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Môr ned lín huin

Dunkelheit in deinem Herzen
von

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Blut auf Schnee

Disclaimer: Mittelerde und seine Figuren gehören nicht mir, sondern J. R. R. Tolkien. Ich habe mir diese Sachen nur ausgeliehen!
 

Môr ned lín huin

-Dunkelheit in deinem Herzen-
 

Prolog

Blut auf Schnee
 

Ihre Atmung war schnell.

Ihr Herz rast.

Sie hatte Angst.

Sich immer wieder umdrehend lief sie mit nackten Füßen durch den frisch gefallenen Schnee. An den Bäumen stützte sie sich immer wieder ab, zum einen um nicht zu stürzen und zum anderen um nicht einen in ihrer Panik zu übersehen.

Sie blieb kurz stehen, um einen genaueren Blick hinter sich werfen zu können. Hinter ihr war nichts außer den endlos erscheinenden Bäumen. Der leichte Wind ließ die Äste der leicht wiegen und man hatte den Anschein sie würden ihr traurig zum Abschied winken.
 

Ihre Flucht wieder aufnehmend beschleunigte sie ihre Schritte um sich schneller durch das Unterholz zu kämpfen. Das dünne weiße Kleid, welches sie trug war bereits zerrissen. Zerrissen von Dornenbüschen, die sich im Stoff verfangen hatte und sie an einer schnellen Flucht hinderten. Ihr Verfolger hatte sie nur noch nicht eingeholt, weil er es so wollte, das wusste sie und trotzdem musste sie versuchen zu fliehen.
 

Blutige Stiemen zogen sich über ihre Arme und Beine, ihre Füße waren bereits bläulich verfärbt, ebenso wie ihre Lippen. Dies spürte sie jedoch alles nicht mehr.

Als ein Ast ihr Gesicht streifte sog sie zischend die Luft ein. Sie spürte wie ihr etwas über die Wange lief. War es geschmolzener Schnee vom Ast, oder doch ihr Blut?
 

Als sie sich erneut umsah erschrak sie, als eine dunkle Gestalt hinter ihr aus dem Unterholz trat. Ihr Verfolger war bereits nah an ihr dran. Die Kapuze seines Umhanges war tief ins Gesicht gezogen und verhüllte dieses. Er streckte seine Hand nach ihr aus, doch im letzten Moment konnte sie einen Schritt zur Seite machen und ihm somit ausweichen.
 

Ein leiser schmerzerfüllter Schrei drang aus der Kehle der Elbin als sich ein spitzer Stein in die weiche Unterseite ihres Fußes bohrte und auch für wenige Momente haften blieb.

Wieder versuchte einer der Dornenbüsche sie am vorankommen zu hindern und ihr Verfolger hätte sie beinahe ergriffen, doch die biegsamen Äste des Busches gaben unter dem Versuch sich zu befreien nach und sie stolperte auf eine Lichtung, in mitten der schneebedeckten Bäume. Dennoch übersah sie die große Wurzel einer alten Buche, zu ihren Füßen, die aus der Erde ragte, und blieb mit dem Fuß daran hängen. Sich nicht mehr halten könnend stürzte sie, in den Schnee, zu Boden.
 

Der Schnee, der sie jetzt zum Teil bedeckte, spürte sie nicht. War ihr Körper doch schon unterkühlt und somit gefühlstaub.
 

Ein verhöhnendes Lachen kam von ihrem Verfolger, kurz bevor er ebenfalls aus dem Gebüsch hervortrat. Als seine Kapuze an einem tiefen Ast hängen blieb und ihm vom Kopf gezogen wurde, kamen lange helle Haare zum Vorschein. In dem schönen Gesicht befanden sich zwei tiefschwarze Augen und schmale Lippen, die sich jetzt zu einem teuflischen Grinsen verzogen hatten. Er Schritt immer weiter auf die am Boden liegende Elbin zu, bis er bedrohlich über sie ragte.
 

Schnell drehte sich die Elbin um, um ihren Verfolger anzusehen und in ihren Augen erschien ein Ausdruck der Angst.

Begierde und Lust spiegelten sich in den Augen ihres Verfolgers wieder. Sie kannte diesen Blick und hatte ihn fürchten gelernt, brachte ihn mit Schmerzen und Demütigungen in Verbindung. Er erfreut sich stets an den Schmerzen die er ihr zufügen konnte und quälte sie solange, bis sie schreiend um Gnade flehte.
 

Seine Hand verschwand unter seinen Umhang und er zog ein langes, silberglänzendes Schwert hervor.

„Du warst ein böses Mädchen“, sagte er und befreite seinen Unterarm von dem Umhang, um ihr zu zeigen, was sie getan hatte.

Eine blutige Stelle war zu sehen. Sie hatte ihre Chance genutzt, als er kurz unaufmerksam war und hatte ihn gebissen. Während er sich von seinem Schock erholte ergriff sie sofort die Flucht, doch leider merkte er dies viel zu schnell.
 

Sie ahnte was er nun tun würde und so versuchte sie rückwärts vor ihm davon zu kriechen, doch kam er ihr Schritt für Schritt nach.

Nur wenige Schritte später erhob ihr Peiniger das Schwert und schlug zu. Die Angst lähmte sie, so dass sie nicht ausweichen konnte. Er traf sie an der linken Bauchseite und hinterließ eine stark blutende Wunde.

Der Schmerz, der von der Wunde ausging ließ ihren Atem stocken. Ein wimmern kam über ihre Lippen, als sie aus Reflex ihre Hand auf die Wunde presste.
 

Nun konnte sie nicht länger ihre Tränen zurückhalten und sie liefen ihre Wange hinab.

Das weiße Kleid bekam eine rote Verfärbung und auch der Schnee in welchem sie lag nahm langsam ein tiefes Rot an.
 

„Was denn? Habe ich dir etwa weh getan?“, spöttelte er und trat einen Schritt zurück.
 

Die Angst vor ihrem Peiniger verlieh der Elbin nun ungeahnte Kräfte und mit Mühe schaffte sie es sich aufzurappeln.

Schwankend versuchte sie zu flüchten. Durch die Bewegungen schmerzte die Wunde stärker und der Blutverlust wurde größer.
 

„Du wirst nicht weit kommen.“, sagte ihr Verfolger gelassen, gefolgt von einem grausamen, kalten Lachen.
 

Die Tränen liefen der jungen Elbin immer weiter und unaufhörlich über die Wangen und ließen ihre Augen brennen. Ihre Sicht verschwamm immer mehr. Sie kniff die Augen fest zusammen. Als sie diese wieder aufmachte weitete sie sie vor Schock. Nur ein paar Schritte vor ihr ging es steil bergab.

Nicht darauf gefasst gewesen rutschte sie an dem steilen Hang ab und fiel in die dunkle Tiefe.

Der Mann hingegen lief schnellen Fußes zum Hang und schaute hinunter. Wütend drehte er sich wieder um und verschwand zwischen den Bäumen.
 

Er wusste, dass sie überlebt, da man sie mit Sicherheit in wenigen Minuten nach Sonnenaufgang entdecken würde.

Bald würde er sich auf den Weg wieder hier her machen und sie sich zurück holen. Sobald es ihr besser ging.
 

Ende des Prologs



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2011-12-19T18:40:57+00:00 19.12.2011 19:40
Hört sich interessant an. Schöner Schreibstil. Bin gespannt, wie es weiter geht. (;


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