Zum Inhalt der Seite

Pokémon Adventures

Shinyas Reise
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Der erste Orden!

Der erste Weg führte Shinya in den Supermarkt, wo er sich mit Nahrung und Heiltränken eindeckte. Danach ging er zusammen mit Glumanda in das Pokémon Center. Dort nahm er sich, nachdem seine Pokémon durchgecheckt und behandelt wurden, ein Zimmer und bezog es gleich.

Glumanda legte sich auch gleich auf eines der Betten und rollte sich zusammen. Shinya lächelte. Die Reise war wirklich anstrengend gewesen. Er sollte sich am besten auch ausruhen, aber erst nach einer Dusche.

Als er frisch geduscht wieder in sein Zimmer ging traf ihn der Blitz. Dort war Nico! Dieser saß auf dem anderen Bett und las in Shinyas Buch. Als er diesen entdeckte, sah er zu ihm. „Warum nimmst du ein Buch mit auf die Reise?“ „Damit ich etwas zu tun habe, wenn mein Taubsi den Weg aus dem Vertania Wald sucht.“, meinte Shinya trocken und setzt sich zu Glumanda aufs Bett. „Aha…“, kam es von Nico. „Dann hast du also dort die ganze Zeit gesteckt. Naja, ich habe dank der netten Käfersammler den Weg schnell gefunden und mich auf den Weg zur Arena gemacht.“ „Nette Käfersammler?“, fragte Shinya nach und schüttelte seine noch nassen Haare etwas, was Glumanda böse auffauchen ließ. Wie konnte Shinya es bitteschön wagen es nass zu machen?! Dieser lächelte es entschuldigend an. „Ja. Sie haben mir, nachdem ich sie in einem freundschaftlichen Kampf besiegt habe, aus dem Wald geführt.“ Shinya sah ihn an und meinte: „Mir haben sie den Weg auch erklärt, nachdem ich sie besiegt habe…“ Er verschwieg lieber, welches Verhältnis er zu den Käfersammlern hatte. Nico klappte das Buch des andern zu und gab es ihm wieder. „Naja, da das PokéCenter ausgebucht ist muss ich die Nacht leider hier bei dir verbringen… Aber Morgen wirst du zum Arenaleiter gehen und deinen ersten Orden holen.“ „Wieso sollte ich?“, murrte Shinya, als er sein Buch entgegennahm. Nico grinste ihn zweideutig an und meinte im triumphierenden Ton: „Weil es kinderleicht ist ihn zu besiegen! Ich habe es mit nur einem einzigen Pokémon geschafft.“
 

Natürlich schluckte Shinya den Köder. Wenn Nico diesen Arenaleiter mit einem einzigen Pokémon besiegen konnte würde er es jawohl auch schaffen! Also ging er am nächsten Tag, gefolgt von Nico, zu der Arena von Mamoria City. Er las nicht einmal das Schild, welches vor der Arena angebracht war.

Die Arena war voller Erde und Steine, was den jungen Trainer etwas verwirrte. Wieso sollte man eine Arena so dekorieren? „Guten Tag! Ich bin Rocko, der Arenaleiter von Mamoria City.“, hörte er eine Stimme. Diese gehörte zu einem Mann mit schwarzen Locken. Nico trat hervor und sagte: „Hey Rocko! Hier ist mein Kumpel, von dem ich dir neulich erzählt habe.“ Dabei klopfte er Shinya grinsend auf die Schulter. Dieser hätte ihm am liebsten mit seinen Blicken erdolcht. „Ah, dann bist du also hier, um mich herauszufordern und den Felsorden zu ergattern? Aber ich warne dich, es wird ein harter Kampf.“, lächelte Rocko. Shinya schob Nicos Hand von seiner Schulte, sah zu Rocko und meinte: „Ich bin bereit.“ Wenn Nico ihn so leicht hatte besiegen können, konnte er es auch.

Oder auch nicht. Aber nun wusste Shinya immerhin, dass die Erde und Felsen dazu hier waren um Rockos Gesteinpokémon einen Vorteil zu verschaffen. Nicht, dass sie selbst ohne diesen Vorteil auch nur ins Schwitzen gekommen wären. Immerhin besaß Shinya nur Pokémon, welche schwach gegenüber dem Gesteintypen waren. Zwar schaffte es Shinyas Team das Kleinstein seines Gegners – mit Verlusten – zu besiegen, aber gegen Onix hatten sie keine Chance. Als schließlich sein letztes Pokémon besiegt und er verloren hatte, ballte Shinya die Fäuste und biss sich auf die Unterlippe. Wie hatte er sich nur so von Nico in die Falle führen lassen können?! Wie konnte er nur so dämlich sein?! Warum hatte er nicht eins und eins zusammengezählt, das Schild vor der Arena gelesen oder Nicos Plan anders durchschaut?

Sein Rivale hatte sich den ganzen Kampf angesehen und sich köstlich amüsiert. Schließlich wusste er, welche Pokémon der Andere besaß und dass diese keine Chance hatten. Er musste zugeben, es tat richtig gut zu sehen, wie Shinya von seinem hohen Ross herunterfiel.

Dieser rief schweigend sein besiegtes Taubsi zurück. Danach drehte er sich um und ging zur Tür. Bevor er die Arena verließ blieb er noch einmal stehen und zischte: „Nico, das bekommst du zurück! In einer Woche zeige ich dir, dass ich diesen Orden auch mit nur einem einzigen Pokémon bekomme.“
 

Im PokéCenter ließ er sein Team behandeln, um danach wieder mit ihnen aufzubrechen.

Sie gingen zurück. Über Route 2, durch den Vertania Wald, nach Vertania City und schließlich zu Route 22. Dort suchte der Schwarzhaarige fieberhaft nach dem Pokémon, welches er davor hier nicht hatte fangen können. Als er dieses schließlich erwischt hatte stand er vor einem ganz anderen Problem: Der Pokéball, in dem das eben gefangene war, verschwand einfach. Tief atmete er durch und suchte im Pokédex nach einer Antwort. Als dieses Ding ihm verriet, dass der Ball nun in einer Box war und er am nächsten PokéCenter darauf zugreifen konnte, war er beruhigt. Er holte sich dieses Pokémon, im Tausch gegen Smettbo, zu welches sich Raupy über Safcon entwickelt hatte, und trainierte weiter.
 

Am sechsten Tag, nachdem er Mamoria City verlassen hatte, erreichte er die Stadt am späten Abend wieder. Morgen würde die Woche enden und er Rocko mit nur einem einzigen Pokémon besiegen. Doch zuvor würden er und sein Team die Nacht im PokéCenter verbringen und ausschlafen.

„Shinya!“ Diese Stimme. Irgendwie kam sie ihm bekannt vor. „Shinya!“ War das nicht Lilli? So ein Quatsch, er war in Mamoria City, wie sollte sie hier her kommen? „Shinya, verdammt!! Steh endlich auf!“, schrie die Stimme und etwas sprang auf ihn. Nun war er sich sicher, dass es kein Traum war. Verwirrt sah er seine kleine Schwester an, die auf ihm saß und ihn böse anfunkelte. „Shinya! Mama und ich haben uns Sorgen gemacht, als du nach drei Tagen nicht zu Hause warst!“, meinte sie. Shinya schubste sie sanft von sich runter und setze sich auf. „Tut mir Leid… Ich war etwas beschäftigt.“ Seine Schwester setzte sich dicht neben ihn und sah ihn prüfend an. Er erwiderte ihren Blick fragend. „Du, Shinya? Ist auch alles Okay bei dir?“ „Ja, warum?“ „Naja… Wir haben gehört, dass du gegen Rocko kämpfen willst.“ „Wer hat euch das denn erzählt?“ „… Nico?“ Shinya ballte seine Hände zu Fäusten. Hatte Nico es wirklich gewagt die Niederlage des Schwarzhaarigen in ganz Alabastia zu erzählen? Der würde etwas Erleben, wenn Shinya ihn in die Finger bekommt!

Lilli bemerkte Shinyas Wut und versuchte ihn zu beschwichtigen: „Aber naja, auch wenn er prahlt, er hätte den Arenaleiter mit einem Pokémon besiegt ändert es nichts an der Tatsache, dass er dabei Glück gehabt hat. Außerdem weiß ich, dass mein Bruder es mit links schafft!“ Shinya sah sie an und lächelte sanft. Lilli hatte Recht. Er wusste, welche Pokémon Nico hatte und welche Rocko besaß. Nico hatte es nur mit Glück mit einem geschafft, außerdem hatte er dank Schiggy einem gewaltigen Vorteil gegenüber den Typ seines Gegners. Der Schwarzhaarige streckte sich. „Gut, dann gehen wir gleich zur Arena und ich zeige dir, dass es ich locker mit einem Pokémon schaffe. Aber vorher gehst du raus! Ich muss mich schließlich umziehen.“ „Wozu denn? Früher haben wir doch auch immer zusammen gebadet. Ich weiß, wie du nackt aussiehst!“

Nachdem er seine Schwester aus dem Zimmer geworfen und sich umgezogen hatte, gingen sie zur Arena, wo Rocko bereits auf sie wartete. Von Nico war keine Spur zu sehen. Als Shinya den Arenaleiter darauf ansprach meinte dieser verlegen: „Ähm… Er hat gemeint, du würdest es eh nicht schaffen, ihm wäre seine Zeit zu schade auf deine erneute Niederlage zu warten und, dass er nach Azuria City geht…“ Shinya knurrte. Aber immerhin wusste er nun, wo er Nico finden und fertig machen würde!

Der Kampf begann. Lilli war gespannt. Immerhin hatte sie ihren Bruder lange nicht mehr kämpfen sehen und wollte wissen, mit welchem Pokémon er den Arenaleiter besiegen wollte. Rocko schickte zuerst Kleinstein in den Kampf. Shinya grinste siegessicher und schickte seine Hoffnung in den Kampf. Zuerst wollte Lilli ihn anschreien, was für ein Idiot er sei, so ein kleines Pokémon in den Kampf zu schicken, aber sein siegessicheres Grinsen ließ sie im Keim ersticken. Er wusste, was er tat.

„Kleinstein, Tackle!“ „Ausweichen und Karateschlag.“ Shinyas Pokémon landete einen Volltreffer und Kleinstein war besiegt. Das Mädchen konnte seinen Augen nicht trauen. Shinyas Menki war doch schwächer gewesen als Kleinstein, wieso hatte es dann gewonnen? Rocko rief Kleinstein zurück. „Nicht schlecht, Shinya. Aber wirst du auch mit diesem Pokémon fertig? Ich wähle dich, Onix!“ Lilli wich zurück, als sie das riesige Pokémon sah. Wie sollte Shinya es besiegen? Es war eindeutig größer und stärker als Menki! Diese Tatsache schien ihrem Bruder aber nicht zu stören. Er stand ruhig da und wartete die erste Attacke seines Gegners ab. „Onix, Klammergriff!“ „Ausweichen!“ Haarscharf konnte Menki dies tun, aber Onix, welches seinen Trainer gut genug kannte um zu wissen, was dieser nun sagen wollte, benutze seinen Schweif um Menki gegen die nächste Wand zu schleudern, noch bevor Rocke den Befehl ganz ausgesprochen hatte. Dies ließ Shinya aber nicht aus der Ruhe bringen. Er hatte lang genug mit Menki trainiert um zu wissen, was es konnte. „Nutz den Schwung um von der Wand wegzukommen! Fußkick!“ Menki, welches die Wand fast erreicht hatte, drehte sich in der Luft, landete mit beiden Füßen an der Wand und trat sich von ihr weg, nutze dabei den Schwung, welches der Dank Onix bekommen hatte. Weder Onix noch Rocko konnten rechtzeitig reagieren, als Menki durch die Luft zurückkam und einen Treffer mit Fußkick landete, welcher das riesige Pokémon zu Boden brachte. „Karateschlag!“ „Weich aus, Onix!“ Zu spät. Seine Größe würde Onix zum Verhängnis. Es bot Menki genug Angriffsfläche, so dass ein Ausweichmanöver für die Katz war.

Onix war besiegt und mit ihm sein Trainer.

Lilli brauchte einige Sekunden um dies zu verarbeiten. Ihr war immer noch nicht klar, wie ein so kleines Pokémon in der Lage war ein Onix zu besiegen. Aber Shinya hatte es geschafft, er hatte gewonnen. Mit nur einem Pokémon! Freudig lief sie zu ihm und fiel ihm um den Hals. „Ich bin so stolz auf dich! Das hast du super gemacht. Das muss ich unbedingt Mama und Professor Eich erzählen.“ Shinya legte einen Arm um seine Schwester und winkte mit der anderen Menki zu sich, um es zu streicheln. „Ohne Menki hätte ich es nicht geschafft.“, meinte er lächelnd.

Rocko sah sich die Szene lächelnd an. Er musste zugeben, dass Shinya wirklich talentiert war. Nico war bei dem Anblick Onix’s verschreckt gewesen, weshalb sein Pokémon einen starken Treffer einstecken musste. Der Schwarzhaarige war jedoch ruhig geblieben, er hatte seinem Menki vertraut und dieses ihm. Zwar war dies auch so zwischen Shinya und seinem restlichen Team so gewesen, aber wegen ihres Typs hatten sie kaum eine Chance gehabt.

Mit dem Felsorden in der Hand ging er zu Shinya und sagte: „Hier. Den hast du dir wirklich mehr als verdient.“ „Danke.“ Shinya nahm ihn und lächelte Rocko an. „Das war ein super Kampf.“ Rocko nickte. „Dann versuch dein Glück doch mal bei Misty. Sie ist die Arenaleiterin in Azurit City. Nico wollte sie besiegen um den nächsten Orden zu erhalten.“ „Es reicht mir schon, wenn ich Nico bei unserer nächsten Begegnung fertig mache.“, meinte Shinya. Sowohl Lilli als auch Rocko grinsten.
 

Den Rest des Tages verbrachte Shinya mit seiner Schwester. Diese war mit dem Arkani des Professors hergekommen und wollte sich am nächsten Tag auf den Rückweg machen.

Nachdem die Geschwister ein Eis gegessen und eingekauft hatten gingen sie in das Museum. Natürlich musste Shinya zahlen. „Lilli! Das war eine dämliche Idee. Ich hab kaum noch Geld für Tränke und Pokébälle.“, maulte er, nachdem sie den Museumseintritt bezahlt haben. Das Mädchen sah ihn an und meinte grinsend: „Du hörst dich ja schon FAST an wie ein Trainer.“ Damit drehte sie sich um und lief kichernd zum ersten Ausstellungsobjekt, bevor ihr Bruder die Chance hatte die Tatsache zu bestreiten.

Das Museum war voller Fossilien alter Pokémon. Lilli fand es sehr interessant, während Shinya sich gelangweilt umsah. Alte Steine mit toten Pokémon oder Steine, die angeblich vom Mond kamen waren ihm egal.

Auch die Raumfahrtausstellung im oberen Stockwerk ließ ihn kalt. Aber es gefiel seiner Schwester, also würde er Ausnahmsweise nicht meckern sondern es aushalten.

Die Nacht verbrachten sie zusammen im Pokémon Center. Dort zeigte Shinya ihr auch seine Pokémon. Lilli staunte nicht schlecht und begann auch gleich die sechs zu knuddeln, welches diesen mehr oder weniger gefiel. „Aber du, Shinya?“ „Hm?“ Sie sah ihn traurig an und wimmerte: „Du hast fünf Pokémon gefangen… Heißt das, dass du sie wieder zum Professor gibst und nach Hause kommst? Bitte, bitte, bitte sag ‚nein‘!“ Shinya lehnte sich zurück und sah zu Glumanda. „Stimmt, ich habe mein Soll erfüllt…“ Sein erstes Pokémon sah ihn verwundert an. Irgendetwas stimmte nicht mit seinem Trainer. Dieser schloss seine Augen und fuhr fort: „Aber da ich nicht fünf sondern sechs Pokémon gefangen habe, und ich Nico noch eins auswischen muss, wirst du wohl weiter ohne mich leben müssen.“ Über diese Nachricht waren sein Team und Lilli so froh, dass sie ihn ansprangen und knuddelten.
 

Am nächsten Tag verabschiedeten sich die Geschwister voneinander. Bevor sich Lilli aber mit Arkani auf den Weg zurück nach Alabastia machte, gab sie Shinya ein kleines Päckchen. „Hier, soll ich dir von Mama geben. Also, bis irgendwann mal.“ Damit stieg sie auf Arkanis Rücken und das Pokémon lief los. Shinya sah ihr nach, dann zu Glumanda und fragte es: „Wieso kann sie auf Arkani sitzen ohne sich Verbrennungen dritten Grades zuzufügen?“ Sein Pokémon zuckte mit den Schultern.

In dem Paket seiner Mutter war Wechselwäsche, etwas Obst und Geld. Shinya hätte sie am liebsten fest gedrückt. Er hatte wirklich keine Ahnung, wie er es ohne Geld zum Tränke und Pokébälle kaufen nach Azuria hätte schaffen sollen, ohne, dass er wieder einen Wutanfall bekam, durch welchen er den Zorn aller Trainer der Umgebung auf sich zog. Aber dieses Problem war nun gelöst. Nun musste er nur daran denken seiner Familie ab und zu eine Karte oder einen Brief zu schreiben, damit sie sich nicht wieder Sorgen um ihn machte.
 

Sie folgten der Route 3. Zu Shinyas Verwunderung konnte er am Anfang der Route jedoch kein einziges wildes Pokémon finden. Dafür aber Unmengen von Trainern. Leise seufzte er. Der Weg sollte ungefähr 12 Stunden dauern, aber bei der Zahl von Trainern, welche sich gegenseitig bekämpften, würde es bestimmt das doppelte an Zeit dauern. Da dies aber keine Option für ihn war, immerhin wollte er schnellstmöglich nach Azuria City, machte er das, was jeder andere ungewollte Trainer gemacht hätte. Er schlich so gut es ging an den anderen Trainern vorbei, versteckte sich hier und da hinter einen Felsen, Baum oder Busch. Natürlich war dies nicht die beste Methode, aber er musste Prioritäten setzen. Und Nico fertig zu machen war einfach viel wichtiger als seine eigene Trainerehre aufrecht zu halten. Zumal er gar nicht freiwillig ein Trainer war.

„Au! Diese blöden Brenneseln!“, hörte er die Stimme eines Jungen. Dieser lief in einer kurzen Hose durch das Gras. Dieses war aber voller Brenneseln. Shinya fragte sich, wie man nur so dämlich sein konnte und ob er dem Jungen helfen sollte. Einerseits wollte er ja unbedingt zu Nico, um diesen fertig zu machen, und der Junge hatte selbst Schuld, wenn er in so einer Hose durch Brenneseln lief. Andererseits hatte er gelernt, dass die Älteren den Jüngeren helfen sollen. Kurz überlegte er und ging dann zu dem Jungen. „Kann ich dir helfen?“ Der Junge sah ihn an und nickte. „Ich muss aus den Brenneseln raus, aber das tut so weh.“ Shinya ging einfach durch die Brenneseln, welche ihm dank seiner Jeans nichts antun konnten, nahm den Jungen Huckepack und trug ihn aus der brennenden Hölle hinaus. Dieser war sehr froh, dass der Schwarzhaarige ihm geholfen hatte.

Als dieser ihn runterließ, verlor er aber etwas kleines Rotes. Der Junge hob es auf. „Ist das dein Pokéball?“ Verdammt! Was sollte Shinya sagen? Bei einem ‚Ja‘ würde er sich als Trainer outen, bei einem ‚Nein‘ würde er sein Pokémon nie wieder sehen. … Aber welches war in dem Ball? Bibor. Nun ja, bisher hatte ihm Bibor nicht wirklich etwas genützt. Seufzend nickte er. „Ja, das ist meiner.“ „Dann bist du ja ein Trainer!“, staunte der Junge. Wieder nickte Shinya und nahm sein Pokéball entgegen. „Kämpfst du mit mir? Ja? Mein großer Bruder hat gesagt, dass ich gegen alle Trainer hier kämpfen muss.“ „Und wenn dein Bruder dir sagt, dass du durch Brenneseln laufen sollst, tust du das auch?“ „Ja, deshalb war ich doch da drin.“ Shinya konnte es nicht fassen. Wie naiv konnte man sein? Und vor allem, wie grausam konnte ein älterer Bruder sein? „Ich mach dir einen Vorschlag, ich kämpfe gegen deinen Bruder und wenn er gewinnt, dann darfst du auch gegen mich kämpfen. Okay?“ „Ist gut. Aber ich warne dich, er ist der stärkste Trainer, den es gibt!“

Den stärksten Trainer, den es gibt, besiegte Shinya dank seines Rattfratz in weniger als zwei Minuten. „Boah! Du bist ja stärker als Ansga!“, staunte Egon, der Junge, den Shinya geholfen hatte. Shinya nahm Rattfratz auf den Arm und ging zu Egon. „Ja. Und weißt du, was du daraus lernst?“ Egon schüttelte den Kopf. „Dass du nicht alles tun musst, was er sagt. Vor allen, wenn es kurze Hosen oder Brenneseln beinhaltet.“ Der Junge nickte lächelnd.

Da Shinya nun als Trainer geoutet war, musste er sich auch noch gegen andere Trainer durchsetzen. Dies schaffte er aber und fing nebenbei noch ein Habitak und ein Nidoran♀.

Kurz bevor sie von Route 3 auf Route 4 wechselten, sah Shinya ein Mädchen am Boden liegen. Da sie sich nicht rührte ging er zu ihr hin und schüttelte sie sanft. „Hey, alles ok bei dir?“ Sie öffnete die Augen, sah ihn an und schrie auf. Sofort sprang Shinya zurück und hielt sich die Ohren zu. Was sollte das? Das Mädchen stand auf und sah ihn entsetzt an. „Wie kannst du es wagen ein unschuldiges Mädchen zu überfallen? Du Perversling!“ „Bitte? Ich hab gedacht, du seist Ohnmächtig, Verletzt und brauchst Hilfe.“ „Tze, immer diese Ausreden. Aber was soll‘s, ich bin es gewohnt, dass sich die Jungen um mich reißen.“, meinte sie und schüttelte ihr Haar zurecht. Shinya sagte nichts. Er wusste, wenn er jetzt den Mund aufmachen würde, hätte er es sich mit jeder Person in Hörweite verscherzt. „Wie ich sehe bist du ein Trainer.“, stellte das Mädchen fest. Shinya nickte. „Gut, dann hast du nun die Chance deine Ehre als Mann wieder herzustellen, indem du mich besiegst.“ „Was hab ich? Hör mir mal zu du“ „Hör DU mir mal zu! Erst fässt du mich an und nun wagst du es mich hier so anzumachen? Wie kannst du nur?!“ „Rattfratz! Zeig es ihr!“ Sie grinste. Man konnte Jungen immer so schön ärgern. „Los, Pummelluff!“ Der Schwarzhaarige musste sich zusammenreißen, um nicht loszulachen. Was war das für ein seltsamer rosa Klops? „Willst du dich etwas über mein Pokémon lustig machen?“, fauchte das Mädchen. Er schüttelte den Kopf. Würde er nun den Mund aufmachen, könnte er sein Lachen nicht unterdrücken.

„Los, Chameur!“ Pummelluff zwinkerte Rattfratz zu. Dessen Trainer hatte keine Ahnung, was diese seltsame Attacke, wenn man es denn so nennen wollte, für eine Wirkung haben sollte. „Rattfratz, Ruckzuckhieb.“ Es reagierte nicht. „Rattfratz, Ruckzuckhieb.“ Wieder nichts. „Hörst du mir überhaupt zu?!“ Es drehte sich zu ihm und sah ihn traurig an. Langsam schüttelte es den Kopf. Das Mädchen lachte. „Das ist die Macht der Liebe! Deine Pokémon können meinem lieblichen Pummelluff nichts antun, weil sie ihrem Charm erliegen!“, schwärmte sie. Nun wurde Shinya klar, welche Wirkung Chameur hatte. Er reif sein Rattfratz zurück und schickte Glumanda in den Kampf. „Denkst du etwas, dass dieses Pokémon dem Charm meines lieblichen Pummelluff nicht erliegt?“, fragte das Mädchen spöttisch und grinste. „Lass mich nachdenken. Da sowohl dein als auch mein Pokémon weiblich sind, ja.“ Ihr Grinsen verflog. Damit hatte sie nicht gerechnet.

Da Chameur bei Glumanda nicht wirkte, war der Kampf schnell entschieden. Das Mädchen sank auf die Knie. „Wie konnte das passieren?“ Shinya strich Glumanda über den Kopf und sah zu seiner Gegnerin. „Du hast zu sehr auf diese eine Attacke gesetzt. Sie nützt zwar bei männlichen Pokémon etwas, aber nicht bei weiblichen. Zumindest bei deinem weiblichen Pummelluff.“ „Aber bisher hat Love immer gewonnen.“ „Love?“ „Ja, das ist der Name meines Pummelluff. Haben deine denn keine Namen?“ „Nö.“ „Aber wenn man ihnen Namen gibt, ist das Band zwischen Trainer und Pokémon stärker. Außerdem fühlt man sich auf der Reise dann nicht ganz so einsam.“, lächelte sie. „Gib doch deinem Glumanda einen Namen.“ Shinya sah Glumanda an. Dieses nickte. Es wollte, dass Shinya ihm einen Namen gab. Wie würde er es wohl nennen? Vielleicht auch ‚Love‘? Oh, bei dem Gedanken wurde es schon ganz rot. Shinya überlegte kurz und meinte: „Dann nenn ich es Glu.“ Sowohl Glumanda als auch das Mädchen fielen fast tot um. So etwas Dämliches konnte doch nur von einem Jungen kommen.

Zusammen mit Rubin, wie sich das Mädchen nannte, ging Shinya Route 4 entlang zum Pokémon Center, welchen direkt am Mondberg lag. Auf dem Weg schaffte er es sogar ein Pummelluff zu fangen. „Mh, ich glaub ich nenne es Klopsi.“, witzelte der Schwarzhaarige, wofür sowohl Glu als auch Rubin ihn böse anfunkelten.

Spät am Abend erreichten sie das PokéCenter, in welchem sie die Nacht verbrachten.
 

Früh am nächsten Morgen reiste Shinya mit seinem Team weiter. Rubin hatte er nicht Bescheid gesagt, da er diese nicht wecken wollte.

Im Mondberg war es zwar dunkel, aber nachdem sich ihre Augen an die Dunkelheit, welche durch Glus brennende Schweifspitze geschwächt wurde, gewöhnt hatten, war es eine Leichtigkeit den Weg zu finden. Oder eher gesagt einen Weg zu finden. Shinya hatte keine Karte von der Höhle und wusste nicht wie sie an das andere Ende kommen würden. Zu allem Überfluss wurden sie sehr schnell von anderen Trainern entdeckt und wilden Pokémon angegriffen, da Glus Schweif ihnen verriet, wo sich das Team befand.

Nach dem sechsten Kampf rief Shinya Glu zurück. Er und seine Pokémon brauchten auch mal Ruhe. Sein Team war nun geschwächt und er hatte keine Lust auf einen weiteren Kampf. Nun mussten sie zwar langsam durch die Dunkelheit gehen, aber ihre Augen gewöhnten sich an diese. Dennoch stolperten sie andauernd über ein wildes Paras oder Kleinstein und liefen gegen Zubat. Zwar fing er von jedem dieser Pokémon eines, aber da gingen ihm wieder die Bälle aus. Dieses Mal fluchte er aber nicht, da er alles gefangen hatte, was es laut den anderen Trainern hier geben sollte.

Mehrere Stunden liefen sie planlos durch die Höhle, bis plötzlich jemand gegen Shinya stolperte. „Ah! Entschuldigung!“, hörte er die Stimme eines Jungen, welcher in seinem Alter zu sein schien. „Macht nichts. Hier sieht man ja die eigene Hand vor Augen nicht.“ „Stimmt… Und meine Taschenlampe kann ich nicht anmachen, weil mich die anderen Trainer sonst finden.“ „Mir geht es genauso…“, seufzte Shinya. „Weißt du, wie wir hier rauskommen.“ Der Andere schwieg. Shinya fragte sich, ob der Andere überlegte ihn zum Kampf herauszufordern. Er hoffte nicht. „Ja.“, meinte der schließlich. „Aber auf dem Weg sind noch mehr Trainer und ich hab nur noch ein kleines, schwachen Pokémon. Falls es also zu einem Kampf kommt, übernimmst du das dann? Dann nehme ich dich mit raus.“ Seufzend stimmte Shinya zu. Zumindest konnte er so sein Team trainieren.

Zusammen mit Miguel, so der Name des anderen Trainers, gingen sie weiter. Eher gesagt folgten sie diesem. Tunnel runter, Tunnel rauf. Links abbiegen, rechts abbiegen. Hier einen Trainer besiegen, dort einen Trainer besiegen. Da ein wildes Pokémon bekämpfen, drüben ein wildes Pokémon bekämpfen.

Nach einiger Zeit setzt sich Shinya hin und seufzte. „Gott, wie lange dauert es noch?“ Miguel sah ihn an. „Von einem Ende des Mondbergs bis zum anderen ungefähr 24Stunden, warum?“ Der Schwarzhaarige sah ihn entsetzt an, ehe er seinen Schlafsack auspackte und sich drauf legte. „Was machst du da?!“, wollte Miguel wissen. „Mich und mein Team für Morgen schonen!“, kam es von diesem. „Der Esel nennt sich immer zuerst…“, flüsterte Miguel, worauf er ein böses Funkeln von Shinya erntete. „Wenn du dich beschweren willst kannst du ruhig alleine weiter. Nacht!“ Mit diesen Worten legte sich Shinya hin und schloss seine Augen. Natürlich blieb Miguel bei Shinya.
 

Nachdem sie ausgeschlafen hatten ging die Reise weiter. Shinya war nicht sonderlich davon begeistert weiter durch diese dunkle Höhle zu laufen. Wie konnte er sich das freiwillig antun? War Nico es wirklich wert? Zwar freute sich Shinya so darauf Nico zu treffen, aber diese Höhle raubte ihm den letzten Nerv. Dies bemerkte auch Miguel, welcher fürchtete Shinya als Weggefährten zu verlieren. „Es dauert nur noch zwei Stunden, dann haben wir das andere Ende erreicht.“, versuchte er den Schwarzhaarigen zu beruhigen, welcher aber nur etwas Unverständliches zurückknurrte.

Als sie in einem großen, natürlichen Raum ankamen staunte Shinya nicht schlecht. Die Decke war bestimmt 15Meter hoch, der Raum einige hundert Meter lang und breit. Und eine Sackgasse. Gerade, als er Miguel deswegen anschreien wollte, hörte er eine Männerstimme hinter sich. „Was habt ihr Gören hier zu suchen? Wenn ihr hinter den Fossilien her seid, die gehören uns, Team Rocket! … Also, wenn wir sie gefunden haben.“ „JA! Endlich!“, schrie Miguel überglücklich. „Die Fossilien! Ich habe sie!“ Shinya sah zu seinem Weggefährten, welcher den fremden Mann in seltsamer schwarzer Kleidung wohl nicht bemerkt hatten. Dieser grinste. „Wenn das so ist… Rattfratz! Nimm ihm die Fossilien ab!“ Das Rattfratz des Mannes lief zu Miguel, welcher sich panisch nach einem Versteck für sich und die Fossilien umsah. Doch plötzlich Attackierte etwas Fliegendes das Rattfratz. „Was? Wer wagt es sich gegen Team Rocket zu stellen?!“, brüllte der Mann. Das Taubsi, welches Rattfratz eben gestoppt hatte, landete auf Shinyas ausgetreckten Arm. „Tut mir ja Leid, dass ich deine Pläne durchkreuze, aber ich werde nicht zulassen, dass du ihm etwas tust.“ Miguel sah mit Freudentränen in den Augen zu Shinya. Seinen Helden! „Das werde nämlich ICH übernehmen!“ Miguel musste aufpassen nicht umzufallen. Hatte er sich so sehr in Shinya getäuscht?

„Du Bengel stellst dich Team Rocket in den Weg? Das wirst du bereuen! Wir werden die Fossilien wiederbeleben und teuer verkaufen.“ „Was meinst du, wie so was von egal mir das ist? Ich will nur aus dieser verdammten Höhle raus, und dafür brauche ich Miguel. Taubsi, Windstoß!“ Taubsi erhob sich und besiegte Rattfratz, während dessen Trainer noch von Team Rocket schwärmte. Als der Mann dies allerdings bemerkte, wurde er noch wütender und rief gleich zwei Pokémon in den Kampf. „Zubat, jag dieses Taubsi! Sandan, schlitz es auf. Schlitzer!“ Noch bevor Shinya richtig reagieren konnte, wurde Taubsi von Zubat in die Reichweite Sandans gejagt. Gerade, als dieses zum Angriff ansetze, wurde es von einem großen Pokéball weg getacklet. Von einem großen Pokéball?! Shinya sah genau hin und erkannte, dass es ein Voltoball war. Aber woher…? Sein Blick wanderte zu Miguel, welcher rief: „Worauf wartest du Shinya? Lass uns diesen Kerl gemeinsam fertig machen!“ Dies ließ sich der Schwarzhaarige nicht zweimal sagen. „Taubsi! Windstoß auf Sandan!“ „Voltoball, Funkensprung!“ Der Mann hatte keine Chance gegen die beiden Jungen. Als seine Pokémon besiegt waren rief er sich zurück und verschwand.

Miguel ging zu Shinya und grinste. „Das war vielleicht ein Kinderspiel! So, nun lass uns gehen.“ „Einen Augenblick. Du hast ein so starkes Voltoball, warum erzählst du mir dann, dass du meine Hilfe brauchst?“ „Ähm… Nichts gegen dich, aber ich brauche Voltoball für den Fall, dass mir jemand die Fossilien klauen will.“ Shinya sah ihn mehr als nur finster an. Der Andere wich einige Schritte zurück. „Wenn… wenn du auch eines der Fossilien willst… das können wir klären. Ah, ich weiß! Wenn du mich, nachdem wir die Höhle verlassen haben, besiegst, darfst du dir eins aussuchen. Was hältst du davon?“ „Wenn wir die Höhle verlassen haben mach ich dich fertig.“
 

Nach etwas mehr als einer Stunde konnten die den Mondberg verlassen. Shinya streckte sich. Auf einmal hatte er wieder gute Laune und nur ein Ziel: Nico platt zu machen. Allerdings hatte Miguel nicht vergessen, was sie in der Höhle gesagt hatten. „Also, Shinya. Leg los. Voltoball!“ Der Schwarzhaarige, welcher mit dem Rücke zu Miguel stand, grinste. Ein kleines Aufwärmtraining konnte nicht schaden. „Los, Glu!“ Dieses sah Miguel und Voltoball an. Okay, wenn sein Trainer nun die besiegen wollte, mit denen er zuvor die ganze Zeit zusammen war, dann bitte. „Glut!“ Dieser Attacke hatte Voltoball, und auch sein Nachfolger Selimi, nichts entgegenzusetzen. Auch Smogon machte gegen Glumanda eine schlechte Figur.

Miguel seufzte und rief sein kampfunfähiges Pokémon zurück. „Super gemacht, Glu!“, lobte Shinya es. Gerade, als er es streicheln wollte, begann Glumanda zu leuchten. „Was…?“ Die leuchtende Gestallt wurde größer, und hörte schließlich auf zu leuchten. „Wow! Dein Glumanda ist digitiert!... Ich meine, hat sich entwickelt!“, staunte Miguel, welchem seine Niederlage plötzlich egal war. Shinya wiederum betrachtete Glu’s neue Gestalt. Größer, dunkler, cooler. Es war nun ein Glutexo. Lächelt streckte er die Hand nach seinem Pokémon aus und streichelte es. „Das hast du super gemacht.“, lobte er leise und seine Augen verrieten, wie Stolz er auf Glu und sich war. Miguel sah sich das Szenario an und griff in seine Hosentasche. „Shinya? Welches Fossil wolltest du haben?“ „Das, was als erstes in deiner Hand ist.“ Miguel griff nach einem der Fossilien und warf es zu Shinya, welcher gekonnt fing. „Cool, ich hätte gewettet, dass ich es fallen lasse…“
 

Da Miguel noch eine Pause machen wollte ging Shinya mit seinem Team alleine weiter. Sie folgten der Route 4 immer bergab, bis sie ohne auf weitere Trainer zu treffen in Azuria City eintrafen.

Der erste Weg führte sie natürlich wieder ins Pokémon Center. Da es seinen Pokémon aber so gut ging, dass keines von ihnen dringend behandelt werde musste, fragte er nach Nico. „Nico Eich… Ja, ich erinnere mich!“, sagte Schwester Jules. „Er hat gegen die Arenaleiterin gekämpft und hat sich gerade eben erst auf dem Weg zur Nuggetbrücke am Nordende der Stadt… Wo rennst du hin?!“ Shinya stürmte, gefolgt von seinem Pokémon zu dieser Brücke.

„Nico!“ Sein Rivale blieb verdutzt stehen. War das nicht gerade Shinyas Stimme? Ach, so ein Quatsch. Der würde sich immer noch die Zähne an Rocke ausbeißen. Plötzlich fühlte er eine Hand auf seiner Schulter und drehte sich um. Hinter ihm stand Shinya! „Was machst du hier?!“, fragte Nico entsetzt. Der Angesprochene krallte in die Schulter des Anderen und zischte: „Dir all für alle mal zeigen, wer von uns beiden die Hosen anhat!“ „Versuch es doch! … Aber lass mich zuerst los. Du tust mir weh!“

Sie stellten sich gegenüber. Es kam ihnen so vor, als würde die Zeit um sie herum still stehen. Ein Windstoß wehte an ihnen vorbei und spitze die Atmosphäre weiter zu. Es war wie im wilden Westen. Welcher Cowboy würde als erstes seinen Colt ziehen?

„Los Tauboga!“ „Mach es fertig, Pikachu!“ „Pi-was?“ „Spreche ich so undeutlich? P-I-K-A-C-H-U.“ Das kleine, gelbe Pokémon sah Nico an, dann Tauboga, dann zu Shinya. “Pika?” Dieser sah zu ihm herunter und lächelte. „Mach dir keine Sorgen, mit Tauboga wirst du locker fertig.“ „Pah! Das meinst du. Tackle!“ „Ausweichen und Donnerschock!“ Pikachu wich gekonnt aus und setze die verlangte Attacke ein. Diese traf Tauboga so heftig, dass es sofort kampfunfähig umfiel. „… Sag ich doch.“, meinte Shinya, welcher nicht mit dieser Durchschlagskraft gerechnet hatte.

Nico rief Tauboga zurück und dafür Rattfratz in den Kampf. Pikachu, welches nun wusste, dass es auch stärkere Pokémon besiegen konnte, machte sich kampfbereit. Shinya zögerte kurz. Sollte er es wirklich weiter kämpfen lassen? Da es zu wollen schien, ja. „Donnerschock!“ „Ruckzuckhieb!“ Dank des Ruckzuchhiebs konnte Rattfratz gleichzeitig ausweichen und angreifen, was Shinya überhaupt nicht gefiel. Allerdings hatte er das Glück, dass Rattfratz bei dem Angriff auch mit Pikachus Donnerschock in Berührung kam. So verletzen sich beide Pokémon gegenseitig. Aber im Gegensatz zu Rattfratz, würde Pikachu keines Falls eine weitere Attacke dieser Art kampfunfähig überstehen. „Pikachu, komm zurück.“ Dieses sah Shinya dankbar an und rannte zu ihm, um sich hinter ihn zu verstecken.

„Los, Glu. Glut!“ „… Glu? Rattfratz!“ Zu spät checkte Nico, dass mit Glu das Glutexo des Anderen gemeint war, was bedeutete, dass Rattfratz nun besiegt war.

Das Abra seines Rivalen konnte Shinya dank Glu auch schnell besiegen. Nun schickte dieser aber sein Schiggy in den Kampf. Da Shinya aber keine Lust darauf hatte, dass Glu mehr als nötig verletzt wurde, rief er es zurück. Dieses sah ihn traurig an, gehorchte aber. Immerhin wusste der junge Trainer, was er tat.

„Mach es fertig, Pikachu.“ Glu sah seinen Trainer entsetzt an. Wie konnte er es nur gegen dieses Vieh eintauschen?! Shinya bemerkte diesen Blick und lächelte beschwichtigend. „Vertrau mir, okay?“

„Schiggy, Blubber!“ „Donnerschock!“ Der Typvorteil war auf Shinyas Seite und enttäuschte ihn nicht. Sobald der Donnerschock mit dem Blubber in Berührung kam, leitete das Wasser die Elektrizität direkt und schnell zu Schiggy, welches sofort zu Boden ging, jedoch noch nicht besieg war. „Schiggy!“, rief Nico und sah biestig zu Shinya. Dieser erwiderte seinen Blick. Einige Sekunden sahen sie sich an, ehe Nico den Blick abwand und zu Schiggy ging. „Pikachu, komm her.“, sagte Shinya und hockte sich hin. Pikachu lief sofort zu ihm und krabbelte auf seinen Schoß um sich an ihn zu schmiegen. Die rechte Hand streckte der Schwarzhaarige Glu entgegen, welches auch gleich zu ihm kam um zu kuscheln.

Nico kümmerte sich währenddessen um sein Schiggy. Als er sich sicher war, dass Schiggy an nichts fehlt, schickte er es in den Pokéball und ging zu Shinya. „WO hast du das Pikachu her? Ich hab noch nie eins gesehen.“ Shinya sah zu ihm auf. „Es war im Vertania Wald und ist mir, nachdem ich es vor Glu beschützt habe, hinterhergelaufen.“ Nico nickte leicht. Seit wann gab Shinya seinen Pokémon Namen? Dann betrachtete er die zusammengerollte Kugel in Shinyas Schoß. „Mh… Opa würde es sich sicher gerne genau anschauen… Aber vorher wirst du Misty besiegen! Mit diesem Pokémon hast du die aller besten Chancen!“ „Nein! Ich werde nicht gegen… wer ist Misty?“ „Die Arenaleiterin! Was weißt du überhaupt?!“ „… Dass du gerade haushoch verloren hast und ins PokéCenter solltest?“ Seufzend stimmte Nico zu.

Ihr Gespräch führten sie auf ihrem gemeinsamen Zimmer fort. Immerhin waren die Kosten so niedriger und man konnte den anderen nerven. „Stimmt schon, gegen Wasserpokémon ist Pikachu sehr effektiv, aber warum sollte ich gegen sie kämpfen? Ich bin auch so besser als du.“ „Na und? Stell dir vor, was Lilli für Augen macht, wenn du mit mehreren Orden nach Hause kommst!“ Shinya grinste. Das wusste er genau. Sie würde in Ohnmacht fallen. Sein Rivale witterte seine Chance. „Also,“, begann er langsam. „Was machst du morgen?“ „Ausschlafen.“ „Und dann?“ „Einkaufen.“ „… Shinya?“ „Was denn? Das muss auch alles gemacht werden! Außerdem muss ich meine Wäsche waschen, eine Postkarten nach Hause schicken und mein Buch zu Ende lesen!“ Nico seufzte. Und so jemand hatte ihn besiegt? „Aber übermorgen trainiere ich mein Team und dann besiege ich Misty.“ Köder geschluckt.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück