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Der Schöne und das Biest

[Sweet Amoris] (Castiel x Kentin)
von

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Die Leiden des Schulsprechers

Es war ein ziemlich kalter Morgen gewesen. Ich hatte mich in eine Jacke gekuschelt und mein Gesicht halb unter dem Schal begraben. Unangenehm zischte der Wind eisig durch meine haselnussbraunen Haare. Ein kurzer Blick zum wolkenverhangenen Himmel. Ja, jetzt merkte man langsam, dass es Winter wurde.

„Hey Kentin.“ Ich blickte mich um und sah zu Castiel, der gerade – ebenfalls eingepackt – aus der Nebenstraße kam. Ich zog mein Schal runter und setzte meine Lippen auf seine. Schnell verpackte ich sie wieder und gemeinsam gingen wir weiter Richtung Schule. Er musste ein wenig lachen.

„Ich dachte, auf der Militärschule wirst du gegen Wetter abgehärtet.“

„Glaubst du ja wohl selber nicht“, brummte ich leicht genervt. Er nahm meine kalten Hände und drückte sie leicht. Eigentlich hatte ich bei dem Wetter keine Lust auf Händchen halten, aber irgendwie wurde mir dann doch warm. Was aber auch daran liegen kann, dass die Glücksgefühle gerade wieder Purzelbäume schlugen.

„Warum bist du in letzter Zeit so verdammt gut gelaunt?“

"Findest du, dass ich gut gelaunt bin?“ Sein Blick ging kurz zu mir und ich musste ein wenig lachen.

„Jap, es ist schon ein wenig seltsam......“

„Du machst dir viel zu viele Gedanken. Ernsthaft.“ Na ich wusste ja nicht so genau. Schweigend gingen wir weiter Richtung Schule. An dem Schultor angekommen, löste sich mein Freund von mir. „Ich muss noch kurz weg. Wir sehen uns im Unterricht.“ Ein erneuter Kuss und dann lief er davon. Irgendwie war ich es ja gewohnt, dass er neuerdings ständig vor dem Unterricht und in den Pausen verschwand.

„Kentin... Hallo“ Ich wand mein Blick zurück und sah zu Rose die in einen langen dunkelblauen Mantel gehüllt war. Ihr Gesicht war in einen roten Schal gewicklt. Sie war auch eine Frostbeule wie ich gewesen. Als sie auf meiner Höhe war gingen wir gemeinsam in das Schulgebäude.

„Heute Abend ist der Elternabend..... Oh Gott, wenn ich nur daran denke, läuft es mir eiskalt den Rücken runter“, murmelte das Mädchen und verstaute ihre Sachen in den Spind.

„Es geht doch größten Teils um die Zwischenprüfungen im März und um unsere Klassenfahrt im Januar oder irre ich mich?“

„Nein, aber wenn ich jetzt schon an Prüfungen denke... Ich hoffe Nathaniel hat Zeit und wir können gemeinsam lernen.“ Sie sah auf und blickte sich um.

„Mal was anderes: Ist dein Göttergatte wieder stiften gegangen?“ Ich habe mir angewöhnt darauf nur mit einem Schulterzucken zu reagieren. Immerhin ging das jetzt seit guten drei Wochen so und ich merkte immer mehr, dass die Bombe bald platzte und irgendwie hoffte ich innig, dann krank zu sein.

„Du kennst es doch schon langsam, oder?“ Sie grinste schief und nickte. Dann warf sie ihre Spindtür zu und wir gingen zum Klassenraum.

„Irgendwas hat er vor und wenn die Bombe platz möchte ich nicht hier sein“, murmelte sie und ich musste lachen, da ich vor einigen Sekunden noch genauso gedacht hatte.
 

Wir betraten den Klassenraum und sahen uns um.

„Wo ist Nathaniel?“

„Er muss eine Menge für heute Abend vorbereiten. Deswegen wird er heute auch nicht mit uns zu Mittag essen.“

„Der Arme...“

„So ist es halt. Man hat halt eine Menge Verantwortung.“ Ein Mädchen aus der Parallelklasse wand sich uns zu.

„Ähm... ihr seid doch Freunde von Henriette, oder?“ Das dunkelhaarige Mädchen sah uns an und Rose und ich gaben nur ein Nicken von uns. Was hatten sie denn für ein Problem mit Jette?

„Wisst ihr zufällig, warum sie seit Wochen ständig verschwindet? Man sieht sie nur während den Stunden. Ich muss mit ihr reden, wegen unserer gemeinsamen Klassenfahrt, aber ich treffe sie nie an.“

„Also... langsam wird es mir unheimlich. Castiel verschwindet immerhin auch ständig und ist nur während des Unterrichtes da. Meinst du sie hecken zusammen etwas aus?“ Das blonde Mädchen wand sich mir zu.

„Ich beantrage einen Schulwechsel“, gab ich nur panisch von mir. Wenn Castiel alleine was plante war es schon schlimm, aber wenn er sich mit Jette zusammentat würde es in einer totalen Katastrophe enden. Das war mir absolut klar. Rose hielt mich fest und blickte zu dem anderen Mädchen.

„Wenn wir sie sehen, sagen wir ihr Bescheid. Aber, wie du bereits bemerkt hast ist Castiel genauso lost. Also hoffen wir, dass es ruhig bleibt.“

Sie bedankte sich leicht und ging dann zurück in ihre Klasse und auch Rose und ich setzten uns, da es klingelte. Kurz bevor der Lehrer eintrat war auch Castiel wieder im Raum. Es war echt zum Mäuse melken. Vielleicht sollte ich ihn in der Pause wirklich folgen.
 

„Das ist doch absolut unnormal.“ Rose war sauer und fuchtelte mit ihrer Gabel vor meinem Gesicht herum. Seit gestern waren wir in der Cafeteria nur noch zu dritt. Nathaniel hatte mit dem Elternabend eine Menge um die Ohren und Castiel und Jette steckten schon seit drei Wochen anscheinend zusammen und planten irgend etwas.

„Kannst du das bitte lassen? Ich hasse es, wenn man mich mit einer Gabel bedroht“, brummte ich meiner Freundin zu. Diese setzte sich hin und massakrierte wenige Sekunden später ihren Salat. Lysander – welcher neben mir saß und gedankenverloren den Kopf auf die Hand abstütze - beobachtete das Mädchen.

„Ich muss dir leider recht geben. Auch ich finde es unnormal, dass er scheinbar mit diesem Mädchen irgendetwas plant und ehrlich gesagt, habe selbst ich ein ungutes Gefühl bei der ganzen Sache. Wir sollten versuchen diesen Plan zu vereiteln.“

„Sehr witzig, Lysander. Wie sollen wir das machen? Erstens: Sind die beiden sofort nach dem Unterricht verschwunden und zweitens: Müssen wir erstmal herausfinden WAS sie planen. Das könnte dauern und wir wissen nicht, wann sie vorhaben ihren Plan umzusetzen.“ Das Mädchen raufte sich die Haare. Nachdenklich ließ auch ich mein Blick senken. Was nur könnten wir tun? Lysander erhob sich und nahm sein Tablett. Er hatte sein Essen kaum angerührt, was bei mir auch nicht besser aussah. Irgendwie schlug mir das alles gerade so was von auf den Magen, dass ich keinen bissen herunter bekam.

„Ich werde mit Castiel reden. Wir haben heute Probe. Ich melde mich dann bei euch, okay?“ Wir nickten und blickten Lysander nach, der mit seinem Tablett die Cafeteria verließ. Manchmal hatte er seine Gedanken einfach nicht beisammen.

„Wir sollten selber etwas tun. Nicht, dass ich Lysander nicht vertraue, aber ich glaube er hat es bis heute Nachmittag vergessen. Der Junge ist einfach viel zu zerstreut.“ Ich musste ein wenig grinsen. Zusammen brachten wir unsere Tabletts weg und verließen die Cafeteria.
 

Rose lag auf meinem Bett und blickte an die hellblau gefärbte Decke. Ich selber saß in Lotussitz vor dem Bett und hatte mein Französischbuch aufgeschlagen um etwas zu lernen. Deswegen hatten wir uns heute Nachmittag eigentlich verabredet. Jette sollte auch kommen, aber da man sie ja kaum noch erreichte, haben wir es einfach gelassen und lernten alleine. Das Mädchen seufzte leise und richtete sich auf.

„Hast du was von Castiel gehört?“

„Nein, habe ich nicht. Wollten wir nicht lernen?“ Versuchte ich das Thema zu wechseln. Ich hatte gerade einfach keine Lust mich mit ihm zu befassen. Nicht, dass ich sauer war, aber mein ungutes Gefühl nahm sonst wieder überhand und dann konnte ich mich nicht auf die Aufgaben konzentrieren. Sie setzte sich vor mir hin und blickte mir tief in die Augen.

„Wie kann dich das so kalt lassen? Wenn er scheiße baut, kann es Castiel einen Schulverweis kosten. Willst du das er von der Schule fliegt?“ DANKE ROSE!!!! Ich warf mein Französischbuch zur Seite und sah sie an.

„Natürlich nicht, aber ich bin nicht Castiels Kindermädchen, oder? Wenn er meint, er müsse irgendwelchen Müll produzieren, dann bitteschön. Ich bin nicht sein Engelchen, dass ständig auf seiner Schulter sitzt und dafür sorgt, dass er es sein lässt. Ich bin nur sein Freund, okay?“ Schmollend verschränkte die Blonde die Arme vor der Brust und sah mich weiterhin standfest an.

„Und wenn Unschuldige mit reingezogen werden?“

„Dann tut es mir leid“, wand ich den Blick ab.

„Du machst dir also doch Sorgen um Castiel, hab ich recht?“ Natürlich tat ich das. Immerhin war dieser Penner mein Freund.

„Klar.. oder?“

„Na also, dann setzen wir uns morgen mit Lysander zusammen und planen die 'Operation: Rotkäppchen'“

„Rot...käppchen?“

„Ja, Rotkäppchen........“

„Manchmal glaube ich auch, zu deiner Geburt haben die Ärzte gerufen: „Schnell ein Hammer, sonst wird’s ein Fahrrad““

Rose sah mich an und streckte die Zunge raus.

„Nur weil du nicht auf so coole Namen kommst.“ Ich musste lachen. Da hatte sie recht. Irgendwie sah ich uns schon - platziert im Schulgebäude- mit Walkie-Talkies sitzen. Jeder mit einem komischen Namen. Rose war „rosa Wolke“, Lysander war „verwirrter Vogel“ und ich wahrscheinlich „Krümelmonster“. Allein dieser Gedanke erheiterte meine Stimmung ein wenig. Gegen 20 Uhr verabschiedete sich Rose von mir. Meine Mutter war bereits seit einer Stunde beim Elternabend gewesen und ich hatte somit sturmfrei. Bevor ich mich aber ins Bett verkrümelte um noch ein wenig zu lernen, sah ich auf mein Handy. Wie ich feststellen musste, hatte ich 5 Anrufe in Abwesenheit und 2 SMS. Die Anrufe kamen allesamt von Lysander. Eine SMS war ebenfalls von ihm:
 

„Castiel war nicht bei der Probe. Habe ein ungutes Gefühl bei der Sache. Lysander“
 

Als würde mich diese SMS nicht schon genug zum nachdenken bringen, gab mir die andere SMS irgendwie den Rest. Sie war von Castiel:
 

„Operation: 'Rachefeldzug an Amber' wird heute in die entscheidene Phase übergehen. Das Himmelfahrtskommando ist bereit und wird jeden Augenblick loslegen.“
 

Was hatte dieser Vollidiot eigentlich vor und warum jetzt? Ich blickte auf die Uhrzeit der SMS: 19:15 Uhr. Seltsam... was brachte es Castiel jetzt, sich an....... Oh mein Gott, mir fiel es wie Schuppen von den Haaren. Natürlich der Elternabend. Castiel hatte irgendetwas vor, was mit dem Elternabend zu tun hatte. Ich wählte Rose Telefonnummer, aber es war besetzt. Na nu mit wem telefonierte sie denn jetzt? Eigentlich kam mir nur Nathaniel in den Sinn, doch dieser war auf dem Elternabend oder war die Bombe bereits eingeschlagen?
 

Eigentlich wollte ich warten bis meine Mutter nach Hause kam um sie zu fragen ob etwas seltsames passiert war. Doch ich schlief über mein Französischbuch ein. Ich würde nicht sagen, dass es ein tiefer Schlaf war, aber ich habe nicht mitbekommen, als sie wieder zuhause war. Stattdessen erwachte ich irgendwann in der Nacht. Mit leichten Rückenschmerzen ließ ich mich ins Bett fallen und versuchte weiterzuschlafen, doch irgendwie bekam ich den Kopf nicht klar. Castiel hat bestimmt irgend ein scheiß produziert und ich wusste, dass der Ärger morgen in der Schule umso größer war. Irgendwann überkam mich dann doch der Schlaf und ich wurde am nächste Morgen unsanft von meinem Wecker geweckt. Meine Mutter war wohl schon auf der Arbeit gewesen. Somit schlich ich hinunter in die Küche wo bereits mein Frühstück stand. Quälend schob ich mir ein Toast rein und ging dann – nachdem ich mich fertig machte – zur Schule. Vor dem Schultor hörte ich dann eine Stimme, die mich aus den Gedanken riss. Es war Rose, welche auf mich zu gerannt kam.

„Castiel ist echt nicht ganz richtig.“

„Okay, sag mir was vorgefallen ist. Ich weiß, dass gestern irgend etwas passiert ist. Ich habe eine seltsame SMS bekommen“, brummte ich nur.

„So genau weiß ich es selber noch nicht. Ich weiß nur, dass gestern während des Elternabend ein Video von Amber in alle Klassenräume ausgestrahlt wurde.“

Na ganz toll. Irgendwie war es harmloser als ich annahm, aber irgendetwas sagte mir, dass es noch nicht alles war.

„Nathaniel wird beschuldigt, dass er sich an ihr rächen wollte und wurde vom Schulsprecherdienst entlassen“, murmelte sie leicht.

„Bitte?“ ich blieb stehen und sah sie entsetzt an.

„Ich weiß auch nicht, warum sie Nathaniel beschuldigen. Aber anscheinend gab es zwischen Amber und ihm in letzter Zeit viel Streit, dass die Eltern wohl dieser Ansicht waren. Ich muss mir das auch erstmal von ihm erklären lassen. Vorläufig soll er erstmal bis Ende des Monats suspendiert sein. Sollte sich der wahre Täter bis dahin nicht gestellt haben, wird er komplett aus dem Amt enthoben.“

Ich schlug mir die Hand vor die Stirn und seufzte. Da waren irgendwie gerade wieder ganz böse Mächte am Werk und diesmal traf es leider Nathaniel.

„Aber die können doch nicht einfach Nathaniel die Schuld in die Schuhe schieben.. Jeder weiß, dass er der Letzte wäre der so etwas tun würde.“ Wir betraten das Schulgebäude und ich ging zu meinen Spind um mein Zeug zu verstauen. Normalerweise sah ich morgens immer Castiel doch diesmal begegnete ich ihn nicht. Irgendwie bereitete mir das ebenso Sorgen, wie die Sache mit Nathaniel.

„Du siehst blass aus, Kentin. Ist auch alles okay?“ Das Mädchen blickte mich an und ich nickte nur.

„Ja, ich mach mir nur Gedanken und das schlägt mir irgendwie auf den Magen.“ Auch wenn Castiel für dieses ganze Zeug verantwortlich war, fühlte ich mich dennoch irgendwie schuldig. Manchmal fragte ich mich echt, warum ich diesen Vollidioten begegnen musste. Mein Leben wäre um einiges einfacher, wenn er nicht mein Freund wäre. Dann wäre es mir egal, was Castiel für Mist produzierte, aber so fühlte ich mich für ihn verantwortlich. Lysander kam zu uns.

„Könntet ihr mitkommen? Sonst gehen Nathaniel und Castiel gleich aufeinander los“ Wie jetzt? Rose und ich blickten uns an und nickten dann.

„Sie sind hinter der Turnhalle“, erklärte der junge Mann und schon rannten wir Richtung Hof zur Sporthalle.
 

Bereits von weitem hörten wir, wie die beiden sich anschrien. So kannte ich Nathaniel ja gar nicht. Dieser hatte Castiel an der Jacke gepackt und gegen die Wand gedrückt. Seine Wut konnte ich nachvollziehen, immerhin hat Castiel ihn um sein Amt gebracht.

„Komm schon, Nathaniel. Deine Schwester musste man mal eine Lektion erteilen. So kann es doch nicht weitergehen.“

„Das weiß ich, aber weißt du eigentlich, was du getan hast? Hab jetzt gefälligst den Arsch in der Hose und steh zu deiner Aktion. Du hast mich in diese Misere gebracht und Henriette steht nun auch ziemlich blöd da.“ Er stieß Castiel gegen die Wand und wand sich ab.

„Du bist echt so dämlich, Castiel......“, brummte er. Castiel wurde sauer und ballte die Hände leicht zu Fäusten und holte aus. Schnell sprang ich zwischen die beiden.

„Castiel, hör auf!“ Rief ich zu ihn. Doch es war zu spät. Ich bekam die Faust Castiels ins Gesicht. Sofort spürte ich ein stechenden Schmerz in meinem Gesicht und in meinem Mund den metallischen Geschmack von Blut. Ich spürte eine mächtige Ohnmacht und fiel dann zu Boden..........



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2014-05-03T14:40:42+00:00 03.05.2014 16:40
Ach... Du scheisse!!
OO
Was hat dieser kohlkopf nun schon wieder gemacht?
Seufz
Kentin hat es echt nicht leicht!


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