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Mada mada dane!

von

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Vergangenheit

„Kannst du mir sagen, woher du das hast?“

„Ich wollte einer Katze helfen.“

„Ah, Ryoma … geh schon laufen.“

„Hai.“
 

Nachdem er sich umgezogen hatte, war Ryoma unweigerlich ihrer Trainerin entgegen gekommen, die sofort dem Verband um seinen Arm gesehen hatte. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass sie ihm nicht glaubte. Aber er konnte ja auch nichts dafür, dauernd in solche Sachen rein zu schlittern.
 

Somit begab er sich zu seinen Teamkollegen auf dem Court und blickte sich unbewusst nach Fuji um, doch dieser schien noch nicht da zu sein, was ihn wunderte.
 

„Hoi, Hoi Ochibi.“
 

Sofort bereute Ryoma es, unaufmerksam gewesen zu sein. Denn sofort wurde er von Eiji halb zu Tode geknuddelt. Atemlos rang er nach Luft, als er aus den Augenwinkeln einen gewissen Tensai näher kommen sah. Automatisch röteten sich seine Wangen und er schauderte leicht. Denn er sah sich sofort seiner Erinnerung von gestern entgegen.
 

Die zärtlichen Küsse die sie einander ausgetauscht hatten.

Fujis warme, schmale Arme, die seinen Körper gehalten hatten.

Und sein unglaublicher Geruch, der Ryoma wahnsinnig gemacht hatte.
 

„Saa Eiji, drück‘ Ryoma doch nicht so feste, er bekommt doch kaum Luft.“

„Nya – oh, gomen Ochibi.“
 

Ryoma schnappte sofort nach Luft, als er freigelassen wurde und blinzelte Fuji ein wenig unsicher an, bevor er etwas verlegen an seiner Kappe zerrte, um sie sich tiefer ins Gesicht zu ziehen.
 

„Danke, Fuji-senpai.“
 

Sein Senpai lachte leise, was Ryoma mit einem schiefen Blick quittierte. Es war unfair, dass er immer als Kuscheltier herhalten musste und der Ältere wusste genau, wie Ryoma das empfand. Allerdings, wäre er ja nicht Fuji, würde er es nicht amüsant finden.
 

„Saa, wie geht’s deinem Arm?“

„Gut.“
 

Erneut wurde er belächelt, doch diesmal war es anders und Ryoma mochte dieses Lächeln. Irgendwie fühlte er sich warm, wenn er so angelächelt wurde. Am liebsten würde er ja gerne das fortsetzen, was sie gestern leider aufgrund des Hausmeisters – der unbedingt abschließen wollte – abbrechen mussten.

Ryoma gab es ja nicht gerne zu, aber … er mochte die Nähe Fujis wirklich sehr.
 

„Was steht ihr denn alle hier so rum? Wärmt euch gefälligst auf!! Los, los!“

„Hai!“
 

Sofort begannen sie sich aufzuwärmen, wobei sie wie jedes Mal erst mal Runden liefen. Ryoma musste sich dabei von Momoshirou ausfragen lassen, was mit seinem Arm passiert sei.
 

„Es war nur ne Katze, wirklich. Warum glaubt mir das keiner?“

„Vielleicht, weil du dich andauernd in völlig halsbrecherische Situationen bringst?“

„Mada mada dane, Momo-senpai.“
 

Als sie ihre vierte Runde gerade beendeten und an ihrer Trainerin vorbeikamen, bemerkte Ryoma die Person, die bei ihr stand. Irgendwie kam sie ihm doch bekannt vor. Unweigerlich wurde er langsamer, während sein Blick sich nicht von der Person lösen wollte. Dabei verrenkte er sich fast den Hals, allerdings nur fast, denn genau in der nächsten Sekunde drehte sie sich um und Ryoma blieb urplötzlich stehen.
 

So unvermittelt, dass sein Hintermann direkt in ihn rein lief. Allerdings wusste Ryoma nicht, dass es Fujis Absicht gewesen war, ihn aus seinen Gedanken zu reißen. Somit blinzelte er nur etwas entgeistert, als sich Fujis Arme um ihn schlangen und er im nächsten Moment gegen die Maschen des Zauns im Rücken spürte.
 

„Saa Ryoma, soll ich eifersüchtig werden, weil du einem Fremden so offensichtliche Blicke zuwirfst?“
 

Verwirrt hob Ryoma eine Augenbraue und verstand schließlich, was sein Senpai ihm da sagen wollte, als die Person von eben auch schon auf sie zuschritt. Absichtlich vermied er es sie anzusehen. Am liebsten würde er Fuji an sich heran ziehen, damit dieser der Person den Blick auf ihn verdecken konnte. Allerdings wäre das ein eindeutiges Zeichen von Schwäche und das wiederrum, würde dem Typen doch nur recht kommen.
 

„Hey, warum lauft ihr nicht weiter? Und Sie können bis zum Schluss warten.“
 

Ryoma schob Fuji sanft von sich, griff jedoch im selben Moment nach dessen Handgelenk, als er begann weiter zu laufen. Erst nach einiger Zeit ließ er es los. Doch war er bedacht den fragenden Blicken seines Senpais auszuweichen.
 

„Saa, Ryoma … was war das eben?“

„Nichts.“
 

In unangenehmer Stille liefen sie ihre Runden weiter und auch, wenn Ryoma genau wusste, dass Fuji gewiss hätte schneller laufen können, blieb er mit ihm in einer Reihe. Normalerweise wäre es ihm auch egal gewesen, nur in dem Moment, war er wirklich dankbar, um den stillen ‚Beistand‘. Fuji war ja nicht umsonst der Tensai in ihrem Team.

Schließlich beendeten sie die letzte Runde. Ein wenig außer Atem, blieb er neben dem Brünetten stehen und hoffte, dass er noch etwas Zeit bis zum Schluss des Trainings hatte, seiner Vergangenheit entgegen zu stehen. Doch er hoffte vergebens…
 

„Du bist ja immer noch so klein.“

„Hör auf zu spinnen.“

„Mada, redet man so mit seinem großen Bruder?“

„BRUDER??“
 

Ergeben schloss Ryoma seine Augen und zog an seiner Kappe, während alle Blicke zwischen ihm und seinem ‚Bruder‘ hin und her gingen. Einzig Fujis Blick lag ausnahmslos auf Ryoma, der sich in dem Moment ganz weit weg wünschte. Nicht allein weil ihm die Situation unangenehm war, sondern auch weil es ihn sehr wütend machte, wie dreist der Typ das Wort ‚Bruder‘ verwendete.
 

„Sagt nicht, Chibisuke hat euch nichts von seinem geliebten, großen …“

„Spar dir den Schwachsinn für andere. Wir sind beschäftigt, also geh dahin, wo du hergekommen bist.“
 

Ohne Ryoga auch nur einen Blick zu schenken, wandte sich Ryoma um und ging zu Tezuka, der schweigend am Rand gestanden und dem Ganzen zugesehen hatte.
 

„Buchou, kann ich spielen?“

„Sicher. Fuji - ihr könnt auf Block D.“
 

Schweigend gingen sie zu einem der Courts, während sich Ryoma fragte, was Ryoga hier wollte. Er wusste natürlich, dass er es leicht herausfinden konnte, wenn er ein Gespräch mit ihm zulassen würde. Doch er würde es nicht so weit kommen lassen. Nach 9 Jahren einfach so plötzlich aus dem Nichts zu erscheinen, so zu tun, als wäre er nie weggewesen…
 

„Ryoma, geht’s dir gut?“

„Sicher, wieso sollte es nicht?“

„Saa, vielleicht wegen deinem …“

„Er ist nicht mein Bruder, Senpai. Und jetzt schlag bitte auf.“
 

~*~

„Saa … 4:4 Ryoma du wirst ja immer besser.“

„Mada mada dane, Senpai.“
 

Sie hatten ihr Spiel erneut abbrechen müssen, weil ihr Training vorbei war. Allerdings beschlich Ryoma das leise Gefühl, dass damit nicht alles vorbei war und seufzte lautlos, als er seine Teammitglieder sah, wie sie abwartend vor dem Court auf ihn warteten.
 

„Echizen, warum hast du uns nie gesagt, dass du einen Bruder hast? Ich dachte du vertraust deinen Senpais.“
 

Momo griff sich theatralisch an die Brust, woraufhin er die Augen verdrehen musste. Kaidoh beschimpfte seinen besten Freund daraufhin als ‚Baka‘, wodurch erneut ein Streit zwischen den beiden entfacht wurde.
 

„Momo hat recht, Ochibi, wieso?“

„Das ist doch nicht der Punkt … ich … habe einfach keinen Bruder, also ist das Thema beendet.“

„Echizen.“
 

Tezuka sah ihn streng an und man konnte sehen, dass auch er einige Fragen bezüglich dieses Themas hatte, nicht zuletzt, weil dieser sich mit Ryoga unterhalten hatte. Ryoma hatte gesehen, wie die Beiden miteinander gesprochen hatten und er wollte überhaupt nicht wissen, was der Schwarzhaarige seinem Buchou erzählt hatte.
 

„Buchou, die Sache hat nichts mit Tennis zu tun, also entschuldige, aber ich will nicht mehr darüber reden.“
 

Damit wandte er sich von seinen Kammeraden ab und ging zum Clubhaus. Er wollte nicht mehr über dieses Thema nachdenken, doch je mehr er versuchte es zu verdrängen, desto mehr rückte es in den Vordergrund. Langsam zog er sich um und als so nach und nach die Anderen eintrudelten, warfen sie ihm zwar besorgte Blicke zu, ließen es jedoch dabei. Einzig Fuji ließ ihn nicht aus den Augen.
 

Er wusste nicht wieso, aber obwohl er der Erste gewesen war, war er der Letzte, der zurück blieb. Es schien ja geradewegs so, als hätten sie sich wegen ihm beeilt fertig zu werden. Seufzend schloss Ryoma seine Tasche und wollte sie schultern, als ihm eiskalt einfiel, dass sein Bruder mit sehr großer Wahrscheinlichkeit bei ihm zuhause auf ihn wartete.
 

Also ließ er den Gurt seiner Tasche los und ließ sich seufzend zurück auf die Bank sinken. Verzweifelt vergrub er das Gesicht in den Handflächen und fragte sich, wo er denn jetzt hin sollte.
 

„Dir geht es offensichtlich nicht gut, Ryoma.“

„Senpai!“
 

Erschrocken sah Ryoma in die schwache Dunkelheit und hielt sich die Brust. Er hatte gedacht, er wäre alleine. Langsam ließ er die Hand sinken und rutschte auf der Bank etwas zur Seite, um anzudeuten, dass sich Fuji neben ihn setzen konnte. Stattdessen kniete sich dieser ihm gegenüber, auf den Boden. Sanft nahm er ihm die Kappe vom Kopf und legte sie auf die Bank.
 

„Was hat er damals getan, dass du so verletzt bist?“

„Ich will wirklich nicht darüber reden, Fuji-senpai.“
 

Sein Gegenüber schien mit der Antwort zwar nicht zufrieden, doch er akzeptierte Ryomas Wunsch. Stattdessen hob Fuji eine Hand und strich ihm sanft durch die Haare, hinab zu seinem Nacken, wo er ihn sanft streichelte. Dadurch errötete er und blickte etwas unsicher in Fujis blaue Augen, die ihn diesmal sehr warm und zärtlich ansahen. Das gefiel ihm schon sehr viel besser, als Gespräche über die Vergangenheit.
 

„Wie wäre es, wenn wir zu mir gehen?“

„Senpai?!“

„Saa … Ryoma, was hast du für Gedanken? Nein ich dachte, da du heute gewiss nicht mehr nachhause möchtest, könntest du bei mir schlafen. Ich habe ein sehr gemütliches und großes Bett.“
 

Sofort wurde Ryoma wieder rot und senkte kurz den Blick. Der Tensai wusste eindeutig zu gut, wie er ihn zum Erröten bringen konnte. Allerdings war dieses Angebot viel zu verführerisch, als dass er es ablehnen konnte. Zumal … sie ja dann gewiss nicht von doofen Hausmeistern unterbrochen werden konnten.
 

„Ich hab aber gar keine Sachen für eine Übernachtung dabei.“

„Saa, alles schon eingeplant.“

„Aber natürlich.“
 

Ryoma lächelte etwas amüsiert darüber, dass sein Senpai das wohl alles bereits geplant hatte. Der Brünette war ihm wohl schon einige Schritte voraus, aber er konnte ihm dafür nicht böse sein. So war der Tensai eben. Allem voraus…

Umso gespannter war Ryoma, wie der Abend bei seinem Senpai verlaufen würde.
 

Fortsetzung folgt …



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  chrono87
2012-05-01T14:20:38+00:00 01.05.2012 16:20
fuji, der retter in der not und das nicht nur im übertragenen sinne. XDD
erst muss er ryoma vor eiji retten und dann vor ryoga.
vobei ich diese art der entwicklung nicht erwartet hätte. ich bin echt gespannt herauszufinden wieso ryoga in seigaku aufgetaucht ist. ohne grund wäre er sicher nicht dort!

das angebot von fuji kommt gerade recht - und wie er unbewusst zugegeben hat, hat er es geplant. das verspricht auf jeden fall sehr interessant zu werden. ich bin schon gespannt, was passieren wird und wie weit die beiden wirklich gehen.
schreib schnell weiter
lg chrono


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