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Brave Judge

Mutige Entscheidung
von

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Eine folgenschwere Entscheidung

Kapitel 11 – Eine folgenschwere Entscheidung
 

Schweigsam folgte ich meinem Bruder zu seinem Schiff, das mich schon vom Weiten nur zu gut dran erinnerte, was für ein Chaot er doch war. Innerlich schüttelte ich amüsiert den Kopf. »Hat sich kein bisschen verändert, der Gute.« „Hey, Captain, wen hast du da mitgebracht? Eine neue Braut?“, freute sich der Schütze seiner Bande mit breitem Grinsen im Gesicht. Kurz verdunkelten sich meine Augen. Doch ehe ich reagieren konnte, grollte Kid sein Mitglied nieder und wies ihn mit einem angsteinflößenden Blick in seine Schranken.
 

„Wenn ich einen von euch erwischen sollte, der sich an meiner kleinen Schwester zu schaffen macht, wird in Stücke gerissen und über Bord geworfen, klar?“, knurrte der Rothaarige dunkel und verfinsterte seinen gesamten Ausdruck. Der Schütze und auch der Rest der Mannschaft nickten eifrig mit bleichem Gesicht. Da trat Killer, der Mann mit der blauen Maske und den blonden Haaren, aus dem Schatten hervor. Allein sein Auftreten sprach für sich. Das er der Vize von Kid war, wunderte mich nicht im Geringsten.
 

„Du bist Klinge, richtig?“, richtete er sich direkt an mich. „Goldrichtig“, antwortete ich. „Ich hab von dir gehört. Sollst eine erbitterte Kämpferin sein und die Klingen-Frucht besitzen.“ „Das stimmt, Killer. Allerdings kämpfe ich nicht gegen dich.“ „Hätte ich mir denken können. Es freut mich trotzdem deine Bekanntschaft zu machen. Schließlich hast du dir auf der Grand Line einen Namen gemacht.“ Seine Worte nahm ich mit einem einfachen Lächeln entgegen. Danach deutete ich meinem Bruder mit einem Blick, dass ich mit ihm reden wollte. Dieser fing ihn auf und führte mich mit den Worten „Wir haben viel zu besprechen“ in seine Kajüte.
 


 

Lange Zeit saßen wir uns gegenüber, während ich ihm meine Geschichte erzählte. Ich berichtete ihm von meiner Begegnung mit Ruffy, von meinem beinahen Ende, der Rettung von Ace, meinem 2-Tage-Besuch bei Whitebeard, der Reise und Ankunft bei Ruffy und seiner Crew, allen Geschehnissen auf deren Schiff, jedem Gespräch mit dem Flammenwerfer und zum Schluss auch meinen Abgang. Schlicht weg: Alles. Meinen Plan und mein Ziel behielt ich aber absichtlich für mich. Sollte Kid herausfinden, was ich vorhatte, würde er mich erst recht nicht gehen lassen.
 

Ruhig hatte der Rothaarige meiner Erzählung gelauscht und kein einziges Mal die Miene verzogen. Erst nachdem ich geendet hatte, fügte er sich in das Gespräch. „Wenn dir Ruffy und seine Crew so wichtig sind, wieso verlässt du sie?“, stellte Kid seine erste Frage. „Weil ich andere Ziele als sie habe.“ „Hm, ich glaube, du bist nur gegangen, weil dir Ace am Geist geht.“ Überrascht horchte ich auf. Wie bitte? „Was willst du damit sagen?“, forschte ich mit undurchdringlichem Blick nach. „Du bist nicht von ihm genervt, weil er dein Aufpasser ist, sondern du es nicht erträgst, dass er dir gegenüber auf einmal so abweisend ist.“ Irritiert funkelte ich meinen Bruder von unten aus an, obwohl eine deutliche Spur Wut enthalten war.
 

„Dir liegt mehr an ihm, als du zugeben willst. Dass er dir aber die kalte Schulter gezeigt hat, hat dich zutiefst verletzt, weshalb du gegangen bist, ohne dich von ihm zu verabschieden. Ruffy und seiner Crew hast du in einem Brief gedankt und ihnen „auf wiedersehen“ gesagt. Aber Ace hast du zurückgewiesen, um ihm auf die grausame Art und Weise mitzuteilen, dass du enttäuscht und gekränkt von ihm bist. Dabei willst du nicht sehen, dass er bereit wäre, für dich ans Ende der Welt zu gehen. Er hat dich immer wieder gerettet. Nur ist er selbst ein zu stolzer Mann mit zu hohem Ego und einer verdrehten Gefühlswelt, um dir seine wahren Empfindungen preis zu geben. Dabei hat er genau dieselbe Angst vor Zurückweisung, wie du, Milly.“
 

Geschockt starrte ich meinem Bruder in seine rot-braunen Augen. Unwillkürlich musste ich feststellen, wie stark mein Herz gegen meinen Brustkorb raste. Es drohte zu zerspringen. Doch ich wollte, dass es aufhörte! Ich hatte mein Ziel! Und das würde ich nicht für eine mögliche Romanze, die am seidenen Faden hing, einfach hinschmeißen! Ich MUSSTE stark sein! Augenblicklich wechselte mein Blick wieder in Kälte und Desinteresse. „Na, und? Das würde jetzt sowieso nichts ändern. Das Feuerzeug hat seine Chancen verspielt. Soll er sich 'ne andere suchen. Ich bin nicht zu haben“, konterte ich herzlos.
 

„Er will aber keine andere, als dich. Das solltest du einsehen. Ich bin mir sicher, dass er dir bereits auf den Fersen ist. Er wird dich nicht einfach gehen lassen. Ruffy ebenso wenig. Sie kämpfen beide um dich. Ruffy, weil du für ihn wie eine Schwester bist und Ace, weil du ihm wahnsinnig wichtig bist, das über normale Freundschaft weit hinaus geht.“ Selbst mit dieser verfluchten Gelassenheit, die Kid an den Tag legte, wollte ich ihm umso mehr das Gesicht zerfetzen. Allerdings war er mein Bruder und er wäre der Letzte, dem ich schaden wollte.
 

In einer eleganten Bewegung stand ich auf. „Ich gehe spazieren. Bei Nachtanbruch bin ich zurück“, verkündete ich emotionslos und verschwand in geschmeidigen Schritten von Bord des Schiffes. Gedankenverloren sah Kid mir nach. Er hatte nicht mal versucht mich aufzuhalten. Dennoch zierte ein seichtes Grinsen sein Gesicht. Er hoffte darauf, dass ich die richtigen Entscheidungen treffen würde. Selbst, wenn ihm diese nicht in den Kram passten.
 

Als Erstes führte mich mein Weg zu einem Tätowierer. Ich hatte mich bereits umgehört. Anscheinend sollte er der Beste von allen, hier am Sabaody Archipel sein. Mit entschlossenen Schritten trat ich zu ihm ein und präsentierte ihm mein selbstentworfenes Bild. Überrascht sah er von mir zu der Zeichnung. Dennoch ließ ich mich nicht von ihm beirren und versprach ihm 1.000.000 Berry, die ich ihn in einem Sack überreichte und zuvor meinem Bruder geklaut hatte. Er würde sie sowieso nicht vermissen. Trotz der anfänglichen Missgunst begann der Tätowierer mit seiner Arbeit und ich ließ alles über mich ergehen.
 

Wie vereinbart kehrte ich erst am Abend zum Schiff Kids zurück. Über den leichten Verband um meinen linken Oberarm verlor ich kein Wort. Der Rothaarige fragte auch nicht nach. Schließlich wusste er, dass mit mir nicht gut Kirschen essen war, wenn ich über etwas nicht reden wollte. Da auf seinem Schiff nicht viele Räumlichkeiten vorhanden waren, schlief ich bei ihm im Bett. Obwohl ich wusste, dass ich ihn morgen früh wieder verlassen würde, genoss ich es in vollen Zügen bei meinem Bruder zu sein. Auch wenn ich ihn enttäuschen musste, war ich irrsinnig froh darüber ihn zumindest ein letztes Mal zu Gesicht bekommen zu haben.
 


 

Erzähler:
 

Am nächsten Tag fiel Kid natürlich als Erster die Abwesenheit von Klinge auf. Da seine gesamte Mannschaft keinerlei Ahnung hatte, wo sie sein könnte, entschloss er sich noch ein Mal in seiner Kajüte nachzusehen, ob sie ihm einen Hinweis hinterlassen hatte. Tatsächlich fand er einen Brief in der feinsäuberlichen Handschrift seiner Schwester auf seinem Schreibtisch. Bei jedem einzelnen Satz, den er las, verstand er, dass Klinge nie die Absicht hatte wieder zurück zu Ruffy und seiner Crew zu kommen. In dem Brief stand folgendes:
 

„Lieber Kiddi,
 

tut mir leid, dass ich einfach gehe, vor allem da wir uns erst

jetzt, nach einer Ewigkeit wiedergefunden haben.

Allerdings habe ich bereits eine Entscheidung getroffen, um

die ich mich ganz allein kümmern muss. Um das zu schaffen,

musste ich sie geheim halten, damit du mich nicht aufhältst.

Ich weiß, dass sie überstürzt und verdammt leichtsinnig ist,

aber ich hab sie mir nun mal in den Kopf gesetzt, also

ziehe ich sie auch bis zum Ende durch!
 

Wenn das Feuerzeug tatsächlich auftaucht, dann nimm ihn,

bitte, vorübergehend bei dir auf. Er wird dir sagen, wo ich bin

und was ich vorhabe. Wenn du ihn schlecht behandelst, ihm

drohst oder Sonstiges, mache ich dich ausfindig und reiße

dich persönlich in Stücke, klar?!!

Sollte es umgekehrt ablaufen, gilt dasselbe für das

Baby-Flämmchen!!
 

Ruffy und seine Crew sind bestimmt auch schon auf dem

Weg. Sie werden dir mit Sicherheit ebenfalls beistehen.

Tut mir leid, dass ich es dir nicht mal schreibe, aber

ansonsten kommst du mir in die Quere

und das kann und will ich nicht verantworten!
 

Richte dem Feuerzeug bitte folgendes von mir aus:
 

Sollten wir uns nicht mehr begegnen und du zu spät

kommen, falls du überhaupt kommst, dann solltest

du wissen, dass ich dich immer gemocht hab. Doch

du warst immer blind für die wahren Gesichter meiner

richtigen Gefühle, weil du sie selbst nicht wahr haben

wolltest. Vielleicht wolltest du sie nicht sehen. Das kann

ich nicht beurteilen.

Jedenfalls wollte ich dir noch einmal dafür danken,

was du für mich getan hast, auch wenn es nicht viel war.

Nur so konnte ich die Wahrheit herausfinden und mein

Ziel erreichen.
 

Übrigens, gib nicht Ruffy die Schuld, das er dich

vermöbelt hat. Wir sehen uns als Geschwister an, so wie

du und er. Darunter zählt auch seine Aufgabe, seine kleine

Schwester zu beschützen. Selbst wenn es sein

eigener Bruder ist. Er meinte es nicht böse, sondern wollte

dir lediglich eine Lektion erteilen, deshalb hat

er seine Teufelskräfte nicht gegen dich eingesetzt.
 

Woher ich das alles weiß?
 

Nein, ich war nicht anwesend, aber ich hab es geahnt,

dass es mit Sicherheit so kommen wird. Mir ist nie

entgangen wie streng Ruffy dich unter Beobachtung

gehabt hat. Er hat nur auf eine Reaktion deinerseits

gewartet. Mehr nicht.
 

Mit meinem Verschwinden und keinerlei Verabschiedung

an dich, ist ihm der Kragen geplatzt. Er dachte, dass es

nur mit dir zusammenhing. Als er von dir den wahren

Grund gehört hat, hat er verstanden. Bei ihm bin ich mir

sicher, dass er kommt. Aber bei dir nicht.
 

Ja, ich hab dir nicht unbedingt gezeigt, wie sehr ich dich

mag, aber wenn du nichts dafür tust, sehe ich keinerlei

Gründe mich noch weiter zu bemühen.
 

Dass ich dich „Feuerzeug“, „Flammenwerfer“, „Stichflamme“,

„Flämmchen“ und „Baby-Flämmchen“ genannt hab, war

lediglich deshalb, um dich einerseits zu verspotten und

andererseits um dir in gewisser Weise nahe zu sein.
 

Da du nie auf die freundliche Art und Weise reagiert hast,

habe ich andere Mittel versucht um eine scheinbare Nähe

zu dir aufzubauen. In dieser Hinsicht habe ich dich

angestachelt, um zumindest ein Wortgefecht

zu haben. Schließlich war das die einzige Möglichkeit um mit

dir zu kommunizieren.

Jedenfalls: Leb wohl und mach was aus deinem Leben.
 

Bro, ich liebe dich, aber ich muss gehen und mein Ziel

vollenden. Vielleicht sehen wir uns wieder.

Du wirst mir wahnsinnig fehlen, was jetzt schon der Fall ist.

Schade, dass ich dich nie kämpfen sehe,

aber ich weiß, du wirst es als Pirat noch weit bringen.
 

Pass auf dich auf!
 

In Liebe,

deine Schwester Milly a.k.a Klinge“
 

Obwohl Kid sich den Brief mehrmals durchlas, konnte und wollte er den Zeilen keinen Glauben schenken, dennoch hatte er alles schwarz auf weiß. Trotzdem schwor er sich auf die Worte seiner Schwester zu hören und der Feuerfaust alles zum Lesen geben, was er hatte. Zwar würde es ihm nicht besonders viel Freude bereiten einen erwachsenen Mann aufzupäppeln und neuen Mut zu geben, aber wenn es der Wunsch seiner kleinen Schwester war, würde er das berücksichtigen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Yay endlich hab ichs geschafft das 11. Kapitel online zu stellen!
Vielen Dank für dein Kommi "Knopfgesicht" hab mich wahnsinnig drüber gefreut ^_^

Viel Spaß beim Weiterlesen!

bis zum nächsten Kapitel ^^

Piece (Y) Jakey ;D Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2013-06-03T21:09:40+00:00 03.06.2013 23:09
Super Kapi^^


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