Zum Inhalt der Seite

Knallbunte Luftballons

[Sweet Amoris] [Alexy x Nathaniel]
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Male meinen grauen Himmel blau (Teil 2)

Der Lehrer gab uns Aufgabenblätter, die wir durcharbeiten mussten. Dann verließ er das Zimmer und ließ uns arbeiten. Alexy sah zu mir und smilte mich voller Erwartungen an. Ich fragte mich bereits, was der Junge vorhatte. Wieder wand ich mich den Aufgaben vor mir zu. Es waren Fragen aus allen möglichen Fächern. Von Mathe über Französisch bis hin zu Biologie und Chemie.

„Mathe ist einfach nicht mein Ding.“ Mein Blick ging erneut zu den Blauhaarigen neben mir. Die violetten Seelenspiegel blickten voller Unverständnis auf das Blatt Papier mit den Mathematikaufgaben.

„An sich ist ja Mathe echt cool, aber wenn der Lehrer es erklärt ohne das es wer versteht ...“

„Wenn du willst, erkläre ich sie dir.“ Sein Blick ging zu mir.

„Wirklich? Aber ich kann nicht versprechen, dass ich es verstehe.“ Ich musste leicht lachen und erhob mich um mein Stuhl an den Tisch von Alexy zu ziehen und mich mit diesen über die Aufgaben zu beugen.

„Gleichungen mit zwei Unbekannten ...“ Ausführlich und mit viel Geduld erklärte ich Alexy das Prinzip der Gleichung und wie man sie am einfachsten lösen tut. Es klappte bei ihm nicht auf Anhieb, aber ich zeigte Geduld und ließ Alexy die Aufgaben separat auf einen Blatt lösen um sie vorher zu kontrollieren. So kamen wir gemeinsam zum Ziel und nach einer guten halben Stunde hatten wir die kompletten Aufgaben gelöst. Er hielt das Blatt in die Höhe und strahlte es an. „Wow~ danke, Nathaniel.“

„Keine Ursache, ich helfe gerne, wenn es mir möglich ist.“

„Du bist wirklich sehr nett. Ich glaube das schätzen die Schüler auch an dir. Immer fürsorglich und hilfsbereit.“ Sein Lächeln wurde breit und ich fühlte mich bei seinen Worten etwas verlegen.

„Süß, jetzt wirst du auch noch rot.“ Meine Wangen wurden leicht von ihn mit den Finger gestubst, was mich noch verlegener machte und ihn noch mehr lachen ließ.

„Man erwartet es doch von mir .. Immerhin bin ich ein Schulsprecher. Ich muss ein offenes Ohr für die Probleme der Schüler haben.“

„Ja, aber es ist trotzdem nicht selbstverständlich. Vor allem da du auch immer freundlich bist. Wir sind zwar noch nicht lange hier, aber immer wenn ich dich sehe hast du ein Lächeln auf den Lippen. Hast du nie schlechte Tage, Nathaniel?“

„Hmm ... doch natürlich. Sogar ziemlich oft, aber was bringt es mir, wenn ich meine Umwelt damit belaste. Sie kann immerhin nichts dafür.“

„Du löst deine Probleme also lieber für dich alleine?“ Alexy hatte keine Sekunde den Blick von mir genommen. Seine Augen fixierten mich, als wollen sie jede einzelne Regung von mir registrieren und sie abspeichern.

„So kann man es nennen. Zwar kann man nicht alle Probleme alleine lösen, aber den größten Teil...“
 

Ich hatte mir ein Formular der Schülervertretung genommen und arbeitete es durch. Es war immerhin an der Zeit das Budget unter den AG's aufzuteilen. Jede AG hatte mir ein Antrag mit nötigen Budget und Sachen – die angeschafft werden müssen – eingereicht. Nun musste ich entscheiden, wer wie viel bekam. Abgestimmt wird aber mit den restlichen Mitgliedern in der Vertretung. Alexy sah mich nachdenklich und schweigend an. Er schien zu bemerken, dass mein Blick abweisend und leer war. Verschränkend legte er die Arme auf den Tisch und bettete den Kopf darauf.

„Irgendwie ... deprimiert es mich, so etwas zu hören.“

„Wie bitte?“

„Ich mein ...... du vertraust dich niemanden an ... warum nicht? Probleme in sich hinein zu futtern ist doch auch nicht das Wahre, oder?“ Dieser Junge war wirklich seltsam. Ich wusste einfach nicht, wie ich ihn beschreiben sollte. Als ich ihn das erste mal sah, hielt ich ihn eher für ein kleinen pubertierenden Teenager und jetzt? Jetzt sah ich ihn ganz anders. Auch wenn er immer fröhlich wirkte und Spaß hatte .. Er schien sich auch sehr viele Gedanken über seine Umwelt zu machen. Ich beneidete ihn leicht für seine einfache Art und Weise und für dieses sorglose Leben. Es redete in einer Tour, aber trotzdem war es einfach nicht nervig. Es waren tiefsinnige Sachen die er sagte und mich zum staunen brachten.

„Du machst dir viel zu viele Gedanken, Alexy. Du trübst deine eigene Stimmung, wenn du dich nur um die Probleme anderer Leute sorgst.“ Er sah mich mit einem leicht schmollenden Gesicht an.

„Sagt unser Schulsprecher, der ständig für die Probleme anderer Leute da ist.“ Er wand den Blick ab und musste lachen. 1 zu 0 für ihn... und das brachte mich zum nachdenken.
 

Der Lehrer sammelte die Arbeitsblätter am Ende des Unterrichtsblockes ein und schickte uns nach Hause. Armin gesellte sich kurz zu uns.

„Also begleitet dich Nathaniel? Dann geh ich heim. Bis später“ Er winkte uns nur und verschwand ohne weiteres. Nicht einmal die Antwort seines Bruders wartete er ab. Aber wahrscheinlich konnten sich Zwillinge auch wortlos verstehen. Alexy blickte zu mir und nahm mich dann an der Hand.

„Dann lass uns gehen", sagte er fröhlich vergnügt.
 

Wir liefen durch die Stadt. Da es Nachmittag war, herrschte Hochbetrieb in der Stadt. Eilig zogen die Menschen an uns vorbei. Hektik wie immer. Egal was es für ein Tag oder welche Zeit es war, immer hatten die Menschen keine Zeit. Niemand nahm sie sich, um die guten Dinge dieser Welt zu sehen. Aber so war selbst ich. Auch ich sah immer geradeaus ohne auf Kleinigkeiten zu achten. Deswegen faszinierte mich Alexy so. Er sah die kleinen Dinge dieses großen, hektischen Lebens. Er nahm sich Zeit. Ich hatte ihn die ganze Zeit beobachtet, dass er mich fragend ansah. „Was ist los? Hab ich was im Gesicht?“ Panisch wischte er sich durch das hellfarbene Gesicht.

„Nein, nein es ist okay. Tut mir leid, ich war nur in Gedanken. Deswegen hab ich dich angestarrt. Tut mir leid.“

„Schon okay, ich habe mich nur gewundert.“ Er packte mich plötzlich an der Hand und zog mich in einen Laden am Ende der Straße.

„Oh Gott, da müssen wir unbedingt rein. Da gibt es die neusten und coolsten Klamotten.“ Freudestrahlend betrat er, zusammen mit mir den Laden. Es war ein großer Laden in dem die Kleiderständer eng zusammen standen. In der Regalen lagen Pullover, Hosen und T-Shirts in allen möglichen Farben und Varianten. Mit oder ohne Motiv. Anscheinend waren helle und knallige Farben derzeit in Mode. Denn gerade diese waren sehr häufig vertreten. Verplant blieb ich am Eingang stehen und blickte mich kurz um. Normalerweise war dies nicht diese Art von Laden die ich üblicherweise betrat, aber Alexy nahm mich sofort um zog mich in die hinterste Ecke des Geschäftes.

„Toll hier, oder?“

„Na ja ich .... weiß nicht ... ich bin hier zum ersten Mal.“ Der Blauhaarige blinzelte mich an.

„Verständlich, wenn du nur Hemd und Krawatte trägst ......... findest du das nicht langweilig?“

„Nein, eigentlich nicht.“ Ich mochte Hemden sehr gerne und ich glaubte auch nicht daran, dass ein Shirt so gut aussehen würde. Vor allem wenn es so eine grelle Farbe hätte.

„Du bist ein Paradiesvogel. Zu dir passen solche farbenprächtige Sachen. Bei mir würde es nicht so aussehen. Weiß oder Schwarz und beige Farben sind so meine Welt. Ich mag es nicht auffällig.“

„Du bist wirklich ein Mensch der nicht gerne im Mittelpunkt steht.“ Alexy hatte ein blaues Shirt von dem Kleiderständer genommen und musterte es. Dann ließ er das Gespräch im Raum hängen.

„Das sieht gut aus, ich probiere es mal an.“ Damit verschwand er zu den Umkleidekabinen. Ich musste leicht lachen. Irgendwie machte mich diese Gespräche und zusammen sein mit Alexy glücklich. Er kam raus und drehte sich einmal im Kreis.

„Sieht gut aus oder?“

„Ja doch, es steht dir.“

Er blickte zu mir und lächelte leicht.

„Warum versuchst du nicht mal bunte Farben? Es würde dir garantiert gut tun.“ Ich war mir da absolut nicht sicher, gab aber mit einem Nicken zu verstehen, dass ich es mal versuchen würde. Mein Gegenüber grinste breit und stöberte dann weiter in den Sachen. Ab und an drückte er mir mal ein paar Sachen in die Hand, damit er weiter suchen konnte. Ich hatte viel Geduld für seine Shoppingtouren übrig. Am Ende war es kurz nach 18uhr als wir den letzten Laden verließen und Alexys Shoppingdrang endlich gestillt war.

„Das war ein toller Tag. Danke, dass du dir die Zeit genommen hast“, er grinste breit und nahm mir die restlichen Tüten ab.

„Wenn du magst, können wir das gerne wiederholen. Ach warte, dass hier ist für dich.“ Er reichte mir eine kleine, weiße Tüte, die ich fragen entgegen nahm.

„Schau es dir Zuhause an, ja?“ Ich bedankte mich leicht und ging auf das andere Gespräch ein.

„Mir hat es auch wirklich gefallen. Du bist wirklich ein faszinierender Mensch.“ Alexy legte den Kopf schief und sah mich fragend an.

„Freut mich sehr, Nathaniel. Du siehst auch nicht mehr so nachdenklich aus. Das freut mich sehr. Wenn du willst, kannst du öfters zu mir kommen zum reden. Ich glaube, dass tut dir gut. Mach es gut.“ Er verneigte sich leicht und rannte dann die Straße hinunter. Ich blickte ihn lächelnd nach. Ich glaube, dass war seit langem mal ein wirklich schöner Nachmittag gewesen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück