Zum Inhalt der Seite

Rote Augen, weißes Haar

Kreuzzüge der Kindheit
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Weiter geht es mit Kapitel 6 :D
Es wird recht kurz sein, es ist wie eine art Zwischenkapitel.

Trotzdem wieder viel Spaß beim lesen! :3 Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kirchenstunde mit Lorenz

Gähnend drehte sich Gilbert in seinem Bett um...

"Wah-!"

Der Albino lag am Boden. Tja, zu viel gedreht. Er rieb sich den Hintern und stand auf. Brummelnd sah er aus dem Fenster. Erschrocken stellte er fest das es schon recht Hell war. Schnell zog er seine Hose an, wobei er fast hinfiel. Danach zog er die Kutte über den Kopf.

Er streckte gerade die Hände durch die Ärmel als er aus der Zimmertür gelaufen kam. Warum hatte in denn Johannes nicht geweckt?

Wo man schon von Teufel spricht~

Dieser kam gerade angelaufen und lächelte selig "Na? Auch schon wach?". Gilbert musterte ihn kurz prüfend "Ohm...Ja. Warum hast du mich denn nicht geweckt? Ich hab total verschlafen! Du sagtest doch ich solle dir helfen...", nuschelte er noch etwas verschlafen. Der Templer grinste kurz " Du weißt das Heute Sonntag ist? Heute kannst du dich ausruhen.".

Er konnte sehen wie Gilberts Gesichtszüge kurz entgleisten. Anscheinend war er heute für umsonst so hektisch aufgestanden. Johannes musste lachen. "Komm, es wird gleich Frühstück geben. Wenn wir glück haben, kriegen wir noch etwas von dem frisch gebackenem Brot!". Nach einem genüsslichem strecken setzte sich Gilbert in Bewegung und lief mit Johannes den Gang entlang. Aber dem ging es sichtlich zu langsam...

"Gilbert?", er fing an zu grinsen. "Mh? Ja?", sagte er leise und sah zu Johannes hoch.

"Wer als erstes im Speisesaal ankommt, der kriegt das Frühstück des Verlierers!"

Kurz stutze Gilbert. Was? Niemand nimmt sein Frühstück weg, das weiß er zu verhindern! Er rannte Johannes gleich hinterher. Raus aus dem Burgteil, auf den Hof, auf die andere Seite, eine Treppe hoch um Gilbert abzuhängen, und wieder einer runter. Mönche und andere Ritter sahen den beiden fragend hinterher. Als sie die Treppe runter rannten stolperte Gilbert über seine viel zu große Kutte. "Ahh!", kiekste der Albino auf. Ein paar Stufen fiel er runter und landete auf dem harten Steinboden.

"Au...", nuschelte er leise und setzte sich auf. Schmerzend hielt er sich den Kopf fest, während er zu Johannes sah. Dieser stand kurz erschrocken da, ging dann aber besorgt zu Gilbert "Hmm...hab wohl etwas übertrieben, was?", meinte er schuldig. Er strich Gilbert über die kurzen Haare und half ihm auf.

Das wollte er eigentlich nicht erreichen...

"Du kriegt eine Extraportion, ja?", versuchte der junge Ordensritter den kleinen aufzumuntern. Im Speisesaal angekommen setze Gilbert sich an den nächst beliebigen Platz und wartete bis das Frühstück kam. Er fühlte an eine Stelle auf den Kopf wo er vorhin auftraf. Es schmerzte noch ein bisschen. Das gab bestimmt eine Beule.

"So! Eine große Portion für einen großen Jungen~", sagte er und sah Gilbert an. Er stelle das Essen vor Gilbert hin. Dieser lächelte etwas gequält an "Danke.", sagte er noch bevor er anfing zu essen. leise seufzend setzte sich Johannes hin und aß sein Brot.
 

Nachdem Gilbert ja sozusagen "Frei" hat, beschloss er in den Stall zu gehen und nach dem Fohlen zu sehen. Er mochte es. Es war schwarz mit einer dunkelbraunen Mähne, ein schönes Tier.

Am Abend fiel ihm schließlich ein, dass er noch zur Kapelle wollte. Mittlerweile hatte er in der Abwesenheit auch angefangen wieder über seine Familie nachzudenken. Jedes mal wenn er daran dachte fühlte es sich an als würde sein Herz zerspringen. Noch immer konnte er die Schreie seiner Mutter in den Ohren hallen hören als sie starb.

In der Kapelle angekommen, sah er wie ein großes Kirchenfenster mit der Abbildung Marias die warmen Sonnenstrahlen auf den Altar warf. Noch nie in seinem Leben war er in einer Kirche.

Er war alleine. Langsam ging er auf die erste Reihe zu und kniete. Die Hände faltete er. Gilbert sah auf die Abbildung Marias.

Er schloss die Augen und fing an zu Beten.

//Gott, wenn du mich hören kannst...erhörst du mein Gebet? Also...wenn ja, dann würde ich dich gerne bitten, meine Mama im Himmel aufzunehmen. Und das es meinem Bruder gut geht, falls er noch Lebt...// Gilbert bemerkte gar nicht wie sich langsam Tränen den Weg runter bahnten. Einer nach der anderen tropften sie auf den Marmorboden.

//Ich würde dich auch gerne bitten, mich stark zu machen...Ich will nicht immer wegrennen! Ich-//

Gilbert zuckte zusammen. Er öffnete die Augen uns sah sich um. Er erblickte den Priester Lorenz, der in die Kapelle eingetreten war. Jetzt erst bemerkte er seine Tränen, Schnell wischte er sie mit seinem Ärmel weg.

"Habe ich dich beim Beten gestört?", fragte der Priester und schloss die große Tür.

"I-ich..Nein.", gab Gilbert zurück. Er schauderte kurz. Er hörte eine Zeit lang nichts von Lorenz, bis er seine Hand auf der Schulter spürte.

"Willst du reden, mein Sohn?", fragte der Priester mit einer ruhigen, aber auch sorgenden Stimme. Gilbert überlegte schnell, nickte dann aber ein bisschen.

Lorenz setzte sich neben ihn. Er wusste ja was bei Gilbert vorgefallen war. Er konnte es verstehen.

"Dir drückt alles etwas auf deine Seele, nicht wahr?". Der Priester sah zu Gilbert. "Ja...", antwortete dieser.

"Ich hab das bedrückende Gefühl wenn ich an meine Familie denke, das mein Herz irgendwie zerspringt... Es fühlt sich so schrecklich an. Und mir wird auch klar, ich kann nicht immer nur trauern. Ich fühl mich schwach...", meinte Gilbert leise. Er sah auf den Boden.

Lorenz hörte dem Albino zu. "Ich denke ich weiß wie du dich fühlen musst. Ich verspüre den Schmerz nicht selbst, aber ich kann mir gut denken, dass es für dich schwer sein muss. Und du hast recht, Gilbert. Man kann nicht immer trauern, manchmal sollte man vergangenes in der Vergangenheit lassen, und sich auf das JETZT konzentrieren. Dies wird auch passieren, vielleicht nicht in den nächsten Tagen, oder Wochen, aber es wird passieren. Für deinen Bruder kannst du Beten. Für deine Mutter natürlich auch, aber sie lebt allein durch dich weiter. Du bist ihr Sohn, du hast Erinnerungen an sie. Und du wirst sie nie vergessen.", meinte Lorenz überzeugt.

Gilbert sah zu ihm. Es Stimmt schon was der Priester sagt...

"Ich bin Heute das erste mal in einer Kirche, und ich hab Heute das erste mal zu Gott gebetet. Und zwar für Mutter und meinen kleinen Bruder. Meinst du, Gott erhört mein Gebet? Wird er mir helfen?", hoffnungssuchend blickte er an das Kirchenfenster, mit der Abbildung Marias.

"Natürlich wird er das. Der Allmächtige ist für jeden da. Aber es liegt auch an dir selbst, mein Junge. Ich merke, dein Stolz, dein Selbstbewusstsein ist mit den zahlreichen Beschimpfungen und Demütigungen immer mehr verschwunden, das lässt dich schwach fühlen, da du an das glaubtest was die Leute sagten, nicht wahr? Aber dies stimmt nicht. Nur weil du ein anderes Aussehen hast, bist du nicht böse. Viele Menschen mögen das nicht verstehen. Aber genau deswegen bist du etwas besonderes. Ich bin mir sicher, aus dir wird ein großer, starker Knabe.", versicherte Lorenz.

Es herrschte kurz Stille.
 

"Könnt ihr mir helfen stark zu werden? Ich will nicht immer wegrennen. Ich will keine angst mehr haben...

Ich will ein Kreuzritter werden."
 

Mit diesem Satz hatte sich Gilbert gerade ein Fundament gebaut das sein Leben verändern wird. Er schauderte kurz, war sich aber 100% sicher, dass er diesen Weg entschieden hat.

Der Priester sah ihn an "Eine große Entscheidung. Du weißt das dich viel erwarten wird?", fragte er warnend. Gilbert antwortete ihm mit einem einfachen "Ja. Das ist meine Entscheidung...".

Lorenz nickte "Nun gut. Dann sag mir doch, bist du Gesegnet?"

Gilbert sah ihn verwirrt an "Gesegnet?...". Das hieß wohl nein. der Priester ging zum Altar vor, nahm einen Kelch und füllte ihn mit Weihwasser das in einem Becken war. Er winkte Gilbert zu sich.

Kleinlich lief er vor. Hatte Lorenz jetzt etwa vor ihn zu Segnen? Auf die Aufforderung das er sich hinknien solle, und die Hände falten soll, befolgte er dies. Er sah zu dem Priester auf. Die Abendsonne strahlte so durch das Fenster, das Gilbert die Wärme spürte. Er schloss die Augen.

Lorenz redete in einer komplett fremden Sprache als er den Finger in das Weihwasser tauchte und damit ein Kreuz auf Gilberts Stirn auftrug. Danach das gleiche mit Asche. "Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.", beendete er. "Gilbert, du bist Gesegnet. Nun bist du ein Christ, und kannst dem Orden der Kreuzritter beitreten.", fügte Lorenz dazu.

Der Albino öffnete die Augen. Dankend nickte er und stand auf. Mit weiterem Weihwasser wusch er die Aschereste von Gilberts Stirn. Danach stelle er den Kelch zur Seite.

Nachdem Gilbert mit Lorenz ein Abendgebet gesprochen hatte, lief er zu seinem Zimmer. Er fühlte sich befreit, anders als sonst.

Ins Bett gekuschelt sah er aus seinem Zimmerfenster. Er sah den Mond an und schwor sich, stark zu werden. Etwas zu erreichen, und sich nicht fertig machen zu lassen. Zielstrebig zu werden.

Zufrieden mit dem Gedanken schlief er ein. Ab Morgen wird er sein Leben verändern..


Nachwort zu diesem Kapitel:
SO!♥ Gilbert ist nun Gesegnet xD

Ich hoff das Kapitel hat euch gefallen~
Auch wenn ich mir denken kann, das wieder durch meine schnellen Eintippkünste wundervolle Fehler zu finden sind xD Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  kawaii_kamy
2017-03-22T15:24:57+00:00 22.03.2017 16:24
Die Szene der Weihung war toll. *-* so schön, ich sehe es förmlich vor mir!
Aber das Wort "Kleinlich" schon wieder xD' das macht mich fertig... das passt so gar nicht - engstirnig bzw penibel passt nicht zu Gil.
Lorenz ist lieb. Ich mag ihn. ^^
Von: abgemeldet
2013-06-28T11:49:54+00:00 28.06.2013 13:49
Das war ein so süßes Kapitel.
Mir kamen fast schon die Tränen.
Wirklich wunderschön geschrieben.
eines meiner liebsten Kapitel bisher.
Antwort von:  BB-Cute
28.06.2013 14:25
Ooh, das freut mich!
Und immer vielen Dank für Rückmeldungen zum Kapitel :3 Es freut mich sehr!


Zurück