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Fangfragen

Sirius X Remus
von

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Prolog oder An manchen Tagen

Notes:

*Musik-Empfehlung: Mellow Yellow - Donovan

*Disclamer: Gehört alles J.K. Rowling, ich habe es mir nur geborgt und werde es anschließend - so wenig beschädigt wie möglich- zurück geben ^^

*Viel Spaß beim Lesen

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»An manchen Tagen...«
 

Bremse gedrückt halten, Kupplung drücken. Gang einlegen. Fuß langsam von der Bremse nehmen und sachte Gas geben. Verdammt! Schon wieder abgewürgt. Also nochmal: Bremse gedrückt halten…Warum genau verlangt Remus das nochmal von mir? Restlos entnervt und viel zu spät dran saß Sirius in einem Mercedes Klasse uralt und kaute frustriert auf seiner Unterlippe.
 

Seit er mit Remus zusammen war – was zu diesem Zeitpunkt immerhin schon 3 Jahre waren- zwang dieser ihn sich mit Muggeln und Muggel-Dingen auseinander zusetzten. An und für sich hatte Black damit kein Problem, obwohl es in seinen Augen eine Art Zeitverschwendung darstellte, mit einem klapprigen Auto durch London zu fahren, wenn man doch Apparieren konnte. Oder wenn man den Auflauf vom Vorabend in die Mikrowelle stellte, um selbigen zu erwärmen, anstatt ihn einfach warm zu hexen. Am Ende war es Sirius jedoch gleichgültig, solange Remus damit zufrieden war und er etwas warmes auf seinem Tisch stehen hatte, wenn er ausgehungert von der Auroren-Ausbildung nach Hause schlurfte.

Er hätte sogar versucht, Interesse an Remus‘ neustem Muggel-Projekt - dem Auto- zu heucheln, wenn es wenigstens aus diesem Jahrhundert stammen würde und mit ein paar mehr PS ausgestattet gewesen wäre, aber so viel es ihm schwer, die Begeisterung seines Freundes zu teilen. Insgeheim freute es ihn zwar, dass er Autofahren konnte, aber mit dieser dezenten Schrottmühle war es ihm dann doch peinlich auf dem Ministeriums eigenen Parkplatz einzufahren. Hätte es nicht ein Motorrad sein können? Selbst mit einer Vesper hätte er mehr anfangen können, als mit besagtem Ungetüm, wo selbst die Außenlackierung nicht mehr definierbar war.

Aus den veralteten Lautsprechern schall knisternd „Mellow Yellow“ von Donovan und resignierend drehte Sirius den Zündschlüssel um und der Motor erstarb blubbernd. Nervlich am Ende ließ er sich von seiner verkrampften Haltung nach hinten in den Sitz fallen und massierte sich die Nasenwurzel. Er war mittlerweile schon 15 Minuten zu spät dran, was machten da noch ein paar mehr, dachte er und schüttelte eine Zigarette aus der ramponierten Schachte.
 

Genüsslich an seiner Zigarette ziehend ließ er den Blick durch Remus‘ altes Gefährt schweifen.

Der ganze Wagen schrie förmlich nach seinem kleinen Werwolf; abgegriffene aber gemütliche Innenausstattung. Altes Leder auf den Sitzen. Aber natürlich sehr ordentlich. Kein unnötiger Kleinkrusch am Rückspiegel. Hieß der überhaupt so? Naja, man kann damit zurück schauen…wird schon stimmen.

In süßer Lethargie versunken ließ er den Blick weiter schweifen und blieb schließlich an dem Handschuhfach des Gefährts hängen. Was Remus wohl darin aufbewahrte? Im Geiste ging er kurz alle Klischees durch, welche er durch Muggel-Filme in Erfahrung gebracht hatte: Handfeuerwaffen, Drogen, eine Flasche Jack Daniels, Kondome, Slips…

Auch nach längerem Stöbern viel ihm nichts außer Taschentüchern und den Fahrscheinpapieren in die Hand. Ein bisschen enttäuscht lehnte Sirius sich wieder zurück und schielte gedankenverloren auf den Boden des Nebensitzes. Etwas kleines, unscheinbares Weißes war ihm ins Auge gefallen. Er beugte sich noch einmal vor und hob den zusammen gefalteten Zettel vom Boden auf.

Sollte er? Womöglich war es etwas, dass ihn nichts anzugehen hatte. Ein Geheimnis, eine Verschwörungstheorie, der neuste Gossip aus dem Hospital, oder der ultimative Plan zur Eroberung der Weltherrschaft. Vielleicht war es aber auch nur ein langweiliges Rezept aus Remus Block, eine noch ödere Mitschrift aus einer Medizin-Vorlesung, oder ein schmachtendes Gedicht einer einsamen Krankenschwester. Geheimnis, oder Banalität? Spannend oder langweilig? Lesen oder nicht lesen?

Ohne weiter darüber nachzudenken und über mögliche Vertrauens-basierende Konsequenzen zu überdenken entfaltete der Schwarzhaarige den Zettel und las.
 

„Lieber Remus,

Da ich gerade eine Lieferung im Hospital abgegeben habe, dachte ich, ich lass dir ein paar Zeilen und Grüße da. Zu unserem letzten Treffen:

Ein paar der Stellungen, die ich dir gezeigt habe, solltest du noch einmal alleine üben, damit alle Beteiligten zur vollsten Befriedigung davon profitieren können. Sag mir einfach Bescheid, wann du das nächste Mal wieder Zeit und Lust hast. Vielleicht ist Black ja mal wieder außer Haus, dann können wir es wieder bei euch machen.

Liebe Grüße

S.“
 

Er las den Brief ein zweites, ein drittes und auch noch ein viertes Mal bei jedem lesen wurde sein Lächeln schmaler und die Furchen auf seiner Stirn tiefer. War es möglich? Konnte er sich mit 100%-er Wahrscheinlichkeit absolut sicher sein, dass Remus ihn hinterging und betrog? Aber das war doch nicht der Stil des Braunhaarigen. Vielleicht war es ja nur ein schlechter Scherz. Aber hier in seiner Hand hielt er einen schwarz auf weißen Beweis, der eine andere Sprache sprach und ihn an seiner Überzeugung zweifeln ließ.
 

Hätte er doch einfach nur das Auto zum Laufen gebracht. Dann säße er längst neben James und würde sich langweilige Vorträge über Aufspürzauber und schwarzmagische Profile anhören. Aber jetzt hatte er den Salat. Jetzt musste er sich mit der Frage quälen, ob sein kleiner süßer Werwolf ihm treu war, oder nicht.

Mit den Nerven vollkommen am Ende ließ Sirius seinen Kopf auf das Lenkrad fallen. Der enervierende Hupton zerriss minutenlang die Stille des Morgens. Aber Sirius, in seinem Selbstmitleid versunken, störte sich nicht daran. Genauso wenig, wie an den vereinzelten Großmütterchen, die –in der Hoffnung auf den Tratsch des Tages –schon Schein-besorgt durch ihre Gardinen linsten und die Oberkörper soweit es das Alter zuließ aus den Fenstern beugten.

Ja, an manchen Tagen sollte man eben doch einfach im Bett bleiben.

Kapitel 2 Eine verpatzte Konfrontation

Ein fröhliches Hallo aus Holland! Und ein besonderes Dankeschön an Wicca! Dein Kommentar war wirklich ausgesprochen süß! Vielen Dank dafür. Deswegen würde ich dir gerne das Kapitel widmen und hoffe, du hast auch an diesem wieder ein bisschen Spaß ^^

Und da ich jetzt endlich verstehe, wie die neue Formatierung von Mexx funktioniert, sieht das gleich auch nicht mehr so laienhaft aus!

Viel Vergnügen

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Der Tag im Büro war die Hölle gewesen. Auf nichts hatte er sich konzentrieren können.

Deshalb war er auch früher als gewöhnlich an diesem Tag von der Arbeit aufgebrochen und hatte auf dem Weg nach Draußen, aus Versehen, mit seiner Tasche, den Schreibtisch von Miss Moneypenny, der abteilungseigenen Sekretärin, komplett abgeräumt. Aber an stehen bleiben und sich entschuldigen hatte er keinen Gedanken verschwendet. Selbst als er seinen Chef fast umgerannt hatte, hatte er nicht angehalten, sondern war elegant über die fallen gelassenen Akten gesprungen, nur um im Laufschritt seinen Weg nach draußen fort zusetzen. An Anhalten war einfach nicht zu denken. Er musste nach Hause. Alles in ihm schrie nach Gewissheit, Genugtuung, und Rache.

Worauf wusste er allerdings nicht. Er hatte ja immer noch nur seine Vermutungen und sein Misstrauen. Obwohl ein Black ja nicht eifersüchtig ist. Worauf auch? Er war derjenige der auf dem Balkon stand, und mit seinem Volk sprach, oder zumindest zu seiner eigenen Belustigung mit Kaviar werfen ließ, auf das der Pöbel ausrutschte. Literarisch gesprochen natürlich. Leider. Mit verrutschtem Pokerface schlüpfte er schließlich durch die Türen hinaus ins Freie und sah sich prompt mit dem nächsten Problem konfrontiert: Bremse gedrückt halten, Kupplung drücken…
 

Zu viele Minuten später stand Sirius endlich vor seiner Wohnungstür und kam schnaufend zum Stehen. Die Hände auf den Schenkeln abstützend, versuchte er erst wieder einmal zu Atem zu kommen. Schließlich drückte er erst zaghaft, dann mit voller Inbrunst, sein Ohr gegen das Holz der Eingangstür und lauschte gespannt in die Stille. Aber zu seinem großen Erstaunen; Nichts. Kein Pieps.

Pfeifend ließ er die unbewusst angehaltene Luft aus seiner Brust entweichen.

Ganz offensichtlich war niemand in der Wohnung. Frustriert an der Unterlippe knabbernd, kramte Sirius enttäuscht in den Tiefen seiner Hosentasche nach den Wohnungsschlüsseln und sperrte nun doch die Tür auf.

Von Frust angenagt und von Selbstzweifeln zerfressen, stahl er sich in die Wohnung. Das Licht ließ er aus, er wollte sich selbst bei seinem untypischen Benehmen nicht auch noch in einem Spiegel begegnen. Womöglich würde es dann noch auf eine Argumentation mein seinem Spiegelbild hinaus laufen. Kurz vergewisserte sich der angehende Auror noch, dass wirklich niemand in der Wohnung, im Schrank, in den Ecken, hinter den Türen, auf dem Gäste-WC und unter dem Teppich war und angelte sich aus der Küche einen versteckten Aschenbecher.

Mit der Last seines Lasters schleppte er sich dann ins Wohnzimmer und warf sich auf die Couch. Bis auf die gedämpften Geräusche des Londoner Verkehrs und dem enervierendem Ticken der Küchenuhr war nichts zu hören.
 

Nach Stunden – so schien ihm – hörte er nun endlich andere Geräusche.

Mit leichtem Quietschen ging die Wohnungstüre auf, und warf Licht in die ansonsten komplett dunkle Wohnung. Wie versteinert saß Sirius noch immer auf seiner Couch(*), angespannt, eine Zigarette zwischen den Fingern, deren Asche kurz davor war, auf das kostbare Möbel abzufallen. Rasselnd fielen die Wohnungsschlüssel irgendwo auf den Esstisch in der Küche. Kurz danach war zu hören, wie Remus geräuschvoll seine Tasche auf den Boden warf und sich aus dem Kühlschrank eine Flasche nahm.

Innerlich zerrüttet und äußerlich angespannt, versuchte Sirius Haltung anzunehmen und sein Poker-Face auf zu setzen, als er die vertrauten Schritte Richtung Wohnzimmer vernahm.

Mit seiner Wasserflasche bewaffnet ging Remus lässig um die Ecke um das Licht einzuschalten.

„Guten Abend, Remus!“

Mit einem erstickten Aufschrei lies Remus seine Flasche fallen, die ihren Inhalt über den, von kleinen persischen Kinderhänden feinsäuberlich geknüpften Teppich, ergoss und wirbelte in höchster Alarmbereitschaft herum. Mit vor Schreck geweiteten Augen registrierte er, wer ihn da eben angesprochen und einem Herzinfarkt näher gebracht hatte.

„Warum so nervös, Remus?“, fragte Sirius mit deutlich lauerndem Unterton in der Stimme.

Mit Adrenalin durchspülten Adern ließ sich Remus an der Wand herunter rutschen und stieß dabei einen tiefen Seufzer aus. In Gedanken fragte sich der Braunhaarige welche sonderbare Laune, seinen Freund nun heute heimgesucht hatte. Mit dem Hintern nun gänzlich am Boden angekommen, kreuzte Remus seine Beine zu einem Schneidersitz und zog seinen Zauberstab. „Hey Siri, was machst du denn schon zu Hause?“, grinste er in Richtung Couch und trocknete dabei den feuchten Perser. Auf das Kommende war er jedoch nicht gefasst.

Aufbrausend wie eh und je fuhr Sirius von seiner Couch hoch und funkelte den Teppich-trocknenden Remus wütend an. „Was soll denn das jetzt heißen? Weißt du eigentlich wie spät es ist? Es ist neun Uhr abends! Was genau hast du denn bis jetzt getrieben?“ fauchte Sirius wütend und kam sich schon im selben Augenblick wie eine klischeehafte Hausfrau vor. Fehlt nur noch das Nudelholz, zischte eine boshafte Stimme in seinem Hinterkopf.

Perplex wurde er daraufhin von einem Paar bernsteinfarbener Augen neugierig gemustert. „Hast du getrunken?“ , fragte Remus ihn irritiert. „Versteh‘ mich jetzt nicht falsch, Siri, aber um ehrlich zu sein, warte für gewöhnlich ich auf dich! Darauf dass du von deinen Bar-Touren mit James zurück kommst. Abgesehen davon hast du selbst schon bemerkt, dass es ERST neun Uhr abends ist. Und wenn du hin und wieder zuhören würdest, wüsstest du auch, dass ich heute Abend Laufen gewesen bin, wie jeden Dienstag nach der Arbeit.“ Erneut seufzend erhob sich der junge Werwolf und verschränkte im Stehen die Hände hinter seinem Rücken. Dem Wind in seinen Segeln beraubt ließ sich Sirius wieder frustriert auf der Couch nieder. Das konnte doch nicht sein, er kannte doch seinen Kleinen. Oder doch nicht? Schon wieder diese aktiven Selbstzweifel, die ihn schon den ganzen Tag malträtierten. Natürlich wusste er, dass Remus jeden Dienstag und Donnerstag nach der Arbeit laufen ging. Aber wusste er das sicher? Woher sollte er denn um Merlins Willen genau wissen, ob sich sein kleiner Kuschelwolf nicht geradewegs in die Arme irgendeines Anderen warf, oder auf seiner Laufstrecke kurz unauffällig in die Büsche verschwand für ein kurzes Schäferstündchen. Plötzlich spürte er zwei zarte Hände die ihm durch die Haare strichen. „Ich weiß nicht, was heute mit dir los ist, aber das macht nichts. Du darfst auch mal deine Tage haben.“ Flüsterte Remus ihm verschmitzt ins Ohr, bevor er Sirius einen Kuss auf die Stirn drückte. „Ich liebe dich“, fügte er hinzu und gab Sirius noch einen Kuss auf die Nasenspitze.

Für heute gab er sich geschlagen. Viel zu gerne ließ er sich von den zarten Händen Richtung Schlafzimmer ziehen. An mögliche Untreue konnte er auch morgen noch denken.
 

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Wer es bis hier hin ausgehalten hat: Ich hoffe, die Mundwinkel haben wenigstens an ein paar Stellen gezuckt.

(*) Die Erläuterung zur heiligen Couch kommt noch, keine Sorge.

Ansonsten ein fröhliches Aloha und bis bald.

Kapitel 3 Der Tag der toten Lampe

Nach einer etwas längern Pause komm ich jetzt endlich wieder da zu, hochzuladen...wenn man bedenkt, dass die Story eigentlich schon fertig ist und nur überarbeitet werden muss.

Mein besonderer Dank gilt diesmal Heaven, für den süßen Kommi

Enjoy
 


 

Die letzte Nacht wer der reine Horror gewesen. Wenn er nicht gerade wach gelegen hatte, wurde er von Alpträumen heimgesucht, die vorwiegend von Remus und einem Fremden handelten, die schamlos Unzucht trieben. Jedes Mal war Sirius schwitzend und fluchend erwacht und hatte somit auch noch diverse Kopfkissenschläge eines übermüdeten Werwolfs einstecken müssen.

Um halb 6 Uhr Morgens hatte er sich endgültig von der Vorstellung erholsamen Schlafes verabschiedet, war aufgestanden und hatte sich fertig gemacht um Laufen zu gehen. Als er schließlich das Haus verließ, war sein Gehirn noch im Stand-by Modus, aber Sirius begrüßte diesen Zustand. Er wollte sich noch immer nicht mit den Geschehnissen der letzten Stunden auseinander setzen. Langsam fing er an zu traben und verfiel schnell in seinen gewohnten Rhythmus. Einatmen...zwei Schritte...ausatmen

Wie so oft zu dieser Jahreszeit, war es früh morgens recht nebelig und kalt, aber der schwarz haarige genoss die Kühle und die frische Brise, die langsam seine Lebensgeister wach rüttelten und seine Gedanken klärte. Die Luft roch nach feuchten Blättern und nahendem Herbst. Nicht seine liebste Jahreszeit, aber dennoch genoss er den Geruch.

Mit steigender Anstrengung begann auch seine Blutzirkulation ordentlich zu funktionieren, was zur Folge hatte, dass sein Geist sich nun doch von der schlaftrunkenen Wattebausch-Welt verabschieden musste und sich schärfte. Mit jedem Meter den er lief, wurde ihm klar, dass er die Wahl zwischen genau 2 Dingen hatte: Entweder würde sein Black’scher Stolz siegen und er würde die Ungewissheit unterdrücken und überspielen. Oder er würde das Problem adressieren, Remus zur Rede stellen und Gewissheit erlangen. Je nach dem, welche Variante stimmte, waren es keine rosigen Aussichten. Denn für welches Verhalten er sich auch entscheiden würde – verlieren könnte er den kleinen Wolf auf jeden Fall.

Auf seiner vertrauten Route durch den Hyde Park wurde ihm schließlich einmal mehr bewusst, wie sehr er an Remus hing. Natürlich stand ihm sein Stolz im Weg. Natürlich konnte er bzw. wollte er sich nicht vorstellen und eingestehen, dass jemand ihn –den größten Hecht des zu ende gehenden Jahrhunderts- einfach abservieren könnte. In all seinen Beziehungen – die James meist liebevoll Liaisons nannte- war er es gewesen, der selbige beendet hatte. All dies hielt ihm vor Augen, dass Remus nach wie vor besonders war.

In diesem Moment –während Sirius um den Rond Pond joggte- fasste er den Entschluss, seinen Stolz für Remus hinunter zu schlucken und für diesen zu kämpfen, sofern es noch nicht zu spät dafür war.
 

Verschwitzt, aber mit sich selbst zu frieden öffnete Sirius die Tür zur Wohnung. Es war halb 8 also müsste Remus mittlerweile auch wach sein. Also konnte er seinen Plan perfekt in die Tat umsetzen – und dass noch vor dem Frühstück.

Breit und selbstzufrieden grinsend setzte er seinen Weg fort, doch auf halbem Weg zum Wohnzimmer, sah er etwas, dass seinen Entschluss ins wanken brachte: Remus Tasche, welche auch noch verführerisch geöffnet neben dem Esstisch stand.

Ärgerlich biss er sich auf die Unterlippe. Sollte er? Vielleicht konnte er aus der Tasche noch mehr verräterische Notizen bergen, welche ihm das Unangenehme Gespräch ersparen würden. Vielleicht würde er einen unumstößlichen Beweis der Untreue finden, dann müsste er sich nicht selbst die Blöße vor Remus geben. Dann wäre die Rollenverteilung wieder zu seinem Vorteil. Verstohlen blickte er sich um und spitzte die Ohren. Fortuna schien ihm bei seinem zugegeben unehrlichen Plan auch noch zuzulächeln, da Remus unter der Dusche stand. Demnach genug Zeit um nach Beweisen zu suchen. Von Adrenalin und Endorphin gleichermaßen berauscht, formte sich eine wahnwitzige Idee, gespeist durch zu viele Muggel-Filme. Die Tasche stand am anderen Ende des Wohnzimmers, also ideal für ein actionreiches Manöver, warum denn Laufen, wenn es doch auch anders geht?

Rolle vorwärts. Hechtsprung hinter die Couch. Und dann flach an die Wand drücken. Klang in Sirius Ohren nach einem guten Plan. Diesen Gedanken gang musste der Animagi kurzerhand leider wieder revidieren, als er statt hinter die Couch einen graziösen Hechtsprung in die Lampe machte. Durch lautes Klirren und unterdrücktes Fluchen alarmiert, lief Remus halb angezogen aus dem Badezimmer, nur um im Wohnzimmer auf Glasscherben seiner ehemaligen Lieblings-Stehlampe zu treffen. Inmitten der Lampenüberreste saß ein etwas verbeulter Sirius, der sich den Kopf rieb. „Solltest du jetzt nicht deinen Hundeblick aufsetzen und ‚Bitte, bitte es tut mir leid‘ murmeln“, fragte Remus und massierte sich mit der Linken die Schläfe. Gemurmelte Satzfetzen wie „Renovierungsbedürfnis…war eh nicht schön…staubig…besorg eine Neue….Scheiße…“ drangen an Remus‘ Ohr. Schmunzelnd bot er Sirius seine Hand an, welcher sich mit Remus‘ Hilfe ächzend erhob. „Komm, alter Mann, setzt dich einfach brav in die Küche, und trink einen Kaffee, bevor du noch mehr demolierst!“ rief Remus über die Schulter, als er sich wieder in Richtung Schlafzimmer aufmachte. „Wer ist hier alt?“ empörte sich Sirius viel zu spät. Und rieb sich erneut den Kopf. Ooh! Die ganze Geschichte läuft a) aus dem Ruder, b) macht mich fertig und c) fordert zu viele materiellen Verluste! Muss Strategie überdenken. Aber zuerst: Kaffee! Und eine Kippe, gleich hier und jetzt in der Küche. Und es ist mir egal, ob es Remi stört! Er vögelt ja ((((vielleicht)))) fremd, da kann ich auch in der Küche rauchen…doch, ich darf das. Natürlich darf ich das, ich bin der Herr im Haus, ich darf alles. Immerhin hab ich die Wohnung gekauft, also ist das in Ordnung, egal was Remus sagt. Die Wohnung hab ja auch ich gekauft.…OK ok, ich mach sie aus…

/Pussy/ meldete sich die fiese Stimme aus seinem Hinterkopf.

Wenn du wüsstest…Pff, Gewissen, was ist das schon

/Dann mach doch die Kippe wieder an…/

Solltest du da nicht dagegen sein?.. Langsam schlichen sich Zweifel an seiner moralischen Einstellung und seiner mentalen Gesundheit ein.

/Seh‘ ich etwa so aus, als ob mich deine Konventionen scheren?Du Pantoffelheld!/

Werde ich gerade latent Wahnsinnig, oder warum findet es meine innere Stimme, oder Gewissen es offensichtlich komisch, mich zu ärgern, anstatt zu unterstützen?

Da nach herrschte jedoch wieder Stille in seinem Kopf.

Resignierend nahm er einen Schluck aus der Kaffee-Tasse und fuhr sich betont lässig mit der Hand durch die Haare.

„Sag mal, Schnuffel, hast du hier geraucht?“, hörte er den nahenden Remus fragen.

Ertappt

Wie ein kleiner Schuljunge errötete der schwarzhaarige schuldbewusst.

„Ähm…Nö! Weiß gar nicht, wie du darauf kommst!“, flötete Sirius in Richtung Badezimmer zurück und wedelte alibihalber mit Hand um den nicht mehr vorhanden Rauch zu vertreiben.
 

Ich weiß, es ist wieder schrecklich kurz, aber ursprünglich hat die Geschiche als Oneshot funktioniert und wird jetzt ein bisschen gestreckt. Ich hoffe, ihr hattet trotzdem Spaß!! Auf bald ^^

Special: That darn Couch

Wie angekündigt und versprochen, folgt jetzt erst mal das Special zur Couch.

(Was hat man in einer langweiligen Statistik Vorlesung auch besseres zu tun *flöt*)

@Chymaira: Danke, danke für die Blumen. Ich hoffe ich werde den Erwartungen gerecht!

@Heaven: Auf deinen Kommi hab ich mich schon gefreut *lol* Da hast du dir die Erwähnung ja auch redlich verdient.

@Iruna: Freut mich, dass du Spaß beim Lesen hast!
 

Das gilt übrigens allen: Ich find's echt schöni, wenn ihr Spaß dran habt und bisschen lacht, dafür ist's ja auch gedacht!

Also, genug getippselt, Ich hoffe, ihr habt an diesem speziellen Secial genauso viel Freude wie ich! ^^

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Ihr kleines Geheimnis, war noch nicht lange ein kleines Geheimnis. Erst seit kurzem konnte Sirius Remus endlich so berühren, wie er es sich schon seit längerer Zeit gewünscht hatte. Ihn umarmen und küssen. Aber zu seinem großen Leidwesen konnte er es noch nicht immer dann tun, wann, oder wo ihm danach war.

Kurz erinnerte er sich an den Abend, an dem er Remus das erste Mal geküsst hatte.

Es war hier im Gemeinschaftsraum gewesen. Auf der Couch vor dem Karmin. Auf der Couch, auf der sich Sirius für gewöhnlich der Länge nach ausstreckte, und mit kleinen Papierkügelchen nach Remus warf, wenn dieser Versuchte, James in die Tiefen der Arithmanik einzuführen. (Ein Unterfangen, dass schon seit dem 3ten Jahr hoffnungslos und erfolglos geblieben war.) Remus war müde gewesen, hatte aber noch fürsorglich über Sirius Verwandlungsaufsatz gelesen.

Die anderen beiden Rumtreiber waren schon vor längerer Zeit in den Schlafsaal gewankt, nur Sirius saß dem jungen Werwolf gegenüber und studierte dessen Gesichtszüge. Seit ein paar Wochen plagte er sich mit der Einsicht herum, dass er sich tatsächlich in einen seiner besten Freunde verliebt hatte, und dass er nichts dagegen tun konnte.

Kurz blickte Remus auf und sah ihn an. Er lächelte kurz, legte den Kopf schief und vertiefte sich kurz darauf wieder in seine Lektüre. Im Nachhinein konnte Sirius nicht mehr genau sagen, was ausschlaggebend für seine Handlung gewesen war. Er wusste nur, dass er es jetzt machen musste. Daher stand er auf, überbrückte den kurzen Abstand zwischen Sessel und Couch und kniete sich vor Remus auf den Boden. Irritiert blickte dieser wieder von seiner Lektüre hoch, doch bevor er den Mund öffnen konnte, hielt Sirius ihm diesen zu und meinte: „Auf die Gefahr hin, dass du mich nachher nicht mehr magst – ich könnte es verstehen- werde ich dich jetzt küssen. Aber bitte tu mir den Gefallen und mag mich nachher trotzdem noch!“ Kurz darauf kam ihm ein Paar sehr weicher und nach Schokolade schmeckender Lippen entgegen, das seine Selbstzweifel zerstreuten.
 

Aber das war jetzt leider ein paar Wochen her und nun musste er sich mit James rumschlagen.

„Sirius, jetzt sag’s mir endlich! Ich bin dein bester Freund! Los, los, los! Sag, sag, sag!“, flötete ein aufgekratzter James Potter, der Sirius jetzt schon die fünfte Runde durch den Gryffindor Gemeinschaftsraum scheuchte.

Entnervt auf seiner Unterlippe kauend drehte Sirius die Runde weiter, seit einer dreiviertel Stunde beharrlich schweigend.

Peter saß während der ganzen Prozedur in einem der gemütlichen Sessel nahe beim Karmin, betont lässig, aber die Neugierde und damit verbunden Anspannung, war dennoch unübersehbar.

So langsam drohte ihm – Sirius Black, Gründervater der Coolness- die Situation zu entgleiten, und das war definitiv inakzeptabel. Abrupt blieb er mitten in der sechsten Runde stehen, was zur Folge hatte, dass James in ihn hinein lief.

Erzürnt drehte Sirius sich um und musterte seinen besten Freund ärgerlich, dem währenddessen die Brille genauso schieß von der Nase hing, wie seine Haare vom Kopf abstanden. „Prongs, ich weiß, du hörst das nicht oft von mir, aber ich will lesen! Und ich werde dir nicht sagen – ich wieder hole- ich werde dir ganz sicher nicht sagen, wen ich gerade date!“, schnauzte er den immer zerzausten Jungen an.

Sich wieder fassend, grinste der Hirsch-Animagus seinen langjährigen Freund an. „Was willst du denn lesen? Broadway Musicals aus den 1940ern?“, fragte er mit fiesem Grinsen. Seinen Quidditch-Reflexen dankend, sprang er gerade noch rechtzeitig aus der Bahn von Sirius’ Rechten, mit der definitiv auf seine schöne Nase gezielt worden war.

„Potter, dünnes Eis!“, grollte der schwarz Haarige.

Sich in Sicherheit bringend, grinste ihm James entgegen. „Weißt du, wenn du schwul wärest, also so richtig, das würde mir nichts ausmachen!“

Im wissen was jetzt kommen würde, schlug Sirius schon mental seine Hand gegen die Stirn. Sich wichtigtuerisch räuspernd und noch mehr gegen seinen aufsteigenden Lachkrampf kämpfend machte sich der Rumtreiber bereit. Und schon begann James in seiner schrecklichsten Stimme, das schrecklichste Lied zu singen, dass Sirius sich vorstellen konnte:

„If you were gay,

that’d be okay.

I mean ‚cause, hey,

I’d like you anyway.

Because you see,

if it were me,

I would feel free,

to say that I was gay

(But I’m not gay)“
 

„James, bitte. Lass es!“, grollte Sirius. Der sich innerlich wand.

Aber James war heute Abend nicht gnädig gestimmt:

„ If you were queer...“
 

„Oh Prongs“, stieß Sirius restlos entnervt hervor.
 

„I’d still be here,

year after year,

Because you’re dear to me“,
 

während Potter weiter sang hüpfte er auf nervenaufreibende Art um Sirius herum und kam langsam so richtig in Fahrt.
 

„And I know that you,

would accept me too,

If I told you today,

Hey! Guess what,

I’m gay.

I’m happy just being with you.

So what should it

matter to me

what you do in bed

with guys...“
 

Mitlerweile hatte Sirius es aufgegeben James durch den Saal zu jagen und sank nun schicksalsergeben auf einen der Stühle nieder.

Unterdessen war James auf die Couch im Gemeinschaftsraum gestiegen, hatte dramatisch die Arme ausgebreitet und machte sich nun für seine letzte Strophe bereit.

„If you were gay,

I’d shout Hooray!

Sirius versuchte schon gar nicht mehr sich die Ohren zuzuhalten. Er wollte es einfach nur noch wie ein Mann ertragen.

„And here I’d stay“

Während der letzten Zeile hatte er einen Fuß auf die Rückenlehne des Sofas gestellt und sich – um das ganze noch mehr ins Lächerliche zu ziehen- damit nach vorne fallen lassen, während er, die Arme nach wie vor weit ausgestreckt, den letzten Ton versuchte zu halten, ohne sich von seinem Lachkrampf übermannen zu lassen.

Aus seiner stillen Ecke am anderen Ende des Raumes fragte Sirius nun: „Bist du fertig, oder kommt noch was?“

Unheilverkündend grinsend entgegnete James: “Wenn du es mir nicht bald sagst, dann sing ich das jeden Tag für dich!“ Unterdessen stellte er die Couch unter pubertärem Gekicher wieder auf.

Lächelnd löste Remus sich von einer Wand ein bisschen weiter weg vom geschehen. „Vielleicht solltest du es ihm sagen, Sirius. Sonst müssen wir noch aufpassen, dass er uns nicht unter dem Tarnumhang folgt!“ Das gekünstelte ‚Ups’ ging glatt in James ‚Ich-wusste-es-Rufen’ unter.
 

Die liebevollen Hänseleien und Anspielungen von James und Peter hatten schon nach wenigen Tagen nachgelassen. Stattdessen erfreute man sich allgemein der Tatsache, dass dies das letzte Schuljahr war und man danach endlich in die Welt entlassen wurde.

Daher hatten sie beschlossen, die ersten Weihnachten in London zu verbringen, um schon einmal vorzukosten, wie es sein würde, eine eigene Wohnung zu besitzten und nicht mehr die Schuldbank drücken zu müssen.
 

Sie hatten zwar noch keine Wohnung, aber Remus hatte sich trotzdem eingebildet, in den Weihnachtsferien, schon einmal Pre-Wohnungs-Shoping zu betreiben. Er vertrat die Ansicht, wer zu spät kommt den bestraft das Leben. Oder in diesem Fall: Der muss mit hässlichen Möbeln wohnen. Eine Zumutung, die er keines Wegs in kauf nehmen wollte. Deswegen hatte er sich Sirius, Lilly und James geschnappt und war mit ihnen durch London gestreunt, auf der Suche, nach dem perfekten Inventar.
 

Bei jedem Stück, dass Remus gefiel hatte Sirius bereitwillig genickt, oder wortlos sein Portemonnaie gezückt. Sein kleiner Werwolf hatte schließlich einen guten Geschmack und war darauf bedacht, die Möbel so auszuwählen, dass sie ihnen beiden gefielen.

Aber in seiner ganzen Toleranz, kam Sirius immer wieder an den Punkt an dem er feststellte, egal welche Couch Remus ihm auch präsentierte; Mit keiner war er kompatibel. Es war tatsächlich keine einzige dabei, mit der er hätte warm werden können. Gegen 6 Uhr Abends warf Remus dann tatsächlich das Handtuch. Alle anderen Möbel waren bestellt, eingelagert, oder vorgemerkt, das einzige was fehlte, war die Couch. Als die 4 sich einen kleinen Post-Shopping-Snack gönnten, konnte Remus den Drang seine Neugierde zu befriedigen nicht mehr im Zaum halten.

„Sirius, was ist das mit der Couch? Ich meine...es ist tatsächlich nur eine Couch, warum ist dir das so wichtig? Du hast heute auf gefühlten 350 Sofas probe gesessen, gelegen, geknutscht usw. Wie kann da keine dabei sein, die dir gerecht wird?“

Tiefes Seufzen von der anderen Tischseite. „Gut, Remi, hör zu, ich versuch’ es dir zu erklären.“, begann Sirius förmlich und stütze sich mit den Ellbogen am Tisch ab.

„Wir wissen beide....alle Anwesenden hier wissen, dass du der Vernünftige bist und ich...eher nicht. Ferner wissen wir beide, dass ich eine Auroren-Ausbildung mit dem Strubbel-Monster hier neben mir beginnen werde. Das wiederum heißt, dass ich nach der Arbeit vermutlich noch ein oder zwei Bier mit ihm trinken gehen werde. Natürlich nur gelegentlich“, erwiderte Sirius schnell, als er den bösen Seitenblick von Lily im Nacken spürte. „Wenn ich also, nach ... ein oder zwei Bier nach Hause komme und den Weg ins Schlafzimmer nicht mehr finden sollte, dann wäre eine unkomfortable Couch die reinste Hölle, da ich mit Sicherheit einige Nächte auf eben genannter verbringen werde.“
 

....
 

In der alten Ein-Zimmerwohnung in Hogsmeade, die James und Sirius während der letzten 2 Jahre als Notquartier benutzt hatten, saßen sie alle kreuz und quer über den staubigen Boden verteilt. Heute hatten sie ihre letzte Prüfung hinter sich gebracht. In ein paar Tagen würden sie ihre Endauszeichnungen erhalten. Sieben lange Jahre hatten sie in wenigen Tagen hinter sich. James verteilte ein paar Flaschen Butterbier und setzte sich anschließend wieder neben Lily auf den Boden. Nur Sirius stand noch und begann auf und ab zu laufen. Und dachte anscheinend angestrengt nach.
 

Unvermittelt blieb er stehen. „Leute, da gibt es noch etwas, dass wir erledigen müssen. Eine Abschlusstat, so zusagen. Damit sich das ganze auch gelohnt hat!“, meinte er förmlich und verschränkte die Arme lässig vor seiner Brust.
 

„Meine Damen und Herren, Ladies and Gentleman, Madams en Monsieurs, Ich habe einen Traum.

Einen Traum, den wir heute erfüllen, denn das ist die Nacht der Nächte!

Ein Meilenstein für die Rumtreiber, Ehrenmitglieder inklusive, Lily! Es wird ein kleiner Schritt für mich, aber ein großer Schritt für die Wohnungseinrichtung! Und dem nach, bleibt mir nur noch zu sagen: Der einzige Weg, eine Versuchung los zu werden, ist ihr nachzugeben. Heute, schreiben wir Geschichte! Heute klauen wir die Couch aus dem Gryffindor Gemeinschaftsraum!“
 


 

Ich bin ja schon fast stolz, dass ich so viel zu 'Papier' gebracht habe.

Eine kurze Disclamer Anmerkung: Die verwendeten Lyrics sind von Avenue Q - If you were gay d.h. wieder Erwarten war ich nicht so kreativ, und sie gehen daher nicht auf mein Konto...schade eigentlich. Aber rein hören lohnt sich!

Die Leser, die so tapfer waren und es bis hier her durchgezogen haben: Dankeschön für's Lesen, ich hoffe, ihr hattet Spaß...ich hatte Spaß beim Schreiben. XD

Bis zum nächsten Kapitel!

Kapitel 4: Das Krankenhaus-Fiasko

Nach langer, langer, langer Pause bin ich endlich dazu gekommen, die Geschichte zu einem Ende zu bringen.

Ich wünsche viel Spaß beim lesen! ^0^
 

„So, du willst also nur helfen?“

„Äh, ja, natürlich! Warum sollte ich sonst auch hier sein? Immerhin will ich meinen Erste-Hilfe-Kurs nicht komplett umsonst gemacht haben!“

Lässig setze er sich rittlings auf den Stuhl und sah Remus über die Rückenlehne hinweg an, während dieser eine Ampulle etikettierte. Kurz herrschte schweigen im Raum und Remus überlegte fieberhaft, wie er seinen langjährigen Freund davon überzeugen könnte, wo anders spielen zu gehen.

Bevor er eine geeignete Ausrede gefunden hatte, tippte ihm eine Kollegin aus dem gleichen Ausbildungsjahr an die Schulter, um ihm die Ampulle abzunehmen.

„Ich nehme den Trank gleich mit, er ist ja auch mein Patient.“, lächelte die junge Heilerin.

„Oh danke, Sue!“

Innerlich merkte Sirius auf. Sue, Sue, Sue. Echote es in seinem Kopf. S. Fast wäre er vom Stuhl gefallen, fand aber in letzter Sekunde seine Ballance samt Pokerface wieder.

Bis aufs äußerste espannt betrachtete Sirius die Medi-Hexe bevor er sich räusperte.

„Wow, Sue, ich muss schon sagen, ich bin beeindruckt. Ich meine eine Medi-Hexe, das sieht man nicht alle Tage!“, scherzte er mit einem bösen Grinsen. Eigentlich war ein kein Chauvinist und von Misogynie hielt er auch nichts, aber hier mussten alle Register gezogen werden.

Sichtlich entnervt drehte sich die Brünette um und zog eine Augenbraue skeptisch in die Höhe. „Ja, Black, ich weiß, dass ist schon bitter, oder? Nicht nur Beine und Titten, sondern auch Grips!“

Damit lächelte sie Remus noch einmal zu und verließ den Aufenthaltsraum.

Sichtlich amüsiert sah Remus ihr nach, bevor er sich seinem Problemkind wieder zu wand.

„Sirius, du machst mir im Moment Sorgen…aber gut“, ein hinterhältiges Grinsen schlich sich in Remus‘ Gesichtszüge, welches Sirius jedoch entging, da er gerade selbst damit beschäftigt war, sein Pokerface Modell ‚zerknittert und angeknackst’ zu richten.

„In Raum 607 habe ich einen Patienten, der dir gefallen könnte!“
 

Sich selbst beweihräuchernd und gefühlsmäßig der Weltherrschaft ein Stückchen näher stolzierte Sirius durch den 6ten Stock. In der Hand ein Döschen mit diversen Pillen, die er einem Herren Van Daal geben sollte.
 

Remus hatte gesagt, es wäre ganz einfach. Man müsste dem armen Mann einfach nur die Pillen verabreichen – da dieser gerade beide Arme bandagiert hatte. Verärgert rieb Sirius sich die Hand. Der bösartige Holländer hatte versucht ihm die verdammten Fingerkuppen abzubeißen! Die Fingerkuppen!!! Und dabei hatte er nur versucht, nett und hilfsbereit zu sein. Das war kein Mensch, das war ein verdammter Hannibal Lecter! In Zukunft würde er sich hüten, in die Nähe des Krankenhauses zu gehen – die Gefahr hatte hier zu viele Gesichter.

Nach dem etwas ungemütlichen Vorfall mit dem wahnsinnigen Holländer, war Sirius reumütig zurück in den Gemeinschaftsraum der Heiler geschlichen und hatte auf Remus gewartet.

Als dieser schließlich zu ihm stieß, fing er bei Sirius Gesichtsaudruck sah, lauthals zu lachen an.

Mit angekratztem Ego grummelte Sirius: „ Eigentlich bist du der Vernünftige. Das war unfair!“ Wieder ließ Remus ein gefährlich wirkendes Lächeln sehen. „Ich war 7 Jahre lang aktives Mitglied der Rumtreiber. Glaubst du wirklich, ich hätte versagt, wenn ich ernsthaft versucht hätte, euch aufzuhalten?“, erwiderte der angehende Heiler gelassen.
 

Von nostalgischen Gedanken etwas besänftigt ließ sich Sirius tiefer in die Couch sinken.

Fast hätte er sich wirklich entspannen können, doch da flüsterte das gemeine Stimmchen in seinem Hinterkopf wieder: S. Du weißt immer noch nicht, wer das ist! Doch bevor er etwas sagen konnte, wurde er von Remus am Arm gepackt und von der Couch gehievt. „Komm mit, ich hab dringend einen Kaffee nötig!“, grinste der Brünette.
 

Angespannt und genervt stand er in der Cafeteria und wartete darauf an die Reihe zu kommen. Um seiner inneren Zerrissenheit Ausdruck zu verleihen, trommelte er mit den Fingern seiner rechten Hand auf den Tresen. Dies ließ Remus skeptisch eine Augenbraue nach oben ziehen, jedoch sagte er nichts dazu.

„Möchten Sie den Kaffee schwarz?“, fragte der Junge am Tresen und riss somit den angespannten Animagus aus seinem inneren Monolog. Genervt und mit einem schiefen Lächeln erwiderte er bissig: „Welche anderen Farben gäbe es denn noch zur Auswahl?“. Deutlich verunsichert stolperte der Junge zu einer Kaffeemaschine und füllte zwei Tassen, welche er fast schüchtern vor den beiden abstellte, bevor er sich dankbar den nächsten Kunden zu wand. Während Remus noch Münzen auf den Tresen legte, steuerte Sirius schon einen Tisch in der Ecke an und ließ sich geräuschvoll auf einem der Plastikstühle nieder.
 

Seufzend ließ Remus sich auf dem Platz gegenüber nieder. „Weißt du, manchmal bin ich davon überzeugt, dass du nur noch einen Laborunfall davon entfernt bist, ein Superschurke zu werden!“

Zwar war diese Aussage mit dem üblichen lieben Schmunzeln vorgetragen worden, doch für Sirius wäre alles zu viel gewesen. Sein Fass war nicht nur am überlaufen, sein Fass war in den Tiefen der literarischen Niagara-Fällen untergegangen. Einen Moment noch zuckte sein Auge gefährlich, bevor er unvermittelt aufstand und die Kaffeetasse durch den Raum warf. Noch bevor die Tasse auf den Boden aufschlug und in hundert Teile zersprang, war Remus auch aufgesprungen und fixierte Sirius abwartend. Dieser holte tief Luft und ließ die Hände geräuschvoll auf den Tisch knallen. Remus der sich verstohlen umgesehen hatte und registrierte, dass alle Augen auf sie gerichtet waren, zischte mit unterdrücktem Unbehagen in Sirius Richtung: „Was genau tust du hier? Das war doch nur ein dummer Scher...“ Doch Sirius ließ ihn nicht aussprechen.

„Wie war er?“, schnappte er angriffslustig. Verdutzt sah Remus ihn an, während er langsam die Arme vor der Brust verschränkte.

„Wer?“

Sirius richtete sich auf und griff in seine Hosentasche. Zum Vorschein kam ein kleiner, weißer, unscheinbarer Zettel, den er mit angewidertem Blick Remus zuschob.

Remus klaubte den Zettel vom Tisch und lass ihn mit gerunzelter Stirn.

Sirius taxierte ihn mit Argusaugen und ihm entging nicht, wie aus Remus’ Gesicht die Farbe wich.

„Du wirkst nervös.“, bemerkte er hämisch.

„Sirius, was soll das?“

„Das würde ich gerne von dir wissen! Was treibst du, wenn ich nicht zu Hause bin?“, schnappte der angehende Auror angriffslustig.

„Vertraust du mir nicht?“
 

„Ich würde dir mein Leben anvertrauen. Habe ich auch schon dutzende Male! Mindestens einmal im Monat, wenn ...“, die Reste des Satzes gingen im klirren einer zerspringenden Tasse unter, die Remus nach ihm geworfen hatte.

„Du solltest jetzt genau aufpassen, was du sagst, Black, sonst bist du einmal mehr in Lebensgefahr!“, knurrte der Wolf.

Betont gelangweilt fuhr Sirius sich durchs Haar – eine Gestik die er sich von James abgesehen hatte.
 

„Warum kannst du nicht einfach froh darüber sein, dass ich mit dir zusammen bin?“, fragte er mit einem süffisanten Lächeln. Kurz darauf zerbrach eine weiter Tasse in der Nähe seines Kopfes. Für den Bruchteil einer Sekunde wunderte sich der Schwarzhaarige, woher Remus die Tasse gehabt hatte.

„Also ist es ein Opfer von dir, dass du mit mir zusammen bist? Ist es das, was du meinst?“, schnappte der Heiler, der sich schon nach dem nächsten werfbaren Objekt umsah.

Überrumpelt zuckte Sirius zurück. „Ich – nein, so meinte ich das nicht. Ich...“

Genervt fuhr Remus sich nun durch die unordentlichen Haare und fiel ihm aufbrausend ins Wort.

„Dein Ego ist so unglaublich groß, dass man sogar darauf achten musst, nicht auf deinen Schatten zu treten, wenn man hinter dir läuft! Ich will meine ganze Freizeit nicht damit verbringen dein Eimerchen zu füllen und dich in den Himmel zu loben, dafür sind wir zu alt. Sirius, ich bin auch noch da, es gibt in unserer Beziehung nicht nur dich.“ Er verstummte kurz und biss sich leicht auf die Unterlippe, bevor er deutlich leiser weiter sprach. „Ich möchte, dass du erst wieder nach Hause kommst, wenn du weißt, was du willst“, schloss er sachlich.

„Dann geh doch!“, schnauzte Sirius unwirsch, der sich unangenehm überrumpelt fühlte und machte eine verscheuchende Geste mit der Rechten.
 

Mit vor Wut geballten Fäusten drehte Remus sich auf dem Absatz um und stapfte zum Ausgang ohne noch etwas zu erwidern. Sie hatten einander alles gesagt.
 

Als Remus gegangen war, hatte er Sirius’ Wut mit sich genommen. Er fühlte sich leer und eingesperrt. Um den Schuldgefühlen auszuweichen erhob er sich schwerfällig und schlängelte sich durch die Überreste dessen, was einmal die Cafeteria des Krankenhauses gewesen war. Er warf noch einen kurzen Blick über die Schulter auf das Schlachtfeld ihrer Argumentation, doch schon während er den Kopf zurück drehte, war er in Gedanken nicht bei den möglichen Konsequenzen, sondern bei einem Glas mit Eiswürfeln und einer Flasche Single Malt.

Kapitel 5: Grüße die Sonne

Da ich so ewig nicht zum hochladen gekommen bin, das letzte Kapitel aber schon seit einer Ewigkeit fertig habe, dachte ich mir, ich lade heute gleich mal alles hoch, was ich noch habe. Ich wünsche viel Spaß beim Finale
 

Als Sirius an diesem Morgen erwachte, war er der Überzeugung, alles in seinem Leben läge in Schutt und Asche. Er hatte geträumt, dass sie sich getrennt hatten, dass Remus ihn verlassen hätte. Hatte er es nur geträumt, oder war es bittere Wirklichkeit? Obwohl er seine Augen nicht öffnen wollte, wusste er ganz genau, dass er nicht zu Hause in seinem Bett neben Remus lag. Er lag noch nicht einmal auf der Couch im Wohnzimmer. Hoffentlich war er bei James und Lily im Gästezimmer, oder im schlimmsten Fall bei Peter auf dem Badezimmer Fußboden.

Auch wenn es sicher besser gewesen wäre, sich an den gestrigen Abend zu erinnern, er wollte es nicht und kniff stattdessen seien Augen noch fester zu, so als ob er dadurch die bösen Erinnerungen so aus seinem Kopf vertreiben konnte.

Seine Glieder fühlten sich schwer an und sein Kopf dröhnte, als hätte ein Panzer Pirouetten auf ihm vollführt. Widerwillig schlug er doch die Augen auf und war dankbar darüber, dass der Raum abgedunkelt war.

Vorsichtig setzte er sich auf und zog die Knie an den Körper. Jetzt musste er sich nicht mehr großartig umsehen. Er roch das Waschmittel, den Lavendel und noch ein paar andere Gerüche. Gerüche seines zweiten Zuhauses. Zu seiner eigenen Überraschung konnte er sich nicht mehr daran erinnern, wie er hier bei den Potters gelandet war. Vielleicht hatte ihn James auch irgendwo auf seiner Kneipen-Tour aufgegabelt. Aber für Sirius fühlte es sich gerade nicht nach dem größten Problem an, dass er heute zu lösen haben würde.
 

Sachte lies Sirius seinen Kopf auf seinen Knien nieder und versuchte einerseits seinen Brummschädel und andererseits die Erinnerung an den gestrigen Tag zu ignorieren. In seinen inneren Kampf vertieft, merkte er nicht, wie die Türe vorsichtig geöffnet wurde und ein vertraut- zerzauster James Potter das Zimmer betrat. Erst als dieser geräuschvoll die Türe hinter sich schloss, schreckte Sirius hoch. Der Hirschanimagus sagt nichts, sah aber seinen besten Freund lange an, während dieser schweigend an die Wand starrte und versuchte seine Gedanken zu sortieren.

Nach ein paar Minuten des einträchtigen Schweigens, durchbrach James doch die Stille.

„Weißt du, Black, an deiner Stelle würde ich meinen Arsch noch nicht mal unter die Dusche bewegen, sondern augenblicklich nach Hause zu Remus apparieren“, sagte er. „Er hat gestern sogar hier angerufen, aber da warst du noch nicht hier. Und ich hab ihm versprochen, dass ich dich – sofern du in einem passablen Zustand bist- sofort nach Hause schicke. Sirius, hör zu. Ich kenne euch beide echt lange. Und du mein Freund, bist ein Idiot sonder gleichen. Statt diesen ganzen Affenzirkus zu veranstalten, hättest du ihn einfach fragen können. Dann müsstest du dir gar keine Sorgen machen. Für die Zukunft, Padfoot: Lass es. Komm zu mir und frag, aber sei nicht mehr so dämlich!“ Mit diesen Worten stand James auf, drückte dem zerknirschten und überraschten Sirius eine Tasse Kaffee in die Hand und verließ das Zimmer.
 

Nach dem dritten Schluck Kaffee, rastete Sirius’ Hirn wieder ein und stellte von Stand-by auf On. Noch im gleichen Augenblick schwang sich der Animagus aus dem Bett, griff nach seinem Zauberstab und war Sekunden später aus dem Zimmer dissaperiert.

Währenddessen lehnte James Potter lächelnd an der Tür des Gästezimmers und genoss den Gedanken, dass er auch einmal einen genauso vernünftigen Rat wie Remus hatte geben können.
 

Und wieder einmal stand er unsicher vor der gemeinsamen Wohnungstür. Die Erinnerungen an den gestrigen Tag waren langsam nicht mehr nur verschwommene Schemen und wurden immer deutlicher. Er hatte überlegt Blumen zu kaufen, hatte es aber gelassen, weil es ihm falsch vor kam. Auch hatte er auf kuschelige Kätzchen, Pralinen, Schokoherzen oder sonstigen Kitsch verzichtet. Es war ja auch kein Valentinstag und er hatte auch keine noch so kleine Aussicht auf sexuelle Handlungen, für welche der ganze Kram zwar hilfreich gewesen wäre, aber gerade jetzt musste er sich überlegen, was eine wirklich geniale Wiedergutmachung sein könnte.

Nachdem ihm nach 5 Minuten immer noch nichts brauchbares eingefallen war, schloss er die Wohnung auf und redete sich ein, es würde schon funktionieren, wenn er improvisierte.

Doch die Wohnung war leer. Ohne Angst oder Zweifel aufkommen zu lassen, ging er langsam in die Küche, lehnte sich an den kleinen Esstisch und zündete sich eine Zigarette an. Und so fand ihn Remus auch, als er schließlich nach Hause kam.

An den Tisch gelehnt stand er da und sah Remus einfach nur an, während dieser seine Tasche auf den Boden stellte. Sie blieben beide auf Abstand und schwiegen. Deutlich konnte Sirius erkennen, wie unangenehm die Situation für Remus war, aber er brauchte noch einen kurzen Moment. Ein klein wenig Zeit, um sich alles an seinem kleinen Werwolf einzuprägen, sollte dies die letzte Zusammenkunft sein, bei der sie noch ein Paar waren. Wenn er jetzt nicht mit Bedacht handelte und somit ihre gemeinsame Zukunft verspielte.

Die Sekunden zerflossen zäh und das laute Ticken der Uhr steigerte die Spannung, die in der aufgeräumten Küche ohnehin schon greifbar war.

Noch immer stand Remus im Türrahmen und hatte seine Position nicht verändert. Wie er so in seinem Mantel da stand und sich weigerte Sirius anzusehen, oder die Konversation zu beginnen. Es tat dem schwarzhaarigen in der Seele weh, dass er Remus so eine Situation aufgezwungen hatte. Und endlich hatte er seinen Gryfindor-Mut zusammengerafft und räusperte sich.
 

„Remus, hör mir bitte zu. Normalerweise bist du es, der eine elegante Lösung parat hat, wenn wir uns streiten. Aber ich bin bei so etwas, weder kreativ noch besonders schlau, wenn es sich um Entschuldigungen dreht. Die meiste Zeit bin ich mit mir selbst beschäftigt, bin selbstsüchtig oder gemein, weil ich mich in meinem Stolz gekränkt fühle ...

Aber das paradoxe daran ist, eigentlich will ich dich nur glücklich machen. Meistens finde ich nicht die richtigen Worte und komme mir bei dir so unbeholfen vor, wie ein kleiner Junge. Aber erstaunlicher Weise erträgst du es, mich und mein riesiges Ego. Du bereicherst mein Leben und ich bin dankbar, dass ich es mit dir teilen darf.“ Er hielt inne, um Luft zu holen, vermied es aber in Remus’ Richtung zu sehen. Ein kleines Lächeln stahl sich auf seine Züge. „Aber weißt du was? Nach der ganzen Zeit ist es immer noch das größte Geschenk für mich, wenn du mich nach einem langen Tag einfach nur ansiehst, und ich dich in die Arme nehmen kann. Du weißt, dass es mir leid tut und du weißt, dass es für mich dich größte Strafe ist, zu wissen, dass du mich vielleicht nicht mehr willst, dass ich nicht mehr in deiner Nähe sein dürfte. Und das schlimmste für mich ist nicht, dass ich daran ganz alleine Schuld bin. Nein, das Schlimmste für mich ist, dass ich dich verletzt habe. Für mich bist du perf...!“

Sirius konnte den letzten Satz nicht ganz zu Ende sprechen, da er ein Paar weicher Lippen auf seinen spürte. Remus hatte seine Taille mit seinen Armen umschlungen, sich auf die Zehenspitzen gestellt und ihn geküsst. Entweder war ihm, Sirius Black, tatsächlich ansatzweise vergeben worden, oder aber er war im St. Mungo geblieben und halluzinierte einsam in einer Gummizelle vor sich hin.

Noch während des Kusses spürte er einen gemeinen Schmerz in der Seite der ihn unwillig von den süßen Lippen fort zucken ließ. Verschmitzt lächelte der angehende Heiler ihn an und sagte gelassen: „Ich habe dich gezwickt, damit du weißt, dass du in keiner Gummizelle sitzt!“

Lachend und glücklich zog er Remus an seine Brust und umschlang den schmalen Körper mit seinen kräftigen Armen. Stumm und zufrieden standen sie eine Weile so da und sogen den vertrauten Geruch des anderen ein.
 

Nach einer Weile löste Remus sich aus der Umarmung und sah Sirius verschmitzt an.

„Willst du wissen, von wem der Zettel ist, und was es damit auf sich hat?“, fragte er beinahe unschuldig.

Ohne eine Antwort abzuwarten lehnte er sich wieder etwas vor und flüsterte Sirius das Geheimnis ins Ohr.

Mit einem Satz war Sirius auf den Beinen und hätte fast auch Remus vom Sofa geschmissen.

„Er hat WAS gemacht?!“, fragte er aufgebracht.

„Er hat mir Yoga beigebracht.“, entgegnete der Werwolf nun etwas kleinlaut.

„Aber warum um alles in der Welt lässt du dir von Snape Yoga beibringen, Rem?“

„Ich..ähm…naja…das…ähm…sollte…hmm…eine Überraschung sein.“

„Also wenn die Überraschung darin bestand, mich Eifersuchtsszenen aufführen zu lassen, sämtliches Mobiliar zerlegen zu lassen und mich mehreren Herzinfarkten nahe zu bringen, ja, dann ist dir die Überraschung extrem gut gelungen!“

„Darum ging es doch gar nicht!“

„Aha! Dann hast du dich doch von ihm aufs Kreuz legen lassen!“

„In gewisser Weise, ja.“

„Ha! Ich hoffe, du hattest es wenigstens auf deiner ‚Yogamatte‘ bequem!“

„Sirius.“

„Du Natter“

„Bei Merlin, du bist so dämlich!“
 

„Vielleicht, aber das ist noch kein Grund, dich von Ex-Slytherins durchziehen zu lassen, wie eine Aufblasbare Puppe auf einem Marine Schiff!“

„Der Vergleich ist zwar sehr kreativ, entspricht aber nicht den Tatsachen! Ich hatte nichts mit Snape, zumindest nichts außer YOGA-STUNDEN, du dummer Hund!“

„Schön, ich hoffe, du hast dein Kronen-Chakra gefunden!“

„Lass es mich erklären.“

„Nö!“

„Warum nicht?“

„Weil du mit Snape gevögelt hast!“

„Hab ich nicht!“

„Wohl wahr!“

„Gar nicht wahr!“

„Wohl wahr“

„Du bist ein Kleinkind!“

„Wohl wahr…nein!“

Geschafft ließ der Animagus sich auf einen Küchenstuhl sinken sinken und suchte Remus Blick.

Und mit geröteten Wangen sah Remus Sirius direkt in die Augen.

„Und wenn ich dir sage, es ging um…Beweglichkeit? Zwar schon mit dem Hintergedanken an Sex, aber nicht um Sex mit Severus, sondern mit…dir?“

Bei den letzten Worten war Remus ganz dicht an Sirius herangerückt, sodass er das letzte Wort wieder in dessen Ohr hauchen konnte. Ein angenehmer Schauder durchfuhr Sirius.

„Also betrügst du mich nicht?“

„Nein.“

„Sicher?“

„Ja!“

„Okay. Bist du dir wirklich sicher?“
 

„Wenn du mich noch mal fragst, überleg ich es mir!“

„Ist ja gut, aber sag mal….“

„Hm?“, seufzte Remus und spielte mit der Krawatte um Sirius‘ Hals.

„Was genau hat dir den Guru Snape beigebracht?“, fragte Sirius spitzbübisch und umfasste Remus‘ Kinn, damit dieser ihm in die Augen sah.

„Den Sonnengruß“, erwiderte der Braunhaarige bissig und entwand sich dem Größeren.

„Ja, wie, das war’s?“ Deutlich war der lauernde und lustgetränkte Unterton zu hören.

„Du bist ein Lustmolch!“, stöhnte Remus entnervt und verdeckte seine Augen mit der Rechten, bevor er sich leicht errötend seinem Freund zu wand.

„Nach der ganzen Aufregung hab ich irgend eine Aufmerksamkeit verdient!“, empörte Sirius sich und fuhr sich resigniert mit der Hand durch den schon zerzausten Schopf.

„Na gut, dann nenn mich für den Rest des Abends ‚Brezel‘, Mr. Black!“, hauchte der kleine Werwolf dem Animagus zu.

Und mit einem diabolischen Grinsen zog Remus den leicht angeknacksten Sirius mit sich in Richtung Schlafzimmer.
 

Fin



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Kommentare zu dieser Fanfic (13)
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Von:  Waschbear
2013-08-27T03:15:13+00:00 27.08.2013 05:15
Oh der Traum is echt cool XD
Von: abgemeldet
2012-06-02T10:49:13+00:00 02.06.2012 12:49
... Ö_________Ö

Damit hätte ich jetzt ja mal gar nicht gerechnet! Der gute, alte Giftmischer beherrscht YOGA?! xD Und das zu Todesser-Zeiten? Wow, ich muss sagen, darauf hätte ich wahrscheinlich auch gar nicht kommen KÖNNEN! xD Aber okay.

Die Versöhnung hast du sehr schön beschrieben, es hat mich richtig gerührt, wie Sirius versucht hat, sich zu erklären. Wirklich, ich war total neben der Spur!

Das Ende hast du sehr, sehr schön gewählt. Es ist zwar irgendwie offen, weil man nicht ahnen kann, wie es weiter geht, aber zumindest haben sie sich wieder gefunden und Remus muss keine armen Kaffeetassen mehr ermorden. :D Ich find es wirklich tollig! ♥

Zwar finde ich es schade, dass die FF nun zuende ist, aber ich finde, weitere Kapitel hätte die Storyline nur unnötig in die Länge gezogen. Du hast es schon gut gewählt, finde ich~! Ich hoffe einfach mal, dass ich vielleicht irgendwann noch mal etwas von dir zu diesem Paar zu lesen bekomme. ♥ Mach weiter so - und danke für das Lesevergnügen, ich hatte wirklich eine Menge Spaß!

Allerliebste Grüße, deine abgemeldet! ♥
Von: abgemeldet
2012-06-02T10:34:37+00:00 02.06.2012 12:34
Hallo!

Ich bin so froh, dass es weiter geht! ♥ Tollig! Und das Kapitel war auch - hach, es war herzzerreißend. Sirius hat da wirklich ein paar Dinge gesagt, die er nicht hätte sagen sollen, finde ich. oO Kein Wunder, dass Remus daraufhin so ausgerastet ist (und mit Tassen nach ihm geworfen hat ... lol).

Ich bin nur immer noch sehr gespannt, von wem der Brief gewesen ist, der Sirius überhaupt erst so in Rage gebracht hat. LOL, vielleicht von ihm selbst? xD Nein, das ist abwegig, aber ich würde es tierisch lustig finden - immerhin fängt sein Name auch mit "S" an. Aber wenn Remus bei dem Anblick bereits die Farbe aus dem Gesicht schwindet und Sirius daraufhin meint, der Werwolf wirke nervös ... Hm, ich bin gespannt. :D

Ich husche jetzt mal weiter zum nächsten Kapitel - ich glaube, damit ist die FF dann abgschlossen, oder? :D Eigentlich ja schade, aber ich bin so gespannt auf's Ende! >///<

Allerliebste Grüße! ♥♥♥
Von:  Nightmare-Lisa
2012-06-02T07:10:36+00:00 02.06.2012 09:10
nettes kapi! Aber kommt da noch was? Weil sie ja schon als Abgeschlossen gilt.
Von: abgemeldet
2011-10-05T18:56:13+00:00 05.10.2011 20:56
Hallo~!

Sorry für die Verspätung! Hatte im Moment viel zu tun ... und das, obwohl das Kapitel ja schnell zu lesen ist. xD

Ich wusste es --- ich habe es von Anfang an geahnt ... er hat doch tatsächlich diese Couch gestohlen! xD "Ein kleiner Schritt für mich" - na ja, ich stelle es mir schon schwierig vor, eine ganze Couch aus einem Schloss zu mopsen. o_______________o Oder hab ich da falsche Vorstellungen von? xD

Sirius' und Remus' erster Kuss war wunderbar süß, richtig schön beschrieben! ♥ "weiche und nach Schokolade schmeckende Lippen" --- *seuftz~* Niedlich! >///<

Ich hoffe, du schreibst bald weiter, deine FF ist wirklich toll! Und ich bin so gespannt auf Sirius' Eifersuchtsszenen! xD

Allerliebste Grüße,
deine Heaven. ♥♥♥
Von:  Chymaira
2011-09-30T08:36:18+00:00 30.09.2011 10:36
Hey ;)
Kann mich nur anschließen, das Kapitel war echt toll ^^
Ich fand die Idee, dass Sirius das Sofa aus dem Gemeinschaftsraum stehlen will, wirklich gut.. Aber irgendwie war ja klar, dass er wieder auf so eine Schnapsidee kommen würde ;)
Doch, das Kapitel hat mich echt zum grinsen gebracht =)

Lg,
Chymaira
Von:  Iore
2011-09-30T05:40:48+00:00 30.09.2011 07:40
Wieder ein tolles Kapitel. Ich grinse immer noch und das will was heißen passiert bei nicht allzu vielen FF. Ich konnte mir richtig gut vorstellen wie James hinter Sirius herflitzt und des Lied sing bis sich dieser hinsetzte. Obwohl James mich in dem moment auch an eine kleine Drama Queen erinnerte frag mich nicht warum aber ich hatte dieses Bild im Kopf. Wirklich wieder ein sehr schönes Kapitel


Liebe grüße Iruna
Von:  Chymaira
2011-09-27T14:16:48+00:00 27.09.2011 16:16
Hey! =)

Ich bin ja so gespannt wie die Geschichte weiter geht. Dein Schreibstil ist sehr schön und ansprechend, wirkt auch für die Charaktere sehr authentisch.
Aber gerade die Art und Weise, wie du Sirius darstellst, gefällt mir wirklich unheimlich gut ;)
Ich hoffe, dass ich nicht allzu lang auf das nächste Kapitel warten muss =)

Viele liebe Grüße,
Chymaira <3
Von: abgemeldet
2011-09-27T10:47:21+00:00 27.09.2011 12:47
Hi! ♥

Haha, du bist so süß - ich bin namentlich genannt worden, jaaah~! ♥ Das fand ich sehr lieb von dir, danke! >///< Hab mich ganz dolle drüber gefreut.

Nun aber zum Kapitel:
Mir hat es ehrlich gesagt wenig ausgemacht, dasss es kurz ist, ich fand die Länge sogar sehr angenehm. Ich bin wirklich gespannt, wo das alles noch hinführt - Sirius stellt sich ja selbst andauernd Beinchen! xD

Die Szene mit der armen, armen Stehlampe war so lustig, ich hab mich weggeschmissen! xD Aber als er den Gedanken gerade gefasst hat, FBI-mäßig durch die Wohnung zu jumpen, dachte ich mir schon, dass das nicht gut gehen kann ... LOL, ich glaube, für den Schaden muss er aufkommen.

Remus find ich total niedlich mit seinem "hast du etwa in der Küche geraucht?" - das war irgendwie total süß, wie eine Ehefrau! xD Aber wenn er wüsste, dass Sirius versucht, in seinen Sachen herum zu schnüffeln (im wahrsten Sinne des Wortes! xD), wäre er wahrscheinlich nicht mehr so besonnen ...

Wie gesagt, ich bin gespannt darauf, wie es weiter geht und hoffe, du brauchst nicht mehr allzu lange bis zum nächsten Kapitel! ♥♥♥

Allerliebste Grüße,
deine Heaven~.
Von:  Iore
2011-09-26T10:56:35+00:00 26.09.2011 12:56
Wie süß ich bin gerade über deine Ff gestolpert und ich kringel mich immer noch vor lachen wirklich zu süß der Siri. Achja ich bin gespannt wie es weiter geht.
Und ich hoffedoch mal das zu einen guten Ende kommt wenn nicht naja dann weiß ich nicht was unser guter Sirius alles so tun würde

Liebe Grüße Iruna


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