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Pokémon Adventures

Shinyas Reise
von

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Die Reise beginnt ?

Am nächsten Morgen stand Lilli in aller Frühe auf. Immerhin musste sie sich für das Treffen mit Professor Eich hübsch machen. Vor allem, weil ihr Bruder nun endlich sein erstes Pokémon bekäme! Sie band ihre langen blonden Haare zu zwei Zöpfe, welche sie liebevoll flocht, und zog sich ihr rotes Lieblingskleid an. Wie aus dem Ei gepellt wartete sie unten in der Stube auf ihren Bruder. Und sie wartete. Und sie wartete. Und sie wartete…

„SHINYA!!!!!!!!!!!“ Senkrecht stand er im Bett. Was um alles in der Welt?! In der Tür stand seine kleine Schwester und funkelte ihn wutentbrannt an. „Wir wollten beide zu Professor Eich und dein Pokémon abholen und du liegst hier seelenruhig im Bett und schläfst!“ Von dem ersten Schreck erholt streckte sich der Angesprochene, ehe er meinte: „DU wolltest da hin. Ich hab nicht zugestimmt. Außerdem will ich kein Pokémon.“ Diese Aussage ihres Bruders ließ das Mädchen rot sehen. Wenn er nicht freiwillig gehen wollte, musste sie ihn eben zwingen…

Zehn Minuten später stand Lilli mit ihrem mittlerweile umgezogenen Bruder

vor dem Labor des Professors. „Ah! Ist das nicht toll? Gleich bekommst du es!“, quiekte sie aufgeregt, während Shinya sich die Haare zurecht strich. Er konnte echt nicht fassen wie brutal ein 7jähriges Mädchen sein konnte… Dieses schubste ihn unsanft in die Richtung der Tür des Labors. Widerwillig öffnete der Junge die Tür und trat, gefolgt von seiner Schwester, ein. Sofort kam einer der Assistenten des Professors zu ihnen. „Oh, Willkommen! Ihr seid bestimmt wegen der Pokémon hier.“ „JA!!!“, kam es sofort aufgeregt von Lilli. „Gut!“, meinte der Assistent. „Dann muss ich euch aber leider sagen, dass es da ein kleines Problem gibt… Dieses Jahr wird es keine Pokémon geben, da es zu kleineren Komplikationen kam…“ „Gut. Tschüss.“, sagte Shinya und drehte sich auf den Absatz um. Seine kleine, den Tränen nahe, Schwester packte er dabei an dem hinteren Kragen ihres Kleides und zog sie hinter sich mit raus. Da hatte er noch mal Glück gehabt! Ein Jahr ruhe vor diesen ganzen Pokémon und kleinen Schwestern, die ihm eines aufschwatzen wollten! Doch er hatte die Rechnung ohne Lilli gemacht. Diese fing sich draußen wieder und hielt sich an dem Ast eines Baumes fest, damit ihr Bruder sie nicht weiter schleifen konnte. Dieser blieb wegen des Widerstandes stehen, ließ sie los und drehte sich zu ihr um. Sie sah ihn mit glänzenden, bettelnden Augen an und hauchte: „Shinya… Wir müssen unbedingt mit dem Professor reden… Er wird für dich sicher eine Ausnahme machen…“ „Vergiss es!“ „SHINYAAAAAA!!!!!!!“

Sie suchten ganz Alabastia nach dem Professor ab, fanden ihn aber nirgends. Verzweifelt wandte das Mädchen sich an Shinya. „Er muss doch irgendwo sein! Haben wir überall nachgesehen??“ Ihr Bruder sah sie genervt an. „Wir haben überall nachgesehen, und das ganze FÜNF Mal! Da Alabastia aber nur aus unserem Haus, dem Labor und dem Haus der Familie des Professors besteht wird er nicht hier sein! Und jetzt geh ich in mein Zimmer und zock auf meiner Z-Box.“ „Ja!“, rief Lilli enthusiastisch auf. „Dann wird er wohl auf Route 1 sein!“ Sie packte ihren genervten Bruder an der Hand und zog ihr zu genannter Route. Als sie gerade ihren Fuß ins hohe Gras setzen wollte hörten sie eine ihnen bekannte Stimme rufen: „WARTET! Ihr könnt doch nicht ohne ein Pokémon durchs hohe Gras laufen. Das ist viel zu gefährlich!“ Sofort drehte sich Lilli freudestrahlend um. „Professor!“, rief sie und fiel ihm um den Hals. „Etwas ganz schreckliches ist passiert! Shinya wollte sein erstes Pokémon abholen, aber der Assistent meinte, es gibt keine. Den Tränen nahe hat Shinya Sie dann verzweifelt gesucht, um Sie zu bitten doch eines zu bekommen!“ Shinya stand kurz vor dem nervlichen Zusammenbruch. ER war den Tränen nahe gewesen? ER hatte den Professor verzweifelt gesucht? ER wollte ein Pokémon? Verwechselte sein Schwesterherz da nicht etwas? Aber eine Sache entsetze ihn mehr. Lilli und er hatten alle drei Gebäude des Ortes auf den Kopf gestellt, ganze fünf Mal, und hatten den Professor nicht gefunden. Am Südende des Ortes gab es nur einen Zaun und Wasser, also eine Sackgasse. Der einzige Ausgang befand sich hier am Nordende, aber der Professor war nicht von hier gekommen sondern hinter ihnen, aus dem Süden, aufgetaucht. Wo zur Hölle hatte er gesteckt?!?!

Zurück im Labor lagen drei Pokébälle auf dem Tisch. „So Shinya. Da du dich so sehr auf dein Pokémon gefreut hast mach ich eine Ausnahme für dich. Hier liegen…“ „Professor! Ich habe die letzten Jahre schon immer gesagt, dass ich keins haben will!“, entgegnete Shinya. Lilli und Professor Eich sahen ihn bettelnd an. „Nein! Und es bleibt dabei!“ Die Tür des Labors wurde schwungvoll geöffnet und ein brünetter Junge trat ein. „Großvater! Bekomm ich wirklich ein… SHINYA?!“ Die Jungen sahen sich perplex an. Dass sie sich wiedersehen würden war das letzte, was sie wollten. Entsetzt sahen sie zu dem Professor und schrien: „Was macht DER hier?“. Auch Lilli war über diese Situation sehr verwundert. Immerhin hassten sich Shinya und Nico, der Enkel des Professors, wie die Pest. Der Professor wider rum grinste innerlich. „Nico! Schön, dass du da bist. Eigentlich wollte ich ja Shinya bitten mein Paket von Vertania City abzuholen, aber da dieser kein eigenes Pokémon hat…“ Murrend stampfte Shinya zu dem Tisch mit den drei rot-weißen Bällen und sah sie sich an. Kurz überlegte er und schnappte sich dann den rechten. „Ich hol das Paket und dann bekommen Sie das Vieh sofort wieder.“, meinte er. Sowohl Lilli als auch Nico fiel die Kinnlade herunter. Shinya nahm ein Pokémon? Während Lilli sich immer noch nicht gefangen hatte, eilte Nico auch zu dem Tisch und nahm sich einen der übrigen Bälle. „Shinya! Du weißt doch eh nicht, wie man mit Pokémon kämpft. Also bleib gefälligst hier und setz dich vor deine Z-Box, während ich Opas Paket hole.“ Der andere Junge, welcher schon fast aus der Tür raus war, drehte sich zu ihm um. „Ich weiß wie man kämpft.“ „Dann beweis es. Los, Schiggy!“, forderte Nico und warf seinen Ball. Die Herausforderung nahm Shinya auch sofort an und schickte Glumanda in den Kampf. Lilli fielen fast die Augen aus dem Kopf, als sie den Kampf mit ansah. Die Pokémon waren so… schwach! Aber gut, bei Level 5 konnte man nichts anderes erwarten.

„Kratzer!“

„Tackle!“

„Kratzer!“

„Tackle!“

„Kratzer!“, kam es das letzte Mal von Shinya, bis Schiggy besiegt zu Boden ging. Sofort rannte Nico zu seinem Pokémon. Der Sieger rief sein Glumanda, welches Level 6 erreicht hatte, währenddessen zurück und verließ das Labor.

Bevor sich Shinya auf den Weg nach Vertania City machte, ging er kurz zu seiner Mutter, welche das leicht verletzte Glumanda heilte.

Auf Route 1 wurden Glumanda und er von mehreren Taubsi und Rattfratz angegriffen, welche sie aber immer besiegen konnten. Im Zielort ging Shinya zuerst in das Pokémon Center um seinen Gefährten heilen zu lassen und holte dann das Paket ab. Danach ging es über Route1 und einige weitere Kämpfe mit wilden Pokémon zurück in das Labor.

Lilli und Nico waren damit beschäftigt das Labor aufzuräumen, als Shinya von seinem Botengang zurückkam. „Bruderherz… Kannst du mir mal sagen, warum ICH den Dreck wegmachen muss, den DU beim Kampf verursacht hast?! Und das auch noch ein meinem Lieblingskleid?“, fauchte das Mädchen seinen Bruder an. Dieser beachtete weder sie noch Nico und stellte das Paket auf Professor Eichs Schreibtisch. „Klar, wenn du mir sagen kannst warum du dein Lieblingskleid anziehst um den Professor zu sehen. Opakomplexe?“ Bevor die Situation zu eskalieren drohte versuchte Professor Eich sie zu beruhigen: „Danke, Shinya. Ah, wie ich sehe scheint dich dein Pokémon sehr zu mögen. Du musst als Trainer sehr talentiert sein!“. Shinya sah zu dem Glumanda hinunter. Dieses schmiegt sich an seine Beine und sah ihn mit einem herzzerreißend süßen Blick an, welcher bedeutete, dass es für immer bei ihm bleiben würde. „Scheint so…“, stellte Shinya fest. „Hier haben Sie es zurück.“

Nico lachte auf. „Mir war ja so klar, dass du kneifen würdest! Aber naja, jemand wie DU, der nur seine Z-Box kennt und liebt, wird es eh nie schaffen den Pokédex zu vervollständigen. Opa hätte mich gleich fragen sollen.“ Shinya schielte zu seinem Erzrivalen. „Pokédex? Dieses Ding hat immer noch nicht die Daten von allen Pokémon? Es ist doch nicht so, dass alle 2 oder 3 Jahre 100 neue Pokémon vom Himmel fallen! Irgendwann muss das Ding doch alle Daten haben.“ Ihre Blicke trafen und verfinsterten sich. Was fiel dem jeweils anderen nur ein hier zu sein? Eich räusperte sich: „Ja… irgendwie tauchen wirklich immer neue Pokémon auf, deshalb brauch ich auch die Hilfe von euch beiden.“ Er reichte Shinya ein flaches, rotes Gerät. „Das ist der neue Pokédex. Du musst das Pokémon einfach fangen und der Pokédex sagt dir alles, was du darüber wissen musst.“ „Okay, aber wenn das Gerät das alles schon weiß, warum muss ich die Viecher dann noch extra fangen?“

Stille.

„Weil das eine Fanfiction über Pokémon ist, darum!“, murrte Lilli und ging zu dem Paket um 5 Pokébälle heraus zu holen, welche sie ihren Bruder in die Hand drückte. „Und damit die Story endlich weiter geht, haust du jetzt ab und kommst erst wieder, wenn du fünf Pokémon gefangen hast!“ Shinya verdrehte genervt die Augen. Wieso um alles in der Welt sollte er das machen? Es gab so viele Kinder und Jugendliche, die nichts lieber täten als sämtliche Pokémon zu fangen, aber ER sollte es machen. Wo war die Gerechtigkeit geblieben?

Sein Rivale witterte seine Chance. Wenn Shinya nicht wollte, dann machte er es eben! Nico stand auf, ging zu Shinya und griff nach dessen Pokébällen. Sein Griff landete aber im Leeren, da der Schwarzhaarige die Zielobjekte in seine Jackentasche steckt und mit den Worten „Nur die Fünf.“ Das Labor verließ. Nico funkelte ihn finster hinterher, schnappte sich 5 weitere Bälle aus dem Paket und folgte Shinya. Lilli und der Professor sahen ihnen hinterher. „Es ist wirklich schön, wie berechenbar die Beiden doch sind…“, stellte Lilli fest. Der Professor sah sie an und grinste:,, Ja, ich hätte vorher auf die Idee kommen sollen Shinya auf diese Weise zu einem Trainer zu machen. Solange er mitbekommt, dass Nico etwas will, macht Shinya es auch. So war es schon immer und so wird es auch immer sein.“ Lilli vervollständigte: „Amen.“
 

Shinya packte währenddessen seinen Rucksack. Es war wirklich erstaunlich was alles in dieses kleine Ding passte und, dass es trotzdem kaum etwas wog. Zwar würde es nicht lange dauern 5 Pokémon zu fangen, aber man konnte nie wissen. Als er die Treppe, gefolgt von Glumanda, herunterging entdeckte ihn seine Mutter. „Oh mein Gott, Shinya!“, rief sie und stürzte auf ihn zu. „Bist du krank? Hast du Fieber? Ist alles in Ordnung mit dir?!“ Shinya blieb in Schockstarre stehen, als seine Mutter begann ihn mit Händen und Augen zu begutachten. „Nee, nee… Alles ist gut… Wenn ich fünf gefangen habe hör ich sofort damit auf und setz mich vor meine Z-Box…“ „Aber WIESO? Wieso willst du 5 Pokémon fangen?!” “… Damit ich besser bin als Nico.” Seine Mutter sah ihn kurz an und lächelte. „Ach so… warte!“, meinte sie, bevor sie schnell nach oben verschwand um kurz danach wiederkam um ihm weitere Sachen zu reichen. „Hier hast du eine Karte, damit du dich nicht verläufst. Und Wechselwäsche. Und ein Handy. Und einen Schlafsack. Und ein Zelt. Und…“ „MAMA!“, unterbrach der Sohn sie, der schon Probleme hatte das ganze Zeug zu halten. „Ich fange FÜNF!! NUR FÜNF!! Spätestens Morgen bin ich wieder da.“ Sie sah ihn an und sagte fröhlich:,, Ach was! Bleib ruhig länger weg. Dann siehst du etwas von der Welt und lernst viele interessante Dinge und Leute kennen.“ „Du willst deinen 14jährigen Sohn ganz alleine auf Weltreise schicken…?“, fragte er ungläubig nach. „Ja, natürlich! Ich hätte dich auch schon mit 10 Jahren gehen lassen. Außerdem hast du doch dein Glumanda.“, lächelte sie herzlich, während Glumanda sich an Shinyas Beine schmiegte. Dieser stand einfach nur stumm da. Was für eine Rabenmutter hatte er nur?
 

Wenig später gingen Shinya und Glumanda Route 1 entlang. Er sollte 5 Pokémon fangen, gut, das konnte doch nicht so schwer sein!

Schnell stellte er fest, dass es doch ganz schön schwer war Level 3 und 4 Pokémon mit einem mittlerweile Level 8 Glumanda zu fangen. Dennoch gelang es ihm, nach mehreren fehlversuchen, ein Taubsi Level 3 zu erwischen. „Super!“, freute er sich und auch Glumanda war stolz auf sich und ihn. Shinya sah es lächelnd an und meinte:„ Noch 4 weitere und ich kann nach Hause!“ Traurig sah Glumanda zu Boden. Warum mochte Shinya es nicht? Was hatte es ihm getan? Wie konnte es Shinya dazu bringen es zu mögen? „Hey! Glumanda! Komm weiter!“, hörte es seine Stimme und folgte ihm sofort.

Schnell war auch ein Rattfratz Level 4 ausfindig gemacht, welches Glumanda soweit schwächen konnte, damit Shinya es fing. „Super!“, freute sich Shinya wieder und Lächelte. Glumanda sah ihn an. Wieder freute sein Trainer sich, dass er es bald wieder weggeben konnte. Eine Träne schlich sich ihren Weg über Glumandas Wange. Shinya, der dies aus dem Augenwinkel sah, hockte sich zu Glumanda runter und wischte ihm die Träne weg. „Es ist doch alles gut…“, sagte er im ruhigen Ton und streichelte dann über den Kopf seines Pokémon. „Du hast das sehr gut gemacht.“ Glumanda sah ihn mit großen Augen an. Es wurde von Shinya gelobt! Überglücklich sprang es ihn an um mit ihm zu kuscheln. „AU! Glumanda! Dein Schwanz!!“
 

Der nächste Weg führte die beiden nach Vertania City in das Pokémon Center. Dort ließ Shinya seine drei Pokémon behandeln und sie übernachteten dort. Am nächsten Tag standen sie erst spät auf und kauften erst mal Heiltränke und neue Pokébälle ein, da Shinya nur noch einen hatte. Da es auf Route 1 nur Taubsi und Rattfratz gab mussten sie auf einer anderen Route weitersuchen. Shinya entschied sich für Route 22.

Diese Entscheidung bereute er jedoch, nachdem er dort etwas durchs hohe Gras gegangen war. „Shinya!“, hörte er die Stimme seines Rivalen. Am liebsten wäre er nun einfach umgedreht, aber Nico stand bereits neben ihm. „Hier kommst du nicht weiter. Da hinten ist die Pokémon Liga. Um dorthin zu kommen brauchst du alle 8 Orden.“, wurde Shinya belehrt. Pokémon Liga? Nein, da wollte er nicht hin. Er war nicht so besessen darauf ein Pokémon Champion zu werden wie Nico. „Okay. Heißt das, dass sie dich rausgeschmissen haben?“, grinste Shinya. Nico funkelte ihn an und fauchte: „Nein!“ Shinya warf einen Blick zu Glumanda herunter und sagte zu seinem Pokémon: „Ja, ja, Nico kann uns viel erzählen…“ „DAS war’s, Shinya! Ich fordere dich zum Kampf heraus!“ Der Angesprochene seufzte. Müssten Trainer solche Herausforderungen nicht annehmen, würde er nun auf dem Absatz kehrt machen. Doch immerhin konnte er nun Nico wieder fertig machen. „Also gut, aber fang nicht an zu weinen nachdem ich dich besiegt habe.“

Nico schickte als erstes ein Taubsi in den Kampf, welches sich gegen Glumanda behaupten musste. Shinya musste zugeben, dass Nico sein Pokémon schon gut trainiert hatte. Dennoch konnte Glumanda, dank der Attacke Glut, den Sieg erringen. Als Nico dann Schiggy auswählte, rief Shinya sein Glumanda zurück. „Was denn Shinya? Hast du Angst, dass dein Glumanda dich blamiert?!“, lachte Nico. Glumanda sah böse zu ihm herüber. Als würde es seinen Trainer blamieren! Es würde alles geben, um Shinya glücklich zu machen. „Nein, ich möchte meinen anderen Pokémon nur auch eine Chance geben zu zeigen, was sie können.“, kam die Antwort. „Los, Rattfratz!“ Nico sah sich das Rattfratz an. War das wirklich Shinyas ernst? Immerhin hatte es einen niedrigeren Level als sein Schiggy. Aber naja, dann würde er Shinya eben leichter besiegen als gedacht. Diese Rechnung hatte er aber ohne Rattfratz gemacht, welches mehr als nur geschickt den Angriffen seines Schiggys ausweichen konnte. „Schiggy! Tackle, aber pass genau auf, wohin es ausweichen will!“ Einmal daneben und einen Gegenangriff eingesteckt. Das zweite Mal. Das dritte Mal. Beim vierten Mal konnte Schiggy es endlich erwischen. Rattfratz wurde hart getroffen und ging zu Boden. „Rattfratz, komm zurück!“ Sofort rannte es zu seinem Trainer und versteckte sich hinter dessen Füßen. „Och, Shinya! Nun lass mich dir doch zeigen, dass meine Pokémon deine mit links besiegen.“, bettelte Nico fies grinsend. Shinya sah zu Rattfratz und Glumanda herunter, bevor er seinen verbalen Gegenangriff startete. „Lass die Witze. Mein Glumanda wird dein Schiggy mit links besiegen. Feuer wird Wasser schlagen. Und das zeugt davon, dass DU nicht in der Lage bist ein Pokémon vernünftig zu trainieren.“ „Dazu muss es erst mal kommen!“, knurrte Nico. Shinya und Glumanda sahen sich an. Sie wussten beide, dass es nicht leicht werden würde. Immerhin waren Feuerpokémon den Wasserpokémon unterlegen. Doch sie würden alles für den Sieg tun. „Zeig es ihm, Glumanda.“ Es nickte und betrat die provisorische Kampffläche. Sowohl es selber als auch Schiggy waren bereits geschwächt.

„Schiggy, Tackle!“ „Ausweichen und Kratzer!“ Haarscharf wich Glumanda aus und Griff sofort an. „Blubber!“ Noch bevor Shinya und Glumanda begriffen, wie gefährlich diese Attacke für ein Feuertyp war, wurde Glumanda auch schon getroffen. „Glumanda!“ Shinya wollte gerade zu ihm rennen, als es sich jedoch langsam wieder aufrappelte. Es wollte weiterkämpfen. Es wollte seinen Trainer nicht enttäuschen. Shinya sollte keinen Grund haben es zurück zugeben.

Shinya war im Zwiespalt. Einerseits sah er, wie geschwächt Glumanda war, andererseits sah er auch den Willen seines Gefährten weiterzumachen. Was sollte er nur tun? Er wollte nicht, dass Glumanda weiter verletzt wurde. Eine weitere Attacke von Schiggy würde bedeuten, dass Glumanda bewusstlos zu Boden ging. Dennoch wollte es weiterkämpfen. Kurz schloss Shinya die Augen. Wenn Glumanda unbedingt wollte, sollte es das tun. Er griff in seinen Rucksack, während er hörte, wie Nico den Befehl zu Finalen Attacke gab. „Weich aus und fang!“, rief der Schwarzhaarige und warf eine kleine Flasche zu seinem Glumanda. Dieses wich dem Tackle aus, fing die Flasche und trank sie leer. Nun fühlte es sich besser. Irgendwie wie neu geboren. Und in der Lage Schiggy zu besiegen!

„Shinya? Was hast du deinem Glumanda gegeben?“, fragte Nico, der das Szenario verwirrt beobachtete. Shinya sah ihn an. „Ach, nichts Besonderes. Nur einen Heiltrank. Solltest du vielleicht auch mal machen, damit DAS nicht passiert.“ „Damit was nicht passiert?“ „Na das.“, meinte Shinya grinsend und fügte hinzu: „Kratzer!“ Nico und Schiggy waren noch so von der Tatsache mit dem Trank abgelenkt, dass sie erst nach dem Treffer Glumandas alles realisierten. Zumindest realisierte Nico es, da Schiggy besiegt zu Boden ging.

Sofort rannte Nico zu Schiggy um sich um es zu kümmern. Shinya nahm währenddessen Rattfratz auf den Arm und ging mit ihm zu Glumanda, welches er wieder über den Kopf strich. Der Braunhaarige schickte Schiggy in den Pokéball zurück und sah zu Shinya. „Du hast nur Glück gehabt, sonst nichts. Ich werde auf jeden Fall weiter Trainieren, alle 8 Orden sammeln und danach gegen die Mitglieder der Pokémon Liga antreten. Mit meinem Sieg dort werde ich dir beweisen, dass ich ein besserer Trainer bin als du.“ Shinya sah zu ihm, ihre Blicke trafen sich. „Ich bin kein Trainer. Ich wollte nie einer sein. Wenn du alle Orden sammeln willst tu das, aber lass mich aus dem Spiel.“ Damit drehte sich Shinya um und ging in Richtung Vertania City. „Du solltest auch ins PokéCenter gehen. Ach, und ein besserer Trainer als ich bist du erst, wenn du mich besiegst und nicht irgendwelche anderen.“
 

Nachdem Shinyas Pokémon versorgt waren setze er sich mit ihnen in den Schatten eines Baumes kurz vor Route 22, wo sie ein Picknick machten. Immerhin war es schon Mittag und sie hatten alle Hunger. Außerdem würden sie mit leeren Magen sicher keine Lust haben zu kämpfen, wodurch er die restlichen drei Pokémon nicht fangen konnte. Allerdings ahnte er, dass das Einfangen nun schwieriger sein würde, da zumindest sein Glumanda nun Level 10 erreicht hatte. Dies behauptete zumindest der Pokédex. Der Junge fragte sich im Stillen, wie das Gerät diese Level errechnete und wieso seine Pokémon neue Attacken lernten nur weil sie stärker wurden. Aber naja, sein Abenteuer würde eh bald zu Ende sein, warum sollte er sich also den Kopf zerbrechen?

Als sie das Picknick beendet hatten suchten sie erneut Route 22 nach noch nicht gefangenen Pokémon ab. Leider hatten sie kein Glück. Sie fanden viele Rattfratz, was Shinya jedoch nichts nütze, und die wenigen Menki, die sie sahen, waren entweder schnell verschwunden oder besiegt. Shinya seufzte. Warum konnten die Pokébälle keine Pokémon fangen, welche K.O. gingen? Warum nur geschwächte?

Nach mehreren Misserfolgen wechselte der Junge seine Strategie und versuchte sein Glück auf Route 2. Vor Sonnenuntergang schaffte er es sogar ein Hornliu zu erwischen. Nun hatte er 3 von 5 gefangen. Er kam sein Ziel Stück für Stück näher. Dieses Mal ließ er sich aber nicht ansehen, dass er darüber glücklich war. Immerhin hatte Glumanda, welches ihn wirklich zu mögen schien, geweint und er wollte nicht, dass es nochmal dazu kam.

Schnell baute Shinya sein Zelt auf, da es immer dunkler wurde und sie den Weg zurück ins PokéCenter nicht schaffen würden, bevor es ganz dunkel war. Da er jedoch einigermaßen Technisch begabt war, war dies kein Problem. Das Problem lag darin, dass seine vier Pokémon alle in dem Zelt und nicht in ihren Pokébällen schlafen wollten. „Leute! Das Zelt ist zu klein für uns alle!“, versuchte er ihnen zum gefühlten hundertsten Mal klarzumachen, doch sie weigerten sich weiterhin. Rattfratz hatte es sich schon in Shinyas Schlafsack gemütlich gemacht. Taubsi saß oben auf dem Zelt und sah ihn bettelnd an. Hornliu war mehr im als außerhalb vom Zelt. Glumanda sah ihn wieder einmal herzzerreißend a. Der Schwarzhaarige seufzte. Warum hörten sie nicht auf ihn? Sie taten es in den Kämpfen, sie taten es Unterwegs, also warum nicht auch jetzt?

Glumanda verstand seinen Trainer. Im Zelt hatten maximal dieser und zwei Pokémon Platz. Aber sie wollten alle bei ihm schlafen. Irgendwie musste das doch machbar sein. Da kam ihm eine Idee. Es tapste in das Zelt, sprach kurz mit Rattfratz, welches murrend einwilligte. Zusammen zogen sie den Schlafsack aus dem Zelt ins Freie. Ihr Trainer sah ihnen dabei zu und überlegte, was sie vorhatten. Sein Glumanda bemerkte den fragenden Blick und deutete erst auf Shinya, dann auf den Schlafsack und sagte: „Glu, Glumanda da.“ Der Gemeinte brauchte einige Sekunden um zu verstehen, was sein Pokémon von ihm wollte. Nachdem er es aber verstanden hatte lächelte er. „Gut, aber nur Heute und auch nur, weil wir gutes Wetter haben. Schnell baute er mit Hilfe seiner Pokémon das Zelt ab, bevor er es sich in seinem Schlafsack bequem machte. Sein Team lag um ihn herum. „Gute Nacht.“
 

Mit den ersten Sonnenstrahlen wachten die Camper auf und machten sich kurz darauf weiter auf den Weg. Dieser führte sie nun in den Vertania Wald. Laut einem Jungen, den sie trafen, würden sie hier viele Insektenpokémon finden. Und viele Trainer. Das erste war Shinya recht, das zweite ziemlich egal.

Es dauerte auch wirklich nicht lange, bis die ersten Käferpokémon ausfindig gemacht waren. Allerdings erwies sich Glumanda als sehr ungeeignet dafür diese nur zu schwächen, da diese sehr empfindlich auf Feuer reagierten. Taubsi war fast genauso schlecht dafür geeignet, da es sie nicht schwächen, sondern fressen wollte. Shinya musste sich also auf Rattfratz und Hornliu verlassen. Mit den beiden hatte er auch schnell Erfolg. Nun hatte er ein Raupy. Also 4 von 5 gefangen. Es fehlte ihm nur noch ein einziges!

Doch es sah nicht so aus, als würde er so schnell das Letze fangen, da ihm bei dem Versuch ein Safcon zu erwischen die Pokébälle ausgingen. Nachdem er diesen letzten Ball verbraucht hatte fing er an lauthals zu fluchen: „Diese verdammte Sche*ße!! Warum kann man diese Dr*cksdinger nur einmal verwenden?! Wer hat sich diesen Mist ausgedacht?“ „Bist du Mal ruhig! Du verjagst di ganzen Pokémon! Dafür bekommst du es mit mir zu tun. Los, Hornliu!“, hörte er eine Stimme hinter sich. Shinya atmete tief durch. Wer auch immer den Mut hatte ihn jetzt zu einem Kampf herauszufordern war wirklich, wirklich dumm. Dank seiner guten Laune dauerte es nicht lange bis Taubsi sich um das Hornliu und das Raupy des Gegners gekümmert hatte. Natürlich hatte es diese nicht gefressen, sondern einfach nur kampfunfähig gemacht. Shinya ließ seinen Gegner zurück und suchte den Weg aus dem Wald in die nächste Stadt. Da er jedoch noch nie in diesem Wald gewesen war, welcher schon fast eine Art Labyrinth war, verlief er sich nach wenigen Minuten. Diese Zeit wurde von dem Jungen, welchen er besiegt hatte, genutzt um die anderen Käfersammler, wie sie sich nannten, über den ungebetenen Gast zu informieren. Diese machten sich auch sofort auf die Suche nach diesem um ihn aus dem Wald zu vertreiben.

„Okay, Leute. Ich gebe es zu. Wir haben uns Hoffnungslos verlaufen.“, seufzte Shinya schließlich und setzt sich mit den Rücken gegen einen Baum. Seine Pokémon taten es ihm gleich. Immerhin waren sie nun seit Stunden durch den Wald gelaufen ohne aus ihm heraus zu finden. Sie hatten nicht mal jemanden gefunden, der ihnen helfen konnte! Der Junge griff in seinen Rucksack und holte eine Flasche Wasser heraus. „Kommt mal her.“ Die Fünf kamen zu ihm und er gab jeden von ihnen etwas Wasser, bevor er selbst etwas trank. Danach legten sie sich ins Gras und sahen zu den Baumkronen hinauf, denn den Himmel konnten sie wegen diesen nicht sehen. „Irgendwie müssen wir doch hier raus finden…“, überlegte Shinya laut. „Oder zumindest jemanden, der uns den Weg sagt! Ich meine, wir haben zwei Tränke, ein Gegengift und ein Mathebuch gefunden, warum dann nicht etwas, was in dieser Situation nützlich ist?“ „Glu?“ „Ja, das Mathebuch hab ich auch eingesteckt. Warum fragst du?“ „Manda. Glu Manda. Glu!“ Shinya sah entsetzt zu ihm. „Nein, ich bezweifle, dass da drin steht, wie man anhand der Sonne und dem Schatten errechnet in welcher Richtung Norden ist. Ich weiß, dass das irgendwie mit einer Armbanduhr geht, aber das nützt uns auch nichts, weil ich erstens nicht weiß, wie das geht, und zweitens, ich keine Armbanduhr habe.“ Glumanda sah traurig zu Boden. Zwar wusste Shinya nun fast immer, was es meinte, aber das änderte nichts daran, dass es ihm helfen konnte. Taubsi, welches genau zugehört hatte kam eine Idee. Da es fliegen konnte dürfte es kein Problem sein über den Wald zu fliegen und den Weg zu finden! Sofort erhob es sich und flatterte in die Luft. „Tsi! Tsi! Taubsi tsi.“ Shinya sah es verwirrt an. Was wollte es ihm sagen? Erst nachdem Glumanda es ihm ‚übersetzt‘ hatte sagte er: „Super Idee! Wir bleiben so lange hier. Verflieg dich aber nicht, verstanden?“ „Tsi.“ Damit flog Taubsi auch schon weg.

Gerade, als Shinya seinen Pokémon wieder Wasser gegeben hatte, kam ein Trainer vorbei. Als dieser Shinya entdeckte stockte er. War das der Typ, der hier im Wald so einen Krach veranstaltete? Das Geschlecht kam hin. Alter auch. Haarfarbe auch. Augenfarbe ebenso. Sogar die Kleidung war mit der Beschreibung seines Kumpels identisch! Aber er hatte kein Taubsi. „Hey du! Du hast doch kein Taubsi, oder?“, fragte er deshalb nach. Shinya sah ihn an. Kurz überlegte er 'nein, hab ich nicht‘ zu sagen, aber wieso sollte er es verleugnen? „Doch, hab ich. Es sucht grade per Vogelsicht einen Weg für uns aus dem Wald heraus.“ „Dann bist du ja der Trainer, der vorhin so rumgeschrien und meinen Kumpel besieht hat. Los, kämpf mit mir! Ich werde dir zeigen was es bedeutet sich in unserem Wald so daneben zu benehmen!“ „Nee, keine Lust.“, meinte Shinya und trank selber einen Schluck Wasser. Der andere Trainer sah ihn perplex an und sagte: „Ähm… Wenn ein Trainer einen anderen herausfordert, dann muss man die Herausforderung annehmen.“ „Ich bin kein Trainer, ich werde nur gezwungen.“ Glumanda sah Shinya geschockt an. Wie konnte der das nur sagen? Nach allen, was sie die letzten zwei Tage und Heute durchgemacht hatten? Zwar stimmte es, dass er dazu gezwungen wurde, aber hatte er sein Team denn gar kein bisschen lieb? Sowohl Shinya als auch der Trainer sahen sich das traurige Glumanda an. Schließlich seufzte Shinya und stand auf. „Na gut… Gezwungen oder nicht, ich bin ein Trainer. Glumanda? Hilfst du mir diesen Kampf zu gewinnen?“ Dieses sah Shinya an und nickte. Wenn dieser nun akzeptierte, dass er ein Trainer war, würde es ihm natürlich immer helfen.

Im Kampf setze Glumanda sich dank ‚Glut‘ spielend leicht gegen zwei Hornliu und ein Kokuna durch. Nachdem dieser Trainer auch besiegt war schwor er, er und seine Freunde würden Shinya aus dem Wald vertreiben, bevor er verschwand. Der Schwarzhaarige sah Glumanda an. „Wenn er uns loswerden will, warum sagt er uns dann nicht einfach wie wir hier raus kommen?“

Nach einigen Stunden kam Taubsi wieder zurück. Da es schon dunkel würde hatte Shinya bereits seinen Schlafsack ausgepackt, auf welchem er saß und ihn einem Buch las, während seine Pokémon miteinander spielten. „Hey Taubsi! Hast du einen Weg gefunden?“ „Tsi!“, flatterte Taubsi und landete vor Shinya. Es deutete mit dem Flügel in eine Richtung. Der Trainer lächelte und streichelte ihm lobend über den Kopf. „Gut gemacht. Morgen früh machen wir uns auf den Weg. Möchtest du eigentlich Honigkuchen? Ein netter Trainer hat ihn uns hier gelassen.“ Taubsi nickte und bekam ein Stück. Shinya verschwieg ihm lieber, dass dieser Trainer ihnen auch den Weg aus dem Wald ausführlich erklärt hatte, nachdem Shinya ihn und seinen Kumpel besiegt hatte.
 

Die Nacht verbrachten die Reisenden genau wie die letzte. Sie standen am Morgen nur etwas später auf, da dank der Bäume erst später die Sonnenstrahlen sie erreichen konnten. Zusammen standen sie auf, und folgten dann Taubsi durch den Wald. Als sie das Ende schon sehen konnten, stellte sich jedoch jemand in ihrem Weg. „Du glaubst wohl, dass du ein Recht darauf hast in dem Wald zu machen, was du willst, oder?“, wurde Shinya von einem jungen Trainer angefahren. „Ich werde dir zeigen, was es heißt sich mit meinen Freunden und mir anzulegen. Ich wähle dich, Hornliu!“ Shinya streckte sich. „Wenn man nur ein Pokémon hat, muss man dann noch extra ankündigen, welches man in den Kampf schickt?“ Der Junge wurde rot und stotterte: „Das…. Das macht man halt so…“ Shinya grinste und sah Glumanda an. Dieses erwiderte den Blick und trat vor. Es hatte nun so viel Übung im Käfergrillen, dass eine Attacke reichen würde. Tatsächlich war nach einem Treffer mit ‚Glut‘ der Kampf vorbei. Der junge Trainer sank auf die Knie und schlug mit der Hand auf den Boden. „Das ist unfair! Du machst hier in unserem Wald Randale und wir können nichts dagegen tun! Wir schaffen es nicht einmal dich zu besiegen und zu verjagen. Wir sind einfach viel zu schwach, richtige Versager!“ Shinya ging zu seinem Gegner und kniete sich zu ihm herunter. „Sei nicht so streng zu dir. Ein Feuertyp ist gegenüber einem Käfertyp immer von Vorteil. Wenn ihr weiter trainiert werdet ihr Stärker.“ Der Junge sah ihn an und zischte: „Das muss ich mir von jemanden wie dir nicht sagen lassen!“ „Warum seid ihr eigentlich so sauer auf mich? Gut, es war nicht gerade super von mir hier im Wald so rumzuschreien, und es tut mir auch Leid. Ich wollte weder euch noch die Pokémon damit ärgern oder verschrecken. Mir sind die Pokébälle ausgegangen und da hab ich mich sehr darüber geärgert, dass ich nicht mehr gekauft habe.“ Der Blick des Jungen wurde milder und er meinte: „Stimmt, es ist wirklich doof, wenn einem die Bälle ausgehen.“ Shinya lächelte und reichte ihm die Hand. Der andere Trainer sah diese kurz an, bevor er sie ergriff. Shinya stand auf und zog ihn mit sich hoch. „Warum sagt ihr eigentlich immer, dass es euer Wald ist? Gehört der Wald nicht allen?“ Der Junge kratzte sich am Hinterkopf. „Ja, eigentlich schon, aber da wir die einzigen sind, die sich nicht hier verlaufen ist der Wald so etwas wie unser zweites zu Hause geworden. Deshalb nennen wir ihn unseren Wald. Natürlich haben wir nichts dagegen, wenn andere Trainer hier her kommen, solange sie nichts machen, was dem Wald oder den Pokémon schadet… Weißt du was? Da du eben so nett zu mir warst, und ich irgendwie auch deinen kleinen Wutanfall verstehen kann, schenk ich dir etwas.“ Gerade, als Shinya verneinen wollte, hielt der Andere ihm einen Pokéball entgegen und lächelte: „Ich hab nur mein Hornliu dabei, weil ich mir Pokémon fangen wollte. Aber ich denke, dass 4 Bälle auch reichen werden, damit ich welche bekomme.“ Lächelnd nahm Shinya den Ball entgegen. „Danke. Ich bin übrigens Shinya.“ „Rudolf.“, stellte sich der andere vor. „Hast du Lust mit mir zusammen in die Stadt zu gehen? Du musst ja mit Hornliu zum PokéCenter.“, schlug Shinya vor, doch Rudolf schüttelte den Kopf. „Würde ich gerne, aber wenn ich schon mal hier bin will ich nicht so schnell zurück. Außerdem habe ich von meinen Eltern 'Beleber‘ geschenkt bekommen. Damit ist Hornliu in Nullkommanichts wieder fit.“ Die beiden Jungen verabschiedeten sich voneinander und gingen jeder ihrer Wege.

Gerade, als Shinya und sein Team den Wald verlassen wollten, entdeckte er etwas kleines Gelbes am Wegesrand. Sofort blieb er stehen und sah es sich an. Dieses Ding bewegte sich. Da er keine Ahnung hatte, um was es sich handelte, nahm er zum ersten Mal seinen Pokédex zu rat. Dieses scannte der gelbe Tier und kommentierte: „Zu diesem Pokémon sind keine Daten vorhanden.“ Shinya hätte das rote Objekt am liebsten gegen den nächsten Baum geworfen. Nun brauchte er es schon mal und es half ihm nicht! Seufzend steckte er es wieder weg und ging zu dem kleinen Pokémon. Dieses bemerkte ihn und sah ihn an. Ihre Blicke trafen sich und sie verharrten. Sie waren neugierig aufeinander. Shinya wollte wissen, um was für ein Pokémon es sich handelte. Das Pokémon wollte wissen, was Shinya war. Dessen Pokémon waren stehen geblieben und sahen ihren gelben Artgenossen verwirrt an. Sie hatten auch keine Ahnung, was es war. Es war gelb, hatte braune Striche auf dem Rücken, lange Ohren mit einer braunen Spitze, einen gezackten Schwanz mit einer braunen Spitze und rote Wangen.

Shinya überlegt. Sollte er wirklich seine Pokémon gegen es einsetzen? Immerhin schien es nicht wirklich kämpfen zu wollen. Wenn er eines seiner Pokémon in den Kampf schicken würde, würde dieses hier vielleicht fliehen. Was sollte er also machen? Plötzlich hatte er eine Idee. Langsam und darauf bedacht das kleine Pokémon nicht zu verschrecken hockte er sich hin und holte den Honigkuchen aus seinem Rucksack. „Guck mal, was ich hier habe. Willst du etwas davon?“

Das Pokémon legte den Kopf schief. Was hatte der Kerl vor? Sonst hetzen diese Wesen doch immer andere Pokémon auf es, die es verletzen sollten. Misstrauisch schnupperte es etwas, da der Wind den Geruch des Kuchens zu ihm trug. Dann ging es langsam auf den Schwarzhaarigen zu, achtete auf jede Bewegung von diesem. Als es dicht genug dran war, nahm er ein Stück des Kuchens und knabberte vorsichtig an diesem. „Pika!“ Er war lecker! Schnell verlor es seine Angst vor dem Menschen und widmete sich ganz dem Kuchen.

Shinya beobachtete es neugierig. Er hatte keine Ahnung, um was für ein Pokémon es sich handelte, aber es schien ziemlich verfressen zu sein. Dies half ihm aber immer noch nicht bei der Frage, wie er es fangen sollte. Nachdem das Pokémon das Stück aufgefressen hatte schnupperte es kurz an Shinyas Finger und leckte über diese. Shinya lachte auf. „Hey, pass auf! Das kitzelt.“

Glumanda, welches das ganze beobachtet hatte, sah rot. Wie konnte dieses fremde Pokémon es wagen sich so an seinen Trainer ranzumachen? Wütend ging es zu den beiden hin und schubste das wilde Pokémon von Shinya weg. Dieses sah Glumanda erschrocken an, welches sich drohend vor ihm aufbaute und zum Angriff ansetzen wollte. „Glumanda! Lass es!“ Shinya schob es zu Seite, weg von dem verängstigten gelben Pokémon. Er sah Glumanda strafend an. „Hör genau zu. Ich bin dein Trainer und du hast zu tun was ich dir sage! Dieses Pokémon hat uns nichts getan und es will und auch nichts tun, also lass es in Ruhe!“ Glumanda sah ihn stumm an und wandte dann den Blick zu Boden. Sein Trainer hatte Recht. Solange er nicht den Befehl dazu gab, oder er nicht in Gefahr war, durfte es keine Pokémon angreifen.

Das kleine Gelbe konnte kaum glauben, was es sah. Dieser Mensch beschütze es! Und das vor seinen eigenen Pokémon! Langsam , ohne dabei Glumanda aus den Augen zu lassen, ging es wieder zu dem Schwarzhaarigen und schmiegte sich leicht an diesen.

Shinya schielte zu dem Pokémon. Was machte es da? Es war doch ein wildes Pokémon, warum schmiegte es sich so an ihn? „Pika pi.“, kam es von dem Pokémon und es sah Shinya an. Dieser lächelte. Es wollte sich wohl bei ihm bedanken. Langsam steckte er die Hand zu dem Pokémon und streichelte über dessen Kopf. „Alles ist gut. Aber wir müssen jetzt weiter.“, sagte er und stand auf. „Kommt, Leute.“ Damit ging er, gefolgt von seinen Pokémon.

Das Gelbe sah ihm nach. Er ging. Er ließ es alleine. Kurz zögerte es, bis es ihm ebenfalls hinterher ging.
 

Endlich hatten sie, nachdem sie Route 2 weiter gefolgt und das hohe Gras gemieden hatten, Mamoria City erreicht. Kurz vorm Ortsschild streckte Shinya sich. „Geschafft! So und nun alle in die Pokébälle. Ihr sollt ja nicht verloren gehen.“, sagte er und drehte sich um. Sein Blick schweifte über Glumanda, Taubsi, Rattfratz, das gelbe Pokémon, Raupy und Hornliu. Moment, war da nicht etwas falsch? Er sah noch einmal genau hin, aber das gelbe Pokémon war immer noch da. Wieder hockte er sich zu ihm herunter. „Was machst du denn hier?“ „Pika~!“ Es ging näher zu ihm und krabbelte auf seinen Schoß um sich dann an ihn zu schmiegen. Shinya verstand gar nichts mehr. Er hatte es doch nicht gefangen, warum war es dann hier? Es sah zu ihm hoch und leckte ihm über die Wange. „Ist gut, ist gut!“, lächelte Shinya und setzte es wieder vor sich auf den Boden. Es sah ihn traurig an. Nun wurde dem Jungen klar, was es wollte. Es wollte bei ihm bleiben. „Du weißt aber schon, dass du dann kämpfen musst?“ Es nickte. „Und dass du dich verletzen kannst?“ Wieder ein Nicken. Shinya sah zu Glumanda. „Kannst du auch damit leben?“ Dieses sah ihn erschrocken an. War es so offensichtlich, dass es das andere Pokémon nicht mochte?! Kurz überlegte es. Es hatte die Chance Shinya nicht mit diesem kuschelsüchtigem Etwas teilen zu müssen. Aber war es richtig ihn nur für sich alleine zu wollen? Schließlich nickte es. „Gut, dann ist es beschlossen.“, meinte Shinya und holte seine Pokébälle aus der Tasche. Er rief Taubsi, Rattfratz, Hornliu und Raupy zurück. Dann sah er zu dem Gelben. „Wie heißt du eigentlich?“ „Pikachu.“ „Gut,“, lächelte Shinya. „Dann sei artig und geh in deinen Ball.“ Er warf den Ball und Pikachu ließ sich fangen. Nachdem er die 5 Bälle verstaut hatte, sah er zu seinem Glumanda. „Wehe du sagst den anderen, dass du nicht in deinen Ball musst.“ Dieses lächelte ihn an. Als würde es dies den Anderen auf die Nase binden!



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