willen, ich dachte schon sie seien einer dieser Wächter. Oh und, ja. Wir sind von dem Arkadi Kloster. Aber wir müssen jetzt weiter, werter Herr!", schnell versuchte sie Gilbert abzuwimmeln. Doch der hielt sie weiter fest.

"Bitte, können sie mir sagen ob Alexandra auch hier ist?", bettelnd sah Gilbert die Frau an. Er würde ihr unendlich in Dank stehen wenn sie es ihm sagte!

"Sie kennen Alexandra? Nun sie is-"

"Hannah! Komm schnell, wir müssen weiter!", meinte eine weitere Nonne hektisch. Irritiert sah der Albino zu ihr und kaum später hörte man Wächter von einer Richtung etwas schreien.

"Dort Vorne! Ich sehe sie!" Die Wächter kamen angerannt und die sechs Nonnen wuselten weg in die nächste Straße.

Natürlich folgte Gilbert diesen, immerhin wollte er immer noch wissen ob Alexandra dabei war, und dazu kam noch das die Nonnen von nicht sehr...freundlich aussehenden Wächtern gejagt wurden.

Er überlegte kurz und kletterte dann an den kleinen, italienischen Balkönchen hinauf, auf die Dächer. Hier hatte er eine gute Aussicht auf die Lage, und war zudem auch schnell unterwegs. Und so rannte er die Dächer entlang, mit dem Blick immer wieder runter auf die Verfolgungsjagd.

Plötzlich blieb er stehen. Eine Kreuzung und eine der Nonnen trennte sich unfreiwillig von den anderen, rannte geradeaus. Die meisten Wächter folgten ihr, also musste Gilbert wohl ihr helfen und sprang so mit Anlauf auf das andere Dach. Zum Glück waren italienische Gassen kleiner, und die Häuser näher aneinander. Sonst könnte er so einen Stund nicht machen.
 

Keuchend sah sie über ihre Schulter. Die Wächter kamen immer näher. Lange konnte sie nicht mehr rennen. Was sollte sie nur tun?! Es gab nur den Weg geradeaus und dieser nahm kein Ende!

Doch plötzlich ein Poltern. Ein kurzer Aufschrei der Wächter, sie drehte sich um.

Irritiert musterte sie den Haufen an Wäsche, den aufgewirbelten Straßenstaub, und eine weitere Gestalt, in weißer Kleidung.
 

Gilbert hatte die Chance ergriffen und sich an den Wäscheleinen die zwischen den Häusern angebracht waren festgehalten und dadurch kontrolliert auf die Wächter fallen lassen. Mit dem Abrollen konnte er einen harten Aufprall vermeiden und die Wächter lagen ohnmächtig unter Wäsche begraben.

Der staub legte sich.

Der Albino klopfte den Staub von sich und lief zur Nonne. Dann weitete er die Augen.

"Alexandra?"

Stand er gerade wirklich vor ihr? Fast drei Jahrelang hatte er sie nicht gesehen...

"Wie? Woher kennen sie mich?", verwirrt versuchte sie einen Blick unter Gilberts Kapuze zu erspähen, doch zwecklos. Sie konnte unter dem Schatten nichts erkennen.

Doch darum musste sie sich keine Sorgen machen, der Templer nahm die Kapuze von allein ab dem Kopf.

Sofort konnte sie sich erinnern. An diese roten Augen, die schneeweißen Haare und auch diese unglaublich angespannte Atmosphäre wenn sie sie sich in die Augen sahen.

"Gilbert!~", Alexandra umarmte den Albino hastig und schmiegte sich an seine Kleidung.

"Ich hab dich so vermisst! Ich wusste das ich dich noch wenigstens einmal in meinem Leben sehen werde."

Das sie glücklich war konnte man gleich sehen. Ein strahlen im Gesicht das irgendwie alles in den Schatten stellte. Oh, wie Gilbert das vermisst hatte.

Doch etwas war da noch was er wissen wollte...

"Wieso wurdet ihr eigentlich von den Typen verfolgt?"

Als Antwort kramte Alexandra in ihrer kleinen Tasche und hielt ihm ein Fläschchen vor die Nase.

"Das ist etwas womit man sehr gut Wunden säubern kann, es besteht aus allen möglichen Kräutern die wir im Kloster gepflanzt hatten, doch als wir es hier verkauften meinen einige Leute es sei irgendwelches magisches Zeug. Danach wollten uns die Wachen deswegen verhaften..."

"Solange es nichts schlimmeres war~" meinte der Albino grinsend. Er musterte Alexandra kurz die etwas schmerzend ihren Knöchel rieb.

"Hast du dich verletzt?" ,fragte Gilbert natürlich gleich nach. Sie nickte. Ohne zu zögern hob er Alexandra auf seine Arme und lief zurück. Vielleicht sollte er sie zur Unterkunft bringen, dort war nicht so stickige Luft und sie konnte ihren Fuß etwas hoch legen.

Als er zu ihr sah, bemerkte er die Röte in ihrem Gesicht. Bevor er auch noch rot wurde sah er lieber wieder nach vorne.

Er trug sie durch die ganze Stadt, bis er endlich die Unterkunft erreichte und sie auf einem der Betten ablegen konnte. Morgen wird er bestimmt einen Muskelkater haben...

"So, ich hol etwas kühles für deinen Knöchel." meinte er etwas Atemlos und lief aus dem Zimmer. Alexandra nickte einfach nur. Konzentriert versuchte sie ihren knallroten Kopf wieder in eine normale Farbe zu bringen. Erfolglos.

Sie legte ihren Knöchel frei der etwas wund und aufgeschlürft war. Das kam bestimmt als sie von den Wächtern weg rannte.

"So, ich hab hier einen kühlen Lappen.", sagte Gilbert lächelnd als er wieder ins Zimmer trat. Den Lappen legte er vorsichtig auf den Knöchel und setzte sich an die Bettkante.

"Weißt du an was mich das ganze Erinnert?", fing er an. Alexandra sah fragend zu ihm. Was meinte er?

"Es ist wie dieses Märchen, wie hieß es nochmal? Tausendundeine Nacht~ Es waren fast genauso viele Nächte, und jetzt sind wir wieder zusammen."

Gilbert sah Alexandra an. Ihre Augen funkelten auf einmal so...was hat er jetzt wieder angestellt?

"Das ist so lieb...", meinte sie dann leise. Wenn jemand so etwas sagt wurde sie immer Verlegen.

Der Albino wurde rot.

//Oh Gott, wieder so ein komischer Moment...hilfe.// Seine Gedanken tanzten Pogo. Sie sahen sich wieder so vielsagend in die Augen, in dieser komischen Stille. Gilbert hasste es nervös zu sein. Und das wobei er sie doch schon einmal küsste!
 

Irgendwie war das jetzt auch ganz egal...
 

Er beugte sich näher zu ihr und hielt vor ihren Lippen leicht inne. Er spürte ihren aufgeregten Atem...sie war also auch nervös!

Süß, wenn er so überlegte.

Er legte seine Lippen auf ihre. Kurz darauf spürte er Alexandras Hand an seiner Wange, was auch kein Problem war wenn das nicht unterbrochen worden wäre...

"Ohm...", ertönte es ratlos aus der Türschwelle. Sie lösten den Kuss und sahen erschrocken zu Johannes der zurückgekehrt war.

In sekundenschnelle waren Beide knallrot.

"Also...ich geh dann mal wieder.", der Templer machte kehrt und verschwand wieder. Als er das Haus verließ musste er aber trotzdem fies schmunzeln. Er wusste es doch! Gilbert hätte die Nonnen früher oder später gefunden. Sie waren nämlich in der Kirche in der Johannes seinen Auftrag hatte.
 

"Entschuldige...", meinte Gilbert leise und kratzte sich kurz verlegen im Nacken.

//Ich bring ihn heute Abend um.// schmorte es schon in seinen Gedanken. Wieso musste Johannes gerade jetzt auftauchen?!

"Ah, schon gut...!" entgegnete Alexandra gleich.

Die 'Anspannung' war zerstört und es wurde leicht unangenehm. Der Albino seufzte.

"Wie lange bist du denn hier? Also, wann musst du zurück in das Kloster?"

Alexandra lächelte gleich und meinte kichernd "Ich MUSS nicht zurück ins Kloster. Ich bin sozusagen 'frei', ich kann hingehen wo hin ich will~"

Da schoss Gilbert eine Idee in den Kopf. Er wusste nicht ob Alexandra es wollte, ob die Templer es zuließen und ob es auch wirklich klappen wird, aber fragen konnte er ja trotzdem mal...

"Wenn du 'frei' bist, willst du dann...na ja... nachdem Johannes seinen Auftrag fertig hat, mit mir nach Deutschland? S-sofern du es willst! Und sofern ich das auch darf..."

Einen Moment schien sie zu überlegen, nickte dann aber.

"Gerne~"

Beide wussten wie sie einander fühlten, auch wenn sie sich bis jetzt nicht oft sahen...

Es war ein Gefühl auf das sie reagierten. Es brauchte nicht viele Worte.

Jetzt gab es nur noch das Hindernis ob sie auch wirklich mit durfte.

Immerhin gab es keine Frau auf dieser Burg, nur die Mönche lebten dort, und die Templer. Nonnen kamen nur selten vorbei und gingen auch recht schnell wieder. Aber was, wenn sie ein Dauergast wird?

Vor allem musste er dann aufpassen das keiner der anderen Templer an sie ran geht...

Auch wenn er hoffte, das keiner von ihnen so unbedacht handeln würde.

"Gilbert?"

Es riss ihn aus den Gedanken. "Ja?"

Alexandra lächelte sanft. Wenn sie nicht mit auf die Burg durfte, konnte sie doch auch in ein anders Kloster gehen. Immerhin musste es in Gilberts gegen auch welche haben.

"Was wäre, wenn ich bei dir in der Gegend in ein Kloster gehe? Dann wäre ich doch auch bei dir...und den Stress auf der Burg wurde es ersparen."

Es war eigentlich eine recht gute Idee.

Doch der Albino machte sich auch um etwas anderes Sorgen. Was werden denn die Templer sagen, wenn Gilbert einfach mit einem Mädchen wieder kommt, in das er verliebt war? Viele der Templer hatten Frauen und Kinder, es brach die Keuschheit. Aber war das nicht eine Sünde in diesem Job?

//Herr, warum machst du es mir so schwer, mh?// dachte der Albino betrübt nach.

Warum was das so kompliziert?

Wieso war es verboten seine Keuschheit zu verlieren wenn man Ordensritter war? Aber wieso haben dann einige eine Familie?

Und durfte Gilbert eine Freundin haben?

"Mein Kopf detoniert gleich...", meinte der junge Templer leise. Alexandra schmunzelte kurz und drückte ihm ein Küsschen auf.

"Lass dir Zeit...Ich kann auch zurück nach Kroatien, wenn es für dich ein zu großer Druck ist. Du kannst mich immerhin so oft und lange Besuchen wie du willst! Und ich kann dich auch Besuchen~ Mach dir nicht so einen großen Kopf darum, wir finden schon einen Weg."

Sie drückte ihm nochmal ein Küsschen auf und stand vorsichtig auf. den Lappen legte wie weg.

"Ich sollte jetzt erstmal zurück zu den anderen Schwestern."

Ein weiteres seufzen ertönte von Gilbert, dann lächelte er leicht. Vielleicht war das alles gar nicht so schlecht was Alexandra ihm da vorgeschlagen hatte, er musste erst einmal darüber nachdenken.
 

Nachdem es Ewigkeiten gedauert hatte den Unterschlupf von Alexandra zu finden unterhielt er sich nochmal mit ihr. Er wird sie Morgen nochmal treffen. Und mit Johannes wird er auch noch reden.

Aber jetzt wird er sich erstmal was zu essen holen, und Ruhe haben.

Auch wenn er es schade fand, das seine Freundin wieder weg musste, verstehen konnte er es. Immerhin hatten die anderen Nonnen keine Ahnung wo sie war nachdem Gilbert sie stattlich weggetragen hatte.

Jah, die Verfolgungsjagd hatte schon was Actionreiches! Und das hatte er sich Heute morgen auch gewünscht.

Unsere Wege

Abends in der Unterkunft.

Gilbert saß schon seit einer Stunde auf dem Bett und dachte nach. Was ist das beste für ihn und Alexandra?

Ungeduldig wartete er auf Johannes um mit ihm reden zu können....und ihm einen saftigen Arschtritt geben. Der Albino wurde wieder rot als er sich an heute Mittag erinnerte. Der Kuss, und dann wie Johannes plötzlich an der Türschwelle stand.

Das war so peinlich!

Mit einem lauten seufzen lies er sich nach hinten auf das Bett fallen. Mit starrem Blick an die Decke wird er wohl weiter warten müssen.

Er schloss die Augen und lauschte den Geräuschen. Man hörte Hufe klappern der Pferde, das Reden der Menschen, Kinder die spielten...

Alles schien hier so schön.

...

"Oh, ihr seit schon fertig? Ich wäre gern nochmal ins Geschehen geplatzt~", meinte Johannes der das Zimmer betrat. Kaum wollte er seine Sachen auf dem Bett ablegen sprang Gilbert aus dem Bett und rüttelte ihn an den Schultern.

"Wieso musst du immer dann auftauchen wenn ich allein sein will?! AHHHHH du bist ein schrecklicher Mensch! Weißt du wie peinlich mir das danach war?! Du hast uns voll die Stimmung versaut!"

Der Templer fing an zu lachen. Er hatte Gilbert noch nie so rot im Gesicht gesehen.

"Entschuldige, kleiner!" säuselte Johannes und streichelte bemutternd über Gilberts Kopf.

"Armes kleines Gil...Hab ich wirklich so gestört?"

"JA!", keifte der Jüngere sofort zurück.

Und wieder musste sich Johannes ein Lachen verkneifen.

"Aber da ist noch etwas, was ich gern mit dir besprechen würde..." Gilbert sah in die Augen seines Freundes.

"Es geht um Alexandra, und darum ob ich sie mit nach Deutschland bringen kann..."

Johannes antwortete erst einmal nicht, nickte nur fragend und wollte anscheinend wissen was Gilbert vorhatte.

"Alexandra und ich würden gerne zusammen bleiben, aber ich kann sie ja nicht einfach mit auf die Burg nehmen. Immerhin wäre sie da die einzigste Frau, ich denke sie würde sich unwohl fühlen...Und ich hab auch ein ungutes Gefühl das wenn ich dann nicht genug auf sie aufpasse, dass andere sich an sie ranschmeißen."

Der Albino legte eine kurze Pause ein und setzte sich auf die Bettkante.

"Verstehst du? Und dann weiß ich ja nicht mal ob ich sie überhaupt mitbringen darf! Und ehrlich gesagt verwirrt mich auch die Sache mit dem Keusch sein..."

Er wurde wieder etwas rot um die Nase.

Johannes setzte sich zu ihm.

"Wow, du bist wirklich sehr in sie Verliebt was? Ich denke du hast recht, sie wird sich wahrscheinlich als junge Dame dort etwas unwohl fühlen, da stimme ich zu. Ich könnte mir vorstellen das sie dann bei den Mönchen unterkommt, oder als Heilerin auf dem Krankenzimmern aushilft."

Nachdenklich über Johannes Worte sah er auf den Boden. Dann fielen ihm die Vorschläge von Alexandra ein.

"Sie meinte sie könnte auf ein Kloster in unserer Gegend gehen. Vielleicht geht das ja, ich meine hinter dem nächsten Dorf war doch ein Frauenkloster, nicht wahr?"

Johannes nickte. Die Idee fand er selbst auch nicht schlecht. Es war nicht weit weg von der Burg, und trotzdem hatte Gilbert seine Alexandra bei sich.

"Und was war da jetzt wegen der Keuschheit? Siehst du da Probleme?", Johannes musterte das roter werdende Gesicht des Jüngeren. Er konnte sich vorstellen das es ein unangenehmes Thema für ihn war. Schließlich ist der werte Herr in der Pubertät!

"Naja also, ich musste doch in dem Eid der Ordensgemeinschaft ein Keuschheitsgelübdnis ablegen, genauso wie alle anderen auch. Aber einige der Templer haben Frauen und Kinder, wieso? macht es sie dann nicht zu 'Sündern'?", hilfesuchend sah Gilbert zu Johannes hoch.

Dieser musste lächeln, denn Gilbert wusste anscheinend nicht viel über diese Gelübde.

"Die meisten hatten auch schon bevor sie Templer wurden Frauen und Kinder, Gilbert. Ein Schwur auf Keuschheit ist zwar sehr wichtig bei uns, aber ehrlich gesagt heißt das nicht, das du niemanden lieben darfst. Du musst nur aufpassen was du bei diesem Thema tust. Wenn Alexandra wirklich die eine ist, die du so liebst, dürft ihr das tun wonach es euch begehrt!"

Gilbert wurde roter. Wie konnte Johannes so unglaublich frei über so ein Thema sprechen!?

Er lies ihn weiter reden.

"Weißt du was ich meine? Es gibt nur die eine und einzige Liebe. Nur, wenn du diese betrügst, dann verletzt es dein Gelübde. Es ist ungefähr so wie bei der Ehe, so kannst du dir das vorstellen."

Der Albino nickte. Es war trotzdem ein verwirrendes Thema, aber jetzt weiß er, das er keine bedenken haben muss!

Ein vielsagendes Lächeln schlich sich auf seine Lippen, doch das wischte er gleich wieder aus dem Gesicht.

"Danke, jetzt weiß ich wenigstens was ich tun warf, und was nicht..."

Er stand auf und lief rüber zu seinem Bett. Es wird wohl besser sein er geht jetzt schlafen, der Tag war so oder so vorbei.

Doch dann hörte er Johannes lachen. Verwirrt sah er zu ihm.

"Was gibts da zu lachen?", fragend neigte er den Kopf.

"Ach, es sah nur sehr verdächtig aus wie Alexandra schon auf dem Bett lag während ihr euch geküsst habt. Aber ihr seit ja alt genug um zu wissen was ihr da tun, mh?"

Und schon hatte er den Umhang von Gilberts Kleidung im Gesicht. Dieser wollte sich nicht ansehen lassen das er gleich vor röte explodieren würde, wenn es nicht anatomisch unmöglich wäre. Er zog sich schnell aus und legte sich unter die kuschlige Decke seines Bettes. Natürlich war die Decke über den Kopf gezogen damit man sein kochendes Gesicht nicht sehen konnte.

"Du bist doch hirnverbrannt, Johannes.", brummelte der Albino.

Doch er machte sich ernsthafte Gedanken darum. Wie weit wäre es den zwischen den Beiden gekommen, falls Johannes nicht aufgetaucht wäre? Und würde sie es wollen? War sie bereit dazu?

"Na ja, in dem Fall: Gute Nacht.", hörte man den Templer sagen. Er hob Gilberts Umhang auf und legte sie mit den restlichen Klamotten von ihm über einen Stuhl. Danach schlüpfte er ebenfalls in sein Bett.

"Gut' Nacht...", meinte Gilbert leise und versuchte einzuschlafen.
 

Nächster Vormittag auf der spanischen Treppe. Gilbert hatte sich mit Alexandra verabredet die sich gerade noch auf dem Weg zu ihm an den Menschen vorbeiquetschte.

Etwas müde biss er von seinem Frühstück ab: einem Apfel.

"Puh, endlich hab ich es geschafft!"

Der Albino sah auf, Alexandra stand neben ihm uns setzte sich mit auf die Treppe.

"Oh, ich hab dich gar nicht bemerkt...", Gilberts Blick fiel auf ihren Knöchel.

"Geht es jetzt besser als Gestern?" fragte er gleich nach. Er sorgte sich doch um seine Freundin!

Ein schmales lächeln war ihre Antwort. Doch Gilbert fing gleich mit dem wesentlichen an. Er wollte wissen ob Alexandra wirklich mit nach Deutschland kommen will. Die erste Zeit wird sie wahrscheinlich noch auf der Burg verbringen müssen, das Kloster wird sie ja nicht gleich einfach so annehmen.

Später kam Gilbert auch auf das Thema mit der Keuschheit zu sprechen. Es war ihm sichtlich peinlich, doch er musste einfach wissen, ob Alexandra es auch so sah. Und ob sie bereit war, falls mal dieser gewisse Moment kommen würde...

Es dauerte schon eine ganze Weile, bis sie das alles durchgekaut hatten. Aber jetzt waren Beide glücklich. Alexandra wird nach Johannes Auftrag mitkommen und ihr Leben in Deutschland weiterführen.
 

"Es wird dir mit Sicherheit gefallen. Anders wie bei euch gibt es viel Wald und Wiese."

Stolz berichtete Gilbert von seiner Heimat während sie durch Rom liefen. Mit einem breiten schmunzeln sah Alexandra den Albino an. Einfach witzig wie er eine gefühlte Stunde von einem einzigem Fleck erzählte.

Plötzlich ertönte Musik von der Seite. Straßenmusiker hatten angefangen ihre Instrumente zu spielen. Ein lautes und fröhliches Lied.

Mit großen Augen zerrte Alexandra Gilbert näher heran und sah ihn erwartungsvoll an.

Was? Was wollte sie denn?

Dann blinkte Gilbert ein Licht auf. Sie will tanzen!

"Nein, nein nein nein nein."

Nie im leben wird Gilbert tanzen. Doch wenn er so in ihre Augen sah schmolzen seine Gedanken wieder.

Er seufze und machte eben mit. Er nahm ihre Hände und naja....tanzte eben mit ihr! Lächelnd wurden sie von vorbeigehenden Leuten angesehen.

Mal drehten sie sich, mal tanzten sie etwas enger aneinander. Irgendwo musste sich Gilbert eingestehen, das dieser Moment nie aufhören sollte.
 

Abends als es schon fast dunkel war verkündete Alexandra freudig den Nonnen das sie mit den Templern mit ginge, danach verbrachte sie die restlichen Tage bei Gilbert. Während sie auf dem Heimweg waren staunte sie wie wirklich über die ganzen Wälder, sie dachte schon das Gilbert geflunkert hätte.

Einfach alles war anders als bei ihnen, auch die Burgen sahen anders aus. Aber die Menschen blieben gleich nett.

Viele waren erfreut über ihre Ankunft und gaben Glück und Segen an Gilbert und Alexandra. Erst jetzt leuchtete den Beiden ein, das ihr Leben neu anfängt.

Am besten passte es Gilbert ja das Alexandra solange bei ihm im Zimmer schlafen musste, bis sie im Kloster aufgenommen wurde! Dort konnte man wenigstens die Türen verriegeln...
 

Am kommenden Sonntag stellte sich auch fest, das diesem Mädchen nicht nur hübsch und klug war, sondern auch eine gute Sängerin!

Am Altar bat Lorenz sie das Lied zu singen, was sonst immer von ihm übernommen wurde. Dieses Lied was Gilbert immer so an seine Mutter erinnerte.

Es wurde von ihrer hellen Engelsstimme gesungen. Und dieses mal hatte auch keiner der Templer mitgesungen, sondern nur zugehört. Hoffentlich war es machbar, dass Alexandra jeden Sonntag singen könnte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Nun ja, wie ihr merkt gibt es so kleine Stellen wo man denkt das die Handlung noch recht zerstreut ist.
Ich kann euch einen Tipp geben, damit man es vielleicht besser versteht! :3

•Das Verhältnis zuwischen Vater und Sohn stimmt nicht ganz, wie ihr rausfiltern konntet
•Auf die Aktion mit den Pferden...im Prinzip ist das der Auslöser für Gilberts spätere Erlebnisse
•Und das kleine Baby wird noch eine Menge Kummer über Gilbert bereiten.
(Und bitte beachtet meine ach so wundervollen Gramma- und Rechtschreibfehler nicht, wenn ihr welche findet! xD) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So so...Das kleine Mädchen Ungarn xD
Verkuppeln werde ich die beiden nicht x3x

Und ab jetzt wird es spannend! ;3 aber auch traurig... Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich monster Q_Q warum tu ich das einem kleinem Kind an?


PS: Als ich dieses FF Kapitel geschrieben habe, schaute ich eine Doku über den Teufel (ka warum) Dafür das Templer so Christlich waren, haben sie anscheinend ganz schön was mit dem Teufel zu tun gehabt!
Sie haben erstmals den Baphomet in die Verbindung mit dem Teufel gebracht(denke ich)!
Hier ist ein Link für Neugierige ;P http://de.wikipedia.org/wiki/Baphomet Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Aww
Gilbert hat einen Freund gefunden ♥
Komischerweise muss ich mir bei Johannes immer der aus Assassin's Creed vorstellen xD

Naja, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen :D Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Sooo
Kapitel an einem Stück geschrieben! xD
Hoffe euch wird es nicht zu langweilig >< Aber ich brauchte Stoff um nicht immer wieder große Zeitspannen zu machen zu den spannenden Sachen ._.
Bitte vergibt mir xD Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
SO!♥ Gilbert ist nun Gesegnet xD

Ich hoff das Kapitel hat euch gefallen~
Auch wenn ich mir denken kann, das wieder durch meine schnellen Eintippkünste wundervolle Fehler zu finden sind xD Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen! ;3

*"König Salomo war er der Erbauer des ersten Tempels in Jerusalem und als der dritte König in Israel nach Saul und David." (Ein Zitat aus Wiki damit ich nicht falsch liege xD)
*Diese Vortrag in der Kirche, das war eine Stelle die im Buch Salomo vertreten ist. Sie ist Weltweit bekannt :3

...für alle Neugierigen... Dieses Lied heißt "In Memoriam" von Globus xD hier ist ein Link wer es mal hören will http://youtu.be/MtO2DHeQJXY Das ist ein so wunderschönes Lied! Hörenswert! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hach ja xD ich dachte mir ich bring mal das schöne Rom ins Spiel bevor sie die Schlacht von Imbros machen ~

Hoff das euch Kapitel 8 gefallen hat :3! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Okay ich geb zu...das Kapitel war Lahm irgendwie. Beim nächsten strenge ich mich mehr an! Aber trotzdem hoffe ich das es euch gefallen hat! :3

(*) Die ersten Templer in Italien haben Reliquien gesammelt (oft auch geklaut ) und das machte sie unbeliebt xD So hab ich das auf jeden fall mal gehört ._. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ahh, hoffentlich war das nicht wieder zu kurz. D: Tut mir Leid wenn es so sein sollte.

Und außerdem weiß ich leider nicht ob Ungarn damals schon Budapest hatte xD Das wandelt sich ja alles in der Geschichte so...
Aber ich hoffe es hat euch gefallen zu Lesen! ;3 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Morgen geht die schlacht los! ><
Ich hoffe das euch das Kapitel gefallen hat und ihr euch auf das nächste freut! ;D Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Die Schlacht von Imbros war erfolgreich! ><
Was wird wohl mit Gilbert passieren? Haha, ich weiß es! ;P
Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen und ihr freut euch auf das nächste! :3 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hach, ich mag es wenn Gilbert und Johannes sich gegenseitig auf die Nerven gehen♥ xD
Aber ich hoffe das euch auch die Rolle von Alexandra gefällt! Noch sind sie ja recht kindlich, aber das verändert sich bald. ;3
Deshalb hoffe ich das euch das Kapitel gefallen hat, und ihr euch auf das nächste freut! :D Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Fertig mit Kapitel 14!
Hoffe es hat euch gefallen :D
Und Gilbert hatte seinen ersten Kuss! ♥ Hach ja~
Hoffentlich freut ihr euch auf Kapitel 15 :3 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
*Um diesen Zeitspann lag Imbros in der Wüste und dieser Teil gehörte zu Kroatien :) Das hat sich ja jetzt alles geändert xD Europa hat ja kein Stück Wüste mehr.
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen :3
Ach wenn ich nicht ganz so mit dem zufrieden war... Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Uuuund das war Kapitel 16!
Auf den ersten Blick sieht es so aus als wolle die Überschrift sagen das Gilbert Abschied von Johannes nehmen muss xD
Sowas würde ich den beiden Best Friends nie antun! >3<

Hoffe es hat euch gefallen ;)
Bis zum nächsten Kapitel, meine lieben Leser.♥ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
so ein badass! xD
Hoffe das Kapitel gefiel euch und ihr freut euch auf das nächste♥
Auch wenn ich jetzt sagen muss, dass es sich langsam den Ende zuneigt ;3; Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich weiß, es ist kurz... Aber ich will doch schwer hoffen das es gut war! ;3
Ich mag Gilbert wenn er Betrunken ist♥ Geht es euch nicht auch so? Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Wer weiß, vielleicht passiert ja auch noch was ganz anderes in Rom? Hehehee
Ich hoffe es hat euch wieder gefallen und freut euch auf das nächste Kapitel! ;D
Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
sexy beast Gilbert. xD
Er ist so selbstverliebt geworden...aber so ist er nun mal!
Hoffe das Kapitel hat euch gefallen und ihr freut euch auf das nächste ;3 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Okay, ich muss zugeben ich bin aus einem Grund nicht zufrieden mit dem Kapitel...
Aber ich hoffe euch gefällt sie auch trotzdem.
Bis zum nächsten Kapitel :) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Fertig ;3; ...
Es ist kein starkes Ende, ich weiß xD
Aber ich hoffe das es meinen Lesern Spaß gemacht hat, es zu lesen ;)
Ich hab auch schon eine Idee für eine neue FF !HAHAHA
(\__(\
( ^_^) ♥
(_(")(")

PS: Ich werde noch ein Bild dazu machen ò3o wahrscheinlich stelle ich es zu den Chars rein :3 ich kann ja keine Link aus meinem Bild machen xD Es wird die Szene zeigen wenn die Beiden tanzen! Das Bild wird wahrscheinlich schon da sein wenn dieses Kapitel freigeschaltet wird ♥

VIELEN DANK FÜRS LESEN
EURE AUTORIN
BB-Cute♥ Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (30)
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Von:  kawaii_kamy
2017-03-22T21:49:45+00:00 22.03.2017 22:49
Es ist schön der Gilbert glücklich geworden ist... aber Hetero... xD' ist nicht so meins... als kleine Liebschaft sehr süß aber so fest...
Ich finde es schade das Ludwig nicht mehr vorkam. Im Dorf als er seinen Vater sah, hatte ich gehofft er würde noch seinem Bruder fragen ober man würde Nachforschungen anstellen. Das sie Paulus ohne Prozess verbrenne konnten war schockierend....
Von:  kawaii_kamy
2017-03-22T17:11:24+00:00 22.03.2017 18:11
Goldmünzen? O.o' wow ... ich kenne mich , mit der Wehrung nich aus zu der Zeit aber das ist schon krass...
Hoffe es war Ludwig? Aber solange ist Gil noch nicht bei den Templern oder? Hoffe er findet Ludwig. ;-;
das Kab war sehr schön. Auch wenn es einem so vor kam als ging die Reise zu Pferd sehr schnell... xD'
Von:  kawaii_kamy
2017-03-22T16:39:12+00:00 22.03.2017 17:39
Der Anfang war so süß das einem die Zähne weg faulen - wenn ich es mal so sagen kann. XD ich komm aus dem Grinsen nicht mehr raus!
Ach und ich finde es schön das du nicht allein aus der Sicht von Gilbert schreibst, das macht es abwechslungsreich. Ich glaube das hatte ich zuvor noch nicht erwähnt.
Von:  kawaii_kamy
2017-03-22T15:24:57+00:00 22.03.2017 16:24
Die Szene der Weihung war toll. *-* so schön, ich sehe es förmlich vor mir!
Aber das Wort "Kleinlich" schon wieder xD' das macht mich fertig... das passt so gar nicht - engstirnig bzw penibel passt nicht zu Gil.
Lorenz ist lieb. Ich mag ihn. ^^
Von:  kawaii_kamy
2017-03-22T13:30:14+00:00 22.03.2017 14:30
Wow so viel Zufall XD schön das Gilbert eine Unterkunft hat, aber was wohl mit Ludwig ist. Ich hoffe er lebt noch und Gilbert findet ihn wieder. Die Geschichte ist sehr schön und macht Spaß zu lesen, auch weil sie sehr flüssig geschrieben ist.
Was mich wundert, ist deine Verwendung des Wortes "Kleinlich" ich denke du meinst da eher kleinlaut,erschrocken, ängstlich.
Von:  kawaii_kamy
2017-03-22T11:52:31+00:00 22.03.2017 12:52
Süßer Einstig. Ich mag Geschichten über Gil als Kind und das Ende hast du spanend gemacht. XD Gott sei Dank, kann ich weiter lesen und muss nicht warten. Das war ja mysteriös mit dem Reiter losen Pferd. Ob Kämpfe in der nähe waren? Ich erfahre es sicher noch.
Der Apfelbaum hat mich verblüfft von der Beschreibung her. Andererseits ist Gilbert ein Kind da muss nicht alles Logisch klingen.. o.o'
Sind Gilbert und seine Eltern Personifizierungen von Ländern oder sind es richtige Menschen? Wegen der Geburt frage ich mich das.
Von: abgemeldet
2013-07-28T08:06:02+00:00 28.07.2013 10:06
Hm.
Das Ende fand ich jetzt doch recht kurz und knapp abgehandelt.
Aber an sich finde ich es schön das die beiden zueinander gefunden haben.^^
Antwort von:  BB-Cute
28.07.2013 11:29
Ja, das Ende war wirklich nicht stark q.q Ich wusste einfach nicht wie ich es machen soll ><
Aber trotzdem danke :))
wer weiß vielleicht liest du irgendwann nochmal eine andere ff von mir in der das Ende etwas besser ist xD
Von: abgemeldet
2013-07-27T04:46:51+00:00 27.07.2013 06:46
XD
ich musste iwie lachen als Johannes die beiden gestört hatte.
es war so herrlich.
Mir hat es gefallen und es ist wieder mal ein längeres Kapitel, was mich auch gefreut hat.

Antwort von:  BB-Cute
27.07.2013 12:31
Das freut mich! xD
und ich hoffe das dir das nächste und letzte Kapitel auch gefällt Q3Q
Danach ist es vorbei mit meiner Templer FF ;-; *sob*
Von: abgemeldet
2013-07-25T14:43:31+00:00 25.07.2013 16:43
Aw. Das Kapitel war echt schön.
Es hat mir wirklich gefallen.
Das mit dem Grab war meine liebste Stelle gewesen.
Antwort von:  BB-Cute
25.07.2013 20:40
Freut mich! :D
Ich musste die Mutter nochmal erwähnen >< Es war ein dringendes Bedürfnis! ö3ö
Von: abgemeldet
2013-07-24T14:12:46+00:00 24.07.2013 16:12
Gilbert bleibt so wie er ist! XD
Herrlich wie er sich anstellt obwohl er Templer ist.
Und nach Rom! Jippie!
Ich hoffe es erwaten ihn tolle sachen da.
Antwort von:  BB-Cute
24.07.2013 18:17
Jetzt wo es bald vorbei geht mit dieser FF schau ich das ich alles recht gefühlvoll schreibe ( wohl eher achte ich darauf das die Lebensmittelverkäufer an Gilberts Gurgel gehen...), und wenn es dir so gefällt dann hab ichs ja richtig gemacht xD
Freut mich , dass es dir gefiel!
Meine absolute lieblings-kommi Schreiberin♥ xD


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