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Lovely, dead Flower

Sasu/Naru
von

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Winde

Zu aller erst: Es tut mir soooo Leid, dass ihr so lange warten musstest, aber ich habe diese Story nicht aufgeben...
 

Ich hatte private Probleme und eine Menge Stress und Druck auf meine Person zu bewältigen, daher hab ich Animexx einfach aussen vor gelassen.
 

Ich hoffe, ich kann euch mit diesen Kapiteln (und weiteren) etwas milde stimmen. Über Kommentare oder Anregungen würde ich mich jedenfalls freuen.
 

Und nun viel Spaß beim Lesen!!
 

Kapitel 10
 

Winde
 

Der Dämon kühlte seine Wange mit einem feuchten Waschlappen und warf dem Blonden Todesblicke zu. Sein Opfer kauerte sich immer noch hinter dem Stein zusammen und wimmerte leise.

Sasuke hatte wiedermal seine ganze Wut an dem Kleineren ausgelassen.

Die letzten Tage waren der reinste Horror gewesen.

Der Halbmarde machte noch immer seltsame Dinge um es nett auszudrücken.

Der Schwarzhaarige seufzte.

Langsam war er am Ende seiner Kräfte.

Er war für so was nicht geschaffen.

Er konnte gerade mal auf sich selber aufpassen und nun hatte er dieses Ding am Hals.

Frustriert rieb er sich die Stirn und unterdrückte ein Knurren.

Der Blonde nahm dies als Gelegenheit und kroch langsam näher, fing ebenfalls an zu brummen, doch es klang eher wie ein erfreuter Laut, als ein genervter.

Mit großen blauen Augen starrte er den Rotäugigen an, verharrte einen Meter vor dem anderen.

Sasuke verengte die Augen.

„Ja, schau dir das wieder an! Eben noch heulst du rum, jetzt kriechst du wieder her und schaust mich mit großen Augen an!

Nein, du kriegst nichts zu essen! Du hattest eben erst was und selbst wenn du Hunger hast, dann frag halt, ob du was haben kannst und beiß mir nicht in die Hand um mir dann Essen zu stehlen! Du könntest dir auch dein eigenes Essen suchen, aber nein!

Ich hab seit vier Tagen nicht mehr geschlafen, geschweige denn mal eine halbe Stunde meine Ruhe gehabt.

Immer wenn ich essen will, beißt du mich, kratzt mich, rennst um mich herum. Gestern erst hast du mich angesprungen und mir das Essen geklaut.

Wenn ich so tue, als würde ich schlafen, dann rennst du sofort wie von der Biene gestochen weg, um nach ein paar Minuten mit eingezogenem Schwanz wieder zurück zu kommen und mich mit weinerlicher Miene anzustarren!

Kannst du eigentlich auch etwas anderes, als mich anzustarren, anzuknurren, zu beißen oder zu kratzen?

Ich weiß nicht mal deinen Namen, aber ich vergaß, du kannst nicht sprechen!

Wirklich, super Arbeit, großer dunkler Lord! Suchst dir das allerdämlichste Gefäß aus, das man sich wünschen kann; nämlich Eines, das wie ein Tier läuft, spricht, lebt, und keine Manieren hat! Aber ich vergaß, der kleine Scheißer beherrscht den Wind!“, meckerte der Schwarzhaarige in einer Tour und gestikulierte wild, während seine Augen den Kleineren erdolchten.

Der Blonde verstand nichts.

Er stutze nur und blieb sitzen.

„Ich muss mich seit zwei Wochen mit dir rumschlagen!

Du kriechst immer noch die meiste Zeit auf allen Vieren voran und tatscht mich dann mit deinen dreckigen Fingern an um mir mein Essen zu stehlen!

Ständig gaffst du mich mit deinen merkwürdigen blauen Augen an!

Du kannst nicht eine Minute stillsitzen und wenn du es doch tust, war das nur ein Trick um mich zu attackieren, um mir-, du wirst es erraten!-, mein Essen zu klauen!

Du kaust auf deinen Fingernägeln herum!

Beim Schlafen sabberst du und trittst um dich!

Wenn du schlecht träumst, und das tust du Bastard andauernd, dann schreist du stundenlang und flennst wie ein kleines Mädchen! Sollte ich es wagen dir näher zu kommen, schickst du deinen scheiß Wind los und lässt mich in das nächste Gebüsch fliegen! Zur Krönung werde ich dann auch noch angeknurrt!

Wo immer du auch bist, hinterlässt du nichts als Chaos!

Du ahmst mich bei meiner Morgengymnastik nach und störst mich beim Training!

Wie soll ich so meiner Arbeit nachgehen? Du bist echt nur ein Klotz am Bein!

Neulich hast du versucht mein Buch zu Essen und jetzt ist es vollgesabbert, sodass ich es wegschmeißen kann!

Wenn ich mich schlafen lege und es mal schaffe tatsächlich einzunicken, dann kommst du daher und willst dich an mich drücken und bei mir liegen, auf meinem Arm, obwohl du mich, wann immer ich versucht habe dich zu berühren, nur beißt und kratzt und anknurrst!

Wo wir gerade dabei sind: Du benimmst dich wie ein verfluchtes TIER!

Du redest nicht, du knurrst nur und du gibst dir keine Mühe dich zu verbessern!

Warum bin ich überhaupt noch bei einem wie dir?“

Sasuke keuchte, hielt sich den schweren Kopf.

Der Blonde legte den Kopf schief.

Ein Schmetterling flog ihm plötzlich vor der Nase herum. Begeistert versuchte der Blauäugige das schöne Wesen zu fangen, jagte ihm nach und war glücklich.

Sasuke verdrehte genervt die Augen und ließ sich nach hinten fallen. Erschöpft lag er da und versuchte sich zu beruhigen.

„Mit einem Messer. Mit einem langen Messer. Mit dem langen Messer aus der Küche. Mit dem langen, glänzenden Messer aus der Küche. Mit dem langen, glänzenden Messer aus der Küche, dass die alten Schriftzeichen drauf hat.

Mit dem Vorhang. Mit dem gelben Vorhang. Mit dem gelben Vorhang aus meinem Zimmer. Der, der vor dem Fenster befestigt wurde, da ich den anderen herunter gerissen habe. Mit dem gelben Vorhang mit dem Loch unten rechts. Mit dem….“, der Rotäugige zählte Mordinstrumente auf, als ihn der Blonde anstupste und ihm den wunderschönen, blauen Schmetterling zeigte, dabei lächelte, als wäre es etwas unheimlich kostbares.

Wieder seufzte der andere auf.

„Das ist ein Schmetterling!“, erwiderte der Dämon leise und legte sich wieder hin.

„Smetterschling!“, plapperte der Blonde fröhlich nach und sah sich das Insekt genauer an.

„Schmetterling!“, wiederholte Sasuke genervt und dachte einen Moment nach.

Vielleicht würde es alles einfacher machen.

Es würde Nerven kosten, aber es könnte sich lohnen.

Wie ein Zombie richtete sich der Dämon auf und grinste fies.

„Komm her, ich muss dir was beibringen!“, er winkte den Kleineren mit der Hand zu sich, der anscheinend endlich auch verstand und misstrauisch näher rückte.

Sasuke zeigte auf die Hände des Blonden.

„Schmetterling!“

Der Blonde verstand, zeigte den Schmetterling nochmal und rief fröhlich sein zweites Wort aus.

Der Rotäugige nickte.

So viel hatte der Halbmarde schon mal verstanden.

Der Dämon zeigte auf sich. „Sasuke.“.

Der Blauäugige guckte ihn nur mit großen Augen an.

„Mein Name ist Sasuke! Sa-su-ke!“, wieder und wieder zeigte er auf sich und wiederholte seinen Namen.

Irgendwann schien der Kleinere zu verstehen.

„Wie heißt du?“, fragte der Rotäugige irgendwann und zeigte auf den Blonden.

Dieser legte abermals nur den Kopf schief.

„Sasuke!“, dabei zeigte der Schwarzhaarige auf sich, während er auf den Blonden zeigte und fragend schaute.

Der andere begriff.

„Missgeboat!“, sagte er und blinzelte.

Sasuke musste auch blinzeln.

„Missgeburt ist kein Name. Nochmal!“, er wiederholte die Prozedur.

Alle möglichen Schimpfworte kamen aus dem Mund des Kleineren, aber keiner war ein Name.

Das frustrierte den Dämon.

„Du wirst jawohl irgendeine Art Namen haben? Von deiner Mutter? Dem dunklen Lord?“, der Blauäugige knurrte bei letztem Namen.

Sasuke gab auf.

Er ließ sich abermals nach hinten fallen und fühlte sich so geschafft wie noch nie.

Er schloss die Augen.

Verdrängte seine Außenwelt.

Er hörte eine Glocke und dann leise Kinderstimmen, die von draußen aus leise sangen.

Er hörte seine Mutter auf der Veranda, ebenfalls singen.

Es war sein Lied.
 

„Darfst nicht zagen, darfst nicht schreien,

musst leise sein.

Darfst nicht jammern, darfst nicht weinen,

musst nicht sichtbar sein.

Darfst nicht gehen, darfst nichts sehen,

musst verborgen sein.

Darfst nicht leben, darfst nichts nehmen,

musst verborgen sein.
 

Tief unten, im Käfig, dort sitzest du nun,

der Dämon, das Wesen, der Andere,

wirst Schande den Angen antun,

so sperrt ihn ein, dass sein Geist nicht wandere.

Still, still hörst du denn nicht?

Wer sollte schon kommen zu dir dunklem Licht?
 

Schwarz, dunkel, im Schatten versteckt,

bis auf dem Tag, an dem er verreckt,

niemand, ach niemand, erträgt den Anblick,

so kehre niemals zum Licht des Himmels zurück….“
 

Schweißgebadet setzte sich der schwarzhaarige Dämon auf, hielt sich die heiße Stirn und schluckte das beklemmende Gefühl in seiner Brust herunter.

Das war nicht der richtige Zeitpunkt an so etwas zu denken.

Mühsam schleppte er sich zum Bach, wusch sich das Gesicht und fühlte sich kein bisschen besser.

Wehmütig betrachtete er sein Gesicht auf der Wasseroberfläche.

„Was tu ich hier eigentlich?“

Sein Spiegelbild gab ihm keine Antwort.

„Naruto!“, murmelte eine Gestalt plötzlich hinter ihm.

Erschrocken wand er sich um, nur um seinen kleinen Quälgeist vor ihm stehend zu sehen.

Aufrecht. Auf seinen zwei Beinen.

Sein Blick war traurig.

„Mama sagen Naruto. Naruto. Sasuke!“, bei letzterem Wort zeigte die kleine Gestalt auf den Schwarzhaarigen.

Sasuke war perplex.

„Naruto? Das ist ein schöner Name….“, schoss es ihm letztendlich aus dem Mund.

Schöner als sein Name jedenfalls, so dachte er weiter nach.

Wer wird schon gerne nach einer großen Figur aus der Vergangenheit benannt, nur um dann später weggeschlossen zu werden wie ein Hund, weil man nun mal was Besonderes ist.

Der Blonde wurde rot, lächelte dann verlegen und setzte sich neben seinen Dämon.

„Dein Lächeln mag ich auch viel mehr als dein Gebeiße!“, grummelte der Rotäugige und gähnte herzhaft.
 

Die nächsten Tage besserten sich nur wenig für Sasuke. Er bekam wenig Schlaf, war sehr leicht reizbar und hatte bald alle Gegenstände in seinem alten Elternhaus als Mordinstrument aufgezählt.

Der blonde Marde verstand zwar immer mehr, aber vieles musste man ihm erklären, was selbstverständlich erschien.

„Was Lied?“, fragte der Blauäugige irgendwann und legte seinen Kopf schief, so wie er es immer tat, wenn er etwas wissen wollte.

Der Dämon rieb sich müde die Augen. „Lied?“

Er brauchte definitiv eine Nacht Schlaf. Lange konnte er nicht mehr durchhalten. Er war erschöpft und ausgelaugt. Wenn ihn einer aus seiner Familie erwischen würde, jetzt, in diesem Zustand, nein, der Schwarzhaarige wollte gar nicht weiterdenken.

Der Blonde rutschte näher, schloss seine Augen und fing leise an die Melodie zu summen, die der rotäugige Dämon vorhin im Halbschlaf vor sich hingesungen hatte.

Auch wenn er die Worte in dem Lied nicht verstand, die Melodie war so beruhigend gewesen, dass sich der Kleinere die Melodie unbedingt merken musste.

Der Dämon riss die Augen auf, holte bereits zu einem saftigen Schlag aus, als der Halbmarde schon zusammenzuckte und seine Winde gegen den Angreifer schickte.

Heftiger Gegenwind versuchte den Schwarzhaarigen fortzuwehen, doch der Dämon stemmte sich mit seiner ganzen Kraft gegen das Hindernis.

„Mach das nie wieder! Ich bring dich um, du-!“, grollte er und kam mit seiner Faust dem Gesicht des Blauäugigen immer näher.

Der Wind wurde feindseliger, schnitt in die blasse Haut des Angreifers, nicht ernsthaft genug um ihn zu töten oder gar ernsthaft zu verletzten, doch tief genug, dass es schmerzen musste.

Doch Sasuke hörte nicht auf.

Wie wahnsinnig geworden, versuchte er seine Faust in Narutos Gesicht zu rammen, doch der Wind wurde immer stärker, bis der Schwarzhaarige von den Füßen gerissen wurde und mit ziemlicher Wucht gegen einen Baum aufprallte.

Der Dämon keuchte, sackte am Baum hinunter und blieb reglos liegen.
 

Schwarz.

Mehr war da nicht.

Er versuchte etwas zu erfühlen.

Seine Finger tasteten sich langsam hervor.

Kalter Stahl. Eisengitter.

Die ganze Wand bestand aus einem Eisengitter.

Die Luft war muffig, als wurde hier schon ziemlich lange nicht mehr gelüftet.

Das hier war… sein Zuhause.
 

Mit einem erstickten Schrei richtete sich der Dämon auf, blickte sich nervös um, ehe sein konfuser Blick an dem Blonden hängen blieb, der sich wie ein Häufchen Elend hinter einem Stein versteckte und leise weinte.

Sasuke richtete sich auf.

Der Halbmarde hatte ihm nichts Böses getan, das wusste er.

Es war Sasuke, der ausgeflippt war.

Wegen einem Lied.

Das konnte der andere nicht wissen. Keiner würde verstehen, was dieses Lied, diese Erinnerung in ihm auslöste.

Sicher, er hatte dieses Lied öfters gedankenverloren vor sich hin gesungen, aber das war unbeabsichtigt und es war auch nie ernst gewesen.

Wenn er das Lied sang, war es eher wie eine traurige Erinnerung an einen Freund, den er sehr schätzte, der ihm schmerzlich fehlte.

Doch wenn jemand anderes das Lied sang….

Kälte kroch in ihm auf.

Zitternd stieß er Luft aus seinen Lungen und setzte sich wieder ans Feuer.

Fröstelnd hielt er seine Hände ans Feuer, bemerkte erst jetzt, dass er Schnitte den ganzen Arm hinauf hatte.

Das hatte er verdient.

Der Kleinere war immer noch hinter seinem Stein und würde sicherlich nicht mehr hinaus kommen.

Sasuke seufzte tief.

„Da war einmal eine Familie.

Die war ziemlich angesehen unter ihresgleichen.

Der erste Sohn war ein Paradebeispiel für das perfekte Kind: Groß, kräftig, intelligent, gutaussehend, charmant, er hatte Angenkräfte, auf die du neidisch wärst, große schneeweiße Flügel, mindestens drei Meter breit, freundlich zu jedem Angen, der wichtig war.

Er war also ein richtiger Kotzbrocken…

Die Art Angen, die nur nett zu dir ist, weil du in seinen Augen einen gewissen Wert für ihn hast, ansonsten bist du ihm so wichtig wie ein Fliegenschiss.

Nun war die Mutter dieses Kotzbrockens wieder schwanger und die ganze Familie freute sich einen zweiten Kotzbrocken zu bekommen.

Die Nacht in der das Baby kam war eine stürmische, mit Blitzen und heftigem Regen. Es war finster und die Geburt des Kindes fand im Dunklen statt.

Kaum hatte das Kind die Augen geöffnet, war der ganze Zauber verflogen.

Tse, wer hat auch schon von einem Angen mit blutroten Augen gehört!?“, lachend schüttelte der Dämon den Kopf und piekte mit einem Stock ins Feuer.

„Mit zwei Jahren passierte dann die nächste Katastrophe: Eine Blume, die man dem Kind in die Hand gab, zerfiel in seinen Händen zu Asche und verwehte mit dem Wind.

Ein Angen mit zerstörerischen Naturkräften, was für ein Skandal!“

Auf den Lippen des Schwarzhaarigen bildete sich ein boshaftes Grinsen.

Jetzt kam seine Lieblingsstelle in dieser Geschichte.

„Damit niemand sah, was für ein furchtbares Kind diese ansonsten musterhafte Angenfamilie hatte, versteckten sie es in ihrem Haus.

Sie sperrten es in einen Käfig mir Eisenstangen, verhängten den Käfig mit schweren Stofftüchern und nagelten das Fenster zu. Durch die Tür kam nur jemand, wenn es Essenszeit war und dem Wesen im Käfig eine Schüssel Brei zugesteckt wurde.

Ab und an versuchte man das Wesen zu erziehen, oder man ließ ihn testen, ob er wirklich ein Angen war.

Tja, Pech nur, dass sich weder an den Kräften des Kindes etwas änderte, noch an dessen Augenfarbe.

Im Gegenteil, das Kind wurde immer mehr eine Belastung.

Das Lied, welches du gesummt hast, das war das Lied, das die Mutter immer gesungen hat. Es soll heißen, dass das Kind niemals frei sein wird. Dass es ein Fehler war und sterben sollte.

Aber nicht mal das hat anständig geklappt, da das Kind auch noch zäh war und ziemlich schnell lernte.“

Verträumt betrachtete Sasuke seinen Stock. Die Spitze hatte angefangen zu brennen und nun kroch langsam die Flamme den Stiel hinab.

Der Blonde kroch leise näher.

Er verstand zwar nicht alles, aber doch genug.

„Viele Jahre war das Kind in dem Käfig. Hat nie die Sonne gesehen, oder frische Luft eingeatmet…“, auf einmal wendete Sasuke seinen Blick ab, sah den Halbmarden direkt an. „So wie du…“

Naruto fiepte leise. Kroch auf allen Vieren noch näher, aber lange noch nicht nah genug, dass er berührt werden könnte.

„Ha, dann ging das Musterkind zum Orden der Gemeinschaft. Eingebildet wie er war, dachte er, dass er die Welt retten würde. Dass er der Held sein könnte und alle seine Füße küssen würden.

Schon bei der ersten Mission hat er alles vermasselt und stell dir vor, er wurde blind. Konnte nichts mehr sehen.

Dabei hat er immer damit angegeben, was er alles sehen konnte und ich nicht…

Wie ein tragischer Held ließ er sich von einem Kameraden nach Hause bringen, klagte sein Leid und verkündete feierlich, dass er nun seine Pflicht getan hätte und von nun an zu Hause bleiben würde.

Wohin sollte der blinde Trottel auch sonst gehen?

Sein Kamerad musste ein paar Tage bei ihm bleiben, das wurde ihm regelrecht aufgezwungen von der Familie des Kotzbrockens.

Im Garten bemerkte der Fremde dann einen gelben Vorhang mit einem Loch und sah hindurch. Natürlich sah er einen Käfig, aber er wurde neugierig.

Irgendwann betrat er tatsächlich jenes Zimmer, in dem das Wesen jahrelang allein verbracht hatte.

Muss gerochen haben wie bei dir…“, grinste der Schwarzhaarige schief und malte mit seinem Stock ein Bild auf den Boden.

„Ein komischer Kauz…. Kakashi war sein Name… Er sah das Kind, hatte aber keine Angst. Er war der erste, der das Wesen anlächelte und mit ihm freundlich sprach.

Der Dämon antwortete zwar nicht, aber dieser Kakashi hörte nicht auf zu reden. Er kam sogar noch einige Male wieder, da noch heimlich, um den Dämon irgendwelche Geschichten zu erzählen. Klar, dass das nicht lange geheim blieb.

Die Tür zu dem Dämon wurde vernagelt. Trotzdem kam dieser Kakashi immer wieder, jetzt sogar mit etwas zu Essen, da ja nun die einzige Möglichkeit zum Betreten des Raumes verschlossen war.

Kakashi brach den Käfig auf, sodass der Dämon hinaus konnte. Er schnitt ihm die Haare kürzer, sodass er sehen konnte. Er beschäftigte sich mit dem Dämon, brachte ihm so viel bei und grinste dabei die ganze Zeit so dämlich…

Doch irgendwann bemerkte man, dass der Dämon frei war. Kakashi versuchte die Familie zu überzeugen, dass sie den Jungen freilassen sollten, doch die Familie wollte dies nicht. Sie sperrten Kakashi ein und wollten den Dämon erneut in den Käfig stecken. Selbst mit vereinten Kräften schafften sie es nicht, da der Dämon nicht nur stark geworden war, sondern auch gerissen.

Kakashi wurde befreit und sollte dem Dämon Einhalt gebieten, da dieser drohte das ganze Haus in die Luft zu jagen. Er hatte seine Kräfte nicht unter Kontrolle und war außer sich vor Zorn.

Nur mit der Hilfe des Fremden konnte man den Dämon beruhigen, aber der Dämon wollte mit Kakashi mitgehen. Zu diesem Orden.

Auch wenn es den Eltern gar nicht passte, mussten sie den Dämon ziehen lassen, doch die Wege des Dämons und des Fremden trennten sich in der nächsten Nirdmistadt, da Kakashi vorgehen und den Dämon ankündigen wollte.“

Der Schwarzhaarige legte den Stock weg, betrachtete seine Zeichnung wehmütig.

Seufzend stand er auf, ging zum Fluss und wusch sich die Wunden sauber.

Der Blonde betrachtete neugierig die Zeichnung, die das Gesicht eines Mannes zeigte, mit abstehenden Haaren, einem Band, das quer über sein eines Auge ging und einer Maske, die bis zu den Augen hochgezogen war. Unter der Maske konnte man ein freundliches Lächeln erahnen.

Naruto stand auf, lief zum Wasser und betrachtete diesen komischen Jungen.

„Wo Kakashi nun?“, fragte er und hatte ihren kleinen Kampf vorhin schon vergessen.

Sasuke drehte sich um.

Seine roten Augen wirkten unheimlich, jetzt, wo der Mond nur schien und das Lagerfeuer zu weit weg war.

Ohne dass es Naruto wirklich verstand, wirkte der Junge vor ihm plötzlich so verletzlich wie der Blonde damals an den Ketten, gefangen in der Höhle.

„Er ist tot.“

Dicke Tränen quollen aus den blauen Augen heraus.

Der Schwarzhaarige lächelte wehmütig und ließ seinen Blick über den Fluss schweifen.

„Er ist schon lange tot…“, flüsterte er und fügte noch leiser ein „Tut mir Leid.“ hinzu.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Lady-Bloody-Rose
2014-06-24T23:10:01+00:00 25.06.2014 01:10
Oh man soooo traurig und düster. Aber auch so interessant. Wenn du bald wieder eine Seite reinstellst, dann kann ich über die lange Wartezeit hinweg sehen.^^


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