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Mada mada dane!

von

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Nähe

Ryoma mochte die Stille, die zwischen ihnen herrschte, sowie den Blickkontakt, den er mit Fuji seit Minuten aufrecht erhielt. Da war etwas, was er einfach nicht deuten konnte. Aber es war intensiv und gab ihm etwas, was er bisher nur damals bei ihrem Match gespürt hatte.

Allerdings kam er einfach nicht umhin, sich weiterhin zu fragen, warum der Ältere böse auf ihm gewesen war. Zumindest hatte es für ihn den Anschein erweckt, dass es so war.

„Senpai … nun weißt du meine Gründe. Nur wieso …“
 

Er wusste nicht genau wie er es sagen sollte. Wenn es um solche Dinge ging, dann fühlte sich Ryoma immer so wortkarg. Etwas, was er mit ihrem Buchou gemein hatte und eine Eigenschaft, die Tezuka umso sympathischer machte. Jedenfalls in Echizens Augen.
 

„Saa, frag ruhig, Ryoma.“

„Hm. Wieso warst du böse auf mich, Senpai?“

„Ich war böse auf dich?“
 

Ryoma bekam einen amüsierten Blick des Brünetten zugeworfen und seufzte leise. Sehnsüchtig blickte er in die viel zu weit entfernte Ecke, wo seine Mütze lag. Warum hatte er sie eigentlich nochmal so weit weggeworfen? Ach ja … durch Senpais Manipulationen …

Diesmal warf er diesem einen leicht giftigen Blick zu, eh er aber zustimmend nickte. Trotzdem ließ sich sein Gegenüber davon nicht wirklich überzeugen. Seufzend sprach Ryoma weiter.
 

„Gestern Abend, nach meiner Antwort auf deine Frage. Du meintest in diesem komischen Ton, dass es jetzt noch einen gäbe, für den nur Tennis zählen würde.“

„Saa, hab ich das gesagt?“

„Senpai!“
 

Ernst blickte Ryoma Fuji an und hob leicht die Augenbrauen. Warum manipulierte der Tensai um sich herum alle, um hinter jedes ihrer Geheimnisse blicken zu können, doch selbst schien er sich nicht öffnen zu wollen. Das war nicht fair.

Es verging einige Zeit und so langsam bekam Ryoma das Gefühl, dass er wohl keine Antwort mehr bekommen würde. Also glitt er an dem anderen vorbei, um zu seiner Kappe zu kommen. In dem Moment umschlossen schlanke, lange Finger sein Handgelenk und zogen ihn zurück. Sanft wurde er gegen die Spinte gedrückt und sah sich erneut Fujis eindringlichen Blick entgegen, der sein Innerstes total durcheinander brachte.
 

„Es reicht ein Tezuka im Team. Wir – Ich brauche nicht noch einen.“
 

Verwirrt sah er in die blauen Augen, die ihm so gefangen nahmen und konnte nicht mal was dagegen tun, wie sich in seinem Inneren begann etwas zu regen.

‚Ich brauche nicht noch einen‘ – Was meinte Fuji damit? Fragte sich Ryoma, doch gleichzeitig begann plötzlich alles in seinem Kopf sinn zu machen.
 

Die zärtlichen Berührungen auf seiner Wange …

Intensive Blicke, die ihn bis auf sein Innerstes hin zu durchleuchten schienen …

Dessen plötzliche Distanz aufgrund Ryomas Worte …

Ich brauche nicht noch einen …

Und der warme Atem auf seinen Lippen, als sich sein Senpai zu ihm beugt!
 

„Saa … du solltest wissen, Ryoma. Tennis ist nicht alles.“
 

Sehr leise wurden die Wörter gehaucht, so dass Ryoma wirklich Mühe hatte ihnen zu folgen, da er einfach viel zu sehr von der Nähe des Anderen abgelenkt war. Aber bevor er die Chance auf irgendeine Erwiderung hatte, legten sich Fujis Lippen auf die seinen.

Haltsuchend krallten sich Ryomas Finger in das weiße Hemd des Senpais und er tat das einzige, was ihn in diesem Moment logisch vorkam. Er analysierte das Geschehnis.
 

Fuji küsste ihn. Das hier war unglaublich. Dieses Gefühl von Adrenalin welches durch seine Glieder strömte war Sinnesberauschend. Und das obwohl das Ganze absolut nichts mit Tennis zu tun hatte.
 

Ryoma konnte Fuji-senpai nur atemlos anblicken, als sich dieser schließlich von ihm lösen. Dabei konnte er ihm nicht mal in die Augen sehen, sondern nur auf die Lippen starren, die sich nun langsam zu einem – diesmal – ehrlichen Lächeln verzogen.
 

„Saa, also wollen wir …“

„Nein.“
 

Leicht schluckte Ryoma, bevor er den Griff um den Stoff etwas festigte und schließlich den Kopf etwas in den Nacken legte. Er wollte einfach nur weiter machen. Und mehr von diesem Gefühl spüren. Zufrieden seufzte Fuji und senkte den Kopf wieder etwas ab.
 

„Saa… gerne.“
 

Und als ihn Fuji diesmal küsst, denkt sich Ryoma – scheiß doch auf logisch!
 

~*~
 

Still und äußerst zufrieden mit sich und der Welt saß Fuji am nächsten Tag im Biologieunterricht. Seine Gedanken drehten sich über das, was gestern noch passiert war. Zuerst hatte er ja gedacht, dass der kleine Echizen sich nach dem Kuss noch mehr verschließen würde. Stattdessen wollte dieser mehr und er gab ihm mehr.
 

Lächelnd dachte er an die scheuen Küsse des Schwarzhaarigen und wie weich die Lippen waren, obwohl sie ziemlich freche Worte formen konnten, wenn man ihren Besitzer herausforderte. Allerdings nicht gestern. Gestern waren sie nur scheu und weich gewesen.
 

Nur zu gerne rief er sich dabei Echizens Gesicht nach dem Kuss zurück in Erinnerung.

Die Augen leicht geweitet und mit diesem verklärten Ausdruck. Der Blick starr auf Fujis Lippen gerichtet und seine Wangen waren in einem sehr zarten Rosa gefärbt gewesen. Die Lippen etwas geöffnet und unfähig etwas zu sagen.

Süß, war dabei das einzige, was Fuji in diesem Moment eingefallen war und dass er es öfter sehen wollte.
 

Man mochte es Fuji vielleicht nicht zutrauen, doch es hatte ihm wirklich Überwindung gekostet, diesen Schritt bei dem Schwarzhaarigen zu wagen. Besonders nachdem, was vor einem Jahr zwischen ihm und Tezuka vorgefallen war. Er mochte Tezuka und sie hatten zusammen viel Zeit miteinander verbracht. Besonders da Fuji aus dem stoischen Jungen mal etwas mehr herausbringen wollte, als dessen einsilbigen Worte.

Und eh er sich versah, begann Fuji zu begreifen, dass es mehr war, was er von dem anderen gewollt hatte.
 

Es war mehr gewesen, allerdings nichts was mit Tennis zu tun hatte und das war auch der Grund, weswegen er bei Tezuka auch absolut keine Chance gehabt hatte. Denn für diesen schien diese Art von Gefühlen unpassend zu sein. Besonders, da sie ja in einem Team waren.

Fuji wusste natürlich, dass Echizen nichts von dem Ganzen wusste. Trotzdem hatte es ihn sehr gekränkt und in die Zeit zurückbefördert, als Ryoma die Worte – wenn auch unwissentlich – wiederholte.

Doch als sie alleine in dem Clubhaus zusammen waren und er sich um Ryomas Verletzung an seinem Unterarm gekümmert hatte, da kam in ihm einfach dieses Gefühl wieder hoch. Dass er es einfach probieren musste~. Denn er war niemand, der sich gerne nach dem ‚was wäre wenn‘ fragte. Und somit hatte es nicht viel gebraucht, um endlich etwas Regung in den Jungen zu bringen.

Wer hätte denn gedacht, dass Ryoma sein Lächeln so leicht durchschauen konnte. Er gewiss nicht. Aber der Kleine war eben auch sehr aufmerksam, wenn es um seine Mitmenschen ging.
 

„Hoi Fujiko-chan, kommst du?“
 

Fuji hob seinen Kopf, als ihn Eiji ansprach und nickte etwas. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass der Unterricht vorbei war. Dabei freute er sich ja schon den Kleinen gleich beim Training zu sehen. Er fragte sich, wie Ryoma wohl reagieren würde. Würde er wieder so niedlich rot werden?

Sie hatten ja gestern nicht mehr viel geredet, wenn man davon absah, dass ihre Lippen einfach besseres zu tun gehabt hatten.
 

„Fuji, kann ich bitte mit dir sprechen.“

„Saa, sicher Tezuka.“
 

Sofort blieb er stehen und wartete, bis die anderen Schüler an ihnen vorbei waren, eh sie sich einander zuwandten. Unscheinbar wie immer, lächelte er seinen Buchou an und verschränkte die Arme hinter dem Rücken. Dabei ignorierte er gekonnt den ernsten Ausdruck im Gesicht des Brillenträgers. Fuji konnte sich nämlich nur zu gut denken, was er ihm zu sagen hatte. Aber es war ihm egal.
 

„Was hast du vor?“

„Saa, ich verstehe nicht ganz?“
 

Unschuldig wie immer, lächelte er weiter. Oh, wenn Tezuka wüsste, dass er doch schon längst das hatte, was er wollte. Vielleicht sogar noch mehr bekam …
 

„Tu nicht so, Fuji. Du weißt genau was ich meine und ich will nicht, dass es das Team gefährdet.“

„Das einzige, was das Team gefährdet, ist deine Unfähigkeit mit zwischenmenschlichen Kontakten, Tezuka.“
 

Nun war das Lächeln von seinen Lippen verschwunden und er blickte seinen Buchou aus kühlen, stahlblauen Augen an. Tezukas Reaktion war abzusehen, doch diesmal irrte sich Fuji, als er sah, wie dessen Blick kurz zu flackern schien, bevor er ihn wieder ansah.
 

„Ich will nur nicht ...“

„Ich weiß, Tezuka. Aber es dreht sich nicht immer nur um Tennis. Vielleicht solltest du endlich damit abschließen.“
 

Fuji wusste, warum er so besessen danach war, dass ihrem Team bloß nichts geschehen durfte. Nachdem Tezuka seine Armverletzung davon getragen hatte, war er am Boden zerstört gewesen. Doch als die Verletzung langsam abheilte, hatte er den Gedanken zugelassen, wieder spielen zu können. Aber Fuji wusste, dass Tezuka ebenfalls bewusst war, dass er vielleicht trotz allem nie wieder so spielen konnte, wie er es ohne Verletzung könnte. Also projizierte er all seine Tennisträume in ihr Team.
 

Auf der einen Seite konnten sie sich alle glücklich schätzen, einen so hingebungsvollen Buchou wie Tezuka zu haben. Aber merkte denn der andere nicht, dass er mit dieser Besessenheit vielleicht alles ruinieren könnte?
 

„Und wenn ich es nicht kann?“

„Lass es einfach nicht soweit kommen, Tezuka. Wir sind ein Team, okay … also lass doch endlich auch ein wenig Nähe zu.“
 

Fuji sah den Braunhaarigen kurz an, bevor er seine Mine wieder vollends vor ihm verschloss. Für einen Moment hatte er das Gefühl, vielleicht doch etwas bewirkt zu haben und er hoffte wirklich, dass Tezuka endlich mal an dem Punkt war, an dem er sich Fujis Rat auch zu Herzen nahm.

Er mochte gerne Leute manipulieren, um an seine eigenen Ziele zu kommen, doch dieses Mal ging es nicht um ihn. Einst hatte er Tezuka wirklich lieben gelernt, bevor dieser ihm das genommen hatte. Und der Grund war es einfach, der es ihm verbot den anderen leiden zu sehen.
 

Fortsetzung folgt …



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  chrono87
2012-04-30T18:25:50+00:00 30.04.2012 20:25
ein tolles kapitel, wie immer.
wer hätte gedacht, dass ryoma nicht genug von fujis lippen bekommt... schon allein, dass dieser den kuss genießt! die beiden sind einfach zu süß. ich hoffe es kommen noch mehr solcher szenen.

mir geht es wie fuji, ich bin auch gespannt wie sich ryoma ihm gegenüber verhalten wird und ob es sich auf das training auswirken wird.
tezuka ist wirklich stur... zumindest hatte ich mehr oder weniger recht, was meine vermutung angeht. hoffentlich führt das aber nicht zu einem weiteren konflikt. immerhin rostet alte liebe nicht.
schreib schnell weiter
lg chrono


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